DiF I -VL14

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Questions and Answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen Leistungsbeurteilung und Lerndiagnose im pädagogischen Kontext?

  • Leistungsbeurteilung konzentriert sich auf die kurzfristige Steuerung des Unterrichts, während Lerndiagnose langfristige Entscheidungen unterstützt.
  • Leistungsbeurteilung ist ein abschließendes Urteil, während Lerndiagnose Informationen für Unterrichtsentscheidungen sammelt. (correct)
  • Leistungsbeurteilung ist ein fortlaufender Prozess, während Lerndiagnose ein abschließendes Urteil darstellt.
  • Leistungsbeurteilung misst den Kompetenzerwerb, während Lerndiagnose die Fähigkeiten in spezifischen Situationen bewertet.

Was kennzeichnet den Unterschied zwischen formeller und informeller Diagnostik im Unterricht?

  • Formelle Diagnostik ist wichtig für kurzfristige Steuerung, während informelle Diagnostik für langfristige Entscheidungen relevant ist.
  • Formelle Diagnostik basiert auf expliziten Fragestellungen und wissenschaftlich erprobten Methoden, während informelle Diagnostik auf beiläufigen, unsystematischen Eindrücken basiert. (correct)
  • Formelle Diagnostik bezieht sich auf implizite Urteile, während informelle Diagnostik explizite Fragestellungen verwendet.
  • Formelle Diagnostik wird beiläufig gewonnen und ist fehleranfällig, während informelle Diagnostik systematisch mit erprobten Methoden erfolgt.

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die funktionale Bedeutung von Diagnostik im pädagogischen Kontext?

  • Diagnostik dient hauptsächlich dazu, Schülerleistungen zu messen und zu vergleichen.
  • Diagnostik hat das Ziel, Informationen zu sammeln, um den Unterricht optimal an die Schüler anzupassen und ihre Förderung zu unterstützen. (correct)
  • Diagnostik wird eingesetzt, um Lehrkräfte bei der Planung und Steuerung des Unterrichts zu entlasten.
  • Diagnostik dient dazu, die Einhaltung von Bildungsstandards zu überprüfen.

Inwiefern unterscheiden sich Prozess- und Zustandsdiagnostik im Bildungsbereich?

<p>Prozessdiagnostik begleitet Lernprozesse, während Zustandsdiagnostik eine abschließende Diagnose am Ende des Lernprozesses darstellt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Kompetenzen sind laut Kultusministerkonferenz (KMK) besonders relevant für die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften?

<p>Die Fähigkeit, Lernvoraussetzungen zu diagnostizieren und Leistungen transparent zu erfassen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was sind laut Schrader (2010) zentrale Aspekte der Definition diagnostischer Kompetenz?

<p>Die Fähigkeit, Personen zutreffend zu beurteilen und die Grundlage für genaue Urteile und Diagnosen zu schaffen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Ebenen diagnostischer Kompetenz werden nach Langfeldt (2006) unterschieden?

<p>Individuelle, Klassen- und institutionelle Ebene. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet die Niveaukomponente bei der Messung der Genauigkeit von Lehrerurteilen?

<p>Die Genauigkeit der Schätzung der absoluten Werte für Schülermerkmale durch die Lehrkraft. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter der Differenzierungskomponente im Kontext der Genauigkeit von Lehrerurteilen?

<p>Die Fähigkeit, die Streuung der Merkmale innerhalb einer Schülerschaft korrekt einzuschätzen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Rangkomponente bei der Messung der Genauigkeit von Lehrerurteilen zu?

<p>Sie bewertet, wie genau Lehrer die relativen Leistungsunterschiede zwischen Schülern erkennen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Schlussfolgerung kann aus empirischen Befunden zur Genauigkeit von Lehrerurteilen gezogen werden?

<p>Lehrer sind im Durchschnitt gute Diagnostiker von Schulleistungen innerhalb einer Klasse, überschätzen aber oft das absolute Fähigkeitsniveau ihrer Schüler. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Determinanten der Schulleistung werden im Modell von Baumert et al. (2001) unterschieden?

<p>Schülermerkmale, schulische Faktoren und außerschulische Faktoren. (A)</p> Signup and view all the answers

Was war die zentrale Fragestellung in der Studie von Spinath (2005) zur Genauigkeit von Lehrerurteilen?

