Dachbegrünung: Einführung, Nutzen und Funktionen

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Questions and Answers

Wie beeinflusst die Art der Dachneigung die Planung und Dimensionierung von Dränschichten und Schubsicherungen bei Dachbegrünungen?

Mit zunehmender Dachneigung verschlechtert sich die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Niederschlagswasser, was die Notwendigkeit und Dimensionierung der Dränschichten und Schubsicherungen beeinflusst.

Erläutere, wie die Wasserrückhalteleistung einer Dachbegrünung von verschiedenen Faktoren abhängt.

Sie ist abhängig von der Wasserkapazität des Substrates und der Dränschicht, der Wasserdurchlässigkeit der Schichten, dem Abflussbeiwert, der Verzögerung des Wasserabflusses und dem Jahresabflussbeiwert.

Beschreibe die Funktion einer Filterschicht in einer Dachbegrünung und welches Material typischerweise verwendet wird.

Die Filterschicht verhindert, dass Feinteile aus der Vegetationsschicht in die Dränschicht eingeschlämmt werden. In der Regel kommen Filtervliese aus Geotextilien zum Einsatz.

Nenne drei naturschutzfachliche Aspekte von Dachbegrünungen.

<p>Förderung der Biodiversität, Erweiterung von Lebensräumen für Flora und Fauna, Schaffung von Bezugsflächen und Ersatzlebensräumen für verdrängte Arten im Siedlungsbereich.</p> Signup and view all the answers

Welche konstruktiven Maßnahmen sind erforderlich, um Schäden durch selbstklimmende Pflanzen an bestimmten Fassadenoberflächen zu vermeiden?

<p>Es sollten keine selbstklimmenden Pflanzen auf ständig feuchten Mauerwerks- oder Putzflächen, rissigem Mauerwerk/Putz und Flächen mit dünner Oberputzschicht angebracht werden.</p> Signup and view all the answers

Nenne drei Anforderungen an Substrate für Dachbegrünungen.

<p>Wasserspeicherfähigkeit, Luftporenvolumen und hohe Wasserdurchlässigkeit.</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheiden sich Extensive und Intensive Dachbegrünungen hinsichtlich der Anforderungen an Substrate?

<p>Extensive Begrünungen kommen mit dünneren Substratschichten aus (4-15cm), während Intensive Schichten ab ca. 15cm benötigen.</p> Signup and view all the answers

Beschreibe, wie Schotterrasenflächen entwässert werden müssen und welche Neigung das Planum aufweisen muss.

<p>Überschüssiges Oberflächenwasser muss in Entwässerungseinrichtungen geleitet werden. Das Planum muss 1-5% Neigung aufweisen.</p> Signup and view all the answers

Nenne drei Kriterien, die bei der Auswahl von Baumarten für den urbanen Raum berücksichtigt werden müssen.

<p>Standorteignung, Funktionseignung und Wuchsgrösse.</p> Signup and view all the answers

Warum ist eine mechanische Vorbehandlung des Abwassers bei bepflanzten Bodenfiltern unerlässlich?

<p>Um Grobstoffe, absetzbare und aufschwimmende Feststoffe zu entfernen.</p> Signup and view all the answers

Welche Lärmschutzmaßnahmen gibt es?

<p>Planerische, aktive technische und passive Maßnahmen.</p> Signup and view all the answers

Erkläre, warum Anstau von Wasser nur bei Intensivbegrünungen aber nicht bei Extensivbegrünungen durchgeführt werden sollte.

<p>Bei Intensivbegrünungen ist die Kombination von Wasserspeicherung in der Vegetationsschicht mit Wasseranstau in der Dränschicht zweckmässig, bei Extensivbegrünungen sind mitunter Anstaubereiche als Nachteile verbunden.</p> Signup and view all the answers

Beschreibe die Funktion eines Schubschwelle.

<p>Bei Steildächern können Schubschwellen eingesetzt werden, um das Abrutschen des Substrates zu verhindern.</p> Signup and view all the answers

Warum verwendet man keine Trennlagen aus Filtervlies in Vertikalfiltern?

<p>Trennlagen aud Filtervlies sind nicht geeignet wegen Kolmationsgefahr.</p> Signup and view all the answers

Nenne verschiedene Einrichtungen, die zur Entwässerung von Dachbegrünungen zum Einsatz kommen.

