Aristoteles und Psychologie
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Questions and Answers

Welches der folgenden ist KEIN Thema, das Aristoteles in seinen Schriften behandelte?

  • Seele
  • Farben
  • Evolution (correct)
  • Himmel

Aristoteles glaubte, dass die Seele eine passive Tafel ist, auf die Sinneseindrücke geschrieben werden.

True (A)

Was ist der 'Gemeinsinn' nach Aristoteles?

Der 'Gemeinsinn' ist die Fähigkeit, bewusste Inhalte zu verarbeiten, zu verbinden und rational zu steuern.

Aristoteles glaubte, dass die Seele das ______ des Lebens und vollendeter Wirklichkeit ist.

<p>Prinzip</p> Signup and view all the answers

Verbinde die folgenden Begriffe mit ihrer Beschreibung:

<p>Wesensschau = Die Betrachtung von Ideen und Begriffen Kausalität = Die Ursache-Wirkungsbeziehung Nikomachische Ethik = Praktische Philosophie, die das menschliche Seelenleben untersucht Tugenden = Charaktereigenschaften, die ein glückliches und tugendhaftes Leben ermöglichen</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt der Wissenschaftsgeschichte wird im Text als problematisch dargestellt?

<p>Die Abhängigkeit von Forschungsergebnissen von der jeweiligen Kultur (D)</p> Signup and view all the answers

Der Text argumentiert, dass die Entwicklung von Wissen linear von "primitiv" zu "aufgeklärt" verläuft.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche drei Gütekriterien werden im Text als wichtig für die Qualitätssicherung in der Wissenschaft genannt?

<p>Transparenz, Diskursfähigkeit, Falsifizierbarkeit</p> Signup and view all the answers

Die Frage nach der Einordnung der Psychologie als ____ - oder ____ - Wissenschaft wird im Text aufgeworfen.

<p>Natur, Geistes</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe den passenden Beschreibungen zu:

<p>Paradigmen = Grundannahmen und Denkweisen, die Forschung beeinflussen Menschenbilder = Vorstellungen über die menschliche Natur und ihre Eigenschaften Wissenschaftliche Disziplinen = Fachgebiete mit spezifischen Methoden und Forschungsgegenständen Methodenvielfalt = Vielzahl verschiedener Forschungstechniken und -ansätze Falsifizierbarkeit = Die Möglichkeit, eine Hypothese durch empirische Daten zu widerlegen</p> Signup and view all the answers

Was ist der zentrale Anspruch des Zitates von Reuter (2014) im Text?

<p>Die Notwendigkeit, historische Prozesse zu verstehen, um Neues zu entwickeln (A)</p> Signup and view all the answers

Der Text belegt eindeutig, dass die Psychologie ausschließlich als Naturwissenschaft betrachtet werden sollte.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Warum bedeutet die Frage wer die Wissenschaftsgeschichte schreibt, eine wichtige kritische Betrachtung?

<p>Die Frage, wer die Wissenschaftsgeschichte schreibt, ist wichtig, weil die Auswahl der Themen, Perspektiven und Ereignisse Einfluss auf unser Verständnis der Entwicklung von Wissen hat. Es besteht die Gefahr einer Verzerrung durch bestimmte &quot;Kultur“-Bias und die Sichtweise der dominierenden Gruppe.</p> Signup and view all the answers

Philosophie ist ein Bereich, der sich auf randomisiert-kontrollierte, experimentelle Studien konzentriert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden ist KEIN Aspekt, der die Philosophie von anderen Disziplinen in der Antike abgrenzte?

<p>Sie berücksichtigte starr festgelegte Grenzen zwischen Disziplinen. (B)</p> Signup and view all the answers

Die [BLANK] war maßgeblich an der Entstehung des wissenschaftlichen Denkens in Athen im 4. Jahrhundert v.Chr. beteiligt.

<p>Philosophie</p> Signup and view all the answers

Was war eines der Hauptmerkmale der „Vorsokratiker“?

