Deponieverordnung 2008: Unterschiede zur DV 1996

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Questions and Answers

Nennen Sie drei wesentliche Neuerungen der Deponieverordnung 2008 im Vergleich zur DV 1996.

Zum Beispiel: Einführung einer neuen Deponieeinteilung mit strengeren Kriterien, Reduktion des organischen Kohlenstoffs, strenge Vorgaben zur Vorbehandlung.

Beschreiben Sie kurz den Unterschied zwischen einer Inertabfalldeponie und einer Deponie für nicht gefährliche Abfälle.

Inertabfalldeponien nehmen sortenreine, nicht reaktive Abfälle auf, während Deponien für nicht gefährliche Abfälle eine breitere Palette an Abfällen mit niedrigen Schadstoffgehalten aufnehmen können.

Unter welchen Bedingungen ist es möglich, gefährliche Stoffe auf einer Deponie für nicht gefährliche Abfälle abzulagern?

Durch Vorbehandlung, z.B. Stabilisierung oder Immobilisierung der Stoffe, können gefährliche Stoffe so verändert werden, dass sie auf Deponien für nicht gefährliche Abfälle abgelagert werden können.

Nennen Sie drei Arten von Stoffen, deren Ablagerung auf Deponien grundsätzlich verboten ist, und begründen Sie jeweils kurz das Verbot.

<p>Flüssige Abfälle (können auslaugen), explosive Abfälle (Gefahr von Detonationen), Gase unter Druck (Bersten der Behälter).</p> Signup and view all the answers

Welche rechtlichen Vorgaben gibt es für die Ablagerung von Asbestabfällen?

<p>Asbestabfälle müssen in einem baulich getrennten Abschnitt gelagert, abgedeckt, gebunden und eventuell befeuchtet werden und es muss eine Dokumentation erfolgen.</p> Signup and view all the answers

Erklären Sie kurz das Barrierenkonzept im Deponiebau und nennen Sie die drei Barrieren.

<p>Das Barrierenkonzept dient dazu, die Umwelt vor schädlichen Emissionen aus der Deponie zu schützen. Die drei Barrieren sind: Innere Sicherheit, Äußere Sicherheit und Technische Barriere.</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Eluat und welche Bedeutung hat die Eluatklasse IV?

<p>Ein Eluat ist die Flüssigkeit, die Schadstoffe aus Abfällen herauslöst. Eluatklasse IV beinhaltet hochgefährliche Stoffe, die nur untertage deponiert werden dürfen.</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei technische Einrichtungen, die eine Deponie aufweisen muss.

<p>Kombinationsdichtung, Sickerwassersystem, Gasabsaugungssysteme.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter einer Altlast und wie werden Altlasten bewertet?

<p>Altlasten sind ehemalige Ablagerungen oder Standorte, die durch umweltgefährliche Stoffe belastet sind. Die Bewertung erfolgt nach Gefährdungseinschätzung in drei Prioritätsstufen (I, II, III).</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei Ursachen für die Entstehung von Altlasten.

<p>Unkontrollierte Abfallentsorgung, unsachgemäßer Umgang mit gefährlichen Stoffen, Kriegsfolgeschäden.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Wesentliche Neuerungen Deponieverordnung 2008?

Neue Deponieeinteilung, TOC-Reduktion, strenge Abfallvorbehandlung, Mehr-Barrieren-System, analytische Untersuchung.

Welche Deponieklassen gibt es?

Bodenaushub-, Inertabfall-, Deponie für nicht gefährliche Abfälle (mit Unterklassen) und Deponie für gefährliche Abfälle.

Arten von Deponien für gefährliche Abfälle?

Untertagedeponie, Kavernendeponie, Behälterdeponien; Vorbehandlung zur Ablagerung auf nicht-gefährlichen Deponien.

Verbotene Stoffe zur Ablagerung?

Flüssige, explosive, Gase unter Druck, schlammige, pastöse Abfälle, Krankenhausabfälle, Altreifen, Öle, Lacke, Papier, Metalle, Kunststoffe.

