Öffentliche Bestellung gemäß § 36 GewO

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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten das Hauptziel der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen?

  • Die Unterstützung von Gerichten und Behörden bei der Entscheidungsfindung.
  • Die Vereinfachung der Suche nach Sachverständigen im Internet.
  • Die Förderung der Interessen einzelner Sachverständiger.
  • Die Gewährleistung von Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit hochqualifizierter Fachleute im Interesse der Allgemeinheit. (correct)

Welche der folgenden Personengruppen kann grundsätzlich öffentlich als Sachverständiger bestellt werden?

  • Alle besonders fachlich und persönlich geeigneten Personen, die in verschiedenen Wirtschaftsbereichen tätig sind. (correct)
  • Ausschließlich Beamte des öffentlichen Dienstes.
  • Nur Mitarbeiter von Sachverständigenorganisationen.
  • Nur Personen, die freiberuflich tätig sind.

Was wird bei der Bestellung von Beamten und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes besonders geprüft?

  • Ihre Bereitschaft zur Übernahme zusätzlicher Aufgaben.
  • Ihre Erfahrung in der Gutachtenerstellung.
  • Die Höhe ihres Gehalts.
  • Ob ihre Unabhängigkeit als Sachverständige gewahrt bleibt. (correct)

Welche Aussage trifft im Kontext der öffentlichen Bestellung auf medizinische oder psychologische Sachverständige zu?

<p>Das bayerische Sachverständigengesetz stellt eine Ausnahme dar und ermöglicht ihre öffentliche Bestellung. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Bedeutung hat die öffentliche Bestellung für die Tätigkeit eines Sachverständigen?

<p>Sie wertet seine fachliche und persönliche Kompetenz auf. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich die öffentliche Bestellung auf den Wettbewerb unter Sachverständigen aus?

<p>Sie verändert die Wettbewerbssituation, da Gerichte öffentlich bestellte Sachverständige bevorzugen sollen. (D)</p> Signup and view all the answers

Neben den subjektiven Zulassungsvoraussetzungen, welche objektive Voraussetzung muss für die öffentliche Bestellung erfüllt sein?

<p>Es muss ein Bedarf an öffentlich bestellten Sachverständigen auf einem bestimmten Sachgebiet bestehen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Anforderungen gehört NICHT zu den fünf Anforderungen an einen öffentlich bestellten Sachverständigen?

<p>Perfektion. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Unabhängigkeit im Kontext der Tätigkeit eines öffentlich bestellten Sachverständigen?

<p>Er muss gegenüber seinem Auftraggeber unabhängig sein und sein Gutachten unbeeinflusst erstellen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Praktiken gefährdet die wirtschaftliche Unabhängigkeit eines Sachverständigen?

<p>Die Anknüpfung von Honorarhöhen an das zu erwartende Untersuchungsergebnis. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Weisungsfreiheit für einen öffentlich bestellten Sachverständigen?

<p>Er darf während seiner Gutachtertätigkeit weder mittelbar noch unmittelbar Weisungen unterliegen. (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem Fall darf ein Sachverständiger Gutachtenaufträge von Auftraggebern ablehnen?

<p>Wenn er familiäre Bindungen zu dem Auftraggeber hat. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet Gewissenhaftigkeit im Zusammenhang mit der Tätigkeit eines öffentlich bestellten Sachverständigen?

<p>Er muss alle Recherchen und Arbeiten sorgfältig, zügig und termintreu erbringen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Hinzuziehung von Hilfskräften durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen zu?

<p>Er darf Hilfskräfte zu Arbeiten hinzuziehen, die nicht unmittelbar das Ergebnis des Gutachtens beeinflussen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Konsequenz, wenn ein Gutachter Arbeiten an Hilfskräfte weitergibt, die er höchstpersönlich durchführen müsste?

<p>Es kann von anderen Sachverständigen oder der Bestellungskörperschaft verfolgt werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Pflicht zur Erstattung von Gerichtsgutachten durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen zu?

<p>Er ist grundsätzlich zur Erstattung von Gerichtsgutachten verpflichtet. (B)</p> Signup and view all the answers

Unter welchen Umständen kann ein Sachverständiger einen Gutachtenauftrag ablehnen?

