Algorithmen und Rechtsnormen
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Questions and Answers

Was ist ein Wesensmerkmal des Rechts?

  • Die Fähigkeit, Gesetze jederzeit zu ändern
  • Die Erhöhung des individuellen Wohlstands
  • Freie Entscheidung ohne staatlichen Einfluss
  • Rechtsetzung in festgelegtem Verfahren (correct)
  • Welches Ziel verfolgt das Recht im Allgemeinen?

  • Verwirklichung von Gerechtigkeit (correct)
  • Maximierung der Staatsgewalt
  • Erhaltung bestehender Traditionen
  • Förderung von Marktinteressen
  • Was bedeutet die Objektivierbarkeit von sozialen und ökonomischen Umständen?

  • Soziale Umstände müssen berücksichtigt werden (correct)
  • Ethische Überlegungen sind irrelevant
  • Recht hat keinen Bezug zur Realität
  • Rechtsnormen können subjektiv interpretiert werden
  • Was gehört nicht zu den Materialien der juristischen Arbeit?

    <p>Persönliche Meinungen</p> Signup and view all the answers

    Was ist die Grundlage gerichtlicher Entscheidungen?

    <p>Abstrakte Regeln des Rechts</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt die Unterscheidung zwischen positivem und gewohnheitsrechtlichem Recht?

    <p>Positives Recht ist schriftlich festgelegt, während Gewohnheitsrecht auf Traditionen beruht.</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Rechte ist ein Beispiel für subjektives Recht?

    <p>Das Recht auf Eigentum</p> Signup and view all the answers

    Wie unterscheiden sich öffentliches Recht und Privatrecht in Bezug auf den Zuständigkeitsbereich?

    <p>Öffentliches Recht beinhaltet Über- und Unterordnung, Privatrecht Gleichordnung.</p> Signup and view all the answers

    Was kennzeichnet die Normenhierarchie im Rechtswesen?

    <p>Die Verfassung hat einen höheren Stellenwert als Bundesgesetze.</p> Signup and view all the answers

    Welcher Grundsatz beschreibt die Privatautonomie im Privatrecht?

    <p>Privatpersonen sind frei in ihrer Entscheidung, Verträge abzuschließen.</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine vollständige Norm?

    <p>Sie hat eine Bedingungen und eine eindeutig festgelegte Rechtsfolge.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine unvollständige Norm korrekt?

    <p>Sie enthält nur Teile einer Norm ohne klare Rechtsfolge.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Verknüpfungen beschreibt eine gebundene Entscheidung?

    <p>Es gibt keinen Spielraum bei der Rechtsfolge.</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt das „wenn-dann-Schema“ in Bezug auf zivilrechtliche Normen?

    <p>Es veranschaulicht die Beziehung zwischen Tatbestand und Rechtsfolge.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Bedingungen beschreibt einen Haftungsausfüllenden Tatbestand?

    <p>Der Ersatzfähige Schaden und Kausalität.</p> Signup and view all the answers

    Was sind die Anspruchsgrundlagen im Schuldrecht?

    <p>Sie definieren die Verbindlichkeit zwischen Gläubiger und Schuldner.</p> Signup and view all the answers

    Welche Normenarten sprechen keine Gebote oder Verbote aus?

    <p>Unvollständige Normen.</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt der Begriff „Ermessen bzgl. Rechtsfolge“?

    <p>Die Entscheidung obliegt dem Ermessen des Richters.</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine grundlegende Voraussetzung für die rechtliche Begründung von Entscheidungen?

    <p>Unstreitiger Sachverhalt</p> Signup and view all the answers

    In welchem Modus sollte eine rechtliche Analyse vor allem formuliert werden?

    <p>Konjunktiv</p> Signup and view all the answers

    Was sollte bei der Suche nach Anspruchsgrundlagen beachtet werden?

    <p>Einschlägige Rechtsnormen finden</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Formulierungen ist typischerweise in einem Gutachtenstil enthalten?

