A33 Gute Gesunde Schulen: Persönlichkeitsentwicklung

• Die Präsentation behandelt das Thema "A33 Gute Gesunde Schulen" im Kontext der Persönlichkeitsentwicklung (A3).
• Dr. Vasiliki Kolovou MPH präsentiert die Inhalte im Sommersemester 2025 (SS2025) am 18. März 2025.
• Der Vortrag gehört zum Modulhandbuch des Masterstudiengangs Bildungswissenschaften.
• Studierende sollen Konzepte zur persönlichkeitsförderlichen Schulentwicklung kennenlernen, einschließlich der Guten Gesunden Schule und Inklusion in der beruflichen Bildung.

Schlüsselkonzepte

• Salutogenese
• Qualität
• Gesundheitsförderung
• Setting
• Bildung
• Lebenskompetenzen
• Empowerment
• Kohärenz
• Nachhaltigkeit
• Entwicklung
• Europäisches Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen.

Was ist Gesundheit?

• Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens.
• Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen.
• Der bestmögliche Gesundheitszustand ist ein Grundrecht jedes Menschen, unabhängig von Rasse, Religion, politischer Überzeugung oder wirtschaftlicher/sozialer Stellung (WHO, 1948).

Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung (1986)

• Gesundheitsförderung ermöglicht es Menschen, ihre Gesundheit selbstbestimmt zu verbessern.
• Gesundheit wird als Ressource für das tägliche Leben betrachtet, nicht als Lebensziel.
• Gesundheitsförderung ist ein positives Konzept, das soziale und persönliche Ressourcen betont.
• Gesundheitsförderung ist nicht nur die Aufgabe des Gesundheitssektors, sondern geht über gesunde Lebensstile hinaus.
• Die Ottawa-Charta umfasst u.a. Aufbau einer gesundheitsfördernden Öffentlichkeit, Entwicklung persönlicher Kompetenzen, Schaffung unterstützender Umgebungen und Neuausrichtung der Gesundheitsdienste.

Settingansatz

• Der Settingansatz bezieht sich auf die Lebenswelt der Menschen und die Rahmenbedingungen, unter denen sie leben, lernen, arbeiten und konsumieren.
• Es ist eine Antwort auf die begrenzten Erfolge traditioneller Gesundheitserziehungsaktivitäten.
• Gesundheitsprobleme sind das Resultat einer wechselseitigen Beziehung zwischen ökonomischer, sozialer und organisatorischer Umwelt sowie persönlicher Lebensweise.

Bildung und Erziehung

• Bildung (feminin): Erziehung, Ausbildung, Befähigung, Teilnahme an Kultur, Gewinnung von Individualität und Gemeinschaft, Vielseitigkeit.
• Erziehung (feminin, unzählbar): Disziplin, Aufziehung, soziale Handlungen, die darauf abzielen, die psychische Disposition anderer Menschen zu verbessern oder wertvolle Komponenten zu erhalten (Wolfgang Brezinka).
• Erziehung ist ein Angebot, bei dem Kinder nicht passiv erzogen oder therapiert werden, sondern sich gemäß ihrem eigenen Ansatz entwickeln (Otto Speck).
• Erziehung ist soziale Interaktion, bei der Erwachsene planvoll versuchen, erwünschtes Verhalten bei Kindern zu entfalten oder zu stärken (Klaus Hurrelmann).

Zusammenhang Gesundheit - Bildung - Lernen

• Schulen mit gesundheitsförderlichen Bedingungen haben auch lernförderliche Bedingungen.
• Die gesunde Schule ergänzt ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag durch Themen wie Ernährung, Bewegung, Entspannung und Lehrergesundheit.

Eine gute gesunde Schule...

• Vermittelt nicht nur Wissen zu diesen Themen.
• Ist nicht nur durch ein Sanitätsteam oder spezielle Angebote gekennzeichnet.
• Integriert authentische Merkmale in ihre Kultur.

Relevante Konzepte für Gute Gesunde Schulen

• Qualitätskonzepte schulischer Bildung
• Entwicklung der schulischen Gesundheitsförderung
• Verständnis von Gesundheit
• Gesundheitliche Situation von Schülern und Lehrkräften

Modelle

• Schulumfeld, Schulgelände, Klassenklima, Unterrichtsklima, Kohärenzsinn und häusliches Umfeld sind Bestandteile der Bildung und Erziehung.
• Die Schule wird als Organisation betrachtet, die Schulische Bildung sowie der Erziehungsauftrag beinhalten.
• Die Gesundheitsbildung umfasst unter anderem Ernährung, Bewegung, Stress, persönliche Bildung und Sozialkompetenz.

