Mutismus und seine Klassifikation

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Questions and Answers

Was sind typische Reaktionen, die mit dem Störungsbild des Mutismus verbunden sind?

  • Angst und Hilflosigkeit (correct)
  • Freude und Begeisterung
  • Optimismus und Kreativität
  • Einsamkeit und Apathie

Wie wird selektiver Mutismus im DSM-5 klassifiziert?

  • Unter den Persönlichkeitsstörungen
  • Als depressive Störung
  • Als Angststörung (correct)
  • Unter den psychotischen Störungen

Welchen Begriff verwendet man seit den 80er Jahren zur Beschreibung des Mutismus?

  • Sprechverweigerung
  • Wortkargheit
  • Selektiver Mutismus (correct)
  • Schüchternheitsstörung

Was zeigt der Unterschied zwischen 'elektivem Mutismus' und 'selektivem Mutismus'?

<p>Der eine lässt den Betroffenen frei wählen, der andere nicht. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie verhalten sich mutistische Kinder in sozialen Situationen?

<p>Sie nutzen alternative Kommunikationsweisen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche körperlichen Merkmale können bei mutistischen Kindern beobachtet werden?

<p>Häufige körperliche Bewegungen (A), Verkrampfte Körperhaltung (D)</p> Signup and view all the answers

Wie verhält sich ein Kind, das an selektivem Mutismus leidet, im Kindergarten?

<p>Es zeigt eingeschränkten verbalen Kontakt. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine häufige emotionale Reaktion von Kindern mit selektivem Mutismus?

<p>Schüchternheit und Sensibilität (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Methode wird in der Therapie des selektiven Mutismus verwendet, um die Sprechhemmung zu überwinden?

<p>Schattensprechen (B)</p> Signup and view all the answers

Welcher Altersgipfel wird als häufigster Beginn der Störung identifiziert?

<p>Im Vorschulalter (C)</p> Signup and view all the answers

Welche therapeutische Herangehensweise fördert besonders die Beziehung zu Gleichaltrigen?

<p>Gruppentherapie (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Kommunikationsmittel wird in der Therapie zunächst zugelassen?

<p>Körperliche Gesten (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Form der Therapie nutzt Audiosequenzen zur Unterstützung der Sprechfähigkeit?

<p>Audiofeedforward (D)</p> Signup and view all the answers

Was wird in der Störungstheorie als möglicher Auslöser für selektiven Mutismus angenommen?

<p>Übergangssituationen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Medikamenten wird bei schweren mutistischen Störungen möglicherweise eingesetzt?

<p>Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wichtiges Ziel der Therapie bei selektivem Mutismus?

<p>Aufbau einer normalen therapeutischen Beziehung (B)</p> Signup and view all the answers

In welcher Art von Situationen fällt es mutistischen Kindern oft leichter zu sprechen?

<p>In Gruppensituationen mit Gleichaltrigen (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Element der Forschung ist aktuell bei der Behandlung von Mutismus dringend notwendig?

<p>Studien zu biologischen Grundlagen (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein mögliches Frühsymptom des selektiven Mutismus?

<p>Unsicherheiten in der Kommunikation (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Alter ist am häufigsten mit dem Beginn des selektiven Mutismus assoziiert?

<p>Zwischen 3 und 8 Jahren (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Form des Mutismus tritt typischerweise erst nach dem 5. Lebensjahr auf?

<p>Spät- oder Schulmutismus (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren werden als Risikofaktoren für selektiven Mutismus betrachtet?

<p>Migration und bilingualer Hintergrund (B)</p> Signup and view all the answers

Was könnte als Ausdruck von selektivem Mutismus interpretiert werden?

<p>Schüchternheit und Zurückhaltung (D)</p> Signup and view all the answers

Wie hoch wird die geschätzte Prävalenz des selektiven Mutismus angenommen?

<p>0,03 % bis 1 % (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein charakteristisches Merkmal der transmarginalen Hemmung?

<p>Blockierte Hörwahrnehmung von normalen Stimmen unter Stress (C)</p> Signup and view all the answers

Was sollte in der Anamnese bei der Diagnosestellung ausgeschlossen werden?

<p>Psychotische Symptome (A)</p> Signup and view all the answers

Was könnte als Komorbidität bei bis zu 30 % der betroffenen Kinder auftreten?

<p>Trennungsangst (C)</p> Signup and view all the answers

Was könnte ein Zeichen für das Vorliegen von Fremdsprachlichkeit bei der Diagnosestellung sein?

