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Questions and Answers

Welche der folgenden Aspekte werden typischerweise bei der aktuellen Anamnese in der Pneumologie erfasst?

  • Hauptbeschwerden (Beginn, Auslöser) (correct)
  • Berufliche Exposition gegenüber Stäuben
  • Raucheranamnese
  • Frühere Operationen

Was gehört nicht zur früheren Anamnese in der Pneumologie?

  • Aktuelle Medikamenteneinnahme
  • Frühere Erkrankungen inklusive Kinderkrankheiten
  • Raucheranamnese
  • Hauptbeschwerden (correct)

Welches der folgenden Beispiele ist am relevantesten für die Berufs-, Freizeit- und Hobbyanamnese im Kontext der Pneumologie?

  • Familiäre Vorbelastung für Herzerkrankungen
  • Kontakt zu Whirlpools bezüglich Legionellose (correct)
  • Regelmäßiger Besuch von Konzerten
  • Frühere Knochenbrüche

Welcher Impfstatus ist besonders relevant bei der Anamnese in der Pneumologie?

<p>Pneumokokken (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Zeichen wird bei der Inspektion im Rahmen des körperlichen Untersuchungsstatus in der Pneumologie beachtet?

<p>Zyanose (A)</p> Signup and view all the answers

Bei der Untersuchung der regionalen Lymphknoten, welche der folgenden werden inspiziert?

<p>Axillären (C)</p> Signup and view all the answers

Was deutet eine erhöhte Vibration bei der Prüfung des Stimmfremitus hin?

<p>Pneumonie (B)</p> Signup and view all the answers

Wonach wird bei der Untersuchung der Thoraxelastizität gesucht?

<p>Schmerzen als Hinweis auf Rippen- oder Brustwirbelfrakturen (B)</p> Signup and view all the answers

Was wird bei der Perkussion des Thorax besonders beurteilt?

<p>Thorakale Resonanz im Seitenvergleich (B)</p> Signup and view all the answers

Welcher Klopfschall ist typisch für eine vermehrte Luftfüllung der Lunge, wie bei einem Emphysem?

<p>Hypersonor (D)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die systemische Auskultation der Lunge durchgeführt?

<p>Von dorsal, ventral und lateral, immer im Seitenvergleich (B)</p> Signup and view all the answers

Welcher Atemgeräuschbefund ist typischerweise im Bereich der Trachea physiologisch?

<p>Bronchialatmung (C)</p> Signup and view all the answers

Was kann ein abgeschwächtes/verminderte Atmegeräusch indizieren?

<p>Pneumothorax (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher der folgenden Befunde wird als "Lederknarren" bezeichnet?

<p>Pleuritisches Reiben (C)</p> Signup and view all the answers

Bei welcher Erkrankung ist Knisterrasseln (Sklerosiphonie) typischerweise zu hören?

<p>Lungenfibrose (B)</p> Signup and view all the answers

Was wird bei Normalbefunden restriktiver Störungen benötigt?

<p>Ganzkörperplethysmographie (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird Husten nach der Dauer seiner Erscheinung klassifiziert?

<p>akut, subakut, chronisch (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie eine mögliche Ursache für akuten Husten.

<p>Asthma (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein möglicher Auslöser für chronischen Husten?

<p>COPD (D)</p> Signup and view all the answers

In welcher Reihenfolge wird typischerweise die Abdomenuntersuchung durchgeführt?

<p>Inspektion → Auskultation → Perkussion → Palpation (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Normalbefund bei der Palpation des Abdomens?

<p>Weiches Abdomen (D)</p> Signup and view all the answers

Was deutet das Murphy-Zeichen (schmerzbedingter Abbruch der Inspiration) hin?

<p>Cholezystitis (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein charakteristisches Merkmal von viszeralem Schmerz?

<p>Dumpf (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Zeichen beschreibt die Schmerzübertragung von der Milz zur linken Schulter?

<p>Kehr-Zeichen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Symptome sind keine typischen vegetativen Symptome bei abdominellen Erkrankungen?

<p>Kopfschmerzen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Substanzklasse gehört nicht zu den genannten Antiemetika?

