Einführung in die Heilpädagogik

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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten das aktuelle Verständnis von Heilpädagogik?

  • Eine Untergruppe der Medizin, die sich mit der Rehabilitation von Menschen nach Unfällen beschäftigt.
  • Eine eigenständige pädagogische Disziplin, die sich auf Menschen mit Behinderungen konzentriert. (correct)
  • Ein Teilgebiet der allgemeinen Pädagogik, das sich ausschließlich auf schulische Förderung konzentriert.
  • Eine medizinische Disziplin zur Behandlung von Krankheiten.

Der Begriff 'Heilpädagogik' ist der am häufigsten verwendete Begriff im nationalsozialistischen Kontext zur Bezeichnung von Fachkräften, die mit Menschen mit Behinderungen arbeiten.

False (B)

Nennen Sie zwei Aspekte, die Menschen mit geistiger Behinderung gemäß dem Text gemeinsam haben.

Ihr Organismus weicht in seiner Funktionsweise in irgendeiner Form vom Durchschnitt ab und diese Abweichung verursacht kognitive Beeinträchtigungen.

Die ______ bekräftigt die allgemeinen Menschenrechte auch für Menschen mit Behinderungen und beinhaltet zudem eine Vielzahl spezieller, auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen abgestimmter Regelungen.

<p>BRK</p>
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Ordnen Sie die folgenden Begriffe den korrekten Beschreibungen zu:

<p>Heilpädagogik = Theorie und Praxis der Erziehung unter erschwerten personalen und sozialen Bedingungen Sonderpädagogik = Fokus auf die Notwendigkeit einer Sondererziehung für Menschen mit Behinderungen Inklusionspädagogik = Eine Ein-Gruppen-Theorie, die nicht zwischen verschiedenen Gruppen unterscheidet</p>
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Welche Aussage trifft NICHT auf die Perspektive der Selbstvertreterverbände bezüglich Behinderung zu?

<p>Behinderung ist eine medizinische Diagnose, die geheilt werden muss. (A)</p>
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Heilpädagogik konzentriert sich ausschließlich auf Kinder und Jugendliche mit diagnostizierter Behinderung.

<p>False (B)</p>
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Nennen Sie zwei der drei pädagogischen Grundsätze von Paul Moor.

<ol> <li>Erst das Kind verstehen, bevor pädagogische Pläne entwickelt und umgesetzt werden. 2. Nicht gegen Fehler arbeiten und Symptome ausgleichen, sondern fragen, was fehlt (für das Fehlende arbeiten), damit es dem Kind oder dem Jugendlichen möglichst gut geht. 3. Nicht nur das Kind, sondern auch die Umgebung des Kindes erziehen.</li> </ol>
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Die Leitidee einer modernen Heilpädagogik ist ______.

<p>rechtebasierte Teilhabe</p>
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Welche Aussage beschreibt am treffendsten die aktuelle Situation bezüglich Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland?

<p>Die Realisierung einer inklusiven und nicht ausgrenzenden Gesellschaft ist noch weit entfernt. (B)</p>
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Moderne Heilpädagogik gibt klar vor, was für Menschen mit Behinderungen das Beste ist.

<p>False (B)</p>
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Nennen Sie ein Beispiel dafür, wie Menschen mit Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden.

<p>Menschen mit Beeinträchtigungen leben häufiger allein und seltener in festen Paarbeziehungen mit Kindern.</p>
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Im Gegensatz zu dem Begriff 'Verhaltensstörung' ist die Bezeichnung '______' wertfrei.

<p>Verhaltensauffälligkeiten</p>
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Ordnen Sie die folgenden Förderbedarfe den entsprechenden Definitionen zu:

<p>Blindheit = Das Sehvermögen ist so stark herabgesetzt, dass die Betroffenen auch nach optischer Korrektur ihrer Umwelt überwiegend nicht visuell begegnen. Sehbehinderung = Auch nach optischer Korrektur Teilfunktionen des Sehens, wie Fern- oder Nahvisus, Gesichtsfeld, Kontrast, Farbe, Blendung und Bewegung erheblich eingeschränkt sind.</p>
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Was ist das Hauptziel sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung?

