Naturgeografische Bausteine A PDF
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Summary
This document delves into natural geographical components, covering topics like the formation of the Solar System and early Earth, plate tectonics (divergent, convergent, and transform boundaries), earthquakes (causes, types, measurement), and volcanism. It uses a detailed breakdown and provides definitions of related concepts.
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Naturgeografische Bausteine A Kapitel 1: Plattentektonik Entstehung des Sonnensystems Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun o Entstehung vor ca. 4.6 Milliarden Jahren o Nebular-Hypothese: 1. Materialwolke aus Wasserstoff, Helium und Stau...
Naturgeografische Bausteine A Kapitel 1: Plattentektonik Entstehung des Sonnensystems Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun o Entstehung vor ca. 4.6 Milliarden Jahren o Nebular-Hypothese: 1. Materialwolke aus Wasserstoff, Helium und Staub bildet sich (= Solarer Urnebel) 2. Rotierende Wolke zieht sich durch die Gravitationskraft zusammen 3. Rotationsgeschwindigkeit der Teilchen beschleunigt sich 4. Wolke verwandelt sich in eine rotierende Scheibe 5. Druck- und Temperaturanstieg durch die Verdichtung 6. Kernfusionsreaktionen setzen ein 7. Sonne entsteht und das Sonnenkraftwerk beginnt zu arbeiten o Entstehung der Planeten: 1. Entstehung durch verbliebenes Material des Nebels 2. Durch hohe Temperaturen in der Nähe der Sonne bildeten sich dort die Gesteinsplaneten (= terrestrische Planeten) Merkur, Venus, Erde und Mars 3. Durch kühle Temperaturen weiter weg von der Sonne bildeten sich dort die Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun Schalenbau der Erde o Die frühe Erde hatte eine homogene Materialverteilung, das heisst dass die einzelnen Stoffe vermischt waren und nicht getrennt o Durch Kollisionen mit anderen planetenartigen Körpern und Zerfall radioaktiver Elemente entstand Wärmeenergie, die die Aufschmelzung der Erde verursachte o Durch die entstandene Wärme trennten sich die Elemente der Erde (=Differentiation): schwere Elemente sanken ab, leichte Elemente blieben an der Oberfläche o Erdkruste: unterteilt in kontinentale und ozeanische Erdkruste, besteht aus festem Gestein aus Mineralien, die kontinentale Kruste ist dicker und leichter, die ozeanische Kruste ist dünner und schwerer durch eine höhere Dichte des Materials o Erdmantel: besteht aus erhitzten Mineralien, oberster Teil des Erdmantels heisst Mantellithosphäre, die Mantellithosphäre und die Erdkruste ergeben zusammen die Lithosphäre (= fester äusserer Teil der Erde), nach der Mantellithosphäre folgt die Asthenosphäre, sie ist aufgrund der hohen Druckvehältnisse zähplastisch (= irgendwo zwischen zäh und fest), danach folgt der untere Erdmantel, dieser ist ebenfalls zähplastisch o Erdkern: besteht aus Nickel und Eisen, der äussere Erdkern ist flüssig wegen den hohen Temperaturen, der innere Erdkern ist fest wegen dem hohen Druck Plattentektonik o Theorie von Alfred Wegener zur Kontinentalverschiebung: alle heutigen bekannten Kontinente waren früher Teil des Grosskontinents Pangäa o Beweise dafür: 1. Parallelität der Küstenlinien der Kontinente am Atlantik 2. Identische geologische Strukturen auf verschiedenen Kontinenten 3. Übereinstimmung der Flora und Fauna o Weitere Indizien: 1. Kohlevorkommen in der Antarktis 2. Salzvorkommen in der Schweiz 3. Vulkane und Erdbeben vorwiegend an den Plattengrenzen o Die Lithosphäre ist beweglich, es gibt einzelne bewegliche tektonische Platten, die sich horizontal und vertikal bewegen o Die Erdkruste ist dabei ein Teil der Lithosphärenplatten Bewegung tektonischer Platten o Konvektion: Strömungen in Flüssigkeiten durch Wärmeunterschiede, heisse Flüssigkeiten sind leichter und steigen auf o Mantelkonvektion: Bewegungen im zähplastischen Erdmantel o Durch aufsteigendes Mantelmaterial werden die Platten auseinandergezogen (=divergent), durch absinkendes Material werden die Platten aufeinander zubewegt (=konvergent) Transformstörung Divergent Konvergent Divergente Plattengrenzen o aufsteigende Konvektionsströmungen, 2 kontinentale Platten oder 2 ozeanische Platten bewegen sich voneinander weg (= Spreadingzone oder Spreizungszone) 1. Separation von zwei kontinentalen Platten: o Platte wird aufgewölbt und auseinandergerissen o Es bildet sich ein Grabenbruch o Magma bricht durch an die Erdoberfläche o Es entstehen Gebirge (= konstruktiv) o Beispiele: Kilimandscharo in Tansania, Rotes Meer zwischen Ägypten und Saudi- Arabien 2. Separation von zwei ozeanischen Platten: o Platte wird aufgewölbt und auseinandergerissen o Es bildet sich ein Grabenbruch o Magma bricht durch an die Erdoberfläche o Grabenbruch entwickelt sich weiter zu einem mittelozeanischen Rücken (= Sea- floor-Spreading) o Bildung von ozeanischem Krustenmaterial (= konstruktiv) Kontinentale Plattengrenzen: Ozeanische Plattengrenzen: Konvergente Plattengrenzen o absinkende Konvektionsströmungen, 2 Lithosphärenplatten bewegen sich aufeinander zu (= Subduktionszone), dabei verschwindet die schwerere der beiden Platten im Erdmantel 1. Kollision von zwei ozeanischen Platten: o Die schwerere der beiden Platten taucht unter die leichtere Platte ab (=destruktiv) o Es bilden sich Tiefseegräben und Inselbögen 2. Kollision einer ozeanischen und einer kontinentalen Platte: o Die ozeanische Platte taucht unter die kontinentale Platte ab, da diese dichter und schwerer ist, sie wird durch ihr eigenes Gewicht in die Tiefe gezogen o Die kontinentale Platte wird gestaucht und angehoben o So entstehen Küstengebirge 3. Kollision von zwei kontinentalen Platten: o Kollision führt zu komplizierten Verzahnungen und Überschiebungen, da beide Platten zu leicht sind o Es entstehen Deckengebirge wie die Alpen oder der Himalaya o Die kontinentale Platte wird dadurch doppelt so mächtig Transformstörung o Bewegung zweier Platten aneinander vorbei, die Transformstörung ist weder konstruktiv noch destruktiv o Beispiel: St. Andreas-Graben in Kalifornien, stark erdbebengefährdetes Gebiet Isostasie o Isostasie = Gleichgewicht o Durch massive Gletscher oder schnelle Gebirgsbildung wird die Lithosphäre schwerer und taucht tiefer in die Asthenosphäre ein, somit wird das isostatische Gleichgewicht wiederhergestellt o Schmilzt z.B. der Gletscher wieder, so beginnt die Lithosphäre sich wieder langsam anzuheben Kapitel 4: Erdbeben Entstehung von Erdbeben o Erdbeben entstehen durch Massenverschiebungen im Untergrund o Der Punkt, an dem die Massenverschiebung einsetzt ist das Hypozentrum o Die Stelle senkrecht über dem Hypozentrum an der Oberfläche ist das Epizentrum o Man unterscheidet zwischen Flachbeben, die nicht weit unter der Oberfläche stattfinden, und Tiefenbeben o Tiefenbeben finden nur bei Subduktionszonen statt, da dort die Plattengrenzen tiefer sind, weil die eine Platte unter die andere absinkt Erdbebenarten 1. Tektonische Beben: finden meistens an Plattengrenzen statt, sie resultieren aus dem Zusammenstoss zweier Platten an Subduktionszonen oder beim horizontalen Verschieben der Platten bei einer Transformstörung 2. Vulkanische Beben: kommen bei vulkanischen Eruptionen vor 3. Einsturzbeben: entstehen durch Einstürze von unterirdischen Hohlräumen 4. Atombombenversuche: sind ebenfalls Auslöser für Erdbeben Erdbebenwellen o Man unterscheidet zwischen Raumwellen und Oberflächenwellen 1. Raumwellen: o bewegen sich durch den Erdkörper, es gibt