<p>ACE-Hemmer (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Merkmal für funktionelle/somatische Bauchschmerzen?

<p>Beschwerden treten mindestens 3x pro Woche auf (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden diagnostischen Zeichen ist typisch für eine Appendizitis?

<p>Blumberg-Zeichen (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Symptome wäre ein "Red Flag" bei abdominellen Beschwerden?

<p>Kreislaufinstabilität (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wird Durchfall hinsichtlich der Dauer unterschieden?

<p>Akut vs. chronisch (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Unterscheidung wird bei gastrointestinalen Blutungen getroffen?

<p>Obere vs. untere GI-Blutung (C)</p> Signup and view all the answers

Was sollte bei der Therapie von Aszites beachtet werden?

<p>Ablassen der Flüssigkeit mit Albumin-Substitution (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Zeichen ist diagnostisch für Cholezystitis?

<p>Murphy-Zeichen (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Symptom von Hämorrhoiden?

<p>Blutung (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie eine mögliche Komplikation einer Leberzirrhose.

<p>Hepatische Enzephalopathie (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein typisches Symptom der Divertikulitis?

<p>Linksseitige Unterbauchschmerzen (C)</p> Signup and view all the answers

Was wird in der dermatologischen Anamnese nicht unterschieden?

<p>Sozialanamnese (B)</p> Signup and view all the answers

Was gehört zur Inspektion des Integuments?

<p>Bestimmung der Effloreszenzen (C)</p> Signup and view all the answers

Was wird bei der Beurteilung von Nävi/Melanomen empfohlen?

<p>Dermatoskopie (B)</p> Signup and view all the answers

Was beinhaltet die Virchow-Trias als Risikofaktoren für eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT)?

<p>Stase, Gefäßwandschaden, Hyperkoagulabilität (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient klagt über ein scharf begrenztes Erythem am Unterschenkel, begleitet von Überwärmung, Schwellung und Druckschmerz sowie hohem Fieber. Welche der folgenden Diagnosen ist am wahrscheinlichsten?

<p>Erysipel (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient entwickelt nach Einnahme eines neuen Medikaments generalisierte kleine, erhabene Hautveränderungen, begleitet von Juckreiz. Wie wird dieses klinische Bild am besten beschrieben?

<p>Primäres Exanthem (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Phänomene ist am wenigsten mit Psoriasis assoziiert, sondern weist eher auf eine andere dermatologische Erkrankung hin?

<p>Beugeseitenbefall (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Aktuelle Anamnese

Erfragt Hauptbeschwerden (Beginn, Auslöser, Auswurf, Husten, Atemnot, Brustschmerz, Fieber).

Frühere Anamnese

Umfasst Raucheranamnese, frühere Erkrankungen, Traumata, Allergien, Medikamenteneinnahme.

Berufs-/Freizeit-Anamnese

Erfragt Kontakt mit Staub, Dämpfen, körperlicher Belastung, Haustieren, Luftbefeuchtern, Reisen.

Impfstatus

Der Impfstatus bezüglich Pneumokokken, Influenza und Covid ist relevant.

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Extrapulmonale Zeichen

Beurteilung auf Zyanose, Uhrglasnägel und Trommelschlägelfinger.

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Regionale Lymphknoten

Axilläre, supraclaviculäre und zervikale Lymphknoten werden inspiziert.

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Stimmfrenitus

Vibration, die durch Sprechen erzeugt wird. Erhöhte Vibration deutet auf Pneumonie, verminderte auf Erguss hin.

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Thoraxelastizität

Suchen nach Schmerzen bei lateraler Druckausübung auf den Thorax.

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Perkussion

Beurteilung der thorakalen Resonanz im Seitenvergleich.

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Atemverschieblichkeit

Sollte 5-6 cm betragen.

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Sonorer Klopfschall

Physiologisch über luftgefülltem Thorax, lauter, langer und tiefer Ton.

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Hypersonorer Klopfschall

Verstärkter Klopfschall bei vermehrter Luftfüllung (Emphysem, Pneumothorax).

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Hyposonorer Klopfschall

Leiser, kurzer, hoher Ton bei Infiltraten (Pneumonie), Pleuraergüssen oder Pleuraschwarten.

