Opioid-Rezeptoren und ihre Wirkungen

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Questions and Answers

Welche der folgenden Wirkungen sind mit der Aktivierung von μ-Rezeptoren (MOR) verbunden?

  • Euphorie und Stressbewältigung (correct)
  • Dysphorie und negativer Affekt
  • Reduziertes Freudeempfinden
  • Anxiolytische Effekte

Welche der folgenden Rezeptoren beeinflussen die Schmerzhemmung und Atemdepression?

  • OPRM1 (μ), OPRD1 (δ), OPRK1 (κ) (correct)
  • OPRK1 (κ), OPRD1 (θ), OPRM1 (λ)
  • OPRM1 (η), OPRK1 (ξ), OPRD1 (ψ)
  • OPRD1 (α), OPRK1 (β), OPM1 (γ)

Welchen Effekt hat die Blockade von Opioid-Rezeptoren auf andere Suchmittel?

  • Verringert die Suchtgefahr allgemein
  • Hat keinen Einfluss auf andere Drogen
  • Erhöht die Belohnungseffekte anderer Drogen
  • Mindert die Belohnungseffekte anderer Drogen (correct)

Was geschieht, wenn ein Patient Nalmefen absetzt und wieder konsumiert?

<p>Die Menge, die konsumiert wird, wird möglicherweise überschätzt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über die psychotrope Wirkung von Opioiden ist korrekt?

<p>Opioide sind bei Überdosierung lebensgefährlich. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen Opiaten und Opioiden?

<p>Opiate sind natürliche Alkaloide des Opiums, während Opioide eine breitere Kategorie an Substanzen sind. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Wirkung hat der µ-Rezeptor (MOR) nicht?

<p>Erhöhung der Herzfrequenz (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Typ von Opioid-Rezeptoren hat die größte Vielfalt an Subtypen?

<p>µ-Rezeptor (MOR) (D)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Wirkung der δ-Rezeptoren (DOR)?

<p>Sie sind für die Wirkung von Antitussiva verantwortlich. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über Opioidpeptide ist korrekt?

<p>Sie hemmen die Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt das Ziel der Substitutionstherapie bei Drogenabhängigen?

<p>Einen kontrollierten Konsum und die Reduktion illegalen Konsums zu erreichen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine wichtige Maßnahme im Ablauf der Substitutionstherapie?

<p>Verordnung durch einen Arzt mit suchtmedizinischer Qualifikation. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Risiko besteht bei der Einnahme von Naltrexon für noch konsumierende Patienten?

<p>Es kann ein akutes Entzugssyndrom ausgelöst werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine der Gefahren der Dauertherapie mit Naltrexon?

<p>Es beschleunigt den Abbau der Opioid-Toleranz. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Therapien gehört nicht zu den weiteren Therapieformen, die in spezialisierten Suchtkliniken angeboten werden?

<p>Rehabilitation in einem Fitnesscenter. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt die Wirkung von Buprenorphin am besten?

<p>Es hat eine hohe Affinität und kann bei Vergiftungen kaum antagonisiert werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die hauptsächliche therapeutische Anwendung von Methadon?

<p>Als Substitutionstherapie bei Heroinabhängigkeit. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie erfolgt der Hauptkonsum von illegalen Opioiden?

<p>Intravenös, intranasal oder inhalativ. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Information über Fentanyl ist korrekt?

<p>Es kann in sehr kleinen Dosierungen wirken. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptgrund für die hohe Mortalitatsrate bei Opioidüberdosierungen in den USA?

<p>Die hohe Affinität und Lipophilie synthetischer Opioide wie Fentanyl. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über Loperamid ist korrekt?

<p>Es wird vor allem bei Durchfall eingesetzt. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die empfohlene Vorgehensweise bei akuter Opioidintoxikation?

<p>Intensivmedizinische Überwachung anordnen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was kann über die Opioid-Krise in den USA gesagt werden?

<p>Der Großteil der Überdosierungen resultiert aus der Einnahme von Heroin. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine wichtige Maßnahme zur Sicherstellung der Atemwege bei Verdacht auf eine Opioidvergiftung?

