Politikwissenschaft: Grundlagen und Begriffe

Die Politikwissenschaft ist ein wissenschaftliches Fach, das sich mit politischen Strukturen, Prozessen und Inhalten beschäftigt.

In der Politikwissenschaft analysiert man politische Ereignisse und Zusammenhänge mithilfe von wissenschaftlichen Methoden.

Die Politikwissenschaft untersucht die drei Bereiche Polity, Politics und Policy.

Polity beschreibt die politischen Strukturen wie Verfassung, Gesetze und Wahlsysteme.

Politics bezieht sich auf politische Prozesse wie Entscheidungsfindung, Durchsetzung und öffentliche Diskurse.

Policy umfasst die Inhalte von Politik, z.B. Wirtschaftspolitik oder Bildungspolitik.

Die Politikwissenschaft untersucht verschiedene Bereiche wie politische Theorie, Vergleichende Politikwissenschaft, politische Systeme einzelner Länder und Internationale Beziehungen.

Die Politikwissenschaft bietet wichtige Werkzeuge und Erkenntnisse, um die Welt um uns herum besser zu verstehen und zu analysieren.

Die Politikwissenschaft analysiert die Entstehung, Struktur und Veränderung politischer Steuerungsinstrumente.

Die politische Soziologie betrachtet das Verhalten und die Einstellungen von Individuen im politischen Kontext.

Die Geschichte liefert den Hintergrund für das Verstehen politischer Entwicklungen und die Auswirkungen historischer Ereignisse.

Die Psychologie untersucht das Verhalten politischer Akteure und nutzt psychologische Theorien in der Analyse.

Die politische Ökonomie untersucht die Interaktion von Wirtschaft und Politik und nutzt quantitative Methoden.

Die Politikwissenschaft untersucht den Einfluss von Medien und sozialen Medien auf politische Prozesse und Kampagnen.

Die hermeneutische Politikwissenschaft interpretiert politische Phänomene und sucht nach Bedeutungen und Zusammenhängen.

Die empirisch-analytische Politikwissenschaft untersucht Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge und erklärt politische Phänomene.

Ein politisches System umfasst die Gesamtheit aller staatlichen und nichtstaatlichen Akteure, Regeln und Verfahren, die an politischen Entscheidungen beteiligt sind.

Politische Systeme bestimmen den Rahmen, innerhalb dessen Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden. Sie prägen die Art und Weise, wie Politik betrieben wird.

Demokratien zeichnen sich durch die umfassende Beteiligung der Bürger:innen an der Entscheidungsfindung und durch ein ausgewogenes System aus gegenseitiger Kontrolle zwischen den verschiedenen Staatsgewalten aus.

In Autokratien haben Bürger:innen nur wenig Einfluss auf die Politikgestaltung, die Macht ist stark gebündelt und es gibt wenig unabhängige Kontrolle.

Die Ausgestaltung eines politischen Systems unterscheidet sich deutlich zwischen Demokratien und Autokratien. Sie bestimmt die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden.

Eine minimalistische Definition von Demokratie, die sich auf das Vorhandensein von freien Wahlen und Gewaltenteilung konzentriert, um das politische System zu legitimieren.

Eine umfassendere Definition von Demokratie, die neben freien Wahlen und Gewaltenteilung auch Bürgerrechte (z.B. freie Meinungsäußerung, Presse- und Versammlungsfreiheit) sowie einen offenen Diskurs über Politik beinhaltet, um das politische System zu legitimieren.

Die Dimension von Demokratie, die sich auf die strukturellen Elemente wie Wahlen, Gewaltenteilung und Institutionen konzentriert.

Die Dimension von Demokratie, die sich auf die Inhalte bezieht, die durch das System beeinflusst werden, wie z.B. Bürgerrechte, Meinungsfreiheit und politische Debatten.

Die Methode, mit der man abstrakte Konzepte messbar macht, um sie in der Forschung zu analysieren.

Variablen, die direkt messbar sind, z.B. Alter oder Einkommen.

Variablen, die nicht direkt messbar sind, sondern durch indirekte Verfahren erschlossen werden müssen, z.B. Einstellungen oder Meinungen.

Die Art und Weise, wie ein bestimmtes Konzept in der Forschung operationalisiert wird.