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Auskultation

Systemische Auskultation von dorsal, ventral und lateral im Seitenvergleich.

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Vesikuläres Atemgeräusch

Physiologisches Atemgeräusch.

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Bronchialatmung

Nur im Bereich der Trachea physiologisch, ansonsten pathologisch (Pneumonie).

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Abgeschwächtes Atemgeräusch

Bei verminderter Belüftung (Erguss, Pleuraschwarte, Emphysem, Pneumothorax).

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Pleuritisches Reiben

"Lederknarren" bei Pleuritis sicca (bei TBC).

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Knisterrasseln

Bei Lungenfibrose.

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Vitalkapazität (VC)

Maximal einatmbares Volumen nach maximaler Exspiration.

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Forcierte Vitalkapazität (FVC)

Forciert maximal ausatmbares Volumen nach maximaler Inspiration im Tiffeneau-Manöver.

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Einsekundenkapazität (FEV1)

Forciert in der ersten Sekunde ausatmbares Volumen nach tiefstmöglicher Inspiration.

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Dauer des Hustens

Akut (<3 Wochen), subakut (>3 und ≤8 Wochen), chronisch (>8 Wochen).

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Inspektion des Abdomens

Überprüfung auf Form, Haut, Nabel, Bewegung, Narben, Striae, dilatierten Venen.

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Auskultation des Abdomens

Beurteilung der Darmgeräusche (Frequenz, Lokalisation).

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Perkussion des Abdomens

Beurteilung des Klopfschalls und Bestimmung der Lebergröße.

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Palpation des Abdomens

Zuerst oberflächlich, dann tief. Normalbefund ist ein weiches Abdomen.

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Leberpalpation

Unter dem rechten Rippenbogen bei tiefer Inspiration.

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Milzpalpation

Mit der rechten Hand, während die linke Hand die linke Flanke anhebt.

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Nierenabklopfen

Abklopfen des Nierenlagers mit der Faust.

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Viszeraler Schmerz

Dumpf, schlecht lokalisierbar, vegetative Begleitsymptome.

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Somatischer Schmerz

Stark, stechend, brennend, gut lokalisierbar.

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Peristaltikstörungen

Reaktive Atonie oder Hyperperistaltik.

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Vegetative Symptome

Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Harnverhalt.

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Funktionelle Bauchschmerzen

Beschwerden ohne organische Ursache, >6 Monate, >3x pro Woche.

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Diagnostische Zeichen Appendizitis

McBurney-, Lanz-, Blumberg-, Rovsing-Zeichen.

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Red Flags Abdomen

Kreislaufinstabilität, Schockzeichen, hohes Fieber, B-Symptomatik.

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Erfassung des Durchfalls

Frequenz, Konsistenz und Farbe.

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GI-Blutung

Meläna/Kaffeesatzerbrechen vs. Hämatochezie.

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Aszites

Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Trans- oder Exsudat).

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Study Notes

Pulmologie - Anamnese

  • Die Anamnese bei der Untersuchung der Lunge beginnt mit der Erhebung der Anamnese.
  • Es werden verschiedene Aspekte unterschieden.
  • Bei der aktuellen Anamnese werden Hauptbeschwerden wie Beginn, Auslöser, Auswurf, Husten, Atemnot (Dyspnoe), Brustschmerz (Thoraxschmerz) und Fieber erfragt.
  • Vorerkrankungen werden thematisiert.
  • Die frühere Anamnese umfasst Raucheranamnese, frühere Erkrankungen (inklusive in der Kindheit) Traumata, Allergien und aktuelle Medikamente.
  • Im Bereich Beruf, Freizeit und Hobby wird nach Kontakt mit Staub, Dämpfen, körperlicher Belastung, Haustieren, Luftbefeuchtern und Whirlpools (Schimmelpilze, Legionellen) sowie nach Reiseanamnese (Tuberkulose) gefragt.
  • Der Impfstatus bezüglich Pneumokokken, Influenza und Covid ist relevant.

