Halogenierte Kohlenwasserstoffe: Eine Einführung

Choose a study mode

Play Quiz
Study Flashcards
Spaced Repetition
Chat to Lesson

Podcast

Play an AI-generated podcast conversation about this lesson

Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, wie Halogenalkane im Vergleich zu Alkanen ähnlicher Molekülmasse auf molekularer Ebene wechselwirken?

  • Halogenalkane haben ähnliche Van-der-Waals-Kräfte und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen.
  • Halogenalkane haben stärkere Van-der-Waals-Kräfte und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen. (correct)
  • Halogenalkane haben schwächere Van-der-Waals-Kräfte, da das Halogen die Elektronendichte reduziert.
  • Halogenalkane haben stärkere Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, aber schwächere Van-der-Waals-Kräfte.

Warum sind Halogenalkane in der Regel schwer entflammbar?

  • Halogenalkane haben eine hohe Dichte, wodurch sie den Sauerstoff von der Flamme fernhalten.
  • Halogenalkane haben niedrige Siedepunkte, wodurch sie schnell verdampfen und die Verbrennung verhindern.
  • Die Halogene in Halogenalkanen wirken als Radikalfänger und unterbrechen die Kettenreaktion der Verbrennung. (correct)
  • Halogenalkane sind unpolar und können daher nicht mit Sauerstoff reagieren.

Welche Aussage erklärt am besten, warum tertiäre Halogenalkane reaktiver in SN1-Reaktionen sind als primäre Halogenalkane?

  • Tertiäre Halogenalkane sind polarer als primäre Halogenalkane.
  • Tertiäre Halogenalkane bilden stabilere Carbeniumionen als primäre Halogenalkane. (correct)
  • Tertiäre Halogenalkane sind sterisch weniger gehindert.
  • Tertiäre Halogenalkane haben schwächere C-Halogen-Bindungen.

Welche der folgenden Reaktionen würde bevorzugt zur Herstellung eines Alkens aus einem Halogenalkan verwendet werden?

<p>Eliminierung (E2). (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Eigenschaft macht PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) zu einem Umweltproblem?

<p>Ihre Persistenz und Anreicherung in Organismen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Hauptursache dafür, dass Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) zum Abbau der Ozonschicht beitragen?

<p>FCKW setzen Chlorradikale frei, die Ozon katalytisch abbauen. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Polarität der C-Halogen-Bindung die Reaktivität von Halogenalkanen in nukleophilen Substitutionsreaktionen?

<p>Je polarer die Bindung, desto höher die Reaktivität. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Eigenschaften von Halogenalkanen nimmt tendenziell mit zunehmender Molekülmasse zu?

<p>Siedepunkt (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Hybridorbital entsteht bei der Hybridisierung von einem s-Orbital mit zwei p-Orbitalen?

<p>sp2 (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich die Einführung von Halogenatomen auf die Wasserlöslichkeit von Alkanen aus?

<p>Verringert die Wasserlöslichkeit, da der hydrophobe Charakter überwiegt. (C)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Halogenierte Kohlenwasserstoffe

Derivate von Kohlenwasserstoffen, bei denen Wasserstoffatome durch Halogenatome ersetzt wurden.

Radikalische Substitution

Eine chemische Reaktion, bei der ein Atom oder eine Atomgruppe in einem Molekül durch ein Radikal ersetzt wird.

Dipol-Dipol-Wechselwirkungen (Halogenalkane)

Polarisierte Moleküle mit stärkeren intermolekularen Wechselwirkungen als Alkane, aber schwächer als Alkohole.

Van-der-Waals-Kräfte (Halogenalkane)

Erhöhen die Oberfläche des Moleküls und verstärken die intermolekularen Kräfte.

Signup and view all the flashcards

Nukleophile Substitution (SN1/SN2)

Austausch des Halogens durch ein Nukleophil.

Signup and view all the flashcards

Eliminierung (E1/E2)

Bildung von Alkenen durch Abspaltung von H-X.

Signup and view all the flashcards

Eliminierung (E)

Abspaltung von Atomen oder Atomgruppen aus einer Verbindung, wodurch Mehrfachbindungen entstehen.

Signup and view all the flashcards

Monomolekulare Eliminierung E1

Halogenidion wird durch heterolytische Spaltung seiner Bindung zum Kohlenstoff abgespalten.

Signup and view all the flashcards

Bimolekulare Eliminierung E2

Base greift H-Atom am β-C-Atom an, Bindung spaltet sich heterolytisch, und Halogenidion wird abgespalten.

