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Questions and Answers
Was beschreibt am besten den Begriff der Zielorientierungen im Kontext der Motivationspsychologie?
Was beschreibt am besten den Begriff der Zielorientierungen im Kontext der Motivationspsychologie?
- Vorübergehende Stimmungen, die das Verhalten beeinflussen.
- Dauerhafte, im Gedächtnis repräsentierte Überzeugungen über Ziele. (correct)
- Situativ erzeugte Reaktionen auf soziale Vergleiche.
- Angeborene motivationale Tendenzen, die das Leistungsverhalten bestimmen.
Welche Aussage über die Stabilität von Zielorientierungen ist zutreffend?
Welche Aussage über die Stabilität von Zielorientierungen ist zutreffend?
- Zielorientierungen können sich kurzfristig durch Interventionen ändern.
- Zielorientierungen sind stets stabil und unveränderlich.
- Zielorientierungen sind ausschließlich durch genetische Faktoren determiniert.
- Zielorientierungen sind zeitlich relativ stabil, können aber situativ beeinflusst werden. (correct)
Wie können Zielorientierungen situativ erzeugt werden?
Wie können Zielorientierungen situativ erzeugt werden?
- Durch langfristige therapeutische Interventionen.
- Durch die Reduktion von Stressoren im schulischen Umfeld.
- Durch die Veränderung der genetischen Konstitution.
- Durch die Ankündigung sozialer Vergleiche in Leistungssituationen. (correct)
Was impliziert eine soziale Bezugsnorm im Kontext von Zielorientierungen?
Was impliziert eine soziale Bezugsnorm im Kontext von Zielorientierungen?
Was ist ein wesentliches Merkmal von Lernzielen im Vergleich zu Leistungszielen?
Was ist ein wesentliches Merkmal von Lernzielen im Vergleich zu Leistungszielen?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Merkmale von Personen mit einer hohen Meisterungsorientierung?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Merkmale von Personen mit einer hohen Meisterungsorientierung?
Wie beeinflusst Leistungsangst typischerweise die Note?
Wie beeinflusst Leistungsangst typischerweise die Note?
Was ist ein zentrales Merkmal der Vermeidungsziele im Kontext von Lern- und Leistungszielen?
Was ist ein zentrales Merkmal der Vermeidungsziele im Kontext von Lern- und Leistungszielen?
Welche Maßnahme ist am wenigsten geeignet, um im Unterricht eine Lernzielorientierung zu fördern?
Welche Maßnahme ist am wenigsten geeignet, um im Unterricht eine Lernzielorientierung zu fördern?
Was versteht man unter dem Begriff des Selbstkonzepts?
Was versteht man unter dem Begriff des Selbstkonzepts?
Was kennzeichnet ein bereichsspezifisches Selbstkonzept?
Was kennzeichnet ein bereichsspezifisches Selbstkonzept?
Welche Aussage trifft auf das Selbstkonzept laut Shavelson et al. (1976) zu?
Welche Aussage trifft auf das Selbstkonzept laut Shavelson et al. (1976) zu?
Was unterscheidet das Fähigkeitsselbstkonzept (FSK) von anderen Selbstkonzepten?
Was unterscheidet das Fähigkeitsselbstkonzept (FSK) von anderen Selbstkonzepten?
Was versteht man unter dem akademischen Fähigkeitsselbstkonzept?
Was versteht man unter dem akademischen Fähigkeitsselbstkonzept?
Welche der folgenden Annahmen über das akademische Selbstkonzept nach Shavelson ist problematisch?
Welche der folgenden Annahmen über das akademische Selbstkonzept nach Shavelson ist problematisch?
Was unterscheidet Marsh et al. (1988) in Bezug auf akademische Selbstkonzepte?
Was unterscheidet Marsh et al. (1988) in Bezug auf akademische Selbstkonzepte?
Welche Komponenten werden bei der Erfassung des Selbstkonzepts unterschieden?
Welche Komponenten werden bei der Erfassung des Selbstkonzepts unterschieden?
Welche Aussage über die Korrelation zwischen affektiver und kognitiv-evaluativer Komponente des Selbstkonzepts trifft zu?