<p>Überstrecken des Kopfes (C)</p> Signup and view all the answers

Warum sollte Naloxon bei opiatabhängigen Patienten langsam titriert werden?

<p>Um akute Entzugssymptome zu vermeiden (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über Naloxon ist korrekt?

<p>Es wirkt kaum bei Buprenorphin-Intoxikation. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Komplikation ist NICHT mit Opioid-Abhängigkeit verbunden?

<p>Schnelle Gewichtsreduktion (A)</p> Signup and view all the answers

Wie lange dauert im Durchschnitt der Entzug von Opioiden?

<p>10–14 Tage (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Haupttherapieform bei einem Opioid-Entzugssyndrom?

<p>Stationäre qualifizierte Entzugsbehandlung (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren können die Prognose bei Opioidabhängigkeit verbessern?

<p>Dauer der Abhängigkeit (B), Alter des Patienten (D)</p> Signup and view all the answers

Welche medikamentöse Behandlung kann zur Unterstützung während des Entzugs eingesetzt werden?

<p>Doxepin (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Opiate

Naturstoffe, die aus dem Schlafmohn gewonnen werden und an Opioidrezeptoren binden.

Synthetische Opioide

Synthetisch hergestellte Stoffe, die an Opioidrezeptoren binden.

Opioidpeptide

Endogene Stoffe, die natürlicherweise im Körper vorkommen und an Opioidrezeptoren binden. Sie sind verantwortlich für Schmerzweiterleitung und Belohnung.

Opioidrezeptoren

Rezeptoren im Nervensystem, die an die Bindung von Opioiden und Opioidpeptiden angepasst sind.

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µ-Rezeptor (MOR)

Ein Typ von Opioidrezeptor, der an der Schmerzlinderung und anderen Wirkungen von Opioiden beteiligt ist.

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Nebenwirkungen von Opioiden

Verstopfung, Harnverhalt und Pupillenverengung sind mögliche Nebenwirkungen von Opioiden.

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Atemdepression durch Opioide

Opioide hemmen den Atem und können bei Überdosierung zum Ersticken führen.

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Funktion der Opioid-Rezeptoren

Alle drei Opioid-Rezeptoren (μ, δ, κ) sind an der Schmerzlinderung und Atemunterdrückung beteiligt.

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MOR und KOR

MOR (μ-Rezeptor) ist für Euphorie und Stressreduktion verantwortlich, während KOR (κ-Rezeptor) zu Dysphorie und negativen Gefühlen führt.

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Opioide und Alkohol

Opioide blockieren den Belohnungseffekt von Alkohol und reduzieren den Alkoholkonsum.

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Was ist ein aktiver Metabolit?

Ein Medikament wird vom Körper in eine modifizierte Form umgewandelt, die im Körper Wirkungen entfaltet. Diese Form wird als aktiver Metabolit bezeichnet. Bei Opioiden entsteht ein aktiver Metabolit, der eine hohe Affinität am µ-Rezeptor besitzt.

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Wie wirken Opioide?

Opioid-Rezeptoragonisten, auch Opioide genannt, binden an µ-Rezeptoren im Gehirn und lösen eine Kaskade von Reaktionen aus, die zu einer Euphorie, Schmerzlinderung und einer Veränderung des Bewusstseins führen. Der Effekt ist abhängig von der Affinität und der Konzentration.

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Wie wirkt Fentanyl?

Fentanyl verfügt über eine sehr hohe Lipophilie und Affinität zu den Opioidrezeptoren. Daher sind bereits kleinste Dosierungen wirksam. Es kann auch als Pflaster verabreicht werden.

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Was ist Buprenorphin?

Buprenorphin ist ein Partiagonist am µ-Rezeptor. Dies bedeutet, dass es zwar an den Rezeptor bindet, aber nur eine begrenzte Wirkung erreicht. Es wird deshalb auch zur Substitution eingesetzt.

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Wie wirkt Loperamid?

Loperamid hat eine starke Affinität zu Opioidrezeptoren, wird aber im Darm kaum resorbiert. Deshalb wirkt es nur lokal und wird gegen Durchfall eingesetzt (ausnutzung der Nebenwirkung Verstopfung).

