Psychologie: Definition der Wahrnehmung

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Questions and Answers

Was ist Wahrnehmung?

  • Ein Prozess, bei dem sensorische Informationen organisiert und interpretiert werden. (correct)
  • Die automatische Reaktion auf äußere Reize.
  • Ein rein physiologischer Reflex ohne kognitive Beteiligung.
  • Die vollständige und detailgetreue Abbildung der Umwelt.

Welche Aussage trifft auf die Verarbeitung durch Wahrnehmung zu?

  • Sie bietet ein vollständiges Abbild der Umwelt.
  • Sie erfolgt mühelos und unmittelbar, ohne direkte kognitive Kontrolle. (correct)
  • Sie ist auf einen einzelnen Gehirnbereich beschränkt.
  • Sie ist immer bewusst und kontrolliert.

Welche Funktion hat die Wahrnehmung NICHT?

  • Vollständiges Abbild der Umwelt (correct)
  • Auslösen automatischer Reaktionen
  • Handeln in der Umwelt
  • Erkennen von Objekten

Welcher Reiz wird vom Auge wahrgenommen?

<p>Lichtwellen (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Sinnesorgan ist für den Geruch zuständig?

<p>Nase (A)</p> Signup and view all the answers

Was sind Rezeptoren?

<p>Zellen die Reize empfangen (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen prozentualen Anteil haben visuelle Sinneseindrücke laut der Grafik?

<p>83% (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Charakteristikum der Wahrnehmung im Kontext der kognitiven Psychologie?

<p>Modularität (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Modularität der Wahrnehmung?

<p>Die Wahrnehmung besteht aus verschiedenen, unabhängigen Modulen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt Bottom-up-Verarbeitung?

<p>Die Verarbeitung beginnt mit einfachen Merkmalen und führt zu komplexeren Mustern. (B)</p> Signup and view all the answers

Was passiert bei der Transduktion im Zusammenhang mit der Wahrnehmung?

<p>Umwandlung von Reizen in Nervenimpulse (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion haben die Stäbchen in der Retina?

<p>Helligkeits- und Bewegungswahrnehmung (C)</p> Signup and view all the answers

Was passiert mit den aufbereiteten Informationen im visuellen System?

<p>Sie werden vom Thalamus auf den visuellen Cortex V1 projiziert, aber stark verzerrt und umgekehrt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Pfad im visuellen System ist für die Analyse des Gesichtsfeldes und Objekterkennung zuständig?

<p>Ventraler Pfad (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Beispiel für einen Top-Down-Prozess in der Wahrnehmung?

<p>Das Erkennen von Scheinkonturen (B)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Ponzo-Täuschung?

<p>Eine Täuschung der Größenwahrnehmung durch Tiefeninduktion (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Repräsentation im Kontext der Wahrnehmung?

<p>Ein Zustand des kognitiven Systems der einem Zustand der externen Welt entspricht. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Somatosensorische Homunkulus?

<p>Ein Modell Repräsentationsfläche der Körperoberfläche im primären somatosensorischen Cortex (A)</p> Signup and view all the answers

Was passiert, wenn ein Sinnessystem ausfällt?

<p>Die anderen Sinnessysteme können leistungsfähiger werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen ist eine Eigenschaft der Wahrnehmung?

<p>Selektivität (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die zeitliche Dauer der Wahrnehmung zu?

<p>Sie erscheint unmittelbar, aber die Verarbeitung ist verzögert. (C)</p> Signup and view all the answers

Was beeinflusst die Selektivität der Wahrnehmung?

<p>Selektive Aufmerksamkeit und Anpassung der sensorischen Systeme (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Konstruktivität der Wahrnehmung?

<p>Die Wahrnehmung basiert auf Eigenschaften und Regularitäten der Umwelt. (A)</p> Signup and view all the answers

Was beeinflusst die Kontextabhängigkeit der Wahrnehmung?

<p>Der raumzeitliche Kontext (B)</p> Signup and view all the answers

Was leisten die Gestaltgesetze?

<p>Sie beschreiben Prinzipien, nach denen unser Gehirn Sinneseindrücke organisiert. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden ist ein Gestaltgesetz?

<p>Das Gesetz der Nähe (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet die Begrenzung der Wahrnehmung?

<p>Wir nehmen nur ausgewählte Reize wahr. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Wahrnehmungsschwelle?

<p>Der Übergang von einer perzeptiven Erfahrung zu einer anderen (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Absolutschwelle?