Welche Aussage über die Korrelation zwischen affektiver und kognitiv-evaluativer Komponente des Selbstkonzepts trifft zu?
Was beeinflusst das Selbstkonzept?
Was beeinflusst das Selbstkonzept?
Was besagt der Big-Fish-Little-Pond-Effekt (BFLP-Effekt)?
Was besagt der Big-Fish-Little-Pond-Effekt (BFLP-Effekt)?
Maria und Peter besuchen unterschiedliche Schulen. Beide schreiben eine 3 in Mathe, aber Maria besucht eine Hauptschule, Peter ein Gymnasium. Was ist am wahrscheinlichsten?
Maria und Peter besuchen unterschiedliche Schulen. Beide schreiben eine 3 in Mathe, aber Maria besucht eine Hauptschule, Peter ein Gymnasium. Was ist am wahrscheinlichsten?
Was untersuchte Rindermann (2007) in seiner Studie?
Was untersuchte Rindermann (2007) in seiner Studie?
Welches Ergebnis erzielte die Studie von Rindermann (2007)?
Welches Ergebnis erzielte die Studie von Rindermann (2007)?
Was beschreibt den Basking-in-reflected glory (BIRG)-Effekt?
Was beschreibt den Basking-in-reflected glory (BIRG)-Effekt?
Wie wirken BFLF-Effekt und BIRG-Effekt zusammen?
Wie wirken BFLF-Effekt und BIRG-Effekt zusammen?
Was versteht man unter dimensionalen Vergleichen im Kontext des Selbstkonzepts?
Was versteht man unter dimensionalen Vergleichen im Kontext des Selbstkonzepts?
Was besagt das Internal/External-Frame-of-Reference-Modell (I/E-Modell)?
Was besagt das Internal/External-Frame-of-Reference-Modell (I/E-Modell)?
Was nehmen Schüler laut I/E-Modell zur Beurteilung der eigenen Leistungen vor?
Was nehmen Schüler laut I/E-Modell zur Beurteilung der eigenen Leistungen vor?
Welchen zusätzlichen Informationsquelle verwenden Schüler laut I/E-Modell?
Welchen zusätzlichen Informationsquelle verwenden Schüler laut I/E-Modell?
Was ist ein Kontrasteffekt im Kontext des I/E-Modells?
Was ist ein Kontrasteffekt im Kontext des I/E-Modells?
Soziale Vergleiche wirken…
Soziale Vergleiche wirken…
Was wurde in der Studie von Lüdtke et al. (2002) untersucht?
Was wurde in der Studie von Lüdtke et al. (2002) untersucht?
Was sind die drei Annahmen darüber, worauf auf der Zusammenhang zwischen FSK und Leistung beruht?
Was sind die drei Annahmen darüber, worauf auf der Zusammenhang zwischen FSK und Leistung beruht?
Was besagt der Skill-Development Ansatz bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was besagt der Skill-Development Ansatz bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was besagt der Self-Enhancement Ansatz bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was besagt der Self-Enhancement Ansatz bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was besagt der Reciprocal Effect Ansatz bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was besagt der Reciprocal Effect Ansatz bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was beschreibt den reziproken Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Leistungen?
Was beschreibt den reziproken Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Leistungen?
Wie verändert sich der Zusammenhang zwischen FSK und Leistung mit zunehmendem Alter?
Wie verändert sich der Zusammenhang zwischen FSK und Leistung mit zunehmendem Alter?
Welche der folgenden Aussagen über die Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts (FSK) in der Grundschule ist typischerweise richtig?
Welche der folgenden Aussagen über die Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts (FSK) in der Grundschule ist typischerweise richtig?
In welcher Phase der Grundschule dominieren typischerweise Skill-Development-Effekte bezüglich des Fähigkeitsselbstkonzepts?
In welcher Phase der Grundschule dominieren typischerweise Skill-Development-Effekte bezüglich des Fähigkeitsselbstkonzepts?
Was ist die Zusammenfassung einer von längsschnittlichen Studien bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Was ist die Zusammenfassung einer von längsschnittlichen Studien bezüglich des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung?
Welche Aussage über die Erforschung von Fähigkeitsselbstkonzepten (FSK) trifft zu?
