Einführung in die Arbeitspsychologie

Historische Perspektive der Arbeit

• Die Bedeutung des Begriffs "Arbeit" variiert historisch: Alter Begriff "Arebeit" steht für Mühsal und Plage.
• Ursprüngliche Begriffe in verschiedenen Sprachen: Rabota (altslawisch) = Sklaverei, Travailler (altfranzösisch) = sich quälen, Lavorare (lateinisch) = sich mühen.
• Martin Luther betont in seiner Lehre den Wert der Arbeit als berufliche Tätigkeit.

Definition von Arbeit

• Arbeit ist eine zielgerichtete Tätigkeit zur Transformation und Aneignung der Umwelt.
• Umfasst Aufgaben, Bewertungen und zielt auf die Realisierung von Bedürfnissen, Ansprüchen und Kompetenzen.

Relevante Arbeitsmerkmale

• Interessante Arbeit ist am wichtigsten (7.52), gefolgt von Bezahlung (6.95) und Beziehung (6.62).
• Arbeitsplatzsicherheit (6.33) und Handlungsspielraum (6.08) sind ebenfalls entscheidend für die Arbeitszufriedenheit.

Merkmale, die eine Tätigkeit als Arbeit definieren

• Es wird Geld dafür bezahlt.
• Verantwortung und Zugehörigkeit zu den eigenen Aufgaben sind gegeben.
• Akzeptanz durch die Ausführung an einem Arbeitsplatz und Wertsteigerung.

Psychosoziale Funktionen der Erwerbsarbeit

• Fördert Aktivität, Kompetenzerfahrung, Zeitstrukturierung, Kooperation und soziale Anerkennung.
• Stützt die Identität des Arbeitenden.

Kriterien zur Bewertung von Arbeit

• Basierend auf verschiedenen Modellen (Rohmert, Ulich, Hacker) zur Ausführbarkeit, Schädigungsfreiheit, Persönlichkeitsförderlichkeit, und Zufriedenheit.

Entwicklung der Arbeits- und Organisationspsychologie (AOP)

• Wichtige Ansätze: Scientific Management (Taylor), Psychotechnik, Human Relations, Human Factors.
• Fokus auf psychische Strukturen der Arbeit und die Entwicklung der Organisationspsychologie.

Human Relations und Hawthorne-Studien

• Erkenntnisse aus den Hawthorne-Studien: Leistung wird durch Arbeitsbedingungen und soziale Normen beeinflusst.
• Bedeutung von Gruppenbildung und Kommunikation bei der Leistungssteigerung.

Tavistock und Human Factors

• Einführung neuer Konzepte für Teamstrukturen und technische systemische Optimierung.
• Human Factors (Ergonomie): Einfluss von Arbeitszeit auf Produktivität, z.B. Reduktion der Arbeitszeit senkt Unfälle und erhöht die Produktion.

Aufgaben und Bereiche der AOP

• Untersucht das Erleben und Verhalten des Menschen bei der Arbeit in Bezug auf Arbeitsbedingungen und persönliche Voraussetzungen.
• Aufteilung in Arbeitspsychologie (Individuum und Arbeitssysteme), Personalpsychologie (Selektion und Ausbildung) und Organisationspsychologie (Führung und Kommunikation).

Handlungsregulation

• Handlungen sind zielgerichtet, reguliert durch mentale Modelle und Feedbackmechanismen.
• Autoren wie Miller, Hacker, und Volpert betonen die Wichtigkeit der psychischen Anforderungen in Arbeitsprozessen.

Fazit zur Analyse in der AOP

• Ziel ist die Analyse und Gestaltung der menschlichen Arbeit sowie der technischen, organisatorischen und sozialen Bedingungen.
• Erkenntnis: Aufdecken von Freiheitsgraden ist entscheidend für die Bewertung psychischer Anforderungen.