Angststörungen und ihre Ursachen
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Angststörungen und ihre Ursachen

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Welche der folgenden Reaktionen sind typisch für Angstzustände?

  • Herzrasen und Zittern (correct)
  • Schlafmangel und Langeweile
  • Euphorie und Freude
  • Völlige Ruhe und Gelassenheit
  • Normale realistische Angst schützt vor Gefahren oder Schmerzen.

    True

    Nennen Sie zwei emotionale Reaktionen, die bei pathologischer Angst auftreten.

    Angst, Panik

    Die Angst vor Menschenmengen wird als __________ bezeichnet.

    <p>Agoraphobie</p> Signup and view all the answers

    Match the following Angststörungen with their descriptions:

    <p>Panikattacken = Abrupte, intensive Angst ohne konkreten Auslöser Soziale Angststörung = Angst in sozialen Situationen oder vor der Bewertung durch andere Spezifische Phobie = Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen Trennungsangst = Angst vor der Trennung von Bezugspersonen</p> Signup and view all the answers

    Welche Erkrankungen können mit Ängsten assoziiert sein?

    <p>Morbus Parkinson</p> Signup and view all the answers

    Die Ich-Stärke hat keinen Einfluss auf die Entwicklung von Ängsten.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was versteht man unter flotter Angst?

    <p>Ständig wechselnde Ängste und Sorgen um Alltägliches und die Zukunft.</p> Signup and view all the answers

    Die vegetativen Reaktionen bei Angstzuständen umfassen __________ und Schwitzen.

    <p>Herzrasen</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Symptome sind typisch für Angstzustände?

    <p>Schlafstörungen</p> Signup and view all the answers

    Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Art von Psychotherapie, die bei Angststörungen eingesetzt wird.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie zwei vegetative Symptome, die bei Angstzuständen auftreten können.

    <p>Herzklopfen, Schwindel</p> Signup and view all the answers

    Die Kombination aus Angst und Depressionen wird in der Diagnostik als F41.2 bezeichnet und erfordert das Vorhandensein von mindestens einem ________ Symptom.

    <p>vegetativen</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Therapiemethoden ihren Kategorien zu:

    <p>Kognitive Verhaltenstherapie = Psychotherapie SSRI = Pharmakotherapie Entspannungsverfahren = Psychotherapie Passionsblume = Phytotherapeutika</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine häufige Komorbidität bei Angststörungen?

    <p>Depressive Episoden</p> Signup and view all the answers

    Was ist das häufigste Schlüsselsymptom der sozialen Phobie?

    <p>Angst vor Kritik durch andere</p> Signup and view all the answers

    Panikattacken sind bei der sozialen Phobie unmöglich.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie zwei Beispiele für spezifische Phobien.

    <p>Akrophobie und Arachnophobie</p> Signup and view all the answers

    Die __________ wird als eine Angststörung gesehen, die sich auf das Sprechen in der Öffentlichkeit bezieht.

    <p>soziale Phobie</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die spezifischen Phobien den entsprechenden Ängsten zu:

    <p>Aichmophobie = Furcht vor spitzen Gegenständen Akrophobie = Höhenangst Arachnophobie = Angst vor Spinnen Klaustrophobie = Angst vor engen, geschlossenen Räumen</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Therapien wird häufig bei sozialen Phobien eingesetzt?

    <p>Kognitive Verhaltenstherapie</p> Signup and view all the answers

    Spezifische Phobien sind häufig mit einem Behandlungsbedarf verbunden.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt die Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (ÄVPS)?

    <p>Ängste sind Bestandteil der Persönlichkeit und Ich-synton.</p> Signup and view all the answers

    Personen mit sozialer Phobie haben oft Angst vor __________.

    <p>Öffentlichkeit</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die angebotenen Therapien den jeweiligen Ansätzen zu:

    <p>SSRI = Pharmakotherapie Soziales Kompetenztraining = Psychotherapie Moclobemid = Pharmakotherapie Kognitive Verhaltenstherapie = Psychotherapie</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Verfahren gehört nicht zur Verhaltenstherapie?

    <p>Selbstmedikation mit Tranquilizern</p> Signup and view all the answers

    Hypochondrie beschreibt die Angst vor schweren Krankheiten und nicht speziell die Angst vor Ansteckungen.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Welche Lebenszeitprävalenz gibt es für die Panikstörung (F41.0)?