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Wo werden Altlasten eingetragen?

Abfälle werden im Altlastenatlas des Umweltbundesamts dokumentiert.

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Bewertung von Altlasten?

Priorität I (sofortige Sanierung), Priorität II (Sanierung notwendig, weniger dringlich), Priorität III (Sanierung längerfristig).

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Dauer der Altlastensanierung?

Meldung → Erstabschätzung → Verdachtsflächenkataster → Voruntersuchung → Sanierung; 10-20 Jahre.

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Abscheidegrade (gesamt/fraktional)?

Gesamtabscheidegrad: Menge des entfernten Staubs. Fraktionsabscheidegrad: Effektivität für Partikelgrößen.

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Funktionsweise Schwerkraftabscheider?

Abscheidung großer Partikel (>50 µm) durch Gravitation.

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Funktionsweise Elektrofilter?

Staubpartikel werden elektrisch aufgeladen und an Platten abgeschieden; 0,01–1 μm

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Study Notes

Deponieverordnung 2008 vs. DV 1996 – Wesentliche Neuerungen

  • Einführung einer neuen, strengeren Deponieeinteilung.
  • Reduktion des organischen Kohlenstoffs (TOC) zur Minimierung von Treibhausgasen.
  • Strenge Vorgaben zur Abfallvorbehandlung, seit 2004 dürfen keine unbehandelten Restabfälle mehr deponiert werden.
  • Einführung eines Mehr-Barrieren-Systems zur Erhöhung der Deponiesicherheit.
  • Verpflichtung zur analytischen Untersuchung von Abfällen vor der Deponiezulassung.

Deponieklassen und Unterklassen

  • Bodenaushubdeponie: Aufnahme von ausschließlich nicht kontaminiertem Bodenaushub.
  • Inertabfalldeponie: Aufnahme von sortenreinen, nicht reaktiven Abfällen wie unbelastetem Bauschutt, Sand, Erde und Ton.
  • Deponie für nicht gefährliche Abfälle:
    • Baurestmassendeponie: Für gemischte Baureststoffe mit geringen Schadstoffgehalten.
    • Reststoffdeponie: Für Abfälle mit hohen Schwermetallgehalten, die jedoch geringe Auslaugung aufweisen (z. B. Schlacken).
    • Massenabfalldeponie: Für aufbereitete Restmüllrückstände mit maximal 8% organischer Trockensubstanz.
  • Deponie für gefährliche Abfälle: Ausschließlich Untertagsdeponien.

Deponiearten für gefährliche Abfälle

  • Untertagedeponie, z. B. in ehemaligen Bergwerken.
  • Kavernendeponie, also unterirdische, künstliche Hohlräume.
  • Behälterdeponien, gekennzeichnet durch dichte, segmentierte Behälter.
  • Gefährliche Stoffe können nach Vorbehandlung (z. B. Stabilisierung oder Immobilisierung) auch auf Deponien für nicht gefährliche Abfälle abgelagert werden.

Verbotene Stoffe zur Ablagerung

  • Flüssige Abfälle
  • Explosive Abfälle
  • Gase unter Druck
  • Schlammige und pastöse Abfälle
  • Krankenhausabfälle
  • Altreifen
  • Öle und Lacke
  • Papier, Metalle und Kunststoffe

Asbestabfälle

  • Asbestabfälle werden der Abfallgruppe für nicht gefährliche Abfälle zugeordnet.
  • Dies umfasst baulich getrennte Abschnitte ohne andere Stoffe, Abdeckung, Bindung und Befeuchtung bei Bedarf, sowie Dokumentation.

Barrierenkonzept

  • Barriere I – Innere Sicherheit: Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen durch Emissionen über Boden, Luft und Wasser.
  • Barriere II – Äußere Sicherheit: Standortwahl unter Berücksichtigung von Umgebung, Naturschutz, Geologie, Hydrologie und Landschaftsbild.
  • Barriere III – Technische Barriere: Basis- und Oberflächenabdichtungssystem sowie technische Ausstattung.

