Pharmakologie: Psychische Erkrankungen, CE11.2

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Questions and Answers

Fertigarzneimittel:

  • sind Arzneimittel, die ganz oder überwiegend aus Pflanzen oder Pflanzenteilen bestehen.
  • werden individuell in der Apotheke hergestellt und verpackt.
  • werden im Voraus hergestellt und in einer vom Hersteller gestalteten Verpackung ausgegeben. (correct)

Arzneirezepturen:

  • werden individuell in der Apotheke hergestellt und verpackt (meist handelt es sich dabei um Salben). (correct)
  • werden im Voraus hergestellt und in einer vom Hersteller gestalteten Verpackung ausgegeben.
  • sind Nachahmerprodukte des Originalpräparats.

Phytotherapeutika:

  • sind Nachahmerprodukte des Originalpräparats.
  • sind Arzneimittel, die ganz oder überwiegend aus Pflanzen oder Pflanzenteilen bestehen (z. B. Kamillenextrakt). (correct)
  • werden individuell in der Apotheke hergestellt und verpackt.

Placebos sind:

<p>Arzneimittel ohne jeden Inhaltsstoff, also „Scheinmedikamente“. (A)</p> Signup and view all the answers

Generika sind:

<p>Nachahmerprodukte des Originalpräparats. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie lange dauert es in der Regel, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt?

<p>8-10 Jahre</p> Signup and view all the answers

Die Wirkung eines Medikaments wird meist nur an Patient*innen erprobt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche zwei Institute sind in Deutschland für die Zulassung von Arzneimitteln zuständig?

<p>Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Paul-Ehrlich-Institut</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Studienphasen findet nach der Zulassung eines Medikaments statt?

<p>Phase IV (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Pharmakokinetik?

<p>Die gesamte Laufbahn des Arzneimittels durch den Körper</p> Signup and view all the answers

Was ist der „chemische Name“ eines Arzneimittels?

<p>Die Bezeichnung der enthaltenen chemischen Substanz.</p> Signup and view all the answers

Was ist der „Freiname“ eines Arzneimittels?

<p>Die Kurzbezeichnung der chemischen Substanz, des eigentlichen Wirkstoffs.</p> Signup and view all the answers

Was ist der „Handelsname“ eines Arzneimittels?

<p>Der Name, unter dem ein Medikament auf den Markt kommt.</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Zusatz „Mono“ bei Arzneimitteln?

<p>Es ist nur ein Wirkstoff enthalten.</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Zusatz „comp“ oder „plus“ bei Arzneimitteln?

<p>Es ist ein Kombinationspräparat.</p> Signup and view all the answers

Was geben die Zusätze N1, N2, N3 bei Arzneimitteln an?

<p>Die Normgrößen für die Packungsgröße.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter Bioverfügbarkeit?

<p>Substanzmenge eines Medikaments, die im Körper aufgenommen wird und dort wirken kann.</p> Signup and view all the answers

Gelangt jedes Medikament über den Blutkreislauf überall hin?

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Organe sind hauptsächlich für die Ausscheidung von Medikamenten verantwortlich?

<p>Niere und Leber</p> Signup and view all the answers

Was ist die Halbwertszeit eines Medikaments?

<p>Die Zeit, die es dauert, bis die Hälfte eines Medikaments wieder ausgeschieden oder abgebaut ist.</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn sich ein Wirkstoff im Körper „kumuliert“?

<p>Er reichert sich an und kann toxisch (giftig) werden.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Ausscheidungswege gibt es für Arzneimittel?

<p>Alle oben genannten (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Nebenwirkungen gehören zu den häufigsten Medikamentennebenwirkungen?

<p>Alle oben genannten (D)</p> Signup and view all the answers

Die Art der Applikation richtet sich nicht nach den Eigenschaften des Arzneistoffs.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Applikationen ist kutan?

<p>Auftragung auf die Haut, z. B. Creme oder Salbe (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Applikationsarten gehört zu den enteralen?

<p>Alle oben genannten (D)</p> Signup and view all the answers

Nimmt man Arzneimittel auf nüchternen Magen wirken sie langsamer.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden parenteralen Applikationsarten gibt es?

