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Questions and Answers

Ein Therapeut wendet das Mailänder Modell an. Welche der folgenden Vorgehensweisen wäre am wenigsten repräsentativ für diesen Ansatz?

  • Die Entwicklung direkter, paradoxer Interventionen, um problematische Verhaltensmuster zu unterbrechen. (correct)
  • Die aktive Aufdeckung und Interpretation verborgener Kommunikationsmuster innerhalb der Familie.
  • Die Aufrechterhaltung einer neutralen Haltung, um die unvoreingenommene Erforschung der familiären Dynamik zu fördern.
  • Die Anwendung zirkulärer Fragen, um die wechselseitigen Beziehungen zwischen Familienmitgliedern zu untersuchen.

Ein Therapeut, der in der Tradition der strukturellen Familientherapie arbeitet, beobachtet in einer Familie starre Grenzen und eine diffuse Hierarchie. Welche Intervention wäre am wenigsten zielführend, um die Dysfunktionalität zu beheben?

  • Die Förderung der Flexibilisierung der Grenzen, um eine gesunde Autonomie und Verbundenheit zu ermöglichen.
  • Die Durchführung einer Genogramm-Analyse, um transgenerationale Muster von Loyalitäten und Verpflichtungen aufzudecken. (correct)
  • Die Klärung der Rollen und Verantwortlichkeiten, um eine angemessene Hierarchie zu etablieren.
  • Die direkte Konfrontation der Familienmitglieder mit den beobachteten dysfunktionalen Mustern.

Ein systemischer Therapeut arbeitet mit einem Klienten, der unter wiederkehrenden Panikattacken leidet. Welche der folgenden Annahmen würde am wenigsten mit einem konsequent systemischen Ansatz übereinstimmen?

  • Die Panikattacken können als Lösungsversuch des Systems interpretiert werden, mit einer schwierigen Situation umzugehen.
  • Die Panikattacken sind in den Beziehungskontext des Klienten eingebettet und werden von ihm beeinflusst.
  • Die Panikattacken sind Ausdruck einer tieferliegenden, individuellen psychischen Störung des Klienten. (correct)
  • Die Panikattacken sind Teil einer systemischen Schleife, in der die Reaktionen der Umwelt die Symptomatik verstärken können.

In der systemischen Therapie wird häufig der Konstruktivismus als grundlegendes Prinzip betont. Welche Aussage widerspricht am deutlichsten dieser Annahme?

<p>Die Realität ist eine objektive, unabhängig vom Beobachter existierende Größe. (A)</p> Signup and view all the answers

Ein Paartherapeut bemerkt während einer Sitzung, dass die Partner sich ständig gegenseitig unterbrechen und Vorwürfe austauschen. Welche Intervention wäre im Sinne der kontextuellen Therapie nach Ivan Boszormenyi-Nagy am wenigsten angemessen?

<p>Die Vermittlung von Kommunikationstechniken, um das Paar zu befähigen, sachlicher miteinander zu interagieren. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Therapeut arbeitet mit einem Klienten, der eine tief verwurzelte Angst vor sozialen Situationen hat. Welche Vorgehensweise würde am wenigsten der lösungsorientierten systemischen Therapie entsprechen?

<p>Die detaillierte Analyse der Entstehung und Aufrechterhaltung der Angst in der Vergangenheit. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage widerspricht am ehesten dem Prinzip der Zirkularität in der systemischen Therapie?

<p>Verhalten ist eine Einbahnstraße, bei der eine Person die Ursache und die andere die Wirkung ist. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Annahmen liegt NICHT der lösungsorientierten Kurztherapie zugrunde, wenn ein Klient mit chronischen Beziehungsproblemen vorstellig wird?

<p>Die detaillierte Analyse vergangener Beziehungsmuster ist unerlässlich, um die zugrunde liegenden dysfunktionalen Schemata aufzudecken und somit nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein systemischer Therapeut wendet Goal Attainment Scaling (GAS) bei einer Familie an, bei der es um die Verbesserung der Kommunikation zwischen Eltern und einem Teenager geht. Welche der folgenden Skalierungen würde am wenigsten dem systemischen Ansatz entsprechen?

<p>Die Skala bewertet ausschließlich die Verhaltensweisen des Teenagers, da dessen Verhalten als Hauptauslöser der Kommunikationsprobleme identifiziert wurde. (A)</p> Signup and view all the answers

In einem Fall, in dem ein Klient unter starker beruflicher Erschöpfung leidet, wendet ein Therapeut die lösungsorientierte Fragetechnik an. Welche Frage wäre am wenigsten geeignet, um den Fokus auf Ressourcen und Lösungen zu lenken?

<p>Welche konkreten Symptome der Erschöpfung belasten Sie am meisten, und seit wann treten diese Symptome in dieser Intensität auf? (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Therapeut arbeitet mit einem Klienten, der unter Angstzuständen leidet. Um die Selbstwirksamkeit des Klienten zu stärken, schlägt der Therapeut vor, eine "Skala der Angstbewältigung" zu entwickeln. Welches Vorgehen wäre am wenigsten geeignet, um die Prinzipien der Lösungs- und Ressourcenorientierung zu berücksichtigen?

<p>Die Skala sollte detailliert erfassen, in welchen Situationen die Angst <em>besonders stark</em> auftritt, und diese Situationen nach dem Grad der Vermeidung ordnen. (C)</p> Signup and view all the answers

Eine systemische Beraterin arbeitet mit einem Team, in dem es zu Konflikten aufgrund unterschiedlicher Arbeitsstile kommt. Um die Ressourcenorientierung zu fördern, könnte sie folgende Interventionen einsetzen. Welche der genannten Interventionen würde am wenigsten dazu beitragen, die Stärken und Kompetenzen des Teams zu aktivieren?