Signup and view all the flashcards

Alkene

Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Doppelbindung.

Signup and view all the flashcards

Study Notes

Halogenierte Kohlenwasserstoffe

  • Halogenierte Kohlenwasserstoffe sind Derivate von Kohlenwasserstoffen, bei denen Wasserstoffatome durch Halogenatome ersetzt wurden.
  • Sie entstehen bei der Reaktion von Alkanen mit Halogenen.

Beispiele für Halogenkohlenwasserstoffe

  • Alkan: CnH2n+2
  • Propan: CH3-CH2-CH3
  • Halogenalkan: CnH2n+1X
  • Halogenalkan (Alternative): CmH(2m+2)-mXm
  • 1-Fluorpropan: FCH2-CH2-CH3

Reaktionsgleichungen und radikalische Substitution

  • Schrittweise Bromierung von Methan:
    • CH4 + Br2 → CH3Br + HBr (Brommethan)
    • CH3Br + Br2 → CH2Br2 + HBr (Dibrommethan)
    • CH2Br2 + Br2 → CHBr3 + HBr (Tribrommethan)
    • CHBr3 + Br2 → CBr4 + HBr (Tetrabrommethan)
  • Radikalische Substitution: Chemische Reaktion, bei der ein Atom oder eine Atomgruppe in einem Molekül durch ein Radikal ersetzt wird.

Physikalische Eigenschaften von Halogenalkanen

  • Siedepunkt:
    • Halogenalkane haben höhere Siedepunkte als Alkane, da polare C-Halogen-Bindungen stärkere intermolekulare Dipol-Dipol-Wechselwirkungen erzeugen
    • Siedepunkt steigt mit der Molekülmasse (z.B. CCl4 > CH3Cl)
    • Siedepunkt steigt mit der Polarisierbarkeit des Halogens (I > Br > Cl > F)
  • Löslichkeit:
    • Unlöslich in Wasser, da keine Wasserstoffbrückenbindungen mit Wasser gebildet werden können
    • Löslich in unpolaren Lösungsmitteln wie Benzin oder Ether
  • Dichte:
    • Oft höher als Wasser, besonders bei Halogenalkanen mit Brom oder Iod
    • Dichte steigt mit der Halogenanzahl und der Molmasse
  • Brennbarkeit:
    • Halogenalkane sind in der Regel schwer brennbar oder sogar nicht brennbar.
    • Halogene wirken als Radikalfänger und unterbrechen die Kettenreaktion der Verbrennung.
    • Unvollständige Verbrennung kann toxische Halogenwasserstoffe (HCl, HBr, HI) oder hochgiftige Dioxine erzeugen.
    • Fluorhaltige Halogenalkane sind besonders schwer entflammbar, da die C-F-Bindung sehr stabil ist.
  • Schmelztemperatur:
    • Schmelzpunkte steigen mit der Molekülmasse und der Anzahl der Halogenatome.
    • Fluorierte Verbindungen haben oft niedrige Schmelzpunkte wegen der starken C-F-Bindungen.
    • Symmetrische Halogenalkane (z. B. CCl4) haben höhere Schmelzpunkte, da sie sich besser im Kristallgitter anordnen können.

Hydrophober Alkylrest und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen

  • Halogenalkane enthalten größere, unpolare Alkylgruppen (z. B. CH3, C2H5), die hydrophob sind.
  • Je länger der Alkylrest, desto schlechter ist die Wasserlöslichkeit.
  • Halogenalkane sind polare Moleküle aufgrund der höheren Elektronegativität der Halogene im Vergleich zu Kohlenstoff.
  • Stärkere Dipol-Dipol-Wechselwirkungen als Alkane, aber schwächer als Alkohole oder Ketone.
  • Die Polarität nimmt mit der Elektronegativität des Halogens zu: Fluoralkane sind am stärksten polar, Iodalkane am wenigsten.

Van-der-Waals-Wechselwirkungen und chemische Eigenschaften

  • Van-der-Waals-Kräfte nehmen mit der Molekülgröße und Polarisierbarkeit zu.
  • Halogenatome erhöhen die Oberfläche des Moleküls → stärkere Van-der-Waals-Kräfte als in Alkanen.
  • Polarisierbarkeit des Halogens bestimmt die Stärke der Van-der-Waals-Kräfte: Iodalkane > Bromalkane > Chloralkane > Fluoralkane.
  • C-Halogen-Bindung ist polar (δ+ am C-Atom, δ- am Halogen). Je stärker polarisiert, desto reaktiver gegenüber nukleophilen Substitutionen.
  • Reaktivität: Primäre Halogenalkane reagieren langsamer als sekundäre oder tertiäre; Fluoralkane sind reaktionsträge, Iodalkane am reaktivsten.

