Ärztliches Ethos und medizinische Ethik
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Questions and Answers

Was sind die vier sog. „mittleren Ebenen

  • Autonomie, Benefizienz, Non-Malefizienz, Gerechtigkeit (correct)
  • Wohltun, Nicht-Schaden, Autonomie, Gerechtigkeit
  • Autonomie, Benefizienz, Non-Malefizienz, Nichtschaden
  • Benefizienz, Autonomie, Nichtschaden, Gerechtigkeit

Der hippokratische Eid wird in der heutigen Zeit unverändert angewandt.

False (B)

Was versteht man unter dem Begriff „Patientenautonomie“?

Patientenautonomie bedeutet, dass der Patient das Recht hat, selbstbestimmt über seine medizinische Behandlung zu entscheiden.

Nennen Sie die drei Hauptmodelle ethischen Argumentierens.

<p>Die drei Hauptmodelle ethischen Argumentierens sind die Deontologische Ethik, die Konsequentialistische Ethik und die Tugendethik.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zur „Non-Malefizienz" ist korrekt?

<p>„Non-Malefizienz“ bedeutet die Vermeidung von Schaden. Sie ist keine Verpflichtung, anderen Gutes zu tun. (A)</p> Signup and view all the answers

Der Begriff ______ bezieht sich auf die objektive Beeinträchtigung von Körperfunktionen, Verletzung oder Missachtung von Interessen.

<p>Schaden</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie kurz den Unterschied zwischen Egalitarismus und Libertarianismus im Kontext der Gerechtigkeit.

<p>Der Egalitarismus setzt auf die gleiche Verteilung von Ressourcen und Chancen für alle Menschen. Der Libertarianismus hingegen setzt auf die individuelle Freiheit und die freie Marktwirtschaft, die zu Ungleichheiten führen kann.</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zum „Georgetown-Mantra“ ist falsch?

<p>Der Georgetown-Mantra postuliert, dass es ein oberstes Moralprinzip gibt, das über allen anderen steht. (A)</p> Signup and view all the answers

Die PID, Präimplantationsdiagnostik, ist in Deutschland seit 2013 in engen Grenzen erlaubt.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist das zentrale ethische Dilemma im Zusammenhang mit der PID?

<p>Das zentrale ethische Dilemma bei der PID ist die Frage nach dem moralischen Status des Embryos und der Frage, ob die Vernichtung von Embryonen ethisch vertretbar ist.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter „Non-Malefizienz“ in Bezug auf medizinische Forschung?

<p>Die Forschung sollte den Patienten keinen Schaden zufügen. (A)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei zentrale Elemente des Nürnberger Kodex.

<p>Drei zentrale Elemente des Nürnberger Kodex sind die freiwillige Zustimmung der Versuchsperson, die Vermeidung unnötiger körperlicher und geistiger Leiden und die Durchführung von Versuchen nur durch qualifizierte Personen.</p> Signup and view all the answers

Das Tuskegee-Syphilis-Experiment ist ein Beispiel dafür, wie ethische Richtlinien in der medizinischen Forschung befolgt werden können.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das wichtigste ethische Prinzip, das in der Forschung zum Tragen kommt?

<p>Das wichtigste ethische Prinzip in der Forschung ist das Prinzip des Wohltuns, also die Verpflichtung zum größtmöglichen Nutzen für die Teilnehmer und die Gesellschaft.</p> Signup and view all the answers

Die Schweigepflicht ist ein ethisches Prinzip, das nur im Arzt-Patienten Verhältnis Anwendung findet.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist der zentrale ethische Konflikt im Zusammenhang mit der Schweigepflicht?

<p>Der zentrale ethische Konflikt ist der Abwägungsprozess zwischen dem Schutz der Privatsphäre des Patienten und der Verpflichtung, Dritte vor Schaden zu bewahren.</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zur Patientenverfügung ist korrekt?

<p>Die Patientenverfügung dient dazu, den Willen des Patienten im Falle seiner Nichteinwilligungsfähigkeit zu dokumentieren. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter „passiver Sterbehilfe“?

