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Zitat Arthur Rowe

• „Football's a simple game; it's the players who make it difficult." (Arthur Rowe)

Was ist Sport?

• Sport beinhaltet Bewegung.
• Sport ist zweckfrei.
• Sport beinhaltet das Streben nach Leistung.
• Der Vergleich der Leistungen ist ein Merkmal des Sports.
• Die Regeln definieren den Sport.

Sport vs. E-Sport

• Die Bilder zeigen unterschiedliche Sportarten.

Lex sportiva / Lex extra sportiva

• Lex sportiva:
  • Recht der Sportverbände selbst geschaffen
  • Kein Rechtscharakter
  • Satzung der einzelnen Sportarten
  • Internationale und Nationale Regelwerke
• Lex extra sportiva:
  • Staatliches Sportrecht
  • Kein eigenständiges Rechtsgebiet
  • Querschnittsmaterie

Querschnittsmaterie

• Verfassungsrecht:
  • Vereinsautonomie
  • Verfassungsrechtlich gewährleistetes Recht
• Internat. Sportrecht:
  • Grenzüberschreitende Konflikte
• Kompetenzrechtlich:
  • Sport ist Landessache (Art 15 B-VG)
  • Bund: Privatwirtschaftsverwaltung (Art 17 B-VG)
• Völkerrecht:
  • Internationales Übereinkommen gegen Doping im Sport
• Europarecht:
  • Grundfreiheiten des Binnenmarktes

Problematik des Zweisäulenmodells

• Vor der Professionalisierung:
  • Kein Eingriff in die Rechtspositionen der Sportler (Ausnahme: Haftung)
• Seit der Professionalisierung:
  • Eingriff in Persönlichkeits- und Vermögensrechte
  • Staat: Rechtsschutz
• Sportverbände:
  • Gruppenspezifische Zwecke
  • Festlegen von Verhaltens- und Denkweisen (z.B. Medikamente)
• Staat:
  • Besonderheiten des Sports (z.B. Körperverletzungen, Sperren)

Regelungen im Sport

• Spielregeln/Sportregeln:
  • Normen für den Spiel- und Wettkampfverlauf
  • Verstöße: Vereins-/Verbandsrechtliche Konsequenzen (z.B. Sperren, Geldstrafen)
  • Zivilrechtliche Schadenersatzansprüche
• Rechtsregeln:
  • Normen der nationalen Rechtsordnung
  • Auswirkung auf Vermögensituation
  • Mitgliedschaftsrechte
  • Justiziabel

Organisation und Aufbau im nicht-staatlichen Bereich

• „Ein-Platz-Prinzip“ / „Ein-Verband-Prinzip“:
  • Weltfachverbände geben Regeln vor
  • Internationale und Nationale Vergleichbarkeit
  • Monopolstellung der Weltsportverbände
  • Demokratiedefizit zulasten kleiner Vereine
  • Aufnahmezwang

Schiedsrichterentscheidungen

• Jedes Spiel wird von einem Schiedsrichter geleitet, der uneingeschränkte Befugnis über Fußballregeln hat.
• Tatsachenentscheidungen:
  • Tatsächlicher Ablauf des Spiels
  • Feststellungen beruhen auf subjektiver Wahrnehmung (z.B. Torlinie)
• Regeltechnischer Fehler/Regelverstoß:
  • Falsche Rechtsfolge aufgrund von tatsächlich richtiger Wahrnehmung.
• Reform der Tatsachenentscheidung notwendig?

Technische Hilfsmittel/Videobeweise

• Torlinientechnologie (GLT)
• Einsatz in verschiedenen Ligen (z.B. EM 2016, WM 2018)

Organisation und Aufbau bei Sportorganisationen im nicht-staatlichen Bereich

• GAISF:
  • Weltweit zentrale Dachorganisation der Sportverbände
  • Höchstes Gremium des Weltsports
  • Aufnahmebedingung: weltweite Verbreitung einer Sportart
  • Mitgliederorganisation für Sportverbände (z.B. FIS, FIFA, IPC)
• BSO:
  • Bundessportorganisation im nicht-staatlichen Bereich
  • Ordentliche Mitglieder (Sportdachverbände, Sportfachverbände, ÖOC, Behindertensportverbände)
  • Aufgaben: Beratung, Förderung, Koordination
• Dachverbände:
  • Bundessportverbände (ASKÖ, ASVÖ, Sportunion)
• Sportfachverbände:
  • Rahmenbedingungen/Wettkampfregeln
  • Förderung des Leistungssports
  • Durchführung von nationalen Meisterschaften
  • Mitgliedschaft in internationalen Fachverbänden
• Behindertensportverband:
  • Nationale, internationale Regelungen wie bei Sportfachverbänden
• ÖOC / ÖPC:
  • Österreichisches Olympisches / Paralympisches Comité mit Aufgaben im internationalen Sport

Verein

• Definition:
  • Auf Dauer angelegte freiwillige Personenvereinigung
  • Erreichung eines erlaubten gemeinschaftlichen ideellen Zwecks
  • Juristische Person
• Vereinsgesetz 2002

Sportler

• Definition:
  • Mitglieder oder Lizenznehmer einer Sportorganisation oder einer ihr zugehörigen Organisation
  • An Wettkämpfen teilnehmen
  • Zur Einhaltung von Anti-Doping-Regelungen verpflichtet

Sportorganisationen

• Beispiel mit Weltfachverband, Europäischer Fachverband und Bundesfachverband und Landesverband sowie Verein und Sportler.