Primärwellen und Sekundärwellen o Bei der Primärwelle (= P-Welle) wird das Material verdichtet und wieder verdünnt, sie ist schnell und erreicht deshalb das Epizentrum zuerst, ist eine Longitudinalwelle o Bei der Sekundärwelle (= S-Welle) schwingt das Material senkrecht zur Fortplflanzungsrichtung, kann sich nur in festen Medien weiterbewegen, im flüssigen Kern stirbt sie ab, sie ist langsamer als die Primärwelle und trifft deshalb nach ihr im Epizentrum ein, ist eine Transversalwelle 2. Oberflächenwellen: o Bewegen sich an der Erdoberfläche, sie sind langsamer als die Raumwellen, richten aber tendenziell den grösseren Schaden an, man unterscheidet zwischen Love- und Rayleighwellen o Bei der Love-Welle werden die Erdteilchen horizontal entlang der Erdoberfläche senkrecht zur Ausbreitungsrichtung bewegt, sie ist etwa gleichschnell wie die S-Welle, ist eine Transversalwelle o Bei der Rayleighwelle wird die Oberfläche in eine rollende Bewegung (Wellen wir auf einem Schiff) versetzt, sie ist die langsamste Welle und trifft deshalb als Letzte beim Epizentrum ein, ist eine Longitudinalwelle und Transversalwelle (beides) Messung von Erdbebenwellen o Mit einem Seismografen: Masse, die unempfindlich gegen Erschütterungen ist wird an einer Federaufhängung befestigt mit einem Schreibstift unten dran, der eine Papierrolle berührt, die nicht gefedert ist und alle Bewegungen der Erdoberfläche mitmacht o Zuerst treffen die longitudinalen Primärwellen ein, danach folgen die transversalen Sekundärwellen, darauf folgen die Oberflächenwellen, Love- und Rayleighwellen o Die Amplitude ist die vertikale Abtragung und bezeichnet die Stärke eines Erdbebens o Die Zeitdifferenz zwischen dem Eintreffen der S- und der P-Wellen ermöglichen die Berechnung des Epizentrums, aus drei Messstationen ergibt sich dann beim Schnittpunkt das Epizentrum, je grösser die Zeitdifferenz zwischen P- und S-Welle, desto weiter ist das Epizentrum von der Messstation entfernt o Formel für die Berechnung der Distanz: s = t2 – t1 x 8.4 Stärke des Bebens o Zur Messung der Stärke gibt es die Methode der Magnitude und der Intensität o Magnitude: freigesetzte Energie bei einem Erdbeben, kann auf der Richter-Skala abgelesen werden, man benötigt Zeitunterschied zwischen dem Eintreffen der P- und S- Wellen in s, sowie den grössten Ausschlag im Seismogramm in mm o Die Magnitude hat einen logarithmischen Aufbau, sprich wenn die Magnitude sich um 1 erhöht, so wird das Erdbeben 30 x stärker, wenn die Magnitude sich um 2 erhöht, wird das Erbeben um 30 x 30 erhöht o Die Magnitude ist egal von wo gemessen immer gleich hoch o Intensität: angerichtet Zerstörung des Erdbebens, Auswirkungen an der Oberfläche o Die Intensität hängt von der Magnitude, der Entfernung und der Bebauungsdichte ab o Die Intensität ist in der Nähe des Epizentrums am grössten Indirekte Folgen eines Erdbebens o Brände, Erdrutsche, Seuchen (durch Zerstörung der Kanalisation), Ernteausfälle, Hungersnöte, Tsunamis o Tsunamis: Entstehen nur bei Subduktionszonen, dadurch dass die ozeanische Platte absinkt, wird eine gewaltige Wassersäule nach oben gestossen, diese ganze Wassersäule bewegt sich dann kreisförmig weiter, in Küstenregionen wird der Ozean weniger tief, die Masse des Tsunamis bleibt jedoch gleich gross und führt zu riesigen Überschwemmungen Erdbeben Risiko und Gefährdung o Erdbebengefährdung: statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Erdbeben ereignen könnte (= Erdbebengefährdungskarte) o Erdbeben Risiko: beinhaltet auch noch Faktoren wie die Beschaffenheit des Untergrunds und betroffene Werte, sowie Verletzbarkeit (z.B. Gebäude mit hohem Wert etc.) Kapitel 5: Vulkanismus Grundbegriffe des Vulkanismus o Krater: Austrittsstelle der Lava - Zentralkrater: Krater auf der Bergspitze - Randkrater: seitlich verschobener Krater - Nebenkrater (= Parasitärkrater): Krater am Hang des Kegels o Schlot: Zufuhrkanal vom Magmaherd aus dem Erdinnern - Hauptschlot - Nebenschlot (führt zum Parasitärkrater) Vulkanismus an Spreading-Zonen o An Spreading-Zonen tritt basisches, gasarmes Magma aus o Magma hat einen kurzen Weg an die Oberfläche, kühlt nicht ab und ist immer noch sehr flüssig o Spreading-Zonen sind divergent, weshalb die Druckerniedrigung zu basischem und gasarmem Magma führt o Der Ausbruch verläuft effusiv: ausfliessender, friedlicher Ausbruch ohne Getöse o Spalteneruption: Lava tritt aus einer langgezogenen Spalte vor o Lava fliesst langsam unter der dünnen Erstarrungskruste (= Erstarrungshaut) weiter und kühlt ab, so entsteht Fladenlava und Stricklava o Wenn die Erstarrungskruste bereits dicker ist, bildet sich Blocklava, man nennt es auch AA-Lava, weil es schmerzt, wenn man drauftritt o Magma erstarrt als Basalt (= Vulkanit), meist als Basaltsäulen, es gibt auch Plateaubasalte die bis 3’000m dick werden o Bei einer kreisförmigen Austrittsform bilden sich flache Schildvulkane Vulkanismus an Subduktionszonen o An Subduktionszonen tritt saures (= SiO2 angereichert), gasreiches Magma aus o Subduktionszonen sind konvergent, wobei Wasser (= Fluide) freigesetzt wird und der Schmelzpunkt sinkt, deshalb entsteht saures, gasreiches Magma o Das Magma hat einen weiten Weg an die Oberfläche und kühlt bereits stark ab, sodass es zähflüssig wird o Der Ausbruch verläuft explosiv: durch hohen Druck im Schlot explodiert das Lava im Krater und wird in Stücke gerissen o Asche (= feines Material), Lapilli (= kleine Steinchen), Bomben (= grosser erstarrte Lavafetzen) oder Pyroklastika (= Blöcke des Vulkans) werden vom Vulkan ausgeworfen o Magma erstarrt als Bimsstein, stark abgekühlte Lava wird zu Obsidian o Es bilden sich kegelförmige Schichtvulkane Vulkanismus an Hotspots o Vulkanismus, der im Innern von Lithosphärenplatten auftritt o Bei Hotspots tritt basisches, gasarmes, dünnflüssiges Lava aus o «Mantle Plume» (= aufsteigendes Mantelmaterial) bahnt sich seinen Weg nach oben und wird immer flüssiger durch die Druckabnahme o Das «Mantle Plume» sammelt sich an der Untergrenze der Lithosphäre an in Konvektionszellen und brennt ein Loch hinein o Der Ausbruch verläuft effusiv o Es bilden sich flache Schildvulkane o Nach Millionen von Jahren bewegt sich die Lithosphärenplatte weiter und der Hotspot brennt ein neues Loch in die Platte, so entsteht eine Reihe von Vulkanen (z.B. Hawaii) Besondere Vulkantypen o Maarvulkan: Magma steigt entlang einer Störungsfläche auf und durchquert dabei wasserhaltige Schichten die sich erhitzen, dadurch erhöht sich der Druck und ein Krater wird weggesprengt (= Explosionstrichter). Der Krater wird mit Wasser aufgefüllt. Kein Vulkanismus mehr möglich. o Caldera (= Kessel): Nach einem heftigen Vulkanausbruch wird die leere Magmakammer zum Hohlraum. Vulkangebilde stürzt ein, schüsselförmiger Krater kann sich mit Wasser füllen (= Einsturzkrater). Vulkanismus immer noch möglich. Vulkanische Begleiterscheinungen o Pyroklastische Ströme: Wolke aus Asche, Staub und heissen Gasen. Nur bei explosiven Vulkanen möglich mit hoher Geschwindigkeit. o Lahare: vulkanisch bedingter Schlammstrom aus Auswurfsmaterial wie Asche, das sich mit Wasser vermischt o Fumarole: vulkanisches Gas, z.B. Wasserdampf, 100-1’000°C o Solfatare: vulkanisches Gas, z.B. Schwefelgas, 90-300°C o Mofette: vulkanisches Gas, z.B. Kohlendioxid, bis 100°C o Heisse Quellen: Erwärmung des Grundwassers, Nutzung für Fernheizungen etc., Vermischung mit Asche führen zu Schlammsprudeln o Geysir: Wasser tritt in einen Hohlraum, wird erhitzt