Motivationspsychologie: Was ist Motivation?
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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Kern dessen, was Motivation im psychologischen Kontext ausmacht?

  • Ein zielgerichteter Prozess, der das Verhalten initiiert, lenkt und aufrechterhält, um Bedürfnisse zu befriedigen oder Ziele zu erreichen, wobei das Verhalten willentlich oder beabsichtigt ist. (correct)
  • Ein Zustand der vollkommenen Passivität und des Desinteresses, in dem weder Handlungen initiiert noch Ziele verfolgt werden.
  • Ausschliesslich das bewusste Streben nach materiellen Belohnungen oder Anerkennung durch andere.
  • Die zufällige oder unvorhersehbare Reaktion eines Organismus auf einen externen Reiz, ohne dass ein erkennbares Ziel verfolgt wird.

Angenommen, ein Verhalten wird als 'nicht-motiviert' eingestuft. Welches der folgenden Merkmale würde wahrscheinlich fehlen?

  • Es ist zielgerichtet oder dient dazu, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. (correct)
  • Es erfolgt automatisch und ohne bewusste Anstrengung.
  • Es wird durch äussere Reize ausgelöst.
  • Es wird durch physiologische Bedürfnisse wie Hunger oder Durst beeinflusst.

Ein Forscher interessiert sich für die Prinzipien, die erklären, warum Individuen bestimmte Handlungen wählen, beginnen und aufrechterhalten. Welches Forschungsfeld würde am ehesten seine Interessen widerspiegeln?

  • Kognitionspsychologie, die mentale Prozesse wie Wahrnehmung und Gedächtnis untersucht.
  • Motivationspsychologie, die sich mit den Ursachen und Zielen von Verhalten auseinandersetzt. (correct)
  • Sozialpsychologie, die sich mit dem Einfluss sozialer Faktoren auf das Verhalten befasst.
  • Klinische Psychologie, die psychische Störungen und deren Behandlung untersucht.

Welche Aussage trifft am wenigsten auf motiviertes Verhalten zu?

<p>Es ist immer vollständig bewusst und rational geplant. (D)</p> Signup and view all the answers

Nehmen wir an, eine Person verspürt keinen Drang, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, und zeigt auch keine Initiative, eine bestimmte Handlung auszuführen. Wie würde man diesen Zustand auf der Grundlage der gegebenen Definitionen wahrscheinlich beschreiben?

<p>Als ein Zustand mangelnder Motivation. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen Reflexen und Motiven im Kontext der Motivationspsychologie?

<p>Reflexe sind angeborene, starre Verhaltensmuster, während Motive auf Bewertungsdispositionen basieren und das Verhalten beeinflussen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen stellt am besten die Beziehung zwischen Zielen, Motiven und Motivation dar?

<p>Motive sind Bewertungsdispositionen, die beeinflussen, welche Ziele verfolgt werden, was letztendlich zur Motivation führt. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum sind Motive wichtige theoretische Konstrukte in der Motivationspsychologie?

<p>Weil sie helfen, intraindividuelle Stabilität und interindividuelle Variabilität im Verhalten zu erklären. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, dass Motive "Bewertungsdispositionen" sind?

<p>Motive spiegeln wider, wie Individuen bestimmte Situationen oder Ziele subjektiv bewerten und einschätzen. (D)</p> Signup and view all the answers

Nehmen wir an, eine Person zeigt in verschiedenen Situationen immer wieder ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung und Lob. Wie würde die Motivationspsychologie dieses Verhalten erklären?

<p>Die Person hat ein starkes Leistungsmotiv, das durch situative Anreize aktiviert wird. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Unterschied zwischen zeitlich variablen und interindividuell unterschiedlichen Motiven?

<p>Zeitlich variable Motive sind von situativen Faktoren abhängig, während interindividuell unterschiedliche Motive stabile Persönlichkeitsmerkmale darstellen. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie erklärt die Motivationspsychologie, dass verschiedene Menschen in derselben Situation unterschiedliche Entscheidungen treffen?