<p>Das Kind zu befähigen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. (C)</p>
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Der Begriff 'Lernbehinderung' beschreibt ein angeborenes Intelligenzdefizit.

<p>False (B)</p>
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Nennen Sie einen Grund, warum die berufliche Situation von blinden Menschen in Deutschland problematisch ist.

<p>Ein Grund dafür ist die Abnahme von Berufsfeldern, die traditionell von blinden Menschen ausgeübt wurden.</p>
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Die ______ ist die zentrale Kommunikationsform von Gehörlosen.

<p>Gebärdensprache</p>
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Welche Aussage beschreibt die zentrale Aufgabenstellung im Rahmen der persönlichen Assistenz am besten?

<p>Es wird nicht danach gefragt, ob die Assistenzleistung “richtig” oder “falsch” ist. (B)</p>
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Es gibt die “perfekte Bezeichnung”, um Menschen mit Behinderung anzusprechen.

<p>False (B)</p>
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Flashcards

Definition Heilpädagogik

Theorie und Praxis der Erziehung unter erschwerten personalen und sozialen Bedingungen

Personale Bedingungen

Somatische Ursachen in der Person selbst, z.B. kognitive Beeinträchtigung oder Gehörlosigkeit

Soziale Bedingungen

Bedingungen in der Umwelt, die das Lernen erschweren, z.B. Armut oder belastende Familienverhältnisse

Kindorientierte Heilpädagogik

Ein Menschenbild, das jedes Kind in seiner Eigenart akzeptiert und unterstützt

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Ziele der Heilpädagogik

Autonomie, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe

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Selbstvertreterverbände

Weg von der medizinischen Sichtweise, hin zu gesellschaftlichen Strukturen

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Aufgabe der Heilpädagogik nach Moor

Lernbedingungen schaffen, die Lernerfolge ermöglichen

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Motto der Heilpädagogik nach Moor

Pädagogik und nichts anderes!

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Heilpädagogen unterstützen

Unterstützung von Menschen mit spezifischen Lernvoraussetzungen

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Rechtebasierte Teilhabe

Orientierung an Rechten von Menschen mit Behinderungen

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Ziel heilpädagogischer Arbeit

Möglichst selbstbestimmt und selbstständig leben können

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Geistige Behinderung

Abweichung in der Funktionsweise vom Durchschnitt und kognitive Beeinträchtigungen

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Soziale Isolation

Sonderwelten mit wenig Kontakt zu Menschen ohne Behinderung

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Wichtige Aufgabe von Heilpädagogen

Befähigung zu einem selbstbestimmten Leben mit Unterstützung.

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Verhaltensstörung versus -auffälligkeiten

Jedes Verhalten hat einen subjektiven Sinn. Daher eher Verhaltensauffälligkeiten.

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Handlungsziel HP emotionale Entwicklung

Die Stärkung der Fähigkeiten zu emotionalem Erleben und sozialem Handeln.

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Kernelement heilpädagogischen Handelns

Orientierung an Lebenswelt, die oft von Armut geprägt ist

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Definition Sprachbehinderung

Gebrauch der Sprache nachhaltig gestört, mit Störungsbewusstsein

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Umgang mit Begriffen

Die Menschen selbst fragen, was sie am besten finden

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Pädagogische Ressourcen

Nicht automatisch die Überweisung auf eine Förderschule mündet

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Study Notes

Einführung in die Heilpädagogik

  • Kevin Meier, ein Heilpädagogik Student, möchte die heutige Bedeutung und Zielgruppen der Heilpädagogik verstehen, um seine berufliche Ausrichtung zu finden.
  • Die Vielfalt der Menschen, mit denen Heilpädagogen arbeiten, weckte sein Interesse, insbesondere gehörlose Menschen, Kleinkinder mit Entwicklungsverzögerungen und Jugendliche in Berufsvorbereitungsmaßnahmen.