<p>Dachabläufe, innenliegende Entwässerungsrinnen, Rinnen vor Türen, vorheängte Dachrinnen, Wasserspeier sowie Not- und Sicherheitsüberläufe.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Dachbegrünung

Flächenmäßige Vergrößerung von Grünflächen in bebauten Räumen zur Verbesserung des Stadtbilds und der Wohnqualität.

Arten der Dachbegrünung

Einfache oder komplexe Bepflanzung von Dächern, die in extensive, einfache intensive und intensive Typen unterteilt werden.

Funktionen der Dachbegrünung

Verminderung von Überhitzung, Luftreinigung, Förderung der Biodiversität und Schutz des Dachmaterials.

Schichten einer Dachbegrünung

Tragkonstruktion, Dachabdichtung, Schutzlage, Dränschicht, Filterschicht, Vegetationsschicht und optionale Gleit- und Trennlage.

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Extensivbegrünung

Naturnah angelegte Vegetationsformen, die sich weitgehend selbst erhalten. Substratschicht ist dünn (4-15 cm).

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Einfache Intensivbegrünung

Übergangsform zwischen Extensiv- und Intensivbegrünung mit geringerem Pflegeaufwand als Intensivbegrünungen.

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Intensivbegrünung

Dachgärten mit einer vielfältigen Pflanzenauswahl, einschließlich Rasen, Stauden und Gehölzen. Erfordert höheren Pflegeaufwand.

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Wasserdurchlässige Wegebeläge

Ermöglichen die Versickerung von Niederschlagswasser und tragen zur Begrünung bei. Kompromiss zwischen Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit.

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Schotterrasen

Geeignet für gelegentlich benutzte Parkflächen und geringen Verkehr. Minderung Verkehrslärmbelastung.

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Wasserdurchlässige Wegebeläge

Ermöglicht es, Verkehrsflächen naturnäher und versickerungsoffener zu gestalten

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Wertsteigerung Fassadenbegrünung

Steigerung des Immobilienwertes, Zugewinn an mietaktiver Fläche

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Gute Gründe für die Fassadenbegrünung

Schutz der Bausubstanz. Umbau des Stadtklimas

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Vertikalfilter

Das vorgeklärte Abwasser wird schwallweise von oben auf die Filteroberfläche aufgebracht und versickert vertikal durch das Filtermaterial

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Lärmschutzeinrichtungen aus toten Baustoffen

Bestehen aus verschiedenen Materialien wie Metall, Kunststoff, Beton, Holz etc.

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Schutz vor Lärm

Ein deutliche Lärmpegelminderung wurde erst ab einer Breite von 10 bis 20 Metern nachgewiesen (1-4 dB). Bei 50 Metern Breite beträgt die Minderung 5-8 dB, maximal 10 dB

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Study Notes

Dachbegrünung – Einführung und Definition

  • Dachbegrünung vergrößert Grünflächen in dicht bebauten Gebieten, verbessert das Stadtbild, wertet das Wohn- und Arbeitsumfeld auf und fördert Naturerlebnisse.
  • Haupttypen der Dachbegrünung sind Extensivbegrünungen, einfache Intensivbegrünungen und Intensivbegrünungen mit fließenden Übergängen in Schichtbau und Vegetation.

Funktionen und Wirkungen

  • Dachbegrünungen tragen durch Verdunstung und Beschattung zur Verminderung von Überhitzung bei.
  • Sie reduzieren die Luftbelastung durch Staubbindung, Schadstofffilterung und Kohlenstoffspeicherung.
  • Die Begrünung steigert die Akzeptanz, mindert Lärmbelästigung und wertet Gebäude sowie Freiflächen auf.
  • Sie fördert die Biodiversität, erweitert Lebensräume für Pflanzen und Tiere und dient als „Inselbiotop“.
  • Dachbegrünung verbessert im Winter die Wärmedämmung, reduziert im Sommer die Aufheizung und verlängert durch Schutz vor Umwelteinflüssen die Lebensdauer der Dachabdichtung.
  • Sie verzögert den Abfluss und speichert Niederschlagswasser, was zur natürlichen Zirkulation durch Verdunstung und Transpiration beiträgt.
  • Die Abflussverhältnisse von Dachsubstraten und Wasserspeicherfähigkeit variieren je nach Gründachart
  • Weiterhin steigert die Begrünung den Immobilienwert und verbessert das Image des Eigentümers.