<p>Wie gut können Grundschullehrkräfte lern- und leistungsrelevante Schülermerkmale einschätzen? (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Instrumente wurden in der Studie von Spinath (2005) zur Erfassung von Schülermerkmalen eingesetzt?

<p>Intelligenztests und Fragebogenskalen für Schüler (Selbstbericht). (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt ein Ergebnis der Studie von Spinath (2005) zur Intelligenzeinschätzung durch Lehrkräfte?

<p>Nur 41,5% der Schüler wurden von ihren Lehrern richtig klassifiziert bezüglich ihrer Intelligenz. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie bewertete Spinath (2005) die Genauigkeit der Einschätzungen von Persönlichkeitsmerkmalen wie Ängstlichkeit und Lernmotivation durch Lehrkräfte?

<p>Als unzureichend. (B)</p> Signup and view all the answers

Was war das zentrale Ergebnis der Längsschnittstudie von Schrader (1989) zum Lernerfolg im Mathematikunterricht?

<p>Unterrichtsmerkmale führen bei Lehrkräften mit hoher Diagnosekompetenz zu höherem Lernerfolg der Schüler. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren untersuchten Wild und Rost (1995) hinsichtlich ihres Einflusses auf die Genauigkeit von Lehrerurteilen über Schülerintelligenz?

<p>Die Klassengröße, die Dauer der Bekanntschaft zwischen Lehrperson und Schüler, und die Dauer der Berufserfahrung der Lehrperson. (D)</p> Signup and view all the answers

Zu welchem Schluss kamen Wild und Rost (1995) bezüglich des Einflusses der Klassengröße und der Dauer der Bekanntschaft auf die Genauigkeit von Lehrerurteilen?

<p>Weder die Klassengröße noch die Dauer der Bekanntschaft haben einen systematischen Einfluss auf die Genauigkeit der Urteile. (B)</p> Signup and view all the answers

Was war eine zentrale Fragestellung in der Studie von Karing (2009) zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften?

<p>Können Grundschullehrkräfte die Leistungen und das Interesse ihrer Schüler genauer einschätzen als Gymnasiallehrkräfte? (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Schulleistungstests wurden in der Studie von Karing (2009) eingesetzt?

<p>DEMAT 4 und 5+, CFT 20, KFT 4-12+ R und ELFE 1-6. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Ergebnis erzielte Karing (2009) bezüglich der diagnostischen Urteile in Grundschulen im Vergleich zu Gymnasien?

<p>Die diagnostischen Urteile in Grundschulen waren signifikant genauer als in Gymnasien. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren hatten laut Karing (2009) keinen Einfluss auf die Diagnosegüte von Lehrkräften?

<p>Die Klassengröße, die Kooperation mit Kollegen und Eltern und die Berufserfahrung der Lehrkraft (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Erklärung lieferte Karing (2009) für die höhere diagnostische Kompetenz von Grundschullehrkräften im Vergleich zu Gymnasiallehrkräften?

<p>Das Klassenlehrerprinzip und höhere pädagogisch-psychologische Anteile in der Ausbildung. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel des Projekts VERA (Vergleichsarbeiten in der Grundschule) im Zusammenhang mit diagnostischer Kompetenz?

<p>Die diagnostischen Kompetenzen von Lehrkräften zu verbessern. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie soll laut den Materialien die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften durch VERA gefördert werden?

<p>Durch die Bereitstellung von Vergleichsmaßstäben und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Lehrkräften. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, was unter 'Diagnostischer Kompetenz von Lehrkräften' verstanden wird?

<p>Die Fähigkeit von Lehrkräften, Lernvoraussetzungen, Lernprozesse und Leistungen von Schülern zu erkennen, zu beurteilen und darauf aufbauend zu handeln. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Dimensionen ist kein Bestandteil der Messung der Genauigkeit von Lehrerurteilen nach Schrader & Helmke (1987)?

<p>Motivationskomponente (C)</p> Signup and view all the answers

In welchen der folgenden Bereiche zeigen Studien die geringste Genauigkeit der Einschätzung von Lehrkräften?