<p>Alle oben genannten (A)</p> Signup and view all the answers

Im Alter ist die Dosis eines Medikaments nicht selten zu halbieren, da die Verstoffwechselung verändert ist.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Paradoxe Medikamentenwirkungen gibt es nicht.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

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Flashcards

Fertigarzneimittel?

Im Voraus hergestellte und in spezieller Verpackung verkaufte Medikamente.

Arzneirezepturen?

Individuell in der Apotheke hergestellte und verpackte Medikamente, meist Salben.

Phytotherapeutika?

Medikamente, die hauptsächlich aus Pflanzen oder Teilen davon bestehen.

Placebos?

Arzneimittel ohne Wirkstoff, oft mit psychologischer Wirkung.

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Generika?

Nachahmerprodukte von Originalmedikamenten, meist günstiger.

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Bioverfügbarkeit?

Die Substanzmenge eines Medikaments, die im Körper wirkt.

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Chemischer Name (Arzneimittel)?

Bezeichnung der chemischen Substanz, oft kompliziert und für Fachleute.

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Freiname (Arzneimittel)?

Kurzbezeichnung der chemischen Substanz, des eigentlichen Wirkstoffs.

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Handelsname (Arzneimittel)?

Name, unter dem ein Medikament vermarktet wird, geschützt.

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„Minor/mite“ und „forte“?

Niedrigeren bzw. höheren Wirkstoffgehalt eines Medikaments.

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Depot- oder Retardpräparate?

Medikamente mit langsamer Wirkstofffreisetzung.

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Medikamente mit Zusatz „Mono“?

Präparate, die nur einen Wirkstoff enthalten.

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Medikamente mit Zusatz „comp“ oder „plus“?

Zusatz, der auf ein Kombinationspräparat hinweist.

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Zusatz N1, N2, N3?

Normgrößen für die Packungsgröße.

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Halbwertszeit?

Zeit, die ein Medikament zur Hälfte abgebaut wird.

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Wirkstoffspiegel?

Menge eines Medikaments im Blut.

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Kumulation?

Anreicherung von Wirkstoffen im Körper bei zu schneller Gabe.

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Applikation?

Art der Anwendung eines Medikaments.

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Lokale Applikation?

Medikament wird auf Haut/Schleimhäute aufgetragen, hoher Wirkstoffspiegel am Wirkort.

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Enterale Applikation?

Medikament wird geschluckt oder unter die Zunge gelegt.

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Parenterale Applikation?

Medikament wird unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts verabreicht.

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Intrakutan?

Injektion in die oberen Hautschichten

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Subkutan?

Injektion unter die Haut

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Intramuskulär?

Injektion in den Muskel

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Intravenös?

Injektion in die Vene

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Paradoxe Medikamentenwirkungen?

Veränderte Wirkung von Medikamenten, z.B. Schlafmittel wirkt erregend.

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Bioverfügbarkeit?

Substanzmenge eines Medikamentes, die im Körper aufgenommen wird und dort wirken kann.

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Pharmakokinetik?

beschreibt die gesamte Laufbahn des Arzneimittel durch den Körper.

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Pharmakodynamik?

Die Pharmakodynamik beschreibt die pharmakologische Wirkung des Arzneimittels am vorgesehenen Wirkort im Körper.

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Study Notes

Pharmakologie – CE11.2 Soziale Rahmenbedingungen bei psychischen Erkrankungen

Agenda

  • Die Präsentation behandelt Begriffserläuterungen, Nebenwirkungen, Applikationen und wichtige Medikamentengruppen.