<p>Im außergerichtlichen Bereich aus wichtigen Gründen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Pflichten unterliegen den Mitarbeitern eines öffentlich bestellten Sachverständigen?

<p>Sie unterliegen der Schweigepflicht und müssen arbeitsrechtlich entsprechend verpflichtet werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Wann kann die Schweigepflicht eines Sachverständigen aufgehoben werden?

<p>Unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel durch den Auftraggeber. (B)</p> Signup and view all the answers

Wer trägt die Verantwortung für die Einhaltung der Auskunfts- und Anzeigepflichten?

<p>Ausschließlich der Sachverständige. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie ist die Reihenfolge des Bestellungsverfahrens?

<p>Bedarfsprüfung, persönliche Eignung, Sachkunde. (C)</p> Signup and view all the answers

Wer legt die Zuständigkeit für die öffentliche Bestellung von Sachverständigen fest?

<p>Das geltende Landesrecht oder die Entscheidung der Landesregierungen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was passiert, wenn örtliche und sachliche Zuständigkeit bei der Bestellung nicht konform gehen?

<p>Die Bestellung kann von der eigentlich zuständigen Körperschaft widerrufen werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Auf welcher Grundlage basieren die Sachverständigenordnungen der zuständigen Kammern?

<p>Auf dem § 36 Abs. 4 der Gewerbeordnung (GewO). (C)</p> Signup and view all the answers

Was sichert die einheitliche Umsetzung der Sachverständigenordnungen?

<p>Die Anwendungsrichtlinien und Verwaltungsvorschriften. (C)</p> Signup and view all the answers

Wer fällt die Entscheidung über die Bestellung oder Ablehnung eines Sachverständigen?

<p>Die Bestellungskörperschaft. (B)</p> Signup and view all the answers

Wann erübrigt sich eine öffentliche Bestellung?

<p>Wenn in einem Fachgebiet ganz selten oder nie Gutachten verlangt werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielen Zuverlässigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit bei der Eignung eines Sachverständigen?

<p>Sie sind wichtige Kriterien für die persönliche Eignung. (C)</p> Signup and view all the answers

Wer ist für die Ermittlung von Sachverhalten positiver und negativer Art bezüglich der persönlichen Eignung zuständig?

<p>Ausschließlich die Bestellungskörperschaft. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Voraussetzung für die Bestellung?

<p>Die Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit, die Fachkompetenz. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Folge von bekanntgewordenen Gefälligkeitsgutachten?

<p>Die Ablehnung des Antrages des Sachverständigen. (A)</p> Signup and view all the answers

Worauf richten sich die Anforderungen an einen öffentlich bestellten Sachverständigen?

<p>Kenntnisse, Erfahrungen, das Wissen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Folge wenn der Sachverständige für einen festgestellten Vertrauensmangel selbst verantwortlich ist?

<p>Bestehende Vorbehalte der Öffentlichkeit sind entscheidungsrelevant. (D)</p> Signup and view all the answers

Was wird gefordert um auszuschließen, dass der zukünftige öffentlich bestellte Sachverständige nicht aus wirtschaftlichen Belangen bei der Gutachtenerstattung beeinflussbar ist?

<p>Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Voraussetzung für die Anerkennung besonderer Sachkunde?

<p>Die Überdurchschnittliche Kompetenz und Fähigkeiten. (A)</p> Signup and view all the answers

Was muss vor der Prüfung der Fachkunde erfolgen?

<p>Die Abgrenzung eines Sachgebietes. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Punkte sind in einem Antrag auf öffentliche Bestellung als Sachverständiger anzugeben?

<p>Der berufliche Werdegang in Stichworten. (B)</p> Signup and view all the answers

Was geschieht, wenn während des Prüfungsverfahrens Fragen auftreten?

<p>Die Behörde ist nicht verpflichtet diese zu ermitteln. (B)</p> Signup and view all the answers

Was erleichtern einfach formulierte Referenzanfragen?

<p>Eine objektive Wertung. (A)</p> Signup and view all the answers

Was muss die Bestellungs Körperschaft prüfen?

<p>Welchen Nachweiswert die vorgelegten Nachweise einzeln haben. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Experten müssen bei der Antragserörterung vor dem Sachverständigenausschuss vorliegen?