<p>Sie versuchten, die Natur und die Elemente des Universums zu erklären.</p> Signup and view all the answers

Welcher Philosoph glaubte, dass Wasser der Ursprung allen Seins ist?

<p>Thales von Milet (A)</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die griechischen Philosophen ihren Theorien zu:

<p>Thales von Milet = Das Grenzenlose/Unergründliche ist der Ursprung aller Dinge. Anaximander = Wasser ist der Ursprung aller Dinge. Pythagoras = Mathematisierung des Kosmos und Polarität von Materiellem und Geistigem.</p> Signup and view all the answers

Die Tragödien der Antike zeigten die Unberechenbarkeit und Schicksalshaftigkeit des menschlichen Daseins.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Die Gruppe um Pythagoras kann als Vorform einer [BLANK] angesehen werden.

<p>Scientific Community</p> Signup and view all the answers

Was war ein zentrales Element der Philosophie in der Antike?

<p>Das Streben nach Vernunft und logischer Argumentation.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen über die Philosophiegeschichte beschreibt den Fokus des Textfragments?

<p>Die Entstehung der Philosophie als Disziplin in der Antike. (A)</p> Signup and view all the answers

Der Begriff "Psychologie" bezieht sich auf die Lehre der physischen Prozesse, die im Gehirn ablaufen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welcher der folgenden Begriffe ist KEINE sinnvolle Verwendung des Wortes "psychologisch"?

<p>psychologische Störung (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Bedeutung des Zitats "Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, doch nur eine kurze Geschichte." von Ebbinghaus?

<p>Dieses Zitat drückt aus, dass Menschen sich schon lange mit dem Geist und der Seele beschäftigen, aber die akademische Psychologie als wissenschaftliche Disziplin erst vor relativ kurzer Zeit entstanden ist.</p> Signup and view all the answers

In Volkssagen wird die Seele oft als ______ beschrieben, die für Menschen unsichtbar bleibt und nur nebelhaft erkennbar ist.

<p>Luftwesen</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen ist KEINE moderne Interpretation des Begriffs "Psyche"?

<p>Die Unsterblichkeit der Seele (C)</p> Signup and view all the answers

Schizophrenie ist laut dem Text ein Beispiel für einen 'gespaltenen Geist', während eine dissoziative Identitätsstörung auf ein einheitliches Ich hindeutet.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe ihren korrekten Assoziationen zu:

<p>Psyche = Lehre der Seele, des Geistes Neurobiologie = Materialität von Erlebniszuständen Narrative Identität = Zusammenhang zwischen Identität und Lebensgeschichte Soulmate = romantische Vorstellung</p> Signup and view all the answers

Was ist das Leib-Seele-Problem, das im Text angesprochen wird?

<p>Das Leib-Seele-Problem befasst sich mit der Frage, wie der physische Körper und die immaterielle Seele in Beziehung stehen, wie sie miteinander interagieren und ob sie voneinander unabhängig sind.</p> Signup and view all the answers

Die ______ des Ichs in den Neurowissenschaften bezeichnet die Annahme, dass das Ich aus verschiedenen Komponenten und Funktionen besteht.

<p>Bündel-Theorie</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt den wissenschaftlichen Anspruch der Psychologie?

<p>Die Psychologie untersucht das menschliche Erleben und Verhalten mithilfe wissenschaftlicher Methoden. (C)</p> Signup and view all the answers

Wer war einer der wichtigsten akademischen Lehrer von Sigmund Freud?

<p>Franz Brentano (D)</p> Signup and view all the answers

Franz Brentano forderte eine Psychologie, die von der Philosophie getrennt ist.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt das Fechnersche Gesetz?

<p>Zur Verdopplung der Intensität einer Empfindung ist eine Vervierfachung der physikalischen Reizintensität erforderlich.</p> Signup and view all the answers

Die ______ ist das Bewusstsein von etwas und wird von Franz Brentano als Intentionalität bezeichnet.

<p>Gerichtetheit</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Wissenschaftler ihren Hauptbeiträgen zu:

<p>Franz Brentano = Deskriptive Psychologie Hermann von Helmholtz = Sinnesphysiologie Gustav Fechner = Psychophysik Timo Storck = Akademische Psychologie</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Philosophische Wurzeln der akademischen Psychologie

Untersucht die historischen Einflussfaktoren auf die Psychologie.