    <p>X könnte zustehen...</p> Signup and view all the answers

    Welche Art von Sachverhalt erfordert eine Aktenauszug für die rechtliche Prüfung?

    <p>Streitiger Sachverhalt</p> Signup and view all the answers

    Welches Gericht ist für Zivilverfahren mit einem Streitwert über 5000€ zuständig?

    <p>Oberlandesgericht (OLG)</p> Signup and view all the answers

    Welcher der folgenden Schritte ist Teil des Gutachtenstils in der zivilrechtlichen Fallbearbeitung?

    <p>Hypothese aufstellen</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine Hauptaufgabe des Bundesgerichtshofs (BGH)?

    <p>Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung zu klären</p> Signup and view all the answers

    In welchem Fall wird eine Subsumtion durchgeführt?

    <p>Bei der Prüfung der Willenserklärungen</p> Signup and view all the answers

    Welches Gericht ist für Angelegenheiten im Bereich Familienrecht zuständig?

    <p>Amtsgericht (AG)</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt der Urteilsstil in der rechtlichen Fallbearbeitung?

    <p>Das Ergebnis wird zuerst präsentiert und dann begründet.</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage trifft nicht auf den Gutachtenstil zu?

    <p>Die Fallfrage steht am Ende der Argumentation.</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine der Rahmenbedingungen für die gerichtliche Zuständigkeit im Zivilrecht?

    <p>Der Streitwert ist für die Zuständigkeit von Bedeutung.</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Algorithmen und Rechtsnormen

    • Rechtliche Normen sind hoheitliche Anordnungen mit allgemein verbindlichen Regelungen, die sich an jeden richten
    • Wesensmerkmale von Recht: Rechtsetzung in einem festgelegten Verfahren, Zwangsdurchsetzung durch den Staat, Erzwingbarkeit durch den Einzelnen (Rechtsanspruch), Rechtsdurchsetzung durch förmliche Verfahren, schriftliche Fixierung (optional), Gerechtigkeit als Ziel
    • Abstrakte Regeln müssen von den Rechtsunterworfenen als gerecht empfunden werden, um Befolgung und Frieden zu fördern
    • Recht ist abhängig von wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Objektivierung von sozialen und ökonomischen Umständen
    • Recht bildet die Grundlage für Gerichts- und Behördenentscheidungen
    • Recht ist die Ordnungsidee der Gesellschaft und stellt die Spielregeln des Zusammenlebens dar

    Materialien der Juristischen Arbeit

    • Entscheidungsquellen: Gesetzgebung, Judikatur, wissenschaftliche Literatur
    • Judikatur: Entscheidungen der Gerichte werden in amtlichen Sammlungen, juristischen Zeitschriften und online veröffentlicht
    • Wissenschaftliche Literatur umfasst Lehrbücher, Kommentare, Monografien, juristische Zeitschriften, Fallsammlungen und Aufbauschemata

    Rechtsordnung

    • Positive Recht vs. Gewohnheitsrecht
    • Materielles Recht vs. Formelles Recht
    • Materielles Gesetz vs. Formelles Gesetz
    • Objektives Recht vs. Subjektives Recht
    • Zwingendes Recht vs. Dispositives Recht
    • Recht-haben vs. Recht-bekommen

    Methodenlehre und Recht

    • Ziel der Methodenlehre ist die Sicherung der Gerechtigkeit
    • Die Gesellschaft und die Rechtsordnung werden durch Recht, Sitte, Moral und Religion bestimmt
    • Recht umfasst die äußeren Verhaltensregeln, Sitte und Moral die innere Haltung und das Verhalten
    • Das (Zivil-)Recht formuliert abstrakte Regeln für die Rechtsordnung
    • Objektives Recht umfasst die Rechtsquellen, subjektives Recht die Berechtigung
    • Gewohnheitsrecht, Gesetztes Recht und Herrschaftsrecht bilden die Rechtsquellen
    • Forderungsrechte und Gestaltungsrechte sind Beispiele für subjektives Recht