<p>Experten der Bereiche, Brachen, die eng mit dem Sachverständigen verbunden sind. (B)</p> Signup and view all the answers

Was muss in der Begründung enthalten sein?

<p>Auf welche wesentlichen tatsächlichen und juristischen Gründe sich diese Ablehnung stützt. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Sachverständiger

Ein von einer Behörde oder Kammer öffentlich bestellter und vereidigter Experte.

Öffentliche Bestellung

Die offizielle Ernennung eines Experten durch eine zuständige Stelle, um dessen Fachkompetenz und Unparteilichkeit zu bestätigen.

Unabhängigkeit

Die Fähigkeit, unparteiisch und ohne Einflussnahme von Dritten zu agieren.

Unparteilichkeit

Die Verpflichtung, eine neutrale Position einzunehmen und keine Partei zu bevorzugen.

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Weisungsfreiheit

Die Pflicht, Weisungen von Dritten bei der Gutachtenerstellung abzulehnen.

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Gewissenhaftigkeit

Die Verpflichtung, alle Aufgaben sorgfältig, gewissenhaft und termingerecht zu erledigen.

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Höchstpersönlichkeit

Die Pflicht, alle Aufgaben persönlich und mit höchster fachlicher Kompetenz zu erfüllen.

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Inhalt der öffentlichen Bestellung

Umfasst Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Weisungsfreiheit, Gewissenhaftigkeit und Höchstpersönlichkeit.

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Pflichtenkatalog

Umfasst die Pflichten und Regeln, die ein öffentlich bestellter Sachverständiger einhalten muss.

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Wirtschaftliche Abhängigkeit

Beeinflussung des Gutachters durch finanzielle Anreize oder Vorteile.

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Verschwiegenheit

Die Pflicht, Informationen vertraulich zu behandeln und nicht an Unbefugte weiterzugeben.

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Schweigepflichtsverletzung

Die unbefugte Weitergabe vertraulicher Informationen.

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Öffentliche Bestellung - Inhalt

Die örtliche und sachliche Zuständigkeit der Kammer/Behörde.

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Zuständigkeit für die öffentliche Bestellung

In den einzelnen Ländern unterschiedlich und wird nach dem geltenden Landesrecht oder nach Entscheidung der Landesregierungen festgelegt.

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Sachverständigenordnungen

Werden von den Kammern selbst erlassen.

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Bedarfsprüfung

Derzeitiger Bedarf an Sachverständigen für das entsprechende Sachgebiet.

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Persönliche Eignung

Zuverlässigkeit, geordnete wirtschaftliche Verhältnisse.

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Bedenken an der Eignung

Objektive Tatsachen zurAblehnung müssen nicht vorliegen.

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Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit

Die Fähigkeit, Gutachten verständlich zu verfassen und emotionsfrei zu diskutieren.

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Sachkunde

Nachweisbare Qualifikationen und Kenntnisse auf dem Gebiet, für das die Bestellung beantragt wird.

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Study Notes

Die öffentliche Bestellung (§ 36 Abs. 1 GewO)

  • Hochqualifizierte Fachleute werden in verschiedenen Bereichen gesucht, um bei der Klärung fachlicher Sachverhalte zu helfen.
  • Es ist schwierig, geeignete Fachkräfte zu finden, da aussagekräftige Informationen über Leistungsfähigkeit und Wissen fehlen.
  • Die öffentliche Bestellung von Sachverständigen dient dazu, hochqualifizierte Fachleute namhaft zu machen.
  • Sie garantiert Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit dieser Sachverständigen.
  • Organe der Justiz benötigen qualifizierte Unterstützung bei der Klärung von Sachverhalten.
  • Die öffentliche Bestellung liegt im Interesse der Allgemeinheit.
  • Grundsätzlich können alle fachlich und persönlich geeigneten Personen öffentlich bestellt werden.
  • Einige Ausnahmen sind in Rechtsvorschriften geregelt.
  • Ausschlaggebend für die Bestellung sind Sachkunde und persönliche Eignung.
  • Mögliche Sachverständige: Freiberufler, Selbstständige, Angestellte oder Mitarbeiter von Organisationen.
  • Bei Beamten und Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes wird die Unabhängigkeit geprüft.
  • Der Sachverständige hat ein Recht auf die öffentliche Bestellung.
  • Nur natürliche Personen können öffentlich bestellt werden.
  • Ausnahmen gelten im bayerischen Sachverständigengesetz, welches eine Bestellung auch für Personen vorsieht, deren Fachgebiete nicht zur gewerblichen Wirtschaft gehören