<p>Die Beraterin führt eine detaillierte Analyse der Konfliktsituationen durch, um die dysfunktionalen Kommunikationsmuster im Team aufzudecken. (C)</p> Signup and view all the answers

In einem komplexen Familiensystem, das von chronischen Konflikten geprägt ist, beobachten Sie, dass ein bestimmtes Verhaltensmuster zwischen den Elternteilen sich kontinuierlich verstärkt. Welcher systemische Mechanismus ist hier am wahrscheinlichsten aktiv?

<p>Positive Rückkopplung, die die Eskalation der Konflikte verstärkt und aufrechterhält. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Berater arbeitet mit einem Team, in dem die Mitglieder unterschiedliche Meinungen über die Ursachen eines Projektscheiterns haben. Um ein tieferes Verständnis der jeweiligen Perspektiven zu fördern, setzt der Berater zirkuläre Fragen ein. Welche der folgenden Fragen wäre hierbei am effektivsten?

<p>„Was glauben Sie, wie Ihr Teamkollege die Auswirkungen Ihrer Handlungen auf das Projekt beurteilt?“ (A)</p> Signup and view all the answers

In einer systemischen Therapie wird ein Genogramm erstellt. Welchen primären Zweck verfolgt der Therapeut damit, insbesondere im Hinblick auf die transgenerationalen Muster innerhalb der Familie?

<p>Die grafische Darstellung von wiederkehrenden Verhaltensweisen und Beziehungsmustern über mehrere Generationen hinweg. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein systemischer Therapeut arbeitet mit einer Familie, in der ein Jugendlicher oppositionelles Verhalten zeigt. Der Therapeut formuliert eine Hypothese, dass das Verhalten des Jugendlichen eine Funktion innerhalb des Familiensystems erfüllt. Welche der folgenden Hypothesen wäre am systemischsten?

<p>Das Verhalten des Jugendlichen lenkt von den ungelösten Konflikten zwischen den Eltern ab und stabilisiert so das Familiensystem. (D)</p> Signup and view all the answers

Während einer Familiensitzung äußert ein Familienmitglied eine Aussage, die von den anderen alsProvokation wahrgenommen wird, was zu einer emotionalen Eskalation führt. Welches Vorgehen wäre für einen systemisch orientierten Berater am angemessensten, um die Situation zu deeskalieren und die Kommunikation wiederherzustellen?

<p>Die Aussage des Familienmitglieds paraphrasieren und nach der zugrunde liegenden Intention fragen, um das Verständnis zu fördern. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Paar sucht eine systemische Beratung auf, da es in einer sich wiederholendenStreitspirale gefangen ist. Jeder Partner beschuldigt den anderen, das Problem zu verursachen. Wie kann der Berater das Konzept der Zirkularität nutzen, um das Paar zu unterstützen?

<p>Indem er die Partner dazu ermutigt, ihre individuellen Beiträge zur Aufrechterhaltung des Streits zu erkennen und zu verstehen. (D)</p> Signup and view all the answers

In einem Team gibt es eine hohe Fluktuation und mangelnde Zusammenarbeit. Ein Organisationsberater wird hinzugezogen und entscheidet sich, systemische Prinzipien anzuwenden. Welche Intervention wäre am ehesten geeignet, um die zugrunde liegenden Dynamiken zu verstehen und zu verändern?

<p>Gemeinsame Workshops durchführen, in denen die Teammitglieder ihre unterschiedlichen Perspektiven austauschen und gemeinsam Lösungen entwickeln. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein systemischer Therapeut arbeitet mit einer Familie, in der ein Kind unter Schulangst leidet.Nachdem der Therapeut ein Genogramm erstellt und zirkuläre Fragen gestellt hat, entwickelt er gemeinsam mit der Familie eine Hypothese. Welche der folgenden Hypothesen wäre am umfassendsten und systemisch relevantesten?

<p>Die Schulangst des Kindes ist ein Ausdruck von ungelösten Konflikten zwischen den Eltern und dient dazu, die Familie zusammenzuhalten. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Unternehmen führt agile Arbeitsmethoden ein, um dieFlexibilität und Innovationsfähigkeit zu steigern. Nach einiger Zeit stellt sich jedoch heraus, dass die Teams zunehmend isoliert voneinander arbeiten und die übergreifende Zusammenarbeit leidet. Welcher systemische Aspekt sollte hier besonders berücksichtigt werden,um die Situation zu verbessern?

<p>Die Förderung von bereichsübergreifender Kommunikation und Koordination, um Silodenken zu verhindern. (C)</p> Signup and view all the answers

In einer Organisation wird ein neues Leistungsbeurteilungssystem eingeführt, das auf individueller Zielerreichung basiert. Nach einiger Zeit stellt man fest, dass die Mitarbeiter zwar ihre individuellen Ziele erreichen, aber die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch zwischen den Abteilungen leiden erheblich. Welches systemische Prinzip wird hier vernachlässigt?

<p>Das Prinzip der Zirkularität, das besagt, dass alle Teile des Systems miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit schwerer Agoraphobie unterzieht sich einer Expositionstherapie. Welche der folgenden Vorgehensweisen würde das Prinzip des Inhibitionslernens am wenigsten berücksichtigen und somit die Effektivität der Therapie potenziell untergraben?