und ausgeworfen o Black Smokers: untermeerische heisse Quellen, Meerwasser gelangt in die Nähe der Magmakammer und erhitzt, schwarzer Rauch entsteht durch Reaktion von Metallverbindungen und Meerwasser Kapitel 2: Geologie und Gesteine Kristall vs. Gestein vs. Mineral o Mineral: in der Natur vorkommende Festkörper, aus kohlenstofffreien Verbindungen (= anorganisch), homogen, sind Bestandteile der Erde, Kristalle haben eine regelmässige Anordnung die ein Kristallgitter bilden. Beispiel: Halit, Diamant o Gestein: Aggregat aus verschiedenen Materialien. Beispiel: Quarz, Feldspat. Es gibt auch Gesteine mit nur einer Art Mineral, z.B. Kalkstein. Kreislauf der Gesteine Einteilung der Gesteine o Magmatische Gesteine: sind aus Magma entstanden, abgekühlt und erstarrt. Aus langsam abkühlendem Magma entstehen völlig auskristallisierte Plutonite (z.B. Granit), aus schnell abkühlendem Magma entstehen nicht vollständig auskristallisierte Vulkanite (z.B. Basalt). o Sedimentgesteine: Gesteine werden durch Verwitterung verkleinert und als Lockergesteine (Sand, Kies) abgelagert. Die Verfestigung durch Zementation und Kompaktion (= Diagenese) der Lockersteine führt zu festen Sedimentgesteinen. o Metamorphe Gesteine: durch hohe Temperaturen und Druck verändert sich die Zusammensetzung eines Gesteins Magmatische Gesteine o An Spreading-Zonen entsteht Magma aufgrund des Druckabfalls basisches, gasarmes Magma o An Subduktionszonen entsteht durch die Freisetzung von Fluiden und deren Schmelzpunkterniedrigung basisches, gasreiches Magma o Differenziation: Veränderung der mineralischen Zusammensetzung während des Abkühlungsprozesses o Basische Mineralien sind kieselsäurearm, saure Mineralien sind kieselsäurereich Sedimentgesteine o Durch Verwitterung werden die Gesteine mechanisch oder chemisch zerkleinert oder verändert und durch Flüsse, Gletscher etc. weitertransportiert (= Erosion) o Sedimente sich oft fossilreich, da sie mit ihren verschiedenen Schichten Körper umschliessen können o Man unterscheidet zwischen Klastischen Sedimenten, die durch die mechanische Verwitterung entstehen, chemischen Sedimenten, bei denen im Wasser gelöste Substanzen ausfallen und Biogene Sedimente, die durch biogene Teile wie Schalen, Weichteile etc. gebildet wurden Klastische Sedimente o Klastische Sedimente werden nach ihrer Grösse eingeteilt: Chemische Sedimente o Chemische Sedimente entstehen durch hohe Verdunstung von Wasser wobei ein hoher Salzgehalt (= Übersättigung) übrig bleibt und deren Rückstand von ausgefällten Stoffen, die zu Boden sinken o Bilden sich in stehenden Wasserkörpern ohne Frischwasserzufluss oder Salzseen o Zuerst wird das schwerlösliche, dann das am besten lösliche Salz ausgeschieden (= Evaporite) Biogene Sedimente o Biogene Sedimente sind Hornstein, Kohle, Erdöl, Erdgas und Kalkstein o Hornstein bildet sich aus kleinen Kieselalgen (= Diatomeen) und Strahlentierchen (= Radiolaren), deren Überreste auf den Meeresgrund sinken und verfestigt werden o Kohle entsteht durch hölzerne Pflanzenteile die unter Schlamm eingedeckt sind. Es entwickelt sich weiter zu Torf, dann zu Braunkohle und versteinert schliesslich durch den Temperaturanstieg zu Anthrazit. o Erdöl und Erdgas entstehen aus Mikroorganismen, die immer von neuen Schichten überdeckt werden. Mit der Zeit drängen sich die Stoffe mit der geringsten Dichte, also das Erdgas, nach oben. Darunter folgen das Erdöl und schliesslich Wasser. o Kalkstein entsteht durch die Ablagerung von Schalenteilen die Kalziumkarbonate enthalten. Kalkstein entsteht vor allem im Schelfmeer wo es nicht so tief ist. In der Tiefsee wird Kalziumkarbonat aufgelöst. Metamorphe Gesteine o Werden aus Sedimentgesteinen oder magmatischen Gesteinen gebildet o Mit zunehmender Tiefe steigt die Temperatur, was zur Folge hat, dass Mineralien ihre Struktur verändern o Die Druckzunahme in der Tiefe führt dazu, dass Atome zusammengedrückt werden und sich Mineralien neu ausrichten o Es entstehen geschieferte Gesteine wie Gneis aus Granit oder Schiefer aus Tonstein, und massige Gesteine wie Quarzit aus Sandstein oder Marmor aus Kalkstein Kapitel 3: Geologie der Schweiz Grosslandschaften der Schweiz o Entstehung ist zurückzuführen auf Plattentektonik: 1. Pangäa bricht auseinander in Laurasia und Gondwana 2. Tethys (= Meer zwischen den beiden Hälften) entsteht mit MOZ in der Mitte 3. In der Tethys lagern sich Sedimente ab, helvetischer und penninischer Ablagerungsraum bilden sich 4. Divergenz zwischen afrikanischer und eurasischer Platte stoppt, Afrika trennt sich von Südamerika, Atlantik entsteht 5. Es entsteht Flysch aus untermeerischen Erdrutschen da die Hänge der Tethys steiler werden, welches als Schmiermittel dient bei den Überschiebungen 6. Piemont-Trog wird unter die afrikanische Kruste subduziert 7. Kontinentale Kruste wird gestaucht und angehoben, Gebirge entsteht (= Orogenese) 8. Weitere Einengung der Tethys, durch Platzmangel startet Deckenbildung 9. Das Penninikum wird vollständig vom Ostalpin überfahren, Decken steigen über die Wasseroberfläche 10. Erosionen führen zu Ablagerungen in der Rest-Thetys, ein Molassebecken entsteht (= untere Meeresmolasse) 11. Nun liegt das Ostalpin zuoberst, das Helvetikum ist teilweise und das Penninikum vollständig überdeckt 12. Tethys verschwindet vollständig, das Molassebecken füllt sich immer mehr und wird zu Festland (= untere Süsswassermolasse) 13. Die insubrische Linie (= Grenze zwischen Afrika und Europa) bildet sich 14. Durch eine Divergenz im Norden entsteht der Rheingraben 15. Das Molassebecken wird abgesenkt, erneut dringt Wasser ein und bildet ein flaches Meer, Ablagerungsschutt bildet die obere Meeresmolasse 16. Helvetische Decken entstehen aus Sedimenten des Schelfbereichs und der Brianconnais-Schwelle (= Sedimente der Thetys) 17. Afrikanische Platte bohrt sich in die eurasische, Flachmeer verschwindet teilweise wieder (= obere Süsswassermolasse) 18. Das gesamte Molassebecken wird nach Norden verschoben, der Schwarzwald steht im Weg, dadurch wird das nördliche Ende des Molassebeckens gestaucht und das Juragebirge entsteht Das Mittelland o Entstand aus dem Molassebecken, desto grösser die Entfernung zu den Alpen ist, desto mehr nimmt die Korngrösse der Sedimente ab o Zuoberst befindet sich die obere Süsswassermolasse, darunter die obere Meeresmolasse, dann die untere Süsswassermolasse und die untere Meeresmolasse o Molasse besteht aus Nagelfluh, Sandstein und Mergel, dies sind alles Sedimente die von Wasser transportiert werden Der Jura o Entsteht durch die nördliche Verschiebung des Molassebeckens o Man unterscheidet zwischen Faltenjura und Tafeljura Kapitel 6: Exogene Kräfte Exogene Kräfte o Kräfte die von aussen auf die Gesteine wirken o Allgemeine Energiequelle ist die Sonne o Wasserkreislauf o Winde o Organismen Chemische Verwitterung durch Wasser o Lösungsverwitterung: Salze lösen sich in Wasser auf und kristallisieren später wieder aus o Säureverwitterung: wird dem Wasser CO2 entzogen, z.B. durch Pflanzen, bildet sich Kalkstein. Kann aber z.B. auch durch Salzsäure oder Schwefelsäure entstehen. Formel: CaCO3 (= Kalkstein) +H2CO3 = Ca2+ + 2HCO3- o Silikatverwitterung: Wasser löst Metallionen aus dem Kristallgitter der Silikate (= Hydrolyse), das zurückbleibende Kristallgitter wird instabil und zerfällt zu Kieselsäure. Formel: CaAl2Si2O8 + 2H2CO3 + H2O = Al2Si2O5(OH)4 + Ca2+ + 2HCO3- o Bei hoher Temperatur entstehen aus Feldspaten Bauxite, bei milden Temperaturen