Einflüsse auf die Validität von Interviews
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Einflüsse auf die Validität von Interviews

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@RosySage

Questions and Answers

Was ist das Ziel eines EOGs?

  • Maximierung der Prüfungsnoten
  • Reduzierung von Gesprächen
  • Erhebung von unverzerrten Informationen (correct)
  • Erhöhung der Prüfungszeit
  • Das Kognitive Interview wurde ausschließlich für die Vernehmung von Tätern entwickelt.

    False

    Nenne eine der vier Instruktionen des Kognitiven Interviews.

    Sich wieder in den Zusammenhang zurückversetzen

    Die Ursache für die bestimmte Form des Kognitiven Interviews ist das Prinzip der __________.

    <p>spezifischen Enkodierung</p> Signup and view all the answers

    Ordne die Kognitiven Interview Instruktionen den entsprechenden Erklärungen zu:

    <p>Sich wieder in den Zusammenhang zurückversetzen = Erinnerungen in den Kontext zurückbringen Alles berichten, was einem einfällt = Keine wichtigen Informationen auslassen In einer anderen zeitlichen Abfolge berichten = Ereignisse in einer anderen Reihenfolge erzählen Aus der Perspektive eines anderen berichten = Ereignisse aus der Sicht einer anderen Person schildern</p> Signup and view all the answers

    Wie groß war der Effekt des Kognitiven Interviews auf die Anzahl korrekt wiedergegebener Details laut Köhnken et al. (1999)?

    <p>d=0.87</p> Signup and view all the answers

    Erwachsene berichten weniger falsche Details als Schulkinder.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was wurde im Verstärkten Kognitiven Interview zusätzlich berücksichtigt?

    <p>Aufbau von Rapport</p> Signup and view all the answers

    Die Meta-Analyse von Köhnken et al. umfasste insgesamt etwa __________ Teilnehmer.

    <p>2.500</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine häufige Tendenz, die das EOG verringern möchte?

    <p>Urteilsfehler</p> Signup and view all the answers

    Welches Interviewformat zeigt eine höhere Validität?

    <p>Strukturierte Interviews</p> Signup and view all the answers

    Zunehmende Strukturierung von Interviews führt immer zu einer höheren Validität.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nenne eine Methode, die zur präzisen Analyse der Anforderungen vor einem Interview verwendet werden kann.

    <p>Critical Incident Technique</p> Signup and view all the answers

    Die Fragetechnik ist essenziell für die Interviewqualität. Situative und biografische Fragen erweisen sich als besonders ________.

    <p>valide</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Aspekte ihrem Einfluss auf die Validität zu:

    <p>Interviewformat = Beeinflusst die Validität Anzahl der Interviewer = Uneinheitlich erforscht Emotionale Komponenten = Können Urteilsbildung verzerren Vorbereitung = Basis für valide Urteile</p> Signup and view all the answers

    Welche Art von Fragen haben einen besonders positiven Einfluss auf die Validität von Interviews?

    <p>Situative Fragen</p> Signup and view all the answers

    Die Auswertung unstrukturierter Interviews ist in der Regel zuverlässiger als die Auswertung strukturierter Interviews.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was sollte bei der Erstellung eines Interviewleitfadens berücksichtigt werden?

    <p>Klare Anforderungsprofile</p> Signup and view all the answers

    Welches Ziel wird bei der Erhebung qualitativer Informationen angestrebt?

    <p>Die Vermeidung von Urteilsfehlern</p> Signup and view all the answers

    Das Verstärkte Kognitive Interview führt zu weniger Fehlern im Vergleich zur ursprünglichen Version.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nenne eine der vier Instruktionen des Kognitiven Interviews.

    <p>Sich wieder in den ursprünglichen Zusammenhang zurückversetzen.</p> Signup and view all the answers

    Die Meta-Analyse von Köhnken et al. (1999) zeigte einen starken Effekt von d=______ auf die Anzahl korrekt wiedergegebener Details.