Welche Aussage über die Erforschung von Fähigkeitsselbstkonzepten (FSK) trifft zu?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, wie sich Zielorientierungen auf die aktuelle Motivation auswirken können?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, wie sich Zielorientierungen auf die aktuelle Motivation auswirken können?
Wie unterscheiden sich Lernziele und Leistungsziele hinsichtlich des Fokus?
Wie unterscheiden sich Lernziele und Leistungsziele hinsichtlich des Fokus?
Welche Verhaltensweise ist typisch für Personen mit einer hohen Hilflosigkeitsorientierung?
Welche Verhaltensweise ist typisch für Personen mit einer hohen Hilflosigkeitsorientierung?
Wie korrelieren Lernzielorientierung, Leistungszielorientierung und Leistungsangst typischerweise mit dem fachlichen Interesse laut Harackiewicz et al. (1997)?
Wie korrelieren Lernzielorientierung, Leistungszielorientierung und Leistungsangst typischerweise mit dem fachlichen Interesse laut Harackiewicz et al. (1997)?
Inwiefern unterscheiden sich Annäherungs- und Vermeidungsziele im Kontext von Lern- und Leistungszielen?
Inwiefern unterscheiden sich Annäherungs- und Vermeidungsziele im Kontext von Lern- und Leistungszielen?
Welche der folgenden Maßnahmen würde am wahrscheinlichsten eine Lernzielorientierung im Unterricht fördern?
Welche der folgenden Maßnahmen würde am wahrscheinlichsten eine Lernzielorientierung im Unterricht fördern?
Welche der folgenden Definitionen trifft am ehesten auf den Begriff des Selbstkonzepts zu?
Welche der folgenden Definitionen trifft am ehesten auf den Begriff des Selbstkonzepts zu?
Wodurch zeichnet sich ein bereichsspezifisches Selbstkonzept aus?
Wodurch zeichnet sich ein bereichsspezifisches Selbstkonzept aus?
Wie unterscheidet sich das verbale Selbstkonzept nach Marsh et al. (1988) vom mathematischen Selbstkonzept?
Wie unterscheidet sich das verbale Selbstkonzept nach Marsh et al. (1988) vom mathematischen Selbstkonzept?
Welche Aussage beschreibt am besten die Beziehung zwischen der affektiven und der kognitiv-evaluativen Komponente des Selbstkonzepts?
Welche Aussage beschreibt am besten die Beziehung zwischen der affektiven und der kognitiv-evaluativen Komponente des Selbstkonzepts?
Welchen Einfluss haben soziale Vergleiche auf das Selbstkonzept?
Welchen Einfluss haben soziale Vergleiche auf das Selbstkonzept?
Was besagt der Kerngedanke des Big-Fish-Little-Pond-Effekts (BFLP-Effekt)?
Was besagt der Kerngedanke des Big-Fish-Little-Pond-Effekts (BFLP-Effekt)?
Was untersuchte Rindermann (2007) in seiner Studie hauptsächlich?
Was untersuchte Rindermann (2007) in seiner Studie hauptsächlich?
Wie wirken soziale und dimensionale Vergleiche gemäß dem I/E-Modell (Internal/External Frame of Reference) auf das Selbstkonzept?
Wie wirken soziale und dimensionale Vergleiche gemäß dem I/E-Modell (Internal/External Frame of Reference) auf das Selbstkonzept?
Welche Aussage charakterisiert den Self-Enhancement-Ansatz im Zusammenhang mit dem Fähigkeitsselbstkonzept (FSK) und Leistung am besten?
Welche Aussage charakterisiert den Self-Enhancement-Ansatz im Zusammenhang mit dem Fähigkeitsselbstkonzept (FSK) und Leistung am besten?
Flashcards
Zielorientierungen
Zielorientierungen
Dauerhaft im Gedächtnis repräsentierte Zielüberzeugungen, die zeitlich relativ stabil sind.
Meisterungsorientierung
Meisterungsorientierung
Das Finden von Herausforderungen, Durchhalten bei Schwierigkeiten und Anstrengungsbereitschaft.
Hilflosigkeitsorientierung
Hilflosigkeitsorientierung
Das Vermeiden von Herausforderungen und schnelles Aufgeben bei Schwierigkeiten.
