Schwimmen Skript 3 PDF

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This document provides a detailed description of various swimming techniques, including techniques for different strokes like breaststroke, crawl, and backstroke. It also covers topics like starts, turns, and training. It also discusses fitness and health aspects related to swimming.

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Sportskript Schwimmen (Stand: 10/2014) 1. Grundlagen 2. Schwimmtechniken 3. Starts 4. Wenden 5. Regeln 6. Schwimmtraining 7. Fitness und Gesundheit 8. Schwimmhilfen 9. Aquatraining 1. Grundlagen Gleiten: Die Fähigk...

Sportskript Schwimmen (Stand: 10/2014) 1. Grundlagen 2. Schwimmtechniken 3. Starts 4. Wenden 5. Regeln 6. Schwimmtraining 7. Fitness und Gesundheit 8. Schwimmhilfen 9. Aquatraining 1. Grundlagen Gleiten: Die Fähigkeit, an und unter der Wasseroberfläche in Brust-, Rücken- und Seitenlage gestreckt und damit widerstandsarm zu gleiten ist ein wichtiges Element guter Schwimmtechnik. Die Gleitfähigkeit beeinflusst die Schwimmlage, den Start und die Wende. Das Gleiten erfordert ein gutes Körpergefühl und gute Körperspannung. & Außerdem muss man es fühlen und genießen. Atemtechnik: Schwimmen als gesunde Ausdauersportart erfordert eine ausgefeilte und automatisierte Atemtechnik. Während beim Rückenschwimmen die Atmung natürlich erleichtert ist, braucht das Brust-, Kraul- und Delphinschwimmen folgende Technik: - Ausatmung durch Mund und Nase gegen den Wasserwiderstand unter Wasser - Einatmung ausschließlich durch den Mund (über Wasser) - Atemrhythmus: aaaaaaus – ein – aaaaaaus – ein Augen: Die Augen sind grundsätzlich wegen der besseren Orientierung geöffnet. 2. Techniken 2.1. Brustschwimmen (siehe Bildreihe im Anhang) Arm- und Beinzug wechseln sich ab, um einen kontinuierlichen Antrieb zu erreichen. Der Hauptantrieb wird durch den Beinschub (Schwunggrätsche) gegeben. Wenn die Zugphase der Arme zu Ende geht (5), werden die Unterschenkel „angeferst“. Beim Vorstrecken der Arme (8,9) erfolgt der Beinschwung mit „Charly Chaplin Füßen“. Vor dem nächsten Armzug kommt eine kurze Gleitphase, die jedoch im Sportschwimmen für eine höhere Dynamik fast völlig abgebaut ist. Durch das energische zusammenführen der Ellenbogen (5,6) werden Kopf und Schultern aus dem Wasser gehoben (Einatmung). Danach wird der Kopf aktiv gebeugt und wieder ins Wasser „gestoßen“(7,8). 2.2. Brustkraul (siehe Bildreihe im Anhang) Wasserlage: flach,dicht unter der Wasseroberfläche mit leichter Längsrotation durch Armzug und Atmung, Kopf bis zum Haaransatz im Wasser, leicht nach vorne schauen Beinbewegung: Die Beine werden in ganzer Länge aus der Hüfte abwechselnd auf- und abbewegt. Durch den Wasserwiderstand werden die Unterschenkel dabei passiv gebeugt und gestreckt, ebenso die Füße, die leicht einwärts gedreht sind. Die Beinbewegung hat vornehmlich die Aufgabe, die Lage des Körpers zu stabilisieren. Armbewegung: Die Arme werden abwechelnd gezogen. Es lassen sich vier Phasen unterscheiden: Wasserfassen (6) , Ziehen (7,8) , Drücken (8-10), Arm nach vorne schwingen (1-5) Einatmung: seitlich durch kurze Kopfdrehung (2,3) Koordination: Der Beinschschlag passt sich rhythmisch dem Armzug an, d.h. 2, 3,4.. Beinschläge pro Armzug. 