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Was ist Methadon?

Methadon ist ein Opioid mit einer langen Halbwertszeit, d.h. es bleibt lange im Körper und wirkt somit länger. Es wird deshalb zur Substitution eingesetzt.

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Was ist die Opioid-Krise?

Die Opioid-Krise ist ein Problem, das viele Menschen betrifft. Die Überdosierung durch Opioide führt zu vielen Todesfällen, insbesondere in den USA.

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Wie wird eine akute Opioid-Intoxikation behandelt?

Eine akute Opioid-Intoxikation benötigt eine sofortige medizinische Versorgung. Die Behandlung beinhaltet Notfallmaßnahmen und intensive Überwachung.

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Wann wird eine Substitution eingesetzt?

Bei längerer Abhängigkeit mit geringer Chance auf Abstinenz oder bei Schwangerschaft wird eine Substitution eingesetzt, um den Konsum zu kontrollieren, den illegalen und intravenösen Konsum zu reduzieren und dadurch Beschaffungskriminalität und körperliche Komplikationen zu verringern.

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Wie funktioniert die Substitution?

Bei einer Substitution werden Substanzen mit langsamem Wirkeintritt und längerer Wirkdauer verwendet, die die Opioid-Rezeptoren besetzen und dadurch den Kick bei zusätzlicher Einnahme bei oralem Gebrauch blockieren.

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Welche Medikamente werden bei der Substitution eingesetzt?

Buprenorphin, Levomethadon, Methadon und Morphin sind zugelassene Substitutionsmittel.

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Wie läuft die Substitution ab?

Die Substitution wird von einem Arzt mit suchtmedizinischer Qualifikation verordnet. In der Regel erfolgt die Ausgabe direkt in der Praxis, ausnahmsweise auch über Rezeptierung. Der Therapieverlauf wird mit Drogenscreening kontrolliert und komorbide Erkrankungen werden behandelt. Die Substitution ist eine unbefristete Dauertherapie.

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Was ist die Wirkung von Naltrexon?

Naltrexon ist ein oral verabreichbarer Opioid-Rezeptoragonist, der die Rezeptoren blockiert und dadurch bei einem Konsumereignis die Opioid-Wirkung verhindert. Es reduziert jedoch nicht das Verlangen nach Opioiden.

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Was ist Naloxon?

Naloxon ist ein Opioid-Antagonist, der die Wirkung von Opioiden blockiert. Es wird bei einer Opioid-Überdosierung eingesetzt, um die Atemwege wieder zu öffnen.

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Warum ist eine Überwachung nach Naloxon-Gabe wichtig?

Naloxon wirkt nur kurz, daher kann der Patient nach Wegfall des Naloxons wieder bewusstlos werden. Daher ist eine mehrstündige Überwachung wichtig.

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Wie lange dauern die Entzugssymptome?

Die schweren Entzugssymptome sind 1-2 Tage nach Absetzen der Opioide am stärksten. Die gesamte Entzugsperiode kann bis zu 14 Tage dauern.

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Wie wird ein Opioid-Entzug behandelt?

Opioid-Entzugstherapie beinhaltet eine qualifizierte stationäre Behandlung, z.B. mit Methadon-Substitution.

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Was beeinflusst die Prognose eines Opioid-Entzugs?

Je jünger der Patient, umso kürzer die Abhängigkeit und umso geringer die sozialen und gesundheitlichen Schäden, desto besser ist die Prognose.

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Erkläre die Wirkung von Opioiden an den Rezeptoren.

Opioide wirken an verschiedenen Rezeptoren im Gehirn, z.B. am µ-Rezeptor (MOR) und am κ-Rezeptor (KOR). Der µ-Rezeptor ist für die Euphorie und Schmerzreduktion verantwortlich, der κ-Rezeptor für Dysphorie.

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Welche Komplikationen können bei einer Opioidabhängigkeit auftreten?

Die Abhängigkeit von Opioiden führt zu verschiedenen Komplikationen wie Intoxikation, akzidentielle Überdosierung, Spritzeninfektionen und Beschaffungskriminalität.

