Gewalt und Macht in der Gesellschaft

Die Möglichkeit, anderen Menschen ihren Willen aufzuzwingen, indem man ihnen mit Gewalt, psychischem Zwang oder sozialer Ausgrenzung droht oder diese anwendet.

Die Fähigkeit, die Handlungen anderer zu beeinflussen, indem man ihnen Belohnungen für Gehorsam oder Strafen für Ungehorsam verspricht.

Die Fähigkeit, die Handlungen anderer zu beeinflussen, indem man ihnen die Möglichkeit bietet, an wichtigen Ressourcen oder Entscheidungsfindungen teilzuhaben.

Die Fähigkeit, die Handlungen anderer zu beeinflussen, indem man ihre Überzeugungen, Werte und Normen beeinflusst.

Der Mensch ist ein Lebewesen, das seine Kultur und Gesellschaftsordnung selbst erschafft, um soziales Miteinander zu ermöglichen.

Soziale Ordnung ist das Ergebnis von Verhandlungen und Kompromissen, die zwischen verschiedenen Akteuren stattfinden.

Der Naturzustand des Menschen ist geprägt von Egoismus und Gewalt, und es braucht einen starken Herrscher, um Ordnung zu schaffen.

Eine Regierung muss die Zustimmung der Regierten haben und deren Rechte auf Leben, Freiheit und Eigentum schützen.

Die Institutionalisierung von Herrschaft führt zu einer Stabilisierung und Konsolidierung von Macht. Dies geht oft mit einer Machtsteigerung einher, die sich in einer erhöhten Reichweite und verstärkter Wirkungsintensität äußert.

Herrschaft ist die Chance, bei einer Gruppe von Menschen Gehorsam für Befehle zu finden, ob für spezifische oder alle Befehle, für bestimmte oder alle Menschen.

Jede Herrschaft strebt früher oder später danach, den Glauben an ihre Legitimität zu fördern, d.h. die Anerkennung der Werte und Ordnungsprinzipien zu gewinnen.

Jede Form von Herrschaft muss sich auf einem bestimmten Legitimitätsanspruch basieren. Die Art der Legitimität beeinflusst den Charakter des Gehorsams, die Ausübung der Herrschaft und die Wirkung.

Die legale Herrschaft basiert auf dem Glauben an die Legalität gesetzter Ordnung und die Anweisungsrechte der durch sie berufenen.

Die traditionelle Herrschaft beruht auf dem Glauben an die Heiligkeit von traditionellen Ordnungen und die Autorität der durch sie Berufenen.

Die charismatische Herrschaft basiert auf der außergewöhnlichen Hingabe an die Heiligkeit oder Heldenkraft einer Person und die von ihr geschaffenen Ordnung.

Die charismatische Herrschaft beruht auf der Anerkennung von außergewöhnlichen Qualitäten einer Persönlichkeit durch ihre Gefolgschaft. Diese Anerkennung wird als Führungsfigur verstanden.

Die Legitimität einer Herrschaft basiert auf der Anerkennung traditioneller Ordnung und Autorität. Es wird geglaubt, dass die Herrscher aufgrund alter Traditionen und Hierarchien das Recht haben zu führen.

Die Macht des Herrschers beruht auf der Annahme, dass die durch Gesetz festgelegte Ordnung und die Regeln für die Führungsposition legitim sind.

Führungspersonen haben kein persönliches Anrecht auf Macht, sondern ihre Position wird durch ihre Funktion und Kompetenz definiert.

Die Verwaltung erfolgt nach festen Regeln und Vorschriften, die durch Gesetze und Verordnungen definiert sind.

Die Entscheidungen und Aufgaben werden in einer hierarchischen Struktur verteilt und können auf verschiedenen Ebenen überprüft werden.

Die Stellen in der Verwaltung werden durch Fachkenntnisse besetzt und nicht durch persönliche Beziehungen.

Die Verwaltung arbeitet mit Akten und Dokumenten, die als Beweis für Entscheidungen und Vorgänge dienen.

Die Verwaltung ist unabhängig von den Mitteln, die sie verwaltet. Es gibt keine Vermischung von persönlichen und öffentlichen Ressourcen.