    <p>0.87</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Begriffe den richtigen Erklärungen zu:

    <p>Spezifische Enkodierung = Grundprinzip des Gedächtnisses Rapportaufbau = Technik zur Verbesserung des Interviews Unverzerrte Informationen = Ziel qualitativer Forschung Falsche Details = Fehler in Zeugenaussagen</p> Signup and view all the answers

    Welches dieser Prinzipien liegt dem Kognitiven Interview zugrunde?

    <p>Spezifische Enkodierung</p> Signup and view all the answers

    Erwachsene berichteten mehr falsche Details als Schulkinder in den Studien.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Welches Element wird im Verstärkten Kognitiven Interview zusätzlich eingeführt?

    <p>Umgang mit Pausen.</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Elemente gehört nicht zu den vier Instruktionen des Kognitiven Interviews?

    <p>Ziele und Absichten des Interviews offenlegen</p> Signup and view all the answers

    Das Verstärkte Kognitive Interview reduziert die Anzahl falsch erinnerter Details.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Hauptziel des Kognitiven Interviews?

    <p>Die Genauigkeit der Gedächtniswiedergabe zu erhöhen.</p> Signup and view all the answers

    Die korrekte Wiedergabe im Kognitiven Interview ist laut Köhnken et al. (1999) mit einem Effekt von d= _____ assoziiert.

    <p>0.87</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Interviewtechniken ihren Beschreibungen zu:

    <p>Rapport aufbauen = Schaffung eines Vertrauensverhältnisses Umgang mit Pausen = Steigerung der Erinnerung durch Ruhe Einsatz von offenen Fragen = Ermöglichung ausführlicher Antworten In einer anderen Perspektive berichten = Erweiterung der Sichtweise</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Korrelationswerte im Kontext des EOG ist korrekt?

    <p>Die Selbsteinschätzung korrelierte mit r=.68.</p> Signup and view all the answers

    Erwachsene berichteten weniger Fehler im Kognitiven Interview als Schulkinder.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nenne eine Methode, die zur Analyse der Anforderungen vor einem Interview verwendet werden kann.

    <p>Bedarfsanalyse</p> Signup and view all the answers

    Das kognitive Interview basiert auf den Prinzipien der spezifischen ________ und der Gedächtnisspur als aus vielen Komponenten bestehend.

    <p>Enkodierung</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Merkmale ist typisch für das Verstärkte Kognitive Interview?

    <p>Aufbau von Rapport</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Vorteil von teilstrukturierten Interviews?

    <p>Sie ermöglichen Flexibilität und fördern ein positives Gesprächsklima.</p> Signup and view all the answers

    Vorab festgelegte Auswertungskriterien sind entscheidend zur Vermeidung von Fehlern.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Was ist das DIPS?

    <p>Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen</p> Signup and view all the answers

    Das CIDI ist ein standardisiertes Interview zur Diagnostik psychischer Störungen nach ________.

    <p>ICD-10</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Interviewformate den entsprechenden Beschreibungen zu:

    <p>Behavior Description Interview = Vorhersage zukünftigen Verhaltens aus vergangenem Verhalten Situational Interview = Analyse der Reaktion in spezifischen Situationen Multimodales Interview = Kombination von Struktur und Anforderungsbezug Entscheidungsorientiertes Gespräch = Integration von Forschung in die Gesprächsführung</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Elemente ist im CIDI enthalten?

    <p>276 Fragen in 15 Abschnitten</p> Signup and view all the answers

    Klinische Psychologie hat keine strukturierten Diagnosetools entwickelt.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was führt die Reliabilität des DIPS auf?

    <p>Interrater-Reliabilität und Retest-Reliabilität</p> Signup and view all the answers

    Das ________ Interview analysiert, wie Bewerber in spezifischen Situationen reagieren würden.

    <p>Situational</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über das Multimodale Interview ist korrekt?

