Aussteifung von Dachtragwerken

Aussteifung von Dachtragwerken

• Die Aussteifung der Hausdächer erfolgt in Gebäudetragwerksrichtungen durch das Haupttragwerk.
• Für die Giebelflächen sind spezielle Aussteifungskonstruktionen notwendig, um Windlasten aufzunehmen.
• Mögliche Aussteifungskonstruktionen:
  • Dachverbände aus Windrispen (Holz oder Stahl), die kraftschlüssig mit Dachsparren und Dachlatten zusammenwirken.
  • Dachscheiben aus Holzwerkstoffplatten oder Diagonalschalungen, die ebenfalls kraftschlüssig mit Dachsparren verbunden sind.
  • Dachscheiben aus kraftschlüssig verbundenen Holz-Tafelelementen.
• Bei Pfettendächern, die nicht in Gebäudelängsrichtung ausgesteift sind, übernehmen Kopfbandbalken den Aussteifungsauftrag in Kombination mit Stielen und Pfetten.

Bauphysikalische Aspekte

• Eine zuverlässige Schutzmaßnahmen gegen Feuchtigkeit sind für Dämmung und Dachkonstruktion erforderlich.
• Raumseitig wird eine Luft- und Dampfsperre eingesetzt, um das Eindringen von Raumluftfeuchte in die Dämmung zu verhindern.
• Außen schützt eine Unterspannbahn/Unterdeckbahn die Dämmung vor eindringendem Schnee oder Regen.
• Zwei Lüftungszonen verhindern die Bildung von Kondensat:
  • Unter der Unterspannbahn abgeführte Raumluftfeuchte.
  • Über der Unterspannbahn gelangt die Luft zu den Latten und Ziegeln.
• Bei modernen Dachkonstruktionen mit diffusionsoffenen Unterdeckbahnen kann die untere Lüftungsebene entfallen, da der Luftaustausch direkt über die Bahn stattfindet.

Belüftete Dachkonstruktionen

• Bei Dachneigungen von ≥ 5° sind keine spezifischen Tauwasserschutzmaßnahmen erforderlich.
• Anforderungen gemäß der DIN 4108, Teil 3:
  • Der freie Lüftungsquerschnitt von Öffnungen an zwei gegenüberliegenden Traufen muss mindestens 2 ‰ der Dachfläche betragen, mindestens jedoch 200 cm² je m Traufe.
  • Die Lüftungsoffnung am First muss mindestens 0,5 ‰ der Gesamtfläche oder mindestens 50 cm²/m haben.
  • Der Lüftungsquerschnitt über der Wärmedämmung sollte minimum 200 cm² je m senkrecht zur Strömungsrichtung betragen.
  • Die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke der Bauteilschichten unterhalb des belüfteten Raumes muss mindestens 2 m erreichen.

In diesem Quiz geht es um die Aussteifung von Dachtragwerken und die spezifischen Anforderungen an die Konstruktion in Gebäudelängsrichtung. Sie werden die verschiedenen Methoden und Materialien kennenlernen, die beim Entwurf von Windlastaufnahmen verwendet werden. Testen Sie Ihr Wissen über Dachverbände und deren Zusammenspiel mit anderen Bauteilen.