Aufbau und Funktionsschichten

  • Der Regelaufbau von Gründächern besteht aus mehreren Schichten, die jeweils bestimmte Funktionen erfüllen:
  • Tragkonstruktion bildet die Basis.
  • Dachabdichtung dient dazu, dass kein Niederschlagswasser in die Dachkonstruktion eindringen kann (bestehend aus Bitumen, Polymerbitumen, Kunststoff, Kautschuk, PVC oder PE).
  • Ein Durchwurzelungsschutz ist erforderlich zur Verhinderung von Schäden an der Dachabdichtung durch Pflanzenwurzeln.
  • Die Schutzlage dient als zusätzlicher Schutz vor mechanischen Beschädigungen (Schutzvliese, Schutzplatten, Schutzbahnen oder Dränmatten).
  • Die Dränschicht nimmt überschüssiges Wasser auf und leitet es zu Abläufen weiter, um Staunässe zu verhindern (natürliche/synthetische Schüttstoffe, Recycling-Schüttstoffe, Dränmatten, Dränplatten).
  • Die Filterschicht verhindert das Einschlämmen von Feinteilen aus der Vegetationsschicht in die Dränschicht (Filtervliese aus Geotextilien mit min. 100 g/m²).
  • Die Vegetationstragschicht (Substrat) ist die Grundlage für das Pflanzenwachstum und muss strukturstabil sein, Wasser und Nährstoffe speichern und eine gute Wasserdurchlässigkeit aufweisen.
  • Es gibt verschiedene Substratzusammensetzungen, z.B. Boden-Gemische, Sand-Gemische, mineralische Schüttstoffe mit organischen Zuschlagsstoffen oder Recycling-Schüttstoffe.
  • Die Vegetation bildet die oberste Schicht.
  • Eine optionale Gleit- und Trennlage vermindert die Scherbelastung oder trennt inkompatible Stoffe.
  • Optionale Schubschwellen werden bei Steildächern eingesetzt, um das Abrutschen des Substrates zu verhindern.

Anforderungen an das Bauwerk (Dach)

  • Die Dachneigung beeinflusst die Notwendigkeit der Dränschichten und Schubschwellen, wobei eine zunehmende Dachneigung die Wasseraufnahme- und Speicherfähigkeit reduziert.
  • Gängige sind Flachdächer (ohne Gefälle, mit geringem Gefälle) und Steildächer mit Neigungen.
  • Die Dachkonstruktion bildet den „Baugrund“ und es gibt drei Konstruktionstypen: einschalig (gedämmt/ungedämmt), zweischalig (gedämmt/ungedämmt, belüftet) und Umkehrdach.
  • Die Lastreserve des Daches ist maßgeblich für die Begrünbarkeit, und die Tragfähigkeit muss die zusätzlichen Lasten der Dachbegrünung tragen können.

Begrünungsarten

  • Dachbegrünungen werden nach Nutzungsart, bautechnischen Gegebenheiten und Pflanzenauswahl unterschieden:
  • Extensivbegrünung ist eine naturnahe, pflegeleichte Vegetationsform mit Substratschicht von 4-15 cm.
  • Einfache Intensivbegrünung ist eine Übergangsform mit geringerem Pflegeaufwand als Intensivbegrünungen.
  • Intensivbegrünung sind Dachgärten mit vielfältiger Pflanzenauswahl und dickerer Substratschicht (ab ca. 15 cm), die einen höheren Pflegeaufwand erfordern.

Anforderungen an Substrate

  • Die Dicke des Gesamtaufbaus hängt von Dachbauweise, Vegetation und Schichtaufbau ab.
  • Bei der Bemessung des Schichtaufbaus sind Ansprüche der Vegetation, Eigenschaften der Stoffe, Dachneigung, Exposition, regionales Klima, Standortbedingungen, Flächenlasten und Wasserrückhaltung zu berücksichtigen.
  • Vegetationssubstrate sollten bestimmte Grenzwerte für abschlämmbare Teile und Größtkorn nicht überschreiten, und es werden Korngrößenverteilungsbereiche empfohlen.
  • Anforderungen an Dachbegrünungssubstrate gemäß FLL umfassen unter anderem organische Substanz, Wasserdurchlässigkeit, Wasserkapazität, Luftkapazität, pH-Wert und Salzgehalt, wobei die Werte von der Art und Schichtung der Begrünung abhängen und Nährstoffanforderungen definiert sind.

