Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen PDF

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Summary

This document is a regional development concept for the Heideregion Uelzen region in Germany. It details the region's characteristics, challenges, and strategy for participating in the 2023-2027 LEADER selection process in Lower Saxony. The concept covers various aspects including spatial structure, population, and economic aspects, environmental considerations, and the region's strategy for the future.

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Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen zur Teilnahme am LEADER-Auswahlverfahren 2023-2027 in Niedersachsen Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlich...

Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen zur Teilnahme am LEADER-Auswahlverfahren 2023-2027 in Niedersachsen Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen zur Teilnahme am LEADER-Auswahlverfahren 2023-2027 in Niedersachsen Herausgeber Lokale Aktionsgruppe Heideregion Uelzen c/o Landkreis Uelzen Veerßer Straße 53, 29525 Uelzen Erstellt durch: Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) Bezirksstelle Uelzen Wilhelm-Seedorf-Straße 3 29525 Uelzen Tel.: 0581 8073-128 www.lwk-niedersachsen.de Europäischer Landwirtschafts- Dipl.-Soz.Ök. Christiane Philipps-Bauland fonds für die Entwicklung des M.A. Karen Wunsch ländlichen Raums: Hier inves- tiert Europa in die ländlichen Eva Neuls Gebiete. cand. M.A. Hannah Lembke Die vier Fotos des Titelblattes sind die Siegerbilder des von der LAG ausgerufenen Fotowettbewerbs „Heideregion Uelzen – rundum gut!: L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Natürlich! Vital!“. Von links oben nach rechts unten: Torben Schoop, Mathias Dittmar, Christoph Paul und Joachim Partzsch. Inhalt 1 Zusammenfassung  5 6.8 Berücksichtigung übergeordneter Planungen auf EU-, Bundes- und Landesebene 62 2 Abgrenzung der Region  8 6.9 G ender Mainstreaming, Nichtdiskrimi- nierung und Barrierefreiheit  63 3 Ausgangslage  11 6.10 Integrativer Charakter der Strategie 64 3.1 Raum- und Siedlungsstruktur  11 6.11 Innovativer Charakter der Strategie 65 3.2 B evölkerungsstruktur und -entwicklung 13 6.12 Kooperationsbereitschaft  65 3.3 Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs  16 7 Einbindung der Bevölkerung  66 3.4 Wirtschaftsstruktur  18 3.4.1 D  igitalisierung in der Wirtschaft 20 8 Zusammensetzung der LAG  71 3.4.2 Tourismus  20 3.4.3 Landwirtschaft  25 9 Struktur der LAG  73 3.4.4 Erneuerbare Energien  27 9.1 Rechtsform der LAG  73 3.5 Arbeitsmarkt  27 9.2 Organisationsstruktur, Aufgaben und 3.6 Umweltsituation  29 Zuständigkeiten der LAG  73 3.7 Übergeordnete Planungen  31 9.3 Ausstattung des Regionalmanagements 74 9.4 Arbeitsweise der LAG  74 4 Evaluierung  41 9.5 Entscheidungsfindung der LAG  74 4.1 Prozessbezogene Indikatoren  41 4.2 Projektbezogene Indikatoren  41 10 Förderbedingungen  75 10.1 Zuwendungsempfänger:innen  75 5 SWOT-Analyse  42 10.2 Zuwendungshöhe und Fördersatz 75 5.1 S WOT: Lebensraum zwischen Tradition und 10.3 Nicht zuwendungsfähige Maßnahmen 75 Moderne: Gemeinschaftsleben stärken, 10.4 Fördertatbestände  76 nachhaltige Versorgung schaffen  43 10.5 Antragsverfahren  76 5.2 SWOT: Wohlfühloase zwischen Heiden und Auen: Tourismus- und Kulturangebot gestal- 11 Projektauswahl  82 ten, Profil schärfen  44 5.3 SWOT: Wirtschaftsstandort zwischen 12 Finanzplan  85 Bildungsinvestition von heute und Wirt- 12.1 Aufteilung des Förderbudgets auf die schaftskraft von morgen: Bildungsangebote Handlungsfelder  85 für alle schaffen, regionaler Wirtschaft neue 12.2 Aufteilung des Förderbudgets auf die Chancen eröffnen 45 Jahre  87 5.4 S  WOT: Natur- und Landschaftsraum 12.3 Kofinanzierung und weitere Finanzmittel 88 zwischen wirtschaftlicher Nutzung und natur- naher Erholung: Modern und nachhaltig 13 Begleitung und Bewertung  89 wirtschaften, Naturräume schützen und 13.1 Monitoring – Jahresberichte  89 entwickeln  46 13.2 Selbstevaluierung  90 6 Entwicklungsstrategie der 14 Anhang 92 Heideregion Uelzen  47 6.1 Leitmotto  48 15 Quellenverzeichnis  133 6.2 Leitbild  48 6.3 Entwicklungsziele und Indikatoren 50 6.4 H andlungsfelder und Handlungsfeldziele 53 6.5 Handlungsfeldziele und Indikatoren 56 6.6 Querschnittsthemen  62 6.7 Strategische Ansätze  62 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 1 Abbilungsverzeichnis Abb. 2.1: Abgrenzung der Heideregion Uelzen (Quelle: eigene Darstellung; Auszug aus den Geodaten des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, © 2022 LGLN  8 Abb. 2.2: Lage der Region im Raum (Quelle: eigene Darstellung; Deutschen Bahn AG © 2022; Geofachdaten NLStBV © 2022; Auszug aus den Geodaten des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, © 2022 LGLN  10 Abb. 3.1.1: Flächennutzung in der Heideregion Uelzen. Angaben in Prozent. Stand 2019 (LSN-Online: Tabelle Z0000000).  11 Abb. 3.1.2: Dorfansicht von Kirchweyhe. Foto: Anke Marwede  11 Abb. 3.1.3: Burg Bodenteich. Foto: HeideRegion Uelzen e.V.  12 Abb. 3.1.4: Kloster Medingen. Foto: HeideRegion Uelzen e.V.  12 Abb. 3.1.5: Feldsteinkirche in Dalldorf. Foto: HeideRegion Uelzen e.V.  12 Abb. 3.1.6: Übersicht über siedlungsstrukturelle Kreistypen in Norddeutschland (BBSR 2021).  13 Abb. 3.2.1: Anzahl der Einwohner:innen in der Heideregion Uelzen im zeitlichen Verlauf (LSN-Online: Tabelle Z100001G)  14 Abb. 3.2.2: Wanderungsbewegungen in der Heideregion Uelzen im zeitlichen Verlauf (LSN-Online: Tabelle Z1200051).  14 Abb. 3.2.3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Heideregion Uelzen im zeitlichen Verlauf (LSN-Online: Tabelle Z1100001 & LSN-Online: Tabelle Z1102023).  15 Abb. 3.2.4: Zeitliche Entwicklung der Anzahl Personen in verschiedenen Altersgruppen (Alter in Jahren) im Landkreis Uelzen bis 2020 (LSN-Online: Tabelle Z1010011).  15 Abb. 3.3.1: Stand des Glasfasernetzausbaus im Landkreis Uelzen am 30.09.2021 (Landkreis Uelzen 2022).  17 Abb. 3.3.2: „Weiße Flecken“ des Mobilfunknetzes in der Heideregion Uelzen Stand 04/2022 (Breitbandzentrum Niedersachsen-Bremen 2022).  18 Abb. 3.4.1: Uelzener Hafen. Foto: Wilfried Meyer 19 Abb. 3.4.2: Backstraße Bohlsener Mühle. Foto: Bohlsener Mühle  19 Abb. 3.4.2.1: Abendstimmung am O-See. Foto: Sven Waßmer  23 Abb. 3.4.2.2: Am Jacobsweg bei Wessenstedt. Foto: Janina Fuge  23 Abb. 3.4.2.3: Brümmerhof. Foto: Museumsdorf Hösseringen  23 Abb. 3.4.2.4: Windmühle Auguste. Foto: Handwerksmuseum Suhlendorf  23 Abb. 3.4.2.5: Anzahl der Übernachtungen im zeitlichen Verlauf für den Landkreis Uelzen (LSN-Online: Tabelle Z7360412).  