Pulmologie - Status

  • Die körperliche Untersuchung in der Pulmologie beginnt mit der Inspektion.
  • Auf extrapulmonale Zeichen wie Zyanose (zentral an Lippen/Zunge, peripher?), Uhrglasnägel und Trommelschlägelfinger wird geachtet.
  • Regionale Lymphknoten (axillär, supraklavikulär und zervikal) werden inspiziert.
  • Der Stimmfrenitus wird geprüft, indem die Hände auf den unteren Rücken des Patienten gelegt und dieser gebeten wird, "99" zu sagen; erhöhte Vibration kann auf Pneumonie hindeuten, verminderte auf einen Erguss.
  • Die Thoraxelastizität wird durch beidhändige laterale Druckausübung auf den Thorax geprüft, um Schmerzen als Hinweis auf Rippen- oder Brustwirbelfrakturen zu erkennen.
  • Die thorakale Resonanz wird durch Perkussion beurteilt, wobei der Seitenvergleich wichtig ist.
  • Die Atemverschieblichkeit der Lunge wird geprüft (sollte 5-6 cm betragen).
  • Die Qualität des Klopfschalls wird wie folgt beschrieben:
    • Sonor: Physiologisch über dem luftgefüllten Thorax, lauter, langer und tiefer Ton.
    • Hypersonor: Verstärkter Klopfschall bei vermehrter Luftfüllung (Emphysem, Pneumothorax).
    • Hyposonor: Physiologisch über parenchymatösen Organen, pathologisch bei Infiltraten (Pneumonie), Pleuraergüssen oder Pleuraschwarten; leiser, kurzer, hoher Ton.
  • Bei der Auskultation entkleidet sich der Patient im Oberkörperbereich und atmet mit geöffnetem Mund tief ein und aus.
  • Die systemische Auskultation erfolgt von dorsal, ventral und lateral, immer im Seitenvergleich.
  • Mögliche Befunde sind:
    • Vesikuläres/peripheres Atemgeräusch: Physiologisch.
    • Bronchialatmung: Nur im Bereich der Trachea physiologisch, ansonsten pathologisch (Pneumonie).
    • Abgeschwächtes/verminderte Atemgeräusch: Bei verminderter Belüftung (Erguss, Pleuraschwarte, Emphysem, Pneumothorax).
    • Pleuritisches Reiben: "Lederknarren" bei Pleuritis sicca (bei TBC).
    • Knisterrasseln (Sklerosiphonie): Bei Lungenfibrose.

Pulmologie - Funktionstests und Husten

  • Die Interpretation von Lungenfunktionsprüfungen und die Notwendigkeit von Lebensstiländerungen werden erörtert.
  • Normalbefunde restriktiver Störungen erfordern eine Ganzkörperplethysmographie.
  • Wichtige Parameter sind:
    • Vitalkapazität (VC): Maximal einatmbares Volumen nach maximaler Exspiration.
    • Forcierte Vitalkapazität (FVC): Forciert maximal ausatmbares Volumen nach maximaler Inspiration im Tiffeneau-Manöver.
    • Einsekundenkapazität (FEV1): Forciert in der ersten Sekunde ausatmbares Volumen nach tiefstmöglicher Inspiration.
  • Der Husten wird nach Dauer klassifiziert: akut (<3 Wochen), subakut (>3 und ≤8 Wochen), chronisch (>8 Wochen).
  • Differenzialdiagnosen des Hustens werden aufgelistet:
    • Akut: Virusinfekt, Asthma, kardiale Dekompensation, Aspiration, Lungenembolie (PE), Pneumonie, Pneumothorax (Pneu), Inhalation von Reizstoffen.
    • Chronisch: COPD, Asthma, Reflux, Medikamente (ACE-Hemmer, NSAR), Tumor, psychogen, interstitielle Erkrankung.

