Blutbildung und Blutzelltypen

Erythrozyten sind rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich sind. Sie sind 7 µm groß, bikonkav geformt und kernlos. Das Zytoskelett macht sie flexibel und ermöglicht ihnen die Passage durch enge Blutgefäße. Erythrozyten spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutpufferung.

Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff, der für den Transport von Sauerstoff im Blut verantwortlich ist. Es macht 96% des Trockengewichts von Erythrozyten aus und besteht aus Häm und einem Protein. Es gibt verschiedene Hämoglobin-Typen, die sich im Blut von Erwachsenen und Kindern unterscheiden.

Die Milz ist ein Organ im linken Oberbauch, das eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr und dem Abbau alter Erythrozyten spielt. Sie fungiert als Immunüberwachung des Blutes, filtert abgenutzte Erythrozyten heraus und trägt zur Blutbildung bei Embryonen bei.

Das Kleine Blutbild ist eine Laboruntersuchung, mit der die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, der Hämoglobingehalt und der Hämatokrit bestimmt werden. Diese Werte erlauben eine Grunddiagnose der Blutbildung und Hinweise auf mögliche Erkrankungen.

Das Große Blutbild umfasst alle Aspekte des Kleinen Blutbildes und zusätzlich eine differenzierte Analyse der weißen Blutkörperchen. Diese Untersuchung gibt detailliertere Informationen über die Zusammensetzung des Blutes und kann Hinweise auf Infektionen oder Immunstörungen liefern.

Der Hämatokrit (HKT) ist der prozentuale Anteil der Erythrozyten (roten Blutkörperchen) am Gesamtblutvolumen.

Der mittlere Erythrozytenvolumen (MCV) ist der durchschnittliche Volumen einer roten Blutkörperchen.

Die Erythrozytenverteilungbreite (RDW) ist ein Mass für die Streuung der Grösse der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Die Anzahl der kernhaltigen Erythrozyten (Normoblasten) im Blutbild. Sie deuten auf eine verstärkte Blutbildung hin.

Die Retikulozyten sind unreife Erythrozyten (rote Blutkörperchen). Ihre Anzahl gibt Aufschluss über die Blutbildungsrate.

Die Widerstandsmessung (Impedanzmessung) bestimmt die Zellzahl und das Zellvolumen (MCV) durch den elektrischen Widerstand.

Die optische Messung bestimmt die Zellzahl und das Zellvolumen (MCV) durch die Absorption von Licht.

Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) beschreibt die Geschwindigkeit, mit der sich Erythrozyten (rote Blutkörperchen) in einem Röhrchen absetzen.

Die Zeitspanne, die zwischen der Blutentnahme und der Verarbeitung des Blutes verstreichen darf, ohne dass die Untersuchungsergebnisse beeinträchtigt werden.

Die Untersuchung des Blutes, bei der Zellen mithilfe eines Mikroskops betrachtet und gezählt werden.

Die Konzentration von roten Blutkörperchen im Blut. Dient als wichtiger Parameter für die Beurteilung der Sauerstofftransportkapazität des Blutes.

Ein Verfahren zur Beurteilung der Hämoglobinkonzentration im Blut. Dient zur Diagnose von Anämie (Blutmangel).

Eine Veränderung des Aussehens von Neutrophilen im Blutausstrich, die durch eine G-CSF-Behandlung (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor) verursacht wird.

Veränderungen im Blutausstrich, die auf Faktoren wie Temperaturveränderungen, Medikamente oder pathologische Bedingungen zurückzuführen sind.

Eine Methode zur Untersuchung von Zellen im Blut, bei der einzelne Zellen anhand ihrer spezifischen Eigenschaften identifiziert und gezählt werden.

Zelluläre Bestandteile des Blutes, die eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielen. Sie können in verschiedenen Typen vorliegen, wie Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten.

Beschreibt die visuelle Unterscheidung verschiedener Zelltypen im Blutausstrich. Dabei werden die Zellen nach Größe, Form und Färbeeigenschaften klassifiziert.

Eine Methode zur automatischen Zählung und Klassifizierung von Zellen im Blut. Diese Methode verwendet meist spezielle Geräte und Software.