Kaolin Chemische Verwitterung durch Sauerstoff o Oxidationsverwitterung: Sauerstoff greift Mineralien an, diese oxidieren (= rosten) o Rauchgasverwitterung: Abgase in der Luft zerfressen Gesteine Mechanische Verwitterung o Natürliche Schwächezonen: z.B. Schichtflächen von Sedimenten, an denen sie leichter brechen können o Frostsprengungen: Wasser, das in das Gestein eindringt gefriert und sprengt das Gestein o Wurzelsprengungen: Pflanzenwurzeln dringen in Spalten des Gesteins ein o Salzsprengungen: Bei der Verdunstung von salzhaltigem Wasser entstehen Salzkristalle, die sich ausdehnen Faktoren für die Stärke der Verwitterung o Klima: hohe Temperaturen und Regenfälle begünstigen chemische Verwitterung, Kälte und Trockenheit begünstigen mechanische Verwitterung o Gesteinseigenschaften: je nach Mineral sind die Reaktionen heftiger o Vorhandensein von Boden: säurehaltige Böden begünstigen die Verwitterung sowie Wurzelsprengungen o Zeit: je länger das Gestein exogenen Kräften ausgesetzt ist, desto stärker ist die Verwitterung Erosionsformen o Fluviale Erosion: durch Wasser o Mäander: Abfolge von Flussschlingen, durch Fliessgeschwindigkeit und Seitenerosion wird Material abgetragen und am anderen Ufer wieder als Sediment abgelagert, Gleithang und Prallhang o Flussterrassen: Fluss gräbt sich durch Tiefenerosion in ein Tal, die Terrassen sind Überbleibsel einer früheren Talsohle o Schlucht: entsteht durch Fliessgewässer und Tiefenerosion, Voraussetzung ist ein festes Gestein, das nicht an den Seiten bricht o V-Tal oder Kerbtal: starke Tiefenerosion in Lockergestein, V-förmig weil die Hänge abrutschen o Delta: entsteht durch Aufschüttung von Sedimenten aus dem Flusstransport, Fliessgeschwindigkeit nimmt ab weil es extrem flach wird, dadurch staut sich Material an, bildet Hindernis für das Wasser, es bilden sich viele kleine Flüsse ihren Weg durch das abgelagerte Material o Glaziale Erosion: durch Gletscher o Eisberg: brechen von Gletschern ab, hauptsächlich aus Süsswasser, Eisberg hat geringere Dichte, weil er Lufteinschlüsse hat, somit schwimmt er im Wasser o Nunatakker: Felsen die aus Eis oder Gletscher herausragen, o Gletscherschliff: Gestein, wo früher ein Gletscher drüber war, Gletscher hat mit mittransportierten Steinen die Oberflächen geschliffen/gekratzt o U-Tal: durch Gletscher geformtes, rundliches Tal o Rundhöcker: fester Fels, glatte Oberfläche, lange Luvseite und kurze, steile Leeseite, Eis fliesst die Luvseite entlang nach oben o Drumlins: Form ähnlich wie Rundhöcker, kommen oft in Gruppen vor, früherer Gletscher hat Hügel gebildet, der Gletscher drückt gegen die steile Luvseite und schiebt den Drumlin so immer weiter nach vorne, bestehen aus dem Grundmoränenmaterial und werden immer weiter vorgeschoben o Moräne: aufgehäufte Schuttströme aus dem Material, das ein Gletscher mit sich getragen hat o Findling: grosse Felsen, werden vom Gletscher mitgetragen o Gletschertisch: grosse Gesteinsbrocken werden auf Gletscher mitgeführt, wenn der Gletscher schmilzt, schmilzt Eis unter dem Gestein nicht, weil es vom Stein geschützt wird o Sander: Schmelzbach vom Gletscher, der sich in die Endmoräne einfliesst, trägt Gestein mit sich o Äolische Erosion: durch Winde o Sanddüne: durch Wind wird Sand zu Sanddünen geformt, flache Luvseite und steile Leeseite o Löss: Material der Grundmoränen wird mit dem Wind weitertransportiert o Wüste: vegetationsarmes Gebiet, Sand-, Stein-, Kies- und Felswüsten, Salzwüsten, Eiswüsten è Aus Felswüsten entstehen Steinwüsten, aus Steinwüsten Kieswüsten, aus Kieswüsten Sandwüsten. o Denudation/Massenbewegung: durch Schwerkraft, Stabilität ist nur bis zu einem bestimmten Böschungswinkel gegeben, danach rutscht das Material ab o Steinschlag: vereinzelte Felsbrocken o Felssturz: grösser Felsen brechen ab o Bergsturz: ganze Bergflanke rutscht ab o Erdrutsch o Murgang: Schlammlawine Notizen 23.09.21: - Gletschereis entsteht erst nach 5-10 Jahren durch die Verdichtung des Schnees - Es muss mehr Schnee haben als dass im Sommer schmelzen kann - Im Zehrgebiet verliert der Gletscher an Volumen, schmilzt - Gleichgewichtslinie: gleichviel schmilzt wie entsteht - Bergschrund: oberster Punkt des Gletschers wo der Gletscher am Berg festgemacht ist - Kargletscher/Hängegletscher sind relativ steil, hängen am Bern - Karsee bildet sich durch Schmelzen des Gletschers, Endmoräne verstopft den Wasserabfluss und es bildet sich ein See - Unterschied zwischen glazialer Erosion und glazialier Ablagerung kennen, z.B. Erosion = Gletscherschliff, Ablagerung = Moräne - Verschiedene Moränenarten können (Mittel, Seiten, End und Grundmoräne) - Grundmoräne befindet sich unter dem Gletscher - 3 Milankovitch Zyklen: Abstand zu Sonne verändert sich, o Achse ändert ihre Neigung und damit den Winkel (= Erdachsenneigung) desto steiler die Neigung ist, desto weniger gross ist der Winkel der Sonneneinstrahlung, es wird wärmer und mehr Eis schmilzt o Umlaufbahn der Erde ändert sich; von elliptisch zu rundlich o Präzession: Erdachse ändert nicht nur Neigung, sondern auch die Richtung, - Permafrost: ganzjährig gefrorener Boden, Lockersediment - Permafrost schmilzt wegen Klimawandel, weil die Auftauschicht darüber grösser wird durch höhere Temperaturen Naturgeographische Bausteine B: Klima/Wetter Kapitel 1: Atmosphäre und Klimaelemente Aufbau der Atmosphäre o Troposphäre: unterste Schicht (= Wetterschicht), in der die Luftmassen durcheinandergemischt werden. Die Temperatur nimmt um 0.65°C pro 100m Höhe ab. o Tropopause: Obergrenze der Troposphäre, ist nicht überall gleich mächtig, weil die Erde nicht ganz rund ist, sondern eher oval o Stratosphäre: Luftbewegungen bleiben aus, weil die Stratosphäre stabil geschichtet ist, deshalb entstehen z.B. auch keine Wolken in der Stratosphäre, beinhaltet die Ozonschicht o Stratopause o Mesosphäre: reicht von der Stratopause bis zur Mesopause o Mesopause o Thermosphäre: Teil der Thermosphäre ist die Ionosphäre, ermöglicht das Reflektieren von Rundfunkwellen, Polarlichter erscheinen durch geladene Teilchen è Polarlichter sieht man fast nur am Nordpol, weil dies der magnetische Südpol ist und die geladenen Teilchen anzieht o Exosphäre: Atmosphäre geht in den interplanetaren Raum über è Reihenfolge und grobe Charakterisierung der Schichten können Zusammensetzung der Atmosphäre o Die Troposphäre setzt sich wie folgt zusammen: Þ 78% Stickstoff (aus dem Erdinnern) Þ 21% Sauerstoff (biologisch hergestellt, erstmals von Bakterien, dann von Pflanzen) Þ 0.9% Argon Þ 0.04% Kohlenstoffdioxid Þ 0.06% Übrige Gase Klimaelemente o Klimaelemente sind grundlegende, mit meteorologischen Messinstrumenten erfassbare Wettergrössen: Þ Sonnenstrahlung Þ Lufttemperatur Þ Luftdruck Þ Wind Þ Luftfeuchtigkeit Þ Niederschlag o Meteorologie: Lehre der physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre o Wetter: augenblicklicher Zustand der Atmosphäre o Witterung: kurzzeitiger Wetterablauf über wenige Stunden o Klimatologie: Lehre vom Klima o Klima: Zustand der Atmosphäre über einem grösseren Gebiet über eine längere Zeitepoche von mehreren Jahren Kapitel 2: Sonnenstrahlung Sonnenstrahlung o Die Sonne ist der wichtigste Energielieferant und treibt alle anderen Klimaelemente, wie Temperatur, Druck, Winde, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag, an o Die Sonnenstrahlung gelangt mittels elektromagnetischer Wellen zu uns o Die Energiemenge der Sonne, die pro Fläche und Zeit auf die Atmosphärenobergrenze auftritt