Eluat

  • Eluat ist die Flüssigkeit, die Schadstoffe aus Abfällen herauslöst.
  • Es gibt Eluatklassen von I bis IV.
    • Klasse I: Geringste Auslaugung.
    • Klasse II-III: Mittelmäßige Auslaugung.
    • Klasse IV: Hochgefährliche Stoffe (müssen unterirdisch deponiert werden).

Technische Einrichtungen der Barriere III

  • Kombinationsdichtung bestehend aus mineralischer Schicht und Kunststoffdichtungsbahn.
  • Sickerwassersystem einschliesslich Drainageschichten, Rohren und Speicherbecken.
  • Gasabsaugungssysteme mit Gasbrunnen und Gasdrainageschichten.

Basisabdichtungen verschiedener Deponietypen

  • Bodenaushubdeponie: Keine spezielle Abdichtung erforderlich.
  • Inertabfalldeponie: Eine 50 cm dicke mineralische Schicht.
  • Baurestmassendeponie: Eine 50 cm dicke mineralische Schicht kombiniert mit einer Kunststofffolie.
  • Reststoff- und Massenabfalldeponie: Eine 50 cm dicke mineralische Schicht kombiniert mit einer Kunststofffolie.

Vorschriften bezüglich Sickerwasser

  • Sickerwasser muss gesammelt und behandelt werden.
  • Offene Speicherbecken müssen gesichert sein.
  • Rohre müssen einen Durchmesser von ≥ 200 mm haben, um Inspektionen zu ermöglichen.

Deponiegas

  • Es gibt aktive Erfassung durch Gasbrunnen, Sonden, Absaugung mit Nutzung (z. B. Stromerzeugung).
  • Es gibt passive Entgasung durch Methanoxidationsschichten oder Biofilter.

Funktionen einer Oberflächenabdichtung

  • Schutz vor Niederschlagsinfiltration.
  • Reduzierung von Deponiegasemissionen.
  • Erosionsschutz und Begrünung.

Altlasten

  • Altlasten sind ehemalige Ablagerungen/Standorte, die durch umweltgefährliche Stoffe belastet sind und eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
  • Sie sind in Österreich durch das Altlastensanierungsgesetz (ALSAG) von 1989 geregelt.
  • Ziel ist die Erfassung, Bewertung, Sanierung und Finanzierung durch Altlastenbeiträge.

Ursachen für Altlastenproblematik

  • Unkontrollierte Abfallentsorgung in der Vergangenheit, oft ohne Schutzmaßnahmen.
  • Unsachgemäßer Umgang mit gefährlichen Stoffen in Industrie, Tankstellen und metallverarbeitenden Betrieben.
  • Kriegsfolgeschäden durch Zerstörung von Industrieanlagen und Tanklagern.

Schadstoffe in Altlasten

  • MKW: Mineralkohlenwasserstoffe aus Mineralölverarbeitung und Lagerung.
  • CKW: Chlorierte Kohlenwasserstoffe aus Reinigungen und chemischen Industrien.
  • Schwermetalle: Aus Metallverarbeitung und chemischer Industrie.
  • PAK: Bei Teerverarbeitung und Gaswerken.

Altlastenatlas

  • Altlasten werden im Altlastenatlas des Umweltbundesamtes dokumentiert.
  • Die Bewertung erfolgt durch eine Prioritätenklassifizierung in drei Stufen.
    • Priorität I: Höchste Gefährdung – sofortige Sanierung erforderlich.
    • Priorität II: Mittlere Gefährdung – Sanierung notwendig, aber weniger dringlich.
    • Priorität III: Geringe Gefährdung – Sanierung kann langfristig erfolgen.