Selbstkonzept
Selbstkonzept
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Fähigkeitsselbstkonzept
Fähigkeitsselbstkonzept
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Bezugsgruppeneffekt
Bezugsgruppeneffekt
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Big-Fish-Little-Pond-Effekt
Big-Fish-Little-Pond-Effekt
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BIRG-Effekt
BIRG-Effekt
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Dimensionale Vergleiche
Dimensionale Vergleiche
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Soziale Vergleiche
Soziale Vergleiche
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Skill-Development-Ansatz
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Self-Enhancement-Ansatz
Self-Enhancement-Ansatz
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Reciprocal Effect-Ansatz
Reciprocal Effect-Ansatz
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Study Notes
VL Grundlagen der Diagnostik in pädagogischen Handlungsfeldern: Motivationspsychologie II
- Die Vorlesung behandelt die Grundlagen der Diagnostik in pädagogischen Handlungsfeldern.
- Es wird auf Motivationspsychologie II eingegangen.
- Prof. Dr. Ricarda Steinmayr und Prof. Dr. Olga Kunina-Habenicht halten die Vorlesung im WiSe 2024/25.
Agenda
- Teil 1 der Vorlesung umfasste Motivationspsychologie I.
- Teil 2 der Vorlesung widmet sich der Motivationspsychologie II.
- Die Themen in Teil 1 waren Definitions Motivation, Leistungsmotivation, Kausalattribution und Intrinsische vs. Extrinsische Motivation.
- Die übergreifenden Themen in Teil 2 sind Zielorientierungen und Selbstkonzept.
Zielorientierungen
- Zielorientierungen sind dauerhaft im Gedächtnis repräsentierte Zielüberzeugungen, die zeitlich relativ stabil sind und mit Leistungsmotivation zusammenhängen.
- Man kann sich zum Beispiel anstreben, bessere Studienleistungen als andere Studierende zu erreichen.
- Zielorientierungen können auch situativ erzeugt werden, zum Beispiel durch die Ankündigung sozialer Vergleiche in einer Leistungssituation, die zu aktueller wettbewerbsbezogener Lernmotivation führt.
- Zielorientierungen sind abhängig von der angelegten Bezugsnorm, die sozial, individuell oder sachlich/kriterial sein kann.
- Sozialer Bezug bedeutet, besser als andere zu sein.
- Individueller Bezug bedeutet, sich zu verbessern.
- Sachlich/kriterialer Bezug bedeutet, eine Klausur zu bestehen.
Lernziele vs. Leistungsziele
- Lernziele und Leistungsziele können miteinander einhergehen.
- Zufriedenheit in der Schule bei Verfolgung von Lernzielen entsteht durch z.B. herausfinden, wie eine Aufgabe gelöst werden kann, intensives Arbeiten, Sinn im Gelernten zu sehen und zum Nachdenken angeregt zu werden.
- Zufriedenheit in der Schule bei Verfolgung von Leistungszielen entsteht durch z.B. mehr Wissen als andere, bessere Noten, die richtige Antwort zu haben und vor Mitschülern fertig zu sein.
- Leistungsziele hängen mit extrinsischer Motivation zusammen und von der sozialen Orientierung bzw. Bezugsgruppe ab.
Meisterungsorientierung vs. Hilflosigkeitsorientierung
- Meisterungsorientierung bedeutet das Suchen von Herausforderungen, Durchhalten bei Schwierigkeiten, Anstrengungsbereitschaft und Freude an Herausforderungen.
- Hilflosigkeitsorientierung bedeutet Vermeiden von Herausforderungen, schneller Abbruch von Aufgaben bei Schwierigkeiten und negative Emotionen bei Auftreten von Hindernissen.
Zusammenhang zwischen Zielorientierungen, Leistung und Interesse
- Es besteht ein vom Harackiewicz im Jahr 1997 untersuchter Zusammenhang zwischen Lernzielorientierung, Leistungszielorientierung, Leistungsangst, Leistung und fachlichem Interesse.
- Lernzielorientierung führt zu Interesse, Leistungszielorientierung kann das auch, führt aber auch zu Leistungsangst.
- Leistungsangst führt zu schlechteren Noten.