Sicherung von Materialverlagerung

  • Ab 0° Dachneigung können Maßnahmen gegen Oberflächenerosion erforderlich sein; gegen Abrutschen ab 10°.
  • Gegen Oberflächenerosion kann man scherfeste Materialien, Splittmulchung, vorübergehender Erosionsschutz, Vegetationsmatten/Nassansaaten verwenden.
  • Schubsicherungen für Steildachbegrünungen umfassen Erhöhung der Reibung, konstruktive Abstützung an Traufe und First sowie konstruktive Abtragung in der Dachfläche.

Anschlüsse an aufgehende Bauteile

  • Anschlüsse an aufgehende Bauteile und Dachränder müssen fachgerecht ausgebildet werden, um Wassereintritt zu verhindern (mind. 15 cm Höhe bis 5° Dachneigung, mind. 10 cm Höhe bei > 5° Dachneigung).
  • Verschiedene Ausbildungsvarianten für die Randausbildung sind möglich, z.B. durchgehende Dränschicht oder Abgrenzung von Vegetationsstreifen.

Entwässerungseinrichtungen

  • Verschiedene Einrichtungen werden zur Entwässerung von Dachbegrünungen eingesetzt
  • Dachabläufe (Dachgullys)
  • innenliegende Entwässerungsrinnen
  • Rinnen vor Türen
  • vorgehängte Dachrinnen
  • Wasserspeier
  • Not- und Sicherheitsüberläufe
  • Dachabläufe und Notüberläufe von Begrünung freihalten und zugänglich ausbilden; bei Dachabläufen innerhalb von Vegetationsflächen Kontrollschacht einbauen.

Wasserbevorratung

  • Die Wasserbevorratung kann in verschiedenen Schichten und Arten erfolgen:
  • In der Vegetationstragschicht durch wasserspeichernde Stoffe.
  • In der Vegetations- und Dränschicht mit korngestuften Schüttstoffen/Dränplatten.
  • In der Vegetationstragschicht mit flächigem Anstau in Schüttstoffen/Dränplatten oder partiellem Anstau in Dränprofilplatten.

Zusatzbewässerung

  • Bei Intensivbegrünungen ist abhängig vom Bedarf eine Zusatzbewässerung regelmäßig erforderlich.
  • Eine Zusatzbewässerung kann durch Schlauch, Schlauch & Regner, Sprühschlauch, Tropfschlauch, Beregnungsanlage oder Bewässerungsautomatik bei Wasseranstau erfolgen.
  • Bei Wasseranstau muss Mindestabstand zwischen Höchstwasserstand in Dränschicht und Filterschicht eingehalten werden.

Extremstandort Dach

  • Als wesentlicher Standortfaktor für Vegetation auf Dachflächen ist das Fehlen eines durchwurzelbaren Bodenanschlusses.
  • Dieser führt zu Problemen, wie;
  • Begrenzter Wurzelraum
  • Wurzelkonkurrenz
  • Keine Versickerung des Wassers
  • Kein Wasseraufstieg aus Unterboden
  • Verminderte Taubildung
  • Kein Stoffaustausch der Vegetation mit Unterboden
  • Staunässepotential
  • Aufheizung der Vegetationsschicht
  • Erhöhte Verdunstung des Bodenwassers
  • Veränderte Humusbildung
  • Die Wasserversorgung ist der primär beeinflussende und begrenzende Faktor.
  • Die Lebensräume für Vegetation auf Dächern sind durch unterschiedliche Bedingungen charakterisiert (Dachneigung, Licht, Standortbelastungen).

Pflege

  • Die Pflege der Dachbegrünung richtet sich nach der Art der Begrünung und den verwendeten Pflanzen; extensive Begrünungen sind pflegearm, intensive Begrünungen aufwendiger.
  • Wesentliche Maßnahmen umfassen Wässern und Düngen, Kontrolle von Kletterhilfen, Freischneiden von Anlagen, Schnittmaßnahmen und Totholzbeseitigung.
  • Die Gewährleistungsfrist beträgt in der Regel für Kletterhilfen und deren Befestigung 5 Jahre, für Pflanzen und Pflanzarbeiten 1 Jahr.

Regenwasserbewirtschaftung – Einführung

  • Die Regenwasserbewirtschaftung zielt auf die möglichst geringe Veränderung des natürlichen Wasserhaushaltes ab, indem Verdunstung, Versickerung und Abfluss kombiniert werden.
  • Die rechtliche Grundlage bildet das Wasserhaushaltsgesetz (WHG).
  • Die Planung und Ausführung der Regenwasserbewirtschaftung erfordert die Beachtung von Untergrund, Schadstoffbelastung, Wasserqualität, Grundwasserstand, Topographie, Fläche etc..

