19. Jahrhundert Stadtplanung - Gartenstadtbewegung

Ein Konzept, das versucht, die Vorteile von Stadt und Land zu kombinieren, um ein ideales Lebensumfeld zu schaffen.

Eine neue Stadt, die in der Nähe einer Großstadt entsteht, aber eigenständig ist und die Vorteile von Land und Stadt vereint.

Das Konzept der Gartenstadt basiert auf der Idee, dass Menschen in kleinen, selbständigen Gemeinden leben sollten, die von Grünflächen umgeben sind.

Die Grundstücke in Gartenstädten werden gepachtet anstatt gekauft, um Spekulationen mit Grundstückswerten zu verhindern.

Gartenstädte sollten kreisförmig angelegt werden, um eine harmonische Umgebung zu schaffen.

Gartenstädte sollten durch ein Netzwerk von Verkehrsinfrastrukturen verbunden sein, um die Kommunikation und den Verkehr zu erleichtern.

Das Hauptziel der Gartenstadt war es, ein sozialeres Zusammenleben zu fördern, indem die positiven Aspekte von Stadt und Land kombiniert werden.

Howard sah den Menschen als einen Kompass, der zwischen den Anziehungskräften der Stadt und des Landes pendelt.

Die erste Gartenstadt wurde 1903 in Letchworth, England, gegründet. Die Stadt wurde nach dem Konzept von Ebenezer Howard geplant, der eine Stadt mit grünen Flächen und Trennung der Nutzungsbereiche (Wohnen, Arbeit, Erholung) vorschlug.

Die Gartenstadt Letchworth wurde auf zuvor gekauftem Ackerland errichtet. Raymond Unwin und Barry Parker waren die Architekten, die Howards Konzept umsetzten, jedoch mit Anpassungen an das Gelände.

In Letchworth wurden die verschiedenen Bereiche der Stadt strikt getrennt, um eine Vermischung von industriellen und wohnlichen Gebieten zu vermeiden. Dieses Konzept war bereits von Howard in seinen Diagrammen vorgeschlagen worden.

In Letchworth dominierte der Cottage-Stil in den Wohngebieten, mit Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern sowie großen Gärten für Freizeit und Selbstversorgung.

Die Stadtplaner von Letchworth legten besonderen Wert auf bezahlbares Wohnen und bauten die Häuser so, dass die Baukosten niedrig blieben. Es wurden auch Ausstellungen für günstiges Wohnen abgehalten, um die Menschen anzulocken.

Die Häuser in Letchworth waren im Vergleich zu heutigen Verhältnissen relativ klein, mit einfachen Grundrissen. Dennoch waren sie im Vergleich zu den engen Stadtwohnungen in London eine Verbesserung.

Howard war mit dem Ergebnis der Umsetzung seines Gartenstadtkonzepts in Letchworth nur mäßig zufrieden. Es ist nicht bekannt, woran seine Enttäuschung lag.

Das Konzept der Gartenstadt zielte auf eine Verbesserung des Lebens in Städten durch die Kombination von Natur, Wohnen und Arbeit. Es sollten grüne Flächen, saubere Luft und eine Trennung von Lärmquellen geschaffen werden.

Ebenezer Howard plante, dass diese Städte in einem grünen Gürtel errichtet werden sollten, um die Vorteile des Landes wie Ruhe und frische Luft zu genießen, aber dennoch nahe genug an der Stadt zu sein, um an den städtischen Annehmlichkeiten teilzuhaben.

Howard propagierte die Idee, dass Gartenstädte in einem Netzwerk mit anderen Gartenstädten miteinander verbunden werden sollten, um die Vorteile der Zusammenarbeit zu genießen.

Howard betonte die Bedeutung von Grünflächen für die Lebensqualität in Gartenstädten. Grünflächen sollten mindestens 50% der Gesamtfläche ausmachen.

Ebenezer Howard war ein englischer Sozialreformer und Stadtplaner. Er hatte die Vision, ein neues Stadtleben zu schaffen, das die Vorteile des Landes und der Stadt vereinte.

