Psychologie: Rolle, Freiheit und Verantwortung

Die Annahme, dass kollektive Phänomene, wie z.B. Konsumentenvertrauen, durch das Verhalten von Individuen erklärt werden können.

Eine Hypothese, die eine Beziehung zwischen zwei Variablen auf der Makroebene beschreibt.

Eine Hypothese, die eine Beziehung zwischen zwei Variablen auf der Mikroebene beschreibt.

Die Neigung von Menschen, Verluste stärker zu spüren als Gewinne.

Eine Hypothese, die die Verbindung zwischen Mikro- und Makroebene beschreibt.

Eine Hypothese, die die Verbindung zwischen Mikro- und Makroebene beschreibt.

Eine Annahme, die in der Regel als wahr angenommen wird, auch wenn es keine eindeutigen Beweise dafür gibt.

Ein Begriff aus der Psychologie, der beschreibt, dass Menschen dazu neigen, schwierige Situationen eher zu vermeiden als sich ihnen zu stellen.

Die Gesamtheit aller wirtschaftlichen Aktivitäten, die zur Deckung der materiellen Bedürfnisse einer Gesellschaft dienen.

Die Vorstellung, dass das menschliche Handeln durch sinnhafte Gründe und Ziele bestimmt ist. Diese Gründe und Ziele sind subjektiv und kulturell beeinflusst.

Ein soziales System, das die Produktion, den Austausch und den Konsum von Gütern und Dienstleistungen organisiert, um Bedürfnisse unter Bedingungen der Knappheit zu befriedigen.

Die Annahme, dass viele Güter in der Gesellschaft nur in begrenzter Anzahl vorhanden sind.

Das rationale Abwägen von Handlungsalternativen unter dem Gesichtspunkt der Knappheit von Ressourcen zur optimalen Bedürfnisbefriedigung.

Die gesellschaftliche Funktion der Wirtschaft, die Bedürfnisse der Mitglieder einer Gesellschaft durch die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen zu befriedigen.

Die gesellschaftliche Organisation der Wirtschaft, die die Produktion und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen in einer Gesellschaft regelt.

Der Austausch von Gütern und Dienstleistungen auf einem Markt, der durch Angebot und Nachfrage reguliert wird.

Die Tendenz zur Ausweitung des wirtschaftlichen Denkens und Verhaltens auf immer mehr Bereiche des gesellschaftlichen Lebens.

Die Vorstellung, dass die Wirtschaft selbst eine eigene Logik und Dynamik hat, die von gesellschaftlichen Interessen und Werten unabhängig ist.

Die Freiheit von Personen, selbstständig Entscheidungen zu treffen und für die Folgen ihrer Handlungen verantwortlich zu sein.

Eine Rolle beschreibt ein Bündel von Erwartungen, die an das Verhalten einer Person in einer bestimmten Position gestellt werden. Sie umfasst sowohl Pflichten, die erfüllt werden müssen, als auch Erwartungen an das Verhalten und die Fähigkeiten, die die Person mitbringen sollte.

Wenn innerhalb einer einzigen Rolle widersprüchliche Erwartungen oder Anforderungen bestehen, spricht man von einem Intra-Rollenkonflikt. Die Person in dieser Rolle muss versuchen, die verschiedenen Erwartungen gleichzeitig zu erfüllen, was zu Stress und Konflikten führen kann.

Handlungen werden von äußeren Einflüssen bestimmt und nicht von der eigenen Entscheidung. Die Person ist in ihrem Verhalten nicht frei und muss sich an vorgegebene Regeln halten.

Die Austauschbarkeit der Handelnden in einer Rolle bedeutet, dass verschiedene Personen diese Rolle ausfüllen können, ohne dass die Kernfunktion der Rolle verändert wird.

Ein theoretisches Modell in der Ökonomie, das davon ausgeht, dass Menschen rational und egoistisch handeln und ihr Ziel darin besteht, ihren eigenen Nutzen zu maximieren.