<p>Ängstlichkeit und Lernmotivation (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über den Zusammenhang zwischen Berufserfahrung und diagnostischer Kompetenz von Lehrkräften wird durch die Forschung gestützt?

<p>Es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Berufserfahrung und diagnostischer Kompetenz. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'Lerndiagnostik' im Kontext der Lehrerbildung?

<p>Der Prozess der systematischen Analyse von Lernvoraussetzungen, Lernprozessen und Lernergebnissen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Strategien ist am effektivsten, um die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften zu fördern?

<p>Die Reflexion der eigenen Urteile im Austausch mit Kollegen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Herausforderung besteht bei der Interpretation der Ergebnisse von Studien zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften?

<p>Es gibt keine einheitlichen Definitionen und Messinstrumente für diagnostische Kompetenz. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher der folgenden Faktoren ist am wichtigsten, um sicherzustellen, dass diagnostische Informationen effektiv zur Verbesserung des Unterrichts eingesetzt werden?

<p>Die systematische Auswertung der diagnostischen Informationen und die Ableitung von konkreten Maßnahmen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt die Selbstwahrnehmung der Schüler im diagnostischen Prozess?

<p>Sie kann wertvolle Informationen über die Lernmotivation und das Selbstvertrauen der Schüler liefern. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche ethischen Aspekte sind bei der diagnostischen Tätigkeit von Lehrkräften besonders zu berücksichtigen?

<p>Alle oben genannten Aspekte. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, wie Lehrkräfte Lernprozesse effektiv begleiten können?

<p>Indem sie sowohl formelle als auch informelle Diagnostik nutzen, um kurzfristige und langfristige Unterrichtsentscheidungen zu treffen. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften die Gestaltung des Unterrichts?

<p>Sie ermöglicht eine Lernumgebung, die optimal auf den Leistungsstand der Schüler abgestimmt ist. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Schlussfolgerung kann man aus den Forschungsergebnissen über die Genauigkeit von Lehrerurteilen hinsichtlich der Schülermerkmale ziehen?

<p>Lehrerurteile sind im Durchschnitt relativ genau, wobei es große interindividuelle Unterschiede zwischen den Lehrern gibt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Bedeutung der 'Rangkomponente' bei der Messung von Lehrerurteilen?

<p>Sie gibt an, wie gut Lehrer die Schüler in eine korrekte Reihenfolge bezüglich eines bestimmten Merkmals bringen können. (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn eine Lehrkraft in Bezug auf die 'Niveaukomponente' bei der Beurteilung von Schülern eine hohe Genauigkeit aufweist?

<p>Die Lehrkraft schätzt die absoluten Leistungswerte der Schüler im Durchschnitt sehr zutreffend ein. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie lässt sich die Schlussfolgerung aus der Studie von Schrader (1989) zur Diagnosekompetenz und zum Lernerfolg im Mathematikunterricht am besten zusammenfassen?

<p>Unterrichtsmerkmale wie Strukturierungshilfen sind besonders effektiv, wenn sie von Lehrkräften mit hoher Diagnosekompetenz eingesetzt werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über den Einfluss der Klassengröße auf die Genauigkeit von Lehrerurteilen wird durch Forschungsergebnisse gestützt?

<p>Die Klassengröße hat keinen systematischen Einfluss auf die Genauigkeit der Lehrerurteile. (A)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich die diagnostische Kompetenz von Grundschul- und Gymnasiallehrkräften laut der Studie von Karing (2009)?

<p>Laut Karing (2009), Grundschullehrkräfte sind in der Lage die Leistungen und das Interesse ihrer Schüler genauer einzuschätzen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Ziel verfolgt das Projekt VERA (Vergleichsarbeiten in der Grundschule) im Kontext der diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften?

<p>Das Projekt VERA soll dazu beitragen, die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften zu verbessern, indem es ihnen Rückmeldungen und Vergleichsmaßstäbe bietet. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Maßnahmen ist am wenigsten geeignet, um die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften langfristig zu verbessern?

<p>Ausschließliche Orientierung an standardisierten Tests und Normwerten.. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist Lernen?

Der Prozess des Kompetenzerwerbs.

Was ist Leistung?

Fähigkeit, erworbene Kompetenzen in spezifischen Situationen zu zeigen.