Die Betonung der Gleichheit aller Menschen in der Gesellschaft, unabhängig von Herkunft oder anderen Merkmalen. Dabei werden Gemeinsamkeiten hervorgehoben, um Unterschiede zu relativieren.

Menschen mit afrikanischer Herkunft werden in Frankreich aufgrund ihrer Herkunft und der vermeintlichen Nachteile ihres Herkunftslandes stereotypisiert.

Die im Koran beschriebene Unterscheidung nach Weisheit und Wissen wird als einzige akzeptable Unterscheidung betrachtet, die über die in der Gesellschaft verbreiteten Stereotypen hinausgeht.

Die Betonung von Solidarität und Gleichheit in Frankreich, im Gegensatz zu den USA, wo marktbasierte Argumente im Vordergrund stehen.

Die Verwendung von Argumenten, die auf gemeinsame Physiologie und universelle Unterschiede in der Intelligenz verweisen, um Rassismus zurückzuweisen.

Ethnische Grenzziehungen erfassen die Unterscheidungen zwischen "wir" und "sie" auf einer symbolischen Ebene und liefern gleichzeitig Handlungsmuster für soziales Verhalten.

Nur bestimmte ethnische Grenzziehungen werden politisch relevant, auch wenn ein Individuum verschiedene Grenzziehungen vornehmen kann.

Ethnizität kann sowohl von der Gruppe selbst gewählt als auch von außen auferlegt werden. Die Stärke der sozialen Schließung variiert zwischen losen Verbindungen und starkem Zusammenhalt.

Ethnische und kulturelle Grenzen decken sich nicht immer. Kulturelle Unterschiede sind nur ein Aspekt ethnischer Grenzziehungen.

Einige Grenzen bleiben über Generationen hinweg bestehen, während andere durch spezifisches Verhalten definiert werden. Stabilität ist ein Merkmal ethnischer Grenzziehungen.

Umfassende Veränderung von Grenzen durch Ausweitung (z.B. Kolonialismus, Nationsbildung)

Veränderung von Grenzen durch Verengung (z.B. Koreaner/Chinesen statt Asiaten)

Umkehr der Machtverhältnisse, bei der Ausgeschlossene zu einem Auserwählten Volk werden (z.B. Nation of Islam)

Der Habitus ist ein unbewusstes Klassifikationsschema, das Menschen verwenden, um Gegenstände, Situationen und Personen einzuschätzen. Er beeinflusst auch, wie wir uns selbst sehen und wie wir andere wahrnehmen.

Der Habitus beeinflusst unsere Präferenzen und Abneigungen, z.B. welche Kleidung wir mögen, welche Musik wir hören oder mit wem wir uns umgeben. Er sorgt dafür, dass wir uns in bestimmten sozialen Gruppen wohlfühlen und mit anderen Gruppen vielleicht weniger.

Symbolische Grenzen sind soziale Klassifizierungen von Personen, Praktiken und Gegenständen, die in unserem Alltag zum Ausdruck kommen. Sie zeigen, wie sich die Gesellschaft in verschiedene Gruppen und Lebenswelten aufteilt.

Symbolische Grenzen machen soziale Unterschiede sichtbar, z.B. durch Kleidung, Sprache oder Freizeitaktivitäten. Diese Unterschiede können zu Überlegenheits- oder Unterlegenheitsgefühlen führen.

Michelle Lamonts Studie zeigt, wie Menschen in der oberen Mittelklasse in den USA und Frankreich symbolische Grenzen nutzen, um andere Menschen einzuschätzen. Sie untersuchte, wie die Befragten ihre Freunde und Kollegen auswählten und welche Eigenschaften sie besonders schätzten.

Es gibt verschiedene Arten von symbolischen Grenzen, die Menschen verwenden, um sich von anderen zu distanzieren oder ihnen näher zu kommen.

Soziale Positionen und Lebensstile korrelieren mit bestimmten Merkmalen, z.B. Geschlecht, Migrationshintergrund oder Religion. Diese Merkmale können zusätzliche Unterschiede in der Gesellschaft hervorheben.

Manchmal können sich verschiedene Merkmale gegenseitig verstärken. Zum Beispiel könnten Frauen in bestimmten Berufen häufiger mit Diskriminierung konfrontiert werden, weil sie Frauen UND einem bestimmten Beruf angehören.