Rechtliche Einordnung der öffentlichen Bestellung

  • Die öffentliche Bestellung erkennt die fachliche und persönliche Kompetenz des Sachverständigen an.
  • Aussagen des Sachverständigen werden aufgewertet.
  • Die Bestellung gilt nicht als Berufszulassung, aber der Gutachter ist an einen Pflichtenkatalog gebunden.
  • Die öffentliche Bestellung ist eine Art Berufsausübungsregelung mit wirtschaftlichen Auswirkungen.
  • Gerichte bevorzugen öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige.
  • Jeder mit den entsprechenden Voraussetzungen kann seine öffentliche Bestellung beantragen.
  • Eine abstrakte Bedürfnisprüfung ist die einzige objektive Zulassungsvoraussetzung.
  • Sie kommt nur dann zum Tragen, wenn der Bedarf an Sachverständigen in einem bestimmten Sachgebiet in Frage gestellt wird.
  • Es gibt sowohl öffentlich bestellte als auch freie Sachverständige.
  • Es gibt weit mehr freie als öffentlich bestellte Sachverständige.

Inhalt der öffentlichen Bestellung

  • Unabhängigkeit und Unparteilichkeit
  • Weisungsfreiheit
  • Gewissenhaftigkeit
  • Höchstpersönlichkeit
  • Sonstige Pflichten und Niederlassung

Unabhängigkeit und Unparteilichkeit

  • Die persönliche und berufliche Unabhängigkeit des Sachverständigen ist Voraussetzung für die Sachverständigenleistung.
  • Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen beiden Begriffen.
  • Der Sachverständige muss seine Neutralität wahren, unabhängig von seiner persönlichen Meinung.
  • Subjektive, persönliche und emotionale Regungen müssen abgelegt werden.
  • Der Sachverständige muss über den Dingen stehen und sachlich argumentieren.
  • Er darf keine Anweisungen von seinem Auftraggeber erhalten und sein Gutachtenergebnis nicht im Interesse Dritter verfälschen.
  • Jedes Gutachten muss vollständig, verständlich und nachvollziehbar sein.
  • Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist wichtig: Verknüpfung von Honorarhöhen an das zu erwartende Ergebnis sind unzulässig.
  • Auch sonstige Vorteile, wie ein nicht versteuertes Nebenhonorar, stellen die Unabhängigkeit in Frage.
  • Wenn ein Sachverständiger immer wieder Gutachten für denselben Auftraggeber erstellt, erweckt es den Anschein, er sei deren „Hausgutachter".

Weisungsfreiheit

  • Die Weisungsfreiheit steht im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit.
  • Ein öffentlich bestellter Sachverständiger darf während seiner Tätigkeit weder mittelbar noch unmittelbar Weisungen unterliegen.
  • Es spielt keine Rolle, ob Weisungen ausgesprochen werden können oder rechtlich möglich sind.
  • Der Sachverständige darf keine Gutachtenaufträge von Auftraggebern annehmen, mit denen er familiäre, freundschaftliche, gesellschaftliche oder arbeitsrechtliche Bindungen unterhält.
  • Ein angestellter Sachverständige muss seine Tätigkeit höchstpersönlich und fachlich weisungsfrei ausüben.
  • Umsatzabhängige Vergütung gefährdet die Unabhängigkeit nicht, solange der Sachverständige Weisungen und Ergebniswünsche ablehnt.

