Mikrobiologie & Hygiene - Epidemiologie

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Questions and Answers

Was beschreibt der R0 Wert in der Epidemiologie?

  • Die Anzahl der immunen Personen in einer Population.
  • Die Heilungsrate einer Krankheit ohne Behandlung.
  • Die durchschnittliche Anzahl von Sekundärfällen, die ein Erkrankter verursacht. (correct)
  • Die Anzahl der Personen, die sich in einer bestimmten Zeit infizieren.

Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine stumme Infektion?

  • Die Person ist ansteckend für andere.
  • Es treten schwerwiegende Symptome auf.
  • Es gibt sichtbare Krankheitszeichen.
  • Die Infektion führt zu lebenslanger Immunität. (correct)

Was ist ein Kontagionsindex?

  • Die Rate, mit der eine Behandlung wirkt.
  • Der Zeitraum, in dem eine Person ansteckend ist.
  • Die Anzahl der genesenen Personen nach einer Krankheit.
  • Die Wahrscheinlichkeit der Übertragung einer Infektionskrankheit. (correct)

Welche der folgenden Beschreibungen trifft auf eine Superinfektion zu?

<p>Sie entwickelt sich manchmal nach einer ersten Virusinfektion. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Definition einer Infektion?

<p>Das Anhaften und Eindringen von Erregern in einen Wirtsorganismus. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen beschreibt eine verborgene Infektion?

<p>Sie bleibt in Gleichgewicht mit der Abwehr des Körpers. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptaufgabe der Serokonversion bei einer Infektion?

<p>Den Nachweis spezifischer Antikörper im Blut zu führen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches dieser Beispiele gehört nicht zu einer Infektionsverlaufskategorie?

<p>Akute Infektion (B)</p> Signup and view all the answers

Warum sollte die bakterielle Probe vor der Antibiotikatherapie entnommen werden?

<p>Um sicherzustellen, dass die Probe nicht von der Standortflora beeinflusst wird. (B)</p> Signup and view all the answers

Was sollte bei der Entnahme eines Wundabstriches unbedingt vermieden werden?

<p>Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie sollte Sputum am effektivsten gewonnen werden?

<p>Indem der Patient sitzt und tief hustet. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist der beste Weg, Bronchial- oder Trachealsekret zu gewinnen?

<p>Bronchoskopisch, um die Qualität zu verbessern. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie sollte Harn für mikrobiologische Untersuchungen entnommen werden?

<p>Mittelstrahl, Katheter oder Punktionsharn. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie viel Stuhl sollte mindestens für bakterielle Untersuchungen gesammelt werden?

<p>5 g. (A)</p> Signup and view all the answers

Wann sollte Blut zur Untersuchung abgenommen werden?

<p>Bei klinischen Zeichen einer schweren Infektion oder Sepsis. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie sollte Liquor für mikrobiologische Analysen entnommen werden?

<p>Zwei Proben sollten aufgeteilt werden, wenn möglich. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt einen Biofilm?

<p>Ein Biofilm ist eine Gemeinschaft in schützender Schleimschicht. (A)</p> Signup and view all the answers

Wann ist eine Sterilisation erforderlich?

<p>Wenn Gegenstände in den Blutkreislauf gelangen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Sterilisationsverfahren ist ein physikalisches Verfahren?

<p>Dampfsterilisation (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Material ist für die Sterilisation mit Feuchter Hitze ungeeignet?

<p>Polyurethan (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist wichtig bei der Lagerung von Sterilgut?

<p>Trocken und im vollständig ausgekühlten Zustand lagern. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über die Wirkung von begrenzt viruzid plus ist korrekt?

<p>Es wirkt gegen behüllte und die meisten unbehüllten Viren. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Materialien ist für Sterilisationsverfahren geeignet?

<p>Baumwolle (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen ist wahr bezüglich der Lagerung von Sterilgut?

<p>Beschädigungen sollten vermieden werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Was sollte mit Speisetabletts vermieden werden, um die Küchenhygiene zu gewährleisten?