Was ist Leistungsbeurteilung?

Abschließendes Urteil über die Leistung eines Schülers.

Was ist Lerndiagnose?

Informationen über den Lernstand der Schüler sammeln, um Entscheidungen für den Unterricht zu treffen.

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Was ist Prozessdiagnostik?

Begleitet den Lernprozess fortlaufend.

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Was ist Zustandsdiagnostik?

Findet am Ende des Lernprozesses statt.

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Was ist informelle Diagnostik?

Implizite Urteile, Einschätzungen und Erwartungen, die beiläufig gewonnen werden.

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Was ist formelle Diagnostik?

Bezieht sich auf explizite Fragestellungen und nutzt wissenschaftlich erprobte Methoden.

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Nutzen der Leistungsbeurteilung für Schüler?

Schüler erhalten Rückmeldung zu ihrem Leistungsstand und Lernfortschritt.

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Nutzen der Leistungsbeurteilung für Lehrkräfte?

Planung und Steuerung des Unterrichts, angepasst an den Leistungsstand der Schüler.

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Kompetenz 1 (KMK)

Lehrerinnen und Lehrer planen Unterricht fach- und sachgerecht.

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Kompetenz 2 (KMK)

Lehrer unterstützen das Lernen der Schüler durch die Gestaltung von Lernsituationen.

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Kompetenz 3 (KMK)

Lehrer fördern die Fähigkeit zum selbstbestimmten Lernen.

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Kompetenz 7 (KMK)

Lehrer diagnostizieren Lernvoraussetzungen und Lernprozesse.

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Kompetenz 8 (KMK)

Lehrer erfassen Leistungen auf Grundlage transparenter Beurteilungsmaßstäbe.

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Diagnostische Kompetenz (Schrader)

Fähigkeit, Personen zutreffend zu beurteilen.

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Diagnostische Kompetenz (Helmke)

Leistungsunterschiede innerhalb einer Klasse erkennen.

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Individuelle Ebene diagnostischer Kompetenz

Lehrkräfte sollten abschätzen, ob ein Schüler eine Aufgabe bewältigen kann.

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Klassenebene diagnostischer Kompetenz

Lehrkräfte sollten Unterschiede zwischen Schülern erkennen und Gruppen zusammenstellen.

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Institutionelle Ebene diagnostischer Kompetenz

Lehrkräfte sollten zutreffende Zeugnisse erstellen und Vorstellungen über die Schullaufbahn entwickeln.

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Was misst die Niveaukomponente?

Man misst die Genauigkeit von Lehrerurteilen.

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Was misst die Differenzierungskomponente?

Man berücksichtigt die Streuung der Einschätzung von Merkmalen.

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Was misst die Rangkomponente?

Korrekte Rangreihe der Schüler bezüglich eines Merkmals.

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Diagnostische Kompetenz: Durchschnitt

Lehrkräfte sind im Durchschnitt gute Diagnostiker von Schulleistungen.

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Was zeigt die Rangkomponente durchschnitlich?

Die Korrelationen verschiedener Leistungsbereiche zeigt relativ genaue Einschätzungen.

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Schülermerkmale

Intelligenz, Lernmotivation, Fähigkeitsselbstwahrnehmungen, Ängstlichkeit.

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Schulische Faktoren

Unterrichtsvariablen, Klassenzusammensetzung.

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Außerschulische Faktoren

Familie, Freunde, Medien.

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Was bewertet die Spinath Studie?

Die Einschätzung der Intelligenz der Schüler.

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Was bewertet die Karing Studie?

Lehrkräfte schätzen die Kinder ein.

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Study Notes

Grundlagen der Diagnostik in pädagogischen Handlungsfeldern

  • Das Thema ist die Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften im Wintersemester 2024/25.

Einleitung

  • Schülerbeurteilung ist eine zentrale pädagogische Aufgabe von Lehrkräften.
  • Lehrkräfte sind Leistungsdiagnostiker.
  • Ein ständiger Beurteilungsprozess ist Teil der Lehrer-Schüler-Interaktion.
  • Beurteilung findet in der Öffentlichkeit statt.