Typische Reaktionen

  • Nukleophile Substitution (SN1 / SN2): Austausch des Halogens durch eine Nukleophile (z. B. OH–, CN–).
  • Eliminierung (E1 / E2): Bildung von Alkenen durch Abspaltung von H-X.
  • Radikalische Substitution: Besonders für Alkane relevant, aber Halogenalkane können als Radikalbildner dienen.

Umwelt- und Gesundheitsaspekte

  • Toxizität: Viele Halogenalkane sind gesundheitsschädlich oder giftig und können toxische Wirkungen auf das Nervensystem und Organe haben. Chlorierte Halogenalkane können karzinogen sein (z. B. Chloroform).

Nukleophile Substitution (SN)

  • Das angreifende Teilchen besitzt eine negative Ladung und wird als nukleophil ("kernliebend") bezeichnet.

Eliminierung (E)

  • Bei einer Eliminierungsreaktion (E) werden Atome oder Atomgruppen aus einer Verbindung entfernt, wodurch Mehrfachbindungen entstehen.

Mechanismus der Eliminierung

  • Monomolekulare Eliminierung E1
  • Bimolekulare Eliminierung E2

Monomolekulare Eliminierung E1

  • (Unimolekulare Eliminierung, erster Ordnung)
  • Im ersten, langsamen Schritt wird das Halogenid-Ion durch heterolytische Spaltung von seiner Bindung zum Kohlenstoff getrennt.
  • Das Carbenium-Ion-Zwischenprodukt wird durch +I-Effekte von Alkylgruppen stabilisiert.
  • Im zweiten Schritt greift eine Base das H-Atom des β-C-Atoms an und spaltet es heterolytisch als Proton ab, wobei das verbleibende Elektronenpaar die Doppelbindung zum α-C-Atom bildet.

Bimolekulare Eliminierung E2

  • (Bimolekulare Eliminierung, zweiter Ordnung)
  • Eine Base greift das H-Atom am β-C-Atom eines Halogenalkans an.
  • Im gleichen Schritt wird diese Bindung heterolytisch gespalten, und das verbleibende Bindungselektronenpaar bildet die Doppelbindung zum α-C-Atom.
  • Gleichzeitig wird das Halogenid-Ion durch heterolytische Bindungsspaltung von diesem abgespalten.

Alkene

  • Kohlenwasserstoffe mit mindestens einer Doppelbindung (>C=C<).
  • Keine freie Drehbarkeit an einer Doppelbindung.

Nomenklatur von Alkenen und Alkinen

  • Der Name eines Alken oder Alkins leitet sich von der längsten Kohlenstoffkette im Molekül ab (z. B. Hexen, Octen usw.).
  • Die Hauptkette wird so nummeriert, dass die an den Mehrfachbindungen beteiligten Kohlenstoffatome möglichst niedrige Nummern erhalten (En vor In!).
  • Die Nummer der Doppelbindung wird vor der Silbe -en notiert (z. B. But-3-en-1-in).
  • Alkylgruppen werden alphabetisch geordnet und mit vervielfachenden Vorsilben und Nummern vor dem Stammnamen aufgeführt.

Einfache Beschreibung der Nomenklatur

  • Die längste Kette mit Doppelbindungen wird bestimmt.
  • Stamm + Endung: -en (anstelle von -an bei Alkanen)
  • Stamm + Endung: -adien bei 2 Doppelbindungen
  • Stamm + Endung: -atrien bei 3 Doppelbindungen

Bezifferung:

  • Die Position der Doppelbindung wird durch die Nummer des C-Atoms angegeben, an dem die Mehrfachbindung beginnt.
  • Das Prinzip der kleinsten Ziffern gilt, wobei die Doppelbindung Vorrang hat.

Cis-trans-Isomerie

  • "cis" oder "trans" wird vor den Namen gesetzt.
  • konjugierte Doppelbindung: Doppelb. -> Einfachb. -> Doppelb.
  • kovalente Doppelbindung: Doppelb. -> Doppelb.