Begriffsbestimmung und Zielsetzung

  • Heilpädagogik ist die älteste Bezeichnung für Pädagogik für Menschen mit Behinderungen, erstmals 1861 von Heinrich Marianus Deinhardt und Johann Daniel Georgens eingeführt.
  • Die Arbeit basierte auf einer Arbeitsgemeinschaft zwischen Arzt und Pädagoge, die medizinisches Wissen mit pädagogischen Strategien kombinierte.
  • Die Nähe zur Medizin sollte das Renommee des Fachgebiets Medizin nutzen.
  • Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts suchten Pädagogen die Nähe zur Medizin, z.B. durch weiße Arztkittel oder Stethoskop-Attrappen, während Mediziner die Heilpädagogik als medizinisch angeleitet sahen.
  • Ulrich Bleidick kritisierte 1972 die medizinische Fokussierung und forderte eine erziehungswissenschaftlich orientierte Pädagogik.
  • Sonderpädagogik, der momentan gängigste Begriff, wurde im Nationalsozialismus etabliert, um Sondererziehung zu begründen, was zur Schaffung von Sondereinrichtungen führte.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Begriff beibehalten, was zur Etablierung universitärer Lehrstühle führte.
  • Sonderpädagogik wurde lange als Sonderschulpädagogik verstanden, im Gegensatz zur außerschulischen Heilpädagogik, was aber nicht zutrifft.
  • Es entstanden Sonderpädagogik-Studiengänge für außerschulische Bereiche.
  • Eine Befragung von 2011 ergab, dass 15 % der Heilpädagogen in der Schule arbeiten, was die Vereinnahmung des Lernorts Schule durch den Begriff Sonderpädagogik widerlegt.
  • Behindertenpädagogik entstand in den 1970ern, um die Vielfalt der Adressaten zu vereinen, was problematisch ist, da "Behinderung" nicht allgemeingültig definierbar ist.
  • Fragwürdige Wortschöpfungen wie Verhaltensbehinderung oder Lernbehinderung entstanden, was die Behindertenpädagogik als Oberbegriff in Frage stellt.
  • Rehabilitationspädagogik entstand in Ostdeutschland und wurde nach der Wende auch in Westdeutschland verwendet.
  • Die Rehabilitationswissenschaften entwickelten sich weiter und fokussieren auf den Übergang Schule-Beruf.
  • Rehabilitation muss aber nicht immer etwas mit Pädagogik zu tun haben und Pädagogik für Menschen mit Behinderungen nicht unbedingt etwas mit Rehabilitation.
  • Inklusionspädagogik ist ein jüngerer Begriff, der als Ein-Gruppen-Theorie keine kategorische Unterscheidung zwischen verschiedenen Gruppen macht.
  • Sie geht von einer vielfältigen Lerngruppe aus, in der sich jeder seinen Fähigkeiten entsprechend entfalten kann.
  • Individuelle Begleitungen und Spezialisten werden benötigt, wobei die gesamte Gruppe im Blick bleibt und Aussonderungen vermieden werden.
  • Die Begriffe Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik und Rehabilitationspädagogik werden oft synonym verwendet, zielen aber alle auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen ab.

Aktuelles Verständnis von Heilpädagogik

  • Heilpädagogik befindet sich inmitten einer Begriffsvielfalt.
  • Eine präzise Abgrenzung aufgrund unterschiedlicher Entstehungsgeschichten ist schwierig.
  • Heilpädagogik wird als Theorie und Praxis der Erziehung unter erschwerten personalen und sozialen Bedingungen verstanden.
  • Personale Bedingungen liegen in der Person selbst (z. B. somatische Ursachen, wie kognitive Beeinträchtigung oder Gehörlosigkeit).
  • Soziale Bedingungen entstehen in der Umwelt (z. B. belastende Familienverhältnisse oder finanzielle Armut).
  • Bedingungen können zusammenhängen.
  • Gehörlosigkeit ist nur dann eine erschwerende personale Bedingung, wenn die Lernumwelt nicht darauf eingestellt ist.