Verschiedene Begriffe (Wodzinski, 2006)

  • Lernen ist der Prozess des Kompetenzerwerbs.
  • Leistung ist die Fähigkeit, erworbene Kompetenzen in einer spezifischen Situation unter Beweis zu stellen.
  • Leistungsbeurteilung ist ein abschließendes Urteil.
  • Lerndiagnose zielt darauf ab, Informationen über den Lernstand der SuS zu sammeln, um darauf aufbauende Entscheidungen für den Unterricht zu treffen.

Prozess- vs. Zustandsdiagnostik

  • Prozessdiagnostik begleitet Lernprozesse.
  • Zustandsdiagnostik ist abschließende Diagnostik am Ende des Lernprozesses.
  • Der Wandlungsprozess in Deutschland geht von abschließenden Urteilen hin zu lernbegleitender Diagnostik.

Formelle vs. Informelle Diagnostik

  • Informelle Diagnostik basiert auf impliziten Urteilen und Einschätzungen, die beiläufig und unsystematisch gewonnen werden.
  • Sie ist wichtig für die kurzfristige Steuerung des Unterrichts, aber fehleranfällig.
  • Formelle Diagnostik bezieht sich auf explizite Fragestellungen.
  • Sie nutzt wissenschaftlich erprobte Methoden, ist gezielt und systematisch erstellt und wichtig für langfristige Entscheidungen.
  • Eine Kombination aus informellen und formellen Diagnosen ist ideal.

Funktionale Bedeutung von Diagnostik

  • Die Leistungsbeurteilung hat zwei Funktionen: den Schülern eine Rückmeldung zum Leistungsstand und Lernfortschritt geben und den Lehrkräften die Planung und Steuerung des Unterrichts ermöglichen.
  • Die Lernumwelt wird dabei an den Leistungsstand der Schüler angepasst.
  • Die zugrundeliegende Annahme ist, dass Unterricht nur dann optimal wirkt, wenn die Anforderungen und Merkmale der Schüler zusammenpassen.
  • Das Ziel der Diagnostik ist die Förderung.
  • Auswahl geeigneter Maßnahmen und Anpassung pädagogischen Handelns bedarf korrekter Diagnose des Ist-Zustandes.
  • Diagnose kann sich auf zwei Ebenen beziehen: Makroebene (z. B. längerfristige Bildungsentscheidungen) und Mikroebene (z. B. Steuerung des Unterrichtsablaufs).

Diagnostische Kompetenz

  • Laut KMK (2004) gibt es 11 Kompetenzen für die Lehrerbildung in Bezug auf Bildungswissenschaften.
  • Kompetenz 1: Lehrer planen Unterricht fach- und sachgerecht und führen ihn sachlich und fachlich korrekt durch.
  • Kompetenz 2: Lehrer unterstützen das Lernen der Schüler durch die Gestaltung von Lernsituationen, motivieren und befähigen sie, Zusammenhänge herzustellen und Gelerntes zu nutzen.
  • Kompetenz 3: Lehrer fördern die Fähigkeiten der Schüler zum selbstbestimmten Lernen und Arbeiten.
  • Kompetenz 7: Lehrer diagnostizieren Lernvoraussetzungen und Lernprozesse von Schülern, fördern sie gezielt und beraten Lernende.
  • Kompetenz 8: Lehrer erfassen Leistungen von Schülern auf der Grundlage transparenter Beurteilungsmaßstäbe.
  • Die Kompetenzen 7 und 8 beziehen sich explizit auf diagnostische Kompetenz von Lehrkräften.

Definition diagnostischer Kompetenz (DK)

  • Nach Schrader (2010) ist es die Fähigkeit eines Urteilers, Personen zutreffend zu beurteilen, und die Grundlage für die Genauigkeit von Urteilen und Diagnosen.
  • Nach Helmke (2004) beinhaltet sie das Erkennen von Leistungsunterschieden innerhalb einer Klasse, das Erkennen von Lernfortschritten und das Wissen, ob und warum eine Aufgabe schwer oder leicht ist.

