Das Mittelalter: Der Gral

Das Mittelalter: Der Gral

• Am oberen Rand des Steins erscheint eine geheimnisvolle Inschrift
• Diese kündigt Namen und Geschlecht der Mädchen oder Knaben, die für die heilbringende Fahrt zum Gral bestimmt sind
• Mütter können sich glücklich schätzen, wenn ihr Kind zum Dienst beim Gral berufen wird
• Arme und Reiche sind glücklich, wenn sie aufgefordert werden, ihr Kind in die Gralsgemeinschaft zu entsenden
• Die Mitglieder werden aus vielen Ländern geholt und bleiben beim Gral ihr Leben lang frei vom Makel der Sünde
• Später erwartet sie reicher Lohn im Himmel
• Wenn ihr Leben auf Erden zu Ende geht, finden sie im Himmel höchste Erfüllung

Ursprung des Gralsmythos

• Der Ursprung kann nicht mit Sicherheit geklärt werden
• Vermutungen beinhalten:
  • Orientalische Quellen
  • Geheimlehren der Antike
  • Keltische Mythen
  • Christliche Mysterien (Eucharistie)
• In den dichterischen Werken des Mittelalters sind bereits mehrere Traditionen miteinander verknüpft worden

Beschreibung des Grals

• Wird nicht in allen Überlieferungen und Dichtungen als Stein beschrieben (z.B. bei Wolfram von Eschenbach)
• Bei Chrétien de Troyes ist es ein „Ciborium" (Behälter für Hostien)
• Bei Robert de Boron der Kelch des letzten Abendmahls, in dem Joseph von Arimathia das Blut Christi auffing
• Symbolisiert in allen Überlieferungen höchste Wunderkraft
• Laut einer christlichen Legende wird der Gral an einem unbekannten Ort gemeinsam mit einer blutenden Lanze aufbewahrt
• Ort ist nur wenigen Auserwählten zugänglich
• Gralsritter werden in der Dichtung wie eine Ordensgemeinschaft geschildert
• Diese Verbindung von mönchischer und ritterlicher Lebensform erinnert an die Ritterorden der Kreuzzüge
• Es wird vermutet, dass die Templer, ein mittelalterlicher Kreuzritterorden, den Gral verwaltet haben
• Mit dem Tod des letzten Ordensgenerals soll der Gral an einem unbekannten Ort verschwunden sein

Bedeutung in der Esoterik

• Der Gralsmythos hat bis heute den Stellenwert einer wichtigen Geheimlehre
• Der Gral gilt meist als Symbol für die Rückführung des Menschen in den verlorenen Zustand paradiesischer Vollkommenheit

Kriemhilds Rache und Ende im Nibelungenlied

• Kriemhild schlägt mit Siegfrieds Schwert Balmung ihrem Todfeind Hagen das Haupt ab
• Hildebrand, der Waffenmeister Dietrichs von Bern, tötet Kriemhild für diese Tat
• König Etzel und Dietrich beklagen den Tod so vieler Menschen

Aktualität des Artus-Mythos

• Der Artus-Mythos ist auch in der modernen Zeit noch präsent, wie Jugendbücher und Filme zeigen

Der historische und mythische Artus

• König Artus ist nicht nur eine fiktive Figur, sondern historisch nachweisbar
• Er wird erstmals in der Historia Brittonum (9. Jh.) erwähnt
• Demnach war Artus ein britischer Feldherr oder Regent eines Kleinkönigtums, der die Einfälle der Sachsen und Angeln abwehrte
• Neben den volkstümlichen Sagen prägte besonders die Geschichte der britischen Könige des Geoffrey of Monmouth das Artus-Bild.

Der Tod des Königs Artus: Zwei Versionen

• Bei Geoffrey of Monmouth wird Artus tödlich verwundet und zur Insel Avalon fortgeschafft
• Er übergibt die britische Krone seinem Neffen Konstantin
• Bei Wace wird Artus ebenfalls tödlich verwundet und nach Avalon gebracht
• Es wird jedoch betont, dass sein Tod nicht sicher ist und die Briten auf seine Rückkehr warten
• Artus hatte keine Kinder und übergab das Reich an seinen Vetter Cador

Artusepik: Erec von Chrétien de Troyes

• Artus ist in diesen Epen die überragende Symbolfigur der gesellschaftlichen Ordnung und der ideale König
• Erec, ein Ritter der Tafelrunde, wird in einen rufschädigenden Vorfall verwickelt
• Weil er sich nicht wehren konnte, verliert Erec vorübergehend seine ritterliche Ehre
• Um eine Gelegenheit zur Revanche zu finden, folgt Erec dem Ritter Yder
• Erec begegnet Enide, einem wunderschönen Fräulein aus verarmtem Adel, und will für sie nun mit dem Ritter Yder um den Sperber kämpfen

Parzival: Aufbau und Handlung

• Wolfram von Eschenbach führt zwei Handlungsstränge, die voneinander unabhängig sind
  • Gawan-Handlung
  • Parzival-Handlung
• Die Eltern von Parzival:
  • Gahmuret (Vater)
  • Belacane (Mutter)
  • Herzeloyde (Mutter)

Parzival lernt nicht mehr kennen

• Um ihrem Sohn ein ähnliches Ritterschicksal zu ersparen, zieht sich Herzeloyde mit Parzival in die Wildnis zurück
• Um ausgelacht zu werden und aufgrund dieser enttäuschenden Erfahrung zu ihr zurückzukehren, zieht der junge Mann Narrenkleider an
• Aber ihre Hoffnungen erfüllen sich nicht und sie stirbt aus Kummer
• Aus Unwissenheit setzt Parzival durchwegs tölpelhafte Handlungen

Parzival wird "roter Ritter" genannt

• Die sexuelle Belästigung der Herzogin Jeschute führt dazu, dass deren Gatte Orilus meint, seine Frau sei ihm untreu
• Auf völlig unritterliche Weise tötet Parzival den Ritter Ither, indem er ihm einen Jagdspieß durch das Visier stößt
• Parzival bemächtigt sich der glanzvollen roten Rüstung des Getöteten und wird ab nun „roter Ritter genannt.

Die Belehrung durch Gurnemanz

• Weil die Mutter nicht aus dem Spiel gelassen werden soll, soll er sich an die Lehren halten
• Verhalten soll regelmäßig überprüft, mitfühlend, freizügig, leutselig und nicht hochmütig sein

Der Gral

• Mitleid
• Demut