Regenwasser-Versickerungsanlagen

  • Flächenversickerung: Versickerung über eine ausreichend durchlässige, unbefestigte Fläche.
  • Muldenversickerung: Kurzzeitige Zwischenspeicherung in einer offenen, begrünten Mulde mit begrenzter Einstauhöhe.
  • Mulden-Rigolen-Element: Kombination einer Mulde zur Zwischenspeicherung mit einer Rigole zur Versickerung.
  • Rigolen- und Rohr-Rigolenversickerung: Unterirdische Versickerung in einem mit Kies gefüllten Graben (Rigole) oder einem perforierten Rohrstrang (Rohr-Rigole), mit Absetzvorrichtung sinnvoll.
  • Versickerungsschacht: Ein Schacht aus Betonschachtringen zur Sammlung und Versickerung von Regenwasser, oft mit Behandlungsanlage.
  • Versickerungsbecken: Ein offenes Becken zur Sammlung und Versickerung von Regenwasser.
  • Mulden-Rigolen-System: Eine Kombination aus mehreren Mulden und Rigolen.

Versickerungsparameter

  • Durchlässigkeit des Untergrundes (kf-Bereich: 1 x 10-³ bis 1 x 10-6 m/s) und Mächtigkeit des Sickerraums (mind. 1 Meter bezogen auf mittleren höchsten Grundwasserstand) sind wichtig.
  • Mindestabstände zum Grundwasser (Sohlabstand und Flurabstand) einhalten.
  • Eine stoffliche Belastung von Niederschlagsabflüssen ist zu berücksichtigen ist und es werden drei Belastungskategorien unterschieden: gering, mäßig und stark belastet.
  • Die Bemessung erfolgt auf Grundlage des DWA-A 117 und bei der Ausführung sind Bodenverdichtungen zu vermeiden.

Begrünbare Wegedecken

  • Auch begrünbare Wegedecken wie Schotterrasen und begrünbare Pflasterbeläge tragen zur Regenwasserbewirtschaftung bei, indem sie die Versickerung ermöglichen.
  • Schotterrasen sind für geringer belastete Verkehrsflächen geeignet, wobei die Wasserdurchlässigkeit eine wichtige Anforderung ist.
  • Bei begrünten Pflasterdecken muss ein Kompromiss zwischen Tragfähigkeit und Wasserdurchlässigkeit gefunden werden.
  • Weiterhin kann Dachbegrünung zur Verzögerung des Abflusses und zur Rückhaltung von Niederschlagswasser beitragen.

Stadtbaumpflanzungen

  • Auch Stadtbaumpflanzungen erfordern eine Optimierung des Wurzelraumes und die Beachtung möglicher Schäden an Verkehrsflächen.
  • Eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit des Baugrundes ist wichtig.
  • Bepflanzte Bodenfilter dienen der Wasserreinigung und können als naturnahe Klärverfahren eingesetzt werden.
  • Lärmschutzeinrichtungen können ebenfalls begrünt werden, wobei das Bodensubstrat wasserspeichernde Eigenschaften haben sollte.
  • Die Abdichtung von Wasserbecken erfordert die Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Gesetze, FLL-Empfehlungen und DIN-Normen.

Zusammenfassung

  • Regenwasserbewirtschaftung ist ein komplexes Feld, das technische, rechtliche und ökologische Aspekte umfasst und den natürlichen Wasserkreislauf erhalten soll.

Wasserdurchlässige Wegebeläge: Einführung

  • Wasserdurchlässige Wegebeläge ermöglichen eine naturnahe und versickerungsoffene Gestaltung von Verkehrsflächen.
  • Arbeitsgrundlage für die Planung, den Bau und die Instandhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen ist die „Richtlinie für die Planung, Bau und Instandhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen“ (FLL- 2018).