Das Modell des Homo Oeconomicus kann die Komplexität des menschlichen Verhaltens nicht vollständig abbilden.

Ein Verhaltensmuster, das von Traditionen, Gewohnheiten und sozialen Normen geleitet wird.

Handlungsorientierungen sind verschiedene Motivationen und Gründe, warum Menschen bestimmte Entscheidungen treffen.

Das planvolle Verhalten von Menschen, um mit knappen Ressourcen möglichst effizient umzugehen und zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Die Interaktion von Individuen und Gruppen, die durch gemeinsame Regeln und Normen strukturiert ist.

Das Verhalten von Menschen, das von ihren sozialen Rollen geprägt ist und von den Erwartungen ihrer Umgebung beeinflusst wird.

Unterschiede zwischen Menschen in Bezug auf ihre Ressourcen, ihren Zugang zu Bildung und ihren Einfluss auf die Gesellschaft.

Die Fähigkeit eines Akteurs, seinen Willen auch gegen den Widerstand anderer durchzusetzen.

Das Modell, das die menschlichen Handlungen als Ergebnis bewusster Entscheidungen und rationaler Abwägungen beschreibt.

Die Verwendung von Fair-Trade-Produkten kann Ausdruck der eigenen Identität sein, da sie den moralischen Anspruch an sich selbst und die eigene Haltung gegenüber anderen widerspiegelt.

Das Konsumverhalten ist beeinflusst von verschiedenen Faktoren wie persönlichen Normen, die durch die Gesellschaft geprägt werden, und Gerechtigkeitsvorstellungen, die unsere Wahrnehmung von Ungleichgewichten beeinflussen.

Internalisierte gesellschaftliche Erwartungen beeinflussen unser Handeln, indem sie uns vorgeben, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten sollten, z.B. durch den Kauf von Fair-Trade-Produkten.

Unsere Wahrnehmung von Ungleichgewichten, wie zum Beispiel beim Kaffeemarkt, beeinflusst unsere Kaufentscheidungen und unser Verhalten.

Die Regressionsanalyse ist ein statistisches Verfahren, das es ermöglicht, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Variablen zu untersuchen. In diesem Zusammenhang kann sie genutzt werden, um die verschiedenen Faktoren, die das Konsumverhalten beeinflussen, zu analysieren.

Die Annahme, dass soziologische Phänomene durch ökonomische Theorien und Methoden erklärt werden können. Ökonomen betonen dabei den Einfluss von individuellen Präferenzen, Überzeugungen und wirtschaftlichen Zwängen auf das soziale Verhalten.

Eine Gegenbewegung zum ökonomischen Imperialismus, die versucht, wirtschaftliche Phänomene aus einer eigenständig soziologischen Perspektive zu analysieren. Sie betont die sozialen, kulturellen und institutionellen Faktoren, die wirtschaftliches Handeln prägen.

Smiths Theorie beinhaltet die Idee, dass individuelles Gewinnstreben durch den freien Markt zu allgemeinem Wohlstand führt. Dies geschieht durch Arbeitsteilung, Spezialisierung und effiziente Ressourcenallokation.

Marx argumentiert, dass die Ökonomie die Gesellschaft bestimmt. Das Privateigentum an Produktionsmitteln führt zur Ausbeutung von Arbeitern und zur wachsenden Ungleichheit zwischen Kapitalisten und Arbeitern.

Durkheims Theorie betont die Rolle der Arbeitsteilung bei der Entwicklung komplexer Gesellschaften. Die Spezialisierung führt zu einer Abhängigkeit zwischen Menschen und fördert soziale Integration.

Weber untersucht den Einfluss der protestantischen Ethik auf die Entstehung des Kapitalismus. Er zeigt, dass bestimmte Werte und Einstellungen der protestantischen Religion den Aufstieg des Kapitalismus begünstigten.

Die Wirtschaftssoziologie untersucht, wie soziale Strukturen und Normen das wirtschaftliche Handeln beeinflussen. Sie untersucht auch, wie wirtschaftliche Prozesse die Gesellschaft beeinflussen.

