Neuroanatomie PDF
Document Details
Uploaded by Deleted User
2022
Tags
Summary
These are detailed study notes on neuroanatomy. The document breaks down the central nervous system (CNS), covering components, development, macroscopic views, and functional areas. Specific structures like the thalamus and hypothalamus are detailed.
Full Transcript
💮 Neuroanatomie Created @18. Oktober 2022 07:48 Date @27. Oktober 2022 → 10. November 2022 Stundenzahl 10 Bislang erarbeitet Medi learn ZNS 1. Bestandteile und Aufbau des ZNS...
💮 Neuroanatomie Created @18. Oktober 2022 07:48 Date @27. Oktober 2022 → 10. November 2022 Stundenzahl 10 Bislang erarbeitet Medi learn ZNS 1. Bestandteile und Aufbau des ZNS ZNS (Zentralnervensystem): Besteht aus Gehirn und Rückenmark. Substantia grisea: Ansammlung von Nervenzellkörpern, bildet im Gehirn den Kortex und die Kerngebiete. Substantia alba: Ansammlung von Nervenfasern und Gliazellen. ZNS → Oligodendrozyten PNS → Schwannzellen Neuroanatomie 1 Im Gehirn weiß innen und grau außen Im Rückenmark grau innen und weiß außen Ganglion: Ansammlung von Nervenzellen im PNS Multipolare Nervenzellen im Gehirn Je mehr Dendriten desto besser am Axonhügel keine Nisselschollen also leer im histologischen Bild Spinalganglion ist ein sensibles Ganglion Neuroanatomie 2 Gliazellen: Astrozyten, Oligodendrozyten, Mikroglia, Radialglia; übernehmen Unterstützungs- und Schutzfunktionen. Astrozyten A → Füllgewebe im ZNS (Narben) Umgeben Kapillaren in der Blut-Hirn-Schranke Metabolismus von Neurotransmittern und Ionen, Stoffwechsel, Regulation des Kaliumshaushalts sind über Gap Junctions verbunden!!!!!!!!!! Atrozyten 10:1 Neuronen GFAP!!!!!ist woran man die entdecken kann Oligodendrozyten B → Markscheidenbildner ZNS Mikroglia C → Eingewanderte Makrophagen, Teil des Mononukleären Phagozytensystems (MPS) Radialglia → Leitstruktur der Hirnentwicklung, Überreste Radialglia → Bergmannglia (Cerebellum), Müllerglia (Retina) Ependymzellen D → Kleiden die Ventrikel aus, bilden kleinen Teil des Liquors Neuroanatomie 3 6 Schichten des Telencephalons Blut-Hirn-Schranke Endothel der Kapillaren → deren Tight junctions!!! Basalmembran Astrozytenfortsätze → Induzieren Tight junctions Nicht vorhanden bei zirkumventrikuläre Organe der Area postrema, Eminentia mediana, Neurohypophyse Neuroanatomie 4 Nervenfasern Qualitäten viszero → unbewusst, subkortikal somato → bewusst, vom kortex sensibel → zum ZNS motorisch → vom ZNS 2. Entwicklung des ZNS Hirnentwicklung: 3 primäre Hirnbläschen in der 3. Entwicklungswoche (Prosencephalon, Mesencephalon, Rhombencephalon). 5 sekundäre Hirnbläschen entstehen in der 5. Woche. Neuroanatomie 5 Aus dem Prosencephalon wird Telencephalon und Diencephalon Mesencephalon bleibt Aus Rhombencephalon wird Metencephalon und Myelencephalon Metencephalon → Cerebellum + Pons Ventrikel schnürren sich ab Augenblässchen entwickeln sich Neuroanatomie 6 3. Makroskopie des Gehirns Großhirn: Aufteilung in zwei Hemisphären; Funktionen beinhalten motorische, sensorische und kognitive Prozesse. Gehirnachsen: Meynert-Achse und Forel-Achse sind für die Orientierung im Gehirn relevant. 4. Großhirn (Telencephalon) Allgemeine Struktur des Telencephalons Lappen: Lobus frontalis (Frontallappen): Hauptverantwortlich für kognitive und motorische Funktionen. Lobus parietalis (Parietallappen): Sitz der somatosensorischen Verarbeitung. Lobus temporalis (Temporallappen): Enthält das auditive Zentrum. Lobus occipitalis (Okzipitallappen): Enthält die primäre Sehrinde. Lobus insularis (Insula): Funktion als multisensorischer Kortex (Geruchs- und Geschmackssinn); emotionale Schmerzbewertung. Gyrus cinguli Neuroanatomie 7 Teil des limbischen Systems → Emotionen, Angst und Lernen Basalansicht des Telencephalons Olfaktorisches System: Bulbus olfactorius und Tractus olfactorius: Sensorische Bahnen des Geruchssinns. Chiasma