24 Abb. 3.4.3.1: Biogasanlage am Acker. Foto: Christine Kohnke-Löbert  25 Abb. 3.4.3.2: Haferfeld bei Klein Süstedt. Foto: Eva Neuls 25 Abb. 3.4.3.3: Anteile verschiedener Nutzungen an der ackerbaulich genutzten Fläche im Landkreis Uelzen 2020. Zahlen in Prozent (LSN-Online: Tabelle K6080A14).  25 Abb. 3.4.3.4: Kreisberegnungsanlage. Foto: Janina Fuge  26 Abb. 3.4.3.5: Mutterkuhherde bei Nettelkamp. Foto: Neuls  26 Abb. 3.4.3.6: Erneuerbare Energien. Foto: Schoop  27 Abb. 3.5: Anteil der Sozialversicherungspflichtigen nach Wirtschaftsbereichen im Landkreis. Zahlen in Prozent. Stand 30.06.2020 (LSN-Online: Tabelle K70I5101)  27 Abb. 3.5.1: Bedarf an Arbeitskräften nach Qualifikation (ExperConsult Wirtschaftsförderung und Investitionen GmbH & Co. KG 2020)  28 Abb. 3.6.1: Nabu-Biotop in Molbath. Foto: Janina Fuge  29 Abb. 3.6.2: Ökologischer Zustand bzw. ökologisches Potenzial der Fließgewässer im Landkreis Uelzen (MU o. J).  30 Abb. 3.7: Der Niedersächsische Weg; Bildrechte: ML/Tanja Wehr, Quelle: NDS o. J.  34 Abb. 4.1: Verteilung der Mittel auf die Handlungsfelder  41 Abb. 6.1: Aufbau der Entwicklungsstrategie 47 Abb. 6.1.1: Leitmotto der Heideregion Uelzen  48 Abb. 6.3.1: Entwicklungsziele der Heideregion Uelzen 50 Abb. 6.4.1: Rangfolge der Handlungsfelder der Heideregion Uelzen  53 Abb. 7.1: Wichtige Schritte im Rahmen der Überarbeitung des REK (eigene Darstellung).  66 Abb. 7.2: Strategiegruppentreffen am 09.11.2021 (links) und am 08.03.2022 (eigene Aufnahmen) 67 Abb. 7.3: LAG-Sitzung am 22.03.2022 (eig. Aufnahmen)  67 2 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! Abb. 7.4: Ausschreibung Fotowettbewerb (eigene Darstellung)  68 Abb. 7.5: Baumgruppe, Windräder und Solardach (Torben Schoop)  68 Abb. 7.6: Hardausee mit Stand-Up-Paddler (Mathias Dittmar)  68 Abb. 7.7: Ellerndorfer Wacholderheide (Christoph Paul).  69 Abb. 7.8: Rapsfeld mit blühenden Apfelbäumen (Joachim Partzsch).  69 Abb. 7.9.: von links oben – Jürgen Wöhling, Christoph Paul, Landrat Dr. Heiko Blume, Joachim Partzsch, Mathias Dittmar und Dieter Schoop (eigene Aufnahme).  69 Abb. 10.1: Komponenten der Förderbedingungen (Eigene Darstellung).  75 Abb. 12.1: Gesamtetat der Heideregion Uelzen für den Förderzeitraum 2023-2027 (eigene Darstellung).  85 Abb. 12.2: Aufteilung des LEADER-Budgets für die Projektförderung auf die Handlungsfelder der Heideregion Uelzen in Euro (eigene Darstellung).  86 Abb. 12.3: Aufteilung des LEADER-Budgets für die Projektförderung auf die Handlungsfelder der Heideregion Uelzen in % (eigene Darstellung).  86 Tabellenverzeichnis Tab. 3.2.1: Anzahl Einwohner:innen und Bevölkerungsdichte im Landkreis Uelzen nach Kommune. Stand 31.12.2020 (LSN-Online: Tabelle A100011G).  13 Tab. 3.2.2: Anteil verschiedener Altersgruppen (Alter in Jahren) an der Bevölkerung in Prozent. Stand 31.12.2020 (LSN-Online: Tabelle A100002G).  15 Tab. 3.7.1: Zuordnung der Handlungsfeldzielen des REK zu der Entwicklungsstrategie RHS LG*; Quelle: ArL 2020, ergänzt  32 Tab. 3.7.2: Strategische Ziele und Leitsätze der Digitalstrategie  37 Tab. 3.7.3: Dörfer der Heideregion Uelzen im Dorferneuerungsprogramm (Quelle: ML 2021)  38 Tab. 3.7.4:  Zuordnungen der übergeordneten Planungen zu den Querschnittsthemen, Handlungsfeldern und Handlungsfeldzielen  39 Tab. 5.1: SWOT für das Entwicklungsziel 1 (eigene Darstellung)  43 Tab. 5.2: SWOT für das Entwicklungsziel 2 (eigene Darstellung)  44 Tab. 5.3: SWOT für das Entwicklungsziel 3 (eigene Darstellung)  45 Tab. 5.4: SWOT für das Entwicklungsziel 4 (eigene Darstellung)  46 Tab. 6.3.1: Indikatoren und Zielwerte der Entwicklungsziele der Heideregion Uelzen  51 Tab. 6.4.1: Übersicht der Rangfolge der Handlungsfelder mit den dazugehörigen Handlungsfeldzielen  54 Tab. 6.5.1: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung in HF 1 57 Tab. 6.5.2: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung in HF 2 57 Tab. 6.5.3: Startprojekt HF 2  58 Tab. 6.5.4: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung in HF 3  58 Tab. 6.5.5: Startprojekt HF 3  59 Tab. 6.5.6: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung in HF 4  59 Tab. 6.5.7: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung in HF 5  60 Tab. 6.5.8: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung in HF 6  60 Tab. 6.5.9: Startprojekt HF 5  61 Tab. 6.8.1: Bezüge von Pflichtthemen des Landes und den Handlungsfeldern der Heideregion Uelzen  65 Tab. 8.1: Kommunale Mitglieder der LAG Heideregion Uelzen  71 Tab. 8.2: Wirtschafts- und Sozialpartner:innen der LAG Heideregion Uelzen  72 Tab. 8.3: Beratende Mitglieder der LAG Heideregion Uelzen 72 Tab. 9.2: Organisationsstruktur, Aufgaben und Zuständigkeiten  73 Tab. 10.1: Fördertatbestände der Heideregion Uelzen  76 Tab. 11.1: Mindestkriterien der LAG Heideregion Uelzen zur Projektauswahl (eigene Darstellung).  82 Tab. 11.2: Qualitätskriterien der LAG Heideregion Uelzen zur Projektauswahl (eigene Darstellung).  83 Tab. 12.1: Indikativer Finanzplan der LAG Heideregion Uelzen: Laufende Kosten und Aufteilung nach Handlungsfeldern* (Nettobeträge in Euro) (eigene Darstellung).  87 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 3 Wichtige Abkürzungen ArL Amt für regionale Landesentwicklung DVS Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume Ew. Einwohner:innen FFH Fauna-Flora-Habitat-Gebiet GAP Gemeinsame Agrarpolitik HF Handlungsfeld HR UE Heideregion Uelzen KMU Kleine und mittelständische Unternehmen LAG Lokale Aktionsgruppe LEADER Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (dt. Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) LG Lüneburg LK Landkreis LSG Landschaftsschutzgebiet LSN Landesamt für Statistik Niedersachsen NSG Naturschutzgebiet ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr REK Regionales Entwicklungskonzept ReM Regionalmanagement RROP Regionales Raumordnungsprogramm SG Samtgemeinde SWOT strengths, weaknesses, opportunities, threats (dt. Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren/Herausforderungen) WiSo- Wirtschafts- und Sozialpartner:innen Partner:innen ZILE Richtlinie über die Gewährung von Zuwendung zur integrierten ländlichen Entwicklung 4 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 1 Zusammenfassung weiterhin negative natürliche Bevölkerungsentwick- lung durch einen positiven Wanderungssaldo aus- Die Heideregion Uelzen nimmt mit dem vorliegen- geglichen wird. In der Heideregion Uelzen ist der den Regionalen Entwicklungskonzept (REK) am demografische Wandel deutlich sichtbar: Rund ein niedersächsischen LEADER-Auswahlverfahren für Drittel der Bevölkerung ist 60 Jahre oder älter. Die den Förderzeitraum 2023 bis 2027 teil. Die wesent- Siedlungsstruktur und die Altersstruktur wirken sich lichen Inhalte des REK werden hier zusammenfas- auch auf die Versorgung mit Waren und Dienstleis- send skizziert. tungen des täglichen Bedarfs aus. Die Nahversor- gung und die Gesundheitsversorgung konzentrieren Gebietsabgrenzung (Kap. 2): sich zunehmend auf die (Grund-)Zentren der Regi- Das Gebiet der Heideregion Uelzen ist deckungs- on. Insbesondere für immobile Bewohner:innen der gleich mit dem des Landkreises Uelzen und be- kleineren Orte ist dies aufgrund des lückenhaften findet sich im Nordosten Niedersachsens in der ÖPNV schwierig. Lüneburger Heide. Zur Heideregion Uelzen gehö- Aktuell wird im gesamten Landkreis das Glasfaser- ren die Hansestadt Uelzen, die Einheitsgemeinde netz ausgebaut, mit welchem insbesondere die un- Bienenbüttel sowie die Samtgemeinden Aue, Be- terversorgten Gebiete Datenübertragungsraten von vensen-Ebstorf, Rosche und Suderburg. Insgesamt mind. 100 Mbit/s erhalten sollen. Neben dem Glas- leben 92.566 Menschen (Stichtag 31.12.2020) auf fasernetz werden auch die lokalen Funknetze und einer Fläche von 1.462,59 km². Die Wirtschafts-, das Mobilfunknetz ausgebaut. Im Moment gibt es in Arbeits- und Verkehrsbeziehungen der Region sind der Heideregion Uelzen noch viele „weiße Flecken“ vor allem auf die mittig gelegene Kreisstadt Uelzen ohne jegliches Mobilfunknetz sowie einige „graue ausgerichtet. Die Region ist ein in naturräumlicher, Flecken“ mit nur einem Netzanbieter. wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sehr homoge- In der Region finden sich vorwiegend klein- und nes Gebiet, welches sich optimal für eine LEADER- mittelständische Unternehmen in den Bereichen Region eignet. Es gibt keine Überschneidungen zu Landwirtschaft, gewerbliche Produktion, Handel und anderen Bewerberregionen. Dienstleistungen. Ein bedeutsamer Faktor im ver- arbeitenden Gewerbe ist die Veredelung landwirt- Ausgangslage (Kap. 3): schaftlicher Produkte, z.B. Kartoffeln, Getreide, Milch Die Fläche der Heideregion Uelzen besteht zu rd. und Zucker. Ein weiterer relevanter Wirtschaftszweig 36 % aus Wald, was deutlich über dem niedersäch- in der Region ist der Tourismus, insbesondere in den sischen Durchschnitt von etwa 22 % liegt. Über 50 Kurstädten Bad Bevensen und Bad Bodenteich. Die % der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, nur kleinstrukturierte Natur- und Kulturlandschaft ist vor rd. 9 % sind Gebäude- und Verkehrsflächen. Der allem für Erholungssuchende, Naturliebhaber:innen landwirtschaftliche Schwerpunkt der Region spie- und Radfahrer:innen attraktiv. Das Radwegenetz in gelt sich auch in der regionalen Baukultur mit ihren der vom ADFC zertifizierten RadReiseRegion Uel- großen Hofstellen wider. Die Hansestadt Uelzen zen ist etwa 1.000 km lang. ist das einzige Mittelzentrum der Region. Eine An- Die Landwirtschaft spielt in der Heideregion Uelzen bindung an das überörtliche Verkehrsnetz ist durch eine große Rolle. Im Jahr 2020 gab es im Landkreis Bundesstraßen, den Schienenverkehr und den El- Uelzen 643 landwirtschaftliche Betriebe, davon 531 be-Seitenkanal gegeben. Einen Autobahnanschluss Einzelunternehmen. 331 dieser Betriebe wirtschaf- gibt es in der Region nicht, die nächstgelegene Auf- ten im Haupterwerb, 200 im Nebenerwerb. Über 40 fahrt ist etwa 45 km entfernt. Innerregional sind die % der Haupterwerbsbetriebe bewirtschaften mehr Orte durch die Bahn sowie Bundes-, Landes- und als 100 ha Fläche. Die Beregnung ist für die wirt- Kreisstraßen gut miteinander vernetzt. Der regiona- schaftliche Nutzung der leichten Sandböden von gro- le Busverkehr wird durch die weitläufige Siedlungs- ßer Bedeutung, über 90 % der Fläche wird beregnet. struktur erschwert und deswegen zum Teil durch Ökologischer Landbau spielt in der Region eine gro- flexible oder ehrenamtliche Angebote ergänzt. ße Rolle, der Bio-Sektor wächst und es gibt mehrere Mit einer Einwohnerdichte von 63,3 Einwohner:innen ökologische weiterverarbeitende Betriebe. Seit 2020 pro km² gehört die Region zu den dünn besiedelten gehört der Landkreis Uelzen zu den ersten drei Öko- Gebieten Niedersachsens. Die Bevölkerungsent- Modellregionen in Niedersachsen, worüber bereits wicklung ist aktuell weitestgehend stabil, wobei die viele Projekte und Initiativen angestoßen wurden. Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 5 Evaluierung der Förderperiode 2014- beschränkungen durch die Corona-Pandemie neue 2022 und SWOT-Analyse (Kap. 4 und 5): Methoden zur Anwendung. Eine Reihe von Veran- staltungen wurde digital in Form von Videokonferen- In der vergangenen Förderperiode konnten knapp zen abgehalten, u. a. die Entwicklungszielforen, was 5 Mio. Euro Fördermittel (LEADER und ZILE) und z.T. eine Konzentration auf die besonders relevan- ein Investitionsvolumen von über 6,8 Mio. Euro für ten Akteur:innen notwendig machte. Neu war zudem die Entwicklung der Heideregion Uelzen eingesetzt die Online-Befragung mit dem Tool „SurveyMonkey“, werden. Erkenntnisse und Anpassungsbedarfe, bei- an der rund 130 Personen teilnahmen. spielsweise hinsichtlich der Gewichtung der Hand- Als weiteres Beteiligungsmodul fand ein Fotowett- lungsfelder, die während der Förderperiode und im bewerb statt: Bürger:innen waren aufgerufen zu Rahmen der Evaluierung deutlich wurden, sind in fotografieren was die Region aus Ihrer Sicht gemäß das vorliegende REK eingeflossen. dem Leitmotto „Heideregion Uelzen – rundum gut!: Die SWOT-Analyse stellt die zentralen Stärken L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Natürlich! Vital!“ und Schwächen sowie die sich daraus ergebenden auszeichnet und besonders macht. Aus 49 Einsen- Potenziale und Herausforderungen der Region dar. dungen wurden vier Gewinnerfotos ausgewählt und Neben der Evaluierung der vergangenen Förder- prämiert. periode (Kap. 4) ist die Analyse der Ausgangslage Am 21.04.2022 beschloss die LAG bei ihrer finalen (Kap. 3) eingeflossen. Mit den Teilnehmer:innen der Sitzung das vorliegende Regionale Entwicklungs- Entwicklungszielforen, der Strategiegruppe und den konzept. LAG-Mitgliedern wurde sie überarbeitet und es wur- den daraus Handlungs- und Entwicklungsbedarfe Zusammensetzung und Struktur der für die kommende Förderperiode abgeleitet. LAG (Kap. 8 und 9): Die LAG ist das zentrale Entscheidungs- und Entwicklungsstrategie (Kap. 6): Steuerungsgremium für den Entwicklungsprozess. Das Leitmotto "Heideregion Uelzen – rundum gut!: Sie setzt sich zusammen aus 26 stimmberechtig- L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Natürlich! Vital!" ist ten (davon neun Kommunalvertreter:innen und 17 die Richtschnur für die regionale Entwicklung. Aus- Wirtschafts- und Sozialpartner:innen) sowie vier gehend von den Visionen einer zukünftigen Heidere- beratenden Mitgliedern. 