<p>Das Beladen mit Geschirr für verschiedene Speisen. (B), Das Warten von mehr als 4 Stunden zwischen Zubereitung und Ausgabe. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Übertragungsweg ist für Hepatitis A typisch?

<p>Fäkal-oral über kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie lange sollte Essen nach der Zubereitung maximal gelagert werden, bevor es ausgegeben wird?

<p>Bis zu 4 Stunden. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Lebensmittel sollte stets getrennt von anderen Nahrungsmitteln gelagert werden?

<p>Rohtiertes Fleisch. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme zur Konservierung von Lebensmitteln ist nicht empfohlen?

<p>Wiederverwendung von Eierkartons. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über Hepatitis E ist richtig?

<p>Hepatitis E wird durch das Hepevirus verursacht. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen in der Küche?

<p>Kontamination von Oberflächen vermeiden. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie sollte mit Buffetspeisen verfahren werden, um die Lebensmittelhygiene zu gewährleisten?

<p>Speisen kühlen oder in kleinen Mengen anrichten. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zu Rota- und Noroviren ist korrekt?

<p>Beide Viren sind stabil gegen Desinfektionsmittel auf Basis von Propanol. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die typischen Symptomatik bei Norovirus-Infektionen?

<p>Schwallartiges Erbrechen und wässrige Durchfälle. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme ist notwendig, wenn ein Mitarbeiter einer Einrichtung Symptome einer Norovirus-Infektion zeigt?

<p>Der Mitarbeiter sollte sofort nach Hause geschickt werden und 48 Stunden nach Abklingen der Symptome zu Hause bleiben. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie lange beträgt in der Regel die Inkubationszeit viraler gastroenteritischer Infektionen?

<p>6-12 Stunden (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist eine bleibende Immunität nach einer Norovirus-Infektion nicht gegeben?

<p>Noroviren verändern sich ständig und umgehen das Immunsystem. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Desinfektionsmittel ist nicht geeignet zur Bekämpfung von Noroviren?

<p>Desinfektionsmittel mit quartären Ammoniumverbindungen (A), Desinfektionsmittel auf Basis von Propanol (D)</p> Signup and view all the answers

Wie verhält sich die Erregerauscheidung nach Abklingen der Symptome bei Norovirus-Infektionen?

<p>Der Erreger wird weiterhin in infektiösen Mengen ausgeschieden. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Schutzmaßnahmen sollten bei einem Norovirusausbruch ergriffen werden?

<p>Es sollten Isoliermaßnahmen mit FFP2-Masken, Handschuhen und Brille getroffen werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Maßnahme sollte ergriffen werden, um die Staubexposition bei Umbauten in Krankenhäusern zu minimieren?

<p>Fenster schließen (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Wasserdesinfektionsverfahren sollte nur im Notfall angewendet werden?

<p>Abkochen (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Grenzwert für die Gesamtkeimzahl in kaltem Wasser (22°C) im Allgemeinen?

<p>100 KBE/100ml (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Inhaltstoffe sind typischerweise im Trinkwasser enthalten?

<p>Nitrat in geringen Mengen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt Abfall mit gefährlichen Erregern am besten?

<p>Abfall, der mit Erregern übertragbarer Krankheiten behaftet ist. (C)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Prävalenz

Momentane Erkrankungsrate; Anzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Krankheit Erkrankten.

Indexfall

Die Person, mit der die Infektionskette ihren Anfang nimmt.

R0-Wert

Reproduktionsrate; wie viele Personen (Sekundärfälle) steckt 1 Erkrankter an, wenn alle empfänglich sind und keine Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Reff-Wert

Effektive Reproduktionsrate; unter Berücksichtigung getroffener Schutzmaßnahmen und bereits immuner Personen.

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Infektion

Eintritt, Anhaften und Vermehren von Erregern im Wirtsorganismus mit Reaktion des Wirtes (z.B. Antikörper).

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Superinfektion

Zusätzliche Infektion auf eine bestehende Infektion.

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Stumme Infektion

Infektion ohne sichtbare Krankheitssymptome, trotzdem lebenslange Immunität.

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Manifeste Infektion

Infektion mit krankheitstypischen Symptomen.