<p>Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen und Lernhistorien, die ihre Motive prägen. (C)</p> Signup and view all the answers

Eine Person hat das Ziel, ein Kunstwerk zu schaffen. Welches der drei von McClelland (1995) genannten "komplexeren" Ziele wird hier primär angesprochen?

<p>Das Ziel, Einfluss auf die dingliche und soziale Umwelt zu haben. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Beziehung zwischen Motiv und Anreiz im Kontext der Motivation?

<p>Motivation entsteht durch eine multiplikative Verknüpfung von Motiv und Anreiz, wobei beide Faktoren notwendig sind. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Forscher möchte das Leistungsmotiv von Studierenden untersuchen. Welcher Ansatz wäre am besten geeignet, um sowohl die Stärken als auch die Schwächen einer Person zu evaluieren?

<p>Ein klinischer Ansatz, der auf detaillierten Fallstudien basiert, um die individuellen Hintergründe und Erfahrungen der Studierenden zu berücksichtigen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am treffendsten einen Unterschied zwischen dem experimentellen und dem klinischen Forschungsansatz in der Motivationsforschung?

<p>Der experimentelle Ansatz ermöglicht die Kontrolle von Variablen zur Untersuchung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen, während der klinische Ansatz Einzelfälle detailliert analysiert. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die ethische Reflexion bei der Gestaltung von Anreizen in experimentellen Studien besonders wichtig?

<p>Um zu vermeiden, dass durch die Anreize starke negative Emotionen wie Furcht oder Aggression ausgelöst werden, die das Wohlbefinden der Teilnehmer beeinträchtigen. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern ergänzen sich biologische und soziokulturelle Motivsysteme bei der Erklärung menschlichen Verhaltens?

<p>Biologische Motive schaffen die Grundlage für Verhalten, während soziokulturelle Motive spezifische Ziele und Ausdrucksformen innerhalb eines sozialen Kontextes prägen. (C)</p> Signup and view all the answers

Nehmen wir an, ein Student hat ein starkes intrinsisches Interesse an einem bestimmten Thema (hohes Leistungsmotiv). Unter welcher Bedingung wird dieses Motiv nicht sein Verhalten beeinflussen?

<p>Wenn die Lernumgebung keine Anreize bietet, die das Interesse des Studenten anregen und ihm das Gefühl geben, seine Ziele erreichen zu können. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Herausforderung stellt sich bei der Messung von Motiven durch Fragebögen im Vergleich zu experimentellen Ansätzen?

<p>Fragebögen basieren auf Selbstauskünften, die durch bewusste oder unbewusste Verzerrungen beeinflusst werden können, während experimentelle Ansätze objektivere Verhaltensdaten liefern. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Unternehmen führt ein Experiment durch, um die Wirkung von Bonuszahlungen (Anreiz) auf die Arbeitsleistung (Verhalten) zu untersuchen. Was wäre eine wichtige Variable, um diese Faktoren im Experiment zu kontrollieren?

<p>Die individuellen Leistungsmotive der Mitarbeiter, da diese beeinflussen, wie stark sie auf den Anreiz reagieren. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Motivation (Duden)

Handlungsbereitschaft zur Befriedigung eines Bedürfnisses oder Erreichen eines Ziels.

Motivation (Mook, 1987)

Suche nach Prinzipien, die erklären, warum Menschen und Tiere Handlungen wählen, beginnen und aufrecht erhalten.

Motivation (Schneider & Schmalt, 2000)

Prozesshaftes Geschehen, in dem Handlungsziele geformt und Verhalten auf diese ausgerichtet wird.

Motiviertes Verhalten

Zielgerichtet und willentlich/absichtlich.

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Nicht-motiviertes Verhalten Beispiele

Verhalten, das nicht zielgerichtet oder willentlich/absichtlich ist.

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Patellasehnen-Reflex

Automatische Reaktion ohne willentliche Steuerung oder zielgerichtete Absicht.