22 Institutionen haben gion Uelzen wurden vier handlungsfeldübergreifen- Stellvertreter:innen benannt, um eine regelmäßige de Entwicklungsziele formuliert. Beteiligung zu gewährleisten. Das Geschlechterver- In sechs Handlungsfeldern sollen durch Einsatz der hältnis ist mit einem Frauenanteil von 32,7 % noch LEADER-Mittel Entwicklungen befördert werden. nicht ausgewogen, ein Ausgleich wird jedoch künftig Die regionalen Akteur:innen haben während des angestrebt. Die Wirtschafts- und Sozialpartner:innen Prozesses Handlungsbedarfe ermittelt, HF-Ziele decken die Handlungsfelder der Entwicklungsstrate- für die Region definiert und Ideen für Projekte ent- gie umfassend ab. Jedes Handlungsfeld ist dabei wickelt. Die Entwicklungsstrategie benennt zudem durch mindestens zwei Partner:innen abgedeckt, Indikatoren, mittels derer die Überprüfung der Zieler- keine der Interessensgruppen hat einen Anteil von reichung möglich ist. Zu ausgewählten Handlungs- mehr als 49 %. feldern stellt die Strategie der Heideregion Uelzen Die LAG ist ein nicht wirtschaftlicher und nicht zudem Startprojekte dar, die es ermöglichen, relativ rechtsfähiger Verein. Ihre bisherige Geschäftsord- zügig den Umsetzungsprozess ab 2023 zu starten nung, in der alle Aspekte der Arbeit der LAG geregelt und somit frühzeitig Mittel aus dem LEADER-Budget sind, wurde aktualisiert. Die LAG entscheidet über zu binden. die Umsetzung der Entwicklungsstrategie und die Projektförderung. Einbindung der Bevölkerung (Kap. 7): Bei der Fortschreibung des REK erfolgte eine um- Förderbedingungen (Kap. 10): fangreiche Einbindung strategie- und maßnahmen- Die Förderbedingungen wurden aus den Hand- relevanter Akteur:innen und Interessensgruppen aus lungsfeldern abgeleitet. Die LAG möchte grundsätz- Bürgerschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Institu- lich niemanden von einer Förderung durch LEA- tionen, Vereinen und Verbänden. Neben bewährten DER-Mittel ausschließen. Voraussetzung für eine Herangehensweisen kamen aufgrund der Kontakt- Förderung ist, dass das Projekt der Umsetzung des 6 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! REK dient und die Projektauswahlkriterien erfüllt. Begleitung und Bewertung (Kap. 13): Die Zuwendungshöhe für die Kosten der LAG wird Die Umsetzung des REK wird kontinuierlich im Rah- auf 828.477,50 Euro und einen Fördersatz von 80 % men eines Monitorings und einer Evaluierung be- festgelegt, was 25 % des LEADER-Kontingents ent- gleitet. Die dafür ausgewählten Bewertungsbereiche spricht. Die Zuwendungshöhe für die weiteren Maß- „Prozess und Struktur“, „Inhalt und Strategie“ sowie nahmen (inkl. Start- und Kooperationsprojekte) wird „Öffentlichkeitsarbeit“ sind mit entsprechenden In- auf 250.000 € und einen einheitlichen Fördersatz dikatoren unterlegt. Anfang 2026 sowie zum Ende von 70 % der förderfähigen Kosten begrenzt. Die der Förderperiode werden eine Zwischen- und Ab- Gebietskörperschaften erhalten eine Förderung auf schlussevaluierung durchgeführt. Dafür wird die Me- den Bruttobetrag, alle anderen Projektträger:innen thodenbox der Deutschen Vernetzungsstelle Länd- auf den Nettobetrag. Lediglich für die Leuchtturm- liche Räume DVS herangezogen. projekte kann die LAG die Förderhöhe auf 80 % der förderfähigen Kosten und die Zuwendungshöhe auf bis zu 400.000 Euro erhöhen. Bei privaten Antrag- steller:innen sind min. 10 % Eigenanteil notwendig. Projektauswahl (Kap. 11): Zur Bewertung und Auswahl der zu fördernden Pro- jekte wendet die LAG eine Reihe von Mindest- und Qualitätskriterien an. Die Projektauswahlkriterien wurden mit Blick auf die zu erreichenden Ziele der Entwicklungsstrategie entwickelt. Wenn die Mindest- kriterien „Grundsätzliche Förderfähigkeit“, „Lang- fristige Tragfähigkeit“ sowie „Chancengleichheit/ Gender-Aspekt“ erfüllt sind, muss mindestens eines von vier übergeordneten Qualitätskriterien zutreffen, damit ein Projekt förderfähig ist. Bei den Qualitäts- kriterien können maximal 28 Punkte erreicht wer- den. Bei 14 oder mehr Punkten ist die Einstufung als Leuchtturmprojekt mit entsprechenden Auswirkun- gen auf die Förderbedingungen möglich. Generell helfen die Qualitätskriterien bei einer Priorisierung der eingereichten Projektanträge. Pro Jahr gibt es drei bis vier Stichtage, zu denen Anträge eingereicht werden können. Die Antragsstichtage werden am Ende eines jeden Jahres für das Folgejahr auf der Homepage der LEADER-Region veröffentlicht. Finanzplan (Kap. 12): Die LAG geht von einem Förderbudget von 3.313.910 Euro für den Zeitraum 2023-2027 aus, die gleichmäßig auf die einzelnen Jahre zu verteilen sind. Für die laufenden Kosten der LAG inkl. des Re- gionalmanagements sind 25 % der Mittel eingeplant. Diese Kosten werden zu 80 % aus LEADER-Mitteln getragen und von den Kommunen kofinanziert. Die weiteren 75 % des Budgets stehen für die Projekt- förderung zur Verfügung, wobei der Mittelansatz pro Handlungsfeld je nach Gewichtung variiert. Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 7 Abb. 2.1: Abgrenzung der Heideregion Uelzen (Quelle: eigene Darstellung; Auszug aus den Geodaten des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, © 2022 LGLN 2 Abgrenzung der Region Hansestadt Uelzen Orts- bzw. Gemeindeteile Das Gebiet der Heideregion Uelzen ist deckungsgleich Borne, Groß Liedern, Halligdorf, Hambrock, Hansen, mit dem des Landkreises Uelzen und befindet sich im Hanstedt II, Holdenstedt, Kirchweyhe, Klein Liedern, Nordosten Niedersachsens in der Lüneburger Hei- Klein Süstedt, Masendorf, Mehre, Molzen, Olden- de. Zur Heideregion Uelzen gehören die Hansestadt stadt, Pieperhöfen, Riestedt, Ripdorf, Tatern, Veer- Uelzen, die Einheitsgemeinde Bienenbüttel sowie die ßen, Westerweyhe, Woltersburg Samtgemeinden Aue, Bevensen-Ebstorf, Rosche und Suderburg. Mittig in der annähernd kreisrunden Region Einheitsgemeinde Bienenbüttel befindet sich die Kreisstadt Uelzen, welche die Funk- Orts- bzw. Gemeindeteile tion eines Mittelzentrums hat. Für den Verflechtungs- Bargdorf, Beverbeck mit Grünewald, Bienenbüttel, bereich des gesamten Landkreises Uelzen übernimmt Bornsen mit Forst Wichmannsdorf, Edendorf mit Gut die Hansestadt Uelzen eine Versorgungsfunktion zur Solchstorf und Hönkenmühle, Eitzen I mit Bardenha- Deckung des gehobenen Bedarfes. Die Grundzen- gen, Grünhagen, Hohenbostel, Hohnstorf, Niendorf, tren Bad Bevensen, Bad Bodenteich, Bienenbüttel, Rieste mit Neu-Rieste, Steddorf mit Neu-Steddorf, Ebstorf, Rosche, Suderburg