<p>Unter passiver Sterbehilfe versteht man die Unterlassung oder das Einstellen von lebenserhaltenden Maßnahmen bei Schwerkranken oder Sterbenden, wodurch der natürliche Tod zugelassen wird.</p> Signup and view all the answers

Erläutern Sie den Unterschied zwischen „aktiver Sterbehilfe“ und „passiver Sterbehilfe“.

<p>Aktive Sterbehilfe umfasst Handlungen, die den Tod des Patienten herbeiführen, wie z. B. eine tödliche Medikamentengabe. Passive Sterbehilfe hingegen bedeutet, dass lebensverlängernde Maßnahmen eingestellt oder nicht mehr ergriffen werden, wodurch sich der Tod natürlich eintreten kann.</p> Signup and view all the answers

Die Beihilfe zur Selbsttötung ist in Deutschland rechtlich erlaubt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das zentrale ethische Dilemma im Zusammenhang mit der Sterbehilfe?

<p>Die Abwägung zwischen dem Schutz des Lebens und dem Recht auf Selbstbestimmung. (A)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter einem „ehegattenvertretungsrecht“?

<p>Ein Ehegattenvertretungsrecht ermöglicht es dem Ehepartner eines Patienten, im Falle der Bewusstlosigkeit des Patienten oder seiner Unfähigkeit, rechtliche Angelegenheiten zu regeln, Entscheidungen zu treffen und medizinische Maßnahmen zuzustimmen oder zu untersagen.</p> Signup and view all the answers

Die „Declaration of Hawaii“ ist ein Leitfaden für die tägliche Arbeit von Psychiatern.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist die zentrale Prämisse der „Declaration of Hawaii“?

<p>Die Wahrung der Selbstbestimmung von psychisch Kranken. (B)</p> Signup and view all the answers

Was meint „Ultima Ratio“ in Bezug auf Zwangsbehandlung?

<p>„Ultima Ratio“ bedeutet, dass Zwangsbehandlung nur als letztes Mittel in Frage kommt, wenn alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind und eine Gefahr für den Patienten oder andere besteht.</p> Signup and view all the answers

Die Organtransplantation ist ein relativ neues Gebiet der Medizin.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei wesentliche Probleme im Zusammenhang mit der Organtransplantation.

<p>Zwei wesentliche Probleme sind der Mangel an Spenderorganen und die Frage nach der gerechten Verteilung der knappen Ressourcen.</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem „Trolley-Problem“ im Kontext der Organtransplantation?

<p>Das „Trolley-Problem“ beschreibt die ethische Dilemmasituation, in der man zwischen zwei alternativen Entscheidungen wählen muss, die beide unangenehme Folgen haben. Im Kontext der Organtransplantation stellt es die Frage, ob man eher den Bedürfnissen der Mehrheit oder den Bedürfnissen der Minderheit gerecht werden sollte.</p> Signup and view all the answers

Die Lebendorganspende ist in Deutschland häufiger als die postmortale Organspende.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zur Lebendorganspende ist falsch?

<p>Die Lebendorganspende ist in Deutschland der postmortalen Organspende vorzuziehen. (C)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei wichtige Kriterien, die bei der Lebendorganspende beachtet werden müssen.

<p>Drei wichtige Kriterien sind die freiwillige Zustimmung des Spenders, die enge familiäre Beziehung zwischen Spender und Empfänger sowie die vollständige Aufklärung des Spenders über die Risiken und Folgen der Operation.</p> Signup and view all the answers

Die Lebendorganspende ist ein gesetzlich geregelter Prozess, der durch eine Ethikkommission überwacht wird.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist der Hippokratische Eid?

Der Hippokratische Eid ist ein historischer Schwur, der ursprünglich von Hippokrates, einem griechischen Arzt im 4. Jahrhundert v. Chr., verfasst wurde. Er enthält ethische Prinzipien für Ärzte, die bis heute relevant sind. Der Eid betont Werte wie die Verpflichtung zum Wohle des Patienten, Geheimhaltung, das Verbot von Tötung und die Achtung der menschlichen Würde.