<p>Die geringste Intensität eines Reizes, die wahrgenommen werden kann (A)</p> Signup and view all the answers

Was passiert, wenn Reize die Absolutschwelle nicht überschreiten?

<p>Sie werden nicht bewusst wahrgenommen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was besagt das Weber'sche Gesetz?

<p>Der Intensitätsunterschied, um als verschieden wahrgenommen zu werden, steigt linear mit der Intensität des Standardreizes. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Multimodalität der Wahrnehmung?

<p>Die Wahrnehmung durch Interaktion und Integration der modalitätsspezifischen Merkmale zu einer einheitlichen Repräsentation (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind Vorteile multimodaler Wahrnehmung?

<p>Sie verbessert die Wahrnehmungsleistung und verringert die Mehrdeutigkeit. (D)</p> Signup and view all the answers

Welchen Effekt beschreibt der Begriff Bauchrednereffekt im Zusammenhang mit der Wahrnehmung?

<p>Dominanz eines Sinnessystems bei der Verarbeitung (B)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der McGurk-Effekt?

<p>Eine Täuschung der Sprachwahrnehmung durch auditive und visuelle Information (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Merkmal beschreibt Top-down Verarbeitung?

<p>Verarbeitung eingehender Informationen wird durch bereits vorhandene Informationen beeinflusst. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist Prosopagnosie im Kontext der Wahrnehmung?

<p>Störung der Gesichtserkennung bei intaktem Sehsystem (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt den dorsalen Pfad im visuellen Kortex?

<p>Zuständig für Bewegungsanalyse und visuelle Rückkoppelung im Raum (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Unterschiedsschwelle?

<p>Die Intensität, die nötig ist, um einen Reiz von einem anderen zu unterscheiden. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Sinnesorgane ist für das Sehen zuständig?

<p>Auge (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel der menschlichen Wahrnehmung?

<p>Das Handeln (B)</p> Signup and view all the answers

Was passiert mit Informationen nach der Reizaufnahme im visuellen System?

<p>Sie werden durch den Thalamus auf den visuellen Cortex projiziert. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Verarbeitung durch Top-down-Prozesse zu?

<p>Sie beeinflussen die Verarbeitung eingehender Informationen durch bereits vorhandene Informationen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt den Begriff 'Begrenzung' im Kontext der Wahrnehmung am besten?

<p>Die Beschränkung auf nur ausgewählte Reize (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist Wahrnehmung?

Ein Prozess, bei dem sensorische Informationen organisiert und interpretiert werden.

Wie erfolgt Wahrnehmung?

Mühelos und unmittelbar, ohne kognitive Kontrolle.

Komplexität der Wahrnehmung

Ein komplexer Prozess, an dem viele Gehirnareale beteiligt sind.

Unbewusste Wahrnehmung

Kann unbewusst ablaufen und automatische Reaktionen auslösen.

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Was sind Reize?

Mechanische Energie, Lichtwellen, Schallwellen, chemische Substanzen.

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Sinnesorgane

Auge, Ohr, Haut, Nase, Zunge.

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Rezeptoren

Stäbchen, Zapfen, Haarzellen, Nervenendigungen.

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Dominanz der Sinne

Visuell (83%), auditiv (11%), olfaktorisch (3,5%), taktil (1,5%), gustatorisch (1%).

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Modularität

Beschreibt, dass die Wahrnehmung in spezialisierte Module unterteilt ist.

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Was ist Prosopagnosie?

Störung der Gesichtserkennung bei intaktem Sehsystem.

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Bottom-up-Verarbeitung

Von einfachen Merkmalen ausgehend wird eine komplexere Wahrnehmungsleistung vollbracht.

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Top-down-Verarbeitung

Die Verarbeitung eingehender Information wird durch bereits im Gedächtnis vorhandene Information beeinflusst.

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Transduktion

Reize aus der Umwelt werden von Rezeptoren der Sinnesorgane aufgenommen und in Nervenimpulse umgewandelt.

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Reizaufnahme im Auge

Lichtreize werden von den Sinneszellen der Retina (Stäbchen und Zapfen) registriert.

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Verarbeitung im visuellen Cortex

Die aufbereitete Information wird vom Thalamus auf den visuellen Cortex V1 projiziert, aber stark verzerrt und umgekehrt.

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Zwei Pfade im Kortex

Dorsaler Pfad durch den Parietallappen (Wo/Wie) und Ventraler Pfad durch den Temporallappen (Was).