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Bakteriologische Probe Entnahmezeitpunkt

Vor Beginn der Antibiotikatherapie entnommen.

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Abstrich-Entnahme (Standortflora)

Materialentnahme von Haut oder Schleimhaut, um die vorhandenen Mikroorganismen zu untersuchen.

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Sputum-Entnahme

Entnahme von Auswurf (vorzugsweise Morgensputum) bei Verdacht auf TBC oder Immunsuppression.

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Bronchial-/Trachealsekret-Entnahme

Entnahme von Sekret aus den Bronchien oder der Luftröhre, häufig mittels Bronchoskopie.

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Harn-Entnahme-Typen

Unterscheidung zwischen Katheterharn, Mittelstrahlharn, Sackerlharn (Säuglinge) und Punktionsharn.

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Stuhl-Untersuchung

Frischer Stuhl (max. 2-4 Stunden alt) für bakteriologische und parasitologische Analysen.

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Blut-Entnahme bei Sepsis

Bei schweren Infektionen oder Sepsis zeitgleich 3 Blutproben (aerob und anaerob) aus verschiedenen Quellen (z.B. ZVK, Peripherie).

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Liquor-Entnahme

Liquorproben so oft wie möglich (Nativliquor und in BK-Fläschchen) sammeln, wenn möglich.

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Viruzide Wirkung

Wirkung gegen behüllte und die meisten unbehüllten Viren

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Biofilm

Gemeinschaft von Mikroorganismen in einer schützenden Schleimschicht.

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Sterilisation erforderlich

Notwendig für Gegenstände und Instrumente, die Haut oder Schleimhäute durchdringen, in den Blutkreislauf oder in sterile Körperhöhlen gelangen, beim Verbandswechsel oder bei immunsupprimierten/isolierten Patienten verwendet werden.

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Trockene Hitze-Sterilisation

Physikalisches Sterilisationsverfahren mittels Heißluft.

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Feuchte Hitze-Sterilisation

Sterilisationsverfahren mit Dampf.

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Ethylenoxid-Sterilisation

Chemische Sterilisation mit Ethylenoxid.

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Sterilgut Lagerung

Lagerung von sterilisierten Gegenständen - trocken und ausgekühlt, mit desinfizierten Händen verräumen; Beschädigungen vermeiden.

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Ungeeignete Medizinprodukte für Sterilisation

Einzelverpackungsartikel, Polyurethan, Polyethylen, Acryl, Polycarbonate, PVC und Silikon sind oft ungeeignet.

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Virale Gastroenteritis

Eine Erkrankung des Verdauungstrakts durch Viren, insbesondere im Winter auftretend.

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Häufigste Erreger (Kinder)

Rota-Viren sind die häufigsten Erreger für virale Gastroenteritis bei Kindern.

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Häufigste Erreger (Erwachsene)

Noro-Viren sind die häufigsten Erreger für virale Gastroenteritis bei Erwachsenen.

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Niedrige Infektionsdosis

Nur geringe Mengen der Viren genügen zur Ansteckung bei Noro- und Rota-Viren.

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Resistenz gegen Desinfektionsmittel

Die Viren sind gegen Desinfektionsmittel auf Basis von Propanol oder quartären Ammoniumverbindungen resistent.

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Inkubationszeit

Die Zeitspanne zwischen Ansteckung und ersten Krankheitssymptomen beträgt meist 6-12 Stunden.

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Arbeitsverbot (Mitarbeiter)

Bei Verdacht auf Norovirus-Infektion des Personals sofortiges Arbeitsende, Heimgehen und Arbeitsverbot bis 48 Stunden nach Abklingen der Symptome.

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Norovirus-Ausbruch Maßnahmen

Im Fall eines Ausbruchs sollten viruzide Plus-Desinfektionstücher sowie Isoliermaßnahmen wie FFP2-Maske, Mantel etc. verwendet werden.

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Staubschutzmaßnahmen im Krankenhaus

Während Umbauarbeiten im Krankenhaus sind strikte Staubschutzmaßnahmen essenziell, um die Gesundheit von Patienten und Personal zu schützen. Dazu gehören die Minimierung von Staubproduktion, die Begrenzung der Staubexposition aller Patienten (Fenster schließen) und besonders disponierter Patienten (zusätzliche Staubschutzmaßnahmen), sowie die Minimierung von Lärm.