Was ist die ärztliche Berufsordnung?

Die ärztliche Berufsordnung beinhaltet zeitgemäße ethische Regeln und Richtlinien für Ärzte in Deutschland. Sie legt fest, wie Ärzte ihren Beruf ausüben sollen und welche Werte sie dabei beachten müssen. Zu den wichtigsten Prinzipien gehören die Gewissenhaftigkeit, die Erhaltung des Lebens, das Wohl des Patienten, das Gebot des Nicht-Schadens und die Kollegialität.

Was ist Moral?

Moral beschreibt die Gesamtheit von Überzeugungen, Urteilen und Normen über Gut und Böse, die eine Person oder Gruppe hat. Sie spiegelt wider, was in einer Gesellschaft als richtig oder falsch betrachtet wird. Moralische Werte können kulturell unterschiedlich sein.

Was ist Ethik?

Ethik ist die Theorie der Moral, also die wissenschaftliche Beschäftigung mit moralischen Fragen. Sie analysiert und reflektiert moralische Normen und Werte. Die Ethik kann in philosophische Ethik und deskriptive Ethik unterteilt werden.

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Was sind die Prinzipien der biomedizinischen Ethik?

Die Prinzipien der biomedizinischen Ethik, auch bekannt als das Georgetown-Mantra, wurden von Beauchamp und Childress entwickelt und umfassen vier Schlüsselprinzipien: Autonomie, Benefizienz, Non-Malefizienz und Gerechtigkeit. Diese Prinzipien dienen als Leitfaden für ethische Entscheidungen in der Medizin.

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Was ist die deontologische Ethik?

Die deontologische Ethik basiert auf dem Konzept der Pflicht. Sie beurteilt Handlungen anhand ihres moralischen Pflichtcharakters, unabhängig von ihren Folgen. Ein bekanntes Beispiel ist die Ethik von Immanuel Kant, der die Maxime „Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jedergleich zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst“ formulierte.

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Was ist die konsequentialistische Ethik?

Die konsequentialistische Ethik bewertet Handlungen anhand ihrer Folgen. Sie beurteilt, ob eine Handlung moralisch gut oder schlecht ist, indem sie die Konsequenzen der Handlung betrachtet. Der Utilitarismus ist ein Beispiel für eine konsequentialistische Ethik, die das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Lebewesen als Ziel anstrebt.

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Was ist die Tugendethik?

Die Tugendethik beurteilt das Handeln einer Person anhand ihrer Moralvorstellungen und Einstellungen. Sie konzentriert sich auf die Charaktereigenschaften und Tugenden des Einzelnen und wie diese sein Verhalten beeinflussen. Beispiele für Tugenden sind Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Freundschaft.

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Was ist Autonomie in der Medizinethik?

Autonomie in der Medizinethik bezieht sich auf das Recht von Patienten, selbstbestimmt über ihre medizinische Behandlung zu entscheiden. Patienten haben das Recht, über ihre Gesundheit, ihre Behandlung und die Teilnahme an medizinischen Studien informiert zu werden. Diese Informationen sollten verständlich und frei von jeglichem Druck sein.

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Was ist informierte Zustimmung?

Informierte Zustimmung liegt vor, wenn ein Patient eine Behandlungsentscheidung getroffen hat, die intentional, mit Verständnis und ohne kontrollierenden Einfluss anderer Personen getroffen wurde. Der Patient muss vollständig über die Risiken, Nutzen und Alternativen einer Behandlung informiert sein.

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Warum ist die Aufklärung von Patienten wichtig?

Aufklärung des Patienten ist eine wesentliche Voraussetzung, um seine Autonomie zu gewährleisten. Ärzte haben die Pflicht, Patienten umfassend und verständlich über Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und -risiken zu informieren, um sie in die Lage zu versetzen, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen.

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Was bedeutet Non-Malefizienz?

Non-Malefizienz bedeutet, dass Ärzte verpflichtet sind, Schaden von Patienten abzuwenden. Neben der Unterlassung von schädlichen Handlungen ist es auch wichtig, sich der potenziellen negativen Folgen von Behandlungen bewusst zu sein und diese zu minimieren.