Relevante Begrifflichkeiten der Pharmakologie

Begriffserläuterungen

  • Fertigarzneimittel werden im Voraus hergestellt und in einer vom Hersteller gestalteten Verpackung ausgegeben.
  • Arzneirezepturen werden individuell in der Apotheke hergestellt und verpackt, meist in Form von Salben.
  • Phytotherapeutika sind Arzneimittel, die ganz oder überwiegend aus Pflanzen oder Pflanzenteilen bestehen, z.B. Kamillenextrakt.
  • Placebos sind Arzneimittel ohne Inhaltsstoff, sogenannte Scheinmedikamente.
  • Besonders bei Beschwerden, denen mehr eine seelische als eine körperliche Ursache zugrunde liegt, kann ein Placebo zusammen mit der menschlichen Wärme und Kompetenz des medizinischen Personals Linderung bewirken.
  • Generika sind Nachahmerprodukte des Originalpräparats.
  • Generika werden zunehmend verschrieben, da sie aufgrund fehlender Entwicklungskosten oft billiger sind als Originalpräparate.
  • Einige Firmen, wie "ratiopharm", haben sich auf die Herstellung von Generika spezialisiert.
  • Deutschland ist weltweit führend im Verschreiben von Generika.

Beispielhafte Generika

  • Diclofenac-ratiopharm ist ein Generikum für Voltaren.
  • ASS-ratiopharm und ASS Stada sind Generika für Aspirin.
  • Paracetamol-ratiopharm und Paracetamol-ct 500 sind Generika für Benuron.
  • Acetyldigoxin-ratiopharm ist ein Generikum für Novodigal.
  • Furosemid-ratiopharm und furo-ct 40 sind Generika für Lasix.
  • Glimepirid-ratiopharm ist ein Generikum für Amaryl.

Der Weg von der Forschung zur Zulassung eines Medikaments

  • Es dauert 8-10 Jahre, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt.
  • Die Wirkung von Medikamenten wird meist in Tierversuchen, an gesunden und schließlich an Patienten erprobt.
  • Während der Erprobung werden die optimale Dosis und die häufigsten Nebenwirkungen ermittelt.
  • Nutzen und Risiko werden bewertet, bevor das Arzneimittel vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder vom Paul-Ehrlich-Institut zugelassen wird.
  • Der Prozess beinhaltet Fokus auf Krankheit, Auswahl des Angriffspunkts, Entwicklung von Wirk- und Hilfsstoffen, Verträglichkeitstests und klinische Studien (Phase I mit wenigen gesunden Menschen).
  • Weitere Schritte umfassen: Darreichungsform, Phase-II-Studie mit wenigen kranken Menschen, Phase-III-Studie mit vielen kranken Menschen, Begutachtung durch Zulassungsbehörde, Anwendung/Beobachtung und Phase-IV-Studien nach der Zulassung.

Definitionen

  • Pharmakokinetik beschreibt die gesamte Laufbahn eines Arzneimittels durch den Körper von der Applikation bis zur Ausscheidung.
  • Pharmakodynamik beschreibt die pharmakologische Wirkung des Arzneimittels am vorgesehenen Wirkort im Körper.

Namen von Arzneimitteln

  • Der chemische Name ist die komplizierte Bezeichnung der enthaltenen chemischen Substanz, relevant für Chemikerinnen und Apothekerinnen.
  • Der Freiname ist die Kurzbezeichnung der chemischen Substanz, also des eigentlichen Wirkstoffs, z.B. Dexamethason.
  • Der Handelsname ist der Name, unter dem ein Medikament auf den Markt kommt (z. B. Fortecortin), und ist geschützt (®).
  • Die Zusätze "minor/mite" und "forte" weisen auf niedrigen bzw. höheren Wirkstoffgehalt hin.
  • "Depot-" oder "Retardpräparate" sind Medikamente mit Langzeitwirkung, bei denen der Wirkstoff langsam resorbiert wird.
  • Der Zusatz "Mono" bedeutet, dass das Präparat nur einen Wirkstoff enthält, während "comp" oder "plus" auf ein Kombinationspräparat hinweisen.
  • Die Zusätze N1, N2, N3 geben die Normgrößen für die Packungsgröße an.
  • Bioverfügbarkeit: Dieser Begriff bezieht sich auf den Anteil eines Stoffes, der nach der Einnahme unverändert im systemischen Kreislauf verfügbar ist.
  • Bioverfügbarkeit bezeichnet die Menge eines Medikaments, die im Körper aufgenommen wird und dort wirken kann.
  • Je nach Applikationsart gelangt ein Medikament sofort in die Blutbahn (parenteral) oder muss über den Magen-Darm-Trakt resorbiert werden.
  • Die resorbierte Menge hängt von der Teilchengröße des Wirkstoffs, den Hilfsstoffen, der Dosierung und der Organdurchblutung ab.
  • Über den Blutweg wird der Wirkstoff, meist gebunden an körpereigene Eiweißmoleküle, im Körper verteilt; nicht jedes Medikament gelangt überall hin.
  • Die Blut-Hirn-Schranke lässt nur fettlösliche Stoffe passieren.
  • Nach der Resorption im Darm gelangt der Wirkstoff über die Pfortader zur Leber, wo ein Teil abgebaut wird; nur die restliche Menge kann im Körper wirken.