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Was ist das neonatale Absetzsyndrom?

Das neonatale Absetzsyndrom tritt bei Neugeborenen von opioidabhängigen Müttern auf. Es beinhaltet Symptome wie erhöhte Erregbarkeit und Tremor.

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Study Notes

Opioide

  • Opioid ist ein Oberbegriff für Substanzen, die an Opioidrezeptoren binden.
  • Opiate sind eine Untergruppe der Opioide. Sie sind natürlich vorkommende Alkaloide des Opiums (z.B. Morphin, Codein).
  • Opium ist ein alkaloidhaltiges Extrakt aus dem getrockneten Milchsaft des Schlafmohns.
  • Opioidpeptide sind körpereigene Substanzen, die die natürlichen Liganden der Opioidrezeptoren darstellen.
  • Heroin ist ein halbsynthetisches Opioid, das aus Morphin hergestellt wird. Es hat eine hohe Lipophilie und verteilt sich schnell im Gehirn.
  • Es gibt drei Haupttypen von Opioidrezeptoren (μ, δ, κ) im Nervensystem. Diese Rezeptoren befinden sich auch in anderen Organen. Jeder Rezeptortyp hat unterschiedliche Untertypen mit spezifischen Gewebeverteilungen.

Wirkungen an Opioidrezeptoren

  • Viele Opioide wirken als Analgetika (Schmerzmittel) hauptsächlich supraspinal und spinal.
    • Supraspinale Analgesie: Schmerzempfindung wird im Gehirn beeinflusst.
    • Spinale Analgesie: Schmerzübertragung über das Rückenmark wird unterdrückt.
  • Opioide können die Wirkung verschiedener Prozesse beeinflussen, z.B.:
    • Antinussische Wirkung (gegen Husten)
    • Anxiolytische Wirkung (gegen Angst)
    • Kontraktion glatter Muskeln
    • Euphorie und Sedierung
    • Atemdepression
    • Dysphorie (Unzufriedenheit, schlecht gelaunt)
  • Opioide können psychische Abhängigkeit verursachen.
  • Überdosierung kann lebensgefährlich sein.
  • Opioide beeinflussen die psychische Abhängigkeit, die Gefahren der Überdosierung müssen berücksichtigt werden.

Zerebrale Verteilung von Opioidrezeptoren

  • Die Verteilung der Opioidrezeptoren im Gehirn ist unterschiedlich.
  • Die drei wichtigsten Rezeptortypen (μ, δ, κ) sind in verschiedenen Hirnarealen konzentriert, oft auch im Hirnstamm.
  • Die Karten zeigen die Verteilung der Rezeptoren im Gehirn.

Psychotrope Effekte von Opioiden

  • Opioide beeinflussen das Belohnungssystem im Gehirn und fördern somit Suchtverhalten.
  • Die Aktivierung von Opioidrezeptoren hat einen starken Belohnungseffekt.
  • Opioide können verschiedene Stimmungslagen auslösen, z.B. Euphorie, Dysphorie oder Stressbewältigung.
  • Eine Blockade von Opioidrezeptoren führt zu weniger starken Belohnungseffekten.
  • Es gibt zwei Strategien zur Vermeidung einer Suchtentwicklung:
    • Nalmefen und Naltrexon: helfen nach erfolgreicher Abstinenz, den Belohnungseffekt zu unterdrücken.
    • Es gilt, die Rezeptoren so zu behandeln, dass die Rezeptoren weniger empfindlich auf die Menge des Konsums sind.

Heroin (Diamorphin)

  • Heroin ist ein halbsynthetisches, stark süchtig machendes Opioid.
  • Es wirkt sehr schnell im Gehirn durch hohe Lipophilie.
  • Heroin wird inhalativ, intravenös und intranasal konsumiert.
  • Die therapeutische Anwendung von Heroin ist in spezialisierten Praxen bei Abhängigkeiten länger als 5 Jahre nur erlaubt.
  • Die therapeutische Anwendung ist mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden.