2.3. Rückenkraul (siehe Bildreihe im Anhang) Wasserlage: flach, Hüfte hoch, leichte Rotation um Längsachse Beinbewegung: wie Brustkraul Armbewegung: Die Arme werden abwechselnd gezogen.Die Hand taucht mit der Kleinfingerseite ein (1), Wasserfassen und Ziehen (2,3), Drücken (4,5,6), Schwung- phase (7-10), Daumen zieht aus dem Wasser Koordination: wie Brustkraul 2.4. Delphin (siehe Bildreihe im Anhang) Durch eine Körperwelle, vom Kopf gesteuert, wird eine harmonische Wellenbewegung erreicht. Der Hauptantrieb erfolgt durch den kraftvollen Armzug, die Beine haben stabilisierende Wirkung (zwei Beinschläge pro Armzug). Armzug: Schlüssellochmuster, ähnlich dem Brustarmzug Beinbewegung: Bei geschlossenen Beinen schlagen die Unterschenkel nach unten. Koordination: Ein erster kräftiger Beinschlag wird beim Eintauchen der Arme ausgeführt (1,2,3). Ein zweiter Beinschlag unterstützt das Herausschwingen der Arme (6,7,8). 3. Starts Das wichtigste bei allen Startarten ist der Abdruck mit den Beinen und das perfekte, gespannte Eintauchen. Je nach Schwimmart unterscheiden sich diese. Rückenstart: vom Wasser aus (siehe Anlage) Startsprung vom Startblock: Grapstart / mit Armschwung / Schrittstart (siehe Anlagen) Beim Brustkraul taucht der Schwimmer flacher ein, um nach kurzer Gleitphase sofort loskraulen zu können. Bei Brustschwimmen und Delphin taucht der Schwimmer tiefer ein, um jeweils einen ausgiebigen Tauchzug ausführen zu können. 4. Wenden Bei allen Arten von Wenden kommt es auf das optimale Zusammenspiel von Atmung, Anschwimmen, Wendetechnik und Abstoß an. Besonders das Abstoßen unter Wasser und das Gleiten nach der Wende spart Kraft und gibt zusätzlichen Antrieb. Kippwende: Für Brustschwimmen, Brustkraul und Delphin möglich (siehe Anhang) Rollwende: Brustkraul (siehe Anhang) Rückenrollwende: Rückenschwimmen (siehe Anhang) Drehwende: Für alle Schwimmarten geeignet (ohne Bild) Sichere Schule | Schwimmhalle Bildreihe zum Brustschwimmen Wasserfassen Zug über Schulterbreite Ellenbogen beugen Schwungvoll nach innen Ellenbogen drücken Ausatmen Ausatmen ziehen Kopf und Schultern hoch Flache und gestreckte Körperlage; das Gesicht liegt im Wasser In Höhe Schulterachse ziehen und drücken die Hände unter die Brust. Die Handflächen drehen nach außen (Eindrehen der Arme) - Wasserfassen und Zug der Hände zur Seite über Die Ellenbogen drücken kräftig unter den Körper. Schulterbreite hinaus. Schultern und Kopf werden angehoben. Die Hände ziehen bogenförmig und schwungvoll weiter nach hinten und zum Körper hin. Schräge Körperlage Die Arme werden dabei im Ellenbogen gebeugt, die Ellenbogen bleiben in Höhe der Schulterachse „stehen“ (Ellenbogen – vorn – Haltung). Kopf und Schultern oben Fersen zum Po Füße ausdrehen Beinschlag bogenförmig Kurzes Gleiten Einatmen Arme vorschieben Gesicht zum Wasser Arme u. Schultern vorschieben Gesicht im Wasser Schräge Körperlage Die Beine sind im Kniegelenk zunächst stark gebeugt – flacher Hüftwinkel. Gestreckte, flache Körperlage. Kurzes und kräftiges Einatmen. Die Knie sind etwas über Hüftbreite geöffnet. Kurze