Drei Ebenen diagnostischer Kompetenz (Langfeldt, 2006)

  • Individuelle Ebene: Lehrkräfte sollen abschätzen können, ob ein Schüler eine bestimmte Aufgabe kann oder ob Hausaufgaben angemessen sind.
  • Sie müssen individuelle Lernvoraussetzungen beurteilen, um sie entsprechend zu fördern und fordern.
  • Klassenebene: Lehrkräfte sollten Unterschiede zwischen Schülern erkennen, Gruppen nach Gesichtspunkten zusammenstellen und erkennen, ob didaktische Schritte dem Niveau der Klasse angemessen sind.
  • Institutionelle Ebene: Lehrkräfte sollten zutreffende Jahrgangszeugnisse, Abschlusszeugnisse und Leistungsberichte erstellen können und Vorstellungen über die Eignung für die weitere Schullaufbahn entwickeln.

Weitere Aspekte der diagnostischen Kompetenz

  • Sie erfordert Wissen über die Bedingungen schulischen Lernens und über Grundlagen und Methoden der Diagnostik.
  • Schulische Alltagserfahrung reicht für den Erwerb nicht aus.
  • Es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Berufserfahrung und Diagnosekompetenz (Schrader, 1989; Spinath, 2005).
  • Diagnostische Kompetenz muss systematisch erlernt werden.

Messung der Genauigkeit von Lehrerurteilen

  • Unterscheidung zwischen drei Komponenten nach Schrader & Helmke (1987): Niveaukomponente, Differenzierungskomponente und Rangkomponente.
  • Niveaukomponente: Genauigkeit der Schätzung der absoluten Werte für Schülermerkmale.
  • Berechnung: Lehrereinschätzung minus Merkmalsausprägung der Schüler/in.
  • Differenzierungskomponente: Genauigkeit der Einschätzung der Streuung der Merkmale bei Schülern.
  • Berechnung: Streuung der Lehrereinschätzung geteilt durch Streuung der Merkmalsausprägung bei Schülern.
  • Rangkomponente: Genauigkeit, mit der die Schüler in Bezug auf ein Merkmal in eine korrekte Rangreihe gebracht werden können.
  • Es handelt sich um diagnostische Sensitivität im engeren Sinne.
  • Berechnung: Korrelation Lehrereinschätzung zwischen und tatsächlich gemessenem Schülermerkmal.

Genauigkeit von Lehrerurteilen

  • Je nachdem, welche Urteilskomponenten betrachtet werden, kommt man zu unterschiedlichen Schlüssen über die Urteilsgenauigkeit von Lehrkräften.
  • Niveaukomponente & Differenzierungskomponente (Abweichungsmaße): Vergleich des Lehrkrafturteils mit absoluten Werten der Schülermerkmale.
  • Lehrkräfte neigen zu Ãœberschätzung des Niveaus und Unterschätzung der Streuung der Schülerleistungen in Mathematik (Schrader & Helmke, 1987).
  • Eine mögliche Erklärung ist, dass Lehrkräfte solche Urteile sehr selten im Schulalltag abgeben.
  • Rangkomponente (Korrelation): Es gelingt Lehrkräften gut, die Schülerleistungen in Mathematik in die richtige Rangfolge zu bringen (Schrader & Helmke, 1987).
  • Eine mögliche Erklärung ist, dass Lehrkräfte bei der Notenvergabe stets auch Vergleiche zwischen Schülern vornehmen, was es ihnen ermöglicht, eine Leistungsrangreihe zu bestimmen.

Empirische Befunde

  • Studien zeigen, dass die Rangkomponente durchschnittlich relativ genaue Einschätzungen der Lehrkräfte innerhalb einer Klasse aufweist.
  • Zwischen verschiedenen Klassen gehen die Werte jedoch runter.
  • Eine Metaanalyse von Hoge und Coladarci (1989) über 16 Studien ergab eine mittlere Korrelation von r = .66 bei der Einschätzung verschiedener Schülerleistungen durch Lehrkräfte innerhalb einer Klasse.
  • Eine Metaanalyse von Südkamp et al. (2012) bestätigt diese Ergebnisse und findet eine mittlere Effektstärke von d = .63 innerhalb einer Klasse.
  • Lehrkräfte sind im Durchschnitt gute Diagnostiker von Schulleistungen in einer Klasse.
  • Es gibt jedoch große interindividuelle Unterschiede zwischen den einzelnen Lehrkräften.
  • Lehrkräfte neigen dazu, das absolute Fähigkeitsniveau ihrer Schüler zu überschätzen, was sogar als pädagogisch wünschenswert angesehen werden kann.
  • Dies kann Schüler motivieren, sich mit neuen Dingen auseinanderzusetzen.