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Trinkwasserqualität in Österreich

Trinkwasser in Österreich ist ein Lebensmittel und unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften. Es muss geschmack-, farb- und geruchlos sein, mikrobiologisch unbedenklich und darf keine Schadstoffe enthalten.

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Methoden der Trinkwasserdesinfektion

Es gibt verschiedene Verfahren zur Desinfektion von Trinkwasser. Dazu gehören Abkochen (nur im Notfall!), Zusetzen von Chlor, Sterilfilter und UV-Desinfektion.

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Grenzwert für Gesamtkeimzahl im Trinkwasser

Die Gesamtkeimzahl im kalten Trinkwasser (22°C) ist begrenzt. Im Allgemeinbereich gilt ein Grenzwert von 100-1000 KBE/100ml, im Risikobereich von 10-100 KBE/100ml. Überschreitet die Keimzahl diese Werte, muss die Wasserversorgung gesperrt werden.

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Arten der Luftbefeuchtung im Krankenhaus

Die Luftbefeuchtung im Krankenhaus kann durch verschiedene Verfahren erfolgen: Verdunsten, Verdampfen und Vernebeln.

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Hepatitis A

Eine akute Leberentzündung, die durch das Picornavirus verursacht wird und über den Fäkal-oralen Weg übertragen wird. Sie ist in der Regel selbstlimitierend und verursacht keine chronische Erkrankung.

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Übertragungsweg Hepatitis A

Die Übertragung erfolgt durch den Fäkal-oralen Weg, d.h. durch verschmutztes Wasser, Nahrung oder direkten Kontakt mit infizierten Personen.

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Symptome Hepatitis A

In der Regel zeigt sich eine akute Leberentzündung mit Symptomen wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht. Bei Kindern kann der Verlauf unauffällig sein.

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Hepatitis E

Eine weitere Form der viralen Hepatitis, die durch das Hepevirus übertragen wird. Der Übertragungsweg ist ähnlich wie bei Hepatitis A.

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Lebensmittelhygiene im Krankenhaus

Im Krankenhaus ist besonders auf die Lebensmittelhygiene zu achten, um Kreuzkontaminationen und Infektionen zu vermeiden. Trennregeln für Fleisch, Obst, Gemüse sowie die Verwendung von separatem Geschirr für rohes Fleisch und Eier sollten beachtet werden.

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Lebensmittelhygiene außerhalb des Krankenhauses

Auch außerhalb des Krankenhauses ist die Lebensmittelhygiene wichtig. Besonders gefährlich sind kontaminierte Kanülen oder andere scharfe Gegenstände, die auf Tabletts landen und in die Küche gebracht werden.

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Speisetabletts im Krankenhaus

Speisetabletts dürfen nur mit dem entsprechenden Geschirr beladen werden, um eine sichere und hygienische Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

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Vermeidung von Lebensmittelinfektionen

Lebensmittelhygiene und die Einhaltung von Trennregeln sind entscheidend für die Vermeidung von Lebensmittelvergiftungen und Infektionen.

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Study Notes

Mikrobiologie & Hygiene - Epidemiologie

  • Definition (früher): Seuchenkunde
  • Definition (heute): Lehre von der Verteilung und Verbreitung übertragbarer und nicht übertragbarer Erkrankungen
  • Antisepsis: Bekämpfung von Keimen (Abtöten, Inaktivieren, Entfernen oder Wachstumshemmung von Mikroorganismen)
  • Asepsis: Fernhalten von Keimen
  • Epidemie: Häufung einer Infektionskrankheit mit zeitlicher und örtlicher Begrenzung (z.B. Influenzapandemie, Masern, Gastroenteritis durch Noroviren)
  • Endemie: Örtlich begrenzte, zeitlich unbegrenzte Häufung von Infektionskrankheiten (z.B. Malaria, FSME, Lepra; nicht infektiös: euthyreote Struma)
  • Pandemie: Örtlich unbegrenzte, zeitlich begrenzte Ausbreitung von Infektionskrankheiten über Länder und Kontinente ("Seuchenzüge", mehrere Kontinente betroffen) (z.B. Covid-19, Influenza-Pandemie, AIDS-Pandemie)
  • Morbidität: Krankheitshäufigkeit. Anzahl der Erkrankten pro Bevölkerungsgruppe (z.B. 100.000 Einwohner) pro Zeiteinheit (z.B. Jahr). (z.B. niedrige Morbidität: Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) (1/1.000.000 = 0,0001%))