    <p>Es minimiert die Nachteile traditioneller Interviews.</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Einflüsse auf die Validität von Interviews

    • Validität von Interviews wird stark durch das Interviewformat beeinflusst.
    • Strukturierte Interviews zeigen eine höhere Validität als unstrukturierte.
    • Huffcutt und Arthur (1994) identifizierten vier Strukturierungsstufen von Interviews.
    • Mit zunehmender Strukturierung steigt die Validität, es gibt jedoch einen Optimalpunkt.

    Strukturierungsmerkmale im Interviewprozess

    Planung

    • Eine präzise Analyse der Anforderungen, oft durch die Critical Incident Technique, ist entscheidend für die Qualität von Interviews.
    • Interviews, die auf den ermittelten Anforderungen basieren, sind validitätsstärker.
    • Mehr Informationen über die Stelle erhöhen die Interrater-Reliabilitäten und Objektivität.
    • Der Einfluss der Anzahl der Interviewer auf die Validität ist bislang uneinheitlich erforscht; mehrere Interviewer könnten jedoch vorteilhaft sein.

    Durchführung

    • Die Fragetechnik ist essenziell für die Interviewqualität.
    • Situative und biografische Fragen erweisen sich als besonders valide.
    • Erfahrungen und nonverbales Verhalten des Interviewers können die Bewertung des Interviewten beeinflussen.
    • Emotionale Komponenten, wie Attraktivität und Ethnie, können die Urteilsbildung verzerren, jedoch bei standardisierten Interviews weniger Einfluss haben.

    Auswertung

    • Unstrukturierte Interviews leiden unter unzureichender Informationsverarbeitung des Interviewers.
    • Interviewer tendieren dazu, frühzeitig ein Urteil zu bilden, was die Validität beeinträchtigen kann.
    • Für die Validitätssteigerung ist es wichtig, Antworten einzeln zu bewerten, anstatt globale Urteile zu fällen.
    • Fehler bei Ratingskalen können die Validität mindern, insbesondere in unstrukturierten Interviews.

    Gestaltungsmöglichkeiten im Interviewprozess

    Planung

    • Gründliche Vorbereitung ist die Grundlage für valide Urteile.
    • Ein sorgfältig ausgestalteter Interviewleitfaden verhindert Informationsverluste.
    • Die Leitfadenerstellung sollte auf klaren Anforderungsprofilen basieren.

    Durchführung

    • Teilstrukturierte Interviews ermöglichen Flexibilität und fördern ein positives Gesprächsklima.
    • "Günstige" Fragen sind konkret und neutral; "ungünstige" Fragen sollten vermieden werden.
    • Die Einbindung mehrerer Interviewer kann die Objektivität und Validität erhöhen.

    Auswertung

    • Entscheidung und Bewertung sollten nach der Informationssammlung erfolgen.
    • Explizite Entscheidungsregeln und verhaltensorientierte Beurteilungsskalen minimieren Verzerrungen.
    • Vorab festgelegte Auswertungskriterien sind entscheidend zur Vermeidung von Fehlern und zur Sicherstellung objektiver Bewertungen.### Profile und Auswertung von Interviews
    • Jeder Interviewte erhält ein individuelles Profil basierend auf den Anforderungen, was den Vergleich erleichtert.
    • Die DIN 33430 definiert Anforderungen und Verfahren für berufsbezogene Eignungsbeurteilungen zur Qualitätssicherung.
    • Jetter (2003) empfiehlt eine Beurteilungsdiskussion der Interviewer unmittelbar nach den Interviews.
    • Westhoff und Kluck (2008) geben Richtlinien zur schriftlichen Dokumentation von Interviewinformationen.

    Strukturierte Interviews

    • Strukturierte Interviews führen zu valideren Ergebnissen im Vergleich zu unstrukturierten Ansätzen.
    • Verschiedene Interviewformen wurden für unterschiedliche Anwendungsbereiche entwickelt.