Gleitphase, bevor der Die Auftaktbewegung der Beine beginnt ( Fersen zum Po). Die Unterschenkel und die gebeugten Füße werden nach außen gedreht. nächste Armzug beginnt Die Knie werden etwas über Hüftbreite geöffnet. Die bogenförmige und schwungvolle Schlagbewegung wird bis zur Die Arme beginnen ohne Stopp nach vorne zu strecken. Streckung der Beine durchgeführt. Die Ausatmung beginnt. Das Gesicht wird zum Wasser geneigt Unfallkasse Nordrhein-Westfalen | www.sichere-schule.de Sichere Schule | Schwimmhalle Bildreihe zum Kraulschwimmen Der Armantrieb wird durch einen rhythmischen Beinschlag unterstützt – normal sind 6 Beinschläge pro Armzyklus; - Beide Beine sind leicht eingedreht und schlagen im Wechsel auf- und ab. Die großen Zehen zeigen zueinander hin; Fuß- und Kniegelenke sind locker und werden gegen die Schlagrichtung gestreckt und gebeugt. Der Aufwärtsschlag wird durch die Aufwärtsbewegung des Oberschenkels eingeleitet; der letzte Kick mit überstrecktem Fußrücken fällt zusammen mit der Bewegungsumkehr des Oberschenkels nach unten. Druck an der Hüfte vorbei Körperrollen erleichtert das Einatmen Gebeugter Arm schwingt nach vorne Zeigefingerkante taucht ein - Flache Körperlage mit leichtem - der Körper rollt zur Eintauchseite, links; - die Hand zieht bis etwa Schulterhöhe in Richtung Körpermitte, der Anstellwinkel: die Schulter liegt - rechter Arm schwingt mit hohem Ellenbogen über Wasser und Ellenbogen wird dabei gebeugt; höher als die Hüfte; nahe am Körper vorbei nach vorne zum Eintauchpunkt: - nach der Einatmung wird das Gesicht zurück ins Wasser gedreht; - rechts: nach der Druckphase der Oberarm ist eingedreht – die Fingerspitzen zeigen zum beginnt der Aushub mit Ellen- Wasser; - die Ausatmung durch Mund und Nase beginnt. bogen voran; - schnelle Einatmung durch den Mund, wenn Schulter und - die linke Hand taucht mit den Ellenbogen oben sind; Fingerspitzen ein; - links: Schultern und Arm schieben weit nach vorne unten - Wasserfassen mit gestrecktem Arm - den Oberarm eindrehen; Körper rollt zur Eintauchseite Ziehen und Beugen Körper rollt zur Eintauchseite Wasserfassen mit gestrecktem Arm Drücken und Strecken - Mit dem Eintauchen der rechten Hand beginnt links die Druckphase unter Wasser; - Der Körper rollt zur Eintauchseite; - Der Körper rollt zur Eintauchseite rechts, Schulter und Arm schieben zum Wasserfassen nach - während die rechte Hand nach hinten oben am Oberschenkel vorne unten; vorbei - während der Zugphase rechts schwingt der linke Arm mit hohem Ellenbogen nach vorne zum drückt, dreht der Kopf zur Seite: die Einatmung wird vorbereitet; Eintauchpunkt; - Der Aushub beginnt mit dem Ellenbogen voran. - mit dem Eintauchen der linken Hand beginnt rechts die Druckphase; Unfallkasse Nordrhein-Westfalen | www.sichere-schule.de Sichere Schule | Schwimmhalle Bildreihe zur Kippwende Brust Anschwimmen und Anschlagen Kippen - Anschwimmen in Brustlage – Schulterachse parallel zur - Durch das Angleiten werden - durch schnelles Wegziehen - Der Körper kippt mit ange- Wasserfläche; die Arme gebeugt; des 1. Armes von der Wand hockten Beinen in die neue - mit beiden Händen gleichzeitig anschlagen. - der