Kritische Wissenschaftsgeschichte

Analyse der Entwicklung von Wissen und Kultur über die Zeit.

Gütekriterien

Kriterien zur Sicherstellung der Qualität in der Forschung.

Transparenz in der Wissenschaft

Offenheit im Forschungsprozess und den Resultaten.

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Diskursfähigkeit

Fähigkeit, neue Fragen durch Forschung zu schaffen.

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Falsifizierbarkeit

Die Möglichkeit, eine Theorie durch Experimente widerlegen zu können.

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W.E.I.R.D. People

Bevölkerungsgruppe, die in psychologischen Studien überrepräsentiert ist (Westlich, Bildung, Industrieländer, Reich, Demokratien).

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Psychologie als Wissenschaft

Diskussion, ob Psychologie eine Natur- oder Geisteswissenschaft ist.

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Franz Brentano

Ein wichtiger Lehrer Sigmund Freuds und Fürsprecher einer naturwissenschaftlichen Psychologie.

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Deskriptive Psychologie

Die Beschreibung innerer Prozesse durch Introspektion und Evidenzerleben.

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Intentionalität

Das Konzept, dass Bewusstsein immer auf etwas gerichtet ist.

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Fechnersches Gesetz

Zur Verdopplung der Intensität ist eine Vervierfachung der physikalischen Reizintensität nötig.

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Psychophysik

Studium des Verhältnisses zwischen physikalischen Größen und psychischen Empfindungen.

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Höhlengleichnis

Ein Allegorie von Platon, die zeigt, dass wir nur Schatten der Realität sehen.

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Dualismus

Die Unterscheidung zwischen Natur und Idee in Platons Philosophie.

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Aristoteles

Allroundgelehrter der Antike, der zur psychologischen und philosophischen Wissenschaft beitrug.

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Aktiver Geist

Der Aspekt der Seele, der bewusstes Denken und Handeln steuert und rationalisiert.

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Passiver Geist

Ein Konzept von Aristoteles, in dem der Geist wie eine Tafel ist, die Sinneseindrücke aufnimmt.

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Nikomachische Ethik

Aristoteles' praktische Philosophie, die Tugenden und das glückliche Leben behandelt.

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Tugenden

Positive Charaktereigenschaften, die das menschliche Seelenleben auszeichnen.

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Kausalität

Das Prinzip, dass jedem Ereignis eine Ursache zugrunde liegt, das Aristoteles beobachtete.

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Wahrnehmung

Der Prozess, durch den wir Sinneseindrücke interpretieren und verstehen.

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Seele als Prinzip des Lebens

Die Idee, dass die Seele die essenzielle Lebensqualität und Wirklichkeit darstellt.

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Philosophie als Tätigkeit des vernünftigen Verstandes

Philosophie beschäftigt sich mit rationalen Argumenten und Erkenntnissen, nicht mit experimentellen Studien.

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Seelenzustände in der Antike

Antike Werke befassen sich mit psychologischen Zuständen durch Dichtung und Drama.

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Vernunftgesteuerte Erkenntnisgewinnung

Der Prozess des Denkens und Forschens in der Antike, besonders in Athen.

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Thales von Milet

Philosoph, der Wasser als Urstoff aller Dinge postulierte.

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Anaximander

Philosoph, der das Grenzenlose als Urgrund aller Dinge betrachtete.

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Pythagoras und die Wissenschaftsgemeinschaft

Vorform einer wissenschaftlichen Gemeinschaft, die die Welt mathematisch verstand.

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Polarität von Materiellem und Geistigem

Die Unterscheidung und Beziehung zwischen physischem und geistigem Sein.

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Schicksalshaftigkeit des Menschen

Das Gefühl der Unvermeidlichkeit in tragischen Erzählungen, z.B. bei Homer und Sophokles.

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Wissenschaftliches Denken in Athen

Beginn einer systematischen und rationalen Betrachtung der Welt um 400 v. Chr.