Gastro – Abdomenuntersuchung

  • Die Abdomenuntersuchung wird in der Reihenfolge Inspektion → Auskultation → Perkussion → Palpation beschrieben, beginnend im schmerzabgewandten Quadranten.
  • Inspektion: Beurteilung von Form (schlank, eingefallen, Adipositas, Raumforderungen, Aszites), Haut, Nabel, Bewegung, Narben, Striae, dilatierten Venen.
  • Auskultation: Beurteilung der Darmgeräusche (Frequenz, Lokalisation).
  • Perkussion: Beurteilung des Klopfschalls (tympanitisch bei gasgefüllten Strukturen, hypersonor, hyposonor) und Bestimmung der Lebergröße (obere und untere Grenze).
  • Palpation: Zuerst oberflächlich, dann tief; Normalbefund ist ein weiches Abdomen; pathologische Befunde sind Druckschmerz, Resistenzen, Raumforderungen, Bruchlücken, Abwehrspannung, ipsi- und kontralateraler Loslassschmerz, und spezifische Organpalpationen:
    • Leber: Palpation unter dem rechten Rippenbogen bei tiefer Inspiration (Lebergrenzen auch durch Perkussion bestimmbar); physiologisch ist der Leberrand 2-3 cm unter dem Rippenbogen tastbar; pathologisch sind Schmerzhaftigkeit, Leberrand >3 cm unter dem Rippenbogen (Hepatomegalie) und eine derbe/höckrige Oberfläche; das Murphy-Zeichen (schmerzbedingter Abbruch der Inspiration) deutet auf eine Cholezystitis hin.
    • Milz: Palpation mit der rechten Hand, während die linke Hand die linke Flanke von dorsal anhebt. Die Milz ist physiologisch nicht palpabel. Pathologisch ist eine palpable und/oder druckschmerzhafte Milz (CAVE: Rupturgefahr bei starker Vergrößerung).
    • Nieren: Abklopfen des Nierenlagers mit der Faust (positives Klopfschmerzzeichen?).

Gastro – Abdominale Schmerzen, Erbrechen, funktionelle Beschwerden

  • Differenzierung von viszeralem Schmerz (dumpf, schlecht lokalisierbar, vegetative Begleitsymptome) und somatischem Schmerz (stark, stechend, brennend, gut lokalisierbar, Schonhaltung).
  • Head-Zonen und Schmerzübertragung werden erwähnt (Milz → linke Schulter = Kehr-Zeichen; Gallenblase → rechte Schulter und Hyperästhesie unter rechtem Schulterblatt/Rücken = Boas-Zeichen).
  • Peristaltikstörungen können reaktive Atonie (z. B. bei paralytischem Ileus durch Pankreatitis) oder Hyperperistaltik (bei mechanischem Ileus) sein.
  • Vegetative Symptome bei abdominellen Erkrankungen: Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Harnverhalt.
  • Antiemetika: Nennung verschiedener Substanzklassen (5-HT3-Rezeptor-Antagonisten, M-Cholinozeptor-Antagonisten, H1-Rezeptor-Antagonisten, Glukokortikoide) mit ihren Anwendungsgebieten.
  • Funktionelle/somatische Bauchschmerzen: Beschwerden ohne organische Ursache, die nicht älter als 6 Monate sind und mindestens 3x pro Woche auftreten.
  • Schwierigkeiten in der Kommunikation und Aufklärung über diese Erkrankung werden betont.

Gastro – Appendizitis, Abwendbare gefährliche Verläufe

  • Appendizitis: Beschreibung des Fortschreitens der Symptomatik bis hin zum akuten Abdomen
  • Diagnostische Zeichen: McBurney-Punkt-Druckschmerz, Lanz-Punkt-Druckschmerz, Blumberg-Zeichen (kontralateraler Loslass-Schmerz), Rovsing-Zeichen (Schmerzzunahme bei Ausstreichen des Kolons Richtung Zäkum)
  • Abwendbare gefährliche Verläufe (Red Flags) bei abdominellen Beschwerden: Kreislaufinstabilität, Schockzeichen, plötzlich aufgetretene anhaltende Schmerzen mit Progredienz, neurologisches Defizit, hohes Fieber, B-Symptomatik, Leukozytose, Wind-/Stuhlverhalt, vaginale Blutungen/Amenorrhoe (EUG), rektale Blutung/Teerstuhl/okkultes Blut, Voroperationen, nächtliche Symptomatik, Kinder/Senioren (atypische Symptome), stille/metallische Darmgeräusche