Ein Zustand, bei dem die Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, verringert ist.

Die normale Hämoglobinproduktion und Erythrozytenentwicklung werden beeinträchtigt.

Die Hämoglobinproduktion und Erythrozytenentwicklung sind erhöht.

Die Erythropoese ist ineffektiv, es werden keine neuen Blutkörperchen gebildet oder sie sind funktionsuntüchtig.

Der Körper produziert zu viele rote Blutkörperchen.

Eine Anämie, die durch einen Mangel an Eisen verursacht wird.

Anämie, die mit chronischen Erkrankungen wie Entzündungen zusammenhängt.

Eine Form der Anämie, die durch einen Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure verursacht wird.

Ein Mangel an Intrinsic Factor im Magen führt zu einer gestörten Aufnahme von Vitamin B12.

Ein Mangel an Vitamin B12 im Körper.

Eine Störung der Hämsynthese im Körper.

Eine Anämie, die durch einen beschleunigten Abbau von roten Blutkörperchen verursacht wird.

Die roten Blutkörperchen werden außerhalb des Blutkreislaufs, z.B. in der Milz, abgebaut.

Die roten Blutkörperchen werden innerhalb des Blutkreislaufs abgebaut.

Eine erbliche Erkrankung, bei der die roten Blutkörperchen klein und rund (sphärisch) sind.

Die Fähigkeit der Erythrozyten, aufgrund ihrer Stoffwechselleistung und Zellstruktur Sauerstoff zu transportieren.

Ein niedrigerer ATP-Wert in den Erythrozyten führt zu einer gestörten Lipid-Asymmetrie in der Zellmembran, wodurch die Zelle anfälliger für Schäden und Zerstörung wird.

Eine Krankheit, die durch einen Defekt des Enzyms Pyruvatkinase gekennzeichnet ist, der die Produktion von ATP in Erythrozyten beeinträchtigt. Dies führt zu einer Hämolyse.

Eine angeborene oder erworbene Erkrankung, die zu einer vermehrten Durchlässigkeit der Erythrozytenmembran führt. Dies führt zu einem erhöhten Verlust von Elektrolyten und Wasser.

Eine durch mechanische Belastungen bedingte Schädigung von Erythrozyten, die zu deren Fragmentierung führt. Diese Erkrankung tritt häufig bei künstlichen Herzklappen oder Herzklappenstenosen auf.

Eine durch Verbrennungen verursachte Schädigung der Erythrozyten, die zu einem Verlust an roten Blutkörperchen führt.

Die Zerstörung von Erythrozyten durch Toxine von Schlangen, Spinnen oder anderen Organismen.

Eine Erhöhung der Anzahl von Monozyten im Blut, die durch verschiedene Ursachen wie bakterielle oder virale Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Krebs entstehen kann.

Eine Abnahme der Anzahl von Monozyten im Blut, die oft durch Knochenmarkschädigung, wie sie durch Chemotherapie verursacht wird, entsteht.

Die Fähigkeit des Körpers, das Blut zu gerinnen, um Blutungen zu stoppen.

Die Fähigkeit der Erythrozyten, aufgrund ihrer Stoffwechselleistung und Zellstruktur Sauerstoff zu transportieren.

Die Aktivierung des inneren Gerinnungswegs wird durch Kontakt mit einer Oberfläche und Phospholipiden ausgelöst und führt zur Aktivierung von Faktor X.

Die Aktivierung des äußeren Gerinnungswegs wird durch den Tissue Factor ausgelöst und führt ebenfalls zur Aktivierung von Faktor X.

Die Fähigkeit der Thrombozyten, sich an Kollagen und von-Willebrand-Faktor zu binden, sich zu aktivieren und zu aggregieren, um einen Thrombus zu bilden, der die Blutung stoppt.

Eine Verringerung der Anzahl der Thrombozyten im Blut, die durch verschiedene Ursachen wie Bildungsstörungen im Knochenmark, erhöhten Verbrauch oder Zerstörung von Thrombozyten, Autoantikörper oder Medikamentennebenwirkungen entstehen kann.