opticum und Corpora mamillaria: Verbindungen zu weiteren sensorischen und emotionalen Zentren. Gyrus parahippocampalis: Teil des limbischen Systems; wichtig für Gedächtnis und emotionale Verarbeitung. Lobus insularis Inselrinde ganz alt und im Laufe von anderen Teilen überwachsen → Opercula → von jedem Lappen außer occipitalis weil der zu weit weg ist Funktion: → Multisensorisches Kortex (Geruch und Geschmack) + Emotionale Bewertung von Schmerz Neuroanatomie 8 Basalganglien Wichtige Strukturen: Nucleus caudatus, Putamen, Globus pallidus: Wesentliche Komponenten für motorische Steuerung. Corpus amygdaloideum (Teil des limbischen Systems): Emotionalverarbeitung und Gedächtnisbildung. Nucleus accumbens: Teil des Belohnungssystems, entscheidend für Motivation und Suchtmechanismen. Verbindet die Basalganglien mit dem limbischen System Einfluss auf motorisches Handeln Teil des basalen Vorderhirn Funktion: Basalganglien wirken hemmend auf Bewegungen und sind für die motorische Feinabstimmung zuständig. Neuroanatomie 9 Bahnsysteme des Großhirns Klassifikationen: Kommissurenfasern: Verbinden Areale beider Hemisphären, vor allem im Corpus callosum. Commisura anterior → Riechen Commisura posterior → konsentueller Pupillenreflex Corpus callosum (Balken): Größte Kommissur; bildet das Dach des Seitenventrikels Projektionsfasern: Oben - unten, Verknüpfen den Cortex mit subkortikalen Strukturen wie den Basalganglien und dem Thalamus. Capsula interna: Enthält den Großteil der Projektionsbahnen und verbindet Cortex mit subkortikalen Zentren. Assoziationsfasern: Verbindungen innerhalb einer Hemisphäre zur Integration von Informatione → Verbindung von verschiedenen Zentren Limbisches System Bestandteile: Gyrus cinguli und Gyrus parahippocampalis: Beteiligung an emotionalen und lernbezogenen Prozessen. Corpura mammilare: Gefühle und Emotionen, Wohlfühlen Hippocampus (Cornu ammonis): Zentrale Rolle im Gedächtnis. Corpus amygdaloideum: Zentral für emotionale Reaktionen und Angst und Belohnung Steht in Verbindung mit Ncl. acumbens der für Dopaminausschüttung bei erfreulichen Ereignissen Motivation Septum pellucidum und Fornix: Wichtige Verbindungen zu anderen limbischen Strukturen. Papez-Kreis: Netzwerk, das vor allem für die Gedächtnisbildung essenziell ist. Neuroanatomie 10 Funktionelle Areale des Kortex Brodmann-Areale: Primär motorischer Kortex (Area 4): Initiierung von Bewegungen. Prämotorischer Kortex (Area 5) : Plant eine motorische Handlung Präfrontaler Kortex : Persönlichkeit, Kognition Somatosensorischer Kortex (Area 1,2,3): Verarbeitung taktiler und propriozeptiver Informationen. Visueller Kortex (Area 17): Verarbeitung von visuellen Informationen. Auditorischer Kortex (Area 41,42): Hauptverantwortlich für das Hören. Broca-Zentrum (Area 44,45): Sprachproduktion. Wernicke-Zentrum (Area 22): Sprachverständnis und semantische Verarbeitung. Homunculus Mit Hüfte über der Mantelkante Im ersten Drittel Beine und Hüfte und Oberkörper Im zweiten Drittel Hand Im dritten Drittel Kopf Neuroanatomie 11 5. Zwischenhirn (Diencephalon) → Alles mit Thalamus Thalamus Funktion: Zentrale Relaisstation für sensorische und motorische Signale, die zum Großhirn projizieren. Tor zum Bewusstsein Beinhaltet das 3. Neuron aller sensibler Bahnen und weiß somit alles Filtert alle Informationen und entscheidet was wichtig ist Gliederung: Anteriorer Thalamus: Verbindung zum limbischen System, spielt eine Rolle bei Emotionen und Gedächtnis. Neuroanatomie 12 Medialer Thalamus: Verbindung zum präfrontalen Kortex, beteiligt an kognitiven Funktionen und sozialen Prozessen. Truncothalamus → unspezifischer Teil des Thalamus, allgemeine Aktivierung des Kortex ventro Lateraler Thalamus: Enthält sensorische und motorische Relaiskerne. Pallliothalamus → spezifischer Thalamus, gezielte Aktivierung des Kortex Dorsaler Thalamus → Visuelle