und Wrestedt dienen als Varendorf, Wichmannsburg, Wulfstorf Versorgungszentren für den allgemeinen täglichen Grundbedarf. Die Regionsabgrenzung ist identisch mit Samtgemeinde Aue der der vorangegangenen beiden Förderperioden. Es und die Mitgliedsgemeinden gibt keine Überschneidungen zu anderen Bewerberre- Bad Bodenteich mit den Gemeindeteilen: gionen. Eine kartenmäßige Darstellung der Region im Abbendorf, Bad Bodenteich, Bomke, Flinten, Maßstab 1:100.000 befindet sich im Anhang am Ende Häcklingen, Kuckstorf, Overstedt, Schafwedel, des Regionalen Entwicklungskonzeptes. Schostorf 8 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! Flecken Lüder mit den Gemeindeteilen: Schwienau mit den Gemeindeteilen: Langenbrügge, Lüder, Reinstorf, Röhrsen, Wohn- Linden, Melzingen, Stadorf, Wittenwater, Wohn- plätze Neu Lüder und Waldhof plätze Immenhof und Verhorn Soltendieck mit den Gemeindeteilen: Weste mit den Gemeindeteilen: Bockholt, Heuerstorf, Kakau, Kattien, Müssingen, Hagen, Höver, Oetzendorf, Schlagte, Testorf, Wes- Soltendieck, Thielitz, Varbitz te, Weste-Bahnhof, Wohnplatz Westersunderberg Wrestedt mit den Gemeindeteilen: Wriedel mit den Gemeindeteilen: Bollensen, Breitenhees, Drohe, Emern, Esterholz, Arendorf, Arnoldshof, Brambostel, Brockhöfe, Gavendorf, Groß Pretzier, Hamborg, Kahlstorf, Bahnhof Brockhöfe, Bruch, Grenzhof, Heidehof, Kallenbrock, Klein Bollensen, Klein London, Klein Holthusen I, Försterei Langlingen, Lintzel, Scha- Pretzier, Könau, Kroetze, Kroetzmühle, Lehmke, tensen, Siedlung Wense, Wettenbostel, Wriedel, Nettelkamp, Niendorf II, Nienwohlde, Ostedt, Wulfsode Stadensen mit Wohnplatz Streuberg, Stederdorf, Wieren, Wrestedt Samtgemeinde Rosche und die Mitgliedsgemeinden Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf Oetzen mit den Gemeindeteilen: und die Mitgliedsgemeinden Bruchwedel, Dörmte, Jarlitz, Oetzen, Oetzmühle, Altenmedingen mit den Gemeindeteilen: Stöcken, Süttorf Aljarn, Altenmedingen, Bohndorf, Bostelwiebeck, Rätzlingen Eddelstorf, Haaßel, Reisenmoor, Secklendorf, Vor- Rosche mit den Gemeindeteilen: werk Borg, Gut Göddenstedt, Göddenstedt, Göddens- Bad Bevensen, Stadt mit den Gemeindeteilen: tedter Mühle, Hohenweddrien, Katzien, Nateln, Gollern, Groß Hesebeck, Jastorf, Klein Bünstorf, Neumühle, Polau, Probien, Retzien, Rosche-Prie- Klein Hesebeck, Medingen, Röbbel, Sasendorf, lip, Schwemlitz, Schmölau, Stütensen, Teyendorf Seedorf und Zarenthien Barum mit den Gemeindeteilen: Stoetze mit den Gemeindeteilen: Barum, Tätendorf-Eppensen mit Gut Hoystorf Bankewitz, Boecke, Groß Malchau, Hof Rohrstorf, Ebstorf, Flecken mit den Gemeindeteilen: Hohenzetzen, Klein Malchau, Nievelitz, Schlankau, Altenebstorf, Ebstorf, Tatendorf St. Omer, Stoetze, Törwe, Zieritz Emmendorf mit den Gemeindeteilen: Suhlendorf mit den Gemeindeteilen: Emmendorf, Heitbrack, Nassennottorf, Walmstorf Batensen, Dallahn, Dalldorf, Groß Ellenberg, Klein Hanstedt mit den Gemeindeteilen: Ellenberg, Grabau, Güstau, Kölau, Molbath, Nes- Allenbostel, Bode, Brauel, Eitzen II, Hanstedt I, tau, Növenthien, Rassau, Schlieckau, Wellendorf Oechtringen, Oetzfelde, Teendorf, Velgen Himbergen mit den Gemeindeteilen: Samtgemeinde Suderburg Almstorf, Brockhimbergen, Groß Thondorf, Him- und die Mitgliedsgemeinden bergen, Hohenfier, Kettelstorf, Klein Thondorf, Eimke mit den Gemeindeteilen: Kollendorf, Rohrstorf, Strothe Dreilingen, Ellerndorf, Eimke, Wichtenbeck Jelmstorf mit den Gemeindeteilen: Gerdau mit den Gemeindeteilen: Addenstorf, Bruchtorf, Jelmstorf, Wohnplatz Ro- Bargfeld, Barnsen, Bohlsen, Gerdau, Groß Sü- ckenmühle stedt, Holthusen II Natendorf mit den Gemeindeteilen: Suderburg mit den Gemeindeteilen: Haarstorf, Hohenbünstorf, Luttmissen, Naten- Bahnsen, Böddenstedt, Hamerstorf, Holxen, Hös- dorf, Oldendorf II, Schier, Vinstedt, Wessenstedt, seringen, Räber, Suderburg Wohnplätze Gut Golste, Gut Nienbüttel, Heerweg- hof, Nienbüttel und Weinberghof, Splittersiedlung Die Region ist durch Bundes- und Landesstraßen Fuchsberg sowie das in alle Himmelsrichtungen verlaufende Römstedt mit den Gemeindeteilen: Bahnnetz grundsätzlich gut erreichbar. Hervorzu- Drögennottorf, Masbrock, Havekost, Niendorf I, heben ist jedoch der nicht vorhandene Autobahnan- Römstedt schluss. Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 9 Abb. 2.2: Lage der Region im Raum (Quelle: eigene Darstellung; Deutschen Bahn AG © 2022; Geo- fachdaten NLStBV © 2022; Auszug aus den Geodaten des Landesam- tes für Geoinformation und Landes- vermessung Niedersachsen, © 2022 LGLN Insgesamt lebten zum Stichtag 31.12.2020 92.566 ackerbaulich. Einhergehend mit der intensiven land- Menschen (LSN-Online: Tabelle A100011G) auf ei- wirtschaftlichen Nutzung hat sich in der Region eine ner Fläche von 1.462,59 km² (LSN-Online: Tabelle verhältnismäßig große Anzahl weiterverarbeitender Z0000000). Mit einer Bevölkerungsdichte von 63,3 Unternehmen angesiedelt. Hier fand mit der Ein- Einwohner:innen pro km² ist diese damit im nieder- führung des Biosiegels vor 25 Jahren nochmal eine sächsischen Vergleich (167,8 Einwohner:innen / km² Spezialisierung in Richtung ökologischer Weiterver- (LSN-Online: Tabelle A100011G)) sehr niedrig. Die arbeiter statt. In Verbindung mit dem wachsenden Siedlungsstruktur ist mit vielen kleineren Ortsteilen Anteil an Biolebensmitteln haben sich auch viele der und Dörfern sehr ländlich geprägt. Die Kreisstadt zum Teil alteingesessenen Verarbeiter für bestimm- Uelzen ist mit 33.685 Einwohner:innen der größte te Produkte oder Dienstleistungen ökozertifizieren Ort in der Region (LSN-Online: Tabelle A100011G). lassen (11 reine Ökobetriebe, gut 20 teilzertifizierte Insofern sind die Wirtschafts-, Arbeits- und Ver- Unternehmen). Lediglich neun Prozent der Land- kehrsbeziehungen der Region vor allem auf die kreisfläche wird als Siedlungs- und Verkehrsfläche Hansestadt Uelzen ausgerichtet. Bedeutsam ist fer- genutzt. ner, dass die Gesundheitsversorgung auch in wirt- Nicht nur aus wirtschaftlicher und naturräumlicher schaftlicher Hinsicht in der Region eine große Rolle Sicht bildet die Region eine homogene Einheit: auch spielt. Es gibt mehrere Krankenhäuser, Alten- und soziokulturell ist der Regionsgedanke stark veran- Pflegeheime, Sozialstationen, Pflegedienste sowie kert. Das ausgeprägte Heimatgefühl zeigt sich an Kurzentren in Bad Bevensen und Bad Bodenteich. einer großen Bereitschaft für ehrenamtliches Enga- Landschaftlich ist die Region durch die in der Saa- gement, den zahlreichen Vereinen sowie den akti- le-Eiszeit entstandenen Abtragungs- und Ablage- ven Dorfgemeinschaften. rungsprozesse geprägt. Entlang der Kreisgrenzen