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Ponzo-Täuschung

Optische Täuschung, bei der parallele Linien als nicht parallel wahrgenommen werden.

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Repräsentation im Kortex

Die Repräsentation eines Körperbereichs im somatosensorischen Kortex entspricht der Empfindlichkeit in diesem Körperbereich.

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Zeitliche Dauer der Wahrnehmung

Wahrnehmung erscheint unmittelbar, aber die Verarbeitung ist verzögert.

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Selektivität der Wahrnehmung

Durch selektive Aufmerksamkeit aber auch durch Anpassung der sensorischen Systeme.

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Konstruktivität der Wahrnehmung

Top-Down, basierend auf den Eigenschaften und Regularitäten der Umwelt.

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Kontextabhängigkeit

Der raumzeitliche Kontext beeinflusst die Wahrnehmung.

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Begrenzung der Wahrnehmung

Nur ausgewählte Reize werden wahrgenommen.

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Gestaltgesetze

Prinzipien, nach denen unser Gehirn Sinneseindrücke organisiert.

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Wahrnehmungsschwelle

Markiert den Übergang von einer perzeptiven Erfahrung zu einer anderen.

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Absolutschwelle

Die geringste Intensität eines Reizes, die zu einer berichtbaren Wahrnehmung führt.

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Unterschiedsschwelle

Die Intensität, die nötig ist, um einen Reiz von einem anderen zu unterscheiden.

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Unterschwellige Reize

Reize, die die Absolutschwelle nicht überschreiten.

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Weber-Konstante

Weber-Konstante = Unterschiedsschwelle / Standardreiz

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Multimodalität

Interaktion und Integration der modalitätsspezifischen Merkmale zu einer einheitlichen Repräsentation.

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Dominanz eines Sinnessystems

Ein Sinn dominiert die Wahrnehmung.

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McGurk-Effekt

Konstruktive Lösung bei widersprüchlichen Sinnesinformationen.

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Was sind Gestaltgesetze?

Beschreibt Prinzipien, nach denen unser Gehirn Sinneseindrücke organisiert.

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Was ist die Ponzo-Täuschung?

Eine Wahrnehmungsillusion, die auf Tiefenhinweisen und Größenkonstanz beruht.

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Somatosensorischer Homunculus

Spiegeln unsere innere "Landkarte" des Körpers wider.

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Plastische Veränderungen

Prozess, bei dem das Gehirn neue Verbindungen knüpft.

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Kompensationseffekt

Erhöhte Anforderungen führen zu stärkerer Nutzung anderer Sinne.

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Was sind dorsaler und ventraler Pfad?

Zwei getrennte Wege für die unterschiedliche visuelle Verarbeitung.

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Repräsentation

Zustand des kognitiven Systems entspricht einem Zustand der externen Welt.

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Größenkonstanz

Die Fähigkeit, trotz Veränderungen in Größe oder Entfernung gleich zu sehen.

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Scheinkonturen

Scheinbare Konturen werden wahrgenommen, obwohl keine physisch vorhanden sind.

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Frequenzbereich

Bestimmter Frequenzbereich, den ein Organismus wahrnehmen kann.

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Repräsentation im Kortex

Die Repräsentation eines Körperbereichs im somatosensorischen Kortex entspricht der Empfindlichkeit in diesem Körperbereich.

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Study Notes

Definition der Wahrnehmung

  • Wahrnehmung ist ein Prozess, bei dem sensorische Informationen organisiert und interpretiert werden. (Gerrig, 2018)
  • Wahrnehmung erfolgt mühelos und unmittelbar, ohne direkte kognitive Kontrolle.
  • Es ist ein komplexer Prozess, an dem viele Gehirnareale beteiligt sind.
  • Wahrnehmung kann unbewusst ablaufen und automatische Reaktionen auslösen. (z. B. Bremslicht -> Bremsen).
  • Sie dient zum Erkennen und Handeln und bietet Parameter für die Greifbewegung.
  • Wahrnehmung bietet kein vollständiges Abbild der Umwelt.