Mikrobiologie & Hygiene - Infektiologie

  • Infektion: Erreger haften an, dringen in den Wirtsorganismus ein und vermehren sich. Reaktion des Wirtes findet statt (Serokonversion, lokale Entzündungssymptome, Exanthem oder Fieber)
  • Verlaufsformen:
    • Stumme (inapparente) Infektion: keine sichtbaren Krankheitszeichen, trotzdem lebenslange Immunität (z.B. Varicellen, Hepatitis A bei Kindern)
    • Verborgene (latente) Infektion: Infektion im Gleichgewicht mit der körpereigenen Abwehr, unspezifische Symptome, leichtes allgemeines Krankheitsgefühl
    • Sichtbare (manifeste) Infektion: mit krankheitstypischen Symptomen
  • Superinfektion: zusätzliche Infektion auf einer bestehenden Infektion
  • Kolonisation: Keimbesiedelung
  • Kontamination: Verunreinigung von Gegenständen/Händen/Kleidung mit Keimen
  • Infektion: Erreger haftet, dringt ein und vermehrt sich im Wirtsorganismus (mit Reaktion des Wirtsorganismus)
  • Keimträger: Tragen von obligat pathogenen Erregern ohne Symptome (ohne Reaktion des Immunsystems) oder: „Inkubationsausscheider“
  • Dauerausscheider: Ausscheiden von Erregern nach durchgemachter und genesener Erkrankung (einige Wochen/Monate/Jahre/Jahrzehnte je nach Erreger)
  • Inkubationszeit: Zeitraum zwischen Erreger-Eintrag und Krankheitsausbruch
  • Exogene Infektion: Wird durch Keime aus der Umgebung (Menschen, Tiere,...) übertragen
  • Endogene Infektion: Wird durch körpereigene Flora übertragen
  • Kontagionsindex: Wahrscheinlichkeit einer erkennbaren oder nicht erkennbaren Erkrankung durch den Kontakt mit einem Erreger
  • Infektionsdosis: Minimal erforderliche Menge an Erregern zur Auslösung einer Infektion
  • Opportunistische Infektion: Infektion durch fakultativ pathogene Erreger unter bestimmten Bedingungen (herabgesetzte Abwehr/Fremdkörper)

Mikrobiologie & Hygiene - Nosokomiale Infektionen

  • Definition: Infektion im kausalen Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt bzw. stationärem Aufenthalt.
  • Häufigste Erreger: Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli, Enterobacteriaceae
  • Risikofaktoren: Alter, früherer Krankenhausaufenthalt, Komorbiditäten, immunsuppressive Therapie

Mikrobiologie & Hygiene - Immunologie

  • Definition: Lehre von den Abwehrmechanismen des Organismus gegenüber Infektionserregern.
  • Spezifische Abwehrmechanismen: erworbene Reaktionen auf bestimmte Antigene
  • Unspezifische Abwehrmechanismen: angeborene, antigenunabhängige physiologische Mechanismen

Mikrobiologie & Hygiene - Virologie

  • Viren: Kleinste Mikroorganismen (ausgenommen Prionen und Viroide)
  • Tropismus: Bestimme Virusarten dringen nur in bestimmte Wirtszellen ein (z. B. Hepatitisviren in Leberzellen, Nervenviren wie ZSV oder HSV in Nerven).
  • Virulenzfaktoren: Adhäsion (Anhaftung an Zellen), Tropismus (Spezifische Zellbindung), Resistenz gegen Abtötung, Exo/Endotoxine (z.B. Toxine).