Insgesamt bildet die Heideregion Uelzen ein in na- verlaufen Moränenrücken und Erhebungen, welche turräumlicher, wirtschaftlicher und soziokultureller das sogenannte Uelzener Becken im Zentrum des Hinsicht sehr homogenes Gebiet, was sich optimal Landkreises umschließen. Die umliegenden groß- für eine regionale Zusammenarbeit zur Umsetzung flächigen Waldgebiete grenzen die Heideregion Uel- einer gemeinsamen regionalen Entwicklungsstrate- zen von den benachbarten Landkreisen Lüneburg, gie eignet. Die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit Lüchow-Dannenberg, Gifhorn, Celle, Altmarkkreis als LEADER-Region in den vergangenen Förderpe- Salzwedel (Sachsen-Anhalt) und Heidekreis ab. Ins- rioden seit 2007 bestätigt dies. gesamt sind rund 36 Prozent der Fläche der Region bewaldet. Die Region wird intensiv land- und forstwirtschaft- lich genutzt: über 50 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich bewirtschaftet, davon 85 Prozent 10 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 3 Ausgangslage Wrestedt sind Grundzentren. Für alle diese Orte liegt eine der Schwerpunktaufgaben in der Siche- Im Folgenden wird die Ausgangslage der Heidere- rung und Entwicklung von Wohnstätten. Von Wre- gion Uelzen beschrieben, auf der die Analyse der stedt abgesehen ist die zweite Schwerpunktaufgabe Stärken, Schwächen, Potenziale und Herausforde- darüber hinaus die Sicherung und Entwicklung von rungen (SWOT-Analyse) aufbaut. Arbeitsstätten (Landkreis Uelzen o. J). Die meisten Dörfer haben sich in der Nähe eines 3.1 Raum- und Siedlungsstruktur Fließgewässers entwickelt und sind durch die land- Flächennutzung wirtschaftliche Nutzung geprägt worden. Durch die Die Heideregion Uelzen gehört zur Metropolregi- Weiterentwicklung und zunehmende Besiedlung on Hamburg. Sie ist in etwa kreisförmig mit einem des Landkreises sind die ursprünglichen Haufen- Durchmesser von ca. 49 km und verfügt über eine und Rundlingsdörfer der Region kaum noch zu er- Fläche von 1.462,59 km². Der Waldanteil liegt mit kennen. Der Leerstand an Wohnimmobilien stellt in knapp 36 % deutlich über dem niedersächsischen der Heideregion Uelzen kein Problem dar. Wohn- Mittel von 21,61 % (LSN-Online: Tabelle Z0000000). immobilien sind derzeit so gefragt, dass der Preis- Über 50 % der Fläche wird landwirtschaftlich ge- zuwachs 2021 im Vergleich zum Vorjahr 20 % be- nutzt, jedoch weniger als im landesweiten Durch- trug. Die Samtgemeinde Rosche verfügt als einzige schnitt von 58,07 % (s. auch Abb. 3.1.1). Kommune im Landkreis Uelzen seit 2021 über ein frei zugängliches Baulückenkataster. Auf Gewerbe- flächen gibt es hingegen mit Ausnahme der Hanse- 2,8 8,9 stadt Uelzen gewisse Leerstände. Die Leerstände im Einzelhandel stellen auf dem Land ein zuneh- mendes Problem dar, da dieser zu einem Mangel an Nahversorgungsmöglichkeiten führen kann (s. Kap. 3.3). Aber auch im städtischen Bereich sind die Leerstände in den Einzelhandelsimmobilien proble- matisch (Untz 2022). 35,7 52,6 Regionale Baukultur und Baudenkmale Die Mehrheit der Baudenkmale in der Region sind landwirtschaftliche Gebäude. Diese spiegeln ver- gangene bäuerliche Wohn- und Wirtschaftsweisen wider (Niedersächsisches Landesverwaltungsamt / Institut für Denkmalpflege 1984). Je ländlicher die Gegend, desto ursprünglicher sind die Dörfer. Her- vorzuheben sind die Gutshöfe mit Herrenhäusern Sonstige Nutzung aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In den meisten Landwirtschaftsfläche Orten befinden sich darüber hinaus Kirchen oder Wald Gebäude- und Verkehrsfläche Abb. 3.1.1: Flächennutzung in der Heideregion Uelzen. Angaben in Prozent. Stand 2019 (LSN-Online: Tabelle Z0000000). Städte und Dörfer Die Hansestadt Uelzen liegt im Zentrum der Hei- deregion. Hier lebt mehr als ein Drittel der Ein- wohner:innen des Landkreises (Stand 31.12.2020) (LSN-Online: Tabelle A100011G). Die Hansestadt gilt als Mittelzentrum, Bad Bevensen, Bad Boden- Abb. 3.1.2: Dorfansicht von Kirchweyhe. teich, Bienenbüttel, Ebstorf, Rosche, Suderburg und  Foto: Anke Marwede Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 11 Abb. 3.1.3: Burg Bodenteich. Abb. 3.1.4: Kloster Medingen. Kapellen, v. a. im Stil der Gotik, des Klassizismus und der Neugotik. Eine Besonderheit stellen die Hei- deklöster dar. Das vor mehr als 1000 Jahren gegrün- dete Kloster in Oldenstadt gilt als Ursprung der Han- sestadt Uelzen. Das Kloster in Ebstorf besitzt eine Backsteinhallenkirche aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, jenes in Medingen ein spätbarockes Konventsgebäude aus den Jahren 1781 bis 1788. In der Heideregion gibt es zudem eine noch erhal- tene Burg, die Burg Bodenteich (Niedersächsisches Landesverwaltungsamt / Institut für Denkmalpflege Abb. 3.1.5: Feldsteinkirche in Dalldorf. 1984) (Abb. 3.1.2) und drei Burgwälle (Mahler 2021).  Fotos: HeideRegion Uelzen e.V. Verkehrsanbindung zur Anschlussstelle an der A 7 Soltau-Ost entfernt. Wenngleich Teil der Metropolregion Hamburg liegt Derzeit befindet sich der Bau der A 39 von Lüneburg die Heideregion Uelzen dennoch im dünn besie- nach Wolfsburg in Planung. Diese soll auch in der delten ländlichen Raum (s. Abb. 3.1.3). Die Hanse- Region Uelzen Anschlüsse bekommen. Hierdurch stadt Uelzen ist durch ihren Hundertwasser-Bahnhof werden u. a. positive Effekte auf die wirtschaftliche gut an den Bahnverkehr angebunden und ein Ver- Entwicklung der Heideregion erwartet. Durch die kehrsknotenpunkt der Nord-Süd- und Ost-West-Ver- verbesserte Erreichbarkeit könnte die Region zu- bindung. Hamburg und Hannover sind i. d. R. von dem attraktiver für Pendle:rinnen werden, was zu Uelzen aus in einer Stunde mit der Bahn erreichbar. einer Verringerung des Bevölkerungsrückgangs, Die Reisezeit nach Bremen dauert bestenfalls 1:20 des demografischen Wandels und der Fachkräfte- Stunden, in der Regel jedoch rund 2 Stunden. Bis abwanderung beitragen würde. Berlin werden 2:20 Stunden bis 3 Stunden benötigt Für die Heideregion Uelzen gilt der Nahverkehrs- (bahn.de, Std 04-2022). Per Auto ist die Region über plan 2020 bis 2024. Er stellt das aktuelle Angebot die Bundesstraßen B 4, B 191, B 493 und B 71 an- des ÖPNV und seine Weiterentwicklungsziele dar gebunden. (Seite 36). Der ÖPNV konzentriert sich auf die Si- Die Orte innerhalb der Region sind durch die Bahn, cherstellung des Schüler:innen-Nahverkehrs. Im Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gut miteinander allgemeinen Personen-Nahverkehr gibt es teilweise vernetzt. erhebliche Versorgungslücken, die z. T. durch eh- Die Region befindet sich im größten autobahnfreien renamtliche Bürgerbus-Initiativen in Bienenbüttel, Gebiet Deutschlands zwischen Hamburg, Hanno- Bad Bevensen und Suderburg ergänzt werden. ver und Berlin. Die nächsten Anschlüsse sind von Die internationalen Flughäfen Hamburg und Hanno- der Kreisstadt Uelzen 45 Kilometer zur Auffahrt B 4 ver sind von Uelzen in etwa 1,5 Stunden mit dem Bardowick/Lüneburg auf die A 39 und etwa 50 km Pkw oder der Eisenbahn zu erreichen. 