    <p>ca. 2%</p> Signup and view all the answers

    Die Angst vor Schmutz und Ansteckungen wird als __________ bezeichnet.

    <p>Mysophobie</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Angststörungen ihren Charakteristiken zu:

    <p>Panikstörung = Wiederkehrende, unerwartete Panikattacken Hypochondrie = Angst, schwer krank zu sein Mysophobie = Angst vor Schmutz und Ansteckung Zwangsstörung = Angst, andere zu verletzen</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein häufiges Symptom bei anderen Angststörungen (F41)?

    <p>Depressive Symptome</p> Signup and view all the answers

    Panikattacken müssen immer mit einem konkreten Objekt oder einer Situation verbunden sein.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Wie viele Panikattacken sind für die Diagnose einer schweren Panikstörung notwendig?

    <p>mindestens 4 Panikattacken pro Woche</p> Signup and view all the answers

    Der Begriff __________ beschreibt die sehr hohe Tendenz zur Chronifizierung bei Angststörungen.

    <p>Chronifizierung</p> Signup and view all the answers

    Welche Therapieform wird zur Behandlung von schweren Verlaufsformen von Angststörungen eingesetzt?

    <p>Pharmakotherapie mit SSRI</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Symptome gehören zu einer Panikattacke?

    <p>Angst vor Kontrollverlust</p> Signup and view all the answers

    Die generalisierte Angststörung ist auf spezifische Situationen oder Objekte beschränkt.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nenne zwei mögliche psychische Symptome von Panikattacken.

    <p>Angst zu sterben, Derealisation</p> Signup and view all the answers

    Bei ca. 30% der Betroffenen kommt es zu ____________ Episoden.

    <p>depressiven</p> Signup and view all the answers

    Ordne die Therapieformen den entsprechenden Beschreibungen zu:

    <p>Psychoedukation = Aufklärung über die Störung Kognitive Verhaltenstherapie = Veränderung der Denkmuster Entspannungstechniken = Stressreduktion Konfrontationstherapie = Konfrontation mit angstauslösenden Situationen</p> Signup and view all the answers

    Welche Substanz ist häufig mit Substanzmissbrauch verbunden?

    <p>Alkohol</p> Signup and view all the answers

    Die Lebenszeitprävalenz der generalisierten Angststörung beträgt ca. 12%.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was versteht man unter 'Angst vor der Angst'?

    <p>Phobophobie</p> Signup and view all the answers

    Die Hauptmedikamente zur langfristigen Behandlung von Panikattacken sind ____________.

    <p>SSRI oder SSNRI</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Therapeutischen Methoden hilft im Akutfall von Panikattacken?

    <p>Benzodiazepine</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Angststörungen

    • Ängste: sind Reaktionen des Menschen auf wahrgenommene oder realistische Gefahren, z.B. Dunkelheit, Gewitter, gefährliche Tiere.
    • Psychodynamische Faktoren: Ungelöste Konflikte aus der frühen Kindheit zwischen Autonomie und Abhängigkeit, sowie eine unzureichend entwickelte Ich-Stärke, führen zu einem Ungleichgewicht zwischen Es und Über-Ich und äußern sich in Ängsten.
    • Klinik: Die Reaktionen auf Angst unterscheiden sich nicht zwischen realer Angst und pathologischer Angst.
      • Emotionale Reaktionen: Angst.
      • Vegetative Reaktionen: Herzrasen, Palpitationen, Schwitzen, Zittern, Mundtrockenheit.
      • Kognitive Reaktionen: „Gleich falle ich in Ohnmacht!“, „Ich bekomme gleich einen Herzinfarkt!“.
      • Motorische Reaktionen/Verhalten: „flight“ (Flucht, Vermeidung), „fight“ (Kampf), „fright/freeze“ (Erstarrung).

