Erste Hilfe und Bauvorschriften

Die deutsche Arbeitsschutzgesetzgebung besteht aus zwei Säulen: staatliche Vorschriften und berufsgenossenschaftliche Regeln.

Staatliche Regeln gelten als erfüllt, wenn sie 1:1 umgesetzt werden. Diese Regelung sorgt für Rechtssicherheit.

Abweichungen von staatlichen Regeln sind mit einer Gefährdungsbeurteilung möglich.

Berufsgenossenschaftliche Regeln, Informationen und Grundsätze dienen als Orientierungshilfe für präventive Maßnahmen.

Die EU-Rahmenrichtlinie bildet die Grundlage für das deutsche Arbeitsschutzgesetz.

Das Arbeitsschutzgesetz ist das zentrale Gesetz für den betrieblichen Arbeitsschutz.

Das Arbeitsschutzgesetz setzt die europäische Rahmenrichtlinie in deutsches Recht um.

Arbeitgeber, Beschäftigte, Bundesregierung und Unfallversicherungsträger tragen alle Verantwortung für den Arbeitsschutz.

Arbeitgeber sind verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und den Arbeitsschutz in die betriebliche Organisation zu integrieren.

Beschäftigte haben Pflichten und Rechte im Arbeitsschutz.

Das Arbeitsschutzgesetz regelt die Vermeidung von Gefahren am Arbeitsplatz und die Berücksichtigung des Stands von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene.

Die Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes, bei dem Gefahren ermittelt und Schutzmaßnahmen geplant werden.

Die Berufsgenossenschaften bieten Informationen und Regeln, die den Arbeitsschutz auf der Basis des Arbeitsschutzgesetzes unterstützen.

Die Baustellenverordnung (BaustellV) legt die grundlegenden Regeln für den Arbeitsschutz auf Baustellen fest.

Die Baustellenverordnung gibt an, welche Pflichten die Arbeitgeber und andere Personen auf Baustellen haben.

Der Koordinator und der Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan geben wichtige Hinweise für die Arbeit auf Baustellen.

Die RAB (Richtlinien für Arbeitssicherheit auf Baustellen) spiegeln den aktuellen Stand der Technik in Bezug auf Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen wider.

Gemäß §4 des Arbeitsschutzgesetzes müssen bei Arbeitsschutzmaßnahmen der Stand der Technik berücksichtigt werden.

Die RAB sind in verschiedene Abschnitte gegliedert, um die wichtigen Themen des Arbeitsschutzes auf Baustellen abzudecken.

Ein geeigneter Koordinator ist wichtig für die Planung und Ausführung von Bauvorhaben und muss bestimmte Qualifikationen erfüllen.

Ein geeigneter Koordinator muss baufachliche, arbeitsschutzfachliche und spezielle Koordinationskenntnisse nachweisen sowie über mindestens 2 Jahre Berufserfahrung verfügen.

Die Verpflichtung der Zusammenarbeit bei den Maßnahmen zum Arbeitsschutz gilt bei mehreren Arbeitgebern an einem Arbeitsplatz.

Bei der Zusammenarbeit mehrerer Arbeitgeber am selben Arbeitsplatz müssen die Beschäftigten über gegenseitige Gefährdungen informiert werden.

Bei der Zusammenarbeit mehrerer Arbeitgeber müssen Maßnahmen zur Vermeidung der gegenseitigen Gefährdung abgestimmt und die Beschäftigten dementsprechend angewiesen werden.

Jedes Unternehmen mit mindestens einem Beschäftigten benötigt eine sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung.

Der Arbeitgeber kann bei der BG BAU zwischen verschiedenen Betreuungsmodellen wählen.

Das "Alternative Betreuungsmodell für Kleinbetriebe (AMK)" ist eine Möglichkeit für Unternehmen mit 1 bis 10 Beschäftigten.

Das "Alternative Betreuungsmodell (AM)" ist eine Möglichkeit für Unternehmen mit 11 bis 50 Beschäftigten.

Die "Regelbetreuung mit Einsatzzeiten" ist eine Möglichkeit für Unternehmen mit 51 oder mehr Beschäftigten.