Menschliche Sinne und Reize

  • Sehen: Lichtwellen (10⁻⁵ - 10⁻⁴ cm) werden von Stäbchen und Zapfen der Retina im Auge wahrgenommen.
  • Hören: Schallwellen (20-20.000 Hz) werden von Haarzellen des Corti-Organs im Ohr wahrgenommen.
  • Empfindungen der Haut: Äußerer Kontakt (Druck, Infrarotwellen, 10⁻⁴ - 10⁻³) wird von Nervenendungen in der Haut wahrgenommen.
  • Geruch: Geruchstragende Substanzen (in Gasen) werden von Haarzellen des olfaktorischen Epithels in der Nase wahrgenommen.
  • Geschmack: Lösliche Substanzen (in Flüssigkeiten) werden von Geschmacksnerven der Zunge wahrgenommen.
  • Körperbewegung: Mechanische Energie wird von Muskelspindel- und Golgi-Sehnenorganen in Muskeln, Gelenken und Sehnen wahrgenommen.
  • Gleichgewicht: Mechanische Kraft und Schwerkraft wird von Haarzellen in den Bogengängen und im Vestibulum des Innenohrs wahrgenommen.
  • Empfindungen der Organe: Mechanische Energie wird von freien Nervenendigungen in Teilen des Verdauungsapparates wahrgenommen.
  • Menschliche Sinneseindrücke sind: 83% visuell, 11% auditiv, 3,5% olfaktorisch, 1,5% taktil, 1% gustatorisch

Kognitionspsychologische Perspektive der Wahrnehmung

  • Wahrnehmung ist ein informationsverarbeitendes System mit Modularität, unterschiedlichen Verarbeitungsrichtungen und Repräsentationen.
  • Modularität: Wahrnehmung ist ein Modul im Vergleich zu anderen kognitiven Modulen, Sehen ist ein Teilmodul.
  • Die Wahrnehmung besteht aus unterschiedlichen Wahrnehmungsqualitäten (Farbe, Form, Bewegung).
  • Der Ausfall eines Moduls kann in der Regel kompensiert werden, wodurch die Gesamtwahrnehmung intakt bleibt.
  • Beispiel für Modularität: Patienten mit Prosopagnosie können Objekte visuell erkennen, aber keine Gesichter.
  • Es gibt unterschiedliche Verarbeitungsrichtungen: Bottom-up und Top-down.

Bottom-up und Top-down Verarbeitung

  • Bottom-up: Von einfachen Merkmalen ausgehend wird eine komplexere Wahrnehmungsleistung vollbracht, ohne dass im Gedächtnis verfügbare Information benutzt wird.
  • Top-down: Die Verarbeitung eingehender Information wird durch bereits im Gedächtnis vorhandene Information beeinflusst.
  • Beispiel für Bottom-Up Prozess: Psychophysik des Sehens untersucht den Zusammenhang zwischen Eigenschaften des physikalischen Reizes und der subjektiven Wahrnehmung.

Psychophysik des Sehens

  • Transduktion: Reize aus der Umwelt werden von Rezeptoren der Sinnesorgane aufgenommen und in Nervenimpulse umgewandelt.
  • Reizaufnahme: Lichtreize werden von Sinneszellen der Retina (Stäbchen für Helligkeit/Bewegung und Zapfen für Farbsehen) registriert.
  • Aktivierte Sinneszellen bilden ein Membranpotential, das über bipolare Zellen an Ganglienzellen weitergeleitet wird.
  • Interpretation: Information wird vom Thalamus auf den visuellen Cortex V1 projeziert, aber stark verzerrt und umgekehrt.
  • Der visuelle Kortex ist in primäre (V1), sekundäre und tertiäre (V2-V5) Bereiche unterteilt.
  • Zwei Wege führen von dort über den Kortex: Dorsaler Pfad (Bewegungsanalyse) und Ventraler Pfad (Objekterkennung).
  • Beispiel für Top-Down Prozess: Scheinkonturen.

Wahrnehmungsillusionen

  • Ponzo-Täuschung: Durch die Induktion von Tiefe wird die Größenschätzung beeinflusst, was den Wahrnehmungseindruck verändert.

Repräsentation in der Wahrnehmung

  • Repräsentation bildet äußere Gegebenheiten ab: Der Zustand des kognitiven Systems entspricht einem Zustand der externen Welt.
  • Kommunikation zwischen Modulen wird durch symbolische, modalitätsunabhängige Repräsentationen ermöglicht.
  • Somatosensorischer Homunculus: Ein Modell, das die topographische Repräsentationsfläche der Körperoberfläche im primären somatosensorischen Cortex zeigt.