Determinanten der Schulleistung

  • Schulleistung ist die Folge eines Prozesses, an dem mehrere Faktoren beteiligt sind (Schulleistungsmodell von Baumert et al., 2001).
  • Schülermerkmale: Intelligenz, Lernmotivation, Fähigkeitsselbstwahrnehmungen, Ängstlichkeit etc.
  • Schulische Faktoren: Unterrichtsvariablen, Klassenzusammensetzung etc.
  • Außerschulische Faktoren: Familie, Freunde, Medien etc.
  • Es stellt sich die Frage, wie gut Lehrkräfte Merkmale der Schüler beurteilen können.

Studie zur Genauigkeit von Lehrerurteilen von Spinath (2005)

  • Spinath (2005) untersuchte die Akkuratheit der Einschätzung von Schülermerkmalen durch Lehrer und das Konstrukt der diagnostischen Kompetenz.
  • Fragestellung war, wie gut Grundschullehrkräfte lern- und leistungsrelevante Schülermerkmale einschätzen können.
  • Dazu gehörten Intelligenz, Fähigkeitsselbstwahrnehmungen, Lernmotivation und Leistungsängstlichkeit.
  • Die Stichprobe umfasste 43 Lehrer aus 4 Grundschulen (ganze Kollegien) der Klassenstufen 1 bis 4.
  • Die Klassenstärken lagen zwischen 19 und 31 (M = 24.8, SD = 2,8).
  • Es wurden vollständige Lehrer-Schüler-Datensätze mit N = 723 verwendet.
  • Intelligenz wurde mit CFT 1 (Klassen 1-3) und CFT 20 (Klasse 4) gemessen.
  • Fragebogenskalen für Schüler (Selbstbericht) erfassten Fähigkeitsselbstwahrnehmungen, Leistungsängstlichkeit und Lernmotivation.
  • Beispiel für Fähigkeitsselbstwahrnehmung: „Wie schwer findest du das, was ihr im Unterricht macht, meistens?“
  • Beispiel für Leistungsängstlichkeit: „Wenn ich drangenommen werde, habe ich Angst, etwas Falsches zu sagen.“
  • Beispiel für Lernmotivation: „Wie sehr magst du die Dinge, die ihr im Unterricht macht, meistens?"
  • Die Lehrer waren mit den Kriterienmaßen vertraut.

Spinath-Studie (2005): Aufgabe und Ergebnisse für Intelligenz

  • Einschätzung der Intelligenz durch die Lehrer erfolgte auf einer Skala mit Kategorien wie „deutlich unterdurchschnittliche Intelligenz“ bis „deutlich überdurchschnittliche Intelligenz“.
  • Die Einschätzungen der anderen Schülermerkmale erfolgte analog, jedoch ohne die Angabe von Verteilungscharakteristika.
  • 41,5% der Schüler wurden richtig klassifiziert.
  • Es zeigte sich eine Tendenz, die Schülerintelligenz zu unterschätzen (Niveaukomponente).
  • Intelligenzunterschiede wurden nivelliert (Differenzierungskomponente).
  • Die Korrelation als Maß für die Genauigkeit der Einschätzung lag im Median bei 0.40 (Rangkomponente).

Spinath (2005): DK für alle Merkmale und zentrale Ergebnisse

  • Die Pfeile deuten an, ob eine Ãœber- oder Unterschätzung vorliegt.
  • Da es keine vereinbarten Standards für die Bewertung der Ergebnisse gibt, bieten die Ergebnisse viel Raum für Interpretation.
  • Bessere Diagnosen wurden bei Leistungen im Vergleich zu Selbsteinschätzungen erzielt.
  • Es gab mittlere Genauigkeit bzw. Korrelationen der Einschätzungen für Intelligenz und das Fähigkeitsselbstkonzept.
  • Unzureichend genau war die Einschätzung von Persönlichkeitsmerkmalen wie Ängstlichkeit und Lernmotivation.
  • Es zeigten sich i.d.R. keine oder nur kleine positive Zusammenhänge zwischen Lehrerurteil und tatsächlichen Merkmalen der Schüler.
  • Diese Ergebnisse zeigen sich auch in weiteren empirischen Studien.