<p>Den Patienten zu ermutigen, vor jeder Exposition detaillierte Fluchtpläne zu erstellen und diese während der Exposition mental zu proben, um ein Gefühl der Kontrolle zu bewahren. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Therapeut behandelt einen Veteranen mit einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) mittels imaginärer Exposition. Welche der folgenden Strategien wäre am wenigsten geeignet, um die Gedächtniskonsolidierung im Kontext des Inhibitionslernens zu optimieren?

<p>Kurz vor und unmittelbar nach der Expositionseinheit ein Medikament zu verabreichen, das bekanntermaßen die synaptische Plastizität im Mandelkern reduziert, um eine Überkonsolidierung traumatischer Erinnerungen zu verhindern. (A)</p> Signup and view all the answers

Ein Forscher untersucht die neurobiologischen Grundlagen der Expositionstherapie bei sozialer Angststörung. Welche der folgenden experimentellen Befunde würde die Hypothese des Inhibitionslernens am stärksten unterstützen?

<p>Eine erhöhte Expression von GABAergen Rezeptoren im Mandelkern, was die inhibitorische Kontrolle über Angstreaktionen verstärkt. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit Panikstörung und schwerer Agoraphobie erhält interozeptive Expositionstherapie. Welche der folgenden Anweisungen an den Patienten wäre kontraproduktiv im Hinblick auf die Prinzipien des Inhibitionslernens?

<p>„Wenn Sie während der Übung das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren, konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung und wiederholen Sie beruhigende Mantras, bis die Angst nachlässt.“ (B)</p> Signup and view all the answers

Eine Psychologin behandelt einen Patienten mit starker sozialer Angst, der Expositionen in realen sozialen Situationen konsequent vermeidet. Welche der folgenden Interventionen wäre am wenigsten geeignet, um die Patientenmotivation zu fördern und die Compliance mit der Expositionstherapie zu erhöhen?

<p>Die Androhung von Konsequenzen (z.B. Abbruch der Therapie), falls der Patient weiterhin die Expositionen vermeidet, um den Druck zur Veränderung zu erhöhen. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit einer spezifischen Phobie (z.B. Spinnenphobie) erfährt eine Flooding-Therapie. Während der Sitzung zeigt der Patient Anzeichen extremer Panik und bittet inständig, die Exposition abzubrechen. Wie sollte der Therapeut am angemessensten reagieren, um sowohl das Patientenwohlbefinden zu gewährleisten als auch die Prinzipien der Expositionstherapie zu berücksichtigen?

<p>Die Exposition kurzzeitig unterbrechen, um Entspannungstechniken anzuwenden und die Angsthierarchie neu zu bewerten, bevor die Exposition gegebenenfalls in modifizierter Form fortgesetzt wird. (B)</p> Signup and view all the answers

Eine Forschergruppe entwickelt eine neue VR-gestützte Expositionstherapie für Flugangst. Welche der folgenden Designentscheidungen wäre am wenigsten geeignet, um die ökologische Validität und den Therapieerfolg zu maximieren?

<p>Die Vermeidung jeglicher unvorhergesehener Ereignisse oder technischer Defekte in der VR-Umgebung, um die Angst des Patienten nicht unnötig zu verstärken. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über die Limitationen und Herausforderungen der Expositionstherapie trifft NICHT zu?

<p>Die Expositionstherapie ist universell anwendbar und zeigt bei allen Angststörungen unabhängig von deren Ätiologie und Schweregrad eine hohe Erfolgsrate. (A)</p> Signup and view all the answers

Ein Therapeut wendet eine graduierte Exposition bei einem Patienten mit Prüfungsangst an. Der Patient berichtet, dass er während der Expositionen zwar weniger Angst verspürt, aber dennoch massive Blackouts in den realen Prüfungssituationen erlebt. Welche der folgenden zusätzlichen Interventionen wäre am sinnvollsten, um dieses Problem anzugehen?

<p>Kognitive Techniken zur Modifikation negativer Gedankenmuster und zur Verbesserung der Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf die Prüfungsleistung integrieren. (A)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern beeinflusst das Sicherheitsverhalten von Patienten während der Expositionstherapie die langfristige Prognose, und welche modulierenden Faktoren sind dabei von entscheidender Bedeutung?

<p>Sicherheitsverhalten verstärkt die Angstreaktion langfristig, da es die Konfrontation mit den angstauslösenden Reizen vermeidet, wobei die Vermeidungstendenz durch die initiale Angstdämpfung verstärkt wird; entscheidend sind dabei die subjektive Bewertung der Bedrohung und die wahrgenommene Selbstwirksamkeit. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche kritischen Überlegungen müssen bei der Gestaltung von Expositionen im Kontext der Angsterkrankungen besonders beachtet werden, um das Rückfallrisiko aufgrund unzureichender Generalisierung und Habituation zu minimieren?

<p>Regelmäßige Expositionen in verschiedenen Kontexten, die den Alltag des Patienten widerspiegeln, sind essentiell, um Habituation zu fördern und Generalisierung zu ermöglichen, wobei die Intensität der Exposition schrittweise gesteigert werden sollte. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwieweit beeinflusst die Gestaltung der therapeutischen Beziehung und die Implementierung von Feedbackschleifen die Effektivität von Expositionstherapien bei komplexen Angsterkrankungen, und welche spezifischen Techniken sind dabei besonders geeignet?

<p>Die aktive Einbeziehung des Patienten in die Therapieplanung und die regelmäßige Rückmeldung über den Therapiefortschritt sind essentiell, um die Motivation und Compliance zu erhöhen und die individuellen Bedürfnisse des Patienten zu berücksichtigen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche ethischen Implikationen und potenziellen Risiken sind bei der Anwendung von Konfrontationstechniken in der Psychotherapie besonders zu berücksichtigen, insbesondere im Kontext von schwer traumatisierten Patienten und komorbiden psychischen Erkrankungen?