    Differenzialdiagnosen: Vorkommen von Ängsten

    • Normale realistische Angst (Furcht, Realangst): Angst vor gefährlichen Situationen dient dem Schutz vor Gefahren und Schmerzen.
    • Phobische Störungen: Angst tritt auf, wenn keine sofortige Fluchtmöglichkeit besteht, z.B. Angst vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Alleinreisen oder Entfernung vom Zuhause.
    • Andere Angststörungen:
      • Panikstörung: Wiederholte, schwere Panikattacken mit intensiver Angst, die plötzlich und unvorhersehbar auftreten und keinem speziellen Objekt oder Situation zugeordnet werden können.
      • Generalisierte Angststörung: Konstantes Grübeln und Sorgenmachen um Alltag und Zukunft.
      • Trennungsangst: Starke Angst vor der Trennung von Bezugspersonen durch die Furcht, dass diesen etwas zustoßen könnte.
      • Soziale Phobie: Angst vor Situationen sozialer Interaktion, z.B. Sprechunfähigkeit in bestimmten Situationen, ängstliches und zurückhaltendes Verhalten in sozialen Situationen.
    • Ängste bei anderen Erkrankungen:
      • Zerebrales: Enzephalitis, Morbus Parkinson, Chorea Huntington, Epilepsie, Tumor.
      • Hormonal: Hyperthyreose, Hypothyreose, Phäochromozytom, Cushing-Syndrom.
      • Metabolisch: Hypoglykämie, Elektrolytstörungen.
      • Kardiogen: KHK (koronare Herzkrankheit), Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörung.
      • Respiratorisch: Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen, Asthma.
      • Immunologisch: Allergien, Autoimmunerkrankungen.
      • Psychiatrisch: v.a. paranoide Schizophrenie, aber auch Prodromi der psychotischen Symptomatik; bizarre Ängste v.a. in Bezug auf Verfolgung, Beeinträchtigung und Beeinflussung.
      • Affektiv: Ängste treten phasenweise auf (während depressiver Episoden).

    Therapie

    • Unbehandelt: häufig chronischer Verlauf, oft mit depressiven Episoden.
    • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie, soziales Kompetenztraining.
    • Pharmakotherapie: SSRI, Moclobemid.

    Schlüsselsymptom: Soziale Phobie

    • Schlüsselsymptom: Angst vor Situationen, in denen sie sich der Betrachtung und möglicherweise Kritik durch andere ausgesetzt fühlen.

    Komorbiditäten

    • F10-F19 Substanzmissbrauch und -abhängigkeit: Alkohol, Drogen, Medikamente (Benzodiazepine).
    • F32 depressive Episoden.
    • F40-F41 andere Angststörungen.

    Differenzialdiagnose

    • F60.6 ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung (ÄVPS): Ängste bei ÄVPS sind Teil der Persönlichkeit, während bei der sozialen Phobie die Ängste als Störung empfunden werden. Die Ängste bei der sozialen Phobie sind meist eng umschrieben, während sie bei ÄVPS viele verschiedene Situationen betreffen.

    F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien

    • Epidemiologie: Erstmanifestation in der Kindheit, Lebenszeitprävalenz 8-20%, w>m (2:1).
    • ICD-10-Kriterien: Angst muss den Alltag stark beeinträchtigen oder mit persönlichem Leiden verbunden sein.
    • Definition: Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen.

    Klinik

    • Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen.
    • Angst kann nicht unterdrückt werden, obwohl die Betroffenen wissen, dass die Angst übertrieben ist.
    • Erhöhte Angstreaktionen bis zum Panikanfall möglich.
    • Mögliche Ohnmacht, z.B. bei Blut- und Verletzungsphobien.
    • Vermeidungsverhalten.
    • Erhöhtes Risiko für die Entwicklung weiterer Angststörungen und affektiver Störungen.

    Beispiele für spezifische Phobien

    • Aichmophobie: Furcht vor spitzen Gegenständen.
    • Akrophobie: Höhenangst.
    • Arachnophobie: Angst vor Spinnen.
    • Aviophobie: Flugangst.
    • Blutphobie, Spritzenphobie, Verletzungsphobie.
    • Erythrophobie: Angst vor Erröten.
    • Examensangst, Prüfungsangst.
    • Klaustrophobie: Angst vor engen, geschlossenen Räumen.
    • Mysophobie: Ansteckungsangst.
    • Zoophobie: Angst vor Tieren.