Prozessdauer von Verdachtsflächen bis Sanierungsende

  • Meldung der Verdachtsfläche, gefolgt von einer Erstabschätzung durch das Umweltbundesamt.
  • Bei Gefährdung erfolgt die Eintragung in den Verdachtsflächenkataster.
  • Voruntersuchung und Gefährdungsabschätzung dauern oft mehrere Jahre.
  • Sanierungsmaßnahmen dauern, je nach Größe & Gefährdung, bis zu 10 Jahre oder länger.
  • Die Gesamtdauer von der ersten Erfassung bis zur abgeschlossenen Sanierung kann 10 bis 20 Jahre betragen.

Gesamtabscheidegrad und Fraktionsabscheidegrad

  • Der Gesamtabscheidegrad gibt an, wie viel Prozent des gesamten Staubs aus dem Rohgas entfernt wird.
  • Der Fraktionsabscheidegrad gibt an, wie effektiv einzelne Partikelgrößenklassen abgeschieden werden.
  • Er ist besonders wichtig für Feinstaub.
  • Die besten Abscheidewerte haben Elektrofilter (bis zu 99,99 % bei Feinstaub) und filternde Abscheider.

Schwerkraftabscheider

  • Geeignet für große Partikel >50 µm
  • Verwendung zur Vorabscheidung von grobem Staub, z. B. in Zementwerken oder bei der Schüttgutverarbeitung.
  • Schwere Partikel setzen sich aufgrund der Gravitation im Abscheider ab, während das Gas weiterströmt.

Fliehkraftabscheider

  • Geeignet für Partikelgrößen von 5–50 µm.
  • Einsatzbereiche sind Holzverarbeitung, Müllverbrennung, oder als Vorabscheider in Industrieanlagen.
  • Staubpartikel werden durch Zentrifugalkraft an die Wand des Abscheiders gedrückt und nach unten geleitet.

Nassabscheider

  • Staubpartikel werden durch Wassertröpfchen gebunden und ausgewaschen.
  • In Venturiwäschern wird das Gas-Wasser-Gemisch mit hoher Geschwindigkeit durch eine Düse gepresst.
  • Geeignet für Partikel von 0,5–10 μm.
  • Vorteile: Hohe Abscheideleistung für feuchte Stäube und kein Staubabrieb oder Wiederaufwirbelung.
  • Nachteile: Erhöhter Wasserverbrauch und Entsorgung von Schmutzwasser.
  • Venturiwäscher nutzen die Kollision von Staubpartikeln mit Wassertröpfchen zur Auswaschung.

Elektrofilter

  • Staubpartikel werden elektrisch aufgeladen und an Platten abgeschieden.
  • Geeignet für Partikel von 0,01–1 µm.
  • Corona-Effekt: Negative Hochspannung (50.000 V) erzeugt geladene Ionen, die Staubpartikel aufladen.
  • Es gibt trockene Elektrofilter (wenn trockene Stäube entfernt werden müssen) und nasse Elektrofilter (wenn klebrige/feuchte Stäube entfernt werden müssen)
  • Die elektrisch aufgeladenen Staubpartikel werden von positiv geladenen Platten angezogen und abgeschieden.

Filternde Abscheider

  • Bis zu einer Staubgröße von 0,1–100 μm einsetzbar.
  • Feiner Staub setzt sich auf der Filteroberfläche ab und bildet eine Staubschicht, die als zusätzlicher Filter wirkt.
  • Arten:
    • Schlauchfilter: Lange Stoffschläuche für hohe Staubkonzentrationen.
    • Taschenfilter: Für kleinere Luftmengen.
    • Patronenfilter: Platzsparend, für geringe Staubkonzentrationen.
  • Die Abreinigung von Schlauchfiltern erfolgt durch Druckluftstoß, wodurch der Filterkuchen entfernt wird.
  • Auswahlkriterien für Filtermedien sind Temperaturbeständigkeit, Feuchte- und Chemikalienbeständigkeit sowie Partikelgröße.
  • Tiefenfilter werden zur Luftreinigung in Reinräumen und in der Automobilindustrie eingesetzt.
  • Oberflächenfilter sammeln Partikel auf der Oberfläche, während Tiefenfilter Partikel in das Filtermedium eindringen lassen.

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