Mikrobiologie & Hygiene - Allgemeine Bakteriologie

  • Eigenschaften von Bakterien: Einfach organisierte, einzellige Mikroorganismen. Etwas kleiner als Körperzellen; Prokaryonten (keine abgegrenzten Zellkern). Vermehren sich schneller als Körperzellen, mutieren leichter. Besitzen DNA und RNA. Ungeschlechtliche Vermehrung (Zellteilung). Manche haben Flagellen = Fortbewegung oder Fimbrien = Anhaften. Manche Bakterien bilden Sporen = höhere Resistenz. Gram- positive Bakterien haben dickere Zellwand und färben sich blau im Gram-Färbung.
  • Färbung nach Gram: Gram-positive Bakterien färben sich blau, Gram-negative Bakterien färben sich rot. Wichtiger Hinweis für die Auswahl der Desinfektions-/Sterilisationsverfahren.
  • Wachstumsverhalten und Sauerstoffbedarf: Bakterien sind obligat aerob (benötigen Sauerstoff), obligat anaerob (tolerieren keinen Sauerstoff) oder fakultativ anaerob (tolerieren beides). (z.B. Grampositive und Gramnegative Bakterien)
  • Sporen: Hochresistente Dauerformen, die unter ungünstigen Bedingungen gebildet werden und wieder zu normalen Bakterien werden können.

Mikrobiologie & Hygiene - Erkrankungen durch Sporenbildner

  • Tetanus: Wundinfektion durch Clostridium tetani, das zu Krämpfen/Atemlähmung führen kann.
  • Gasbrand: Wundinfektion durch Clostridium perfringens, gekennzeichnet durch "Gasödeme".
  • Pseudomembranöse Colitis: Durch Clostridium difficile, gekennzeichnet durch Diarrhoe.
  • Botulismus: Schwerste Lebensmittelvergiftung von Clostridium botulinum, durch verbleibende Sporen in Konserven.

Mikrobiologie & Hygiene - Zoonosen

  • Zoonosen: Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden. (z. B. Tollwut, FSME, Q-Fieber, Tuberkulose)

Mikrobiologie & Hygiene - Haut-, Schleimhaut- und Wundinfektionen

  • Erreger: Staphylococcus aureus: grampositive, Haufenkokken, häufigste Ursache für Infektionen; Koagulase positiv (pathogen) vs Koagulase negativ (meist nicht virulent)
  • MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus): antibiotikaresistent, wichtiger grampositiver Problemkeim im Spital. (häufigere Kolonisierte aber seltener infizierte Patienten)
  • Erkrankungen (Haut, Schleimhaut, Wunde): Furunkel, Abszesse, Wundinfektionen, Pneumonie, Meningitis, septischer Schock, TSS usw.

Mikrobiologie & Hygiene - Infektionen des Gastrointestinaltraktes (GI)

  • Oberer GI: Leitsymptom = Erbrechen, z.B. durch Helicobacter pylori (chronische Ulzera).
  • Unterer GI: Leitsymptom = Diarrhoe; z.B. durch Salmonella, Campylobacter, Escherichia coli, Vibrio cholerae.

Mikrobiologie & Hygiene - Infektionen des unteren Respirationstrakts

  • Nosokomiale Pneumonien: Lungenentzündungen, die durch Klinikaufenthalt/Intubation entstehen, durch exogene bzw endogene Faktoren.
  • Legionellen: gramnegative Stäbchen, Warmwasserkeime. Häufige Quelle = Warmwassersysteme, Whirlpools,Klimaanlagen.
  • Pseudomonas aeruginosa: gramnegative Stäbchen, häufigster nosokomialer Erreger (Pneumonie, Harnwegsinfektionen).

Mikrobiologie & Hygiene - Tuberkulose

  • Erreger: Mycobacterium tuberculosis; übertragbar mit Tröpfchenkernen (offene TBC).
  • Hygienemaasures: Isolation, Flächendesinfektion, korrekte Handhygiene, speziellen Abfalleimer.

Mikrobiologie & Hygiene - Erkrankungen durch Sporenbildner

  • Sporenbildner: Mikroorganismen, die in Sporenform extreme Umweltbedingungen überleben können. Sporen bilden hochwirksame Toxine und erfordern spezielle Desinfektionsmittel.