    Klinische Psychologie

    • In den letzten zwei Jahrzehnten entstanden zahlreiche strukturierte Diagnosetools, darunter das Diagnostische Interview bei psychischen Störungen (DIPS).
    • Das DIPS erfasst nicht nur klassifikatorische Diagnosen, sondern auch therapie-relevante Informationen wie anamnestische Daten und psychosoziale Belastungsfaktoren.
    • DIPS behandelt mehrere Störungsklassen, einschließlich Angststörungen, affektive Störungen, Essstörungen, Schlafstörungen, Substanzstörungen und Persönlichkeitsstörungen.

    DIPS-Details

    • Das DIPS ist eine erweiterte Modifikation des amerikanischen ADIS-IV-L.
    • Es beinhaltet klinisch-demografische Daten, psychiatrische Anamnese und Screening für körperliche und psychische Erkrankungen.
    • Die Reliabilität des DIPS zeigt hohe Werte (Interrater-Reliabilität zwischen .66 und 1.00, Retest-Reliabilität zwischen .64 und .94).
    • Die Validität wurde durch die Differenzierung von diagnostischen Gruppen in Vergleichsstudien überprüft.

    WHO – Composite International Diagnostic Interview (CIDI)

    • Das CIDI ist ein standardisiertes Interview zur Diagnostik psychischer Störungen nach ICD-10 und DSM-III-R.
    • Entwickelt für epidemiologische Studien, ermöglicht es auch die Anwendung in klinischen Settings.
    • Hohe Standardisierung minimiert Einflussquellen, die zu geringer Reliabilität führen könnten.
    • CIDI enthält 276 Fragen, die in 15 Abschnitte geteilt sind und orientiert sich an ICD-10-Kategorien.
    • Umfassende Trainingseinheit von einer Woche erforderlich.

    CIDI-Module

    • Entwicklung von Zusatzmodulen für spezifische Störungen wie Substanzmissbrauch, PTBS und Verhaltensstörungen.
    • Die computerisierte Version (CIDI-AUTO) reduziert das erforderliche Training.

    Arbeits- und Organisationspsychologie

    • Behavior Description Interview (BDI) basiert auf der Annahme, dass vergangenes Verhalten zukünftiges Verhalten vorhersagen kann.
    • Kritische Ereignisse werden zur Bewertung produktiver und unproduktiver Verhaltensweisen genutzt.
    • Das Situational Interview (SI) analysiert, wie Bewerber in spezifischen Situationen reagieren würden.

    Multimodales Interview (MMI)

    • MMI kombiniert Struktur und Anforderungsbezug zur Minimierung der Nachteile traditioneller Interviews.
    • Aufbau aus acht Phasen, die von der Selbstvorstellung bis zu realistischen Tätigkeitsinformationen reichen.
    • In bisherigen Studien zur Validität zeigten sich Koeffizienten zwischen .15 und .57, wobei die meisten zwischen .30 und .50 lagen.### Entscheidungsorientierte Gesprächsführung
    • Entscheidungsorientiertes Gespräch (EOG) ist Teil der Entscheidungsorientierten Diagnostik.
    • Zielrichtung ist allgemeiner; es wird nicht auf bestimmte Fragetypen fokussiert.
    • Informationen aus der Forschung werden integriert, um eine vielseitige Technologie zur Gesprächsführung zu schaffen.
    • Schwerpunkt liegt auf der Erhebung qualitativer Informationen und genauen Verhaltensbeschreibungen.
    • Motivationale Aspekte wie Interessen, Werte und Überzeugungen werden erfragt, um individuelles Verhalten vorherzusagen.
    • Ziel ist es, vollständige, unverzerrte und valide Informationen zu erheben und Urteilsfehler zu vermeiden.
    • Ein umfangreicher Katalog an methodischen Regeln unterstützt die systematische Planung, Durchführung und Auswertung von Gesprächen.
    • Eine erste Studie zur Objektivität des EOG ergab eine hohe Übereinstimmung von r=.94 zwischen Prüfer und Beisitzer.