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Saugreflex

Automatische Reaktion, die dem Säugling hilft, Nahrung aufzunehmen.

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Motivationspsychologie

Psychologischer Bereich, der Beweggründe und Ursachen für individuelles Handeln untersucht.

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Motivation

Zustand oder Bedürfnis, das Verhalten antreibt und aufrechterhält.

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Anreize

Äußere Reize, die Verhalten anregen oder verstärken.

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Motive

Innere Bewertungsdisposition, die beeinflusst, welche Ziele verfolgt werden.

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Ziele

Bewusste oder unbewusste Vorstellungen von zukünftigen Zuständen, die angestrebt werden.

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Ziel-Kategorien

Überleben, äußere Sachverhalte herstellen/erhalten, soziale Bedürfnisse erfüllen.

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Motivsysteme

Grundlegende Verhaltensantriebe, unterteilt in biologische (z.B. Hunger) und soziokulturelle (z.B. Leistung).

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Motivation (Formel)

Das Resultat der Anregung eines Motivs durch einen Anreiz (Motiv × Anreiz).

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Motivationseffekt

Die Wahrscheinlichkeit, dass latente Handlungsbereitschaft in tatsächliches Handeln übergeht.

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Motivmessung

Motive werden oft durch Fragebögen gemessen (z.B. LMT).

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Experimenteller Ansatz (Motivation)

Ein Forschungsansatz mit kontrollierten Variablen und Verhaltensmessung in einem zeitlich begrenzten Rahmen.

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Verhaltensbeobachtung (Motivation)

Beobachtung von Verhalten in natürlichen Umgebungen ohne experimentelle Manipulation.

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Variablenkontrolle

Die bewusste Steuerung von Faktoren, die Verhalten beeinflussen.

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Study Notes

  • Die Vorlesung behandelt Emotion, Motivation, Lernen und Gedächtnis.
  • Der Fokus liegt auf einer Einführung in das Thema Motivation.
  • Als Lehrbuch wird „Motivationspsychologie kompakt“ von Rudolph, U. (3. Auflage, 2013, Beltz) empfohlen.
  • Kapitel aus dem Buch umfassen: Was ist Motivation?, Hull, Lewin, Leistungsmotivation, Attributionstheorien, Attributionale Theorien.
  • Das E-Book soll in der Universitätsbibliothek verfügbar sein.

Was ist Motivation?

  • Duden definiert Motivation als Handlungsbereitschaft, erschlossen aus beobachtbarem Verhalten, um Bedürfnisse zu befriedigen oder Ziele zu erreichen.
  • Mook (1987) beschreibt das Studium der Motivation als Suche nach Prinzipien, die helfen, menschliche und tierische Handlungen zu verstehen.
  • Schneider & Schmalt (2000) sehen Motivation als prozesshaftes Geschehen, in dem Handlungsziele entstehen und Verhalten sowie Erleben darauf ausgerichtet werden.
  • Motiviertes Verhalten ist zielgerichtet, willentlich bzw. absichtlich, jedoch nicht immer bewusst.
  • Beispiele für nicht-motiviertes Verhalten sind der Patellasehnenreflex (automatisch, nicht willentlich, nicht zielgerichtet) und der Saugreflex (automatisch, aber im gewissen Sinne zielgerichtet).

Motivationspsychologie

  • Sie identifiziert die Beweggründe und Ursachen des Handelns von Individuen.
  • Sie versucht, die Prozesse zu verstehen, die zielgerichtetes Verhalten auslösen und aufrechterhalten.
  • Basale Konzepte sind: Ziele, Motive, Anreize und Motivation.

Ziele

  • Ziele können das Überleben sichern, indem sie die energetische Versorgung und Intakthaltung des Körpers gewährleisten.
  • Ein Ziel kann das Stillen von Hunger und Durst, Schlaf oder Flucht sein.
  • Ziele umfassen auch die Herstellung, Erringung und Erhaltung äußerer Sachverhalte wie ein Kunstwerk, soziale Position/Beziehung oder viel Geld.
  • Komplexere Ziele (McClelland, 1995) umfassen das Zusammensein mit Artgenossen, Einfluss auf die dingliche und soziale Umwelt sowie die Reduzierung von Unsicherheit.