Mikrobiologie & Hygiene - Reisekrankheiten

  • Allgemeine prophylaktische Maßnahmen: Rechtzeitig informieren, Impfungen, med. Prophylaxe, Bekleidung, Moskitonetze, Repellentien, Hygieneverhalten, bei Nahrungsmittel vorsichtig sein.

Mikrobiologie & Hygiene - Häufigste Infektionen (Zusammenfassend)

  • Harnwegsinfektionen: Häufigste Cause = Escherichia coli (70%), häufige Auslöser sind Fremdkörper wie Katheter, Behandlung ist in der Regel antibiotisch.
  • Darmkeime: EHEC EPEC EIEC ETEC, verschiedene Arten (auch Lebensmittelbeding), häufigere Symptome = Durchfälle, etc. 

Mikrobiologie & Hygiene - HIV/AIDS

  • Übertragung: Ungeschützter Geschlechtsverkehr, intravenöse Drogen, Bluttransfusion, Mutter-Kind Übertragung.
  • Verlauf: Mittlerer Inkubationszeit 10-15 Jahre. Entstandene Immunschwäche.
  • AIDS-definierende Erkrankungen: Pneumonie, Toxoplasmose, Pilze, Mykobakterien, Cyto-Megalie-Virus.

Mikrobiologie & Hygiene - Hepatitiden

  • Übertragungswege: Blut-, sexueller Kontakt, fäkal-oral, kontaminiertes Wasser, etc.
  • Verlauf: Hepatitis A - in der Regel akute Infektion, B/C - dauerhaft chronische Erkrankung, D nur bei HBV.
  • Impfungen: Hepatitis A, B, 

Mikrobiologie & Hygiene - Mykosen

  • Mykosen: Erkrankungen durch Pilze. (Sprosspilze vs Fadenpilze, exogene/endogene Faktoren)
  • Wichtigstes Beispiel: Candida albicans (häufig bei Immunsupprimierten). 

Mikrobiologie & Hygiene - Wasser

  • Trinkwasser: muss mikrobiologisch und chemisch unbedenklich sein (ohne Geschmack, Farbstoffe, etc.)
  • Verdunster, Luftbefeuchter: mögliche Infektionsquelle für Legionella pneumophila
  • Kontamination: Vermeidung von Wasserkontamination

Mikrobiologie & Hygiene - Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: essenziell
  • Schutzkleidung: ggf. Mund-Nase-Schutz, Schutzkleidung, bei gefährlichen Bakterien.
  • Entsorgung von Abfällen: gefährliche Erreger sind in speziellen Müllbehältern zu entsorgen, etc.
  • Materialentsorgung und Desinfektion: Einmalmaterialien sollen korrekt getrennt werden und desinfiziert werden, Geräte und Oberflächen in Krankenhäuser sollen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.

Mikrobiologie & Hygiene - Schutzisolierung

  • Schutzisolierung (protektive Isolierung): Maßnahmen, um die Übertragung von Krankheitserregern auf besonders infektionsgefährdete Patienten (z.B. immunsupprimierte Patienten, Patienten nach Transplantationen) zu verhindern. 

Mikrobiologie & Hygiene - Hygiene und Isolierung bei Patientinnen mit manifester Immunsuppression

  • Häufige Ursachen für Schutzisolierung: manifester Immunsuppression (z.B. Transplanation, Krebskrankheiten).
  • Spezifische Maßnahmen: Schleuse, Einwegschutzkleidung (Mantel, Handschuhe), Desinfektion, etc.

Mikrobiologie & Hygiene - Hygiene bei Mitarbeitenden

  • Körperhygiene: Haare gebunden, schmutzige Kleidung ersetzen.
  • Händehygiene: Frequente Händedesinfektion (mindestens 30 Sekunden) nach jeder Tätigkeit mit potentiell infektiösem Material.
  • Bekleidung: Schutzkleidung, z.B. Kleidung, Schürze, etc. sollte ausreichend beschaffen sein.
  • Vorsicht bei medizinischen Geräten bei Patienten.

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