    Polizeipsychologie: Kognitives Interview

    • Kognitives Interview wurde von Fisher und Geiselman zur Vernehmung von Zeugen und Opfern entwickelt.
    • Geht auf zwei gedächtnispsychologische Prinzipien zurück: spezifische Enkodierung und Komponenten der Gedächtnisspur.
    • Vier Instruktionen des Kognitiven Interviews:
      • Sich wieder in den ursprünglichen Zusammenhang zurückversetzen.
      • Alles berichten, was einem einfällt.
      • In anderer zeitlicher Abfolge berichten.
      • Aus der Perspektive eines anderen berichten.
    • Verstärktes Kognitives Interview fügt Techniken wie Rapportaufbau und Umgang mit Pausen hinzu.
    • Meta-Analyse von Köhnken et al. (1999) zeigt starken Effekt (d=0.87) auf die Anzahl korrekt wiedergegebener Details.
    • Geringere Erhöhung unkorrekter Details (d=0.28) im Vergleich zu Kontrollgruppen mit Grundkenntnissen im Interviewen.
    • Effektivität ist höher, wenn das zu berichtende Ereignis von Schauspielern vorgespielt wird.
    • Erwachsene berichteten mehr falsche Details im Vergleich zu Schulkindern.
    • Die verstärkte Version des Kognitiven Interviews führt zu mehr Fehlern als die ursprüngliche Version.

    Einflüsse auf die Validität von Interviews

    • Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren auf die Validität von Interviews, die in verschiedenen Studien untersucht wurden.
    • Ein wichtiger Faktor ist die Strukturierung des Interviews, die die Validität positiv beeinflusst.
    • Huffcutt und Arthur (1994) unterteilen Interviews in vier Strukturierungsstufen nach dem Grad der Standardisierung der Fragen und der Bewertung der Bewerberantworten.
    • Die Validität steigt mit einer höheren Strukturierung, aber es gibt ein Optimum an Strukturierung, über das hinaus keine Validitätssteigerung mehr erfolgt.

    Strukturierungsmerkmale im Interviewprozess

    Planung

    • Eine genaue Analyse der Anforderungen anhand der Critical Incident Technique (Flanagan, 1954) ist die unabdingbare Grundlage für aussagekräftige Interviews.
    • Die Anforderungsbezogenheit erhöht die Objektivität der Beurteilungen und die Interrater-Reliabilitäten.
    • Die Zahl der Interviewer kann einen Einfluss auf die Validität des Gesprächs haben, aber es liegen bisher keine einheitlichen Ergebnisse vor.

    Durchführung

    • Der entscheidende Aspekt für die Qualität ist die Frageform und Fragetechnik.
    • Biografische Fragen haben eine höhere Validität als situative Fragen.
    • Die Attitüde und das nonverbale Verhalten des Interviewers sowie emotionale Urteilskomponenten können die Beurteilung beeinflussen.

    Auswertung

    • Eine weitere Ursache für die geringe Aussagekraft herkömmlicher Interviews ist die unzureichende Informationsverarbeitung des Interviewers.
    • Die Reliabilität und Validität von Gesprächen erhöht sich, wenn jede Antwort einzeln beurteilt wird oder multiple Ratings anstelle eines globalen Gesamturteils genutzt werden.

    Gestaltungsmöglichkeiten im Interviewprozess

    Planung

    • Eine gründliche Planung und Vorbereitung des Interviews ist die wichtigste Voraussetzung für ein valides Urteil.
    • Der Interviewleitfaden gewährleistet, dass keine relevanten Informationen oder Bereiche im Gespräch vergessen werden.

    Durchführung

    • Der Interviewleitfaden wird flexibel eingesetzt, um eine für beide Seiten angenehme Gesprächsform zu erhalten.
    • Gezielte zusätzliche Fragen ermöglichen die Erhebung vollständiger Verhaltensbeispiele.