Die Wirtschaftssoziologie untersucht, wie Märkte und Unternehmen in sozialen Kontexten eingebettet sind und wie sie von sozialen Normen, Institutionen und Machtstrukturen beeinflusst werden.

Eine Handlungsorientierung, die darauf basiert, dass Menschen ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen befriedigen wollen.

Verschiedene Handlungsorientierungen können im Konflikt stehen, was zu Unsicherheiten und Dilemmata führen kann.

Das Streben nach Gewinn als Ziel an sich, unabhängig vom persönlichen Bedarf. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen und Kapital zu reinvestieren, um den Gewinn zu maximieren.

Idealtypen sind gedankliche Konstruktionen, die bestimmte Merkmale der Wirklichkeit übertreiben, um ein Muster oder eine idealtypische Handlungsweise zu verdeutlichen.

Eine Handlungsweise, die von den eigenen Werten, moralischen Grundsätzen oder Prinzipien geleitet wird.

Eine Handlungsweise, die ausschließlich durch Vernunft und Kosten-Nutzen-Abwägungen gesteuert wird. Das Ziel ist die Maximierung des Nutzens.

Eine typische Handlungsweise, die durch spontane Emotionen und Affekte motiviert ist.

Die Fähigkeit des Menschen, sich selbst und sein eigenes Leben zu interpretieren und subjektiven Sinn in die eigenen Handlungen zu legen.

In Schweden gibt es starke gesetzliche Vorgaben und staatliche Unterstützung für Elternzeit, wodurch Unternehmen verpflichtet sind, Elternzeit zu ermöglichen.

In Österreich orientiert man sich an skandinavischen Modellen, insbesondere Schweden, und übernimmt einige ihrer praxiserprobten Ansätze.

Die USA haben auf nationaler Ebene keine gesetzlichen Verpflichtungen für Unternehmen, Elternzeit anzubieten. Daher sind Unternehmen kaum dazu verpflichtet.

Unternehmen in allen drei Ländern bemühen sich um oder werben für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, da dies zunehmend als soziale Norm und Wert angesehen wird.

Die Kultur eines Landes wirkt als Abgrenzungsfaktor und beeinflusst die Gestaltung von Institutionen.

Die Wirtschaftssoziologie befasst sich mit den sozialen und kulturellen Faktoren, die das wirtschaftliche Handeln beeinflussen, und analysiert die Auswirkungen der Wirtschaft auf die Gesellschaft.

Die gesetzlichen Regelungen zur Elternzeit und zum Elterngeld unterscheiden sich in verschiedenen Ländern deutlich. Dies zeigt sich im Vergleich zwischen Schweden, Österreich und den USA.

Das Elterngeld in Schweden

In Österreich haben Eltern einen rechtlichen Anspruch auf Elternkarenz, einer Freistellung ohne Bezahlung, bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes. Es gibt auch ein Kinderbetreuungsgeld als finanzielle Unterstützung. Zusätzlich haben neue Väter Anspruch auf einen ‘Papamonat’, der eine Freistellung im ersten Lebensmonat des Kindes umfasst.

In den USA gibt es keine landesweit geregelte und bezahlte Elternzeit. Der Family and Medical Leave Act (FMLA) gewährt unbezahlte Elternzeit, jedoch nur für Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern. Einige Bundesstaaten wie New York bieten zusätzliche bezahlte Elternzeit an.

Die Unterschiede in den Elternzeitregelungen in verschiedenen Ländern lassen sich auf unterschiedliche kulturelle, politische und wirtschaftliche Faktoren zurückführen.

Das Elterngeld in Schweden wird durch die Elternschaftsversicherung finanziert, die Teil des Sozialversicherungssystems ist.

Das Kinderbetreuungsgeld in Österreich wird ebenfalls durch das Sozialversicherungssystem finanziert.

Diese unterschiedlichen Systeme zeigen deutlich auf, dass die Gestaltung der Elternzeit und die damit verbundene finanzielle Unterstützung in verschiedenen Ländern unterschiedlichen Prioritäten und Wertvorstellungen folgen.