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Was bedeutet Benefizienz?

Benefizienz bezieht sich auf die positive Pflicht des Arztes, das Wohl des Patienten zu fördern. Ärzte sollen aktiv Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Patienten zu verbessern.

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Was bedeutet Gerechtigkeit in der Medizinethik?

Gerechtigkeit in der Medizinethik bedeutet, dass alle Menschen gleichermaßen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung haben sollten. Dabei geht es nicht nur um die gerechte Verteilung von Ressourcen wie Medikamenten oder Behandlungsplätzen, sondern auch um die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände der Patienten.

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Was ist die Präimplantationsdiagnostik (PID)?

Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ermöglicht die genetische Analyse von Embryonen vor einer Einpflanzung in die Gebärmutter. Sie kann angewendet werden, um bestimmte Erbkrankheiten auszuschließen oder die Erfolgsrate einer künstlichen Befruchtung zu erhöhen. Die PID ist allerdings umstritten, da sie auch ethische Fragen aufwirft, insbesondere die Frage nach dem moralischen Status des Embryos.

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Welche ethischen Fragen wirft die PID auf?

Die Debatte um die PID dreht sich um zwei Hauptthemen: den moralischen Status des Embryos und die ethische Zulässigkeit der Selektion von Embryonen. Einige argumentieren, dass der Embryo mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle den vollen moralischen Status eines Menschen erlangen und damit besonderen Schutz verdienen würde. Andere sind der Ansicht, dass der Embryo erst mit Erreichen einer bestimmten Entwicklungsstufe volle Schutzwürdigkeit erlangt.

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Welche Gegenargumente gibt es gegen die PID?

Ein Argument gegen die PID ist die Gefahr der unzulässigen Selektion von Embryonen. Befürchtungen bestehen, dass dies zu einer Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen führen könnte. Außerdem wird die PID manchmal als Dammbruch-Argumentation verwendet, die besagt, dass die Zulassung der PID den Weg für weitere ethisch fragwürdige Praktiken ebnen könnte.

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Was ist der Nürnberger Kodex?

Der Nürnberger Kodex ist ein internationaler ethischer Standard für medizinische Forschung am Menschen. Er entstand 1947 als Reaktion auf die Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs. Der Kodex legt fest, dass Forschung an Menschen nur unter bestimmten Bedingungen ethisch vertretbar ist, z. B. freiwillige Einwilligung der Probanden, minimalen Risiko und größtmöglichem Nutzen.

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Was war das Tuskegee-Syphilis-Experiment?

Das Tuskegee-Syphilis-Experiment war eine unethische medizinische Studie, die von 1932 bis 1972 in den USA durchgeführt wurde. Afroamerikanische Landarbeiter mit Syphilis wurden ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung nicht behandelt, obwohl wirksame Medikamente zur Verfügung standen. Das Tuskegee-Experiment führte zu einer intensiven Debatte über die ethische Verantwortung von Forschern und unterstreicht die Notwendigkeit klarer ethischer Richtlinien.

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Welchen ethischen Konflikt gibt es in der Forschungsethik?

In der Forschungsethik muss ein ethischer Grundkonflikt zwischen dem Erkenntnisfortschritt in der Medizin und dem Schutz der Rechte der Studienteilnehmer gelöst werden. Die Zielsetzung von Forschung unterscheidet sich von der reinen Heilbehandlung. Es geht um die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse, auch wenn diese für den Patienten nicht direkt therapeutisch sind. Daher ist es wichtig, bestimmte Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Integrität der Forschung und die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten.

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Wie werden Forschungsvorhaben ethisch bewertet?

Eine ethische Bewertung der Forschung beinhaltet die Abwägung zwischen den individuellen Interessen der Probanden und dem gesellschaftlichen Nutzen der Forschung. Dabei müssen die Risiken für die Teilnehmer minimiert und die potenziellen Vorteile der Forschung klar definiert werden.

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Was ist die Deklaration von Helsinki?