    Auswertung

    • Die Bewertung der Informationen und das Fällen einer Entscheidung sollten getrennt von der Informationssammlung nach dem Interview erfolgen.
    • Explizite Entscheidungsregeln minimieren interindividuelle Störfaktoren wie die Bildung von Stereotypien.
    • Verhaltensorientierte Muster ermöglichen einen objektiven Vergleich zwischen den geforderten Anforderungen und dem vom Interviewten geschilderten Verhalten.### Einführung in strukturierte Interviews
    • Strukturierte Interviews sind ein wichtiges Werkzeug in der klinischen Psychologie und der Arbeits- und Organisationspsychologie.
    • Sie dienen dazu, valide und reliabel Informationen über Personen zu sammeln.
    • Strukturierte Interviews sind standardisierte Verfahren, die auf einer bestimmten Theorie oder einem bestimmten Konzept basieren.

    Klinische Psychologie

    • In der klinischen Psychologie werden strukturierte Interviews verwendet, um psychische Störungen zu diagnostizieren.
    • Ein Beispiel hierfür ist das Diagnostische Interview bei psychischen Störungen (DIPS).
    • Das DIPS ist ein standardisiertes Interview, das Informationen über verschiedene Aspekte von psychischen Störungen sammelt.

    Das Diagnostische Interview bei psychischen Störungen (DIPS)

    • Das DIPS ist ein strukturiertes Interview, das auf dem DSM-IV-TR basiert.
    • Es sammelt Informationen über verschiedene Aspekte von psychischen Störungen, wie z.B. Angststörungen, affektive Störungen und Persönlichkeitsstörungen.
    • Das DIPS ist ein umfassendes Instrument, das auch Informationen über den Zeitpunkt des Auftretens von Störungen und die Schwere der Symptome sammelt.

    Die Anwendung des DIPS

    • Die Anwendung des DIPS erfordert ein intensives Training und die korrekte Verwendung des Leitfadens und des Protokollbogens.
    • Die Interrater-Reliabilität und Retest-Reliabilität des DIPS sind gut bis sehr gut.
    • Die Validität des DIPS wurde durch verschiedene Studien bestätigt.

    Das Composite International Diagnostic Interview (CIDI)

    • Das CIDI ist ein standardisiertes Interview, das Informationen über psychische Störungen sammelt.
    • Es ist auf dem ICD-10 und dem DSM-III-R basiert.
    • Das CIDI ist ein umfassendes Instrument, das auch Informationen über den Zeitpunkt des Auftretens von Störungen und die Schwere der Symptome sammelt.

    Die Anwendung des CIDI

    • Die Anwendung des CIDI erfordert ein umfangreiches Training und die korrekte Verwendung des Leitfadens und des Protokollbogens.
    • Die Interrater-Reliabilität und Retest-Reliabilität des CIDI sind gut bis sehr gut.
    • Die Validität des CIDI wurde durch verschiedene Studien bestätigt.

    Arbeits- und Organisationspsychologie

    • In der Arbeits- und Organisationspsychologie werden strukturierte Interviews verwendet, um Informationen über die Eignung von Personen für bestimmte Berufe zu sammeln.
    • Ein Beispiel hierfür ist das Behavior Description Interview (BDI).

    Das Behavior Description Interview (BDI)

    • Das BDI ist ein strukturiertes Interview, das Informationen über das Verhalten von Personen in kritischen Situationen sammelt.
    • Es basiert auf der Grundannahme, dass vergangenes Verhalten der beste Prädiktor für zukünftiges Verhalten ist.

    Die Anwendung des BDI

    • Die Anwendung des BDI erfordert ein intensives Training und die korrekte Verwendung des Leitfadens und des Protokollbogens.
    • Die Interrater-Reliabilität und Retest-Reliabilität des BDI sind gut bis sehr gut.
    • Die Validität des BDI wurde durch verschiedene Studien bestätigt.

    Das Situational Interview (SI)

    • Das SI ist ein strukturiertes Interview, das Informationen über das Verhalten von Personen in bestimmten Situationen sammelt.
    • Es basiert auf der Grundannahme, dass Intentionen handlungsleitend für zukünftiges Verhalten sind.

