Neuropsychologische Störungen und Gedächtnis

Das explizite Gedächtnis umfasst alle bewussten Erinnerungen, die wir abrufen können.

Episodisches Gedächtnis speichert unsere persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen an bestimmte Ereignisse.

Semantisches Gedächtnis umfasst unser allgemeines Weltwissen, wie Fakten, Vokabeln und historische Ereignisse.

Das autobiografische Gedächtnis ist ein Teil des episodischen Gedächtnisses und beinhaltet Erinnerungen an unsere eigene Lebensgeschichte.

Semantisches Wissen ist auf verschiedenen Ebenen organisiert: Basisebene (z.B. Hund), übergeordnete Ebene (z.B. Säugetier) und untergeordnete Ebene (z.B. Dackel).

Retrograde Amnesie ist ein Gedächtnisverlust für Ereignisse, die vor dem Auslöser der Amnesie lagen.

Semantisches Gedächtnis umfasst das allgemeine Wissen über die Welt, wie z.B. Fakten, Vokabeln und historische Ereignisse.

Eine gestörte Benennung von Gegenständen ist ein Symptom einer semantischen Gedächtnisstörung, bei dem Betroffene Schwierigkeiten haben, Objekte zu benennen.

Eine floskelhafte und inhaltsleere Spontansprache ist ein Symptom einer semantischen Gedächtnisstörung, bei dem Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Ideen sprachlich auszudrücken.

Anterograde Amnesie ist die Unfähigkeit, neue Erinnerungen zu bilden.

Herpes-simplex-Enzephalitis ist eine durch das Herpes-simplex-Virus verursachte Entzündung des Gehirns. Sie kann zu neurologischen Schäden, einschließlich Gedächtnisstörungen, führen.

Eine schwere anterograde Amnesie erschwert das Erlernen neuer Informationen.

Wenn jemand „alles vergessen“ hat, deutet dies auf einen weitreichenden Gedächtnisverlust hin, der möglicherweise auf eine schwere Hirnverletzung oder Erkrankung zurückzuführen ist.

Die Störung des retrograden Gedächtnisses bedeutet, dass man sich nicht mehr an Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern kann, obwohl das Langzeitgedächtnis in anderen Bereichen noch intakt ist.

Patienten mit Alzheimer-Demenz zeigen bei der Benennung von Bildern häufig eine Störung des semantischen Gedächtnisses. Sie verwechseln Begriffe und benennen die Bilder mit Begriffen aus einer anderen Kategorie oder mit Begriffen die in Bedeutung nahe liegen. Dies wird als Semantische Paraphasie bezeichnet.

Menschen mit Alzheimer-Demenz haben schwierigkeiten sich an die Namen von Objekten zu erinnern und verwechseln sie oft mit anderen Objekten aus der gleichen Kategorie.

BILD-BENENNEN: Eine Person mit einer retrograden Gedächtnisstörung wird z. B. nicht mehr wissen, wie ein Traktor heißt. Sie wird sich möglicherweise an Ähnlichkeiten zu anderen Fahrzeugen erinnern und den Traktor als ‚Lokomotive‘ oder ‚Auto‘ bezeichnen.

Kognitive Defizite wie die Störung des retrograden Gedächtnisses können u. a. durch neurologische Erkrankungen wie die Alzheimer-Demenz verursacht werden.

Die Beeinträchtigung des retrograden Gedächtnisses führt zur Schwierigkeit, sowohl persönliche Erinnerungen, als auch generelles Wissen, das vor dem Verletzungsereignis erworben wurde, abzurufen.

Die Störung des retrograden Gedächtnisses führt zur Schwierigkeit, sich an frühere Ereignisse und Erfahrungen zu erinnern. Patient mit Alzheimer-Demenz erinnern sich z. B nicht mehr an ihre Kinder oder an den eigenen Geburtstag.