Gewissenhaftigkeit

  • Von einem Sachverständigen wird eine gewissenhafte Leistungserbringung verlangt.
  • Alle Recherchen und Arbeiten sind sorgfältig, zügig und termintreu zu erbringen.
  • Daraus hat sich ein Pflichtenkatalog entwickelt, der mit der Prüfung der Zuständigkeit beginnt und mit der Erstattung des Gutachtens endet.
  • Die Sachkunde des Gutachters muss eingebracht werden.
  • Bei bewusster oder unbewusster Nichtanwendung der Sachkunde bestehen Zweifel an der Eignung.
  • Die eidlich abgegebene Verpflichtung des Sachverständigen beinhaltet, gewissenhaft zu arbeiten.
  • Das Gutachten muss nachvollziehbar sein und darf weder sprachliche Verschleierungen noch fachliche Fehler aufweisen.
  • Eine systematische Gliederung und klare Gedankenführung sind Voraussetzungen.
  • Außerdem muss der Sachverständige immer auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik sein

Höchstpersönlichkeit

  • Höchstpersönlichkeit ist die Folge der Verpflichtung zu Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Sachkunde.
  • Der Sachverständige muss das Gutachten persönlich erstatten.
  • Hilfskräfte können herangezogen werden, aber der Gutachter muss die Zuarbeiten eigenverantwortlich auswerten.
  • Die Art und der Umfang des Einsatzes von Hilfskräften muss im Gutachten kenntlich gemacht werden.

Die öffentliche Bestellung -Inhalt

  • Will oder ist zum Schutz berechtigt eigener Interessen.
  • Außerdem sehen die Sachverständigenordnungen der Bestellungskörperschaften Auskunfts- und Anzeigepflichten vor, die ebenfalls von der Schweigepflicht entbinden.
  • Die Verpflichtung zur Verschwiegenheit der Sachverständigen stellt ein öffentliches Interesse dar.
  • Der Auftraggeber traut der Eignung des öffentlich bestellten Sachverständigen.
  • Datenschutzrechtlich sensible Fakten von Dritten können anonymisiert weitergeleitet werden.
  • Wenn die anonyme Datenverwendung eine ordentliche Überprüfung nicht ermöglicht, können diese Daten der Bestellungskörperschaft unverschlüsselt weitergeleitet werden.
  • In einer solchen Situation liegt keine Schweigepflichtsverletzung vor.

Die öffentliche Bestellung – Inhalt

  • Die Zuständigkeit für die öffentliche Bestellung von Sachverständigen ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich und wird nach dem geltenden Landesrecht oder nach Entscheidung der Landesregierungen festgelegt.
  • Den Antrag auf öffentliche Bestellung stellt der Sachverständige an die Kammer oder Behörde, in deren Bezirk er seine Niederlassung hat.
  • Ausschlaggebend ist dabei nicht die berufliche Niederlassung, sondern der Sitz, von dem aus der Gutachter seine Sachverständigentätigkeit regelmäßig ausführt.
  • In der Regel sind die Industrie- und Handelskammern für die Bestellung auf dem Gebiet der Wirtschaft, die Landwirtschaftskammern auf dem Gebiet der Landwirtschaft und die Berufskammern im Rahmen einer Sachgebietsgruppenauflistung zuständig.
  • Tritt ein, dass örtliche und sachliche Zuständigkeit nicht konform gehen, kann die eigentlich zuständige örtliche oder auch fachliche Bestellungskörperschaft diese widerrufen.

Rechtsgrundlagen des Bestellungsverfahrens.

  • Die Rechtsgrundlagen für die öffentliche Bestellung von Sachverständigen sind in Umsetzung des § 36 Abs. 4 Gewerbeordnung die Sachverständigenordnungen der zuständigen Kammern.
  • Sie tragen Satzungscharakter und werden von den Kammern selbst erlassen
  • Die Sachverständigenordnungen stützen sich inhaltlich auf die Mustersachverständigenordnung der Deutschen Industrie- und Handelskammer aus.
  • Diese werden durch Anwendungsrichtlinien ergänzt und sichern die einheitliche Umsetzung.

Inhalt der Prüfung und gerichtliche Nachprüfbarkeit

  • Nach Eingang des Antrages auf öffentliche Bestellung werden der Bedarf, die persönliche Eignung und die Sachkunde des Antragstellers geprüft.
  • Bei Ablehnung wegen mangelndem Nachweis von Sachkunde oder Eignung, unterliegt diese Entscheidung einer uneingeschränkten verwaltungsrechtlichen Kontrolle.

Bedarfsprüfung

  • Am Anfang jedes Verfahrens steht die Bedarfsprüfung.
  • Dabei wird geprüft, ob es im Tätigkeitsbereich des Gutachters eine Nachfrage nach Sachverstand gibt.
  • Wenn ganz selten Gutachten benötigt werden, erübrigt sich eine Bestellung.