    Die Anwendung des SI

    • Die Anwendung des SI erfordert ein intensives Training und die korrekte Verwendung des Leitfadens und des Protokollbogens.
    • Die Interrater-Reliabilität und Retest-Reliabilität des SI sind gut bis sehr gut.
    • Die Validität des SI wurde durch verschiedene Studien bestätigt.

    Das Multimodale Interview (MMI)

    • Das MMI ist ein strukturiertes Interview, das Informationen über verschiedene Aspekte von Personen sammelt.
    • Es kombiniert die Grundannahmen des BDI und SI zur Vorhersage zukünftigen Verhaltens.

    Die Anwendung des MMI

    • Die Anwendung des MMI erfordert ein intensives Training und die korrekte Verwendung des Leitfadens und des Protokollbogens.
    • Die Interrater-Reliabilität und Retest-Reliabilität des MMI sind gut bis sehr gut.
    • Die Validität des MMI wurde durch verschiedene Studien bestätigt.### Entscheidungsorientierte Gesprächsführung (EOG)
    • EOG ist Teil der Entscheidungsorientierten Diagnostik und zielt auf qualitative Informationen ab.
    • Nicht fokussiert auf spezifische Fragetypen, sondern integriert gesicherte Forschungsergebnisse in eine vielseitige Anwendungstechnologie.
    • Betonung liegt auf Verhaltensbeschreibungen sowie motivationalen Aspekten wie Interessen, Werten und Überzeugungen.
    • Ziel ist die Erhebung vollständiger, unverzerrter und valider Informationen zur Vorhersage individuellen Verhaltens.
    • Umfassender Katalog an methodischen Regeln führt zu systematischer Planung, Durchführung und Auswertung der Gespräche.
    • Erste Studie zur Objektivität des EOG zeigte hohe Übereinstimmung (r=.94) zwischen Prüfer und Beisitzer bei mündlichen Prüfungen.
    • Selbstbewertung der Prüflinge korrelierte signifikant mit Prüfungsnote (r=.68).

    Kognitives Interview in der Polizeipsychologie

    • Das Kognitive Interview, entwickelt von Fisher und Geiselman, basiert auf Prinzipien der spezifischen Enkodierung und der Gedächtnisspur.
    • Vier grundlegende Instruktionen für das Kognitive Interview:
      • Kontext zurückversetzen
      • Alles berichten, was einfällt
      • In abweichender zeitlicher Reihenfolge berichten
      • Aus der Perspektive eines anderen berichten
    • Das Verstärkte Kognitive Interview (Enhanced Cognitive Interview) integriert Techniken wie Rapportaufbau und gezielte Handhabung nonverbalen Verhaltens.
    • Meta-Analyse von Köhnken et al. (1999) zeigte einen starken Effekt (d=0.87) des Kognitiven Interviews auf die Anzahl korrekt wiedergegebener Details.
    • Gleichzeitig geringe Erhöhung (d=0.28) unkorrekter Details im Vergleich zu Kontrollgruppen.
    • Effektivität des Interviews war höher bei Schauspieler-Darstellungen als bei Videovorführungen.
    • Erwachsene berichteten mehr falsche Details im Vergleich zu Schulkindern.
    • Das verstärkte Kognitive Interview führte zu mehr Fehlern als die ursprüngliche Version.

    Validität von Interviews

    • Interviewformat beeinflusst stark die Validität; strukturierte Interviews sind valider als unstrukturierte.
    • Huffcutt und Arthur (1994) identifizierten vier Strukturierungsstufen von Interviews; Validität steigt bis zu einem Optimalpunkt mit zunehmender Strukturierung.