Körper beginnt in die Seit- wird die Seitlage eingenommen; Schwimmrichtung; lage zu drehen. - die Beine werden angehockt - die Drehung um die Körper- und unter der Hüfte zur Wand tiefenachse wird durch den geschwungen. kräftigen Abdruck des 2. Armes von der Wand und den Druck des 1. Armes gegen die Kipprichtung unterstützt. Anschwimmen Anschlagen mit beiden Händen die Arme beugen auf die Seite drehen kräftig abdrücken Gleiten Abstoßen Abtauchen in die neue Richtung kippen Abstoß und Gleiten Abtauchen - Beide Arme befinden sich gestreckt vor dem Körper; - Im weiteren Verlauf der Kippe taucht der Körper unter die - der Abstoß erfolgt in Seitlage unter Wasser; Wasseroberfläche ab um den Abstoß vorzubereiten. - während des Gleitens in Bauchlage drehen. - Bevor die Füße die Wand berühren, hat der Anschlagarm bereits die Wand verlassen und schwingt über Kopf nach vorne. - das Abtauchen wird durch kräftiges Hochdrücken der Handfläche des 2. Armes unterstützt. Unfallkasse Nordrhein-Westfalen | www.sichere-schule.de Sichere Schule | Schwimmhalle Bildreihe zur Kippwende Kraul Anschwimmen Anschlagen Kippen - der letzte Armzug /-druck treibt den Schwimmer zum Anschlag - schon vor dem Anschlag auf - Durch das Angleiten wird der Anschlagarm zunächst gebeugt; an die Wand; die Seite des Anschlagarmes - durch den folgenden kräftigen Abdruck des Armes von der Wand legen; wird das Kippen eingeleitet. - Anschlag mit der vorderen - Während der Oberkörper in die neue Schwimmrichtung kippt, Hand; werden die angehockten Beine unter der Hüfte zur Wand ge- - die andere Hand bleibt nach schwungen. der Druckphase an der Hüfte - Der Kopf mit Blick zur Seite hilft den Ablauf zu steuern. liegen. Anschwimmen auf die Seite rollen Anschlagen Arm beugen und kräftig strecken Gleiten Abstoßen Abtauchen in die neue Richtung kippen Abstoß und Gleiten Abtauchen - Beide Arme befinden sich gestreckt vor dem Körper; - Im weiteren Verlauf der Kippe taucht der Körper unter die Wasseroberfläche ab um den Abstoß vorzubereiten. - der Abstoß erfolgt in Seitlage unter Wasser; - Bevor die Füße die Wand berühren, hat der Anschlagarm bereits die Wand verlassen und schwingt über Kopf - während des Gleitens in Bauchlage drehen. nach vorne. - das Abtauchen wird durch kräftiges Hochdrücken der Handfläche des anderen Armes unterstützt. Unfallkasse Nordrhein-Westfalen | www.sichere-schule.de Sichere Schule | Schwimmhalle Bildreihe zum Startsprung mit Armschwung Vorbereitung auf dem Block Ausholbewegung der Arme Körper kippt nach vorne unten schnellkräftiges Körperstrecken Arme schwingen nach vorne Vorbereitung auf dem Block: KSP – Verlagerung nach vorne: Absprung: - Körper vorbeugen – Gleichgewicht; - Ausholbewegung der Arme - Kopf und Oberkörper beugen nach unten Richtung - schnellkräftiges Wegstrecken vom - Zehen greifen um die Blockkante; Knie; Block - Hände zeigen zur Wasserfläche; - der Körper kippt/fällt in die Absprungposition; - die Arme schwingen weiter nach - die Arme schwingen nach vorne; vorne - Blick nach vorne; Kräftiger Absprung Kopf liegt zwischen bzw. unter den Armen Eintauchen Arme stoppen Hände zeigen zum Eintauchbereich Umlenken in die Schwimmrichtung