Eine Stadt, die außerhalb des Zentrums einer Großstadt angelegt wurde, um den Einwohnern ein ruhigeres und grüneres Lebensumfeld zu bieten.

Eine Stadt außerhalb des Zentrums einer Großstadt, die den Einwohnern ein ruhigeres und grüneres Lebensumfeld bietet.

Ebenezer Howard, der mit seinem Konzept der Gartenstadt eine neue Art der Stadtplanung propagierte, setzte die Idee der nachhaltigen Stadtentwicklung voraus.

Im Jahr 1920 entstand in Hertfordshire, England, eine weitere Gartenstadt: Welwyn Garden City. Das Projekt wurde von Ebenezer Howard selbst mitgestaltet.

Die Gartenstadt Welwyn Garden City wurde von Ebenezer Howard so positiv bewertet, dass er bis zu seinem Tod 1928 dort lebte.

Auch in Welwyn Garden City wurde der Grundbesitz gemeinschaftlich erworben und verwaltet, um Spekulationen zu verhindern.

Die Gartenstadt Hellerau, bei Dresden gegründert, war zunächst im Besitz einer Gemeinschaft, doch nach der Eingemeindung zu Dresden wurde der Grundbesitz privatisiert.

Im Stadtteil Scharlinz von Linz, Österreich, wurden ab 1919 Wohngebiete im Stil der Gartenstädte von Architekt Curt Kühne errichtet.

Die Gartenstadt Puchenau, westlich von Linz, die von 1963 bis 2000 entstand, wurde von Architekt Roland Rainer entworfen.

In Österreich wurden Gartenstädte als innovative Wohnformen umgesetzt, die auch heute noch als Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung dienen.

Die Gartenstadt-Bewegung hat die Stadtplanung und das Wohnkonzept nachhaltig beeinflusst und ihren Einfluss bis heute.

Die erste Gartenstadt, gegründet in England, die nach Howards Konzept geplant wurde.

Camillo Sitte, ein österreichischer Architekt, der sich für eine künstlerische und ästhetische Gestaltung von Städten einsetzte.

Sitte kritisierte die reine technische Sichtweise auf Stadterweiterungen und plädierte für eine künstlerische Gestaltung von Städten.

Sitte argumentierte, dass Stadterweiterungen nicht nur aus technischer Sicht betrachtet werden sollten, sondern auch als eine Kunstform.

Basierend auf der Annahme eines stetigen Stadtwachstums, entwickelte Otto Wagner ein Konzept für Wien, das sich auf konzentrische Ringstraßen um die Innere Stadt stützte. Diese Ringe sollten in regelmäßigen Abständen angelegt werden, um dem expandierenden Stadtgebiet gerecht zu werden.

Die Generalregulierung für Wien im Jahr 1910 zielte auf eine funktionale Struktur des Stadtgebiets für die nächsten 50 Jahre ab, wobei eine Bevölkerungszahl von 4 Millionen bis 1940 angenommen wurde. Das Konzept umfasste die Gestaltung des Verkehrsnetzes und die Berücksichtigung ästhetischer Gesichtspunkte in der Stadtentwicklung, wie von Camillo Sitte propagiert.

Obwohl Wagners Plan für ein ringförmiges Wien nicht realisiert wurde, trug er maßgeblich zum Ausbau der städtischen Infrastruktur bei. Zu seinen wichtigen Projekten gehörten die Wiener Stadtbahn und die Regulierung der Donau-Kai's.

Otto Wagner leitete ein erfolgreiches Atelier, in dem er bis zu 70 Mitarbeiter beschäftigte, darunter namhafte Architekten wie Josef Olbrich, Josef Hoffmann, Leopold Bauer und Josef Plecnik. Dieser Austausch von Ideen und Talenten prägte die Wiener Architektur des frühen 20. Jahrhunderts.

Die städtebaulichen Pläne für Wien wurden im Jahr 1929 in einen Flächenwidmungs- und Bebaubungsplan integriert.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) und seine Folgen für Wien führten zu einer Unterbrechung der Umsetzung der städtebaulichen Pläne.