Demokratie ist eine Herrschaftsform, bei der das Volk die Macht hat, selbst zu entscheiden und sich zu vertreten. Sie basiert auf den Prinzipien der Volkssouveränität und der Gewaltenteilung.

Die Herrschaft geht vom Volk aus, wird vom Volk selbst oder durch gewählte Repräsentanten ausgeübt und dient den Interessen des Volkes.

Das Ideal der Politeia, eine Form der Mischverfassung, wurde in der Antike als überlegen gegenüber der Demokratie betrachtet. Die Demokratie wurde in der Antike häufig als Herrschaft der 'Ungebildeten und Besitzlosen' wahrgenommen.

In der attischen Demokratie konnten nur männliche Bürger an den Volksversammlungen teilnehmen und somit direkt an der Entscheidungsfindung mitwirken. Auch die Gerichte wurden mit Bürgern besetzt.

Die antike Demokratie unterschied sich deutlich von der modernen Demokratie. Es gab keine Wahl durch freie und faire Wahlen, sondern die Besetzung von Ämtern erfolgte durch Losverfahren für ein Jahr. Die Bürger nahmen somit direkt an der Entscheidungsfindung und Umsetzung teil.

Zwei wichtige Kriterien der modernen Demokratie sind die freie Wahl von Repräsentanten durch das Volk (responsiveness) und die Übertragung der Macht für eine begrenzte Zeit (accountability). Diese Merkmale garantieren eine demokratische Kontrolle.

Wahlen in der Demokratie sind eine Möglichkeit, den Wettbewerb um Machtausübung zu ermöglichen. Die Bürger können durch die Wahl verschiedener Kandidaten ihre Präferenzen ausdrücken.

Wahlen müssen sowohl fair und frei sein, als auch eine angemessene Beteiligung der Bürger gewährleisten, um die Prinzipien der Demokratie zu gewährleisten.

Die Demokratie-Indizes sind komplexe Messwerkzeuge, die den Demokratiestatus eines Landes anhand verschiedener Faktoren bewerten. Aber es gibt auch Schwächen, da die Indices oft auf Expertenbefragungen beruhen und somit subjektiven Meinungen unterliegen.

Der Varieties of Democracy (V-Dem)-Index ist ein bedeutendes Instrument zur Messung demokratischer Systeme. Im Gegensatz zu anderen Indices konzentriert er sich auf vier Regimetypen und bewertet verschiedene Aspekte der Demokratie, wie freie Wahlen, Grundrechte und Gewaltenteilung.

Die 'Liberal Democracy' zeichnet sich durch freie und faire Wahlen, Grundrechte, Minderheitenrechte, Gewaltenteilung und eine unabhängige Justiz aus. Beispiele dafür sind skandinavische Länder, Deutschland, Neuseeland und Südkorea.

Die 'Electoral Democracy' zeichnet sich durch freie und faire Wahlen aus, aber die Rechte und Freiheiten der Bürger:innen sind eingeschränkt. Beispiele dafür sind Österreich, Argentinien und Bolivien.

Die 'Electoral Autocracy' zeichnet sich durch Wahlen aus, die jedoch nicht frei und fair sind. Die Macht liegt in den Händen weniger Eliten und Grundrechte und Freiheiten sind kaum vorhanden. Beispiele dafür sind Ungarn, Türkei, Venezuela und Russland.

Die 'Closed Autocracy' zeichnet sich durch die vollständige Abwesenheit von demokratischen Elementen aus. Die Macht liegt fest in den Händen einer kleinen Gruppe von Personen und die Menschen haben keinen Einfluss auf politische Entscheidungen. Beispiele dafür sind Afghanistan, Vietnam und Saudi-Arabien.

Die Frage, inwiefern Demokratie-Indizes den Zustand einer Demokratie wirklich abbilden können, ist komplex. Zwar bieten sie einen wichtigen Vergleich, aber die Messungen sind subjektiv unterliegen den politischen und kulturellen Rahmenbedingungen.

Die Demokratisierung, der Prozess der Umwandlung eines autoritären Systems in ein demokratisches, ist ein komplexes Phänomen mit vielfältigen Ursachen. Gleichzeitig gibt es einen umgekehrten Prozess der Entdemokratisierung, bei dem demokratische Strukturen aufgegeben und durch autoritäre ersetzt werden.