Rindenareale Corpus geniculatum laterale → Sehrinde Corpus geniculatum mediale → Hörrinde Neuroanatomie 13 Hypothalamus Funktion: Steuerung des autonomen Nervensystems und des endokrinen Systems. Wichtige Verbindungen Vordere Kerngruppe → Sleep and fuck Nucleus suprachiasmaticus: Verantwortlich für die Regulation des circadianen Rhythmus. Nucleus paraventricularis und Nucleus supraopticus: Produzieren ADH und Oxytocin. Ncll. praeoptici: Temperatur und Sexualregulation Mittlere Kerngruppe → Eat Nucleus arcuatus: Steuert die Freisetzung von Hormonen in der Hypophyse + Nahrungsaufnahme Neuroanatomie 14 Ncll. tuberales: Liberine und Statine Hintere Kerngruppe → Think Corpora mamillaria: Teil des limbischen Systems Durch Alkohol zerstört → Vergesse schnell (Korsakow) und machen es wie es ihnen passt (Konfabulation) Stria terminales mega wichtig als Verbindung zwischen Corpus amygdaloideum und Hypothalamus Hypophyse → Hormonelles Ausführungsorgan des Hypothalamus Hypophysenhinterlappen / Neurohypophyse ADH und Oxytocin sind die EINZIGEN Releasinghormone die da raus kommen Hyperphysenvorderlappen / Adenohypophyse kein Bestandteil des Gehirn weil kommt aus Rachen Glandotrope Hormone TSH ACTH FSH LH Effektorhormone STH MSH Neuroanatomie 15 Prolaktin Große Gefäßplexus die es versorgen Aa. hypophysiales superiores et inferiores Man kann über die Nase am besten die Hypophyse operieren aber Sinus cavernosus macht alles bissel schwierig Epithalamus Bestandteile: Epiphyse (Glandula pinealis): Produziert Melatonin, das für die Steuerung des Schlaf- Wach-Rhythmus wichtig ist. kann Kalk einlagern spezielle Photorezeptoren über Ncl suprachiasmaticus → weiß Tag/Nacht Neuroanatomie 16 Habenula: Verbindung zur limbischen und olfaktorischen Funktion, beteiligt an der Regulation von Belohnungs- und Aversionserfahrungen. Verbindung zum Thalamus Commissura posterior Konsensuellen Pupillenreflex Area praetectalis Pupillenreflex Stria medullaris thalami Verbindet die Ncll. septales und Ncll. habenulares vegetative Reflexe Neuroanatomie 17 Subthalamus Lage: Unterhalb des Thalamus, nahe den Basalganglien. Funktion: Wichtige Rolle in der motorischen Kontrolle, verknüpft mit den Basalganglien und motorischen Schleifen. Ncl subthalamicus gehört dazu auch wenn er nah an den Basalganglien liegt also Telencephalon 6. Hirnstamm Allgemeiner Aufbau des Hirnstamms Der Hirnstamm besteht aus drei Hauptabschnitten: Mesencephalon (Mittelhirn) Pons (Brücke) Medulla oblongata (verlängertes Mark) Hauptfunktionen: Regulierung autonomer Funktionen, motorische Kontrolle, sensorische Weiterleitung und Reflexzentren. Mesencephalon (Mittelhirn) Tectum: Bildet das Dach des Mittelhirns und enthält die Colliculi superiores (visuelle Reflexe) und Colliculi inferiores (Teil der Hörbahn). Neuroanatomie 18 Tegmentum: Enthält wichtige Bahnen und Kerne, wie: Nucleus ruber: Beteiligt an der motorischen Kontrolle. Substantia nigra: Essentiell für die Kontrolle von Bewegungen, insbesondere durch die Verbindung zu den Basalganglien. Crura cerebri: Teil der Basis des Mesencephalons, hier verlaufen große absteigende Bahnen (z. B. Pyramidenbahn). Fasc. longitudinalis dorsalis liegt im Diencephalon und Mesencephalon wichtigste Verbindung des Hypothalamus (Corpra mamillaria) mit Hirnstamm verbindet Hirnnerven 1973 Fasc. longitudinalis mediales liegt im Mesencephalon (Tegmentum) und Rhombencephalon wichtige Verbindung für Augen und Kopfbewegung + Gleichgewicht Formatio reticularis erstreckt sich durch den gesamten Hirnstamm Aus Nervenzellen und Faserbahnen was eng mit anderen Hirnregionen verbunden ist Gliederung in mediale Zone (großzellige Neuronen für motorische Funktionen) und laterale Zone (kleinzellige Neuronen für sensorische und autonome Funktionen) Neuroanatomie 19 Zentren Regulation des Bewusstseins und der Wachheit ARAS (Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem) Adrenalin → macht das ganze Gehirn mega wach, Wecksystem des Gehirn Motorisches Zentrum (absteigendes retikuläres System) Spinalmotorische Zentren → Verbindungen zum Rückenmark zur Regulation von Muskeltonus und Reflexen. Haltungs- und Gleichgewichtsregulation Autonome Regulation Kardiovaskuläre Zentren Respiratorische Zentren Zentren für die Steuerung des Brechreflex (Area postrema), Husten und Niesreflex Schmerzwahrnehmung und Schmerzmodulation absteigende Schmerzhemmung über neurochemischer Mechanismen z.B Endorphine Regulation von Emotionen über Serotinerge Raphe-Kern Neuroanatomie 20 Medulla oblongata (verlängertes Mark) Oliva: Enthält den Nucleus olivaris inferior, der Verbindungen zum Kleinhirn aufweist und eine Rolle in der Motorik spielt. Pyramiden: Beinhalten die absteigenden motorischen Fasern (Pyramidenbahn); Kreuzung der Pyramidenbahnen im Bereich der Decussatio pyramidum. Wichtige Hirnnervenkerne: N. glossopharyngeus (IX): Geschmack, Schluckakt und Speichelsekretion. N. vagus (X): Steuerung der inneren Organe. N. accessorius (XI): Motorik des Nackens und der Schultern. N. hypoglossus (XII): Motorik der Zunge. Alle Hirnnerven treten aus dem Hirnstamm Reflexzentren für Atmung, Kreislauf und aus Schluckreflex. Medial 3, 6, 12 und dorsal N. trochlearis 🗣 Hirnnervenkerne & Lokalisation 3-5 → Mesencephalon 5-7 → Pons 5, 8-12 → Medulla oblongata Pons (Brücke) Neuroanatomie 21 Funktion: Verbindet das Kleinhirn mit dem Großhirn über die Pedunculi cerebellares (Kleinhirnstiele). Enthält die Kerne für mehrere Hirnnerven: N. trigeminus (V): Verantwortlich für sensorische und motorische Funktionen des Gesichts. N. abducens (VI): Steuerung der Augenbewegungen. N. facialis (VII): Steuerung der Gesichtsmuskulatur. N. vestibulocochlearis (VIII): Gleichgewicht und Hören. Enthält wichtige Formatio reticularis-Kerne, die an der Regulation von Schlaf und Wachheit beteiligt sind. wichtiges auf einem Blick 7. Kleinhirn (Cerebellum) Steuert die Koordination und Feinabstimmung der Bewegungen sowie das Gleichgewicht. Allgemeiner Aufbau des Kleinhirns Lage: Hinter dem Hirnstamm, in der hinteren Schädelgrube, unter dem Okzipitallappen. Hauptbestandteile: Neuroanatomie 22 Cortex cerebelli: Graue Substanz an der Oberfläche, in Falten gelegt. Arbor vitae: Weiße Substanz im Inneren, verzweigt wie ein Baum. Kleinhirnkerne: Tiefer liegende Kerne (Nuclei cerebelli) als zentrale Umschaltstationen für Efferenzen und Afferenzen. Anatomische Gliederung Lappen (Lobi cerebelli): Lobus anterior (vorderer Lappen): Beteiligt an der Regulation der Rumpfmotorik. Lobus posterior (hinterer Lappen): Verantwortlich für die Feinmotorik der Extremitäten. Lobus flocculonodularis: Primär für Gleichgewicht und Augenbewegungen zuständig. Vermis cerebelli: Verbindet die Hemisphären des Kleinhirns; steuert vor allem die Körpermitte. Hemisphären: Unterteilen sich in mediale und laterale Zone; verantwortlich für die Feinmotorik und Koordination der Gliedmaßen. Kleinhirnkerne (Nuclei cerebelli) Nucleus dentatus: Größter Kern, beteiligt an der Feinmotorik und der kognitiven Planung von Bewegungen. Pontocerebellum Nucleus emboliformis und Nucleus globosus: Regulieren Bewegungsabläufe und die Körperhaltung. Spinocerebellum Nucleus fastigii: Zuständig für die Koordination von Gleichgewicht und Haltung, besonders im Zusammenspiel mit dem Vestibularapparat. Vestibulocerebellum Pedunculi cerebelli Neuroanatomie 23 Schichten des Cortex cerebelli Stratum moleculare (Molekularschicht): Enthält parallel verlaufende Fasern und Dendritenbäume von Purkinje-Zellen. Stratum ganglionare (Purkinje-Zellschicht): Mittelschicht, einzige Ausgangsschicht des Kleinhirncortex. Stratum granulosum (Körnerschicht): Enthält zahlreiche Körnerzellen und die afferenten Moosfasern. Neuroanatomie 24 Afferenzen und Efferenzen