Deutsche Revolution und Erster Weltkrieg

Am 18. März 1848 wurde der "Vereinigte Landtag" in Berlin einberufen.

Die "Schwere Strafkammer" war ein Gericht mit hauptamtlichen Richtern und Schöffen, das für besonders schwere Verbrechen zuständig war.

Die Bürgerwehr waren bewaffnete Einheiten, die von den Bürgern einer Gemeinde gebildet wurden.

Die "Regierungsgewalt" bedeutet die Ausübung der Macht und die Verantwortung für die Verwaltung eines Staates.

Am 19. März 1848 zog der König die Truppen aus Berlin ab und stimmte der Ausarbeitung einer Verfassung zu, versprach eine preußische Nationalversammlung und bekannte sich zur Einheit Deutschlands.

Bismarck setzt seine Politik mit Gewalt und Krieg durch. Er strebt nach einem Deutschen Reich und setzt viele außenpolitische Ziele durch.

Wilhelm I. ernannte Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten Preußens am 22. September 1862, um die Liberalen im Parlament zu kontrollieren und die Macht des Königs zu stärken.

Der Konflikt zwischen König und Parlament dreht sich um die Frage, wer die Macht im Staat hat. Der König beansprucht die absolute Macht, während das Parlament mehr Einfluss auf die Politik fordert.

Preußen und Österreich griffen gemeinsam Dänemark an, um Schleswig-Holstein zu erobern. Hintergrund war die Absicht Dänemarks, Schleswig in das dänische Königreich zu integrieren.

Nach dem Dänisch-Deutschen Krieg teilten sich Preußen und Österreich die Verwaltung von Schleswig-Holstein. Dänemark verlor den Krieg, weil seine Schutzmächte Russland und Großbritannien selber im Krieg involviert waren.

Der Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand durch einen serbischen Nationalisten am 28. Juni 1914 löste eine Kette von Ereignissen aus, die zum Ersten Weltkrieg führten.

Am 5. Juli 1914 sicherte Deutschland Österreich-Ungarn die Unterstützung für alle Maßnahmen, die Österreich-Ungarn gegen Serbien unternehmen würde. Dieser „Blanko-Scheck“ ermutigte Österreich-Ungarn, Serbien ein Ultimatum zu stellen.

Österreich-Ungarn stellte Serbien am 23. Juli 1914 ein Ultimatum mit Forderungen, die Serbien kaum erfüllen konnte. Die Ablehnung des Ultimatums führte am 28. Juli 1914 zur Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.

Als Reaktion auf die österreichisch-ungarische Kriegserklärung an Serbien mobilisierte Russland seine Truppen am 19. Juli 1914. Diese Mobilmachung führte zur Kriegserklärung Deutschlands an Russland am 1. August 1914.

Deutschland erklärte am 3. August 1914 Frankreich den Krieg und setzte den Schlieffenplan in Gang, um einen schnellen Sieg über Frankreich zu erringen, bevor Russland voll mobilisiert war. Am 4. August 1914 marschierten deutsche Truppen in das neutrale Belgien ein. Dies veranlasste Großbritannien am 4. August 1914, Deutschland den Krieg zu erklären.

Das Sozialistengesetz verbot Arbeiterparteien, Gewerkschaften und Presseorgane in Deutschland. Es wurde 1878 erlassen und sollte die sozialistische Bewegung unterdrücken.

Die Arbeiterbewegung kämpfte gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und die Armut. Sie bildeten Gewerkschaften und Parteien, um ihre Interessen zu vertreten.

Bismarck wollte mit der Sozialgesetzgebung die Arbeiter von der Sozialistischen Bewegung ablenken, indem er ihnen soziale Leistungen wie Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung gewährte.

Der Imperialismus beschreibt die Phase der Expansion europäischer Großmächte in Afrika, Asien und Ozeanien im 19. Jahrhundert.

Die Industrialisierung schuf in Europa einen Bedarf an Rohstoffen und Absatzmärkten. Dies trieb die europäischen Großmächte dazu, Kolonien zu errichten.

Der Imperialismus wurde auch durch einen ausgeprägten Rassismus angetrieben, der die Europäer als überlegen gegenüber anderen Völkern ansah.

Hobson argumentierte, dass die ungleiche Verteilung des Reichtums in Industriestaaten zu Investitionen in Kolonien führte, um neue Absatzmärkte zu erschließen.

Lenin sah den Imperialismus als das letzte Stadium des Kapitalismus an, das durch den Kampf um Ressourcen und Macht geprägt ist.

Im November 1918 bildeten sich in Kiel Soldatenräte, die den Krieg beenden, die Abdankung des Kaisers fordern und die Freilassung inhaftierter Meuterer anstrebten.

Am 9. November 1918 fanden in Berlin Großdemonstrationen von Arbeitern und Matrosen statt, die den Kaiser zum Rücktritt zwangen. Der neue Reichskanzler Max von Baden erklärte den Thronverzicht von Kaiser Wilhelm II, ohne jedoch die Befugnis dazu zu haben.

Die Republik wurde in Berlin am 9. November 1918 zweimal ausgerufen: einmal vom SPD-Abgeordneten Philipp Scheidemann vom Balkon des Reichstagsgebäudes und zum zweiten vom Gründer des Spartakusbundes, Karl Liebknecht.

Nach dem Rücktritt von Max von Baden übernahm Friedrich Ebert von der SPD die Regierung, obwohl der Reichskanzler laut Verfassung nicht dazu berechtigt war.

Der Waffenstillstand von Compiègne, unterzeichnet am 11. November 1918, beendete offiziell den Ersten Weltkrieg. Die Unterzeichnung erfolgte in einem Eisenbahnwagon im Wald von Compiègne, Nordfrankreich.

Die „Dolchstoßlegende“ behauptet, dass die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg militärisch nicht besiegt wurde, sondern von Politikern und Zivilisten durch einen „Dolchstoß in den Rücken“ verraten wurde. Dieser Mythos diente dazu, die eigene Niederlage zu rechtfertigen und die Verantwortung auf andere Gruppen abzuwälzen.

Der 14-Punkte-Plan von US-Präsident Woodrow Wilson definierte die Friedensbedingungen nach dem Ersten Weltkrieg. Er basierte auf dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, öffentlicher Diplomatie und der Gründung eines Völkerbundes zur internationalen Friedenswahrung.

Der Versailler Vertrag, der den Ersten Weltkrieg offiziell beendete, legte die Nachkriegsordnung für Europa fest. Er enthielt Strafen für Deutschland, die zu politischer Instabilität und weiterer Gewalt führten.

Der Historiker Fritz Fischer argumentierte 1965, dass Deutschland den Ersten Weltkrieg durch seine expansive und imperialistische Politik initiierte. Er sah die deutsche Politik als die treibende Kraft hinter dem Krieg und den deutschen Sieg als das Ziel.

Zechlin argumentierte 1983, dass die deutsche Regierung den Krieg als Präventivmaßnahme sah, um die Machtverschiebung in Südosteuropa zu verhindern. Seine Analyse konzentriert sich auf die deutsche Angst vor dem Verlust von Macht und Einfluss.

Der Erste Weltkrieg war ein Konflikt zwischen Großmächten, die um Macht und Einfluss kämpften. Der Konflikt war durch Imperialismus, Nationalismus und Machtkämpfe geprägt.

Der Krieg konnte nicht nur im Zusammenhang mit Imperialismus betrachtet werden, sondern auch mit anderen Faktoren wie Nationalismus und Militarismus. Die Interpretation der Ursachen des Ersten Weltkriegs ist komplex und umstritten.