Deutschland nach dem 2. Weltkrieg

Study Notes

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa.
Viele Städte in Deutschland lagen in Trümmern, viele Straßen, Brücken und Eisenbahnen waren zerstört.
Etwa die Hälfte der Wohnfläche wurde zerbombt, viele Menschen lebten ohne Dach über dem Kopf.

Die Regierungsgewalt wurde von den vier Siegermächten (USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion) übernommen.
Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt und der Alliierte Kontrollrat in Berlin gegründet.
Die Hauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren aufgeteilt.

Das Kriegsende löste bei den Menschen unterschiedliche Gefühle aus: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung und Erleichterung.

Es kam zu lang anhaltenden Versorgungsengpässen: Lebensmittel, Bekleidung, Medikamente und Brennstoff wurden knapp.
Viele Menschen fuhren in ländliche Gebiete, um Sachwerte gegen Naturalien zu tauschen (Hamsterfahrten).

Millionen von Menschen wurden aus den deutschen Gebieten im Osten vertrieben.
Etwa 13 Millionen Deutsche waren von Flucht und Vertreibung betroffen.
Die Grenze von Polen wurde weiter in den Westen verschoben, Ostpolen gehörte nun zur Sowjetunion.

Trümmer der zerbombten Gebäude mussten weggeräumt werden.
Kriegsgefangene und ehemalige Nationalsozialisten waren zur Mithilfe verpflichtet.
Frauen kamen bei der Trümmerbeseitigung zum Einsatz, da viele Männer im Krieg gefallen waren oder noch in Kriegsgefangenschaft waren.

Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich übernahmen die Regierungsgewalt in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Potsdamer Konferenz im Februar 1945 bestimmte, dass Deutschland und Berlin nach dem Krieg in vier Besatzungszonen aufgeteilt werden sollten.
Die Siegermächte einigten sich auf die "vier Ds": Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung und Demontage.

Die USA setzten sich für den Wiederaufbau Europas ein, um dauerhaft den Frieden zu sichern, und förderten den Aufbau von Demokratien.
Die USA traten für den Liberalismus ein, eine Wirtschaftsform, bei der der Staat so wenig wie möglich in den Markt eingreift.
Die USA wollten Europa für den Handel mit amerikanischen Waren wiedergewinnen.
Die Sowjetunion wollte einen Ausgleich für die Kriegsschäden erhalten durch Demontage von Industrie- und Infrastrukturanlagen auf deutschem Boden.
Die Sowjetunion wollte die Ausdehnung des kommunistischen Gesellschaftssystems im Westen erreichen.

Die Sowjetunion unterdrückte die osteuropäischen Völker und setzte kommunistische Parteien an die Macht.
Die Westmächte forderten freie Wahlen in Osteuropa und befürchteten, dass Stalin seine Macht weiter ausdehnen wollte.
Die Konflikte zwischen der Sowjetunion und den drei Westmächten führten zur Staatenteilung Deutschlands.
1949 entstand die "Bundesrepublik Deutschland" (BRD) im Westen und die "Deutsche Demokratische Republik" (DDR) im Osten.

Die Potsdamer Konferenz war ein wichtiger Meilenstein in der Besatzungspolitik der Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Konferenz zeigte die Gegensätze zwischen den Siegermächten und legte die Grundlagen für die Teilung Deutschlands und Europas.