Absprung: Flugphase: Eintauchen: - Abdruck der Füße vom Block, - Kopf zwischen die Arme nehmen - gestrecktes Eintauchen in „ein Loch“ ( erzeugt wenig Reibungswiderstand); - gleichzeitig stoppen die Arme – die - leichtes Abknicken/Abbücken in - den Kopf leicht in den Nacken nehmen und die Gleitphase zur Wasseroberfläche Finger zeigen zum Eintauchbereich der Hüfte ermöglicht etwas steileren einleiten - Körperspannung Eintauchwinkel: dadurch ergibt sich - Blick zum Eintauchpunkt eine höhere Eintauchgeschwindigkeit; Unfallkasse Nordrhein-Westfalen | www.sichere-schule.de Sichere Schule | Schwimmhalle Bildreihe zum Schrittstart Schrittstellung auf dem Block; KSP wird nach hinten verlagert, indem das KSP wird nach vorne verlagert, indem die Streckung u. Abdruck des hinteren Beins; Hände greifen an die Blockvorderkante; Körpergewicht leicht auf das hintere Bein Arme den Körper in den Absprungwinkel Blick zum Eintauchpunkt; ziehen u. drücken; gelegt wird; die Arme beginnen nach vorne zu schwingen; Streckung u. Abdruck des vorderen Beins; Beginn der Flugphase; Der Kopf liegt zwischen den Armen Eintauchen mit gestreckten Beinen u. (Kinn zeigt zur Brust); gestreckten Füßen; Blick zum Eintauchpunkt; der Kopf wird zwischen die Arme gesenkt (Kinn zeigt zur Brust); Leichter Hüftknick – die Hände zeigen zum anschließend sofort Umlenken in Die Arme schwingen nach vorne; Eintauchpunkt; Schwimmrichtung Abstoppen des Armvorschwungs; Unfallkasse Nordrhein-Westfalen | www.sichere-schule.de 5. Regeln Startkommando: Langer Pfiff (Schwimmer steigen auf Startblock, halten sich an Griff fest) „Auf die Plätze“ (Schwimmer nehmen die Ausgangsstellung ein) Pfiff oder „Los“ (Start) Anschlagen bei Wenden und im Ziel: Bei Brust und Delphin mit beiden Händen auf gleicher Höhe. Bei Brust- und Rückenkraul mit beliebigem Körperteil irgendwo. Tauchzug: Bei Brust und Delphin ist ein Armzug und ein Beinzug unter Wasser erlaubt Lagenschwimmen: Die Reihenfolge ist Delphin-Rücken-Brust-Kraul Lagenstaffel: Die Reihenfolge ist Rücken-Brust-Delphin-Kraul 6. Schwimmtraining Ein Schwimmtraining versucht die Schnelligkeit und die Ausdauer eines Schwimmers zu verbessern. Hierzu wird die Schwimmtechnik optimiert (siehe Bildreihen), sowie Grundlagenausdauer und Sprintausdauer aufgebaut. Im Wettkampfbereich ergänzt zusätzlich ein gezieltes Kraft- und Beweglichkeitstraining sowie mentale Betreuung. Unter Ausdauer versteht man allgemein die Fähigkeit des Organismus und der Muskeln, einer aufkommenden Ermüdung Widerstand leisten zu können. Schon ein allgemeines Schwimmtraining wirkt sich physiologisch positiv aus auf das Lungenfassvermögen, die Schnelligkeit des Sauerstoffaustausches in der Lunge und auf die Versorgung der Muskeln und Organe durch möglichst viele kleine Blutgefäße. Wir unterscheiden prinzipiell zwischen Grundlagenausdauer und Sprintausdauer. Die Grundlagenausdauer, auch aerobe Ausdauer genannt, wird trainiert durch: Dauermethode ( Dauerschwimmen mit relativ geringer Belastung) Extensiven Intervallmethode (mittlere Belastung, mehrere Wiederholungen einer bestimmten Strecke) Die Sprintausdauer oder Schnelligkeitsausdauer wird trainiert durch: Wiederholungsmethode (eine Strecke wird bei maximalem Tempo mehrmals wiederholt, vollständige Erholung in den Pausen) Intensive Intervallmethode (eine Strecke wir bei hohem Tempo mehrmals wiederholt, „lohnende“ Pausen) Methode Belastung Wiederholungen Pausen Dauermethode niedrig 1 keine Extensive relativ niedrig viele kurz Intervallmethode Intensive hoch wenige kurz (lohnend) Intervallmethode Wiederholungsmethod maximal wenige vollständige e Erholung Beispiele: 60 min bei lockerem bis mittlerem Tempo schwimmen (Dauermethode) 10x25m (langsam), 4x50m (mittel), 4x25m (langsam) dazwischen je 15sec Pause (extensive Intervallmethode) 5x50m (80%), 5x25m(50%), 3x50m (80%), dazwischen ca.30sec Pause (intensive Intervallmethode) 2x100m (max.), 2x50m (max.), 1x100m (max.), dazwischen solange Pausen, bis der Puls auf 90-100 gesunken ist (Wiederholungsmethode) 7. Fitness und Gesundheit Schwimmen gehört zu den gesündesten Sportarten. Das liegt zum großen Teil an den physikalischen Eigenschaften des Wassers. Wasser hat eine ungefähr tausendmal größere Dichte als Luft. Jede Bewegung im Wasser muss deshalb gegen einen größeren Widerstand ausgeführt werden. Diese natürliche Zeitlupe senkt das Risiko von Verletzungen. Außerdem erfordert der Wasserwiderstand einen hohen Körpereinsatz, was die Muskeln kräftigt und zu einem höheren Kalorienverbrauch führt. Da wir im Wasser nur noch ein Siebtel so schwer sind wie an Land, werden bei allen Bewegungen im Wasser die Gelenke geschont. Außerdem drückt der Wasserdruck selbst bei geringer Bewegungsintensität unsere Blutgefäße an der Hautoberfläche zusammen, das Blut fließt stärker zum Herz, das wiederum mehr pumpen muss und dadurch trainiert. Schwimmen verbessert somit entscheidend die Herzkreislauffunktionen des Körpers. 8. Überblick über die verschiedenen Schwimmhilfen und Geräte Statischer Auftrieb  Schwimmbrett: zur Technikschulung der Beinarbeit oder asl Spielgerät bei Staffeln und Schiebewettkämpfen  Pull-Buoys: erhöhter Trainingsreiz der oberen Extremitäten durch Ausschaltung der Beinbewegung  Noodles: vielseitig einsetzbar da man die Noodle nicht festhalten muss,  Luftmatratzen: Zahlreiche Spielformen, jedoch Kippgefahr im Anfängerunterricht  Schwimmflügel Dynamischer Auftrieb  Flossen: effiktive Vortriebshilfe für Kraulbeinbewegung  Paddles: erhöhter Trainingsreiz in Rumpf oder oberer Extremitäten Sonstiges  Ringe: Orientierung beim Tauchen (Augen müssen geöffnet sein)  Reifen: Spielgeräte  Bälle: für Spiele oder Staffeln 9. Moderne Formen des Aqua Trainings: Wassergymnastik, Aquajogging, Aquafitness Die Eigenschaften des Wassers Balneologische Eigenschaften Chemische Zusammensetzung des Wassers -> Thermal-, Mineralbäder Physikalische Eigenschaften 1.) Die Wasserdichte Ca. 1000 mal größere Dichte als Luft  Auftrieb, Druck, Widerstand 2.) Auftrieb Statischer Auftrieb: scheinbarer Gewichtsverlust  Entlastung des Bewegungapparates Dynamischer Auftrieb: abhängig von Größe der Oberfläche, Winkelstellung zur Wasseroberfläche, Schwimmgeschwindigkeit, spielt bei den Formen des Aquatrainings keine große Rolle 3.) Hydrostatischer Druck Spürbare Wirkung: Druckgefühl auf luftgefüllten