    Planung im Interviewprozess

    • Kritische Analyse der Anforderungen, z.B. durch die Critical Incident Technique, erhöht die Interviewqualität.
    • Interviews basierend auf den ermittelten Anforderungen zeigen höhere Validität und Interrater-Reliabilität.
    • Anzahl der Interviewer hat einen uneinheitlichen Einfluss auf die Validität; mehrere Interviewer könnten vorteilhaft sein.

    Durchführung von Interviews

    • Fragetechnik ist entscheidend; situative und biografische Fragen gelten als besonders valide.
    • Interviewerfahrungen und nonverbales Verhalten beeinflussen die Urteilsbildung über den Interviewten.
    • Emotionale Faktoren wie Attraktivität und Ethnie können Urteile verzerren, haben jedoch bei standardisierten Interviews weniger Einfluss.

    Auswertung von Interviews

    • Unstrukturierte Interviews leiden unter unzureichender Informationsverarbeitung durch Interviewer.
    • Frühe Urteilsbildung kann die Validität negativ beeinflussen; individuelle Bewertung der Antworten ist notwendig.
    • Fehler bei Ratingskalen vermindern die Validität, v.a. in unstrukturierten Interviews.

    Gestaltungsmöglichkeiten im Interviewprozess

    • Gründliche Vorbereitung und ein klarer Interviewleitfaden sind für valide Urteile entscheidend.
    • Teilstrukturierte Interviews ermöglichen Flexibilität und ein positives Gesprächsklima; "günstige" Fragen sollten konkret und neutral sein.
    • Nach der Informationssammlung sollten Entscheidungen und Bewertungen erfolgen, um Verzerrungen zu minimieren.

    Profil und Auswertung von Interviews

    • Individuelles Profil jedes Interviewten erleichtert den Vergleich.
    • DIN 33430 definiert Anforderungen und Verfahren für berufsbezogene Eignungsbeurteilungen.
    • Empfehlungen zur Beurteilungsdiskussion sollten unmittelbar nach den Interviews erfolgen.

    Strukturierte Interviews

    • Strukturierte Interviews liefern valider Ergebnisse im Vergleich zu unstrukturierten Ansätzen und sind für unterschiedliche Anwendungsbereiche entwickelt.

    Klinische Psychologie

    • Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen (DIPS) erfasst klassifikatorische Diagnosen sowie anamnestische und psychosoziale Informationen.
    • Hohe Reliabilität des DIPS; Interrater-Reliabilität zwischen .66 und 1.00, Retest-Reliabilität zwischen .64 und .94.

    CIDI (Composite International Diagnostic Interview)

    • CIDI ist ein standardisiertes Interview zur Diagnostik psychischer Störungen nach ICD-10 und DSM-III-R, entwickelt für epidemiologische Studien.
    • Hohe Standardisierung minimiert Einflüsse, die zu geringer Reliabilität führen könnten; enthält 276 Fragen in 15 Abschnitten.

    Arbeits- und Organisationspsychologie

    • Behavior Description Interview (BDI) basiert auf der Annahme, dass vergangenes Verhalten zukünftiges Verhalten vorhersagt.
    • Situational Interview (SI) analysiert Reaktionen in spezifischen Situationen; Multimodales Interview (MMI) kombiniert Struktur und Anforderungsbezug.

    Kognitives Interview (Polizeipsychologie)

    • Kognitives Interview, entwickelt von Fisher und Geiselman, nutzt Gedächtnispsychologie zur Vernehmung von Zeugen.
    • Vier Instruktionen: ursprünglichen Kontext zurückversetzen, alles berichten, in anderer zeitlicher Abfolge berichten, Perspektivenwechsel.
    • Verstärktes Kognitives Interview zeigt starken Effekt auf korrekt wiedergegebene Details; weniger falsche Details im Vergleich zu Kontrollgruppen.

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    Quiz Team

    Description

    In diesem Quiz beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Faktoren, die die Validität von Interviews beeinflussen. Basierend auf wichtigen Studien und meta-analytischen Untersuchungen werden die Auswirkungen des Interviewformats auf die Qualität von Auswahlgesprächen untersucht.

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