Schwerpunkte

  • Heilpädagogik ist nicht zuständig, nur weil jemand vom Durchschnitt abweicht.
  • Erst wenn das Lernen aus personalen oder sozialen Gründen erschwert ist, kommt die Heilpädagogik ins Spiel.
  • Sie deckt eine Spannbreite an Zielgruppen ab (z. B. Menschen mit Trisomie 21, sozial benachteiligte Jugendliche, demenziell erkrankte Menschen oder chronisch kranke Kinder).
  • Heilpädagogen sind dort aktiv, wo es nicht gelingt, eine Passung zwischen der Lernumgebung und allen Lernenden herzustellen.
  • Heilpädagogen sind Lösungssucher, wenn das Lernen erschwert ist.
  • Eine wesentliche Rolle spielen das Verstehen der lernenden Person, Sich-Einfühlen und Kreativität.
  • Im Fokus steht ein heilpädagogisches Denken und Handeln für eine Person in ihrem individuellen sozialen Umfeld.
  • Es geht nicht darum, Menschen mit Behinderungen zu befähigen, sich anzupassen.
  • Zielsetzungen sind vielmehr Autonomie, Selbstbestimmung und Teilhabe.
  • Die Grundhaltung ist ressourcenorientiert und fragt nach Fähigkeiten und Kompetenzen.
  • Sie unterscheidet sich von einer medizinischen Sichtweise, die nach nicht Funktionierendem und körperlichen Schwächen fragt.
  • Medizinische Aspekte können eine Rolle spielen, allerdings sagen sie nur bedingt etwas über die Fähigkeiten, Interessen, Motivationen oder Lernstile aus.
  • Menschen mit Behinderung wehren sich gegen eine medizinische Sichtweise und sehen die behindernden Barrieren in gesellschaftlichen Strukturen.

Gesellschaftliche Teilhabe und Aufgaben der Heilpädagogik

  • Eine Behinderung zu haben, bedeutet nicht automatisch, krank zu sein und geheilt werden zu müssen.
  • Die Aufgabe der Heilpädagogik besteht darin, Lernbedingungen zu schaffen, die bei diesen Menschen zu Lernerfolgen führen.
  • Die Hauptaufgabe der Heilpädagogik ist, nach den Möglichkeiten der Erziehung zu suchen, wo etwas Unheilbares vorliegt.
  • Heilpädagogik ist Pädagogik und nichts anderes - kein medizinisches Fachgebiet, sondern ein Teilgebiet der allgemeinen Pädagogik.
  • Es besteht keine Einhelligkeit darüber, ob ein pädagogischer Behinderungsbegriff notwendig ist.
  • Etabliert hat sich die ressourcenorientierte Bezeichnung „Förderbedarf", die Entwicklungsperspektiven in den Blick nimmt.
  • Leitend können die Grundsätze sein: das Kind verstehen, bevor Pläne entwickelt werden, nicht gegen Fehler arbeiten, sondern fragen, was fehlt und nicht nur das Kind, sondern auch die Umgebung erziehen.
  • Heilpädagogik nimmt eine systemische Perspektive ein.
  • Die Teilhabeorientierung ist wichtig.
  • Im Fokus steht die Aufgabe von Heilpädagogen, zur Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft beizutragen.
  • Ein wichtiger Fixpunkt sind dabei die Rechte von Menschen mit Behinderungen.
  • Menschen mit Behinderungen werden in vielen Lebensbereichen benachteiligt.
  • Die Realisierung einer inklusiven und nicht ausgrenzenden Gesellschaft ist noch weit entfernt.
  • Heilpädagogen können dazu beitragen, dass sich dies verändert.
  • Sie unterstützen Menschen mit Behinderungen dabei, möglichst selbstbestimmt und selbstständig leben zu können.
  • Heilpädagogik gibt nicht vor, was gut für Menschen mit Behinderungen sei, sondern ermöglicht Selbstbestimmung und Selbstständigkeit.