Schotterrasen

  • Sie sind geeignet für gelegentlich benutzte Parkflächen, Ausweichflächen an Straßen und Feuerwehrflächen.
  • Für schattige Lagen und bei hoher Belastung nur bedingt geeignet
  • Einfassung wird empfohlen, um Einwachsen und Ausbrechen zu verhindern.
  • Bei zu hohem Grundwasserstand kapillarbrechende Schichten einbauen.
  • Planum muss eine Neigung von 1-5% aufweisen
  • Anforderungen an Schotterrasen:
  • Tragfähigkeit, Vegetation
  • Wasserdurchlässigkeit
  • Ästhetische Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit
  • Bei unzureichendem Untergrund durch Erhöhung der Tragschichtdicke, zusätzliche Verdichtung, Entwässerung, Zuschlagen fehlender Körnungen oder Bodenverfestigung verbessern
  • Vegetation: Boden-Gemische, Sand-Gemische, mineralische Schüttstoffe mit organischen Zuschlagsstoffen oder Recycling-Schüttstoffe (Baustoffgemische 0/32 bis 0/45)
  • Herstellung: Entmischtes Material darf nicht eingebaut werden, also auf den Wassergehalt achten (Vermischung vor Baustelle, Einarbeitung von Düngern unterlassen)
  • Ansaat: Günstige Auflaufbedingungen herrschen i.d.R. von Mai bis September (RSM 5.1 und RSM 7.2)
  • Pflege: Möglichst weder wässern noch Düngen (Unerwünschten Aufwuchs entfernen und Schäden mit Ausgangssubstrat ausbessern; Organische Auflagen auf Feuerwehrflächen sollten 2cm nicht überschreiten)
  • Abnahme: Der abnahmefähige Zustand ist erreicht, wenn Vegetation einen gleichmäßigen Bestand mit 50% Bodenbedeckung aufweist

Begrünbare Pflasterbeläge

  • Verwendet werden Pflastersteine und Platten sowie Waben- und Gitterelemente
  • Auch hier muss ein Kompromiss zwischen Tragfähigkeit (Verdichtung), Wasserdurchlässigkeit und Wasserspeicherung gefunden werden
  • Tragschicht mit vegetationstechnischen Eigenschaften bilden Bindeglied zwischen Anforderungen
  • Ergänzend zum Schotterrasen ist nach dem Abrütteln fehlendes Baustoffgemisch nachzufüllen (Öffnungen und Fugen unter Oberkante des Belags verfüllt)

Gleisbettbegrünung

  • Substrate mit hoher Wasserdurchlässigkeit, Strukturstabilität, Wasser- und Nährstoffspeichervermögen sowie Tritt-/Scherfestigkeit und Windsogsicherheit

Zusammenfassung

  • Bei der Planung und Ausführung von wasserdurchlässigen Wegebelägen müssen sowohl die bautechnischen als auch die vegetationstechnischen Anforderungen berücksichtigt werden
  • Die Wahl der richtigen Materialien und eine fachgerechte Herstellung sowie eine angepasste Pflege sind entscheidend für die langfristige Funktionsfähigkeit. Die FLL-Richtlinie dient hierbei als wichtige Arbeitsgrundlage.

Fassadenbegrünung: Einführung und Definition

  • Die Fassadenbegrünung umfasst Systeme, bei denen Pflanzen an oder vor Gebäudeaußenwänden wachsen (bodenständig und wandgebunden)

Funktionen und Wirkungen

  • Die Fassadenbegrünung hat städtebaulich-freiraumplanerische Aspekte (flächenmäßige Vergrößerung von Grünflächen)
  • Ökologische Funktionen und Wirkungen
  • Schaffung von Bezugsflächen
  • Ersatzlebensräume für Flora und Fauna
  • Verzögerung des Abflusses, Rückhaltung von Niederschlagswasser
  • Auf das Gebäude wirkende Funktionen wie Luftreinigung, Kühlung der Zuluft bei Sommer und Energiesparung
  • Planungsgrundlagen: Wertsteigerung, Materialschutz, Materialökonomie, Einsparung von Dachmaterialien und Lebensdauerverlängerung

Rechtliche Aspekte

  • Anbringen von Kletterhilfen/ Begrünung von Fassaden sind in der Regel nicht genehmigungspflichtig, nur unter bestimmten Auflagen
  • Schutz von Fassadenoberflächen und konstruktiven Bauteilen durch wurzelfeste Abdichtung der aufgehenden Fundamentwände
  • Ungeeignet Flächen für selbstklimmende Bepflanzung
  • Flächen die uneingeschränkt begrünt sind: intakte Klinker-, Ziegel- und Betonoberflächen
  • Anforderungen an Brand- und Blitzschutz

Pflanzenauswahl:

  • Selbstklimmer, Ranker und Schlinger
  • Bestimmung der Geschosszahl
  • Zustand der Fassadenoberfläche
  • Aufwand der Pflege
  • Ist Gerüst und Fassade sichtbar?
  • Nutzung der Kletterhilfe