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Vorsokratiker

Frühphilosophen, die die Natur und den Menschen philosophisch betrachteten.

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Psyche

Bezeichnung für Seele, Geist oder Selbst in der Psychologie.

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Psychologie

Wissenschaft von Psyche, Verhalten und mentalen Prozessen.

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Seelenlehre

Ursprüngliche Lehre über die Seele und ihre Eigenschaften.

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Schizophrenie

Psychische Störung mit einer gespaltenen Wahrnehmung der Realität.

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Dissoziative Identitätsstörung

Psychische Störung, die mehrere Identitäten oder Persönlichkeiten umfasst.

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Bündel-Theorie

Moderne Auffassung, dass das Ich aus vielen Einzelteilen besteht.

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Narrative Identität

Identität, die aus den persönlichen Lebensgeschichten eines Menschen entsteht.

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Emergenz-Phänomen

Das Entstehen neuer Eigenschaften aus einfacheren Komponenten.

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Leib-Seele-Problem

Philosophische Debatte über die Beziehung zwischen Körper und Geist.

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Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, doch nur eine kurze Geschichte.

Zitat, das die Entwicklung der Psychologie reflektiert.

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Study Notes

Einführung in die Psychologie

  • Die Psychologie ist die Lehre von der Psyche (Seele, Geist).
  • Psychisch und psychologisch beziehen sich auf das Psychische.
  • Psychologische Störung ist kein sinnvoller Begriff, da sie eine Störung innerhalb der Psychologie beschreibt.
  • Sinnvoll ist der Begriff der psychologischen Forschung.
  • Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, aber eine kurze Geschichte (Ebbinghaus, 1908, S. 1).

Philosophische Wurzeln der akademischen Psychologie

  • Seelenlehre: In Volkssagen wird die Seele als Luftwesen beschrieben, das für Menschen unsichtbar bleibt und nur nebelhaft erkennbar ist (Schönpflug, 2006, S. 2). Diese Vorstellung beinhaltet auch religiöse Aspekte wie die Unsterblichkeit der Seele oder Wiedergeburt.
  • Psyche = Seele, Geist, moderner Begriff: Selbst, Ich, Persönlichkeit, Erlebniszustände (Affekte, Kognitionen).
  • Individualität, Identität, Einheit.
  • Schizophrenie = gespaltener Geist, dissoziative Identitätsstörung, Bündel-Theorie des Ichs.
  • Neurobiologie/Materialität von Erlebniszuständen: „Seele" (als Emergenz-Phänomen?).
  • Narrative Identität (Straub), romantische Vorstellungen wie Seelenverwandte etc.
  • Leib-Seele-Problem.

Geschichte der Psychologie

  • Die Kenntnis der Entstehung und der zeitlichen Entwicklung von Einflussfaktoren ermöglicht neue Perspektiven auf vorhandene Informationen (Reuter, 2014, S. 15).

Kritische Wissenschaftsgeschichte

  • Entwicklung von Kultur und Wissen (von wenig Wissen zu viel Wissen, von primitiv zu aufgeklärt).
  • Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen.
  • Forschung und Wissen beziehen sich auf verschiedene Personengruppen (z. B. W.E.I.R.D. people).
  • Wissenstrukturen (z. B. Objektivität, Relevanz, Nützlichkeit).
  • Wissenschaftsgeschichte (Wer schreibt sie?) und Kulturbias.

Qualitätssicherung und Gütekriterien

  • Qualitätskontrolle (Gütekriterien)
  • Argumentative Transparenz
  • Diskursfähigkeit (Forschung schafft neue Fragen)
  • Falsifizierbarkeit

Psychologie-n

  • Paradigmen, Menschenbilder
  • Verknüpfung mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen
  • Methodenvielfalt
  • Psychologie als Natur- oder Geisteswissenschaft?

Psychisches in der Philosophiegeschichte

  • Philosophie als Tätigkeit des vernünftigen Verstandes (keine randomisiert-kontrollierten, experimentellen Studien).
  • Fehlende starre Grenzen der Disziplinen in der Antike (Philosophie, Staatstheorie/Recht, Medizin, Theologie) → Wissen über den Menschen.