Halbwertszeit & Wirkstoffspiegel

  • Die Halbwertszeit ist die Zeit, in der die Hälfte eines Medikaments ausgeschieden oder abgebaut ist.
  • Sie kann wenige Minuten (Narkosemittel) oder mehrere Tage (Digimerck: 6-8 Tage) betragen und ist ein Maß für die Wirkdauer.
  • Bei älteren Menschen kann die Halbwertszeit durch verlängerte Stoffwechselzeiten in Niere und Leber verlängert sein.
  • Der Wirkstoffspiegel ist die Menge eines Medikaments im Blut und variiert je nach Applikationsart.
  • Bei intravenöser Gabe ist der Spiegel sofort hoch und fällt schnell ab, während er bei oraler oder intramuskulärer Gabe langsamer ansteigt.

Kumulation

  • Bei zu kurzen Abständen zwischen den Anwendungen kann sich der Wirkstoff im Körper anreichern und kumulativ toxisch wirken.
  • Bei älteren Menschen besteht ein höheres Risiko der Anreicherung, da Medikamente über Niere und Leber langsamer ausgeschieden werden und hier gilt CAVE!
  • Abgebaute Arzneimittel werden über verschiedene Wege ausgeschieden, hauptsächlich über:
    • Niere: Ausscheidung kleiner, wasserlöslicher Wirkstoffe.
    • Leber: Ausscheidung mit der Gallenflüssigkeit in den Darm nach Verstoffwechselung.
    • Lunge: Ausscheidung von Narkosegasen.

Nebenwirkungen

  • Häufige Medikamentennebenwirkungen sind:
    • Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden.
    • Allergische Reaktionen: Hautausschlag, Juckreiz, anaphylaktischer Schock (dosisunabhängig, häufig nach Antibiotika).
    • Blutbildveränderungen: Abnahme der Blutzellen, Komplikationen.
    • Zentralnervöse Störungen: Schwindel, Verwirrtheit, Tremor.

Applikation

  • Die Art der Applikation richtet sich nach:
    • Eigenschaften des Arzneistoffs (z.B. Insulin wird im Magen zerstört).
    • Gewünschter Wirkdauer und -eintritt (parenterale Applikation für schnellste Wirkung).
    • Wirkort (lokale Wirkung, z.B. bei Augentropfen).
    • Gesundheitszustand des Patienten (parenterale Gabe bei oraler Kontraindikation).

Lokale Applikation

  • Medikamente werden auf Haut oder Schleimhäute aufgebracht, um einen hohen Wirkstoffspiegel am Wirkort ohne systemische Belastung zu erreichen.
  • Formen der lokalen Applikation:
    • Kutan (auf die Haut, z. B. Creme oder Salbe).
    • Oral (auf die Mundschleimhaut, z. B. Moronal bei Mundsoor).
    • Nasal (in die Nase, z. B. Nasentropfen).
    • Konjunktival (auf die Augenbindehaut, z. B. Augentropfen).
    • Inhalativ (in die Lunge, z. B. Sauerstoff).
    • Vaginal (in die Scheide, z. B. Vaginalzäpfchen).
    • Rektal (in den After, z. B. Abführzäpfchen).

Enterale Applikation

  • Etwa 3/4 der Arzneistoffe werden oral verabreicht und sind die natürlichste Art, Wirkstoffe in den Körper zu bringen, da sie wie Nahrung resorbiert werden.
  • Wichtige enterale Verabreichungsformen:
    • Oral: Schlucken der Arznei.
    • Lingual: Auf der Zunge.
    • Sublingual: Unter der Zunge.
    • Bukkal: In der Backentasche.
  • Die Wirkung erfolgt bei oraler Einnahme nach etwa einer halben Stunde, bei anderen Formen über die Mundschleimhaut schneller.