Die Deklaration von Helsinki ist ein internationaler ethischer Leitfaden für medizinische Forschung am Menschen. Sie wurde 1964 verabschiedet und zuletzt 2013 aktualisiert. Die Deklaration betont die Wichtigkeit der freien und informierten Einwilligung von Studienteilnehmern und fordert einen besonderen Schutz für vulnerable Gruppen.

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Darf Forschung an nicht-einwilligungsfähigen Personen durchgeführt werden?

Die Deklaration von Helsinki erlaubt Forschung an Personen, die nicht in der Lage sind, ihre Einwilligung zu geben, unter bestimmten Bedingungen, z. B. wenn ein gesetzlicher Vertreter zustimmt, der mutmaßliche Wille der Person berücksichtigt wird und die Forschung für die betroffene Personengruppe einen potentiellen Nutzen bringt.

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Was ist eine Ethikkommission?

Ethikkommissionen prüfen medizinische Forschungsvorhaben auf ihre ethische Vertretbarkeit. Sie gewährleisten, dass die Forschung nach den geltenden ethischen Standards durchgeführt wird, indem sie das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Studie, die Qualität der Versuchsplanung und die Aufklärung der Probanden bewerten.

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Was ist die Schweigepflicht?

Die Schweigepflicht ist ein ethisches und rechtliches Prinzip, das Ärzte verpflichtet, Informationen über ihre Patienten vertraulich zu behandeln. Die Schweigepflicht beruht auf dem Vertrauen zwischen Arzt und Patient und ist eine Grundlage der medizinischen Berufsausübung.

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Was ist eine Patientenverfügung?

Eine Patientenverfügung ist eine schriftliche Erklärung, in der ein Patient seine Wünsche für den Fall festhält, dass er später nicht mehr in der Lage ist, selbst über seine medizinische Behandlung zu entscheiden. Die Patientenverfügung soll gewährleisten, dass der Wille des Patienten auch in Situationen der Nichteinwilligungsfähigkeit berücksichtigt wird.

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Was ist Sterbehilfe?

Die Sterbehilfe beschäftigt sich mit dem Umgang mit dem Lebensende. Es gibt verschiedene Formen der Sterbehilfe, darunter passive Sterbehilfe (Verzicht auf lebenserhaltende Maßnahmen), indirekte Sterbehilfe (Beschleunigung des Sterbens als Nebenfolge von Schmerztherapien) und aktive Sterbehilfe (medizinische Handlungen, die den Tod herbeiführen sollen). Die Sterbehilfe wirft weitreichende ethische und rechtliche Fragen auf.

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Was ist die „Declaration of Hawaii“?

Die „Declaration of Hawaii“ ist ein ethischer Leitfaden für Psychiater, der von der Welt psychiatrischen Vereinigung verabschiedet wurde. Die Deklaration betont die Bedeutung von Patienten-Autonomie, Vertraulichkeit, gezielter Behandlung und respektvoller Behandlung.

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Wie relevant ist die Patienten-Autonomie in der Psychiatrie?

In der psychiatrischen Behandlung ist die Patienten-Autonomie ein zentraler Wert, da psychisch kranke Menschen oftmals an ihrer Entscheidungsfähigkeit zweifeln. Es ist wichtig, die Selbstbestimmungsfähigkeit von Patienten im Einzelfall zu prüfen und ihnen möglichst viel Mitspracherecht bei der Behandlung zu gewähren.

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Wann ist eine Zwangsbehandlung in der Psychiatrie zulässig?

Zwangsbehandlungen kommen in der Psychiatrie in besonderen Situationen zum Einsatz, z. B. bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung oder wenn Patienten nicht einwilligungsfähig sind. Die ethischen und rechtlichen Voraussetzungen für eine Zwangsbehandlung sind streng definiert und müssen gewährleistet sein.

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Welche ethischen Fragen wirft die Transplantationsmedizin auf?

