Lerntheorien_Konditionieren(Behaviorismus) PDF

Summary

Dieses Dokument beschreibt die Lerntheorien, insbesondere die klassischen Konditionierung. Es beinhaltet Definitionen und Beispiele für klassische Konditionierung aus der Perspektive des Behaviorismus. Es beinhaltet auch Kritiken am Behaviorismus.

Full Transcript

Lerntheorien HOB, S. 172-202 Lerntheorien versuchen, Lernprozesse, also Veränderungen von Erleben und Verhalten zu erklären auch ‚VERHALTENstheorien‘ (da Lernen Erleben und Verhalten verändern möchte)  https://studyflix.de/biologie/lerntheorien-6675...

Lerntheorien HOB, S. 172-202 Lerntheorien versuchen, Lernprozesse, also Veränderungen von Erleben und Verhalten zu erklären auch ‚VERHALTENstheorien‘ (da Lernen Erleben und Verhalten verändern möchte)  https://studyflix.de/biologie/lerntheorien-6675 Behaviorismus Kognitivismus Konstruktivismus Übersicht: Lerntheorien Kognitivismus - Behaviorismus Konstruktivismus Lernen durch Operante, Einsicht instrumente und Informations- lle Modelllerne verarbeitung Klassische Problemlösungslernen Konditionieru Konditionierung n durch Beobachtungsle (schul. Lernen: ng Mathematik) Verstärkung mit rnen = Belohnung, Lernen als aktiver „Signallernen“ Sozial-kognitiv Bestrafung bzw Theorie Prozess Lernen am Erfolg durch des Konstruierens Versuch & Irrtum und Entwerfens Pawlow, Wertheimer, Thorndike, Watson Bandura Koffka, 1. Klassische Konditionierung Begründer: Iwan Pawlow 1849 - 1936 russischer Physiologe Forschungsschwerpunkt: Physiologie der Verdauung (Speichel- & Magensaftsekretion) 1904: Nobelpreis für Physiologie Behaviorismus 1. Klassische Konditionierung https://studyflix.de/biologie/klassische-konditionierung-25 59 Important Definitions Stimulus = jedes Ereignis, das eine Reaktion auslöst = Reiz Reaktion = Reaktion auf einen Reiz https://fineartamerica.com/featured/ ivan-pavlov-caricature-science-photo- library.html Unbedingter Reiz = UCS = jeder Reiz, der eine bestimmte, natürlich vorkommende, automatische Reaktion hervorruft Unbedingte Reaktion = UCR = Reaktion, die automatisch auftritt, wenn das UCS angezeigt wird Neutraler Reiz = NS = ein Reiz, der keine spezifische/konditionierte Reaktion auslöst Important Definitions Bedingter Reiz = CS = der ehemals neutrale Reiz ist nun durch wiederholte Kopplung mit UCS zu einem konditionierten Reiz geworden und löst die konditionierte Reaktion aus Konditionierte Reaktion = CR = die erlernte Reaktion, die durch den konditionierten Reiz (CS) hervorgerufen wird; es ist eine sehr ähnliche Reaktion wie die UCR, aber sie wird allein durch die CS (ohne die UCS) ausgelöst An overview https://www.quora.com/What-are-examples-of-classical-conditioning-in-the-classroom An overview https://www.quora.com/What-are-examples-of-classical-conditioning-in-the-classroom Setting Pawlow: Aussagen & Begriffe seines Experiments Futter Speichelfluss = unbedingter Reiz = unbedingte Reaktion UCS UCR Futter + Glocke Speichelfluss = unbedingter Reiz + neutraler Reiz = unbedingte Reaktion UCS + NS UCR Glocke Speichelfluss = bedingter Reiz = bedingte Reaktion CS CR ‚Unbedingter‘ Reiz bedeutet, dass dieser Reiz automatisch (also ohne Bedingung) die unbedingte Reaktion auslöst. Die unbedingte Reaktion ist wiederum ‚unbedingt‘, da es sich dabei um einen natürlichen Reflex handelt. Als klassisches Konditionieren bezeichnet man den Prozess der wiederholten Koppelung eines neutralen Reizes mit einem unbedingten Reiz. Dabei wird der ursprünglich neutrale Reiz zu einem bedingten Reiz, der eine bedingte Reaktion auslöst. Grundsätze klassischer Konditionierung: das Gesetz der Kontiguität (law of contiguity) Konditionierung erfolgt nur, wenn der NEUTRALE und der UNBEDINGTE Reiz... mehrmals zeitlich nahe & räumlich nahe miteinander auftreten. Nur in Ausnahmefällen kann (wenn es sich um einen extrem starken UCS handelt) bereits eine einzige Verknüpfung von UCS & NS eine Konditionierung bewirken. zB. erster Flug im Leben (Flugzeug stürzt ab) man überlebt den Absturz Verbindung von Todesgefahr (UCS) und Fliegen (NS) Reizgeneralisierung - Reizdifferenzierung (stimulus generalization) = beobachten können, dass eine bedingte Reaktion (CR zB. Speichelfluss) nicht nur bei dem einen bedingten Reiz (CS zB. Glocke) erfolgt, sondern auch bei einem ihm ähnlichen Reiz (zB. Triangel?) -> systematische Desensibilisierung: man reagiert auf ähnliche Reize –schrittweise baut man Angst ab, durch positive Verknüpfung = Gegenläufiger Prozess: Wenn zwischen bedingtem Reiz und ähnlichem Reiz aufgrund weiterer Erfahrung Extinktion (Löschung) Werden bedingter und unbedingter Reiz (zB. Glocke und Futter) längere Zeit nicht miteinander gekoppelt, bleibt nach der Zeit die bedingte Reaktion (Speichelfluss bei Glockenton) aus. Somit wird aus dem bedingten Reiz (Glocke) langsam und schrittweise wieder ein neutraler Reiz. Extinktion vorbeugen: bedingten Reiz (Glocke) gelegentlich wieder mit unbedingtem Reiz (Futter) koppeln. spontane Erholung = das Wiederauftreten der bedingten Reaktion einige Zeit nach der Löschung. Dies zeigt, dass die bedingte Reaktion nicht verlernt wurde. Wahrnehmung von Reizen Wahrnehmung ist subjektiv Reiz Reaktion ist nicht objektiv (und nicht bei allen Menschen gleich) subjektive Interpretation (Selbststeuerung) spielt große Rolle: Wie nimmt ein Individuum Reiz wahr? Wie verarbeitet und bewertet er / sie den Reiz? (≠ strenger Behaviorismus mit „black box“) Klassische Konditionierung im Alltag - Werbung Werbung Klassische Konditionierung in der Werbung: UCS (zB. Urlaubsfeeling) – UCR (zB. Glücksgefühl) NS (Produkt) CS (Produkt) – CR (Glücksgefühl / „Bedürfnis“befriedigung etc.) Konditionierung 1. und 2.Ordnung Konditionierung auf unbedingten Reiz beruhend = 1.Ordnung Konditionierung beruht auf Verknüpfung von neutralem & bedingtem (gelerntem) Reiz = 2.Ordnung „Bekommt ein Kind mehrmals pro Woche von einer Ärztin eine schmerzhafte Spritze, so wird der Anblick der Spritze zu einem bedingten Reiz, der Furcht vor Schmerzen auslöst (Konditionierung 1.Ordnung). Tritt dieser bedingte Reiz nun mehrmals mit einem weiteren Reiz (zB. dem Behandlungszimmer) auf, so wird dieses Zimmer allmählich selbst zu einem bedingten Reiz, welcher wieder eine bedingte Reaktion auslöst.“ Hobmair S.178 1. Ordnung 2. Ordnung Futter – unbedingter Reiz wird gekoppelt mit Bedingter Reiz Glocke (gelernt) – 1 Glocke – neutraler Reiz + neutraler Reiz (neu) Glocke – bedingten Reiz - 1 Bedingter Reiz – 2 Speicheln – bedingten Reaktion - 1 Bedingte Reaktion - 2 2. Ordnung baut auf einer Konditionierung der 1. Ordnung auf. 1. Ordnung 2. Ordnung SA -> unbedingter Reiz Lehrer/Angst -> bedingte Reaktion Angst -> unbedingte Reaktion Schule -> neutraler Reiz Lehrer -> neutraler Reiz Wiederholungen Schule -> bedingter Reiz Lehrer -> bedingter Reiz Angst -> bedingte Reaktion Angst -> bedingte Reaktion Little Albert 11 Monate alter Säugling Watson und seine Assistentin Rosalie Rayner konditionierten Albert darauf, Angst vor weißen Ratten zu haben. Dieses Experiment führte zu Fragen der experimentellen Ethik. What’s the UCS, UCR, CS, CR? Videos: klassische Konditionierung https://www.youtube.com/watch?v=hhqumfpxuzI 3:54 classical conditioning Ivan Pawlov https://www.youtube.com/watch?v=9hBfnXACsOI 6:20 The Little Albert Experiment https://www.youtube.com/watch?v=OwBQIhg6CvE 2:25 classically conditioning a 3 year old https://www.youtube.com/watch?v=6WmO1DoDTOY 3:44 psychology experiment: classical conditioning Bedeutung des klassischen Konditionierens für die Erziehung beim Erwerb emotionaler Reaktionen & Aufbau bedingter Verhaltensweisen. POSITIVE EMOTIONALE REAKTIONEN aufbauen: Erzieher koppelt mehrmals einen Reiz (der positive Emotionen auslösen soll) mit einem Reiz, der dies bereits tut. So entstehen zB. positive Einstellungen. NEGATIVE EMOTIONALE REAKTIONEN aufbauen: Erzieherin koppelt einen Reiz mehrmals mit einem, der bereits jetzt negative Emotionen auslöst. Gesetz der Kontiguität: Erzieher*in muss SOFORT reagieren (und konsequent sein, dass neutraler und unbedingter Reiz wiederholt gekoppelt werden). eigenes Erzieherverhalten reflektieren / kritisch überdenken (man sollte nicht selbst zu negativ besetztem, bedingtem Reiz für Kinder werden) nicht gewünschtes Verhalten durch Extinktion abbauen / verlernen (≠ bei EMOTIONEN) KRITIK am Behaviorismus und WÜRDIGUNG Mensch wird nicht nur von Umweltanreizen beherrscht Aktive Selbststeuerung möglich, reagiert nicht einfach nur rein passiv auf verschiedene Reize Mechanistisches Reiz-Reaktions-Schema dementsprechend zu verkürzt -> individuelle Repräsentation der Welt (unterschiedlichste Sichtweisen) Keine Berücksichtigung findet lernen durch Beobachtung, Einsicht -> Lernprozesse, bei denen kein beobachtbares Verhalten auftritt, können nicht erklärt werden (Taucher mit Sauerstoffflasche) Innere Vorgänge wie Motive, Gedanken werden ausgeschlossen Würdigung!: hoher Erklärungswert (viele Verhaltensweisen konditioniert, Erklärung von Ängsten, Wirksamkeit in der Werbung, Belohnung und Lob sehr wirksam) -> bedeutend für Erziehung, Beratung, Therapie

Use Quizgecko on...
Browser
Browser