<p>Eine sorgfältige Anamnese, Risikoeinschätzung und Vorbereitung des Patienten sind essentiell, um potenzielle Risiken zu minimieren und die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten, wobei die Konfrontation schrittweise und in einem sicheren therapeutischen Rahmen erfolgen sollte. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die systemische Perspektive die Gestaltung und Durchführung von Paar- und Familientherapie, und welche spezifischen Interventionen sind besonders geeignet, um dysfunktionale Interaktionsmuster zu verändern und die Kohäsion zu fördern?

<p>Die systemische Perspektive betont die Bedeutung der Interaktionen und Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern, wobei Interventionen wie zirkuläre Fragen und Genogramme eingesetzt werden, um die systemischen Dynamiken zu verstehen und zu verändern. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche differenziellen Indikationen und Kontraindikationen sind bei der Auswahl zwischen Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie zu berücksichtigen, und welche spezifischen Kriterien sind dabei von entscheidender Bedeutung?

<p>Die Wahl der Therapieform sollte auf einer sorgfältigen Anamnese und Diagnose basieren, wobei die individuellen Bedürfnisse, Probleme und Ressourcen des Patienten berücksichtigt werden müssen; spezifische Kriterien sind die Art der Probleme, die Beziehungsfähigkeit des Patienten und die Verfügbarkeit von Ressourcen. (B)</p> Signup and view all the answers

Inwieweit beeinflusst die Berücksichtigung von kulturellen und diversitätsbezogenen Faktoren die Effektivität psychotherapeutischer Interventionen in verschiedenen Settings, und welche spezifischen Kompetenzen sind dabei für den Therapeuten erforderlich?

<p>Die Berücksichtigung von kulturellen und diversitätsbezogenen Faktoren ist essentiell, um die individuellen Bedürfnisse und Perspektiven des Patienten zu verstehen und die Therapie entsprechend anzupassen; der Therapeut benötigt spezifische Kompetenzen wie kulturelle Sensibilität, Empathie und die Fähigkeit zur Selbstreflexion. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich bei der Gestaltung von Gruppentherapien im Hinblick auf die Förderung von Kohäsion, den Umgang mit Konflikten und die Gewährleistung von Sicherheit und Vertraulichkeit für alle Teilnehmer?

<p>Die Förderung von Kohäsion, der konstruktive Umgang mit Konflikten und die Gewährleistung von Sicherheit und Vertraulichkeit sind essentiell für eine erfolgreiche Gruppentherapie, wobei der Therapeut eine moderierende und unterstützende Rolle einnimmt. (B)</p> Signup and view all the answers

Inwieweit können Erkenntnisse aus der Neurobiologie und der Psychotraumatologie die psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen verbessern, und welche spezifischen Interventionen sind dabei besonders vielversprechend?

<p>Die Integration von neurobiologischen und psychotraumatologischen Erkenntnissen in die psychotherapeutische Behandlung ermöglicht ein tieferes Verständnis der Auswirkungen von Trauma auf das Gehirn und den Körper, wobei spezifische Interventionen wie EMDR und imaginative Verfahren besonders vielversprechend sind. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche spezifischen Herausforderungen und ethischen Dilemmata ergeben sich bei der Durchführung von psychotherapeutischen Interventionen im Kontext von Organisationsberatung und Teamcoaching, insbesondere im Hinblick auf Vertraulichkeit, Interessenskonflikte und die Abgrenzung von Therapie und Beratung?

<p>Die Wahrung der Vertraulichkeit, die Vermeidung von Interessenskonflikten und die klare Abgrenzung von Therapie und Beratung sind essentiell für eine ethisch verantwortungsvolle Durchführung von psychotherapeutischen Interventionen im Kontext von Organisationsberatung und Teamcoaching. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Mailänder Modell

Verdeckte Kommunikationsmuster aufdecken.

Strukturelle Familientherapie

Umstrukturierung problematischer Interaktionen.

Strategische Therapie

Symptome neu bewerten.

Kontextuelle Therapie

Wiederherstellung von Gerechtigkeit in Beziehungen.

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Narrative Therapie

Neue, konstruktive Lebensgeschichten entwickeln.

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Zirkularität

Verhalten beeinflusst und wird beeinflusst.

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Konstruktivismus

Wirklichkeit wird subjektiv interpretiert.

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Expositionstherapie

Konfrontation mit gefürchteten Reizen zur Reduktion von Angstreaktionen.

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In-vivo-Exposition

Direkte Konfrontation mit der realen, angstauslösenden Situation.

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Imaginäre Exposition (in sensu)

Sich die angstauslösende Situation intensiv vorstellen.

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Interozeptive Exposition

Gezielte Konfrontation mit angstauslösenden körperlichen Symptomen.

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Flooding (Reizüberflutung)

Intensive, direkte Konfrontation mit der Angst ohne Vermeidung.

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Graduierte Exposition

Stufenweise Annäherung an die Angst, basierend auf einer Angsthierarchie.

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Virtuelle Realität (VR-Exposition)

Einsatz von VR-Technologie für realitätsnahe Expositionsübungen.

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Inhibitionslernen

Angstreaktionen werden nicht gelöscht, sondern gehemmt (inhibiert).

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Vermeidung reduzieren

Sicherheitsverhalten vermeiden, da es das Inhibitionslernen hemmt.