heisst Strahlungsstrom o Die Masseinheit für die Energie ist W/m2 (= Watt pro Quadratmeter) o Der Strahlungsstrom der auf die Erde trifft ist stets etwa gleich gross und wird deshalb als Solarkonstante bezeichnet o Eine grosse Rolle spielt der Sonnenstrahl-Einfallswinkel: - Kleiner Winkel - Grosse Fläche - Kleiner Strahlungsstrom - Grosser Winkel - Kleine Fläche - Grosser Strahlungsstrom o Desto kleiner der Sonneneinfalls-Winkel ist, desto grösser ist die bestrahlte Fläche auf der Erde und desto kleiner ist der Strahlungsstrom. o Desto grösser der Sonneneinfalls-Winkel (max. 90°), desto kleiner ist die bestrahlte Fläche und desto grösser ist der Strahlungsstrom. o Kulminationspunkt: Höchstpunkt der Sonne, während der Mittagszeit Breitenabhängigkeit des Strahlungsstroms o Rotation: Drehung der Erde um sich selbst, Wechsel von Tag und Nacht o Revolution: Drehung der Erde um die Sonne o Die Erde ist stets um 23.5° geneigt, aus diesem Grund weist der Norden immer zum Polarstern o Der Strahlungsstrom wird beeinflusst von der Lage der Erdachse zu den Sonnenstrahlen Reflexion und Absorption o Reflexion: Sonnenstrahlen werden reflektiert, z.B. von einer Schneedecke o Absorption: Sonnenstrahlen werden aufgenommen, z.B. von Sonnenbrille. Bei der Absorption wird die aufgenommene Energie wieder als Wärme abgegeben, z.B. ein Berghang aus dunklem Gestein nimmt die Sonnenstrahlen auf und gibt sie als Wärme wieder ab. o Albedo: Rückstrahlungsvermögen und Verhältnis zwischen einfallender und reflektierter Sonnenstrahlung. o Dunkle, raue und feuchte Oberflächen haben eine geringe Albedo, z.B. Wasserfläche. o Helle, glatte und trockene Oberflächen haben eine hohe Albedo, z.B. Neuschneedecke. o Die Atmosphäre reflektiert und absorbiert die Sonnenstrahlen mithilfe von Gasen in der Luft, Staubteilen und Wolken. Schlussendlich gelangen nur 4% der Strahlen, die nicht reflektiert wurden, an die Oberfläche und werden reflektiert, und 51% der Strahlen, die noch nicht absorbiert wurden, werden an der Oberfläche absorbiert. Kapitel 3: Luftdruck Physik der Luft o Luftdruck: p = F/A oder p = m x g/A o Luftdruck: Druck, den eine Luftsäule auf die Erdoberfläche ausübt o 1 N/m2 = 1 Pa o Normaldruck entspricht 1 atm (physikalische Atmosphäre) = 1.0332kg/cm2 o 1 hPa (= 100 Pa) = 1 mBa (= 1 Millibar) o Mit zunehmender Masse steigt der Druck, deshalb ist der Luftdruck über tiefliegenden Gebieten höher, weil mehr Luftmasse darüber liegt o Barometrische Höhenstufe: Höhendifferenz nach der ein Druckabfall des Normaldrucks von 1 hPa festzustellen ist, in der Troposphäre sind dies ca. 10 m o Diabatische Temperaturveränderung: Wärme wird hinzugefügt oder abgeführt Þ Diabatische Erwärmung: Wärme wird zur Luft hinzugefügt Þ Diabatische Abkühlung: Wärme wird der Luft entzogen o Adiabatische Temperaturveränderung: erfolgt ohne Zu- oder Wegführung von Wärme Þ Adiabatische Erwärmung: absinkende Luft führt zu Kompression und erwärmt sich Þ Adiabatische Abkühlung: aufsteigende Luft führt zu Dekompression und kühlt ab Von Punkt 2 zu 3 kondensiert das Wasser in der Luft und gibt Energie ab, deshalb kühlt die Luft weniger schnell ab, die Leeseite ist immer wärme als die Luvseite Luftdruckmessung o Erfolgt mittels eines Barometers o Bei der Berechnung des Luftdrucks für einen Ort wird der Luftdruck auf den Meeresspiegel reduziert (= reduzierter Druck): Þ Zürich (406 m ü. M.) hat einen Luftdruck von 985 hPa. Wie hoch wäre der Druck am Meeresspiegel bei 0 m ü. M.? Die barometrische Höhenstufe beträgt 1 hPa pro 10m, also wären 406m = 40.6 hPa. Der Druck bei 0 m ü. M. wäre also um 40.6 hPa höher: 985 hPa + 40.6 hPa = 1'025.60 hPa o Zur Veranschaulichung des Luftdrucks verwendet man Karten mit Isobaren: o Ein Hochdruckgebiet hat einen hohen Luftdruck, ein Tiefdruckgebiet einen tiefen Luftdruck Kapitel 4: Wind Physik der Winde o Wind: in Bewegung geratene Luft, die von Hochdruckgebieten in Tiefdruckgebiete fliesst o Luft erwärmt sich durch die erwärmte Erdoberfläche, ist abhängig vom Einfallswinkel des Strahlungsstroms der Sonne und von der Albedo o Hitzetief: In einem erwärmten Gebiet dehnt sich die Luft aus und steigt auf, am Boden entsteht ein Hitzetief. Durch das Hitzetief entstehen die Winde. Höhenwind Höhenwind Abwind Abwind Aufwind Aufwind Bodenwind Bodenwind o Entstehung des Windes: 1. Bodenerwärmung = Lufterwärmung, warme Luft steigt auf, am Boden nimmt der Luftdruck ab, es entsteht ein Bodentief, durch die aufsteigende warme Luft entsteht ein Höhenhoch, rund um das Höhenhoch ist der Luftdruck tiefer, es gibt Höhentiefs è Der Aufwind fliesst nur von einem Tief in ein Hoch 2. Durch ein Druckgefälle am Boden fliesst der Bodenwind vom Bodenhoch zum Bodentief 3. Die Höhenluft kühlt sich langsam ab und wird schwerer, sie sinkt ab und es entsteht ein Bodenhoch è Der Abwind fliesst nur von einem Tief in ein Hoch è Aus einem Tiefdruckgebiet wird immer erwärmte, leichte Luft in ein Hochdruckgebiet befördert. Die Luft kühlt sich dann ab und sinkt ab aus einem Tiefdruckgebiet in ein Hochdruckgebiet. 4. Aus dem Höhenhoch fliesst nun Luft weg in Form des Höhenwinds Windgeschwindigkeitsmessung und Windrichtung o Die Windgeschwindigkeit kann ermittelt werden durch ein Schalenkreuzanemometer o Die Masseinheit ist km/h, m/s oder kn (=Knoten) o Beaufort-Skala: zeigt die Auswirkungen des Windes an Land und auf der See mit exponentiellem Wachstum o Der Wind wird nach der Richtung benannt, aus der er kommt: Þ Ein Wind der von Norden her weht heisst Nordwind. o Windrose: Kreis, der in 360 Bogengrade eingeteilt wird und bei Norden beginnt. Die Zählung der Grade startet ab Norden und entspricht dem Azimut (= Ost ist 90°, West 270°) Lokale Windsysteme o Seewind: Am Tag wird Luft über dem Festland stärker erwärmt als über der Wasseroberfläche, es entsteht Seewind o Landwind: über Nacht kühlt das Festland schneller ab als das Wasser, es entsteht Landwind o Talwind: Am Tag erwärmen sich die Bergflanken stärker als das Tal, es entsteht ein warmer Talwind o Bergwind: Über Nacht kühlen die Bergflanken schneller ab als das Tal, es entsteht ein frischer Bergwind Monsun o Im Winter: trocken wegen kontinentalem Nordostpassat, Trockenheit und Waldbrände o Im Sommer: feucht wegen ozeanischem Südwestpassat, Aufnahme von Feuchtigkeit, starke Niederschläge o Ein Monsun unterscheidet sich im Winter und Sommer in der Windrichtung von mindestens 120°, ausserdem müssen beide Winde mindestens 60% wehen Planetarische Windsysteme Kapitel 5: Luftfeuchtigkeit Entstehung des Föhns o Luftpaket geht von einem Hoch in ein Tief und muss dabei ein Gebirge überqueren o Beim Aufstieg an der Luvseite kühlt es sich um 1°C pro 100m ab bis der Taupunkt erreicht ist, dann regnet das Luftpaket sich aus und kühlt sich nur noch um 0.5°C pro 100m ab o Auf der Leeseite steigt das Luftpaket dann als Föhnwind ab und wärmt sich um 1°C pro 100m auf. Dies hat einen Temperaturunterschied auf den beiden Seiten des Gebirges als Folge. Berechnungen o Sättigungsmenge: Maximale aufnehmbare Menge Wasser bei einer bestimmten Temperatur o Absolute Luftfeuchtigkeit: Wieviel Gramm Wasser befindet sich in 1m3? o Relative Luftfeuchtigkeit: Absolute Luftfeuchtigkeit in Prozent der Sättigungsmenge o Kondensation: beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 100%, sprich die Sättigungsmenge ist erreicht, kondensiert das Wasser in der Luft bei weiterer Abkühlung der Temperatur Kapitel 6: Klimafaktoren und Ozeanografie Klimafaktoren o Breitenlage: Die geografische Breite prägt den Einfallswinkel des Strahlungsstroms und damit den Energieeinfall und die Durchschnittstemperatur o Exposition: Lage eines Orts in Bezug auf die Einfallsrichtung und die Steilheit der Sonnenstrahlen, z.B. ein steiler Berghang, der dem Sonnenlicht zugewendet ist, erfährt eine grössere Erwärmung als flache Ebenen oder Abhänge o Bodenbeschaffenheit: Die Erdoberfläche absorbiert das einfallende Licht, so verändern sich Boden- und Lufttemperaturen o Höhenlage: Mit zunehmender Höhe sinken Luftdruck und Temperatur o Kontinentalität: Ein Ort im Innern eines Kontinentes wird im Sommer stark erwärmt und im Winter stark abgekühlt, man spricht vom kontinentalen Klima mit starken Schwankungen. Ein Ort am Rand eines Kontinents wird vom Wasser ausgleichend beeinflusst, man spricht von einem maritimen Klima mit geringen Schwankungen. o Meeresströmungen: Wassermassen werden langsamer und weniger aufgeheizt als Landmassen. In kälteren Monaten gibt das Wasser die gespeicherte Wärme an die Umgebung ab. Kapitel 8: Wettererfassung Bodenstationen o Landstationen: Synoptische Netze erfassen Beobachtungen des Wetters über grössere Räume und fassen Rückschlüsse, für die weitere internationale Entwicklung. Sie sind meistens mit Beobachtern besetzt. Klimatologische Netze sind nicht mit Beobachtern besetzt und liefern Informationen für nationalen Gebrauch. o Meeresstationen: Fest positionierte Wetterschiffe und Bojen dienen der Wetterbeobachtung auf offenem Meer. Radiosondierung o Land- und Meeresstationen beschaffen Informationen zur indirekten Aerologie. Damit neben den erdgebundenen Methoden auch Messungen in der Atmosphäre durchgeführt werden können, verwendet man Radiosonden. o Radiosonde: Ballon mit Radiosonde, die Luftdruck, Temperatur und Feuchtigkeit messen, sowie Windrichtung und Windgeschwindigkeit Satellitenbilder o Polarbahnsatellit: Nord-Süd-orientierte Umlaufbahn, ist kaum von Belang für die Meteorologie o Geostationärer Satellit: Kreist über dem Äquator und schwebt immer über der gleichen Stelle. Radiometer am Satelliten messen das reflektierte Sonnenlicht an der Erdoberfläche und an den Wolken, sowie im infraroten Bereich die Wärmestrahlung der Wolken Kapitel 9: Wetterbericht und Wetterkarteninterpretation Wetterkarte oder Bodenwetterkarte o Bodenwetterkarte: zeigt die Wetterverhältnisse am Boden o Höhenwetterkarte/500-hPA-Flächen-Karte: Zeigt Temperatur und Winde, die Höhenwinde wehen parallel zu den Isolinien, weil die Bodenreibung wegfällt. Die Höhenlinien auf der Höhenwetterkarte (= Isohypsen) zeigen in welcher Höhe ein Luftdruck von 500hPA herrscht - Beispiel: - Zahl oben links gibt die Temperatur an - Zahl oben rechts gibt die letzten drei Ziffern des Luftdrucks an, z.B. über Italien herrscht der allgemeine Luftdruck 1'030, über Kalabrien ist der genaue Luftdruck 1'033.5 und über Sardinien 1'034.9 Radiosondierung o Die Radiosondierung ist eine weitere Form der Wetteranalyse, indem täglich 2 Radiosonden an einem Ballon befestigt in die Luft geschickt werden Polarfrontzyklone o Lebenslauf einer Polarfrontzyklone: 1. Polare Kaltluft (polarer Ostwind) und subtropische Warmluft (Westwind) treffen an der Polarfront zusammen 2. Durch Reibung verformt sich die Polarfront wellenförmig; die Kaltluft lässt eine Kaltfront-, die Warmluft eine Wärmefront entstehen 3. Die Rückseitenkaltluft dringt mit höherer Geschwindigkeit vor als die Warmluft und holt diese irgendwann ein (= Okklusion) Durchzug der Warm- und Kaltfronten o Warmfront (= Vorderseitenwetter): naht die Warmfront, sinkt der Luftdruck und die Temperatur steigt an. Anfänglich sind vereinzelte Wolken ersichtlich, dann wird die Bewölkung dichter. Nieselregen setzt ein und geht über in intensiven Landregen. Sobald die Warmfront vorüber ist, endet der Niederschlag. o Warmsektor: der Luftdruck bleibt unverändert, die Temperatur sinkt langsam ab. Die Wolkendecke lockert sich. o Kaltfront (= Rückseitenwetter): der Luftdruck steigt, die Temperatur sinkt. Die Kaltfront wird begleitet von gewittrigen Niederschlägen o Zwischenhoch: Das Zwischenhoch liegt zwischen zwei Zyklonen bei schönem, kühlem Wetter ohne viele Wolken, bis der nächste Zyklone herannaht o Okklusion: Die Okklusion ist die Endphase einer Zyklone. Die Kaltfront holt die Warmfront ein und die Wettergeschehnisse der beiden Fronten fallen zusammen. Die Kaltfront verläuft nun steiler als die Warmfront. Interpretation der Wetterkarte o Folgende Punkte müssen bei einer Interpretation beachtet werden: 1. In welchem Frontenbereich stehen wir? (Warm- oder Kaltfront) (nur bei Westwind!) 2. In welchem Sektor stehen wir? (Warm- oder Kaltluft) (nur bei Westwind!) 3. Welches Druckgebiet liegt über uns? 4. Welche Temperatur herrscht? 5. Wie ist der Himmel bedeckt? 6. Fallen Niederschläge? Was für Niederschläge? 7. Aus welcher Richtung und wie stark weht der Wind? 8. Wie heisst die vorherrschende Grosswetterlage? Wettervorhersage oder Wetterprognose o Man unterscheidet zwischen Kurz-, Mittel- und Langfristvorhersagen o In Europa liegen die Ursachen der Wetterentwicklung meistens im Westen, aufgrund des Westwinds Typische Grosswetterlagen o In Europa gibt es 6 verschiedene Grosswetterlagen, diese können in zwei Kategorien eingeteilt werden: - Advektive Lagen: werden von zuströmenden horizontalen Winden bestimmt, z.B. die Westwindlage, Bisenlage, Staulage oder Föhnlage - Konvektive Lagen: werden von thermisch bedingten vertikalen Winden bestimmt o Beim Bestimmen der Grosswetterlage muss zuerst das Hoch-Tief-Paar bestimmt werden, sowie die Windrichtung, die der Lage ihren Namen gibt 1. Westwindlage: Das Hoch liegt über Spanien und Nordafrika, das Tief über Grossbritannien und Skandinavien. Das Wetter ist wechselhaft, begleitet von vielen Niederschlägen. Der Ursprung liegt im Islandtief. 2. Bisenlage: Das Hoch liegt ausgedehnt über Grossbritannien, das Tief über dem Mittelmeer. Es weht eine trocken-kalte Bise. Bei grosser Kälte kann die Bise eine hohe Geschwindigkeit erreichen. 3. Staulage am Alpennordfuss (Nordföhn): Das Hoch liegt über Grossbritannien, viele kleine Tiefs über Italien und dem Balkan. Die kühle, feuchte Luftmasse stauen sich auf der Alpennordseite und bilden eine dichte Wolkendecke, begleitet von starken Niederschlägen. Typisch ist der Niederschlagsreichtum an der Alpennordseite und der trockene Nordföhn an der Alpensüdseite. 4. Föhnlage im Alpenraum und Alpenvorland (Südföhn): Gegenteil der Staulage am Alpennordfuss. Das Hoch liegt über Italien und steuert warm-feuchte Luft über die Alpen ins Tief. Typisch sind der warme, trockene Südföhn an der Alpennordseite und Niederschlagsreichtum an der Alpensüdseite. 5. Schönwetterlage in Mitteleuropa: über Europa liegt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, das schönes, warmes Sommerwetter ohne Wind ermöglicht. 