Afferenzen: Moosfasern: Kommen aus dem Rückenmark und Hirnstamm, enden in der Körnerschicht und modulieren Bewegungen. Kletterfasern: Aus der unteren Olive; stark stimulierende Effekte auf Purkinje-Zellen. Efferenzen: Die Purkinje-Zellen projizieren ihre Signale zu den Kleinhirnkernen und indirekt zum Thalamus und zur Großhirnrinde, was Bewegungen feinjustiert. Neuroanatomie 25 Rückenmark Allgemeiner Aufbau und Lage Das Rückenmark verläuft innerhalb des Wirbelkanals und reicht vom Foramen magnum bis etwa zur Höhe des Lendenwirbels L1–L2. Conus medullaris: Endstück des Rückenmarks; darunter verläuft die Cauda equina (Bündel von Nervenwurzeln). Umgeben von den Rückenmarkshäuten (Meningen): Dura mater, Arachnoidea mater und Pia mater. Cervikalnerven ziehen oberhalb des Wirbelkörper durch und alle anderen unterhalb → Rückenmark endet an LWK 2 Rückenmarkshäute & Räume des Rückenmarks Neuroanatomie 26 Harte Hirnhaut Dura mater Straffes Bindegewebe 2 Blätter umschließen den Epiduralraum Weiche Hirnhaut Arachnoidea mater an der Dura von innen hüllt Pia und RM ein Pia mater liegt RM an zieht in Sulci hinein Segmentale Gliederung Das Rückenmark ist segmental in 31 Spinalnervenpaare unterteilt: 8 Halssegmente (C1–C8) 12 Brustsegmente (Th1–Th12) 5 Lendensegmente (L1–L5) 5 Kreuzbeinsegmente (S1–S5) 1 Steißbeinsegment (Co1) Jedes Segment ist mit sensorischen und motorischen Funktionen eines bestimmten Haut- und Muskelbereichs (Dermatome und Myotome) verbunden. Graue Substanz (Substantia grisea) In der Mitte des Rückenmarks in Form eines Schmetterlings angeordnet, unterteilt in: Cornu anterius (Vorderhorn): Motorische Neuronen für die Skelettmuskulatur. α-, β- und γ-Motoneurone Cornu posterius (Hinterhorn): Sensible Neuronen, die Informationen aus der Peripherie empfangen. Cornu laterale: Enthält viszeromotorische Neuronen (in Thorakal- und Lumbalregion), die den Sympathikus ansteuern. Ncl oder Columna intermediolateralis Nicht im Zervikalmark vorhanden Neuroanatomie 27 Nur im Thorakalmark gut sichtbar Thorakal- und Lumbal → 1. Neuron sypathischer efferenter Bahnen Sakralmark → 1. Neuron parasympathischer efferenter Bahnen Weiße Substanz (Substantia alba) Aufteilung in zwei Wurzeln Radix posterior → sensibel mit Afferenzen Radix anterior → motorisch mit Efferenzen vereinigen sich zum Spinalganglion Im Spinalganglion findet keine Umschaltung statt! Zellkörper von Pseudounipolaren Zellkörper Umgibt die graue Substanz und ist in Funiculi (Stränge) gegliedert: Funiculus anterior (Vorderstrang) Funiculus lateralis (Seitenstrang) Funiculus posterior (Hinterstrang) Enthält auf- und absteigende Bahnen: Absteigende Bahnen: Übermitteln motorische Befehle vom Gehirn zur Peripherie (z. B. Tractus corticospinalis). Aufsteigende Bahnen: Leiten sensorische Informationen zum Gehirn (z. B. Tractus spinothalamicus für Schmerz- und Temperaturempfinden). Wichtige Rückenmarksbahnen AUFsteigende Bahnen Gemeinsame Kennzeichen sensibler Bahnen 1. Neuron im Spinalganglion 2. Neuron Medulla oder Rückenmark → Kreuzung nach dem 2. Neuron 3. Thalamus Neuroanatomie 28 🗣 Arten der Sensibilität Protopathisch Protopathische Bahnen steigen im Grober Druck, Grobe Berührungen Rückenmark kontralateral auf Schmerz und Temperaturen Epikritische Bahnen steigen im Rückenmark ipsilateral auf Epikritisch Leichte Berührungen, Leichter Druck Propriozeption Stellung der Muskeln und Gelenke ⇒kreuzen zwei mal oder kein mal Hinterstrangsystem Hauptkomponenten: Fasciculus gracilis (untere Körperhälfte) Fasciculus cuneatus (obere Körperhälfte) Somatotope Gliederung der Fasern Verlauf Erstes Neuron im Spinalganglion Fasern ziehen ungekreuzt als Fasciculus gracilis et cuneatus Zweites Neuron liegt in Nucleus gracilis et cuneatus Kreuzung auf die Gegenseite im Decussatio lemniscorum Verlaufen weiter zum Lemniscus medialis Drittes Neuron im Ncl ventralis