Die Arbeitsstättenverordnung legt fest, wie Arbeitsstätten eingerichtet und betrieben werden müssen .

Eine Arbeitsstätte beinhaltet alle Arbeitsplätze, Verkehrswege und Nebenräume in Gebäuden oder im Freien.

Eine Arbeitsstätte umfasst auch Fluchtwege, Notausgänge, Lager-, Maschinen- und Nebenräume, Sanitärräume, Pausen- und Bereitschaftsräume, Erste-Hilfe-Räume und Unterkünfte.

Die Bereitstellung und Ausgestaltung einer Arbeitsstätte, z.B. die Ausstattung mit Beleuchtung und Belüftung, ist Teil des Einrichtens einer Arbeitsstätte.

Die Betriebssicherheitsverordnung befasst sich mit den sicherheitstechnischen Anforderungen an Betriebsmittel und Arbeitsmittel.

Die PSA-Benutzungsverordnung regelt den richtigen Gebrauch von persönlicher Schutzausrüstung.

Ein Erste-Hilfe-Kasten sollte Verbandmaterial, Hilfsmittel und eine Rettungsdecke enthalten. Er muss gemäß Medizinproduktegesetz CE-gekennzeichnet sein.

Der Erste-Hilfe-Kasten sollte in geeigneten Behältnissen aufbewahrt werden und an einem Ort, der nicht weiter als 100 Meter vom Arbeitsplatz entfernt ist oder höchstens ein Geschoss.

Der Erste-Hilfe-Kasten sollte vor schädlichen Einflüssen geschützt sein, aber dennoch leicht zugänglich.

Die benötigten Rettungsgeräte werden durch die Gefährdungsbeurteilung festgelegt.

Rettungsgeräte werden eingesetzt, wenn bei besonderen Gefahren technische Maßnahmen zur Rettung erforderlich sind.

Der Mindestabstand zwischen Baugeräten und Fahrzeugen hängt von ihrem Gewicht ab. Baugeräte bis 12 Tonnen und Fahrzeuge, die die Achslasten nach § 34 StVZO einhalten, müssen mindestens 1 Meter Abstand zueinander haben.

Bei Baugeräten über 12 Tonnen bis maximal 40 Tonnen sowie Fahrzeugen, die die zulässigen Achslasten nach § 34 StVZO überschreiten, ist ein Mindestabstand von 2 Metern erforderlich.

Die Standsicherheit des Bodens kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören Bodenart, Böschungswinkel, zusätzliche Belastungen, Erschütterungen, gestörter Boden und Witterungseinflüsse.

Gestörter Boden, wie z.B. ein alter Rohrleitungsgraben, kann zum Abrutschen oder Abstürzen von Bodenmassen führen. Diese Zone muss besonders beachtet werden.

Bei Baugruben mit einer Tiefe von über 5 Metern, Böschungswinkeln, die die Vorgaben der DIN 4124 überschreiten, oder besonderen Einflüssen wie z.B. erhöhten Belastungen, müssen Standsicherheitsnachweise für die Böschungen durchgeführt werden.

Die DIN 4123 befasst sich mit der Durchführung von Erd- und Tiefbauarbeiten in der Nähe von bestehenden Gebäuden. Sie regelt die Sicherheit und den Schutz der Gebäude während der Bauarbeiten.

Um die DIN 4123 anzuwenden, muss das Gebäude auf Streifenfundamenten oder Stahlbetonplatten gegründet sein. Die vertikale Last des Gebäudes darf 250 KN/m nicht überschreiten. Dies gilt in der Regel für Wohngebäude mit Keller, 5 Etagen und Dachgeschoss.

Der Baugrund im Bereich der geplanten Baugrube sollte in der Regel hauptsächlich vertikale Lasten aufnehmen können. Außerdem sollte im Bereich der bestehenden Gründung des Gebäudes der Baugrund überwiegend aus festem Material bestehen.

Die DIN 4123 ist eine wichtige Norm für die Sicherheit bei Erd- und Tiefbauarbeiten in der Nähe von bestehenden Gebäuden. Sie bietet Schutz vor Schäden an den Gebäuden und sorgt für einen sicheren Arbeitsplatz.