Auswirkungen des Ausfalls eines Sinnessystems

  • Beim Ausfall eines Systems werden intakte Systeme leistungsfähiger, was zu erhöhten Anforderungen und indirekten Übungseffekten führt.
  • Funktionale Reorganisation infolge Übung und Nichtgebrauch: Die Repräsentation eines Körperbereichs im somatosensorischen Kortex entspricht der Empfindlichkeit.
  • Plastische Veränderungen entstehen in diesen Arealen infolge von Übung und Nichtgebrauch.

Eigenschaften der Wahrnehmung

  • Zeitliche Dauer: Wahrnehmung scheint unmittelbar, aber die Verarbeitung ist verzögert und abhängig von der Nervenleitgeschwindigkeit.
  • Selektivität: Durch selektive Aufmerksamkeit und Anpassung der sensorischen Systeme (z. B. Augenmuskeln und Fokus).
  • Konstruktivität: Top-Down, basierend auf den Eigenschaften und Regularitäten der Umwelt.
  • Kontextabhängigkeit: Der raumzeitliche Kontext beeinflusst die Wahrnehmung.
  • Begrenzung: Nur ausgewählte Reize werden wahrgenommen.

Kontextabhängigkeit und Gestaltgesetze

  • Gestaltgesetze beschreiben Prinzipien, nach denen unser Gehirn Sinneseindrücke organisiert, um Muster und Zusammenhänge zu erkennen.
  • Sie helfen zu erklären, wie wir aus einzelnen Elementen ganzheitliche Strukturen formen, z. B. durch Nähe, Ähnlichkeit oder Kontinuität.
  • Die Anzahl an Gestaltgesetzen schwankt zwischen sieben und 114.
  • Die Gestaltgesetze lassen sich in verschiedene Kategorien einordnen, z.B.: Unterscheidung von Figur und Grund, Geschlossenheit und Gruppierung, Prinzip der guten Gestalt.
  • Gestaltgesetze sind hilfreich, aber nicht immer eindeutig; Gleichartigkeit und Nähe können gegeneinander ausgespielt werden.

Begrenzungen der Wahrnehmung

  • Es wird kein vollständiges Abbild der Umwelt erzeugt.
  • Nur ausgewählte Reize werden wahrgenommen.
  • Die Wahrnehmung dient der Bereitstellung handlungsrelevanter Parameter und ist daher artspezifisch.
  • Nur Reize einer bestimmten Intensität werden wahrgenommen.
  • Wahrnehmungsschwellen: Markieren den Übergang von einer perzeptiven Erfahrung zu einer anderen als Resultat einer minimalen Änderung des physikalischen Reizes.
  • Absolutschwelle: Die geringste Intensität eines Reizes, die zu einer berichtbaren Wahrnehmung führt.
  • Unterschiedsschwelle: Die Intensität, die nötig ist, um einen Reiz von einem anderen zu unterscheiden.

Unterschwellige Wahrnehmung

  • Unterschwellige Reize überschreiten die Absolutschwelle nicht und werden nicht bewusst wahrgenommen.
  • Aber: Sie können Einfluss auf die Wahrnehmung und das Verhalten zu einem späteren Zeitpunkt haben.
  • Unbewusstes Priming: Der emotionale Gehalt eines kurz zuvor gezeigten Bildes beeinflusst die Beurteilung (z.B. Attraktivität von Gesichtern).
  • Affective subliminal priming: Beeinflussung des Gesamturteils durch positive und negative Reize.

Unterschiedsschwellen und das Weber'sche Gesetz

  • Das Weber'sche Gesetz besagt, dass der Intensitätsunterschied, den ein zweiter Reiz haben muss, um als verschieden von einem ersten Standardreiz wahrgenommen zu werden, linear mit der Intensität des Standardreizes steigt.
  • Die Unterschiedsschwelle steht in einem konstanten Verhältnis zur Reizintensität: Weber-Konstante = Unterschiedsschwelle / Standardreiz.
  • Die Weber-Konstanten sind spezifisch für verschiedene Intensitätsdimensionen.

Multimodalität der Wahrnehmung

  • Normalfall: Interaktion und Integration der modalitätsspezifischen Merkmale zu einer einheitlichen Repräsentation.
  • Vorteile: Verbessert die Wahrnehmungsleistung und verringert die Mehrdeutigkeit.
  • Nachteile: Wettbewerbssituationen, wenn zwei oder mehr Modalitäten unterschiedliche Informationen liefern.
  • Dominanz eines Sinnessystems: Z. B. der Bauchrednereffekt.
  • Konflikte bei der multisensorischen Informationsverarbeitung: McGurk-Effekt (konstruktive Lösung).

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