posterolateralis im Thalamus Gelangen zum Gyrus postcentralis → somatosensibler Kortex Neuroanatomie 29 Voderseitenstrang protophatische Bahnen Verlauf Erstes Neuron im Spinalganglion Ziehen zum Hinterhorn des RM Zweites Neuron im Ncl. proprius Kreuzen sich in der Commissura alba anterior Tractus spinothalamicus anterior → grobe Druck und Tastsinn kreuzt erst 3-4 Segmente später → ist nur Druck kann bissel Zeit lassen Tractus spinothalamicus lateralis → Schmerz und Temperaturempfinden kreuzt direkt weil AUA Schmerz ist blöd Laufen über den Lemniscus spinalis zum Thalamus Drittes Neuron im Thalamus Ncl. ventralis posterior Durchtritt über Capsula interna zum Gyrus postcentralis Kleinhirnseitenstrangbahn Propiozeption Tractus spinocerebellaris posterior Tractus spinocerebellaris anterior keine einzige Kreuzung 2 Kreuzungen, zieht durch oberen Kleinhirnstiel, endet ipsilateral, wie 1. Neuron: Spinalganglion posterior 2. Neuron: Ncl. dorsalis 1. Neuron: Spinalganglion (= thoracicus, =Stilling Clark) Aufstieg im: 2. Neuron: Hinterhorn Tractus spinocerebellaris posterior Teilweise Kreuzung: Unterer Kleinhirnstiel Commissura alba (= Commissura anterior) Aufstieg im: Tractus spinocerebellaris anterior Neuroanatomie 30 Oberer Kleinhirnstiel; Im Kleinhirn: Rückkreuzung ABsteigende Bahnen Pyramidenbahn Extrapyramidale Bahn Funktion Funktion Steuert bewusste Willkürmotorik, Steuern automatische und unbewusste insbesondere die Feinmotorik. Bewegungsabläufe, die Muskelspannung und Haltung. Verlauf Wichtige Bahnen Ursprung im Gyrus precentralis (primär motorischer Kortex, Area 4) und Tractus rubrospinalis: prämotorischen Kortex. Ursprung im Nucleus ruber Durchlaufen die Capsula interna und (Mesencephalon). treten im Mesencephalon durch die Kreuzt früh im Mittelhirn und Crura cerebri. verläuft im Seitenstrang des Im Pons erfolgt die Aufteilung in zwei Rückenmarks. Anteile: Beteiligt an der Steuerung der Tractus corticospinalis: Flexormuskulatur. Zieht zur Medulla oblongata, Tractus vestibulospinalis: wo ca. 70–90% der Fasern in Ursprung in den Vestibulariskernen der Decussatio pyramidum zur (Hirnstamm). Gegenseite kreuzen. Verläuft ungekreuzt im Vorderstrang des Rückenmarks. Neuroanatomie 31 Gekreuzte Fasern verlaufen im Wichtig für die Aufrechterhaltung Tractus corticospinalis lateralis des Gleichgewichts und die (Seitenstrang des Regulation der Extensoren. Rückenmarks), ungekreuzte Tractus reticulospinalis: Fasern im Tractus corticospinalis anterior Ursprung in der Formatio (Vorderstrang). reticularis (Hirnstamm). Die Fasern enden an den α- Läuft sowohl gekreuzt als auch Motoneuronen im Vorderhorn ungekreuzt, steuert die des Rückenmarks, die die Körperhaltung und reflektorische Skelettmuskulatur innervieren. Bewegungen. → Vorallem in Laminae 8-10 Tractus tectospinalis: Tractus corticonuclearis: Ursprung im Colliculus superior Zieht zu den motorischen (Mittelhirn). Hirnnervenkernen im Kreuzt früh und verläuft im Hirnstamm, kreuzt teilweise und Vorderstrang. steuert die Gesichtsmuskulatur. Koordiniert Reflexbewegungen des Somatotope Gliederung bleibt während Kopfes und der Augen bei visuellen des gesamten Verlaufs erhalten. Reizen. Blutversorgung Das Rückenmark wird durch die A. spinalis anterior und zwei Aa. spinales posteriores versorgt. Segmentale Arterien wie die A. radicularis magna (Adamkiewicz-Arterie) tragen zur Blutversorgung bei und sind essenziell für die Versorgung des Lumbalmarks. Diese Punkte beschreiben die Hauptstrukturen, segmentale Gliederung und die wesentlichen Bahnen des Rückenmarks detailliert und auf Lateinisch. Funktionelle Anatomie ZNS Neuroanatomie 32 Frontallappen Gyrus praecentralis Area 4 → Primär somatomotorische Rinde Afferenzen Thalamus Ncl. ventralis anterior und Ncl. ventralis lateralis Gyrus postcentralis Praemotorische Rinde Efferenzen Tractus spinonuclearis Tractus