Motive

  • Motive werden anhand der Frage "Wann und mit welcher Intensität werden die verschiedenen Ziele verfolgt?" untersucht.
  • Motive sind Bewertungsdispositionen, die teilweise zeitlich variabel (z.B. Hunger) oder als interindividuelle Unterschiede zeitlich stabil sein können (z.B. Leistungsmotiv vs. Anschlussmotiv).
  • Verhaltensunterschiede lassen sich nicht vollständig durch situative Merkmale erklären.
  • Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität im Verhalten.

Motivsysteme

  • Zu den biologischen Motivsystemen gehören Hunger, Ängstlichkeit, Neugier und Sexualität.
  • Soziokulturelle Motivsysteme umfassen Leistungsmotiv, Anschlussmotiv und Machtmotiv.

Anreize

  • Ziele und Motive sind nicht immer verhaltenswirksam.
  • Anreize signalisieren die Möglichkeit, ein Ziel zu erreichen.
  • Ein Motiv kann nur in dem Ausmaß verhaltenswirksam werden, wie es durch situative Anreize angeregt wird.
  • Motivation ist das Resultat der Motivanregung (Motiv × Anreiz), wobei es sich um eine multiplikative Verknüpfung handelt.
  • Motivation führt von latenter Handlungsbereitschaft zu tatsächlichem Handeln.
  • Schematisch dargestellt, führt das Zusammenspiel von Motiv (Person) und Anreiz (Umwelt) zu Motivation und schließlich zu Verhalten.

Forschungsansätze

  • Es gibt verschiedene Ansätze zur Messung und Untersuchung von Motiven:
    • Messung von Motiven erfolgt z.B. durch Fragebögen.
    • Im Experimentellen Ansatz werden Variablen kontrolliert und das Verhalten gemessen, wobei der Rahmen zeitlich eng begrenzt ist.
    • Verhaltensbeobachtung findet nicht im experimentellen Rahmen statt.
    • Der Klinische Ansatz (z.B. nach Freud) nutzt Einzelfälle und Störungen, um auf grundlegende Funktionen zu schließen, und ist „historisch" aufgrund des biographischen Bezugs.

Experimenteller Ansatz genauer betrachtet

  • Situationsfaktoren (Anreize) und Personfaktoren (Motive) werden betrachtet.
  • Anreize sind fast beliebig herstellbar, jedoch gibt es ethische Grenzen.
  • Motive (z.B. Hunger, Durst) können experimentell variiert werden.
  • Andere Motive (z.B. Leistungsmotiv) sind per definitionem dispositionell und können daher innerhalb des Experiments nicht variiert werden.
  • Quasi-Experimente werden als Ausweg verwendet, wobei die Motivstärke gemessen wird (z. B. Leistungs-Motivations-Test) und die Teilnehmer in hoch- und niedrig Leistungsmotivierte aufgeteilt werden.
  • Ein Beispiel ist die Wahl von Leistungsaufgaben als Verhaltensmessung.

Einordnung der Motivationspsychologie

  • Die Motivationspsychologie steht in Verbindung mit anderen psychologischen Disziplinen:
    • Persönlichkeitspsychologie (individuelle Unterschiede)
    • Entscheidungspsychologie (Erwartung x Wert)
    • Attributionstheorie
    • Sozialpsychologie (Verhalten in Gruppen)
    • Ethologie (Verhalten von Tieren, Evolutionstheorie)

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Description

Die Vorlesung behandelt die Definition von Motivation nach Duden, Mook sowie Schneider und Schmalt. Es wird erläutert, dass motiviertes Verhalten zielgerichtet und absichtlich ist. "Motivationspsychologie kompakt" von Rudolph (2013) wird als empfohlenes Lehrbuch genannt.

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