    Öffentliches vs. Privatrecht

    • Öffentliches Recht: Über- und Unterordnung (Staat vs. Bürger), Verwaltungsakt
    • Privatrecht: Gleichordnung (Bürger vs. Bürger), Vertrag
    • Ius publicum (öffentliches Recht) vs. Ius privatum (Privatrecht)
    • Hauptrechtsquellen: Grundgesetz, Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
    • Hauptgrundsätze: Vorbehalt des Gesetzes, Privatautonomie, Amtsermittlungsgrundsatz, Beibringungsgrundsatz

    Rechtsquellen

    • Art. 1 & 20 GG: Bindung von Rechtsprechung und Verwaltung an Recht und Gesetz
    • Normenhierarchie: Überstaatliches Recht, Verfassungsrecht des Bundes, Bundesgesetze, Bundesrechtsverordnungen, Bundes Satzungen, Landesverfassungsrecht, Landesgesetze, Landesrechtsverordnungen, Landes Satzungen
    • Kennzeichen einer Norm: Normgeber, Adressatenkreis, Normbegünstigte, Geltungsbereich, Verbindlichkeit (Erzwingbarkeit, Sanktionen)
    • Abgrenzung zu sozialen Verhaltensbestimmungen: Sitte, Sittlichkeit, Moral, Anstandsregeln, Umgangsformen, Bräuche, sozialer Druck: nicht verbindlich/erzwingbar

    Arten von Normen

    • Vollständige Normen: Konkrete Handlungsanweisungen (Tun/Dulden/Unterlassen)
    • Unvollständige Normen: Keine unmittelbare Einwirkung auf Lebenssachverhalte, erfordern das Zusammenwirken mit anderen Rechtssätzen
    • Verknüpfung Tatbestand--Rechtsfolge
    • Gebundene Entscheidung: keine Ermessensfreiheit, Rechtsfolge tritt zwingend ein
    • Ermessen bzgl. Rechtsfolge: Entscheidungsspielraum (kann-Verbindung), Auswahlermessen und Entschließungsermessen
    • Gesetzeslektüre vorrangig vor Lehrbuchlektüre
    • Zivilrechtliche Normen: Aufbau im "wenn-dann-Schema"

    Aufbau zivilrechtlicher Normen

    1. Tatbestand: Voraussetzungen der gesetzlichen Regelung
    2. Rechtsfolge: Festlegung der Folgen oder des Anspruchs

    Unzulässige Handlung § 823 BGB (Grundtatbestand)

    1. Tatbestand
    2. Rechtswidrigkeit
    3. Verschulden
    4. Ersatzfähiger Schaden
    5. Kausalität

    Wichtige Begriffe im Zivilrecht

    • Anspruch: das Recht, von einem anderen ein Tun oder Unterlassen zu verlangen
    • Anspruchsgrundlage: Beschreibung des tatsächlich regelnden Sachverhalts mit abstrakten Tatbestandsmerkmalen
    • Forderung: Verbindlichkeit zwischen Gläubiger und Schuldner (im Schuldrecht)
    • Übung

    Aufbau des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)

      1. Buch: Allgemeiner Teil
      1. Buch: Schuldrecht
      1. Buch: Sachenrecht
      1. Buch: Familienrecht
      1. Buch: Erbrecht

    Judikatur

    • Aufbau der Gerichtsbarkeit im Zivilrecht: Bundesgerichtshof (BGH), Oberlandesgericht (OLG), Landgericht (LG), Amtsgericht (AG)
    • Die nationalen Gerichtsbarkeiten
    • Juristische Arbeitsweise