corticospinalis Praemotorische Rinde Area 6 ähnliche Verschaltung wie Gyrus praecentralis Tractus frotopontinus Direkter Einfluss über extrapyramidale Motorik Frontales Augenfeld Willkürliche Augenbewegung Praefrontale Rinde Kurzzeitgedächtnis Broca Sprachzentrum Parietallappen Gyrus postcentralis (Area 1, 3) Sensible Sensorische Fasern aus der kontralateralen Körperhälfte Somatotropische Gliederung Afferenzen Thalamus (Ncl. ventralis posterior med. und lat.) Vestibulariskerne Verschiedene Cortexareale Efferenzen Thalamus Neuroanatomie 33 Sensible Trigeminuskerne Hinterstrangkerne RM Sekundäre somatosensible Rinde (Area 5 + 7) Reize des Gyrus postcentralis interpretiert Hinterer Parietallappen Orientierung im dreidimensionalen Raum Visuelle Rindenfelder Primäre Sehrinde (Area 17) Area striata, Gennari Streifen →Im Bereich des Sulcus calcarinus Afferenzen Corpus geniculatum laterale Efferenzen Sekundäre Sehrinde Sekundäre Sehrinde (Area 18 + 19) Efferent mit zahlreichen Hirnarealen verbunden Sehbahn Neuroanatomie 34 N. opticus → Ausstülpung des Diencephalons, sammelt sich am Blinden Fleck und geht durch Canalis opticus VERLAUF 1. Neuron Sinneszelle 2. Neuron Bipolarzelle 3. Neuron Ganglienzelle 4. Neuron Corpus geniculatum laterale → Umschaltung zur primären Sehrinde Area 17 erreicht über die Radiatio optica vorallem in Lamina IV Purea centralis der einzige Ort der einzel Verschaltung Chiasma opticus Nasale Retinahälften kreuzen die damit die temporalen Gesichtsfelder Bitemporale Hemianopsie Schädigung im Chiasma opticum Homonyme Hemianopsie Schädigung im Tractus opticus! Auf der einen Gehirnhälfte ist immer nur eine Seite von beiden Augen Wenn Tractus opticum kaputt dann kann ich auf beiden Seiten rechts nicht mehr sehen Neuroanatomie 35 Hörbahn Verlauf 1. Haarzellen der Cochlea: Wandeln Schall in elektrische Signale um. 2. Nervus cochlearis: Leitet Signale zum Hirnstamm. 3. Cochleariskerne: Umschaltstelle im Hirnstamm; verteilt Signale. 4. Obere Olivenkerne: Analysieren Laufzeit- und Intensitätsunterschiede zur Schalllokalisation. → Wichtig fürs Richtungshören 5. Lemniscus lateralis: Aufsteigende Bahn zum Mittelhirn. 6. Colliculus inferior: Integriert Hörinformationen und löst Reflexe aus. 7. Corpus geniculatum mediale (Thalamus): Letzte Umschaltstelle zur Verarbeitung. 8. Primärer auditorischer Kortex: Endstation im Temporallappen für bewusste Wahrnehmung von Klang und Sprache. Primäre Hörrinde (Area 41) = Gyri temporales transversi, Heschl Querwindungen Riechbahn Verlauf 1. Riechzellen in der Regio olfactoria: Wandeln Geruchsstoffe in elektrische Signale um. 1. Neuron 2. Fila olfactoria: Nervenfasern der Riechzellen bündeln sich und ziehen durch die Lamina cribrosa des Siebbeins. 3. Bulbus olfactorius: Erste Umschaltstation, wo die Signale in den Glomeruli verarbeitet werden. 2. Neuron 4. Tractus olfactorius: Leitet die Signale weiter und teilt sich in zwei Striae: Stria olfactoria lateralis: Verbindet sich mit dem primären Riechzentrum (Cortex piriformis) und der Amygdala (emotionale Reaktion). Stria olfactoria medialis: Verbindet sich mit dem limbischen System (Gedächtnis und Emotionen). Neuroanatomie 36 Archiokortex und Gedächtnis Papez- Neuronenkreis Funktionen Zustandekommen von Aggression, Affektverhalten, Bewusstsein und Motivation „Emotionales Lernen“ Aufrechterhaltung von frischen Gedächtnisinhalten→ Primär in das Sekundär respektive Tertiärgedächtnis befördert wird Ausfälle bereits einzelner Teile eines der Glieder dieses Kreises bewirken eine anterograde Amnesie bei erhaltenem Langzeitgedächtnis. Im Hippocampus werden Nervenzellen neu gebildet (adulte Neurogenese) Verlauf 1. Hippocampus: Startpunkt des Kreises; hier wird Information verarbeitet und weitergeleitet. 2. Fornix: Leitungsbahn, die die Signale vom Hippocampus zum Corpus mamillare transportiert. 