Der Blick der Antike auf das Seelenleben

  • Auseinandersetzung mit Seelenzuständen in Dichtung und Drama.
  • Beginn wissenschaftliches Denken (z.B. Sophokles, Homer).
  • Religiöse und philosophische Bezugspunkte (Vorsokratiker).
  • Nachdenken über Natur, Elemente, Mensch, Form des Berichts und des Erzählens.
  • Ursprung/Urgrund aller Dinge (z.B. Thales, Anaximander, Pythagoras).

Der Blick der Antike auf das Seelenleben: Vorsokratiker

  • Heraklit: Logos, vernunftsmäßige Struktur der Welt, Gegensätze als Motor, Selbst-Erforschung, Denken als Teil der Welt, Parmenides: Unwandelbarkeit des Seins, Gleichsetzung von Denken und Sein, Leukipp/Demokrit: Atomisten; nur Leere und Materie, Konzeption des Unbewussten und Determinismus.

Der Blick der Antike auf das Seelenleben: Sokrates

  • Dialogische Technik, Hebammenkunst (Mäeutik).
  • Schaffung kognitiver Dissonanzen und Fragen stellen.
  • Dokumentiert in Platons Dialogen.
  • "Ich weiß, dass ich nichts weiß".
  • Angezeigt und verurteilt (Jugend und religiöse Frevel).

Der Blick der Antike auf das Seelenleben: Platon

  • Vom Dialog zur (niedergeschriebenen) Lehre.
  • Möglichkeit der Auslegung (Erscheinung und Wesen, "Ideen").
  • Dualismus zwischen Natur und Idee (Höhlengleichnis).
  • Menschen in Höhle angekettet, Schatten am Höhlenwand, Dinge nicht selbst sehen/erleben.

Der Blick der Antike auf das Seelenleben: Aristoteles

  • Allroundgelehrte der Antike.
  • Seele, Himmel, Farben, Ethik, Metaphysik, Meteorologie, Poesie, Politik, Rhetorik, Träume etc.
  • Passiver Geist wie Tafel, Sinneseindrücke.
  • Aktiver Geist steuert „Gemeinsinn“, bewusste Inhalte vermitteln, synthetisieren und rational steuern.
  • Über die Seele: Wahrnehmung, Denken, Vernunft.

Der Blick des Mittelalters auf das Seelenleben

  • Augustinus von Hippo: Manichäismus, Dualismus Licht/Finsternis, Bekenntnisse, Introspektion, Besinnung auf eigene Entwicklung, eigenes Erleben und Askese statt Lustbetontheit.
  • Wiederanknüpfung an die Philosophie Aristoteles‘.
  • Verwissenschaftlichung des Glaubens (Scholastik).
  • Religiös geleitete Wissenschaft/Naturgelehrsamkeit (12./13. Jh).
  • Aufkommen der Erfahrungswissenschaft.
  • Erweiterung einer eurozentrischen Wissensgeschichte.
  • Abbasiden in Bagdad, Denkschule Mu'tazila, Förderung Abu Ja'far Abdullah al-Ma'mun, Zentrum arabischer Philosophie des Mittelalters.
  • Indeterminismus und freier Wille, griechischer Rationalismus, freie Entfaltung. Ibn al-Haytham: Optische Wahrnehmung, Ibn Sina: Medizin und Heilkunde, Ibn Rushd: Vermittler zwischen aristotelischem und mittelalterlichem Denken.

Der Blick des Mittelalters auf das Seelenleben

  • Krieg, Kreuzzüge, Pest, keine gute Wissenschaftsförderung.
  • Reformation, neues Denken über den Menschen.
  • Renaissance, wissenschaftlicher Anschluss an die Antike.
  • Mensch (Einzelner und als Gattung) zwischen Himmel und Erde, Geistigem und Materiellem, Vernunft und Animalität.
  • Gründung erster Universitäten in Europa (Paris 1231).
  • Bologna, Montpellier, Cambridge, Neapel, Prag, Wien, Heidelberg, Köln.
  • Propädeutikum → Theologie, Medizin oder Jura.