Hohlräumen des Körpers (Mittelohr, Lunge), Das Einatmen wird erschwert (Angstzustände, gewöhnungsbedürftig)  Kräftigung der Atemmuskulatur Nicht direkt spürbare Wirkung: Zusammendrücken der oberflächlichen Blutgefäße, v. a des venösen Systems  Verschiebung von Blut in den Brustraum zum Herzen  höheres Blutangebot, stärkere Vordehnung des Herzmuskels  Steigerung des Herzschlagvolumens, Senkung der Herzfrequenz  Ökonomisierung der Herzarbeit Tauchreflex (ab 2-3m): Energie und Sauerstoffbedarf der Körperperipherie wird gesenkt, übrige lebenswichtige Organe und Gehirn können ausreichend, trotz gesenkter Herzfrequenz versorgt werden  längere Tauchzeiten, aber auch Gefahr für Herz-Kreislauf-Geschädigte (Sauerstoffmangel) Massagewirkung des Wassers 4.) Wasserwiderstand Bestimmt durch:  Körperform, Oberflächenbeschaffenheit, Wellenverhältnisse  Fortbewegungsgeschwindigkeit bremst Bewegungen im Wasser (geringe Verletzungsgefahr), größerer Krafteinsatz notwendig (Steigerung mit Hilfe von geeigneten Geräten) langsamere Bewegungsausführung möglich (Koordination) 5.) Vortrieb Wasserwiderstand ermöglicht gleichzeitig den Vortrieb. Nach dem 3. NEWTON’schen Gesetz: Jede Kraft erzeugt eine Gegenkraft (actio = reactio). Für das Aqua Training nicht unbedingt von Bedeutung 6.) Wärmekapazität / -leitfähigkeit Wärmeleitfähigkeit des Wassers 25 mal größer als die der Luft Wärmeabgabe im Wasser beruht auf Leitung und Konvektion (Land: Strahlung) 3 -4 mal größerer Wärmeabgabe im Wasser: Gefahr der Unterkühlung Gegenregulation durch Gefäßengstellung und Blutverschiebung von Körperschale zu Körperkern Aqua Training ist eine Ganzkörperbelastung mit Auswirkungen auf den gesamten Organismus des gesunden Menschens. Für Herz-Kreislauf- Geschädigte können diese Belastungen allerdings ein große Gefahr darstellen. Aqua Fitness Umfassendes Körpertraining, gesunde Bewegung im Wasser Für jeden Menschen geeignet, v.a. für Übergewichtige, Nichtschwimmer (langsame, sichere Gewöhnung an das Element), verletzte Sportler Begriffserklärung: 1. Aquagymnastik: einfache Bewegungsformen im Wasser (Hüpfen, Laufen, Federn) Grundlage für alle weiteren Formen (v.a. Verbesserung der Beweglichkeit) 2. Aqua-Power-Training: Durchführung mit Gewichten und widerstandsvergrößernden Hilfsmitteln (v.a. Verbesserung der Kraftausdauer) 3. Aquarobic: Bewegungen zu verschiedener Musik (v.a. Verbesserung der aerobe Ausdauer und Koordination) 4. Aquajogging: Laufen im Wasser (v.a. Verbesserung der aeroben Ausdauer) Positive Effekte  Rehabilitation: Entlastung der Wirbelsäule und Gelenke/ Verringerung des Körpergewichts  Prävention: Anpassung des Herz-Kreislauf-Systems, des Muskelapparates, der Bänder, Sehnen und Knochen  Adaptation: Steigerung des Energieverbrauchs; Stärkung der Abwehrkräfte Massage der Hautoberfläche Wassergefühl Verbessert und trainiert werden: Koordination Differenzierungsfähigkeit Umstellungsfähigkeit Orientierungsfähigkeit Reaktionsfähigkeit Kopplungsfähigkeit Gleichgewichtsfähigkeit Rhythmisierungsfähigkeit Kraftausdauer Ausdauer Aerob → Anaerob Dynamisch → Statisch Allgemein → Lokal Beweglichkeit

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