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Sicherheitsverhalten

Patienten nutzen oft unbewusst Strategien, die den Therapieerfolg verringern.

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Ungenügende Wiederholung

Zu seltene oder zu kurze Expositionen führen zum Rückfall.

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Therapeutische Fehler

Therapeuten machen Fehler, die die Wirksamkeit mindern.

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Einzelsetting

Individuelle Themen, intensive Arbeit, hohe Vertraulichkeit stehen im Vordergrund.

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Paartherapie/-beratung

Beziehungskonflikte und Kommunikation stehen im Vordergrund.

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Familientherapie

Interaktionsmuster und systemische Dynamiken sind zentral.

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Gruppentherapie

Soziale Interaktion und gegenseitige Unterstützung stehen im Vordergrund.

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Teamcoaching

Arbeitsprozesse und Teamkonflikte werden thematisiert.

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Techniken in Paartherapie

Aktives Zuhören, Reframing und Kommunikationsmodelle.

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Methoden in Familientherapie

Zirkuläre Fragen, Genogramme und systemische Aufstellungen.

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Rahmen setzen (Gespräche)

Ziel, Rollen und Erwartungen zu Beginn eines Gesprächs klären.

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Allparteilichkeit

Alle Perspektiven berücksichtigen, keine Partei ergreifen.

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Paraphrasieren und Spiegeln

Technik, um Missverständnisse zu vermeiden.

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Dynamiken beobachten

Wer spricht viel/wenig? Wer wird ausgeschlossen?

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Ressourcen betonen

Stärken und Erfolge hervorheben.

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System

Eine Gruppe von Elementen in wechselseitiger Beziehung.

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Homöostase

Systeme streben nach Gleichgewicht.

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"Man kann nicht nicht kommunizieren"

Jedes Verhalten ist eine Nachricht.

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Systemische Schleife

Positive Rückkopplung verstärkt, negative stabilisiert Muster.

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Lösungs- und Ressourcenorientierung

Der Fokus liegt auf Stärken und Lösungen, nicht auf Problemen.

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Goal Attainment Scaling (GAS)

Methode zur individuellen Fortschrittsbewertung anhand einer 5-stufigen Skala.

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Partizipative Zielerarbeitung

Gemeinsame Definition von Zielen, um die Klienten aktiv einzubinden.

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Lösungsvision entwickeln

Frage: Wie würde es aussehen, wenn das Problem gelöst wäre?

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Erste kleine Schritte

Welche konkreten Maßnahmen können sofort umgesetzt werden?

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Study Notes

Zentrale Systemische Traditionen und Prinzipien

  • Die systemische Therapie betrachtet psychische Probleme im Kontext von Beziehungen, Familien und sozialen Systemen und nicht isoliert.
  • Verschiedene Traditionen und Prinzipien prägen das Verständnis und die Methoden der systemischen Therapie.

Zentrale Systemische Traditionen

  • Es gibt verschiedene systemische Traditionen, darunter das Mailänder Modell, die Strukturelle Familientherapie, die Strategische Therapie, die Kontextuelle Therapie und die Narrative Therapie.

Mailänder Modell (Mara Selvini Palazzoli)

  • Die Mailänder Modell betont Hypothesenbildung, Neutralität und zirkuläre Fragen.
  • Ziel ist es, verdeckte Kommunikationsmuster und Regeln aufzudecken.

Strukturelle Familientherapie (Salvador Minuchin)

  • Der Fokus liegt auf Familienstrukturen, Hierarchien und Grenzen.
  • Ziel ist die Umstrukturierung problematischer Interaktionen.

Strategische Therapie (Jay Haley, Milton Erickson)

  • Direkte, oft paradoxe Interventionen werden eingesetzt, um problematische Muster zu verändern.
  • Ziel ist es, Symptome als Lösungsversuche zu erkennen und neu zu bewerten.

Kontextuelle Therapie (Ivan Boszormenyi-Nagy)

  • Die Kontextuelle Therapie betont Fairness, Loyalitäten und unausgeglichene Beziehungen.
  • Ziel ist die Wiederherstellung von Gerechtigkeit in Beziehungen.

Narrative Therapie (Michael White, David Epston)

  • Probleme werden als Geschichten betrachtet, die umgeschrieben werden können.
  • Ziel ist es, neue, konstruktive Lebensgeschichten zu entwickeln.

Zentrale Systemische Prinzipien

  • Zirkularität bedeutet, dass Verhalten keine Einbahnstraße ist, sondern beeinflusst und wird beeinflusst.
  • Konstruktivismus besagt, dass die Wirklichkeit subjektiv wahrgenommen und interpretiert wird.
  • Kommunikationstheorie (Paul Watzlawick): Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
  • Systemische Schleife (Feedback-Prozesse): Veränderungen in einem Teil des Systems wirken auf das gesamte System.
  • Lösungs- und Ressourcenorientierung: Der Fokus liegt auf Stärken anstatt auf Defizite.
  • Neutralität und Allparteilichkeit: Der Therapeut nimmt keine Partei ein, sondern erkennt alle Perspektiven an.
  • Zirkuläre Fragen: Dies sind Fragen, die helfen, Beziehungen und Muster aus neuen Blickwinkeln zu sehen.
  • Diese systemischen Konzepte sind besonders in der Familientherapie, Paartherapie und Organisationsberatung von Bedeutung.

Expositionstherapie

  • Die Expositionstherapie ist eine bewährte Methode zur Behandlung von Angststörungen, Phobien, Panikstörungen und PTSD. Sie hilft Patienten, sich gefürchteten Reizen zu stellen, um Angstreaktionen abzubauen.

