Bildung und Erziehung Konzepte

Bildung beschreibt den Prozess, bei dem Menschen sich ihres eigenen Lernens bewusst werden und Wissen und Fähigkeiten reflektiert in ihr Selbst integrieren.

Bildung kann sowohl als subjektive Erfahrung der Selbstgestaltung gesehen werden (Subjektivierung), als auch als ein Mittel, um in die Gesellschaft integriert zu werden und soziale Positionen zu erhalten.

Bildung ist immer mit sozialen Beziehungen und Lebensumständen verbunden. Bildung soll zur Verbesserung des Zusammenlebens und der Gesellschaft beitragen.

Bildungsprozesse sind von soziokulturellen Faktoren wie Macht, Reichtum und Ressourcen abhängig und werden durch Lebensumstände beeinflusst.

Bildung zielt nicht nur auf Selbstbildung und Kompetenzerwerb ab, sondern auch auf soziale Inklusion, Zugehörigkeit und Anerkennung.

Bildung ist ein aktiver Prozess, in dem Menschen ihre Beziehung zur Welt (Gesellschaft) reflektieren.

Bildung ist nicht abstrakt, sondern findet im Kontext konkreter Lebenssituationen statt.

Bildung ermöglicht die Herstellung einer Beziehung zwischen dem Individuum und seiner Umgebung, wobei es um Reflexion geht, nicht um die reine Aneignung von Wissen.

Pädagogisches Handeln, das auf die Entwicklung des Einzelnen und seine soziale Teilhabe abzielt, sowie auf die Gestaltung des Zusammenlebens.

Beziehung, bei der eine Person die Notwendigkeit bestimmter Kenntnisse, Fähigkeiten und Normen bei einer anderen Person erkennt und deren Fehlen versucht zu beheben.

Friedrich Schleiermacher stellte die Frage: "Was will die ältere Generation mit der jüngeren?" Diese Frage verdeutlicht das Verhältnis zwischen Generationen in verschiedenen Kontexten wie Familie, Kindergarten, Schule oder Jugendhilfe.

Absichtliches Anregen und Unterstützen von Lernprozessen bei anderen Personen. Erziehung umfasst die Aspekte der Sozialisation, die von den Absichten von Eltern, Lehrern, Ausbildern oder Sozialarbeitern geprägt sind.

Vertreter der kritischen Erziehungswissenschaft, der sich mit der Bedeutung von Erziehung und Bildung in der modernen Gesellschaft auseinandersetzt.

Erziehung und Bildung sind grundlegend für die menschliche Existenz, da sie das Interagieren, Kommunizieren und Überleben von Menschen in Gesellschaft ermöglichen.

Mollenhauer fragt, ob mit pädagogischen Mitteln ein autonomes und kritisches Individuum hervorgebracht werden kann.

Die Sozialpädagogik ist eine Reaktion auf die Herausforderungen der modernen Gesellschaft, insbesondere auf soziale Probleme. Ihre Aufgabe ist die Bearbeitung dieser Probleme durch erzieherische Maßnahmen und Jugendhilfe-Institutionen.

Sozialpädagogik befasst sich mit den Herausforderungen, die entstehen, wenn die herkömmliche Erziehung durch Familie und Schule nicht mehr ausreichend ist. Sie soll helfen, die Kluft zwischen Individuum und Gesellschaft zu überbrücken.

Mollenhauer sieht Erziehung als Hilfe und Unterstützung bei Lern- und Entwicklungsprozessen. In der Sozialen Arbeit bedeutet das, dass Menschen erst psychosoziale Stabilität durch Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen erreichen müssen, bevor sie gleiche Bildungs- und Arbeitschancen haben.

Lutz Rössner entwickelte eine Sozialarbeitswissenschaft, die sich mit präventiven und korrigierenden Maßnahmen gegen Dissozialisation und Asozialisation befasst.

Sozialarbeit wird von Rössner als "Tertiäre Erziehung" betrachtet. Sie greift ein, wenn andere Erziehungseinrichtungen versagen und versucht durch präventive und korrigierende Maßnahmen, Menschen in einen „normalen“ Zustand zu führen.

Rössners Theorie der Sozialarbeit sieht sich als "Technologie der Sozialarbeits-Maßnahmen", um Menschen von einem unerwünschten in einen erwünschten Zustand zu überführen.

Rössner kritisiert den Einfluss von Normen auf die Theoriebildung in der Sozialarbeit und plädiert für eine deskriptive Theorie, die Verhaltensweisen beschreibt, erklärt und vorhersagt.

Rössner entwickelt ein System aus Begriffen und Sätzen, um daraus erzieherische Maßnahmen abzuleiten und die soziale Realität zu erklären.

Rössner betrachtet Verhalten als sozialisiert (normal), dissozialisiert (nicht normal) oder in Abstufungen davon. Ziel der Sozialarbeit ist es, sozialisiertes Verhalten zu fördern.