Brandschutz und Alarmorganisation

Allgemeiner Brandschutz und Schutzziele

• Schutzziele müssen mit Auftraggeber/Nutzer, Alarmempfangsstelle (AES), Brandschutzbehörde/Prüfsachverständiger und ständig besetzter Stelle abgesprochen werden.
• Brandschutzziele in Landesbauordnungen enthalten: Brandverhütung und -ausbreitung verhindern, Menschen und Tiere retten, Löscharbeiten ermöglichen, Betrieb während des Brandes aufrechterhalten.
• Brandmeldeanlagen können die Entdeckung von Bränden in der Entstehungsphase, Automatische Ansteuerung und Alarmierung sowie Feuerwehr- und Hilfsstellenalarmierung unterstützen.
• Der Überwachungsumfang muss nach DIN VDE 0833-2 bei Personengefährdung gestaltet sein. Dabei müssen alle Rettungswege und Gebäudeteile, in denen sich Personen aufhalten, mit einbezogen werden.
• Der Schutzumfang wird in 4 Kategorien nach DIN 14675-1 eingeteilt (z.B. Teilschutz).

Brandverhalten von Baustoffen und -teilen

• Feuerwiderstandsklassen müssen die bauaufsichtlichen Anforderungen an feuerbeständige Bauteile erfüllen (z.B. REI 90, F 90-A, T 60 RS, S 30).
• Die feuerbeständigen Bauteile werden durch verschiedene Klassen (z.B. EI 90, REI 60-M, RE 30, F 90-A) definiert.
• Feuerhemmende Bauteile erfüllen auch spezifische Anforderungen an die feuerhemmende Klasse.

Baurecht (Sonderbauverordnungen) / Anschaltbedingungen Feuerwehr

• Baurechtliche Vorschriften für Brandmeldeanlagen müssen beachtet werden, einschließlich Sonderbauverordnungen und Feuerwehr-Anschlussbedingungen.
• Diese betreffen die Planung, Errichtung und den Betrieb von Anlagen.
• Anschlussbedingungen der örtlichen Feuerwehr umfassen u.a. Regelungen für den Löscheinsatz und organisatorische Bereiche.

Brandschutzkonzept/Kompetenz

• Das Brandschutzkonzept sollte die Überwachung jedes Geschosses eines Brandabschnittes beinhalten (Kategorie 2, Teilschutz).
• Die verantwortliche Person für die Erstellung des Brandmelde- und Alarmierungskonzeptes ist der Ersteller des Brandschutzkonzeptes.
• Konzeptphase einer Brandmeldeanlage umfasst Überwachungsumfang, Art und Umfang der Alarmierung sowie ein Fabrikatnachweis.
• Alarmorganisation und Überwachungsumfang müssen im brandschutztechnischen Konzept beschrieben werden.

Allgemeine Gerätetechnik

• Brandmeldeanlagen (allgemeine Kenntnisse):
  • Systembestandteile müssen DIN 14675-1, DIN VDE 0833 und Normen der Reihe DIN EN 54, DIN 14661 oder DIN 14662 entsprechen. (z.B.: Systembestandteile, Normen / Standards).
• Brandmelderzentrale:
  • Der Brandmeldezustand muss durch optische und akustische Signale (Sammelmeldung, anzeigte Meldergruppe und eventuell Melderspezifischer Meldung) angezeigt werden.
  • Die Meldungen und Zustände (z.B. Betriebsbereitschaft, Störungszustand) müssen an der BMZ / Erstinformationsstelle angezeigt werden.
• Energieversorgung:
  • Netzausfall-Überbrückungszeit (z.B. 72 Stunden) ist für die Zusatz-Energieversorgung zu gewährleisten. -Haupternergiequelle muss an einem Gleichstromnetz betrieben werden können.
  • Ersatzenergie muss als wiederaufladbare Batterie mit Wechselrichter funktionieren.
• Feuerwehrschlüsseldepot (FSD):
  • FSDs dienen der Aufbewahrung von Gebäudeschlüsseln und müssen vom Feuerwehrservice erreichbar sein.

Brandmeldespezifische Elektrotechnik

• Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV):
  • Störungsquellen (z.B. Energietrassen, Mobilfunkgeräte, Datenleitungen) müssen bei EMV-Einfluss beachtet werden.
• Überspannungsschutz:
  • Maßnahmen z.B. Verlegung von Kabeln (Kunststoffisolierung) und Einsatz von Überspannungsableitern sind wichtig.

Leitungsberechnung

• Die Berechnung des Leitungsdurchmessers und des Spannungsabfalls in elektrischen Leitungen (z.B. Stromversorgung für Geräte) muss bei der Planung berücksichtigt werden. Die notwendigen Querschnitte müssen in der Berechnung berücksichtigt werden.

Planung und Projektierung

• Grundsätze:

  • Maximale Melder- / Geräteanzahl an einem Übertragungsweg (z.B. 32).

  • Maximale Überwachungsfläche je Übertragungsweg in Ringbustechnik (z.B. 12.000 m²).

  • Überwachung von Zwischendecken und Doppelbodenräumen unter bestimmten Bedingungen (z.B. Brandlast, Fluchtwege) erforderlich.