- Kein Leistungsdruck ist mit der Lernzielorientierung verbunden.
Weiterentwicklung der Lern- und Leistungsziele nach Elliot & McGregor
- Annäherung bei Lernzielen bedeutet, Arbeitstechniken im Studium zu perfektionieren.
- Vermeidung bei Lernzielen bedeutet, Wissen über Arbeitstechniken nicht zu vergessen.
- Annäherung bei Leistungszielen bedeutet, exzellente Studienleistungen zu erbringen.
- Vermeidung bei Leistungszielen bedeutet, in Prüfungen nicht zu versagen.
Zielorientierungen und Examensleistung
- Annäherungs- und Vermeindungsleistungsziele sowie Lernziele beeinflussen Lernprobleme, Ausdauer und Anstrengung, was letztendlich die Note beeinflusst.
- Sozialer Druck und Kooperation können negative Auswirkungen auf die Leistung haben.
Förderung von Lernzielorientierung im Unterricht
- Aufgaben sollten Anreize bieten, Neugier wecken und realistische Ziele haben sowie den Einsatz von Lernstrategien fördern.
- Schüler in die Planung von Aufgaben einbeziehen, individuelle Unterstützung und metakognitive Aktivitäten anbieten.
- Bewertung sollte konstruktiven Umgang mit Fehlern, Rückmeldungen zu individuellen Lernfortschritten und Verstärkung beinhalten.
- Zu beachten ist die Lehrer-Schüler-Beziehung.
Definition Selbstkonzept
- Selbstkonzept ist die mentale Repräsentation der eigenen Person und umfasst Vorstellungen, Einschätzungen und Bewertungen.
- Selbstbeschreibungen können sich auf einzelne Facetten oder die gesamte Person beziehen.
- Bei Beschreibungen in einem bestimmten Bereich, z.B. schulbezogen, spricht man von einem bereichsspezifischen Selbstkonzept.
- Nach Shavelson et al. (1976) ist das Selbstkonzept ein mehrdimensionales und hierarchisches Konstrukt.
Selbstkonzept Definitionen Zusammenfassung
- Das Selbstkonzept ist die Gesamtheit der kognitiven Repräsentationen über sich selbst sowie deren Struktur.
- Das Fähigkeitsselbstkonzept (FSK) ist die Gesamtheit aller kognitiven Repräsentationen über eigene Fähigkeiten und deren Struktur.
- Das akademische Fähigkeitsselbstkonzept ist die Gesamtheit aller kognitiven Repräsentationen über eigene Fähigkeiten im Kontext von Schule und Studium und deren Struktur.
Akademisches Selbstkonzept nach Shavelson
- Es gibt ein allgemeines Selbstkonzept, welches sich in ein schulisches und nicht-schulisches Selbstkonzept unterteilt.
- Das schulische Selbstkonzept umfasst Aspekte wie Muttersprache, Geschichte und Mathematik.
- Das nicht-schulische Selbstkonzept umfasst soziale, emotionale und physische Aspekte.
Schulisches Selbstkonzept
- Die Annahmen zur hierarchischen Struktur des Shavelson-Modells wurden im Laufe der Zeit gelockert.
- Es gibt ein generelles schulisches Selbstkonzept, welches eine Art Integration der einzelnen unterrichtsfachspezifischen Selbstkonzepte darstellen sollte.
- Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass verbale und mathematische Selbstkonzepte gering, nicht oder sogar negativ korrelieren können.
- Marsh et al. (1988) unterschieden zwei weitgehend getrennte akademische bzw. schulische Selbstkonzepte.
- Das verbale Selbstkonzept speist sich aus Selbsteinschätzungen zum Deutschunterricht, zu Fremdsprachen und Fächern wie Geschichte.
- Das mathematische Selbstkonzept integriert Selbsteinschätzungen in Fächern wie Mathematik, Physik und Chemie.
Struktur des akademischen Selbstkonzepts
- Das akademische Selbstkonzept besteht aus einem mathematischen und verbalen Selbstkonzept der Begabung.
- Das mathematische Selbstkonzept umfasst Mathematik, Physik, Biologie und Wirtschaft.
- Das verbale Selbstkonzept umfasst Schule, Geographie, Geschichte, Fremdsprachen und Muttersprache.