Im Kontext der Transplantationsmedizin stehen die ethischen Fragen der Organentnahme und -verteilung im Vordergrund. Die knappheit an Spenderorganen führt zu ethischen Dilemma und erfordert sichere und möglichst transparente Verteilungsprozesse. Zwangsbehandlungen kommen in der Psychiatrie in besonderen Situationen zum Einsatz, z. B. bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung oder wenn Patienten nicht einwilligungsfähig sind.

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Was ist die „Entscheidungslösung“ in der Organspende?

Die Entscheidungslösung im Kontext der Organspende bedeutet, dass jede Person aktiv sich mit der Organspende auseinandersetzen und entsprechend der gesetzlichen Voraussetzungen eine Entscheidung treffen muss. Danach wird die Entscheidung in einer Datenbank gespeichert, und die einzelne Person wird im Tod nicht mehr gefragt. Zwangsbehandlungen kommen in der Psychiatrie in besonderen Situationen zum Einsatz, z. B. bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung oder wenn Patienten nicht einwilligungsfähig sind.

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Was ist die Lebendorganspende?

Die Lebendorganspende bedeutet, dass eine Person einem anderen Menschen zu Lebzeiten ein Organ spendet. Die Lebendorganspende ist ethisch und rechtlich umstritten, da sie die Gesundheit des Spenders gefährden kann. Zwangsbehandlungen kommen in der Psychiatrie in besonderen Situationen zum Einsatz, z. B. bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung oder wenn Patienten nicht einwilligungsfähig sind.

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Welche ethischen Fragen wirft die Lebendorganspende auf?

Die Lebendorganspende wirft ethische Fragen über die Motivlage des Spenders, die Freiwilligkeit der Entscheidung und die mögliche Gefährdung des Spenders auf. Die Lebendorganspende ist rechtlich in Deutschland reguliert und nur unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Zwangsbehandlungen kommen in der Psychiatrie in besonderen Situationen zum Einsatz, z. B. bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung oder wenn Patienten nicht einwilligungsfähig sind.

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Study Notes

Ärztliches Ethos, Ethik, Medizinische Ethik

  • Der Hippokratische Eid entstand ungefähr im 4. Jahrhundert n. Chr.
  • Ärztliche Berufsordnungen gibt es in zeitgemäßer Formulierung.
  • Die Moral umfasst Überzeugungen über Gut und Böse, die Kulturen unterschiedlich definieren können.
  • Ein Beispiel ist die Definition der Ehe innerhalb verschiedener Kulturen.
  • Moralische Philosophie umfasst philosophische Ethik und deskriptive Ethik.
  • Sozialwissenschaften spielen auch eine Rolle in der Moralischen Philosophie.
  • Ethiktheorien wie Deontologie und Utilitarismus gehören zur normativen Ethik.
  • Prinzipien der Biomedizinischen Ethik nach Beauchamp und Childress (1994) umfassen Autonomie, Beneficenz, Non-Malefizienz und Gerechtigkeit.
  • Moralische Prinzipien sind Mittlerer Ebene-Prinzipien.
  • Ethische Argumente werden in drei Hauptmodelle eingeteilt: Deontologie, tugendethisch und konsequentialistisch.

Konsequentialistische Ethik

  • Bewertung einer Handlung nach der Qualität ihrer Konsequenzen.
  • Beispiel des klassischen Utilitarismus, der das größtmögliche Glück der größtmöglichen Anzahl anbetont.
  • Ziel: größtmöglicher Gesamtnutzen aller Betroffenen.

Tugendethik

  • Bewertung des Charakters der Handelnden und der Angemessenheit ihrer Einstellungen.
  • Kenntnistugenden wie Weisheit und Urteilskraft sowie Charaktertugenden wie Gerechtigkeit, Freundschaft und Tapferkeit.
  • Charaktertugenden werden erlernt, um stabile Dispositionen zu bilden.
  • Ziel: Förderung gut bewerteter Einstellungen.

Autonomie in der Medizinethik

  • Als Recht, dessen Wahrnehmung auch stellvertretend erfolgen kann.
  • Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, welche respektiert werden müssen.
  • Informierte Zustimmung als Voraussetzung für Patientenautonomie.
  • Autonomie als negative und positive Verpflichtung: Vermeidung von Einschränkungen und Bereitstellung von Möglichkeiten zu Entscheidungen.