12 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! Der Elbe-Seitenkanal (ESK) ver- bindet die Heideregion Uelzen mit dem gesamten europäischen Binnenwasserstraßennetz. Der Hafen Uelzen am ESK ist mit inzwischen weit über 450.000 Tonnen Umschlag jährlich von besonderer Bedeutung für die Wirtschaftsregion, v. a. die Mas- sengüter Kohle, Getreide, Bau- stoffe, Dünger, Stahl und Holz werden hier umgeschlagen. Der ESK verbindet Uelzen in einer Ta- gesreise mit den Seehäfen Ham- burg und Lübeck sowie mit den Industrie- und Handelszentren Hannover, Braunschweig, Salz- gitter und Magdeburg. Darüber hinaus befindet sich neben dem Hafen ein Industriegebiet. Abb. 3.1.6: Übersicht über sied- lungsstrukturelle Kreistypen in Norddeutschland (BBSR 2021). 3.2 Bevölkerungsstruktur und Tab. 3.2.1: Anzahl Einwohner:innen und Bevöl- -entwicklung kerungsdichte im Landkreis Uelzen nach Kom- Bevölkerungsstruktur mune. Stand 31.12.2020 (LSN-Online: Tabelle Im Landkreis Uelzen leben zurzeit (Stand 31.12.2020) A100011G). 92.566 Menschen bei einer Bevölkerungsdichte von 63,3 Einwohner:innen pro km2 (LSN-Online: Tabelle Kommune Anzahl Ein- Anzahl Einwoh- A100011G). Die Werte für die einzelnen Kommunen wohner:innen ner:innen/km2 können Tab. 3.2.1 entnommen werden. Hansestadt 33.685 246,2 Die Bevölkerungsdichte ist im niedersächsischen Uelzen (167,8 Einwohner:innen/km2, Stand 31.12.2020 Samtgemeinde 26.314 54,6 (LSN-Online: Tabelle A100011G)) sowie deutsch- Bevensen-Ebstorf landweiten (233 Einwohner:*innen/km2, Stand Samtgemeinde 12.429 44,1 31.12.2020 (Destatis (Hrsg.) 2021 a)) Vergleich Aue unterdurchschnittlich. Besonders gering ist sie in Samtgemeinde 6.802 27,1 der Samtgemeinde Suderburg mit lediglich 27,1 Ein- Suderburg wohner:innen/km2. Die weitläufige Siedlungsstruktur Einheitsgemeinde 6.693 67,2 mit dünner Besiedlung erschwert die Versorgung Bienenbüttel der Menschen mit Gütern des täglichen Bedarfs, Mobilitätsangeboten, Dienstleistungen und Freizeit- Samtgemeinde 6.643 31,4 infrastrukturen. Das Versorgungssystem ist in den Rosche Grundzentren gegeben, in den kleinen Orten jedoch Heideregion 92.566 63,3 häufig nicht vorhanden. Uelzen gesamt Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 13 Abb. 3.2.1: Anzahl der Einwohner:innen in der Heideregion Uelzen im zeitlichen Verlauf (LSN-Online: Tabelle Z100001G) Bevölkerungsentwicklung In den 1980er Jahren brach die Bevölkerungszahl in der Heide- region Uelzen stark ein. Während 1973 noch etwa 98.000 Menschen hier lebten, waren es 1989 weniger als 92.000. In den darauffolgenden Jahren wurde der Bevölkerungs- rückgang durch Zuzüge aus den neuen Bundesländern und dem Ausland kompensiert und die Be- völkerungszahlen stiegen wieder an. 2002 wurde die höchste Ein- wohner:innenzahl seit den 1970er Jahren erreicht. Aufgrund der an- Abb. 3.2.2: Wanderungsbewegungen in der Heideregion Uelzen im zeitlichen haltenden negativen natürlichen Verlauf (LSN-Online: Tabelle Z1200051). Bevölkerungsentwicklung sank sie jedoch anschließend, da sie nicht mehr durch den Z1200051) (s. Abb. 3.2.2). Dennoch wird die Bevöl- Wanderungssaldo ausgeglichen werden konnte. kerung auf lange Sicht zurückgehen. Im Jahr 2025 Mittlerweile hat sich die Bevölkerungsentwicklung werden laut Prognosen noch 92.058 Menschen in stabilisiert (LSN-Online: Tabelle Z100001G) (s. Abb. der Heideregion Uelzen leben, 2030 noch 91.000 3.2.1), da die Geburten im Mittel leicht zugenommen Einwohner:innen (Landesamt für Statistik Nieder- haben und die dennoch weiterhin negative natürli- sachsen (LSN) (Hrsg.) 2021). Erwähnenswert ist che Bevölkerungsentwicklung (LSN-Online: Tabel- weiterhin, dass frühere Prognosen teils einen stär- le Z1100001 & LSN-Online: Tabelle Z1102023) (s. keren Bevölkerungsrückgang diagnostiziert haben Abb. 3.2.3) wieder durch einen positiven Wande- als tatsächlich eingetreten ist (LSN-Online: Tabelle rungssaldo ausgeglichen wird (LSN-Online: Tabelle Z100001G & LSN-Online: Tabelle Z1010011). 14 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! Altersstruktur In der Heideregion Uelzen wird der demografische Wandel deut- lich sichtbar. Während junge Leu- te abwandern, steigt der Anteil der älteren Menschen. 33,6 % der Bevölkerung sind 60 Jahre oder älter. Der Anteil der Perso- nen ab 45 Jahren ist größer als im niedersächsischen Durchschnitt, während der Anteil der Menschen unter 45 geringer ist. Besonders hoch ist der Anteil älterer Einwoh- ner:innen ab 60 Jahren in den Abb. 3.2.3: Natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Heideregion Uelzen SG Bevensen-Ebstorf und Aue; im zeitlichen Verlauf (LSN-Online: Tabelle Z1100001 & LSN-Online: Tabelle in der Einheitsgemeinde Bienen- Z1102023). büttel ist der Anteil besonders niedrig. Bienenbüttel genießt Tab. 3.2.2: Anteil verschiedener Altersgruppen (Alter in Jahren) dabei den Vorteil der Nähe zur an der Bevölkerung in Prozent. Stand 31.12.2020 (LSN-Online: Stadt Lüneburg und der direkten Tabelle A100002G). Zugverbindung nach Hamburg (Paritätischer Wohlfahrtsverband Kommune 0-18 18-45 45-60 60-65 65 < Niedersachsen e.V. – Kreisver- Hansestadt Uelzen 15,9 29,9 22,2 7,4 24,4 band Uelzen 2018). Samtgemeinde Bevensen- 13,7 25,6 24,2 8,1 28,4 In den letzten 10 Jahren hat der Ebstorf Anteil der Personen unter 45 Samtgemeinde Aue 15,5 25,0 24,4 8,0 27,2 Jahren abgenommen, der Anteil Samtgemeinde Suderburg 15,4 29,1 23,1 7,9 24,5 der Menschen ab 60 Jahren hin- Einheitsgemeinde 16,7 28,1 25,6 7,9 21,8 gegen zugenommen. Der Trend Bienenbüttel der Zunahme alter und Abnahme Samtgemeinde Rosche 16,2 26,4 24,1 8,5 25,0 junger Menschen wird sich vor- Niedersachsen 16,7 31,5 22,5 7,0 22,3 aussichtlich auch in Zukunft fort- Landkreis Uelzen 15,3 27,7 23,5 7,9 25,7 setzen (LSN, 2021). Abb. 3.2.4: Zeitliche Entwicklung der Anzahl Personen in verschiedenen Altersgruppen (Alter in Jahren) im Landkreis Uelzen bis 2020 (LSN-Online: Tabelle Z1010011). Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! 