Qualitative Methoden 1- Zusammenfassung

Qualitative Forschung untersucht die Bedeutung, den Kontext und die Dynamik sozialer Phänomene.

Qualitative Methoden werden eingesetzt, wenn es um Interpretation von komplexem und nicht quantifizierbarem empirischen Material geht.

Interviews, Beobachtungen, Gruppendiskussionen und die Sammlung natürlicher Daten sind gängige Methoden, um qualitative Daten zu erheben.

Rekonstruktive Verfahren, interpretative Verfahren und inhaltsanalytische Verfahren sind wichtige Auswertungsmethoden in der qualitativen Forschung.

Qualitatives Datenmaterial zeichnet sich durch seine Kontextfülle, Spezifität, Detailliertheit und Tiefe aus.

Qualitative Methodologien basieren oft auf theoretischen Fundierungen wie dem Sozialkonstruktivismus oder dem Symbolischen Interaktionismus.

Menschen handeln aufgrund ihrer Interpretation der sozialen Wirklichkeit, die durch soziale Regeln und kollektives Wissen geprägt wird.

Prinzipien wie Kommunikation und Offenheit ermöglichen eine flexible und hypothesenfreie Datenerhebung.

Das Ziel ist es, alltägliche Deutungsmuster durch methodisches Vorgehen zu rekonstruieren und so zu verstehen, wie Menschen ihre Welt verstehen.

Die qualitativen Forschung hat sich zum Ziel gesetzt, neues Wissen zu generieren und Theorien zu bilden. Dabei wird nicht auf Hypothesenprüfung oder Einbezug der Meinungen der Forschenden gearbeitet. Stattdessen steht das Verstehen, wie Menschen ihre Lebenswelt verstehen, im Vordergrund.

Wissenschaftliche Konzepte sind Konstruktionen zweiter Ordnung, wohingegen die Konstruktionen der Befragten Konstruktionen erster Ordnung sind. Die qualitativen Methoden sollen helfen, diese Konstruktionen erster Ordnung zu verstehen und allgemein zugänglich zu machen.

Das methodisch kontrollierte Fremdverstehen zielt darauf ab, die Perspektive des Forschenden und des Befragten systematisch zu betrachten und die Unterschiede zu berücksichtigen. Ziel ist es, die Konstruktionen erster Ordnung zugänglich zu machen, die implizit, habitualisiert und inkorporiert sind.

Um das Fremdverstehen zu kontrollieren, ist es wichtig, die eigene Position und den Einfluss auf die Dateninterpretation zu reflektieren. Die Indizikalität und Vagheit der Sprache sowie das Relevanzsystem der Befragten müssen berücksichtigt werden.

Die Hermeneutik spielt eine wichtige Rolle in der qualitativen Forschung. Der hermeneutische Zirkel beschreibt den wechselseitigen Prozess des Verstehens von Einzelnem im Kontext des Ganzen und umgekehrt. Im Mittelpunkt steht die Interpretation von kommunikativen Akten.

Der hermeneutische Zirkel als essenzieller Bestandteil der qualitativen Forschung. Das Einzelne wird im Kontext des Ganzen verstanden und umgekehrt. Das Ganze ergibt sich aus der Summe der Teile.

Die Sprache ist nicht einfach, sondern enthält häufig vaguen und indexikalischen Charakter. Indexikalität bezieht sich auf den kontextgebundenen Deutungsgehalt von Gesten, sprachlichen Äußerungen und anderem.

Eine quantitative Forschungsmethode, bei der Fragebögen verwendet werden, um Daten über Einstellungen, Meinungen, Verhaltensweisen oder andere Merkmale einer Stichprobe zu sammeln.

Eine Forschungsmethode, die experimentelle Manipulationen verwendet, um Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu untersuchen. Untersuchungen finden in kontrollierten Laboreinstellungen statt.

Qualitative Ansätze, die sich auf subjektive Sinnzuschreibungen von Personen konzentrieren. Sie zielen darauf ab, die Bedeutungen und Interpretationen von Phänomenen aus der Perspektive der Beteiligten zu verstehen.

Qualitative Ansätze, die auf die Untersuchung von Strukturen und Mechanismen der Praxis fokussieren. Sie analysieren die sozialen Bedingungen, die Handlungen beeinflussen, wie z.B. Machtverhältnisse, Normen und kulturelle Werte.

Ein Forschungsansatz, der die beiden Perspektiven des subjektiven Sinns und der Struktur der Praxis integriert. Er untersucht sowohl die individuellen Sinnkonstruktionen als auch die sozialen Bedingungen, die ihre Entstehung beeinflussen.

Ein Prozess der Stichprobenziehung, der auf der Entwicklung von Konzepten und Theorien während der Datenerhebung und -analyse basiert. Die Auswahl von Teilnehmern richtet sich nach den sich entwickelnden Forschungsthemen.

Ein wichtiger Aspekt des qualitativen Samplings, bei dem die Stichprobe so konzipiert ist, dass sie alle relevanten Kategorien und Perspektiven abbildet. Ziel ist es, die Vielfalt des Forschungsfeldes zu erfassen.

Die Übertragbarkeit der Ergebnisse einer qualitativen Forschung auf andere soziale Kontexte. Es wird geprüft, ob die Erkenntnisse auch in ähnlichen Situationen Gültigkeit haben.

Hypothesen entstehen während der Analyse und werden iterativ (schrittweise) überprüft und weiterentwickelt. Sie werden anhand des Prinzips der minimalen und maximalen Kontrastierung geprüft und die Forschung endet bei theoretischer Sättigung.

Eine Methode der qualitativen Datenanalyse, die Textanalyse, strukturelle Beschreibung, analytische Abstraktion, Wissensanalyse und kontrastive Vergleiche umfasst. Ziel ist die Konstruktion eines theoretischen Modells, das die Inhalte und Formen des Textes berücksichtigt.

Diese Vergleiche dienen dazu, die Einzelfallanalyse zu überwinden und kontrastive Vergleiche unterschiedlicher Interviewtexte durchzuführen. Die Auswahl erfolgt anhand der Strategien des minimalen und maximalen Vergleichs.

Ein theoretisches Modell integriert verschiedene theoretische Kategorien, die systematisch aufeinander bezogen werden. Es soll die Zusammenhänge zwischen den Erkenntnissen aus der Forschung verdeutlichen.

Forschung ist eine Praxis, die sowohl methodische als auch soziale Kompetenzen erfordert. Methoden müssen flexibel auf den Forschungsgegenstand angepasst werden. Methodenentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess in enger Verbindung mit der jeweiligen Forschungspraxis.

Methoden müssen nicht nur technisch beherrscht werden, sondern auch kritisch reflektiert und kontextuell angepasst werden. Praxisnähe und Sensibilität sind zentral.

Methoden werden an die Forschungsfrage angepasst. Die Methode folgt dem Forschungsgegenstand, nicht umgekehrt. Flexibilität ist wichtig, es gibt kein Hypothesentesten.

Verzicht auf starre Vorannahmen und Hypothesen, um neue Erkenntnisse zu ermöglichen. Es gibt keine starren Vorgaben, man lässt sich vom Feld leiten. Das Verständnis der Perspektive des Befragten wird erleichtert.