Die wichtigsten Aspekte einer modernen Heilpädagogik

  • Heilpädagogik ist Pädagogik und kein Teilgebiet der Medizin.
  • Heilpädagogik wird dann aktiv, wenn das Lernen aus personalen oder sozialen Gründen erschwert ist.
  • Heilpädagogik geht vom Menschen und seinen Ressourcen aus.
  • Heilpädagogik möchte zu selbstbestimmtem Leben befähigen.
  • Heilpädagogik trägt zur Verwirklichung der Rechte von Menschen mit Behinderungen oder Benachteiligungen bei.
  • Heilpädagogik ist eine eigenständige pädagogische Disziplin und verfolgt den gesellschaftlichen Auftrag, zu gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit Behinderung beizutragen.

Zielgruppen der Heilpädagogik

  • Die Zielgruppe ist sehr heterogen und umfasst Menschen aller Altersstufen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen sowie Menschen aus Armutsverhältnissen und mit gesundheitlichen Schwierigkeiten.
  • Heilpädagogik bemüht sich, diese vielfältige Personengruppe genauer zu benennen, ihnen Begriffe zuzuschreiben und Klassifikationen zu entwickeln, innerhalb derer die die Zielgruppe abgebildet werden kann.

Förderschwerpunkte im Förderschulsystem als Orientierungspunkt

  • Orientierungspunkt: Förderschwerpunkte im Förderschulsystem als Orientierungspunkte zur Annäherung an die Vielseitigkeit der Zielgruppe.
  • Wichtig: Heilpädagogen in der gesamten Lebensspanne tätig sind, die Förderschwerpunkte jedoch vor allem im Schulalter von Relevanz sind.
  • Strukturierungsgröße: Eignen sich als Strukturierungsgröße und ermöglichen erste Blicke auf andere Lebensabschnitte.
  • Kultusministerkonferenz unterteilt Förderschwerpunkte: Die Kultusministerkonferenz (KMK) unterscheidet zwischen verschiedenen Förderschwerpunkten.
  • Diese Strukturierung ermöglicht es, die vielfältigen Zielgruppen der Heilpädagogik systematisch zu betrachten.

Blindheit und Sehbehinderung

  • Wesentlicher Unterschied: Menschen mit Sehbehinderungen nehmen ihre Umwelt überwiegend visuell auf, während blinde Menschen Visualität durch andere Sinne ersetzen.
  • Gesetzliche Regelungen: Gesetzliche Regelungen definieren die Grenzen zwischen sehbehindert und blind.
  • Definition in NRW (AO-SF): Blindheit liegt vor, wenn das Sehvermögen so stark herabgesetzt ist, dass die Betroffenen ihrer Umwelt überwiegend nicht visuell begegnen, während Sehbehinderung vorliegt, wenn Teilfunktionen des Sehens erheblich eingeschränkt sind.
  • Schülerzahlen: Knapp 8.000 Schüler befanden sich 2014 im Förderschwerpunkt Sehen.

Zusätzliche Informationen

  • Gesamtzahl schwer bestimmbar: Eine genaue Gesamtzahl aller blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland ist schwierig zu benennen.
  • Berufliche Situation problematisch: Die berufliche Situation von blinden Menschen in Deutschland ist überaus problematisch.
  • Abbau traditioneller Berufsfelder: Gründe hierfür sind der Abbau von Berufsfeldern, die traditionell von blinden Menschen ausgeübt wurden.
  • Die subjektive Erfahrung im Vordergrund: Die tatsächliche Umwelterfahrung ist subjektiv und muss bei pädagogischen Aktivitäten berücksichtigt werden.

Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit

  • Unterschiedliche Aneignung der Umwelt: Der entscheidende Unterschied liegt in der Art und Weise der Aneignung der Umwelt.
  • Definitionen in NRW (AO-SF): Gehörlosigkeit liegt vor, wenn lautsprachliche Informationen der Umwelt nicht über das Gehör aufgenommen werden können, während Schwerhörigkeit vorliegt, wenn Informationen nur begrenzt aufgenommen werden können.
  • Unterschiedliche Personengruppen: Unterteilung in Gehörlose, Schwerhörige, Spätertaubte und Menschen mit Cochlear-Implantat (CI).
  • Verschiedene Aufgabenstellungen und Methoden: Pädagogische Aufgabenstellungen und Methoden können unterschiedlich sein.
  • Ablehnung von CIs: Einige gehörlose Menschen lehnen CIs ab und fühlen sich der Gehörlosengemeinschaft verbunden, die Gehörlosigkeit nicht als Defekt ansieht.
  • Gebärdensprache als zentrale Kommunikationsform: zentrale Kommunikationsform der Gehörlosen.