Formen der Expositionstherapie

  • In-vivo-Exposition: Direkte Konfrontation mit der angstauslösenden Situation.
  • Imaginäre Exposition (in sensu): Der Patient stellt sich die angstauslösende Situation intensiv vor.
  • Interozeptive Exposition: Patienten setzen sich gezielt angstauslösenden körperlichen Symptomen aus.
  • Flooding (Reizüberflutung): Intensive, direkte Konfrontation mit der Angst, ohne Vermeidungsstrategien.
  • Graduierte Exposition: Stufenweise Annäherung an die angstauslösende Situation, basierend auf einer Angsthierarchie.
  • Virtuelle Realität (VR-Exposition): Einsatz von VR-Technologie für realitätsnahe Expositionsübungen.

Zentrale Prinzipien des Inhibitionslernen

  • Das Inhibitionslernen ist eine moderne Erklärung für die Wirkungsweise der Expositionstherapie. Es besagt, dass durch neue Lernerfahrungen die Angstreaktion nicht gelöscht, sondern gehemmt (inhibiert) wird.
  • Neue Sicherheitserfahrungen statt Löschung werden gebildet. Angstreaktionen verschwinden nicht vollständig, aber neue, positive Assoziationen werden gebildet.
  • Erwartungs-Fehlerrate maximieren: Patienten sollen erleben, dass ihre Angstvorhersagen nicht eintreffen, um Lernprozesse zu verstärken.
  • Variabilität der Exposition: Expositionsübungen sollten in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Reizen erfolgen, um Generalisierung zu fördern.
  • Längere Expositionen: Die Angst sollte nicht durch Flucht oder Ablenkung unterbrochen werden, damit das Gehirn die Sicherheitserfahrung vollständig verarbeitet.
  • Vermeidung reduzieren: Sicherheitsverhalten(z. B. Ablenkung oder Beruhigungsrituale) sollte vermieden werden, da es das Inhibitionslernen hemmt.

Schwierigkeiten bei der Durchführung von Expositionen

  • Patientenmotivation: Viele Patienten meiden Expositionen, weil sie Angst davor haben, sich der Situation auszusetzen.
  • Überforderung (Dropout-Risiko): Zu intensive oder schlecht dosierte Expositionen können zu starken Ängsten und Therapieabbruch führen.
  • Sicherheitsverhalten: Patienten setzen oft unbewusst Strategien ein (z. B. Beruhigung durch eine Begleitperson), die den Therapieerfolg verringern.
  • Ungenügende Wiederholung und Generalisierung: Wenn die Exposition nicht regelmäßig oder in verschiedenen Situationen durchgeführt wird, kann die Angstreaktion zurückkehren.
  • Therapeutische Fehler: Zu kurze oder zu seltene Expositionen, unzureichende Vorbereitung oder mangelnde Unterstützung können die Wirksamkeit beeinträchtigen.
  • Um diese Schwierigkeiten zu minimieren, sind eine sorgfältige Planung, individuelle Anpassung und kontinuierliche Begleitung durch den Therapeuten notwendig.

Überblick über zentrale Aspekte in den verschiedenen Settings

  • Psychotherapeutische und beratende Gespräche können in verschiedenen Settings stattfinden. Jedes Setting hat eigene Dynamiken, Herausforderungen und Schwerpunkte:

Einzelsetting

  • Fokus: Individuelle Themen, Selbstreflexion, intensive therapeutische Arbeit.
  • Die therapeutische Beziehung ist zentral.
  • Hohe Vertraulichkeit und maßgeschneiderte Interventionen.

Paartherapie/-beratung

  • Fokus: Beziehungskonflikte, Kommunikation, emotionale Bindung.
  • Techniken: Aktives Zuhören, Reframing, Kommunikationsmodelle (z. B. gewaltfreie Kommunikation).
  • Herausforderung: Balance halten, Allparteilichkeit wahren.

Familientherapie

  • Fokus: Interaktionsmuster, systemische Dynamiken, Rollen innerhalb der Familie.
  • Methoden: Zirkuläre Fragen, Genogramme, systemische Aufstellungen.
  • Herausforderung: Unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen.

Gruppentherapie

  • Fokus: Soziale Interaktion, gegenseitige Unterstützung, Gruppenprozesse.
  • Methoden: Rollenspiele, Feedbackrunden, Psychoedukation.
  • Herausforderung: Gruppendynamik steuern, Offenheit und Sicherheit schaffen.

Organisationsberatung/Teamcoaching

  • Fokus: Arbeitsprozesse, Teamkonflikte, Führungskompetenzen.
  • Methoden: Moderation, Supervision, lösungsorientierte Gesprächsführung.
  • Herausforderung: Unterschiedliche Hierarchieebenen und Interessen beachten.
  • Gespräche mit mehreren Personen erfordern eine klare Struktur und Gesprächsführung, um eine offene und lösungsorientierte Atmosphäre zu schaffen.

Rahmen setzen

  • Klärung von Ziel, Rollen und Erwartungen zu Beginn.
  • Gesprächsregeln festlegen (z. B. respektvoller Umgang, ausreden lassen).

Allparteilichkeit wahren

  • Keine Partei ergreifen, sondern alle Perspektiven berücksichtigen.
  • Unterstützung bei Perspektivwechsel und gegenseitigem Verständnis.

Kommunikation strukturieren

  • Zirkuläre Fragen nutzen („Was denken Sie, wie Ihr Partner die Situation wahrnimmt?“).
  • Paraphrasieren und Spiegeln, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dynamiken beobachten und steuern

  • Wer spricht viel/wenig? Wer wird ausgeschlossen?
  • Emotionale Eskalationen deeskalieren und Raum für jeden schaffen.