Gastro – Diarrhoe, GI-Blutung, Aszites

  • Durchfall: Genaue Erfassung der Frequenz, Konsistenz und Farbe; Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Durchfall (ab 4 Wochen), Einteilung der Ursachen in osmotisch (z. B. Fructose-/Laktoseintoleranz), sekretorisch und entzündlich.
  • Gastrointestinale Blutung: Unterscheidung zwischen oberer (Meläna, Kaffeesatzerbrechen) und unterer (Hämatochezie) GI-Blutung mit Angabe möglicher Ursachen.
  • Vorgehen bei Blutungen: Kreislauf- und Atem-Check, Vitalparameter, Zugänge legen, Volumen geben, Medikamente/Allergien prüfen, Blutungsquelle finden und stillen.
  • Aszites: Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Trans- oder Exsudat); Beispielhafter Fall mit Zunahme des Bauchumfangs, Atemnot, Gewichtszunahme, Beinödemen bei Raucher und Trinker.
  • Mögliche Ursachen werden genannt: Leberzirrhose, schwere Rechtsherzinsuffizienz, Neoplasien (Exsudat mit Tumorzellen), Entzündungen (Exsudat, z. B. Peritonitis, Pankreatitis, TBC); Therapie: Ablassen der Flüssigkeit mit Albumin-Substitution (20g pro 3l Aszitesflüssigkeit).

Gastro – Cholezystitis, Hämorrhoiden, Leberzirrhose

  • Cholezystitis: Symptome, Murphy-Zeichen als diagnostisches Kriterium, Laborbefunde (erhöhte Entzündungswerte, Transaminasen, y-GT, AP, Bilirubin, Lipase), sonographische Zeichen (verdickte, dreischichtige Gallenblasenwand), Differenzialdiagnose: akutes Abdomen, Komplikationen (Empyem, Perforation, Gangrän, Sepsis), Therapie: Operation.
  • Hämorrhoiden: Entstehung durch behinderten venösen Abfluss aus dem Plexus haemorrhoidalis, Einteilung in Grade I-IV nach Sichtbarkeit und Prolapsverhalten, Symptome: Blutung, Juckreiz, Schmerzen, Vorfall.
  • Leberzirrhose: Ursachen (Alkohol, Hepatitis), Symptome (Ikterus, Spidernaevi, Aszites, Gynäkomastie, Sekundärbehaarung bei Männern, Menstruationsstörungen bei Frauen), Komplikationen (portale Hypertension mit Ösophagus-/Fundusvarizen, Caput medusae, Aszites; Blutungsneigung, hepatische Enzephalopathie; hepatorenales/pulmonales Syndrom), Laborbefunde.

Gastro – Divertikulitis

  • Divertikulitis: Unterschied zur Divertikulose (Vorhandensein von Divertikeln), Definition als bakterielle Entzündung; echte Divertikel (Ausstülpung aller Wandschichten), v.a. im Colon sigmoideum und descendens; prädisponierende Faktoren (erhöhter intraluminaler Druck), Risikofaktoren (ballaststoffarme Ernährung, viel rotes Fleisch/Alkohol/Nikotin, Hypothyreose, Opiate), Symptome: Divertikulose meist asymptomatisch, Divertikulitis mit linksseitigen Unterbauchschmerzen, Druckschmerz, Fieber, Übelkeit/Erbrechen, Komplikationen: 3Bs (burst, block, bleed).

Derma – Dermatologische Anamnese und Untersuchung

  • Dermatologische Anamnese: Unterscheidung in aktuelle Anamnese (Beginn/Verlauf, Begleitsymptome wie Juckreiz/Schmerz/Lichtempfindlichkeit/Fieber, Begleitumstände wie Tierkontakt/Stress/berufliche Exposition/Medikamente/Reisen) und frühere Anamnese (Hauterkrankungen, Allgemeinerkrankungen, Allergien, Medikamente, Familienanamnese, Sexualanamnese)
  • Untersuchungen: Inspektion des gesamten Integuments und Bestimmung der Effloreszenzen nach Lokalisation, Anzahl, Größe, Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Form, Anordnung und Verteilung; Palpation zur Beurteilung von Konsistenz, Dicke und Tiefe