Daten zum Förderschwerpunkt "Hören"

  • 18.000 Schüler mit Förderschwerpunkt: Im Jahr 2014 wurden rund 18.000 Schüler mit dem Förderschwerpunkt Hören gezählt.
  • Geschätzte Gesamtzahl: Bundesweit geht man von einer Gesamtzahl von 80.000 Gehörlosen und ca. 16.000.000 Schwerhörigen aus.

Pädagogische Implikationen

  • Gebärdensprache als wichtige Kommunikationsform: Auch in pädagogischen Kontexten sollte Gebärdensprache eine wichtige Rolle spielen.
  • Fragen zur Sensibilisierung: Fragen regen zu sensibler Sprache und kritischem Nachdenken über Begrifflichkeiten an.

Körperbehinderung

  • Begriffswandel: Der Begriff "Krüppel" wurde in den 1920er-Jahren durch "Körperbehinderung" ersetzt.
  • Definition in NRW (AO-SF): Ein Bedarf besteht, wenn das schulische Lernen dauerhaft aufgrund von Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungssystems beeinträchtigt ist.
  • Heterogene Gruppe: Die Gruppe der Körperbehinderten ist sehr heterogen.
  • Medizinische Behandlung, Hilfsmittel und Barrierefreiheit sind entscheidend: Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, muss kein Förderbedarf bestehen.
  • Mehrfache und komplexe Behinderungen: Ein Teil der jungen Menschen weist mehrfache und komplexe Behinderungen auf.
  • Nähen zur Geistigbehindertenpädagogik: Inhaltliche Nähen zur Geistigbehindertenpädagogik.
  • Spannbreite der Förderung: Die Spannbreite reicht von basaler Stimulation bis hin zu Hochbegabten.

Daten zum Förderschwerpunkt "Körperliche und motorische Entwicklung"

  • Schüler mit Förderbedarf (2014): Im Jahr 2014 wurden ca. 35.000 Schülern ein Förderbedarf zugeschrieben.
  • Nicht alle eingeschlossen: Zum einen gibt es Schüler ohne Förderbedarf, zum anderen haben etliche der Schüler in Förderschulen mit Schwerpunkt "Geistige Entwicklung" ebenfalls körperliche Behinderungen.
  • Zunehmende Anzahl älterer Menschen: Zunahme altersbedingt auftretender körperlicher Beeinträchtigungen.

Heilpädagogische Förderung

  • Ziel: Fähigkeit zu einem selbstbestimmten Leben.

Lernbehinderung

  • Zahlenmäßig größter und umstrittenster: "Lernbehinderung" stellt den zahlenmäßig größten und zugleich den umstrittensten Förderschwerpunkt dar.
  • Auffassung bis in die 1970er: Bis weit in die 1970er-Jahre wurde "Lernbehinderung" als angeborenes Intelligenzdefizit betrachtet.
  • Soziale Faktoren im Vordergrund: 80-90 Prozent der Kinder stammen aus belasteten Familien, was auf soziale Ursachen hindeutet.
  • Prägende erste Lebensjahre: Entwicklungshemmende soziale Umfelder haben großen Einfluss.
  • Problematische Entwicklungsbedingungen: Kinder mit Lernbehinderungen wachsen oft unter schwierigen Bedingungen auf.
  • Schwierigkeiten oft nicht durch mangelnden Willen: Schwierigkeiten oft nicht durch mangelnden Willen.
  • Mangelnde Voraussetzungen für Lernprozesse: Den Kindern fehlen häufig die grundlegenden Voraussetzungen für erfolgreiche Lernprozesse.
  • Orientierung an Durchschnittsschülern: Schulen orientieren sich eher an Durchschnittsschülern.