Eine Gesellschaft, in der der Landbesitz die wichtigste Quelle von Reichtum ist und die Mehrheit der Menschen im primären Sektor (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei) arbeitet.

Ein System, das auf hierarchischen Beziehungen zwischen Lehnsherren (Herrscher) und Vasallen (Gefolgsleute) basiert, wobei die Vasallen Land und Schutz gegen die Zahlung von Tributen oder Dienstleistungen erhalten.

Eine Gesellschaft, die in verschiedene Stände eingeteilt ist, die durch ihre Rechte, Pflichten und Lebensweisen definiert sind.

Ein Prozess, der durch die Erweiterung des Handels und die Ausbeutung kolonialer Ressourcen gekennzeichnet war.

Die Entstehung größerer territorialer Einheiten durch Kriege und die Verlagerung der Macht von Lehnsherren zu Landsherren.

Die Entwicklung neuer Produktionsmethoden durch die Verwendung von Maschinen und die Nutzung von fossilen Brennstoffen.

Der Prozess der Loslösung wirtschaftlicher Prozesse aus gesellschaftlichen Bezügen, der durch den Liberalismus eingeleitet wurde.

Eine Ideologie, die auf der Idee des freien Marktes, der Selbstregulierung der Wirtschaft und der individuellen Freiheit beruht.

Ein Konzept, das besagt, dass die Wirtschaft durch gesellschaftliche Normen, Institutionen und Machtstrukturen beeinflusst wird.

Ein idealtypischer Entscheidungsprozess, der die verschiedenen Faktoren berücksichtigt, die bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen. Er umfasst die interne Auseinandersetzung des Akteurs mit seiner Identität, Normen, Werten, Rationalität und Emotionen sowie die externen Einflüsse des sozialen Umfelds.

Ein Konzept, das die unterschiedlichen Aspekte der Identität eines Akteurs umfasst. Dazu gehören die evaluativen Selbstansprüche, die sich aus konkreten Utopien und dem Gewissen ergeben, sowie die normativen Selbstansprüche, die sich auf die Fähigkeit und Möglichkeit beziehen, den evaluativen und normativen Selbstansprüchen gerecht zu werden.

Die Summe aller Verhaltensdispositionen, die auf Kognitionen, moralischen Normen, Werten und kulturellen Skripts beruhen und das Handeln unbewusst steuern.

Der Prozess, in dem wirtschaftliche Prozesse aus gesellschaftlichen Bezügen gelöst werden, wodurch der Markt eine größere Rolle spielt und die Wirtschaft vermehrt von wirtschaftlichen Prinzipien gelenkt wird.

Der Einfluss der protestantischen Ethik auf die Entstehung des Kapitalismus, betont durch Max Weber. Die protestantische Ethik förderte Fleiß, Sparsamkeit und Streben nach Erfolg, die für den Aufstieg des Kapitalismus wichtig waren.

Die Subjektive Bewertung eines Gutes basierend auf seinem Nutzen, kann durch den "Endowment-Effekt" beeinflusst werden. Dieser Effekt beschreibt die höhere Wertschätzung eines schon besessenen Gutes.

Wettbewerb kann zu einem ruinösen Preiskampf führen und so Unsicherheit erzeugen. Dies begünstigt Oligopole oder Monopole durch Skaleneffekte, Hyperkollektive Güter, Preisdumping und Fusionen.

Kooperation ist durch doppelte Kontingenz geprägt, also Unsicherheit über die Absichten des Gegenübers. Traditionen, Normen, Institutionen und soziale Netzwerke helfen, diese Unsicherheit zu überwinden.

Der Staat unterstützt die Koordination durch gesetzliche Regulierungen. Diese Gesetze dienen zur Bereitstellung von Rahmenbedingungen, um Wirtschaftliche Prozesse zu regulieren.