Rationalismus vs. Empirismus

  • Francis Bacon (1561-1626): Hinweise auf die Verblendungen des Menschen, Erkenntnis der Grenzen von Erkenntnis, Natur nicht mehr als Ursprung, sondern Gegenspielerin, Überführung der Erfahrung in „absichtliche” Erfahrung, Wissenschaft als Eingriff.
  • R. Descartes (1596-1650): Übergang zur Wissenschaft der Neuzeit, Zweifel als Ausgangspunkt, Geist selbst als Fixpunkt (Ich denke also bin ich), Gegenüberstellung res cogitans und res extensa, Zwei-Substanzen-Lehre, Trennung in Geistes- und Naturwissenschaften, Wo steht die Psychologie?
  • David Hume (1711-1776): Erkenntnis nur durch Erfahrung (Empirismus), Geist selbst durch Sinneseindrücke abgeleitet (nicht nur seine Produkte) - Seele ohne Substanz, Assoziations- und Kognitionspsychologie, Ursachen und Kausalität nicht als Eigenschaft der Dinge (kritische Sicht), Verknüpfung durch Ähnlichkeit, raum-zeitliche Berührung, Bezüge zum Positivismus im 20. Jahrhundert.
  • Immanuel Kant (1724-1804): Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis, transzendentale Kategorien, Voraussetzungen des menschlichen Geistes (nicht aus Erfahrung ableitbar), Unterscheidung phänomenal und noumenal, Welt der Erscheinung/Welt des Geistes (Empirie), Wissen in Abhängigkeit vom menschlichen Geist.
  • Kant (1724-1804): Unterscheidungen zwischen analytischen und synthetischen Sätzen (Analytische: Begriffsexplikationen, Synthetische: neue Erkenntnisse/Annahmen).

Auf dem Weg zur akademischen Psychologie

  • Industrialisierung, Mobilität, erhöhte Zugänglichkeit von Wissen und Bildung, weniger romantisches Denken – und empirische-wissenschaftliche Untersuchung, Bedürfnis nach kontrollierter Erkenntnis (Experiment als Untersuchungsform).
  • Franz Brentano (1838-1917): Priester, Theologe, Philosophieprofessor, Habilitationsschrift: „Die Methode der Philosophie ist keine andere als die der Naturwissenschaft”, eigene Richtung der Psychologie, als getrennt von Philosophie, Forderung nach naturwissenschaftlicher Psychologie, deskriptive Psychologie als Erfahrungswissenschaft, Introspektion und Evidenzerleben, Intentionalität: Bewusstsein als Bewusstsein von etwas (Gerichtetheit).
  • H. von Helmholtz (1821-1894): Sinnes-Physiologie, Helmholtz-Schule (Du Bois-Reymond), Psychische Prozesse nach dem chemisch-physikalischen Vorbild, Fechner'sches Gesetz (Verdopplung der Intensität einer Empfindung), Psychophysik (Verhältnis von physikalischen Größen zu psychischen Empfindungen), Bewusstseinsschwelle (Konzeption des Unbewussten), Konstanzprinzip.
  • W. Wundt (1832-1920): Empirisch-experimentelle Forschung im Labor, Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis, Beschreibung „psychischer Atome” (einfachste Gesetzmäßigkeiten des Psychischen), auch Psychologie des Sozialen und Völkerpsychologie (mit eigenen Methoden), Gründung des ersten Instituts für experimentelle Psychologie (1879 in Leipzig).

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Testen Sie Ihr Wissen über die philosophischen Ansichten von Aristoteles sowie die Grundprinzipien der Psychologie. Dieses Quiz behandelt zentrale Themen wie die Seele, den Gemeinsinn und die Qualitätssicherung in der Wissenschaft. Erforschen Sie, welche Konzepte Aristoteles in seinen Schriften behandelte und wie diese in die wissenschaftliche Betrachtung der Psychologie einfließen.

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