Themenstellung

• Bildung und Gesundheit in der Schule wurden bislang separat diskutiert.
• "Schule – Gesundheit – Bildung" gehören zusammen.
• Das Ergebnis ist die "Gute gesunde Schule".

Definition der guten gesunden Schule

• Nach Brägger, Paulus & Posse (2005) verständigt sich eine gute gesunde Schule über ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag und leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.
• Die kontinuierliche Verbesserung der Schulqualität durch Schulentwicklung sei wesentlich.

Gesunde bzw. Gesundheitsfördernde Schule

• Traditionelle Gesundheitserziehung
• Gesundheit der Schüler und Lehrkräfte
• Life Skills
• 14% der Schulen in Deutschland setzen den Setting-Ansatz in der schulischen Gesundheitsförderung programmatisch um (Paulus & Witteriede, 2008)

Gesundheit im Dienste der Schule

• Es bedeutet, von den Bildungs- und Erziehungsaufträgen der Schule auszugehen.
• Nachzufragen, wo Schulen Probleme haben, ihre Aufgaben zu erfüllen.
• Gezielte Gesundheitsinterventionen anzubieten, um Probleme anzugehen.

Perspektiven

• Früher war die Perspektive: "Schule im Dienste der Förderung der Gesundheit" (Anfang der 1990er).
• Die Perspektive der guten gesunden Schule ist "Gesundheit im Dienst der Schulqualitätsentwicklung".

Kohärenzsinn

• Eine gute gesunde Schule zeichne sich durch gemeinsame Ziele, Rhythmisierung und soziale Unterstützung aus.
• Bewegung, Wohlbefinden, körperliche und und psychische Gesundheit sind von Bedeutung
• Eine gute gesunde Schule fördert gemeinsame Werte, gegenseitige Hilfe und kohärente Regeln.

Gesunde Lehren und Lernen

• Eine gute gesunde Schule schafft ein positives Schulklima, achtet auf Beziehungen und das Wohlbefinden aller Beteiligten.

Weitere Punkte

• Partizipativ, wertschätzend, transparent, unterstützend, gemeinsam, belastungsgerecht, ergonomisch.
• Selbstwertgefühl, Bewegung, Ernährung, Entspannung, Empowerment, Toleranz, Verantwortung, Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz, Anstrengungsbereitschaft und Prävention.

Gründe für die späte Entwicklung

• Schulische Gesundheitsförderung hatte bislang keine nachhaltige Verankerung.
• Gründe: Interessen des Gesundheitssektors, fehlendes pädagogisches Anliegen, zusätzliche Belastung, mangelnde Qualifikation.

Definition "Gute gesunde Schule"

• Eine gute gesunde Schule verbessert durch Gesundheitsinterventionen die Bildungsqualität und verwirklicht spezifische Gesundheitsbildungsziele.
• Bildung und Gesundheit werden neuartig verbunden, indem die Gesundheit in den Dienst des Bildungs- und Erziehungsauftrags gestellt wird.

Merkmale einer guten gesunden Schule

• Alle Beteiligten haben eine gemeinsame Vorstellung von Schule und Unterricht.
• Alle fühlen sich gemeinsamen Werten verpflichtet.
• Das Klima ist von gegenseitiger Unterstützung geprägt.
• Vielfalt wird als Chance gesehen und die Schule hat stabile Teamstrukturen.
• Kontinuierliche Weiterentwicklung des Unterrichts, gesundheitsförderliche Lernumgebungen und realistische Leistungsforderungen.
• Berücksichtigung der Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit im Leitungshandeln und kontinuierliche Selbstentwicklung.

Chancen

• Die Gute Gesunde Schule betrifft alle und ist keine zusätzliche Aufgabe sondern verbindet Schule, Gesundheit und Bildung.

Bildung-Qualität-Gesundheit

• Pädagogische Wirkungen und Bildungs- / Erziehungserfolg: Förderung von Kompetenzen für ein erfolgreiches und gesundes Leben.
• Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht: Anwendung von Erkenntnissen der Gesundheits- und Bildungswissenschaften, Förderung der Lern- und Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit und Wohlbefinden.
• Gesundheitsbildung und -erziehung: Förderung des Gesundheits- und Sicherheitsbewusstseins, Integration gesundheitsbezogener Inhalte, gesundheitsfördernde Unterrichtsprinzipien, Präventionsprogramme.
• Die systematische Anwendung von Erkenntnissen der Gesundheits- und Bildungswissenschaften.