Nationalsozialistische Diffamierung moderner Kunst

Nationalsozialistische Diffamierung moderner Kunst

• Die Nationalsozialisten bezeichneten moderne, avantgardistische Kunst als „entartete Kunst“, um sie zu verbieten.
• Ziel war die Diffamierung und Unterdrückung künstlerischer Werke, die nicht der NS-Ideologie entsprachen.

Merkmale der "entarteten Kunst"

• Die NS-Ideologie lehnte Kunst ab, die als dekadent, jüdisch, bolschewistisch oder moralisch verdorben galt.
• Zu den verbotenen Stilrichtungen zählten u.a. Expressionismus, Kubismus, Dadaismus, Surrealismus, Neue Sachlichkeit und Abstrakte Kunst.
• Bekannte Künstler, die mit „entarteter Kunst“ in Verbindung gebracht wurden, darunter: Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Pablo Picasso, Hannah Höch, Max Ernst, Otto Dix, George Grosz, Wassily Kandinsky und Paul Klee.

Gründe für das Verbot

• Die Werke entsprachen nicht der NS-vorgestellten heroischen, realistischen Ästhetik.
• Sie wurden als „undeutsch“ und zerstörerisch empfunden.
• Künstler wurden oft als „Kulturbolschewisten“ bezeichnet.

Ausstellung „Entartete Kunst“ (1937)

• Die NS-Regierung veranstaltete 1937 eine Ausstellung in München, um „entartete Kunst“ zu präsentieren.
• Über 650 konfiszierte Werke wurden gezeigt, oft mit abwertenden Kommentaren.
• Ziel der Ausstellung war es, die moderne Kunst als krankhaft und wertlos darzustellen.
• Die Ausstellung lockte dennoch Millionen Besucher.

Folgen für die Künstler

• Künstler verloren ihre Positionen (Professuren, Ausstellungen).
• Viele Künstler flohen ins Exil, darunter Max Ernst und Paul Klee.
• Andere wurden mit Berufsverboten belegt, darunter Emil Nolde, obwohl er später versuchte, dem Regime zu entsprechen.

Schicksal der „entarteten Kunst“

• Zahlreiche Werke wurden beschlagnahmt, verkauft oder zerstört.
• Einige wurden auf dem internationalen Kunstmarkt verkauft, um Devisen für das NS-Regime zu erzielen.
• Andere Kunstwerke wurden verbrannt.