Gesundheit und Krankheit

  • Gesundheit und Krankheit lassen sich nicht ausschließlich auf Naturtatsachen oder subjektives Empfinden reduzieren.
  • Sozial und medizinisch sind Gesundheit und Krankheit als Konzepte zu betrachten.
  • Soziale Wertvorstellungen sind in die medizinische Sichtweise integriert, was auch subjektive Empfinden einbezieht.

Präimplantationsdiagnostik (PID)

  • Seit den 1950er Jahren mit Anwendung der Amniozentese.
  • In Deutschland seit 2013 in engen Grenzen erlaubt.
  • Ziel: Erhöhung der Erfolgsrate von künstlichen Befruchtungen und Selektion nach Geschlecht.
  • Moralische Status des Embryos stellt ein Hauptdiskussionsfeld dar.
  • Embryo hat Status der Schutzwürdigkeit und voller moralischen Status bei Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.
  • Embryos haben Spezieszugehörigkeit und somit Menschenwürde.

Forschungsethik

  • Nürnberger Kodex 1947: Erste internationale Erklärung für ethisch/moralisch korrekte Forschung an Menschen.
  • Ethische Kriterien wie Risiko-Nutzen-Analyse, Achtung der Autonomie von Studienteilnehmern und umfassende Aufklärung sind unverzichtbar.
  • Forschung an nicht-einwilligungsfähigen Probanden unterliegt bestimmten Bedingungen (Einwilligung durch legale Vertreter, Nutzen für die Gruppe etc.)

Schweigepflicht

  • Ärztliche Schweigepflicht gewährleistet Vertrauen zwischen Arzt und Patient.
  • Schweigepflicht ist Basis ärztlicher Berufsausübung.
  • Ausnahmen von der Schweigepflicht sind z.B. nach mutmaßlichem Willen des Patienten.
  • Bei Gerichtsverfahren.
  • Offenbarungspflichten können zusätzlich bestehen und müssen berücksichtigt werden.

Entscheidungen am Lebensende

  • Patientenverfügung (Patienten-Willen) ist ein Selbstbestimmungsrecht und ist in Deutschland gesetzlich anerkannt.
  • Die Patienten verfügen über die Einwilligungsfähigkeit, die zu bewerten ist.
  • Eine Entscheidung des Vertreters ist auf Grundlage des mutmaßlichen Patientenwillens zu treffen.

Aktive Sterbehilfe

  • Definition und Unterscheidung von aktiver und passiver Sterbehilfe.
  • Diskussion um ethische Grenzen und Prinzipien (Tötungsverbot, Autonomie etc.).
  • Rechtslage und ethische Bewertung in einzelnen Fällen (z.B. Beihilfe zum Suizid).

Psychiatrie

  • Bedeutung der Patientenautonomie in der Psychiatrie.
  • Kriterien für autonome Einwilligung bei psychisch kranken Patienten (Kompetenz, Verständnis).
  • Herausforderungen, z.B. bei Zweifeln an der Entscheidungsfähigkeit.
  • Ethische Kriterien und Grenzen der Zwangsbehandlung (Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit).

Transplantationsmedizin

  • Bedeutung der Organspende als Lösung für Organmangel.
  • Ethische Fragen rund um die Organspende und das Verhältnis von Spender und Empfänger (z.B. Entscheidungskriterien, Subsidiarität).
  • Unterschied zwischen postmortaler und lebender Organspende.
  • Ethische Dilemmata, z.B. die Frage der Schwere der Erkrankung oder der Anzahl der Patienten in Not.

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Description

Dieser Quiz behandelt die Grundlagen der medizinischen Ethik und das ärztliche Ethos, einschließlich des Hippokratischen Eids und wichtiger ethischer Prinzipien wie Autonomie und Gerechtigkeit. Zudem werden verschiedene Ethiktheorien, darunter Deontologie und Utilitarismus, vorgestellt. Dies ist eine umfassende Erkundung der moralischen Philosophie im medizinischen Kontext.

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