Schulische Konsequenzen

  • Unterricht nicht anschlussfähig: Unterricht oft nicht anschlussfähig an die Lebenswelten von Kindern aus Armutsverhältnissen.
  • Mangelndes Passungsverhältnis: mangelndes Passungsverhältnis zwischen Schule und Kind.
  • Lernschwierigkeiten als Probleme einzelner: Lernschwierigkeiten zeigen sich als Probleme einzelner, entstehen aber durch unzureichende Passung.
  • Empfehlung für Förderschule: Empfehlung für Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.
  • "Schulform der Armen": wird aufgrund der Zusammensetzung der Kinder auch als "Schulform der Armen" bezeichnet.
  • Weltweit einmalig und kritisiert: Diese Schulform ist weltweit einmalig und wird kritisiert.
  • Der Begriff "Lernbehinderung" steht im Fokus der Kritik: Er wird als "soziale Konstruktion" angesehen.
  • Keine allgemein anerkannte Definition: Es gibt keine allgemein anerkannte Definition.
  • Zuweisung variiert stark: Die Zuweisung variiert stark in verschiedenen Bundesländern.
  • "Lernbehinderung“ gilt nur während der Schulzeit: Die "Lernbehinderung" verliert nach Beendigung der Schulzeit ihre Gültigkeit..
  • Blick auf die Bedürfnisse der Kinder: Kinder und Jugendliche müssen in den Blick genommen werden, die den Anforderungen der Schule nicht gerecht werden können.

"Geistige Behinderung"

  • Heterogener Personenkreis und zwei Gemeinsamkeiten: Menschen mit dem Prader-Willi-Syndrom bzw. Trisomie 21 sowie Menschen aus dem Autismus-Spektrum und Menschen mit komplexen und mehrfachen Behinderungen.
  • Organismus und Abweichung: Ihr Organismus weicht ab und verursacht Beeinträchtigungen.
  • Dauerhafte Hilfe notwendig und die Definition in NRW (AO-SF): Ein komplett selbstständiges Leben kaum möglich bzw. Unterstützung ist nötig.
  • Selbstständigkeit vs. Selbstbestimmung: Wichtig ist hierbei derUnterschied zwischen Selbstständigkeit (alles selbst erledigen) und Selbstbestimmung (entscheiden, was wie gemacht wird; ggf. mit Unterstützung).
  • Aufgaben von Heilpädagogen: Wichtig ist hierbei die Selbstbestimmung.

Die aktuelle Situation

  • Soziale Isolation und Sondersituation: Noch immer leben viele Menschen isoliert bzw. befinden sich von.

Kritik an dem Begriff "Geistige Behinderung"

  • Eigenständiger Begriff: Der Begriff selbst (geistige Behinderung)wird kritisiert.

Definition Verhaltensauffälligkeiten

  • Emotionale und soziale Entwicklung: Junge Begrifflichkeiten und umstritten.
  • Probleme, welche man mit dem Begriff Verhaltensstörung beschreibt sind: Probleme im sozial-emotionalen Bereich, wobei der Begriff Verhaltensstörung kritisch gesehen wird.
  • Subjektiver Sinn: Jedes Verhalten kann subjektiv einen Sinn haben, z. B. selbstverletzendes Verhalten als Form der Kommunikation.
  • Wann ein Verhalten als normenüberschreitend gilt, ist nicht allgemeingültig und der Begriff ist abhängig von den Werten einer Gesellschaft.

Verhaltensweisen und Ihre Erwartungen

  • Von den Werten abweichend: Weicht das Verhalten von diesen Erwartungen ab, spricht man von einer Verhaltensstörung.

Definition nach AO-SF

  • Definition nach AO-SF: Schwierigkeiten beim Schüler, der sich der Erziehung verschließt oder widersetzt.
  • Einseitige Perspektive und Kritik: Einseitige Perspektive wird kritisiert, da auch die Schule das Problem sein könnte.
  • Herausforderungen: Gravierende Herausforderungen eines Teils dieser Zielgruppe.
  • Schwierigkeiten, den Anforderungen gerecht: Unmöglich, den Anforderungen gerecht zu werden.
  • Heilpädagogisches Handeln zielt auf die Stärkung der Fähigkeiten zu emotionalem Erleben und sozialem Handeln ab.
  • Betrachtungen von sozialen Situationen: Sie sind in der besten Lage soziale Kompetenzen zu lehren.