DK und Lernerfolg von SuS (Schrader, 1989)

  • Eine Längsschnittstudie von Schrader (1989) untersuchte den Lernerfolg im Mathematikunterricht.
  • 39 Hauptschulklassen vom Beginn der fünften bis zum Ende der sechsten Jahrgangsstufe wurden untersucht.
  • Diagnosekompetenz der Lehrkräfte und Merkmale des Unterrichts (Strukturierungshilfen geben, Aufgaben stellen, individuell helfen) wurden erfasst.
  • Zentrale Erkenntnisse waren, dass Unterrichtsmerkmale (Strukturierungshilfen geben, Aufgaben stellen, individuell helfen) bei Lehrkräften mit hoher Diagnosekompetenz zu größerem Lernerfolg der Schüler führten.

Moderierende Faktoren (Wild & Rost, 1995)

  • Wild & Rost (1995) analysierten, ob Klassengröße, Dauer der Bekanntschaft Lehrperson–Schüler/in und Dauer der Berufserfahrung der Lehrperson die Genauigkeit von Lehrerurteilen über Schülerintelligenz beeinflussen.
  • Klassen wurden in vier Klassengrößen eingeteilt.
  • Es wurde die Korrelation von Lehrerurteil und Schülerintelligenz in jeder der vier Kategorien der Klassengröße bestimmt.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass in kleineren Klassen keine systematisch genaueren Urteile erzielt werden als in größeren.

Moderierende Faktoren (Karing, 2009)

  • Karing (2009) untersuchte in einer längsschnittlichen Studie, ob Grundschullehrkräfte Leistungen und das Interesse ihrer Schüler genauer einschätzen können als Gymnasiallehrkräfte.
  • Die Stichprobe umfasste Grundschüler (4. Klasse) und Gymnasiasten (5. Klasse) sowie deren Lehrer.
  • Schulleistungstests umfassten Arithmetik, Wortschatz und Textverstehen.
  • Selbstberichtskalen wurden für Interesse in Mathematik bzw. Deutsch eingesetzt.
  • Grundschullehrkräfte schätzten die Kinder besser ein als die Gymnasiallehrkräfte.
  • Kein Zusammenhang bestand zwischen der Urteilsgüte und dem Ausmaß an Kooperation der Lehrerkraft mit Kollegen oder Eltern.
  • Die Klassengröße und die Dauer der Berufserfahrung hatten keinen Einfluss auf die Diagnosegüte.
  • Die Schulform (Grundschule vs. Gymnasium) hatte jedoch Einfluss auf die Güte des diagnostischen Urteils, mit signifikant genaueren Urteilen in Grundschulen.
  • Mögliche Erklärungen sind das Klassenlehrerprinzip, die größere Leistungsheterogenität in der Grundschule sowie die höhere pädagogisch-psychologische, fachdidaktische und schulpraktische Ausrichtung der Ausbildung für das Grundschullehramt.

Förderung der DK durch VERA

  • Projekt VERA (Vergleichsarbeiten in der Grundschule): Lernstandserhebung in den Fächern Mathematik und Deutsch in der 3. und 8. Klassenstufe
  • Das Projekt VERA dient auch der Verbesserung der diagnostischen Kompetenzen von Lehrkräften.
  • Es wird ein Vergleichsmaßstab zur Verfügung gestellt. Urteile können objektiviert werden.
  • Ein klassen- und schulübergreifender Vergleich hilft, Beurteilungen einander anzugleichen. ###Abschluss
  • Was versteht man unter diagnostischen Kompetenzen von Lehrkräften?
  • Welche verschiedenen Urteilskomponenten können zur Bewertung der Urteilsgüte herangezogen werden?
  • Wie gut können Lehrkräfte die Leistung ihrer Schüler*innen sowie kognitive und nicht kognitive Lern- und Leistungsvoraussetzungen beurteilen?
  • Können Klassengröße, Berufserfahrung, Dauer der Bekanntschaft, Schulform die interindividuellen Unterschiede in der diagnostischen Kompetenz der Lehrkräfte erklären? Berichten Sie empirische Befunde dazu!

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