Beeinflussende Faktoren bei enteraler Applikation

  • Löslichkeit des Medikaments: Gelöste Formen werden schneller aufgenommen
  • Magenfüllung: Einnahme auf nüchternem Magen beschleunigt die Wirkung, kann aber die Magenschleimhaut reizen.
  • Magen- und Darmtätigkeit: Diarrhoe beschleunigt die Darmpassage und vermindert die Resorption.
  • Mehrere Arzneimittel: Die Resorption eines Arzneistoffs kann durch andere Medikamente beeinträchtigt werden.

Tipps zur oralen Medikamentengabe

  • Der angegebene Zeitpunkt der Medikamentengabe sollte eingehalten werden.
  • Einige Medikamente nüchtern einnehmen, andere nur morgens.
  • Schmerzmittel in regelmäßigen Abständen verabreichen.
  • Tabletten mit viel Flüssigkeit einnehmen, außer mit Alkohol, Milch oder Grapefruitsaft.
  • Prüfen, ob Tabletten gemörsert oder mit Joghurt verabreicht werden dürfen.
  • Bei Schluckstörungen Tropfenform besprechen.
  • Tropfen kurz vor der Verabreichung richten.
  • Brausetabletten mit Mineralien über den Tag verteilt trinken, und Brausetabletten mit anderen Inhaltsstoffen sofort komplett einnehmen.

Parenterale Applikation

  • Der Wirkstoff wird unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts verabreicht, was zu einem rascheren Wirkungseintritt führt.
  • Wichtige parenterale Applikationsarten:
    • Intrakutan: Injektion in die oberen Hautschichten.
    • Subkutan (s. c.): Injektion unter die Haut.
    • Intramuskulär (i. m.): Injektion in den Muskel.
    • Intravenös (i. v.): Injektion in die Vene.

Körperliche Veränderungen im Alter

  • Resorption, Verteilung, Verstoffwechselung & Ausscheidung von Arzneimitteln können sich im Alter durch altersbedingte Organveränderungen verändern.
    • Die Verteilung eines Wirkstoffs im Körper ist infolge der nachlassenden Herzleistung verlangsamt.
    • Der Fettanteil des Körpers nimmt gegenüber der Muskelmasse zu, Wirkstoffe werden verzögert aus dem Fettgewebe freigesetzt.
    • Der Medikamentenabbau in der Leber und die Ausscheidungsfunktion der Nieren lassen nach, daher einschleichend dosieren.
  • Oft ist die halbe Dosis eines Medikaments ausreichend.
  • Es besteht eine erhöhte Gefahr von Nebenwirkungen durch Kumulierung, und die veränderte Resorption kann die Wirkung vermindern.
  • Paradoxe Medikamentenwirkungen (verändertes auftreten, wie z.B. paradox)

"Altersmedikamente“ und ihre Nebenwirkungen

  • Herzglykoside (z. B. Digimerck, Novodigal): Gastrointestinale Beschwerden, ZNS-Störungen (Verwirrtheit, Sehstörungen), Herzrhythmusstörungen.
  • Diuretika (z. B. Furosemid, Torasemid, Spironolacton): Exsikkose (Austrocknung), Kaliummangel oder zu viel Kalium, Hypotonie (Blutdruckabfall).
  • Betablocker (z. B. Bisoprolol, Metoprolol): Bradykardie (langsamer Puls), Hypotonie (erniedrigter Blutdruck).
  • Benzodiazepine (z. B. Diazepam, Lorazepam): Erhöhte Schläfrigkeit mit Unsicherheit und Sturzgefahr, Schwindel, paradoxe Reaktion (Erregung).
  • Antidepressiva (z. B. Aponal, Citalopram): Müdigkeit, Verwirrtheit, gastrointestinale Beschwerden.
  • Neuroleptika (z.B. Risperdal, Haldol): Benommenheit, Müdigkeit.

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