Liberalismus und seine Entwicklung

Der Begriff "Liberalismus" leitet sich vom lateinischen Wort "liber" ab, das "frei" bedeutet. Er bezieht sich somit auf die Freiheit und deren Bedeutung im Kontext der individuellen und gesellschaftlichen Entwicklung.

Der Ursprung des Liberalismus lässt sich auf das 17. Jahrhundert zurückverfolgen, mit der Einführung der englischen Bill of Rights. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte während der Französischen Revolution (1789). Darüber hinaus entstand im 18. Jahrhundert der wirtschaftliche Liberalismus, der durch die Industrialisierung und das kapitalistische System gefördert wurde.

Der Liberalismus verfolgt das Ziel, individuelle Rechte und Freiheiten zu schützen und gleichzeitig die Macht des Staates einzuschränken. Er war im 19. und 20. Jahrhundert eine bedeutende politische Ideologie, die sich gegen den Absolutismus und die Einflussnahme der Kirche durchsetzte.

Die Gewaltenteilung ist ein Grundprinzip des Liberalismus. Sie teilt staatliche Funktionen auf drei verschiedene Zweige auf: die legislative, die exekutive und die judikative Gewalt. Ziel ist es, ein System von gegenseitigen Kontrollen zu schaffen, das verhindert, dass ein Zweig zu mächtig wird.

Die legislative Gewalt ist die Macht, Gesetze zu schaffen. Dazu gehört das Parlament oder ein ähnliches Gremium, das von den Bürgern gewählt wird.

Die exekutive Gewalt ist diejenige, die die Gesetze ausführt. Sie umfasst die Regierung, den Präsidenten, die Landesregierungen und die lokalen Behörden.

Die judikative Gewalt umfasst die Gerichte, die Richter und die Staatsanwälte. Sie setzt die Gesetze in der Praxis um und beurteilt ihre Verfassungsmässigkeit und Rechtmässigkeit.

Im 18. Jahrhundert entwickelte Adam Smith, ein bedeutender Ökonom, eine liberale Sicht auf die Wirtschaft. Er glaubte, dass ein freier Markt, der auf Eigeninteresse und dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage basiert, zu einer effizienten Ressourcenverteilung führt.

Grundsätzlich sollte der Staat in die Wirtschaft nur in bestimmten Bereichen eingreifen, wie zum Beispiel in der Justiz und der Infrastruktur. Ein funktionierender Markt zeichnet sich durch freie Konkurrenz aus, bei der die Marktkräfte den Preis und die Menge der Güter bestimmen. Smith glaubte, dass ein unsichtbarer Marktmechanismus das Angebot und die Nachfrage reguliert. Die Wirtschaft wird also von selbst reguliert und braucht nur minimale staatliche Eingriffe.

Der Manchester-Liberalismus ist eine extreme Form des Wirtschaftsliberalismus. Er plädiert für einen minimalen Staat, der sich vollständig aus der Wirtschaft zurückzieht. Diese Ideologie führt zu einem starken Wettbewerb, der jedoch zu negativen Folgen für die Arbeiterklasse führen kann.