Erfassung des Selbstkonzepts
- Die Erfassung erfolgt meistens mit Fragebögen, wie dem "Self Description Questionnaire" (SDQ) von Marsh (1990).
- Dabei werden die affektive Komponente ("Ich mag Mathematik") und die kognitiv-evaluative Komponente ("Ich bin gut in Mathematik") unterschieden.
- Beide Komponenten korrelieren meist hoch, sind aber empirisch trennbar.
- Viele Forscher bezeichnen die affektive Komponente jedoch nicht als Fähigkeitsselbstkonzept, sondern als Interesse/intrinsische Motivation.
Determinanten des Selbstkonzepts
- Folgende Faktoren beeinflussen die Höhe der fachbezogenen Selbstkonzepte: soziale Vergleiche, dimensionale Vergleiche, temporale Vergleiche und kriteriale Vergleiche, tatsächliche Leistung und Attributionsmuster.
Sozialer Vergleich: Big-Fish-Little-Pond-Effekt
- Personen leiten das akademische Selbstkonzept durch den Vergleich der eigenen Leistung mit der Leistung ihrer Peergroup ab (Bezugsgruppeneffekt).
- Schüler mit gleicher individueller Leistungsfähigkeit, die aber Klassen bzw. Schulen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus besuchen, haben unterschiedliche Selbstwahrnehmungen eigener Fähigkeiten.
Big-Fish-Little-Pond-Effekt Beispiel
- Maria und Peter haben beide eine 3 in Mathematik.
- Maria besucht eine Hauptschule und Peter ein Gymnasium.
- Maria wird wahrscheinlich ein höheres Selbstkonzept haben, da sie im Vergleich zu ihrer Peergroup bessere Leistungen zeigt.
- Peter wird eher ein niedriges Selbstkonzept haben, da das allgemeine Leistungsniveau im Gymnasium bzw. in seiner Klasse höher als seine Leistungen ist.
Studie von Rindermann (2007)
- Die Studie untersuchte den Einfluss der mittleren Klassenfähigkeit auf das Fähigkeitsselbstkonzept, Unterrichts- und Klassenmerkmale sowie die Leistungsentwicklung.
- Es wurde ein Längsschnitt von der 5. zur 12. Klasse an G8-Gymnasien in Baden-Württemberg durchgeführt.
- Zwei G9-Regelgymnasien dienten als Vergleichsgruppe; die Stichprobe umfasste insgesamt 527 Gymnasiasten.
- Die mittlere Klassenfähigkeit wurde mit dem Kognitiven Fähigkeitstest (KFT) gemessen. Unterrichts- und Klassenmerkmale wurden z. B. anhand von Disziplinproblemen und Leistungsstigmatisierung gemessen.
- Die Studie ergab, dass eine höhere mittlere Klassenfähigkeit mit niedrigeren individuellen Selbstkonzepten einhergeht (Folge des BFLP-Effekts).
Pädagogische Implikationen
- Leistungsstärkere Umgebungen scheinen die Leistungsfähigkeit des Einzelnen zu fördern, beeinträchtigen aber das Selbstkonzept.
- Umgekehrt fördern leistungsschwächere Umgebungen das Selbstkonzept, wirken aber weniger leistungsfördernd.
- Soziale Vergleichsprozesse sollten gerade bei schwächeren Schülern nicht in den Vordergrund gerückt werden.
- Schwächere Schüler profitieren eher von temporalen Vergleichen, mit denen Lehrkräfte ihnen ihre Leistungszuwächse deutlich machen können.
Basking-in-reflected glory (BIRG-Effekt)
- Das Phänomen kommt aus der Sozialpsychologie.
- Die Zugehörigkeit zu einer besonderen Gruppe, wie einer Leistungskursklasse oder eine Schule mit besonders gutem Ruf, führt zu einer Aufwertung des Selbstkonzepts.
- Der BIRG-Effekt kann den negativen Einfluss des BFLP-Effekts auf das Selbstkonzept abmildern.
Dimensionale Vergleiche
- Es gibt dimensionale Vergleiche zwischen dem verbalen und mathematischen Selbstkonzept.