Der Patient berichtet von einem Verlust an Erinnerungen, hauptsächlich aus den letzten drei Jahren, aber auch einige ältere Erinnerungen sind beeinträchtigt. Er kann sich an Fakten erinnern, aber nicht an die Emotionen oder die subjektiven Erfahrungen zu diesen Ereignissen.

Der Patient beschreibt, dass er sich zwar an die Fakten von Ereignissen aus seiner Vergangenheit erinnern kann, aber nicht an seine dazugehörigen Gefühle und Emotionen.

Der Patient kann sich an einzelne Momente oder Fragmente von Erinnerungen erinnern, aber das Gesamtbild ist unvollständig und viele Details fehlen.

Der Patient kann sich nur an einige Teile seiner Erinnerungen erinnern, während andere vollständig ausgelöscht sind.

Der Patient kann sich überhaupt nicht an bestimmte Ereignisse oder Situationen erinnern, obwohl er weiß, dass sie stattgefunden haben.

Eine gestörte Fähigkeit, neue Erinnerungen zu bilden. Betroffene können sich an neue Ereignisse oder Informationen nicht mehr erinnern.

Ein Zustand, bei dem die Durchblutung im Temporal- und Frontallappen des Gehirns reduziert ist.

Eine neurologische Erkrankung, die zu einer beeinträchtigten Fähigkeit führt, sich an neue Informationen zu erinnern, während Erinnerungen an vergangene Ereignisse erhalten bleiben.

Ein Zustand, bei dem die Durchblutung des Gehirns begrenzt ist, was zu Schädigungen im Gehirn führen kann.

Ein Wert, der die allgemeine Intelligenz eines Menschen misst. Ein IQ von 100 gilt als durchschnittlich.

Eine Form der Psychotherapie, die von Sigmund Freud entwickelt wurde.

Eine Reaktion auf einen Reiz, die automatisch und unwillkürlich erfolgt.

Eine retrograde Gedächtnisstörung kann dazu führen, dass Betroffene im Alltag hilflos werden, da ihnen grundlegendes Wissen und Erinnerungen fehlen. Dies kann Schwierigkeiten in Beziehungen und der Kommunikation verursachen und zu Angst und Depression führen.

Bei leichten Defiziten des retrograden Gedächtnisses kann das verbliebene Wissen noch für den Alltag ausreichen. Allerdings können berufliche oder schulische Anforderungen nicht mehr bewältigt werden.

Die Sprachtherapie von Aphasiepatienten wird erschwert, da der Zugang zu Wörtern nur mühsam erarbeitet werden kann, wenn das Verständnis für ihre Bedeutung fehlt. Dies kann bei retrograder Amnesie auftreten.

Retrograde Amnesie verschlimmert die Folgen einer anterograden Amnesie. Neue Informationen können nicht gelernt werden, und auch auf altes Wissen kann nicht zurückgegriffen werden.

Die Wiederholung von Lerninhalten aus der Schule, der Besuch von berufsbildenden Kursen oder das Durchsehen von Fotoalben können dazu beitragen, verlorene Informationen im Fall einer retrograden Amnesie wiederzuerlangen.

Bei hochgradigen Kombinationen aus retrograder und anterograder Amnesie und Störungen der zentralen Kontrolle sind die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt. Das Ziel der Therapie ist dann die sichere Verankerung in der Gegenwart.

Die Reminiszenz-Therapie bei degenerativen Demenzen zielt darauf ab, die Vergangenheit festzuhalten, um Beziehungen zu Bezugspersonen so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Es geht weniger um Orientierung in der Gegenwart.

Neuropsychologische Therapien sollten psychotherapeutische Elemente beinhalten, z.B. die Einbeziehung von Angehörigen, Umgang mit fehlender Störungseinsicht und Unterstützung bei der beruflichen Wiedereingliederung.

Patienten mit retrograder Amnesie können Schwierigkeiten haben, mit dem Gedanken an Gedächtnishilfen umzugehen. Auch soziale Scham und Unsicherheit können auftreten.