Weitere Opioid-Rezeptoragonisten (Auswahl)

  • Buprenorphin: ist ein partieller μ-Rezeptoragonist mit schwächeren, aber auch verringerten Nebenwirkungen.
  • Fentanyl: hat eine sehr hohe Lipophilie und hohe Affinität zu Opioidrezeptoren und ist sehr wirksam in geringen Dosen.
  • Loperamid: ist hauptsächlich bei Durchfall eingesetzt, verursacht systemisch keine wichtigen Wirkungen.
  • Methadon: hat eine lange Wirkdauer und wird häufig zur Substitution eingesetzt.

Opioid-Krise

  • Die Opioid-Krise ist ein globales Problem mit vielen Todesfällen durch Überdosierung.
  • Die Todesrate durch Opioidüberdosierung ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
  • Haupt-Todesursachen sind Intoxikationen mit Heroin.

Therapie der akuten Intoxikation

  • Notfallmaßnahmen, Intensive medizinische Überwachung.
  • Keine Magenspülung, kein Flüssigkeit, ggfs. Aktivkohle und Natriumsulfat.
  • Freihalten des Atemwegs.
  • Antagonisierung mit Naloxon (Vorsicht vor Entzugserscheinungen)
  • Naloxon wirkt kaum bei Buprenorphin-Intoxikation.
  • Naloxon wird intravenös oder nasal verabreicht.

Opioid-Abhängigkeit

  • Die Querschnittsprävalenz von Opioidabhängigkeit in Deutschland beträgt ca. 160.000.
  • Die Zahl der Patienten in Substitution ist ca. 80.000.
  • Komplikationen sind Intoxikation als Suizidversuch, akzidentielle Überdosierung, Spritzeninfektionen und Kriminalität.

Opioid-Entzug

  • Die Schwere des Entzugs ist abhängig von der Substanz, Konzentration und Reinheit.
  • Entzugserscheinungen dauern 2 Wochen und erreichen ihr Maximum meist nach 1-2 Tagen.
  • Opioidantagonisten (z.B. Naloxon, Naltrexon) können Entzugserscheinungen auslösen.
  • Neugeborene opioidabhängiger Mütter können ein neonatales Absetzsyndrom entwickeln.

Therapie des Opioid-Entzugssyndroms

  • Behandlung: stationär, qualifizierte Entzugsbehandlung.
  • Begleitmedikament: z.B. Methadon, Doxepin (antidepressiv) zur Abmilderung von Entzugserscheinungen. Therapie komorbider Erkrankungen.
  • Prognose ist günstig bei jungen Patienten, kurzer Abhängigkeit, geringen sozialen Problemen und guter Compliance.

Langfristige Therapie

  • Entwöhnung: stationäre Aufenthalte in spezialisierten Suchtkliniken.
  • Langzeitpsychotherapie und Soziotherapie.
  • Substitutionstherapie (z.B. Methadon, Buprenorphin).
  • Dauertherapie mit Naltrexon.
  • Selbsthilfegruppen.
  • Drogenfreies Wohnen, Drogenkonsumräume und Entkriminalisierung.

Substitution

  • Bei langer Abhängigkeit mit geringer Chance auf Abstinenz kann Substitution hilfreich sein.
  • Ziele: kontrollierter Konsum, Reduktion illegalen Konsums, Reduzierung körperlicher Komplikationen.
  • Prinzip: Einsatz von Medikamenten (z.B. Buprenorphin, Levomethadon ,Methadon) zur Substitution mit langsamem Wirkbeginn.
  • Methode: Rezepterteilung, Drogenscreening und Behandlung von komorbiden Erkrankungen.
  • Erfolg der Substitution: ca. 27% Erfolg bei Entzug, ca. 40% Besserung über 5-7 Jahre.

Dauertherapie mit Naltrexon

  • Oral verabreichbarer Opioid-Rezeptoragonist.
  • Reduziert opioid-bedingte Wirkung, nicht Verlangen nach Opioiden
  • Wichtig: Kombiniert mit einem umfassenden Therapieprogramm und psychologischer Begleitung.
  • Gefahren: Auslösung von Entzugserscheinungen bei fortlaufenden Konsum, beschleunigter Abbau der Toleranz bei Absetzen, hohe Gefahr einer Intoxikation bei erneutem Konsum.

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