Bindungsverhältnisse bei Alkenen/Alkinen

  • Jedem Elektron in einem Atom sind 4 Quantenzahlen zugeordnet:
    • n = Hauptquantenzahl (Energieniveau)
    • l = Nebenquantenzahl (Unterniveaus, räumliche Anordnung)
    • m = Magnetische Quantenzahl (Orientierung im Raum)
    • s = Spinquantenzahl (Drehimpuls)
  • Orbital = Aufenthaltsraum für Elektronen
  • Pauli-Prinzip: Zwei Elektronen im Atom dürfen nie in allen vier Quantenzahlen übereinstimmen
  • Hundsche Regel: Jedes Orbital wird zunächst einfach mit einem Elektron besetzt.

Kästchenschreibweise und Elektronenkonfiguration

  • Kohlenstoff (C): 1s² 2s² 2p²
  • Natrium (Na): 1s² 2s² 2p⁶ 3s¹

Regeln für die Elektronenkonfiguration

  1. Energieprinzip: Energieärmere Zustände werden zuerst besetzt.
  2. Hundsche Regel: Energiegleiche Orbitale mit gleicher Nebenquantenzahl werden zunächst einfach besetzt.
  3. Pauli-Prinzip: Jedes Orbital kann maximal mit zwei Elektronen unterschiedlicher Spinquantenzahl besetzt werden.
  4. Orbitalen besondere Stabilität

Molekülorbitale (MO)

  • Atomorbitale (AO) Überlappung zweier AO führt zu einem MO

Methylchlorid

Ein Molekül Methylchlorid zeigt eine tetraedrische Geometrie

Was ist falsch und warum?

  • Verletzung des Pauli-Prinzips: Die beiden Elektronen eines Orbitals müssen sich in der Spinquantenzahl unterscheiden.
  • Verletzung des Energie-Prinzips: Energieärmere Zustände werden zuerst besetzt, d.h. beide Elektronen befinden sich im 1s-Zustand.
  • Verletzung der HUNDschen Regel. Hier wird ein Orbital doppelt besetzt, obwohl noch energiegleiche Orbitale unbesetzt sind.

Chrom und Kupfer

  • Chrom: Die richtige Elektronenkonfiguration ist [Ar] 4s¹ 3d⁵ (3d-Orbital ist halb besetzt → energetisch stabiler).
  • Kupfer: Die richtige Elektronenkonfiguration ist [Ar] 4s¹ 3d¹⁰ (3d-Orbital ist voll besetzt → energetisch stabiler).

Bindungsverhältnisse bei Alkinen

  • 1s-Orbital kombiniert mit 1p-Orbital zu 2sp-Hybridorbital

Weitere Informationen zu Ozonabbau

  • Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) wurden als Kältemittel und Treibgase verwendet, tragen aber zur Zerstörung der Ozonschicht bei
  • Durch UV-Strahlung in der Stratosphäre entstehen Chlor-Radikale, die Ozon abbauen

Umweltpersistenz

  • Viele Halogenalkane sind biologisch schwer abbaubar und reichern sich daher in der Umwelt an

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen)

  • PFAS sind eine Gruppe von synthetischen, fluorhaltigen organischen Verbindungen
  • Sie enthalten stabile C-F-Bindungen, die sie chemisch und thermisch sehr beständig machen
  • Beispiele: PFOA (Perfluoroctansäure), PFOS (Perfluoroctansulfonsäure)

Eigenschaften von PFAS

  • Hydrophob und lipophob (abweisend gegenüber Wasser, Öl und Fett)
  • Extrem stabil durch starke C-F-Bindung (kaum biologischer oder chemischer Abbau)
  • Gute Oberflächenaktivität → Wird in Beschichtungen und Tensiden verwendet

Verwendung von PFAS

  • Imprägnierungen für Kleidung, Teppiche und Möbel (z. B. Gore-Tex, Teflon)
  • Feuerlöschschäume (besonders in der Industrie und Luftfahrt)
  • Lebensmittelverpackungen (Pizzakartons, fettabweisende Papiere)
  • Industrieprozesse (Galvanik, Schmierstoffe, Elektronik)

Umwelt- und Gesundheitsprobleme durch PFAS

  • Sehr persistent (ewige Chemikalien) → Anreicherung in Umwelt und Organismen
  • Toxisch für Menschen und Tiere (krebserregend, hormonell wirksam, schädlich für Leber und Immunsystem)
  • Verbreitung über Wasser und Nahrungskette (Trinkwasserbelastung weltweit ein Problem

Studying That Suits You

Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.

Quiz Team

Related Documents

More Like This

Halogenated Compounds Quiz
52 questions
Halogenated Alkanes
37 questions

Halogenated Alkanes

TrustworthyLarimar avatar
TrustworthyLarimar
Use Quizgecko on...
Browser
Browser