Lösungsorientierung fördern

  • Ressourcen und Stärken betonen („Wann hat es besser funktioniert?").
  • Gemeinsame Lösungen und nächste Schritte erarbeiten.
  • Mit diesen Prinzipien lassen sich Mehrpersonen-Settings professionell und zielführend gestalten.

Systemische Grundbegriffe

  • System: Eine Gruppe von Elementen (z. B. Familie, Team), die miteinander in Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen.
  • Zirkularität: Verhalten und Kommunikation sind keine einseitigen Kausalitäten, sondern beeinflussen sich wechselseitig.
  • Konstruktivismus: Wirklichkeit wird subjektiv wahrgenommen und konstruiert – es gibt keine absolute Wahrheit.
  • Homöostase und Veränderung: Systeme streben nach Stabilität (Homöostase), sind aber auch fähig, sich zu verändern.
  • Systemische Schleife (Feedback-Prozesse):
    • Positive Rückkopplung: Verstärkt bestehende Muster (z. B. Eskalationen in Konflikten).
    • Negative Rückkopplung: Stabilisiert das System durch Regulation (z. B. Kompromissfindung).
  • Kommunikation und Interaktion: Nach Paul Watzlawick: „Man kann nicht nicht kommunizieren“ – jedes Verhalten sendet eine Botschaft.
  • Zirkuläre Fragen
  • Genogramm: Grafische Darstellung familiärer Beziehungen und Muster über mehrere Generationen.
  • Hypothesenbildung: Entwicklung von Erklärungsmodellen für Problemstellungen, die im Gespräch überprüft werden.
  • Lösungs- und Ressourcenorientierung: Der Fokus liegt nicht auf Problemen, sondern auf vorhandenen Stärken und Lösungen.
  • Diese Begriffe sind zentral für das systemische Denken und Arbeiten in Therapie und Beratung.

Patient:innenzentrierung & SMART

  • Patient:innenzentrierung bedeutet, dass die Bedürfnisse, Werte und Ziele der Patient:innen im Mittelpunkt stehen. Im systemischen Ansatz bedeutet das:
    • Die Patient:in wird als Expert:in für ihre eigene Lebenswelt gesehen.
    • Der Fokus liegt auf Ressourcen, nicht nur auf Problemen.
    • Therapeut:innen übernehmen eine begleitende, nicht direktive Rolle.
  • SMART im Spirit bezieht sich auf das Setzen von klaren und realistischen Zielen nach dem SMART-Prinzip:
    • Spezifisch - Das Ziel muss konkret formuliert sein.
    • Messbar – Der Fortschritt muss überprüfbar sein.
    • Attraktiv – Die Patient:in sollte das Ziel als sinnvoll empfinden.
    • Realistisch - Es sollte mit den vorhandenen Ressourcen erreichbar sein.
    • Terminiert – Es muss ein zeitlicher Rahmen definiert sein.
  • In der systemischen Therapie werden SMART-Ziele oft durch zirkuläre Fragen, Reframing und Externalisierung begleitet, um die Selbstwirksamkeit der Patient:innen zu stärken

Goal Attainment Scaling (GAS)

  • Goal Attainment Scaling (GAS) ist eine Methode zur Bewertung individueller Fortschritte anhand einer abgestuften Skala. Der systemische Ansatz nutzt GAS, um Veränderungen sichtbar zu machen und Klient:innen aktiv einzubinden.
  • Ziele gemeinsam definieren – Partizipative Zielerarbeitung mit den Klient:innen.
  • Skalierung entwickeln – Eine 5-Punkte-Skala zur Bewertung des Zielerreichungsgrades:
  • Kontext beachten – Welche systemischen Faktoren beeinflussen das Ziel?
  • Ressourcen aktivieren – Welche Unterstützung aus dem sozialen Umfeld kann helfen?
  • Reflexion und Anpassung – Ziele regelmäßig evaluieren und anpassen. Durch GAS werden Fortschritte nicht nur binär („erreicht/nicht erreicht“), sondern differenziert betrachtet. Das hilft, Erfolge sichtbar zu machen und Motivation zu fördern.

Lösungsorientierte Sequenz

  • Die lösungsorientierte Sequenz ist eine Methode aus der systemischen Therapie und der lösungsfokussierten Kurztherapie, um Probleme nicht problemzentriert, sondern ziel- und ressourcenorientiert anzugehen. Sie besteht aus mehreren Schritten:
  • Problem anerkennen, aber nicht vertiefen: Der Fokus liegt auf Lösungen statt auf der Problemgeschichte.
  • Lösungsvision entwickeln:
    • Klärung der Frage: "Wie würde es aussehen, wenn das Problem gelöst wäre?"
    • Nutzung von Skalierungsfragen zur Zieldefinition.
  • Ausnahmen und Ressourcen identifizieren
    • Wann war das Problem weniger ausgeprägt?
    • Welche Fähigkeiten oder externe Ressourcen stehen zur Verfügung?
  • Erste kleine Schritte zur Lösung
    • Welche konkreten Maßnahmen können sofort umgesetzt werden?
    • Betonung von bereits erfolgreichen Strategien.
  • Evaluation und Anpassung
    • Was hat funktioniert? Was kann weiter verbessert werden?
  • Diese Strategie hilft, sich von problemfixiertem Denken zu lösen und lösungsorientierte Denkweisen zu fördern.