Institutionen sind, sozusagen, die Spielregeln der Gesellschaft und regulieren durch Normen und Erwartungen das Verhalten ihrer Mitglieder.

Doppelte Kontingenz beschreibt die Ungewissheit in jeder Interaktion, da beide Partner nicht wissen, wie der andere handeln wird. Dies macht das Handeln unsicher und erfordert Regeln, um diese Unsicherheit zu reduzieren.

Normen sind Verhaltensregeln, die uns sagen, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten sollen. Sie können formal (z.B. Gesetze) oder informell (z.B. soziale Normen) sein.

Soziale Kontrolle befasst sich mit den Mechanismen, mit denen eine Gesellschaft sicherstellt, dass sich ihre Mitglieder an die Normen halten. Dies kann durch Sanktionen oder indirekte soziale Reaktionen erfolgen.

Soziale Normen sind ungeschrieben, aber wir erleben sie in unserem Handeln. Wenn wir sie brechen, bemerken wir die Reaktion unserer Umgebung.

Injunktive Normen beschreiben, wie wir glauben, dass wir uns verhalten sollten, während deskriptive Normen beschreiben, wie wir tatsächlich Verhalten in einer bestimmten Situation beobachten.

Formale Normen sind schriftlich niedergelegt, z.B. Gesetze, Vorschriften oder Statuten. Informale Normen sind dagegen ungeschrieben und basieren auf gesellschaftlichen Erwartungen.

Soziale Normen sind nicht sichtbar, aber wir erleben sie im täglichen Leben. Wir beachten sie, um uns in der Gesellschaft akzeptabel zu verhalten.

Soziale Kontrolle kann direkt durch Sanktionen erfolgen (z.B. Strafen), oder indirekt durch soziale Reaktionen, z.B. negative Blicke oder Missbilligung.

Soziale Normen sind nicht starr, sondern dynamisch und verändern sich im Laufe der Zeit und mit den Werten einer Gesellschaft. Sie geben den Rahmen für unser Verhalten vor.

Die Aufhebung des Lehenssystems und der Verkauf von Grund und Boden führten zur Umwandlung von offen zugänglichen Weideflächen und Ackerland in Privateigentum durch Großgrundbesitzer. Dieser Prozess führte dazu, dass die Lebensgrundlage der Landbevölkerung entzogen wurde und sie verarmte.

Leibeigene waren an das Land gebunden und mussten für ihren Herrn arbeiten. Durch die Aufhebung der Leibeigenschaft wurden sie freie Bürger und konnten frei wählen, wo sie arbeiten und leben wollen. Dies führte zu einem Zuzug von Menschen in die Städte und zur Entstehung der "industriellen Reservearmee" als Folge der Industrialisierung.

Durch die Industrialisierung entstanden neue Arbeitsplätze in Fabriken und Betrieben in den Städten, was viele Menschen dazu veranlasste, vom Land in die Städte zu ziehen, um dort Arbeit zu finden.

Vagabundentum, also das Umherziehen ohne festen Wohnsitz und Arbeit, wurde als soziales Problem betrachtet. Die Regierungen begannen, Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zu ergreifen, um diesem Problem entgegenzuwirken.

Diese finanziellen Unterstützungen sollten das Existenzminimum sichern. Allerdings gab es auch Kritik, dass solche Zuschüsse die Löhne drückten, da Arbeitgeber weniger Lohn zahlten, wenn sie wussten, dass der Staat einspringen würde.

Diese Einrichtungen boten Unterkunft und Verpflegung für Menschen, die keine eigene Existenzgrundlage hatten. Diese Entwicklung markierte den Beginn der modernen Sozialpolitik.

Karl Marx beschrieb das Proletariat als die Klasse der Lohnarbeiter, die keine eigenen Produktionsmittel besitzen und daher gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen.

Die industrielle Reservearmee, ein Begriff von Karl Marx, bezieht sich auf die Arbeitslosen, die bei Bedarf von Kapitalisten eingestellt werden können, was den Arbeitsmarkt und die Löhne beeinflusst.