- Das Internal/External-Frame-of-Reference-Modell von Marsh (1986) ist ein empirisch gut bestätigtes Modell zur Erklärung der Zusammenhänge zwischen fachspezifischen Schulleistungen und Selbstkonzepten.
- Schüler wenden zur Beurteilung ihrer Leistungen einen externalen Bezugsrahmen an, indem sie sich mit anderen vergleichen.
- Schüler mit guten Leistungen entwickeln ein hohes Selbstkonzept, und Schüler mit schwachen Leistungen entwickeln ein niedriges Selbstkonzept.
- Zusätzlich nutzen Schüler den internalen Referenzrahmen, indem sie Leistungen in verschiedenen Fächern vergleichen.
- Dimensionale Vergleiche können dazu führen, dass Schüler mit guten Leistungen in Mathematik ihr Selbstkonzept in der verbalen Domäne abwerten und umgekehrt.
- Der entscheidende Prozess ist hierbei der Kontrasteffekt.
- Die Unterscheidung der eigenen Leistungsfähigkeit wird übertrieben wahrgenommen.
- Die positiven Effekte des Selbstkonzepts sind stärker in dem Fach des Selbstkonzepts, als in dem nicht dazugehörigen Fach.
- Soziale Vergleiche wirken stärker als dimensionale Vergleiche.
Wie wirken I/E-Modell und BFLP-Effekt zusammen?
- Lüdtke et al. untersuchten dies in der PISA-Studie 2000.
- Die Stichprobe umfasste 4861 Schüler von Gesamt-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien.
- Es wurden standardisierte Schulleistungstests in Mathematik und Lesen, mathematisches und verbales Selbstkonzept sowie Mathematik- und Deutschnoten verwendet.
- Die Auswertung erfolgte mittels hierarchischem linearen Modell (HLM).
Richtung des Zusammenhangs zwischen FSK und Leistung
- Es gibt verschiedene Annahmen darüber, worauf der Zusammenhang zwischen FSK und Leistung beruht.
- Der Skill-development Ansatz besagt, dass vorauslaufende Leistungen und Rückmeldungen die Fähigkeitskonzepte bestimmen.
- Der Self-enhancement Ansatz besagt, dass vorauslaufende Fähigkeitskonzepte Einfluss auf zukünftige Leistungen haben.
- Der Reciprocal Effect-Ansatz besagt, dass FSK und Leistung sich gegenseitig beeinflussen.
- Hohes Selbstkonzept führt zu Experimentierfreude, Motivation, positiven Emotionen und Interesse, was zu besseren Lernleistungen und einem höheren Selbstkonzept führt.
- Kinder passen ihr FSK mehr an externe Leistungsrückmeldungen an (skill-development approach), das FSK beeinflusst die Leistung (self-enhancement approach) und FSK und Leistung beeinflussen sich wechselseitig (reciprocal effects).
Zusammenfassung des Selbstkonzepts in der Grundschule
- Im Vorschulalter/Beginn der Grundschule haben Kinder ein sehr hohes undifferenziertes FSK in fast allen Bereichen.
- Mit 7-8 Jahren wird Fähigkeit als eigene Domäne verstanden, Subdomänen können differenziert werden und das Interesse an Leistungsvergleichen steigt.
- FSK werden akkurater, realistischer und im Mittel negativer.
- Im Alter von 8-10 Jahren wird Fähigkeit nicht mehr nur an Handlungsergebnissen festgemacht, sondern als stabiler Trait und Determinante der Leistung verstanden.
- Self-Enhancement-Effekte nehmen zu, da FSK Prädiktoren für Verhalten werden.
- Zu Beginn der Schulzeit wirkt sich die Leistung vor allem auf das FSK aus (Skill-Development). Mit zunehmendem Alter wirkt sich das FSK auf die Leistung aus (Self-Enhancement). Darüber hinaus gibt es stets auch eine wechselseitige Beeinflussung.
Fazit zum Fähigkeitsselbstkonzept
- Die Erforschung von FSK nimmt in der Pädagogischen Psychologie großen Raum ein.
- FSK sind nicht nur Reflexionen von Leistungsrückmeldungen, sondern ein komplexes psychisches Phänomen mit eigenständiger Wirkung auf Leistungen.
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