Problemlöse-Trainings

  • Problemlöse-Trainings (z. B. nach D’Zurilla & Goldfried) sind kognitive Verfahren zur systematischen Bearbeitung von Herausforderungen. Die Struktur umfasst:
    • Problemerkennung
      • Klären, welches Problem tatsächlich vorliegt.
      • Abgrenzung von Emotionen und Fakten.
    • Zieldefinition
      • Was soll konkret verbessert oder erreicht werden?
      • SMART-Zielsetzung anwenden.
    • Lösungsideen sammeln (Brainstorming)
      • Möglichst viele Lösungsoptionen entwickeln, ohne sofort zu bewerten.
    • Bewertung und Auswahl einer Lösung
      • Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen abwägen.
      • Beste praktikable Option auswählen.
    • Umsetzung der Lösung
      • Schrittweise Umsetzung mit klarer Strategie.
      • Mögliche Hindernisse im Voraus identifizieren.
    • Evaluation und Nachbesserung
      • Reflexion: War die Lösung effektiv?
      • Falls nicht: Anpassung oder alternative Strategien entwickeln.
  • Dieses strukturierte Vorgehen hilft, Probleme systematisch anzugehen und die Selbstwirksamkeit der Betroffenen zu stärken.

Zentrale Aspekte der Gruppentherapie

  • Die Gruppentherapie ist eine effektive Methode, um persönliche Themen in einem sozialen Kontext zu bearbeiten. Wichtige Aspekte sind:
    • Gruppenzusammensetzung
      • Homogene oder heterogene Gruppen (z. B. gleiche Problematik vs. unterschiedliche Hintergründe).
      • Geschlossene vs. offene Gruppen (feste Mitglieder vs. wechselnde Teilnehmer:innen).
    • Rahmenbedingungen
      • Gruppengröße: Meist 5-12 Personen.
      • Frequenz und Dauer: Wöchentlich oder zweiwöchentlich, 60–120 Minuten.
      • Leitung: Einzelne oder Co-Therapie.
    • Methoden und Techniken
      • Gesprächsrunden, Rollenspiele, Übungen zur Selbstreflexion, kreative Techniken.
      • Psychoedukation und Interaktionsübungen.
    • Dynamik und Gruppenprozesse
      • Phasen nach Tuckman: Forming (Orientierung) → Storming (Konflikte) → Norming (Regeln) → Performing (Zusammenarbeit) → Adjourning (Abschluss).
    • Therapeutische Haltung
      • Förderung von Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung.
      • Aktive Moderation und Reflexion

Ablauf eines strukturierten Rollenspiels

  • Ein strukturiertes Rollenspiel dient dazu, neue Verhaltensweisen zu erproben oder emotionale Themen erlebbar zu machen.
    • Vorbereitung
      • Klärung des Ziels: Welches Verhalten oder welche Situation soll geübt werden?
      • Rollenverteilung: Wer übernimmt welche Rolle?
    • Durchführung
      • Die Szene wird gespielt, während die Gruppe beobachtet.
      • Der/die Therapeut:in moderiert und greift ggf. unterstützend ein.
    • Feedback und Reflexion
      • Die Teilnehmenden reflektieren ihre Erlebnisse und Emotionen.
      • Alternative Reaktionen werden diskutiert und ausprobiert.
    • Erneutes Durchspielen (ggf.)
      • Falls sinnvoll, wird das Rollenspiel mit neuen Ansätzen wiederholt.
    • Übertragung in den Alltag
      • Transfer der Erkenntnisse auf reale Situationen.

Gruppenwirkfaktoren

  • Irvin D. Yalom identifizierte zentrale Wirkfaktoren, die Gruppentherapie effektiv machen:
    • Interpersonelles Lernen –Rückmeldungen und Spiegelung durch die Gruppe fördern persönliche Entwicklung.
    • Universalisierung –Erkenntnis, nicht allein mit einem Problem zu sein.
    • Altruismus –Helfen und Unterstützen anderer stärkt das eigene Selbstwertgefühl.
    • Kohäsion –Die Gruppe bietet Sicherheit und emotionale Bindung.
    • Katharsis –Emotionale Entlastung durch das Teilen persönlicher Themen.
    • Modelllernen - Teilnehmende lernen durch das Beobachten anderer.
    • Existenzielle Faktoren –Konfrontation mit Grundfragen des Lebens (Sinn, Vergänglichkeit).
    • Hoffnung vermitteln –Fortschritte anderer geben Zuversicht

Problemlöse-Sequenz

  • Die Problemlöse-Sequenz beschreibt einen strukturierten Ansatz zur systematischen Bearbeitung von Herausforderungen. Sie umfasst:
    • Problemidentifikation
      • Was genau ist das Problem? Wer ist betroffen?
      • Was sind die Ursachen und Auslöser?
    • Zielsetzung
      • Formulierung eines realistischen und messbaren Ziels (z. B. nach SMART-Kriterien).
    • Lösungsmöglichkeiten entwickeln
      • Brainstorming möglicher Strategien.
      • Unvoreingenommen alle Optionen sammeln.
    • Bewertung der Lösungsoptionen
      • Vor- und Nachteile abwägen.
      • Auswahl der erfolgversprechendsten Lösung.
    • Umsetzung der Lösung
      • Konkreter Handlungsplan mit Schritten und Verantwortlichkeiten.
    • Überprüfung und Anpassung
      • Evaluation: Hat die Lösung funktioniert?
      • Falls nötig, Anpassung oder alternative Lösung finden.
  • Diese Struktur hilft, Probleme systematisch zu bearbeiten und nachhaltige Veränderungen zu fördern.

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