    Therapie

    • Meist kein Behandlungsbedarf, da die angstauslösende Situation gemieden werden kann.
    • Verhaltenstherapie: Expositionstherapie/Reizkonfrontation.
    • Verzicht auf Selbstmedikation mit Tranquilizern.
    • Entspannungsverfahren.
    • Ggf. Hypnose.
    • Ggf. Pharmakotherapie bei schweren Verlaufsformen: SSRI.

    Differenzialdiagnosen

    • Angst vor einer Ansteckung:
      • Normale Angst: Z.B. Angst vor einer HIV-Infektion beim Geschlechtsverkehr (→ Kondomnutzung).
      • Spezifische Phobie (Mysophobie): Angst vor Schmutz und der Ansteckung mit Bakterien oder Viren → übertriebene Hygiene, Schutzmaßnahmen, Meiden bestimmter Situationen.
      • Hypochondrie: Generelle Angst, schwer krank zu sein oder zu werden, u.a. auch Angst vor Ansteckung → Meiden bestimmter Situationen.
    • Angst vor spitzen Gegenständen: Diese kann auch bei F42 Zwangsstörungen auftreten, aus der Angst heraus, eine andere Person mit einem spitzen Gegenstand (z.B. Messer) zu verletzen.

    F41 Andere Angststörungen

    • Synonym: Angstneurosen.
    • Die „anderen Angststörungen" umfassen Angststörungen, bei denen Angst das Hauptsymptom ist, aber nicht auf bestimmte Objekte oder Situationen bezogen ist.
    • Depressive Symptome, Zwangssymptome und Phobien können vorkommen, müssen aber für die Codierung F41 eindeutig sekundär oder weniger ausgeprägt sein.

    F41.0 Panikstörung

    • Synonyme: episodisch paroxysmale Angst, Panikattacke, Panikzustand.
    • Epidemiologie: Erstmanifestation v.a. 20-30. Lebensjahr, Lebenszeitprävalenz ca. 2% (mit Agoraphobie 5%), w>m (2:1).
    • ICD-10-Zeitkriterien:
      • F41.00 mittelgradige Panikstörung: mindestens 4 Panikattacken in 4 Wochen.
      • F41.01 schwere Panikstörung: mindestens 4 Panikattacken pro Woche über einen Zeitraum von vier Wochen.
    • Definition: Bei einer Panikstörung kommt es zu wiederkehrenden schweren Panikattacken, die abrupt auftreten, nicht vorhersehbar sind und sich auf kein konkretes Objekt oder Situation beziehen → „objektlose Angst“.

    Klinik

    • Sehr hohe Tendenz zur Chronifizierung.
    • Wiederkehrende schwere Panikattacken mit abruptem Auftreten der Angst, die einige Minuten anhält.
      • Vegetative Symptome: Herzrasen, Palpitationen, Schweißausbrüche oder Kälteschauer, Tremor, Mund-trockenheit, Atembeschwerden, Schwindel, Übelkeit, Parästhesien, Beklemmungsgefühle, Brustschmerzen.
      • Psychische Symptome: Angst vor Kontrollverlust, verrückt zu werden oder auszuflippen, Angst zu sterben, Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche, Benommenheit, Derealisation, Depersonalisation.
    • Im Verlauf entwickelt sich eine „Angst vor der Angst“ (Phobophobie) und ein agoraphobisches Vermeidungsverhalten → starke Isolation, Berufsunfähigkeit, Schulverweigerung.
    • Ca. 30% der Betroffenen entwickeln depressive Episoden und/oder Substanzabhängigkeit.

    Therapie

    • Ausschluss körperlicher Ursachen: Z.B. Hyperthyreose, Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Asthma.
    • Psychotherapie: Psychoedukation, kognitive Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie, Entspannungsmethoden (PMR, autogenes Training, Atemtherapie), Verhaltensexperimente (kognitive Vorbereitung, Drehstuhl), bei Agoraphobie Konfrontationstherapie.
    • Pharmakotherapie: Akut Benzodiazepine, langfristig SSRI (Citalopram, Paroxetin, Escitalopram, Sertralin) oder SSNRI (Venlafaxin).
    • Sportliches Ausdauertraining.

    Komorbiditäten

    • F10-F19 Substanzmissbrauch und -abhängigkeit: v.a. Alkohol, Medikamente (Benzodiazepine).
    • F32 depressive Episoden.
    • F40-F41: Angststörungen: Ca. 90% leiden unter mindestens einer weiteren Angststörung.