    Technik zivilrechtlicher Fallbearbeitung

    • Gutachtenstil/Urteilsstil
    • Gutachtenstil: Fallfrage steht am Anfang, das Ergebnis ist zunächst offen, im Studium einzuhalten, um den Denkprozess nachvollziehbar zu machen
    1. Hypothese: "A könnte gegen B ein Anspruch auf Kaufpreiszahlung aus § 433 BGB zustehen" oder "Es ist zu prüfen, ob…" oder "Fraglich ist…" oder "Zu untersuchen ist…"
    2. Prüfung: "Dies setzt voraus, dass zwischen A und B ein wirksamer Kaufvertrag zustande gekommen ist." "Hierfür ist von Bedeutung, ob…" "Damit ergibt sich die Frage,…"
    3. Subsumtion: "Zwei übereinstimmende Willenserklärungen (Angebot und Annahme)“
    4. Ergebnis: "Somit steht A gegen B ein Anspruch auf…/kein Anspruch auf…zu."
    • Urteilsstil: Feststehendes Ergebnis wird begründet
    1. Mitteilung des Ergebnisses: "A steht gegen B ein Anspruch auf Schadensersatz zu..."
    2. Prüfungsvoraussetzungen: "Der Anspruch ergibt sich aus § 823 BGB, denn…" "Er hat nämlich..., indem er...Dies erfüllt den Tatbestand des §..., da er…"
    3. Subsumtion: Begründung der einzelnen Voraussetzungen, Schwerpunkte setzen bei unstrittigem Sachverhalt
    • Gutachtenstil vs. Urteilsstil:*

    • Gutachtenstil: Beschreibung, mit Frage beginnen, Prüfung führt zum Ergebnis

    • Urteilsstil: Mit Antwort beginnen, Prüfung und Begründung des Ergebnisses

    • Modus Gutachtenstil: Konjunktiv

    • Modus Urteilsstil: Indikativ

    • Formulierungen Gutachtenstil: "könnte zustehen", "möglicherweise", "also", "da", "weil", "denn", "folglich", "zu prüfen ist, ob", "daher", "infolge dessen"

    • Formulierungen Urteilsstil: "X hat einen Anspruch", "X ist verpflichtet", "als Folge dessen", "weil", "denn"

    • Fallbeispiele:

    • Juristen müssen Entscheidungen rechtlich begründen

    • Übung der entsprechenden Denk- und Vorgehensweisen in Klausuren und Übungen

    Arbeitsschritte der Falllösung

    1. Erfassen von Sachverhalt und Bearbeitungsvermerk: Gründlich, ggf. Aktenauszug
    2. Suche nach Anspruchsgrundlagen: Konzept- und Gliederungserstellung
    • Klausuren immer im Gutachtenstil!!
    • Falllösung im Gutachtenstil:

    Falllösung im Gutachtenstil

    1. Erfassung des Sachverhalts: a. Prozess: Unstreitiger Sachverhalt, Streitiger Sachverhalt (erwiesener Sachverhalt + Beweislastverteilung)

    2. Konkretisierung/Aufbereitung der Fragestellung: a. Offene Frage: "A möchte wissen, welche Rechte er gegen B hat" b. "X fragt nach seinen Ansprüchen" c. "Wer trägt den Schaden?" d. “Was würden Sie B raten?" e. Frage nach einem Recht (≠ Anspruch): "Kann X vom…?"

    3. Anspruchsgrundlage suchen: a. Rechtliche Würdigung des Falls: Eine gesetzliche Norm suchen, die für den konkreten Anspruch relevant ist b. Straftatbestände c. Suche der einschlägigen Rechtsnorm(en): Nach betroffenem Rechtsgebiet/Vertragsart abgrenzen, dann den konkreten Anspruch ermitteln (Wenn..dann...) d. Systematik der Gesetze: Im Zivilrecht werden oft Anspruchsgrundlagen gesucht = Normen, deren Rechtsfolge dem Begehren im Sachverhalt entspricht e. Zahlungsanspruch: Beispielsweise auf Geldleistung gerichtete Erfüllungsansprüche

    • Übungen

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    Dieser Quiz behandelt die Grundlagen der rechtlichen Normen und deren Verhältnis zu Algorithmen. Es werden die Merkmale des Rechts, die Bedeutung der Gerechtigkeit und die Quellen der juristischen Arbeit beleuchtet. Verstehen Sie, wie Recht als Ordnungsidee der Gesellschaft fungiert und die sozialen und ökonomischen Umstände beeinflusst.

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