Literatur: Steuerung

Die Zuständigkeit für das Schulwesen in Deutschland liegt beim jeweiligen Bundesland. Gemeinden können jedoch beteiligt sein.

Artikel 130 (1) der Bayerischen Verfassung legt fest, dass das Schul- und Bildungswesen unter der Aufsicht des Staates steht und Gemeinden beteiligt werden können.

Die Zuständigkeiten für Bildungseinrichtungen, Lehrerausbildung und außerschulische Angebote sind oft auf verschiedene Ministerien verteilt, was die Zusammenarbeit erschwert.

Die Aufteilung der Kompetenzen zwischen Ländern und Gemeinden im Schulwesen hat eine lange Tradition und entstand im Zuge der Stein-Hardenbergschen Reformen im 19. Jahrhundert.

Die Städteordnung von 1808 übertrug die Verwaltung von Schulen, also die "äußeren Angelegenheiten", auf die Gemeinden.

Die Kompetenzen zwischen Ländern und Gemeinden lassen sich vereinfacht in innere und äußere Schulangelegenheiten aufteilen.

Innere Schulangelegenheiten, wie Lehrpläne, Prüfungen und Lehrerausbildung, liegen in der Verantwortung der Länder.

Äußere Schulangelegenheiten, wie die Finanzierung und Organisation von Schulen, liegen in der Verantwortung der Gemeinden.

Eine Gruppe von Personen, die sich für ein bestimmtes Thema einsetzen und versuchen, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.

Die größte Bildungsgewerkschaft Deutschlands, die sich für die Interessen von Lehrkräften in allen Bildungseinrichtungen einsetzt.

Eine der größten Lehrerorganisationen in Deutschland, die sich für die Interessen aller Lehrkräfte einsetzt.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) vertritt die Interessen von Pädagogen in allen Bildungsstufen.

Die GEW setzt sich für eine kostenlose Kinderbetreuung für alle Kinder ein.

Die GEW fordert ein gemeinsames Lernen von Kindern und Jugendlichen aller Schulformen.

Die GEW plädiert für ausreichende finanzielle Mittel für das öffentliche Bildungssystem.

Der DL setzt sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des bestehenden Schulsystems ein, einschließlich der Hauptschule.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist zuständig für die Regelung der betrieblichen Berufsausbildung, die Ausbildungsförderung, die Kinder- und Jugendhilfe, die Forschungsförderung und die Zusammenarbeit mit den Ländern.

Die Länder sind für die innere Schulaufsicht (oberste, mittlere und untere) verantwortlich. Dazu gehört die Unterstützung des Schulsystems durch pädagogische Landesinstitute und die Koordination mit anderen Ländern.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) ist ein Gremium der Kultusminister aller Bundesländer. Sie koordiniert und berät die Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Schulwesen.

Schulen sind in der Regel in kommunaler Trägerschaft und arbeiten eng mit den Schulämtern und Bildungsbüros zusammen. Sie sind für die Gestaltung des Unterrichts und der Erziehung sowie für die Verwaltung ihrer eigenen Einrichtungen verantwortlich.

Kommunen sind die Träger der Schulen. Sie sind verantwortlich für die äußeren Schulangelegenheiten, wie z.B. die Bereitstellung von Schulgebäuden und die Finanzierung.

Neben den klassischen Akteuren des Bildungssystems (Bund, Länder, Kommunen, Schulen) gibt es weitere Akteure, die Einfluss auf das Bildungssystem haben, z.B. Stiftungen, Wirtschaft und Industrie, Wissenschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften.

Supranationale Akteure, wie die EU und die OECD, beeinflussen das Bildungssystem durch Richtlinien, Empfehlungen und Forschungsarbeiten.

Die Medien (Presse, Internet, Social Media) spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Informationen und der Meinungsbildung im Bildungssystem.

Eltern haben das Recht, sich in der Schule zu engagieren und mitzuwirken, um die Bildung ihrer Kinder zu fördern. Sie können an Klassenpflegschaften, Schulpflegschaften oder Elternbeiräten teilnehmen und so Einfluss auf die Schulentwicklung nehmen.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erlaubt es nicht, religiöse Symbole wie Kreuze oder Kruzifixe in staatlichen Schulen zu zeigen, da diese bekenntnisfrei sein sollen. Dieser Entscheidung ging ein Prozess voraus, bei dem Eltern und Schüler Klage einreichten.