Heilpägogische Förderung

  • Wesentlicher Bestandteil der Förderungen: Verlässlichkeit und Unterstützung von Bezugspersonen
  • Zunahme Förderbedarf: Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen hat auch zugenommen.

Sprachbehinderung

  • Unterschiedliche Begriffe: Im Zusammenhang mit der pädagogischen Förderung von Menschen, die Probleme beim Sprechen haben, sind diverse Begriffe zu finden, wie z. B. Sprachheilpädagogik.

Gemeinsam mit Menschen

  • Bemühen zur Seite stehen: Das Bemühen für Menschen mit Sprachschwierigkeiten dazusein.
  • Interaktionen: Es gibt viele Interaktionsstörungen im Alltag.
  • Beeinträchtigung in der frühen Kindheit: Dies ist eine große Beeinträchtigung für das Kind.
  • Van Riper Definition: Sprechen gilt gestört, wenn die Beeinflussung von außen passiert, die Unterbrechung der Kommunikation und die Fehlanpassung der Sprecherin bewirkt oder Sprecherin bzw. Zuhörerin als stressreich erleben.

Heilpädagogik Definition

  • Der Fokus ist wichtig: Der Fokus liegt auf der Kommunikation bzw. dem Kommunikationsprozess.

Weitere Informationen

  • Subjektive Empfindung: Dem subjektiven Empfinden der betroffenen Person wird eine hohe Bedeutung zugemessen.

Die verschiedenen Zielgruppen der Heilpädagogik

  • Es gibt eine Vielzahl von Zielgruppen, die nicht über die schulischen Förderschwerpunkte abgebildet werden können: u. a. chronisch kranke Menschen und Menschen mit Hochbegabung: u. a. chronisch kranke Menschen, die nicht am Regelunterricht teilnehmen können.
  • Andere Einsatzbereiche: Alternativen dazu sind Unterricht im Krankenhaus oder Bildungsangebote, die im eigenen Zuhause stattfinden.

Spannungsfelder

  • Klare Vorstellungen: Sie müssen eine sehr klare Vorstellung von dem, was die Menschen wollen, denen sie zur Seite stehen.
  • Die Heilpädagogik kann auch im Rahmen der persönlichen Assistenz zum Einsatz kommen: um erwachsene Menschen bei der Umsetzung eines selbstbestimmten Lebens zu unterstützen.
  • Assistenz, ein anderes Feld: Sie müssen sich entscheiden, möchte ich eine Unterstützung sein, oder Pädagoge (jemand der lehrt)

Behinderung

  • Begriffliches klären: Wann immer von "Behinderung" die Rede ist, sollte zunächst überprüft werden, was genau mit ihm gemeint ist.
  • Stigmatisierung beachten: Wie aber sollte man Menschen mit Behinderungen im heilpädagogischen „Alltagsgeschäft“ selbst ansprechen.
  • Es gibt keine perfekte Bezeichnung: Die verschiedenen Definitionen sind alle etwas anderes.
  • Es gilt auch hier, dass in spezifischen Kontexten bestimmte Bezeichnungen bevorzugt wer-den, diese aber in anderen eher abgelehnt werden.

Rückblick von Kevin Meier

  • Erkenntnisse von Kevin Meier: Medizinisch betrachtet, versucht die Heilpädagogik eine Balance zu bieten.
  • Verschiedene berufliche Wege: Es ist gut, zu studieren, um hier weitergearbeitet zu werden.
  • Eine moderne Heilpädagogik ist vor allem gekennzeichnet durch einen tiefgreifenden Wandel weg von einer fürsorglichen hin zu einer rechtebasierten Perspektive. Dabei stellt die Behindertenrechtskonvention eine der zentralen Leitdokumente dar, die die Entwicklung hin zu einer inklusionsorientierten Gesellschaft umrahmt.

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