Eignung des Sachverständigen

  • Persönliche Eignung und Sachkunde sind zwei Voraussetzungen für eine öffentliche Bestellung
  • Persönliche Eignung umfasst die Anforderungen, die der Sachverständige mitbringen muss
  • Zuverlässigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit sind hier besondere Kriterien.
  • Es müssen keine konkreten Tatsachen vorliegen um den Antrag abzulehnen.

Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit

  • Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit schreiben Charaktereigenschaften um
  • Choleriker sind für eine Tätigkeit als öffentlich bestellte Sachverständige nicht geeignet.
  • Der Antragsteller muss sein Gutachten in einer klaren Form verfassen
  • Das Beherrschen der deutschen Sprache ist unverzichtbar.
  • Werden falsche Tatsachen bekannt, sind Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit nicht gegeben.
  • Im Antragsverfahren unterliegt der Antragsteller der gleichen Auskunfts- und Anzeigepflicht wie bereits ein Sachverständiger

Die öffentliche Bestellung - Inhalt

  • Der Antragsteller muss in der Öffentlichkeit als uneingeschränkt vertrauenswürdig bekannt sein.
  • Länger zurückliegende Gefälligkeitsgutachten und der Ruf des Kampfes um den eigenen Vorteil sind Beispiele.

Verfahrensablauf- Begründung

  • Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Sachgebiet die von der öffentlichen Bestellung umfassten gelten als besondere Sachkunde
  • Die Qualifikation bezieht sich auf die Abhebung von Berufs- und Fachkollegen.
  • Fachkenntnis ist nicht theoretisches Wissen, sondern gepaart mit praktischer Erfahrung.
  • Die Erfahrung darf nicht länger zurückliegen.

Verfahrensablauf - Begründung

  • Der Sachverständige reicht bei der zuständigen Bestellungskörperschaft seinen Antrag auf öffentliche Bestellung als Sachverständiger ein.
  • Ein solcher Antrag ist in der Regel formlos anzugeben und sollte folgende inhaltliche Punkte berücksichtigen:
    • Genaue Bezeichnung des Sachgebiets
    • Vor- und Zuname; Beruf; Geburtsort und -tag; Privatanschrift; Firma / Sozietät; Tätigkeitsform
    • Vorstrafen, Beteiligung an Unternehmen, beruflicher Werdegang
    • Qualifikationen und Kenntnisse im Gebiet -Referenzgutachten zur bisherigen Sachverständigentätigkeit -Auskunft zu vorherigen Antragstellungen -Einwilligung zur Überprüfung durch Fachgremien zur Feststellung -Versicherung zu geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen

###Verfahrensablauf - Begründung

  • Der Nachweis der Sachkunde obliegt dem Antragsteller.
  • Fragen müssen im direkten Zusammenhang mit der öffentlichen Bestellung des Antragstellers liegen

Verfahrensablauf - Begründung

  • Es gibt keine Vorgaben, mit welchen Belegen der antragstellende Sachverständige seine besondere Fachkenntnis glaubhaft machen muss.
  • Die Bestellungskörperschaft muss prüfen, welchen Nachweiswert die einzelnen Belege haben.
  • Insgesamt sollten die Nachweise zur besonderen Sachkunde die gesamte Breite des Sachgebietes abdecken.

Überprüfung

  • Die Bestellungskörperschaften geben die Möglichkeit, an Sitzungen von Fachgremien teilzunehmen oder formlose Fachgespräche mit ausgewiesenen Fachleuten zu führen.
  • Es besteht aus der Überprüfung der Leistungsnachweise, einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung
  • Das Votum trifft die Bestellungskörperschaft

Begründung der Entscheidung

  • Wird der Antrag eines Sachverständigen auf die öffentliche Bestellung abgelehnt, muss diese abgelehnt und begründet werden
  • In der Begründung muss enthalten sein, auf welche wesentlichen tatsächlichen und juristischen Gründe sich diese Ablehnung stützt.

Rechtsakt

  • Der Sachverständige erhält seinen Rundstempel und einen Ausweis, die aber Eigentum der Bestellungskörperschaft bleiben und bei Erlöschen der Bestellung zurückzugeben sind.

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