    F41.1 Generalisierte Angststörung (GAS)

    • Dazugehörige Begriffe: Angstneurose, Angstreaktion, Angstzustand.
    • Epidemiologie: Erstmanifestation ca. 30. Lebensjahr oder 40.-50. Lebensjahr, Lebenszeitprävalenz ca. 6%, w>m (2:1).
    • ICD-10-Zeitkriterien: ≥ 6 Monate.
    • Definition: Bei der generalisierten Angststörung bestehen ständige unbegründete Befürchtungen, ein permanentes Grübeln, motorische Anspannungen und vegetative Symptome. Die Ängste sind dabei nicht auf bestimmte Situationen oder Objekte begrenzt, sondern frei flottierend (ständig wechselnd).

    Klinik

    • Ständiges Grübeln und sich Sorgen machen um Alltag und Zukunft: z.B. über zukünftiges Unglück, Geldprobleme, Arbeitsplatz/Schule, Gesundheit von sich und Angehörigen.
    • Die Ängste sind nicht auf bestimmte Situationen/Objekte beschränkt, sondern frei flottierend.
    • Die Ängste bestehen, obwohl meist keine Gründe dafür vorhanden sind.
    • Angst zu sterben, Angst vor Kontrollverlust (,,verrückt zu werden" oder „auszuflippen"), Derealisation.
    • Motorische Anspannung: Muskelverspannungen, Oberbauchbeschwerden, Kopfschmerzen, akute und chronische Schmerzen.
      • Beklemmungsgefühle, Kloßgefühl im Hals, Schluckbeschwerden.
      • Ständige Nervosität und innere Anspannung, Ruhelosigkeit mit Unfähigkeit der Entspannung, Schlafstörungen.
    • Vegetative Symptome: Herzrasen, Palpitationen, Tremor, Schweißausbrüche, Mundtrockenheit, Übelkeit, Schwindel, Harndrang.

    Therapie

    • Psychotherapie:
      • Kognitive Verhaltenstherapie, Konfrontationstherapie (Sorgenkonfrontation in sensu), Problemlösetraining.
      • Entspannungsverfahren, Sport.
      • Evtl. psychodynamische Psychotherapie.
    • Pharmakotherapie: SSRI (z.B. Paroxetin, Escitalopram), SNRI (z.B. Venlafaxin), evtl. Anxiolytika (z.B. Buspiron).
    • Phytotherapeutika: Z.B. Passionsblume, Melisse, Hopfen, Baldrian.

    Komorbiditäten

    • F10-F19 Substanzmissbrauch und -abhängigkeit: v.a. Alkohol, Medikamente (Benzodiazepine).
    • F32 depressive Episoden: Sehr häufig.
    • F40-F41: Angststörungen: Ca. 90% leiden unter mindestens einer weiteren Angststörung.
    • F60.6 ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung.

    F41.2 Angst und depressive Störung, gemischt

    • Kategorie wird verwendet, wenn gleichzeitig Angst und Depressionen auftreten, aber nicht das Ausmaß erreichen, dass sie als Angststörung oder depressive Episode codiert werden können.
    • Für die Diagnose ist erforderlich, dass zusätzlich auch vegetative Symptome (z.B. Herzklopfen, Mundtrockenheit, Tremor) zumindest vorübergehend vorhanden sind.

    F41.3 Andere gemischte Angststörungen

    • Diese Kategorie wird verwendet, wenn die Kriterien für eine generalisierte Angststörung erfüllt sind und zeitgleich auch deutliche Symptome anderer Störungen aus dem Kapitel F40-F48 (v.a. Zwangsstörungen, dissoziative Störungen, Somatisierungsstörungen und hypochondrische Störungen) auftreten – die Kriterien zur Codierung der genannten Störungen jedoch nicht vollständig erfüllt sind.

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    Dieses Quiz behandelt Angststörungen, ihre psychodynamischen Faktoren und die unterschiedlichen Reaktionen auf Angst. Erfahren Sie mehr über emotionale, vegetative, kognitive und motorische Reaktionen sowie die Differenzialdiagnosen von Ängsten. Testen Sie Ihr Wissen zu diesem wichtigen psychologischen Thema.

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