Kletterformen

  • Selbstklimmer (Haftwurzler, Haftscheibenranker)
  • Ranker (Blatt-, Blattstiel-, Sprossranker)
  • Schlinger (Windschaftgewächse, Spreizklimmer)

Kletterhilfen

  • Für nicht selbstklimmende Pflanzen sind Kletterhilfen notwendig, diese senkrechten Konstruktionselemente können als Gestaltungselemente dienen
  • Standorte -und Pflanzung

Wandgebundene Systeme

  • Pflanzbehälter auf Kragkonsolen und Vorkonstruktionen
  • Gliederung in ein Flächenraster aus Einzelfeldern mit vertikaler Substratebene

Pflege und Gewährleistung

  • Entwicklungs- und Unterhaltungspflege erfolgt entsprechend DIN 18919
  • Wartung und Sicherstellung der Gewährleistung

Fazit

  • Die Fassadenbegrünung stellt eine gestalterisch ansprechende und ökologisch wertvolle Maßnahme dar, die eine sorgfältige Planung erfordert, um langfristige Schäden zu vermeiden und die vielfältigen positiven Effekte zu gewährleisten.

Bodenfilter: Grundlagen und Funktion

  • Bepflanzte Bodenfilter sind ein Verfahren zur biologischen Nachbehandlung von mechanisch vorgereinigtem Abwasser.
  • Der Bodenfilter übernimmt eine Siebfunktion.
  • Pflanzen sorgen für eine Durchwurzelung des Bodens, Sauerstoffeintritt und Schutz vor Auskühlung.

Abwasservorbehandlung

  • Die mechanische Vorbehandlung ist für bepflanzte Bodenfilter unerlässlich
  • Grobstoffe, absetzbare und aufschwimmende Feststoffe müssen zuvor entfernt werden

Anlagentypen

  • Zwei Beschickungssysteme; :
  • Das vorgeklärte Abwasser wird von oben auf die Filteroberfläche aufgebracht und versickert vertikal durch das Filtermaterial
  • Das vorgeklärte Abwasser durchströmt den Filterkörper horizontal

Abdichtung und Filteraufbau

  • Bepflanzte Bodenfilter müssen abgedichtet sein für Drän- und Filterstützschichten von Vertikalfiltern
  • Es müssen enggestufte Korngemische (U < 5) mit stetiger Kornverteilungslinie gewählt werden; bindige Anteile (< 63 µm) dürfen 2% nicht überschreiten

Zu und Ablauf

  • Vorbehandlung und Beschickung müssen hydraulisch entkoppelt werden (Vorlagebehälter), um Schlammaustrag zu vermeiden
  • Die Ablaufkonstruktion sollte einen zeitweiligen Anstieg des Wasserspiegels ermöglichen

Bepflanzung

  • Die Durchwurzelung des Bodenfilters mit Schilf dient einen langfristigen Betrieb

Wartung und Betrieb

  • Wartung und Betrieb bepflanzter Bodenfilter sind auch wichtige Aspekte siehe DWA-A 262

Schall & Lärm - Definition

  • Schall wird als schwingende Luftteilchen definiert, die Luftdruckschwankungen verursachen und vom menschlichen Gehör wahrgenommen werden
  • Wird dieser Schall als störend empfunden, spricht man von Lärm
  • Lärm ist demnach belästigender Schall und setzt sich aus einer objektiven Komponente (dem Schall) und einer subjektiven (der Wahrnehmung) zusammen
  • Die logarithmische Größe L = 10 x log 10 x (p²/po²) (dB)
  • Die Wahrnehmung hängt von verschiedenen Faktoren ab (Alter, Tätigkeit, Umgebung etc.)

Gesetzliche Grundlagen

  • TA-Lärm, Verkehrslärmschutzverordnung und Bundes-Immissionsschutzgesetz

Lärmschutzmaßnahmen

  • Aktive Maßnahmen: Reduzierung des Lärms an der Quelle
  • Passive Maßnahmen: Reduzierung des Lärms am Ort der Einwirkung

Tote Baustoffe

  • Anlagen zum Lärmschutz, die aus toten Baustoffen wie Metall, Kunststoff etc. bestehen
  • Das Wohlbefinden von Anwohnern wurde durch "tote" Schallschutzwände kaum verbessert
  • Studien zeigten Beeinträchtigungen der subjektiven Bewertung der akustischen Wirksamkeit

