Bias und Odds Ratio in der Epidemiologie

Study Notes

Selektionsbias: Stichprobe repräsentiert nicht die Gesamtpopulation, sondern nur eine Subpopulation.
Informations- / Erinnerungsbias: Retrospektive Datenerfassung, die auf Erinnerungsvermögen basiert, kann zu Verzerrungen führen.
Berichtsbias: Personen mit einem bestimmten Merkmal erinnern sich eher an bestimmte Risikofaktoren.
Beobachterbias: Forscher entdecken Risikofaktoren eher bei Personen mit dem jeweiligen Merkmal und bewerten diese möglicherweise stärker.
Confounder: Faktoren, die sowohl mit der Exposition als auch mit dem Outcome kausal zusammenhängen, können zu Scheinzusammenhängen führen.

Odds Ratio: Verhältnis der Wahrscheinlichkeit, ein Ereignis zu erleben, bei Personen mit einem Merkmal im Vergleich zu Personen ohne das Merkmal.

Control Event Rate (CER): Absolute Häufigkeit eines Ereignisses in der Kontrollgruppe.
Experimental Event Rate (EER): Absolute Häufigkeit eines Ereignisses in der Interventionsgruppe.

Relative Risiko (RR): Verhältnis des Risikos für ein Ereignis in der Interventionsgruppe im Vergleich zum Kontrollgruppe.
Absolute Risiko-Reduktion (AAR): Absolute Veränderung der Wahrscheinlichkeit, ein Ereignis zu erleben, durch die Intervention. Bei seltenen Erkrankungen können RR und AAR stark voneinander abweichen. Eine negative AAR bedeutet eine Risikosteigerung (Absolute Risk Increase, ARI).

Number Needed to Treat (NNT): Die Anzahl der Personen, die mit einer Intervention behandelt werden müssen, um ein Ereignis zu verhindern. Berechnet als 1/AAR.

Objektivität: Das Ergebnis einer Messung ist unabhängig von der Person, die die Messung durchführt.
Reliabilität: Die Wiederholbarkeit einer Beobachtung, d.h. man erhält bei wiederholter Messung dasselbe Ergebnis.
Validität: Die Messung misst tatsächlich das, was gemessen werden soll (auch Generalisierbarkeit genannt).

Interne Validität: Veränderungen in der abhängigen Variable werden eindeutig auf die Variation der unabhängigen Variable zurückgeführt, ohne andere (alternative) Erklärungen. D.h. Störvariablen (Confounder) sind eliminiert worden.
Externe Validität: Die Ergebnisse der Studie sind generalisierbar und in ähnlichen Situationen replizierbar. Die externe Validität ist umso höher, je häufiger das Ergebnis gemessen wird (prognostische Aussagekraft).