<p>Überforderung bei Sprachverständnis (C)</p> Signup and view all the answers

Was könnte die Behandlung des selektiven Mutismus beeinflussen?

<p>Unterstützende Eltern und Bezugspersonen (B)</p> Signup and view all the answers

Warum kann selektiver Mutismus oft von den Eltern nicht verstanden werden?

<p>Weil Kinder zu Hause als redselig wahrgenommen werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Hypothese wurde zur sozialen Hemmung bei selektivem Mutismus aufgestellt?

<p>Die Dialogregeln sind unzureichend verankert. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die familiäre Dynamik bei Kindern mit selektivem Mutismus häufig beschrieben?

<p>Die Familie zentriert sich um die Bedürfnisse des mutistischen Kindes. (C)</p> Signup and view all the answers

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Study Notes

Einleitung

  • Mutismus zeigt sich in Formen von Angst, Hilflosigkeit, Trotz und Machtkämpfen.
  • Selektiver Mutismus wird im DSM-5 den Angststörungen zugeordnet und im ICD-10 als Störung sozialer Funktionen deklariert.
  • Fallbeispiel zeigt ein zweisprachig aufgewachsenes Kind, das zwischen Zuhause kommuniziert und im Kindergarten schweigt.

Darstellung der Störung

  • Begriff „selektiver Mutismus“ wird seit den 1980er Jahren verwendet; „elektiver Mutismus“ ist irreführend, da Kinder nicht frei wählen, wann sie sprechen.
  • Betroffene können in bestimmten Situationen nicht sprechen, nutzen stattdessen Gesten oder Mimik.
  • Symptome zeigen sich in unnatürlicher Mimik, verklemmter Körperhaltung und motorischer Unruhe.
  • Symptome weiten sich manchmal auf mehr Lebensbereiche aus, bis hin zu totalem Mutismus.
  • Bereits als Symptome beobachtbar sind Unsicherheiten in der Kommunikation und Rückzugsverhalten.
  • Geschätzte Prävalenz liegt zwischen 0,03 % und 1 %; häufigster Beginn zwischen drei und acht Jahren.
  • Komorbiditäten: Trennungsangst bei bis zu 30%, andere Angststörungen bei 10%.

Modelle zu Ätiologie und Verlauf

  • Ätiologie des selektiven Mutismus ist unklar; mögliche Ursachen sind genetische Prädispositionen und mangelnde soziale Lernfähigkeit.
  • Stressoren wie Übergangssituationen können Auslöser sein; vorliegende familiäre Schüchternheit verstärkt die Störung.
  • Trauma wird selten als direkte Ursache angesehen; häufige Überlastungsreaktionen sind möglich.
  • Spontanremissionen im frühen Alter sind möglich, jedoch seltener im Schulalter.
  • Auswirkungen auf das familiäre System; Familien oft auf Bedürfnisse des Kindes fokussiert.

Diagnostik

  • Eltern verstehen oft nicht die Verschiedenheit des Verhaltens von Zuhause zu sozialen Umfeldern.
  • Wichtige diagnostische Merkmale: Motorische und soziale Entwicklung, Entwicklungsverzögerungen, kommunikative Hilfsmittel.
  • Ausschluss anderer psychischer Veränderungen wie Intelligenzminderung oder Hörstörungen erforderlich.

Therapeutisches Vorgehen

  • Ziel der Therapie: Kommunikation in früheren schweigenden Situationen fördern.
  • Aufbau einer normalen therapeutischen Beziehung, auch unter Nutzung alternativer Kommunikationsmittel.
  • Methoden wie Schattensprechen, Dialogübungen und Audiofeedforward setzen an, um die Sprechhemmung zu verringern.
  • Förderung von sozialen Beziehungen innerhalb der Familie und Gleichaltrigengruppen wichtig für den Erfolg der Therapie.
  • Bei schweren Fällen mögliche medikamentöse Behandlung mit SSRIs indiziert.

Empirische Belege, Ausblick und Zusammenfassung

  • Ätiologie von selektivem Mutismus wenig erforscht, Übergangssituationen dokumentiert.
  • Familiäre Ängste sind häufig, besonders in sozialen Kontexten.
  • Verhaltenstherapeutische Methoden zeigen Wirksamkeit; jedoch uninventarierte Unterschiede zwischen den Modellen.
  • Weitere Forschung in biologischen Grundlagen, familiären Aspekten und Behandlung dringend notwendig.

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