Vegetative Lärmschutzeinrichtungen

  • Lärmschutzpflanzungen: positive Wirkungen auf die Lärmminderung zeigen Pflanzen mit:
  • Großen Blättern mit harter Struktur
  • Senkrechte Blattstellung
  • Hohe Laubdichte
  • Lange Belaubungsdauer
  • Guter Staffelung
  • Begrünte Erdwälle: durch dichte Schüttung absorbieren Erdmassen den Schall fast vollständig (Ausmaß hängt von Wallhöhe, Beugungswinkel und Anordnung ab)
  • Steilwände: Oft nur mit Schling- und Kletterpflanzen zu bepflanzen.
  • Vegetative Lärmschutzwände: Weiterentwicklung der Steilwände
  • Lärmschutzgabionen: Bestehen aus einem Mehrkammer-Korbsystem
  • Grundkorb ist unterteilt und mit Sand gefüllt
  • Lärmseite wird mit Schaumlava befüllt
  • Planungsgrundsätze für Schallschutzeinrichtungen

Zusammenfassung

  • Vegetation im Siedlungsbereich bietet Potenzial für eine verbesserte Akzeptanz und zusätzliche Umwelteffekte

Stadtbaumpflanzungen

  • Stadtbäume erfüllen wichtige Funktionen: Ortsbild, Gliederung von Stadträumen, Kleinklima
  • Weiterhin tragen sie zur Verbesserung des Lokal-/Kleinklimas bei

Auswahl

  • Die Auswahl von Baumarten haben folgende Kriterien:
  • Standorteignung, Wuchsgröße
  • Pflanzsubstrat muss einem vorgegebenen Korngrößenverteilungsbereich entsprechen und Sand mindestens 30% aufweisen
  • Schäden an Verkehrsflächen und Baugrund
  • Wurzelwachstum muss durch Maßnahmen gelenkt werden, Oberflächen sollen erschlossen werden

Pflanzgrubenbauweisen

  • Es werden verschiedene Pflanzgrubenbauweisen unterschieden:
  • Offene, nicht überbaute Pflanzgruben und überbaute Pflanzgruben

Belüftung & Schäden

  • Überbaute Pflanzgruben sollen mit Belüftungs versehen sein
  • Verkehrsbereiche sind so zu begrenzen, dass Einwurzeln ausgeschlossen wird

Schadensbilder

  • Baumwurzeln können in Bereiche gelangen, die die Stabilität schwächen und Hebung, Risse etc. hervorrufen Maßnahmen zur Sanierung nötig

Wasserbecken

  • Für die Errichtung der Becken sind diese Gesetze relevant: BauGB, WHG, BImSchG und BGB
  • Die Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) hat Empfehlungen herausgegeben
  • Zudem sind verschiedene DIN EN und DIN Normen zu beachten

Anforderungen

  • Die Teichabdichtung muss Sicherheit und Lebensdauer haben (belastbar durch Nutzungs- und Klimaeinwirkung)
  • Es sind geeignete Böschungs- und Neigungswinkel (amphibiengerecht!) auszubilden
  • Der Baugrund soll hinsichtlich Eigenschaften von einheitlicher Beschaffenheit sein
  • Die Abdichtung muss bei Bedarf durch Kombination verschiedener Werkstoffe geschützt werden

Abdichtungssysteme

  • Produkte nur mit Ü-Zeichen, CE-Kennzeichnung , allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (ABZ) oder einer Eignungsprüfung verwenden
  • Abdichtung mit verschiedenen Bindemitteln unterteilen ( hydraulische und bitumenhaltige Bindemittel)
  • Die Herstellung von Nahtverbindungen mit verschiedenen Schweißverfahren oder der Selbstklebetechnik
  • Die Materialauswahl für die Lärmabgewandte Seite ist frei (Auswahl von Holz, Metall Beton oder Erdmodellierung)
  • Abdichtungssysteme aus glasfaserverstärktem (GUP) anwenden

Gestaltung

  • Physikalische Unterschiede zwischen Fließ- und Stillgewässern
  • Wichtige Standortbedingungen in Stillgewässern: Wärmehaushalt, Lichtverhältnisse, der pH-Wert und die Nährstoffverfügbarkeit
  • Maßnahmen zur Algenvvermeidung / Regulierung in Becken und Tümpel
  • Natürliche Tiefenzonierung der Becken in Zonen unterteilen

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