Landessportorganisationen

• Körpereigenschaften öffentlichen Rechts
• Gesetzliche Grundlage: Jeweiliges Landessportgesetz.
• Förderung und Wahrnehmung der Sportinteressen auf Landesebene.

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS)

• Heeressportzentrum:
  • Sportförderung.
  • soziale sowie finanzielle Basis für Sportler schaffen
  • Sportfachpersonal ausbilden

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)

• Schulsport, Österreichischer Schülersport und Sportlehrwesen

Österreichische Sporthilfe (ÖSH)

• Finanzierung des Spitzensports und internationale Wettbewerbsfähigkeit
• Finanzierung durch Wirtschaft, Spenden und Vereinsleistungen

Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA)

• Unabhängige Doping-Kontrolle
• Grundlage: ADBG 2021

Internationaler Sportgerichtshof (CAS/TAS)

• Berufungsinstanz
• Entscheidung über Sportstreitigkeiten

Europarecht

• Im weiteren Sinne: Recht aller europäischen Organisationen (z.B. EU, Europarat, OECD)
• Im engeren Sinne: Recht der Europäischen Union (Unionsrecht), Europäische Atomgemeinschaft

Primär- / Sekundäres Unionsrecht

• Primärrecht: Unionsverträge, Beitrittsverträge, ..
• Sekundärrecht: Verordnungen, Richtlinien, Entscheidungen

Vorrang des Unionsrechts

• Unionsrecht hat Vorrang vor nationalem Recht
• Verpflichtung zur unionsrechtskonformen Auslegung

Rechtsschutz in der Union

• EuGH, EuG, Fachgerichte (z.B. Vertragsverletzungsverfahren, Nichtigkeits-/Untätigkeitsklage, Vorabentscheidungsverfahren)

Vorabentscheidungsverfahren

• Einigkeit der Anwendung des Unionsrechts (z.B. nationale Gerichte setzen Verfahren aus und stellen Vorlagefrage an den EuGH)

Binnenmarkt

• Raum ohne Binnengrenzen mit freiem Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr (Art. 26 Abs. 2 AEUV)

Sport im Unionsrecht

• Sport als wirtschaftliche Tätigkeit (z.B. Rechtsprechung zu Walrave und Koch)
• Sport im Rahmen des Binnenmarkts
• Normenkonflikt zwischen EU-Recht und Verbandsrecht
• Anerkennung sportspezifischer Aspekte

Überblick über die EuGH-Judikatur

• Walrave und Koch (1974): Beschränkungen der EG-Freizügigkeit bei Sportler
• Doná (1976): Spielerakquisitionen (Nationales Recht im Konflikt mit EU-Recht)
• Bosman (1995): Ablösesummen für Fußballer (Unionsrecht gegen nationale Beschränkung)
• Deliége (2000): Auswahl für die Internationale Turniere (Autonomie der Sportverbände)
• Lehtonen (2000): Transferfristen und Arbeitnehmerfreizügigkeit (EU-Recht vs. Sport)
• Kolpak (2003): Gleichbehandlung durch Assoziationsabkommen (Ausländerklauseln)
• Simutenkov (2005): Gleichbehandlung von Ausländern in europäischen Fussballverbänden
• Bernard (2010): Ausbildungsentschädigung von Nachwuchsspielern (EU-Recht vs. Verbandsautonomie)

Zusammenfassung der EuGH-Judikatur

• Mit Unionsrecht vereinbar: Nationale Athleten in Nationalmannschaften
• Mit Unionsrecht unvereinbar: Ausländerklauseln, Transfersummen nach Vertragsende, Verbandsautonomie

Entwicklung des Sports im Unionsrecht

• keine eigene Sportpolitik in den ersten Jahren
• Etablierung wirtschaftlicher Dimension des Sports
• Sportförderungsprogramm (z.B. Erasmus+)
• Einfluss der EU-Kommission auf Sportentwicklung

Sportrecht - Verein

• Die Gründung eines Vereins folgt einem 2-stufigen Verfahren mit Vorgaben für das Vereinsrecht
• Formalen Anforderungen (Vereinsstatuten, Sitz, Zweck und Mitgliedschaft)
• Die Rechtspersönlichkeit tritt mit der Eintragung beim Vereinsregister in Kraft.
• Rechtliche Fragestellungen bei Gründung: Mitglieder, Organe, Prüfer, Streitigkeiten, Beendigung.
• Vereinstatuten müssen Anforderungen des Vereinsrechts erfüllen

Vereinsgerichtsbarkeit

• Entscheidungen durch Fachleute
• Einzelvertragliche/satzungsmäßige Vereinbarungen
• Schiedsverfahren als außergerichtliche Streitbeilegung (bei reinen Interessenkonflikten)
• Unterscheidung in „bloße“ Schlichtung oder echtes Schiedsgericht.
• Anforderungen und Ablauf der Schlichtung.
• Anrufungsrechte/Verfahren.