Eltern haben das Recht, am Unterricht ihrer Kinder teilzunehmen, wenn sie sich mit der Lehrkraft absprechen und die Zustimmung der Klassenpflegschaft und Schulleitung einholen. Auch können Eltern bei Projekten, Förderstunden und Arbeitsgemeinschaften mitarbeiten.

Eltern können sich außerhalb des Unterrichts an Schulveranstaltungen wie Schulfesten, Ausflügen oder im Ganztag engagieren.

Landeselternbeiräte sind gesetzlich verankert und arbeiten mit den Schulministerien der Länder zusammen. Sie vertreten die Interessen der Eltern auf Landesebene.

Der Bundeselternrat ist eine Arbeitsgemeinschaft von Elternvertretungen auf Bundesebene. Er setzt sich für die Interessen der Eltern in Bildungsfragen ein.

Eine Schule zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Beteiligung aller Menschen, insbesondere der Eltern, fördert und deren Kompetenzen und Vorschläge ernst nimmt.

Familien sollten auf vielfältige Weise in die schulischen Aktivitäten einbezogen werden, ohne dass man sie in „gute“ und „schlechte“ Eltern einteilt.

Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, wie z.B. der BDI, BDA oder DIHK, die sich aktiv in das Bildungssystem einbringen und Einfluss nehmen.

Die Bedeutung von Bildung für die deutsche Wirtschaft im internationalen Wettbewerb, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildungs- und Berufsfähigkeit von Absolventen.

Initiativen und Aktivitäten von Wirtschaftsverbänden zur Förderung der Bildung, wie z.B. der Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung.

Thematische Schwerpunkte der Privatwirtschaft im Bildungsbereich, wie z.B. die Ausbildungsqualität, Investitionen in Bildung und die Förderung von MINT-Fächern.

Die Beteiligung von Arbeitgebervertretern an der Ausgestaltung der betrieblichen Berufsausbildung, z.B. bei der Erstellung von Ausbildungsordnungen.

Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern etc. die eine beratende und kontrollierende Funktion der betrieblichen Berufsausbildung an lokalen Standorten übernehmen.

Kritische Diskussion über Marketingmaßnahmen und Produktwerbung von Unternehmen in Schulen, insbesondere im Kontext der Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien.

Sorge um die Qualitätssicherung und die Gefahr der einseitigen Darstellung und politischen Einflussnahme durch Unternehmen bei der Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien.

Die Fokussierung auf messbare Lernergebnisse (Output) als Maßstab für die Qualität der Bildung. Die Schule wird an ihren Ergebnissen gemessen, nicht nur an ihren Ressourcen und Prozessen.

Die Steuerung des Bildungssystems durch die Festlegung von Bildungsstandards, Vergleichsarbeiten und Evaluationen. Das Ziel ist es, die Qualität der Bildung zu verbessern.

Die Verlagerung von Entscheidungsgewalt von der Bildungsverwaltung auf die Schulen. Schulen erhalten mehr Autonomie bei der Organisation und Gestaltung ihres Unterrichts.

Die Aufgabe der Bildungsverwaltung, Standards für die Qualifikation von Lehrkräften, die Ziele schulischer Bildung und die Evaluation von Schulen zu definieren.

Die Verantwortung der Schulleitung für die Umsetzung der abgestimmten Maßnahmen zur Verbesserung der Schulqualität. Die Schulleitung ist ein wichtiger Akteur im Qualitätsmanagementprozess.

Die Veränderung des Bildungssystems, die von einer traditionellen Input-orientierten Steuerung zu einer stärker output-orientierten Steuerung wechselt. Die Schule wird an ihren Ergebnissen gemessen.

Der Beschluss zur Sicherung der Qualität schulischer Bildung, der die Durchführung von Vergleichsarbeiten in allen Bundesländern auf Basis von Bildungsstandards fordert.

Die Festlegung von klar definierten Lernzielen, an denen die Qualität des Unterrichts und der Lernergebnisse gemessen werden kann.