15 3.3 Versorgung mit Waren und o. J.). In Zukunft wird der Gesundheitssektor voraus- Dienstleistungen des täglichen sichtlich noch mehr Beschäftigungsmöglichkeiten Bedarfs bieten als bislang, u. a. infolge des demografischen Wandels. Allerdings besteht bereits jetzt das Prob- Nahversorgung lem eines steigenden Ärzt:innen- und Fachkräfte- In der Heideregion Uelzen finden zunehmend Kon- mangels. Auch die lückenhafte ÖPNV-Anbindung zentrationsprozesse statt, die auch die Zusammen- in der Fläche ist problematisch, da gerade immobile legung von Einrichtungen der Nahversorgung be- Personen medizinische Angebote wie Besuche beim inhalten. In den Grundzentren im Landkreis Uelzen Hausarzt / bei der Hausärztin und Besorgungen bei (Bad Bevensen, Bad Bodenteich, Bienenbüttel, Ebs- Apotheken schlechter wahrnehmen können, wenn torf, Rosche, Suderburg und Wrestedt) sowie in der diese nicht wohnortnah verfügbar sind (Paritätischer Hansestadt Uelzen als Mittelzentrum, ist der tägliche Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. – Kreisver- Bedarf mit Gütern und Dienstleistungen gegeben. In band Uelzen 2018). den umliegenden Dörfern sieht es hingegen anders Bei der Gesundheitsversorgung zeigen sich Unter- aus. In vielen Dörfern der Heideregion Uelzen zeich- schiede in den Kommunen. Die SG Bad Bevensen- nen sich Lücken im Bereich der wohnortnahen Ver- Ebstorf profitiert hier von der Kurstadt Bad Bevensen sorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ab. Zur und verfügt über eine gute medizinische Versorgung. genauen Anzahl der Dienstleistungsunternehmen Die SG Aue, Rosche und Suderburg sind in dieser sowie zu Einrichtungen der Grundversorgung liegen Hinsicht schlechter aufgestellt, da es für Arztpra- jedoch keine statistisch validen Daten vor. Um den xen nur wenige Nachfolger:innen gibt (Paritätischer Rückgang von wohnortnahen Angeboten z. T. aus- Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. – Kreisver- zugleichen, werden mobile Angebote und eine aus- band Uelzen 2018). reichende Verkehrsbedienung benötigt (Landkreis Seit 2014 ist der Landkreis Uelzen offiziell Gesund- Uelzen 2020). Die Versorgung der Bevölkerung ist heitsregion. Die Gesundheitsversorgung soll er- auch an die Mobilität der Menschen geknüpft. Gera- halten und weiter gestärkt werden. Thematische de in Anbetracht des demografischen Wandels stellt Schwerpunkte sind u. a. die Nachwuchsgewinnung dies eine Herausforderung dar, da immobile Perso- im Gesundheitswesen, Kinder- und Jugendgesund- nen Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Gütern heit sowie Gesundheitsförderung und Prävention. haben (Paritätischer Wohlfahrtsverband Nieder- sachsen e.V. – Kreisverband Uelzen 2018). Digitalisierung Die digitale Infrastruktur, d. h. Internetzugang und Gesundheitsversorgung Breitbandtechnologie, ist in der betrachteten Re- Die Gesundheitsversorgung spielt in der Region gion sehr verschieden ausgeprägt. Nur 63,1 % der eine große Rolle im Dienstleistungsbereich. Es gibt privaten Haushalte und 64,5 % der Unternehmen sieben Krankenhäuser (Uelzen: Helios Klinikum, waren Ende 2017 mit einer Breitbandverbindung (≥ Psychiatrische Klinik Uelzen; Bad Bevensen: Herz- 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit) ausgestattet, und Gefäßzentrum, Diana Klinik und Reha Zentrum, während es landesweit 79,7 % bzw. 80,2 % waren Caduceus Klinik, Klinik Lüneburger Heide; Bad Bo- (Landkreis Uelzen 2020). denteich: MediClin Seepark Klinik). Dazu kommen Eine gute Internetverbindung ist jedoch gerade in Alten- und Pflegeheime, Sozialstationen (Landkreis einem ländlich geprägten Gebiet wie der Heide- Uelzen o. J.), Pflegedienste sowie Kurbetriebe, ins- region Uelzen relevant, da sie Chancengleichheit besondere die Kurzentren in Bad Bevensen und ermöglicht und die Basis für die Digitalisierung der Bad Bodenteich (s. auch Kap. 3.4.2). Es kommen Gesellschaft und Wirtschaft darstellt (zur Digitalisie- 114,85 Einwohner:innen auf ein Krankenhausbett, rung in der Wirtschaft s. auch Kap. 3.4.1). Sie ist für im niedersächsischen Durchschnitt sind es 189,54 unterschiedlichste Bereiche wie Bildung, Medizin, Einwohner:innen pro Krankenhausbett (Stand 2017) Verkehr oder Verwaltung bedeutsam. Der Landkreis (LSN-Online: Tabelle K4000111, LSN-Online: Tabel- Uelzen war der erste niedersächsische Landkreis, le Z100001G). 2019 arbeiteten 58 praktische Ärzt:in- der mit dem Bau eines Glasfasernetzes in kommu- nen, 69 Zahnärzt:innen und 134 Fachärzt:innen in naler Trägerschaft begonnen hat. Für etwa 127 Mil- der Heideregion Uelzen (komsis-Netzwerk der lionen Euro werden seit Dezember 2017 ca. 1.400 Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen km Glasfaserkabel verlegt. Hiermit werden 100 % 16 Regionales Entwicklungskonzept  Heideregion Uelzen – rundum gut! Bargdorf Secklendorf Rieste 5 Bruchtorf Strothe Drögennottorf Rohrstorf Himbergen Göhrde-Himbergen Bornsen Römstedt Jelmstorf Medingen Varendorf Almstorf Klein Thondorf Gollern 9 Boecke Oldendorf II Masbrock 6 Velgen Groß Hesebeck Um das PDF zu durchsuchen Brockhimbergen Natendorf Seedorf Hanstedt I-Ebstorf Wirtschaftsförderung Haarstorf Bevensen Stoetze drücken Sie die STRG-F Taste Uelzen aktiv 7 Sasendorf Hagen Röbbel Hanstedt I Samtgemeinde Bevensen - Ebstorf 17 Höver Weste Tätendorf-Eppensen Klein Bünstorf Klein Hesebeck Groß Malchau PoP Wessenstedt Hohenbünstorf Hohenzethen Point of Presence - 10 Testorf Barum Oetzendorf Verteilerpunkte Wirtschaftsförderung Jastorf rauel Vinstedt Wulfstorf Bohndorf Stand: 26.04.2022 Walmstorf Hohenbostel Niendorf Dörmte Bruchwedel Aljarn Schwemlitz Bankewitz Schmölau Uelzen aktiv Heitbrack Oetzen Ebstorf 19 PoP Hohnstorf Eddelstorf 18 Emmendorf Masendorf Grünhagen lenbostel Point of Presence - Bienenbüttel Bostelwiebeck Borg Vorwerk Altenebstorf Kirchweyhe Eitzen I Edendorf Süttorf Molzen Groß Thondorf Polau Zarenthien Westerweyhe Gemeinde Bienenbüttel Altenmedingen Katzien Stütensen Verteilerpunkte Wittenwater Beverbeck Steddorf Wichmannsburg Stöcken 8 Niendorf I Kettelstorf Melzingen Wulfstorf Bohndorf Bargdorf Secklendorf Stand: 26.04.2022 Stadorf Ripdorf 5Woltersburg Rieste Riestedt Bruchtorf Jarlitz Samtgemeinde Rosche Drögennottorf Strothe Rohrstorf Himbergen Hohenweddrien 11 Göhrde-Himbergen Römstedt Teyendorf Aljarn Bornsen Medingen Oldenstadt Varendorf Jelmstorf Rosche Almstorf Rätzlingen Klein Thondorf Linden Barnsen Hohenbostel Niendorf Uelzen 4 Gollern 9 Legende Boecke Oldendorf II Masbrock 19 Tatern 6 Velgen Groß Hesebeck Um das PDF zu durchsuchen Brockhimbergen 12 Gerdau Wettenbostel Hanstedt I-Ebstorf Natendorf Seedorf Molbath Nateln Dallahn Hohnstorf Eddelstorf Bevensen Göddenstedt drücken Sie die STRG-F Taste Bohlsen Hansestadt Uelzen Haarstorf 2 Stoetze 7 Sasendorf Hagen Groß Süstedt Grünhagen Hanstedt I Röbbel Lopau-Wriedel Samtgemeinde Bevensen - Ebstorf Groß Liedern 17

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