3. Corpus mamillare: Umschaltstation im Hypothalamus, die Informationen weiterleitet. 4. Tractus mamillothalamicus: Verbindet das Corpus mamillare mit dem Thalamus. 5. Nucleus anterior thalami: Thalamuskern, der Signale weiterleitet. 6. Gyrus cinguli: Erhält Signale vom Thalamus und sendet sie zurück zum Hippocampus. 9. Liquorsystem und Hirnhäute Liquorsystem Äußerer & Innerer Liquorraum: Innerer Liquorraum: besteht aus vier Ventrikeln. 2 Appertura laterale und ein Appertura mediale der den Liquor von innen nach außen transportiert Neuroanatomie 37 Äußerer Liquorraum: liegt zwischen Arachnoidea und Pia mater. Funktion: Schutz vor mechanischem Stress, reduziert das Hirngewicht. Liquorbildung und -resorption: Produktion: ca. 500 ml pro Tag durch den Plexus choroideus im Seitenventrikel am Boden und zieht an das Dach und im 4. Ventrikel Resorption: über Arachnoidalzotten (Granulationes arachnoidales) im Subarachnoidalraum. Konzentration des Gesamtproteins beträgt weniger als 1/100 im Vergleich zum Blutplasma Vorder und Hinterhorn des Seitenventrikels besitzen KEINEN Plexus choroideus Liquorwege und Ventrikel: Ansammlungen Cisterna ambiens; apikal KH Cisterna cerenellomedullaris (magna) Cisterna basales Seitenventrikel (paarig), III. Ventrikel, IV. Ventrikel, Zentralkanal. Verbindungen: Foramen interventriculare, Aquaeductus mesencephali. Hirnhäute (Meningen) Dura mater: Besteht aus periostalem und meningealem Blatt. Bildet Duplikaturen: Falx cerebri und Tentorium cerebelli. Keine physiologische Epiduralraum im Gehirn (nur im Rückenmark). Arachnoidea mater: Neuroanatomie 38 Liegt zwischen Dura und Pia mater, bildet den Subarachnoidalraum. Pia mater: Zarte Schicht, die dem Gehirn eng anliegt. KEIN Subduralraum KEIN Epiduralraum Innervation Sensibel Rr. meningei des V, IX, X Hirnnerven Sympathisch und parasympathisch Ggl. oticum, pterygopalatinum und ciliare (parasymp.) & Ggl. cervicale sup. (symp.) Durasepten und venöse Sinus Durasepten: Dienen der Kompartimentierung, z. B. Falx cerebri und Tentorium cerebelli. Verhindern das Verschieben von Hirnanteilen. Venöse Sinus: Sinus sagittalis superior, Sinus rectus, Sinus transversus. Funktion: venöse Drainage, führen venöses Blut aus dem Gehirn ab. Gefäßversorgung des Gehirns Neuroanatomie 39 Große Arterien: Aa. carotides internae: durch Sinus cavernosus. Aa. vertebrales: Bilden Circulus arteriosus cerebri. Circulus arteriosus cerebri: sorgt für die gleichmäßige Versorgung bei Ausfällen. Drei Hirnarterien: A. cerebri anterior: Versorgt basalen Frontallappen und mediale Fläche von Frontal- und Parietallappen. Besonders das sensorische und motorische Zentrum der Unteren Extremitäten Bei Schlaganfall Verschluss der A. cerebri anterior beinbetonte Halbseitenlähmung mit entsprechenden Sensibilitätsausfällen A. cerebri media: Außenseite des Gehirns, versorgt u.a. motorisches und sensorisches Zentrum. Versorgt Außenseite des Gehirns und somit Insula, motorisches und sensorisches Zentrum der oberen Extremität, des Rumpfes und Gesichts und motorisches sowie sensorisches Sprachzentrum (dominante Hemisphäre) Bei Verschluss brachiofazial betonte Halbseitenlähmung mit entsprechenden Sensibilitätsausfällen, evtl. Aphasie A. cerebri posterior: mediobasale Fläche des Okzipitallappens (Sehzentrum). Bei Verschluss Sehfeldausfälle Neuroanatomie 40 Venen Venöse Sinus Die venösen Sinus sind Duraduplikaturen und enthalten kein typisches Venenendothel mit Klappen. Hauptsinus: Sinus sagittalis superior und Sinus sagittalis inferior: Laufen entlang der Falx cerebri und sammeln Blut aus den oberflächlichen Venen. Sinus rectus: Verläuft in der Mitte und nimmt Blut vom Sinus sagittalis inferior und der V. magna cerebri auf. Sinus transversus und Sinus sigmoideus: Leiten das Blut aus dem Sinus rectus und sagittalis superior weiter zur V. jugularis interna. Neuroanatomie 41 Neuroanatomie 42