Derma – Effloreszenzenlehre und Nävi/Melanom

  • Effloreszenzenlehre: Auflistung und Beschreibung primärer Effloreszenzen (Macula, Papel, Nodus, Plaque, Vesikel, Blase, Pustel, Urtica) und sekundärer Effloreszenzen (Squama, Kruste, Erosion, Ulkus, Rhagade, Cicatrix, Lichenifikation)
  • Beurteilung von Nävi/Melanom: Empfehlung zur Dermatoskopie, Untersuchung der gesamten Haut (inklusive Schleimhäute und Lymphknoten) und Anwendung der ABCDE-Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Colorit, Durchmesser, Entwicklung)

Derma – Dermographismus und TVT-Untersuchung

  • Dermographismus: Beschreibung des roten, weißen und urtikariellen Dermographismus und deren möglicher Ursachen
  • TVT-Untersuchung (Tiefe Beinvenenthrombose): Beurteilung von Umfangsdifferenz, livider Verfärbung, Überwärmung sowie klinischen Zeichen wie Meyer-Zeichen (Wadenschmerz bei Kompression) und Lowenberg-May-Zeichen (Wadenschmerz bei definitem Druck)

Derma – Erysipel und Ekzem

  • Erysipel: Risikofaktoren (höheres Alter, Immunschwäche, Diabetes mellitus, Alkoholabhängigkeit, Hautbarrierestörungen, Lymphödem, chronisch-venöse Insuffizienz/pAVK), Prädilektionsstellen (Unterschenkel, Gesicht), Symptomatik (scharfbegrenztes Erythem, Überwärmung, Schwellung, Druckschmerz, hohes Fieber, Lymphangitis/-adenitis), Komplikationen (Abszess, Phlegmone, Sepsis), Therapie (Antibiotika, Kühlung)
  • Exanthem: Definition (Hautausschlag mit Allgemeinsymptomen); Einteilung in primär (z. B. Sonnenbrand, Arzneimittelreaktion) und sekundär (entstehend aus Dermatosen wie Psoriasis, Ekzem, Lichen ruber planus, Kollagenosen etc.) mit Beispielen; Diagnostik durch Anamnese und Inspektion.
  • Ekzem: Prädisponierende Faktoren, Morphologie (Papeln, Vesikel, Nässen, Krusten, Schuppen, Lichenifikation), Lokalisation (Beugeseiten, Gesicht, Hals, Brust, Hände), Diagnostik (Anamnese bzgl. Trigger, Allergien, Familienanamnese; Untersuchung des Hautzustands)

Derma – Psoriasis und TVT

  • Psoriasis: Morphologie (scharf begrenzte rote Plaques mit silbrigen Schuppen), Prädilektionsstellen (Extensorseiten, Kopfhaut, Haarlinie), Kerzenwachs-Phänomen, Auspitz-Phänomen, Nagelveränderungen, Gelenkstatus; Differenzialdiagnosen (Ekzeme, Mykosen, Lues), Therapie (lokal mit Vitamin D/Kortison/Calcineurin-Inhibitoren; schwer systemisch mit Immuntherapie).
  • TVT (tiefe Beinvenenthrombose): Risikofaktoren (Virchow-Trias); Symptome (Schmerzen, Schwellung, Verfärbung); Diagnostik (Anamnese: Beginn, Schmerzskala, Alter, Vorerkrankungen, Medikamente, frühere TVT/Bettruhe/Operationen; Inspektion im Stehen: Zehen, Fuß, Hautveränderungen v.a. Innenknöchel, Schwellung; Palpation: Temperatur, Wadendruckschmerz; Wells-Score).

Derma – TVT

  • TVT-Diagnostik basierend auf dem Wells-Score: Hohe Wahrscheinlichkeit → Kompressionssono, farbkodierte Duplexsono, ggf. CT/MRT; niedrige-mittlere Wahrscheinlichkeit → D-Dimer (kann Thrombose nur ausschließen).
  • TVT-Therapie: Akuttherapie mit Kompression, Mobilisation, Antikoagulation (DOAK, NMH); weitere Maßnahmen: ausreichend Flüssigkeit, Beine hochlagern, nicht überkreuzen, bequemes Schuhwerk, viel Bewegung; chirurgische Thrombektomie nur selten indiziert.

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