6. Gewitterlage in Mitteleuropa: Es ist keine klare Verteilung der Druckzentren auszumachen, es herrscht aber eher flache Druckverteilung die Gewitterfronten mit Hagel mit sich bringt. Kapitel 10: Mensch und Atmosphäre Klimawandel o Klimabericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) stellt die messbaren Klimaveränderungen fest: - Anstieg der Durchschnittstemperatur - Erwärmung der Ozeane - Rückgang des Eises - Anstieg des Meeresspiegels - Anstieg der Konzentration von Treibhausgasen - Sinkende pH-Werte der Ozeane und sauer werdende Ozeane durch die Aufnahme von Kohlenstoffdioxid Treibhauseffekte o Anthropogener oder künstlicher Treibhauseffekt: durch den Menschen verursacht o Natürlicher Treibhauseffekt: ohne ihn gäbe es kein Leben auf der Erde o Prinzip des Treibhauseffekts: 1. Kurzwellige Strahlung der Sonne dringt in die Atmosphäre ein 2. Aufprall der Strahlung an der Erdoberfläche 3. Strahlung wird in Form von Infrarotstrahlung zurück Richtung All geworfen 4. Treibhausgase halten die Infrarotstrahlen vor dem Austreten aus der Atmosphäre zurück und absorbieren diese teilweise o Je höher der Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre ist, desto höher ist der Anteil der Wärmestrahlung die absorbiert wird Treibhausgase o Treibhausgase: Spurengase, die die kurzwellige Sonnenstrahlung passieren lassen und die langwellige Infrarotstrahlung absorbieren o Wichtigste anthropogene Spurengase: Kohlenstoffdioxid, Methan, Ozon, Fluorkohlenwasserstoff, Lachgas Kohlenstoffdioxid o Durch einen ständigen Stoffaustausch zwischen Atmosphäre, Biosphäre und Hydrosphäre enthält die Atmosphäre eine bestimmte CO2-Konzentration o Kohlenstoffkreislauf: - Fotosynthese: Pflanzen binden Kohlenstoffdioxid und setzen Sauerstoff frei - Verbrennungs- und Abbauprozesse: Sauerstoff wird gebunden und Kohlenstoffdioxid freigesetzt - Sedimentation: Durch Sedimentation organischer Stoffe bildet sich Erdöl oder Kohle, somit wird dem Kohlenstoffkreislauf Kohlenstoff entzogen und es befindet sich auch in der Atmosphäre weniger Kohlenstoffdioxid. o Die Kohlenstoffdioxidkonzentration nahm durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und Brandrodungen in den letzten Jahrhunderten massiv zu o Der Anstieg der Konzentration begann mit der Industrialisierung o Mauna Loa: meteorologische Forschungsstation auf Hawaii, die zuverlässige Werte zur Kohlenstoffdioxidkonzentration liefert, da Hawaii nicht viel CO2 produziert Methan o Methan: entsteht durch Gärung in den Mägen von Paarhufern, Verbrennung von Biomasse oder das auftauen von Permafrost o Permafrost: die globale Erwärmung hat eine positive Rückkopplung auf die Permafrostböden, denn desto wärmer es wird, desto mehr Permafrost taut auf und mehr Methan gelangt in die Atmosphäre. Dadurch erwärmt sich die Atmosphäre und es taut mehr Permafrost auf usw.… Ozon o Ozon: wird praktisch nicht durch Menschen abgegeben, entsteht aber im Sommersmog aus Emissionen von Stickstoff und VOC, welches als Lösungsmittel in Farben und Reinigungsmitteln verwendet wird o Ozon ist 2’000-mal wirksamer als Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas Fluorkohlenwasserstoff (FKW) und Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoff (FCKW) o FKW und FCKW: Gase, die nur aus anthropogenen Quellen stammen, werden als Kühlmittel oder zur Herstellung von Kunststoff verwendet o Weitgehend verboten, werden aber immer noch als Kühlmittel verwendet o Führt zu Zerstörung der Ozonschicht und ist 12’000-mal wirksamer als Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas Lachgas o Lachgas: entsteht durch Mikroorganismen im Boden, wird freigesetzt durch die Verwendung fossiler Brennstoffe o Beteiligt am Treibhauseffekt und an der Zerstörung der Ozonschicht Wasserdampf o Mit der Erwärmung der Luft kann die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen o Mit zunehmender Temperatur steigt somit die absolute Feuchtigkeit, die Treibhauswirksamkeit, sowie die Niederschlagsintensität und -menge. Rückkopplungsprozesse und ihre Wirkung auf das Klima o Es gibt viel mehr positive Rückkopplungen wie Negative: - Durch die Erwärmung der Meere können Ozeane weniger CO2 aufnehmen - Schmelzen des Eises führt zu weniger weissen Teilen auf der Erdoberfläche, die die Sonnenstrahlung reflektieren - Mehr Wasser wird verdunstet und führt zu Wolkenbildung tiefer Wolken, die die Erwärmung verstärken o Folgen des Klimawandels: - Desertifikation durch die Ausbreitung der Trockengürtel - Niederschläge nehmen zu und werden intensiver - Permafrostgrenze steigt in die Höhe und verursacht Erdrutsche - Wassermangel in Berggebieten durch das Schmelzen der Gletscher - Überflutung von Küstengebieten - Absterben von Korallenriffen durch Erwärmung der Ozeane - Orkane und Wirbelstürme - Aussterben vieler Arten - Ausbreitung Tropischer Krankheitserreger Klimaschutz o Pariser Abkommen: entstand an der 21. UN-Klimakonferenz, hat zum Ziel die Erderwärmung auf 1.5°C zu beschränken Wintersmog (nicht können!) o Smog: Gemisch aus Rauch und Nebel, entsteht durch Luftverschmutzung, vor allem durch Industrie, Haushalt und Verkehr o Wintersmog: entsteht durch Inversionslage, das heisst, dass am Boden Kaltluft liegt und die wärmere Luft sich darüber befindet. Normalerweise ist dies umgekehrt. Es findet kein Luftaustausch zwischen der Kalt- und Warmluft statt, deshalb reichert sich die bodennahe Kaltluft mit Schadstoffen an. Sommersmog (nicht können!) o Sommersmog: entsteht durch hohe Ozonkonzentration in bodennahen Luftschichten, ausgelöst durch fotochemische Reaktionen mit VOC, Stickstoff und Kohlendioxid. Der Luftaustausch wird gehemmt, weil die verschmutzte Luft nicht aufsteigen kann, weil in Hochdruckgebieten mit schönem Wetter die Luft normalerweise absinkt. o Fotochemische Reaktion: Sonnenstrahlung spaltet Lachgas und Stickstoffdioxid jeweils ein Sauerstoffatom ab, dieses bindet sich an ein O2-Molekül und wird zu einem O3- Molekül, also zu Ozon o Wirkung von Ozon: ätzende Wirkung auf die Atemwege Ozonauf- und abbau in der Stratosphäre o Ozonaufbau: Ultraviolettes Licht spaltet O2-Moleküle in einzelne Sauerstoffatome, die sich an ein O2-Molekül binden und ein O3-Molekül bilden o Ozonabbau: UV-Strahlung wird durch O3-Moleküle absorbiert, dadurch entstehen wieder O2-Moleküle Ozonabbau durch FCKW o FCKW ist ein reaktionsträges Gas, das erst in der Stratosphäre reagiert. Dort spaltet sich das Chlor-Atom durch intensive UV-Strahlung ab und reagiert mit dem Ozon. Ein einziges Chlor-Atom kann bis zu 100'000 Ozon-Moleküle katalysieren und inaktivieren o Mit der geringer werdenden Ozonkonzentration in der Stratosphäre wächst das Ozonloch o Durch den Abbau der Ozonschicht gelangt mehr kurzwellige UV-Strahlung auf die Erdoberfläche und schädigt lebende Zellen o Folgen: Zunahme von Hautkrebserkrankungen Kapitel 5 (Buch Wirtschaft, Umwelt und Raum): Schwerpunkt Energie Fossile Energieträger o Fossile Energieträger sind nicht erneuerbar, ihre Ressourcen sind beschränkt o Erdöl: Weltwirtschaft ist stark abhängig vom Erdöl, weil es der günstigste Energieträger ist. OPEC vereint die Länder mit dem grössten Erdölvorkommen: Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait, Venezuela, Algerien, Angola, Ecuador, Katar, Libyen, Nigeria und VAE. o Erdgas: Der weltweite Erdgasvverbrauch hat sich seit 1980 verdoppelt, die grössten Produzenten sind Russland, USA, Kanada, Iran, Katar, Norwegen und China. Durch Fracking wird Erdgas gewonnen, dadurch wird jedoch Trinkwasser verunreinigt. o Kohle: Braunkohle oder Steinkohle, wobei Braunkohle weniger Kohlenstoff beinhaltet und deshalb einen tieferen Heizwert hat Kapitel 10: Mensch und Atmosphäre Klimawandel o Treibhauseffekt: Wasserdampf und andere Spurengase reflektieren langwellige Wärmeabstrahlung und erhöhen damit die Temperatur in der Troposphäre o Anthropogene Treibhausgase: Kohlenstoffdioxid, Methan, Ozon, FKW, FCKW und Distickstoffmonoxid o Folgen des Klimawandels: - Ansteigen des Meeresspiegels - Veränderung der Meeresströmungen - Mehr Niederschläge - Extreme Wettersituationen - Aussterben vieler Arten - Tropische Krankheitserreger o Veränderungen, die die Erwärmung verstärken: - Erwärmung der Meere senkt die Löslichkeit für Kohlenstoffdioxid - Auftauen von Permafrostböden setzt Methan frei - Eisschmelze verringert die weisse, wärmereflektierende Oberfläche der Erde Luftverunreinigung durch den Menschen o Wintersmog: durch winterliche Inversionslage in der die Kaltluft am Boden liegt, wärmere Luftschichten befinden sich darüber, es findet keine Durchmischung statt o Sommersmog: entsteht durch hohe Ozonkonzentration bei warmem Wetter in Gebieten mit hohem Verkehrsaufkommen o Ozon: O3, absorbiert in der Stratosphäre ultraviolettes Licht und schützt das Leben auf der Erde, Treibhausgase wie FCKW zerstören die Ozonschicht Wirtschaft, Umwelt und Raum Kapitel 1: Optimaler Standort – Raum und Wirtschaft Konsumwünsche und Konsumgüter o Ursache für wirtschaftliche Aktivität ist die Befriedigung von Bedürfnissen o Maslow’sche Bedürfnispyramide: 1. Physiologie: Nahrung, Wasser, Schlaf usw. 2. Sicherheit: Job, Geborgenheit usw. 3. Liebe und Zugehörigkeit: Familie, Freundschaften usw. 4. Individualität: Erfolg, Unabhängigkeit usw. 5. Selbstverwirklichung: Kreativität, Spontanität usw. o Konsumwunsch: entsteht aus einem Bedürfnis o Konsumgut: Lebensmittel, Möbel, Strassen, Dienstleistungen wie Versicherungen usw. Produktionsfaktoren o Arbeit: Tätigkeit des Menschen, oder auch Wissen und Know-How o Kapital: Güter, die benötigt werden um weitere Güter herzustellen, z.B. Maschinen o Boden: alle von der Natur bereitgestellte Produktionsfaktoren, z.B. Boden, Ozeane o Umwelt: freie Güter wie Wasser, Luft und biologische Vielfalt Standortfaktoren o Standortfaktoren: beeinflussen die Eignung eines Ortes als Standort für ein Unternehmen o Bei der individuellen Standortfrage dreht sich alles um die Minimierung der Kosten o Beispiele für Standortfaktoren: Standortfaktor Erläuterung Naturgegebene Bedingungen Klima, Wassermenge- und Qualität, Rohstoffe Arbeitskräftepotenzial Zahl und Qualität der Arbeitskräfte Abgaben und Steuern Steuersätze der verschiedenen Gemeinden Herrschende Gesetze Vorschriften zur Betreibung eines Gewerbes Grundstückpreise Höhe der Grundstückpreise in der Stadt/auf dem Land Transportmöglichkeiten Strassen, Eisenbahn, Wasserstrassen Absatzmöglichkeiten Zahl und Finanzkraft potenzieller Kunden o Harte Standortfaktoren: können direkt in die Bilanz eines Unternehmens einbezogen werden, z.B. Boden, Arbeitskräfte, Absatzmarkt, Bodenschätze usw. o Weiche Standortfaktoren: können nicht in die Kostenrechnung integriert werden, z.B. Image des Standorts, Soziale Voraussetzungen, Qualität der Ausbildungen usw. Agglomerationseffekte o Agglomeration: räumliche Konzentration zweier Betriebe gleicher Ausrichtung, z.B. wenn zwei Bäckereien nebeneinander sind, so führt dies für beide zu Nachteilen o Agglomerationsvorteile: Interne Ersparnisse Externe Ersparnisse (Führungsvorteile) Lokalisierungsvorteile Urbanisationsvorteile Funktion Sinkende Stückpreise bei Räumliche Häufung Gute Infrastruktur und Kapazitätsausweitung von Zulieferbetrieben viele Face-to-Face- und gemeinsame Kontakte Ausbildungsstätten Beispiel Bäckerei baut eine zweite Pharmakonzerne in Häufung von Banken Backstube an und kann Basel bilden einen in Zürich erlauben ein dadurch den Stückpreis wichtigen intensives senken Forschungsplatz Beziehungsgeflecht o Agglomerationsnachteile: Externe Nachteile (Führungsnachteile) Funktion Räumliche Verdichtung der wirtschaftlichen Aktivität Beispiel Bodenverknappung, erhöhtes Lohnniveau, Steuerlast, Umweltprobleme, Lärmbelastung, Konkurrenz Kapitel 2: Einteilung der Wirtschaft in Sektoren Wirtschaftssektoren o Primärer Sektor: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bergbau, Fischereiwirtschaft o Sekundärer Sektor: Industrie, Gewerbe, Bauwirtschaft, Verarbeitung o Tertiärer Sektor: Dienstleistungen, Handel, Verteilung o Quartärer Sektor: Information, Kommunikation, Wissen Wirtschaftssektor im Wandel der Zeit / Sektor-Theorie nach Fourastié o Vorindustrielle Phase: Primärer Sektor dominiert, nur ca. 10% sind im sekundären und tertiären Sektor tätig o Industrielle Phase: Sekundärer Sektor dominiert o Nachindustrielle Phase: Tertiärer Sektor dominiert, nur ca. 10% sind im primären und sekundären Sektor tätig o Dienstleistungsstaaten: über 70% der Bevölkerung sind im tertiären Sektor tätig, dies ist z.B. in Deutschland und der USA der Fall o Entwicklungsländer: über 50% der Bevölkerung sind im primären Sektor tätig, dies ist z.B. in Bangladesch oder Mosambik der Fall Kapitel 3: Wirtschaft und Ökologie Vision der Nachhaltigkeit o Nachhaltigkeit: Entwicklung, die gewährleistet, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden o Begriffe zur Nachhaltigkeit: dauerhaft, zukunftsfähig, durchhaltbar, ökologisch tragbar o Nachhaltigkeit ist nichts anderes, als von den Zinsen zu leben und nicht vom Kapital o Nachhaltigkeitsdreieck: Global denken – global handeln o Grenzüberschreitende Suche nach Lösungen, wie z.B. die Schwesterstädte Rheinfelden (CH) und Rheinfelden (D) mit grenzüberschreitendem öffentlichem Verkehr, Errichtung von Anlagen mit erneuerbarer Energie oder Integrationsmassnahmen o Agenda 21: Aktionsplan zur Lösung aller wichtigen Umwelt- und Entwicklungsprobleme o Agenda 2030: Grundlagen der Umweltökonomie o Umweltökonomie: langfristige Erhaltung der Umwelt als Lebens- und Produktionsgrundlage o Umweltgüter: frische Luft, sauberes Wasser, intakte Landschaft o Allmende-Problem: Niemand fühlt sich für den Erhalt und Pflege des Bestandes der Umweltgüter verantwortlich, weil sie kein Privatgut sind und keinem Eigentumsrecht unterliegen o Externe Kosten: Kosten für beispielsweise die Reinigung von Abwasser sind nicht im Produktpreis inbegriffen, es handelt sich um externe Kosten, die auf Kosten der Allgemeinheit oder der Natur laufen, wenn das Abwasser einfach in den nächsten Fluss geschüttet wird (= Externalisierung der Kosten) Kapitel 4: Landwirtschaft Naturräumliche Voraussetzungen o Landwirtschaft: Bewirtschaftung von Boden und Viehzucht o Naturräumliche Voraussetzungen sind: - Topographie: Exposition, Höhenlage - Böden: Fruchtbarkeit, Beschaffenheit der Humusschicht - Klima: Temperaturschwankungen - Wasser: steigender Wasserverbrauch, verschmutztes Wasser Bewirtschaftungsformen o Subsistenzbewirtschaftung: extensive Bewirtschaftung des Bodens, Produktion von Food Crops für den Eigenbedarf, z.B. Alpwirtschaft o Marktorientierung: intensive Bewirtschaftung des Bodens, Produktion von Cash Crops für den regionalen oder globalen Markt o Dominierende Bewirtschaftungsformen: - Ackerbau - Viehzucht - Marktfruchtanbau Ackerbau o Wanderfeldbau: Waldstücke werden durch Brandrodung urbar gemacht, vorwiegend werden Knollenfrüchte gepflanzt, nach der Ernte wird das Feld verlassen und kann sich wieder erholen o Getreideanbau: bringt grosse Flächenerträge, gehört zu den wichtigsten Nahrungsmitteln o Reisanbau: man unterscheidet zwischen Trockenreisanbau, der tiefe Temperaturen und Trockenheit erträgt, und Nassreisanbau, der wasserbedeckt gehalten wird Viehwirtschaft o Nomadismus: Hirtenfamilie zieht mit Herde zu neuen Futterplätzen o Extensiv stationäre Viehwirtschaft: Beweidung in futterarmen Trockengebieten, in denen einem Rind viel Platz zustehen muss o Intensive Viehwirtschaft auf Grünlandbasis: In der Schweiz am verbreitetsten, Bewirtschaftung auf kleinerem Raum auf Wiesen o Massentierhaltung: Konzentration von sehr hohen Tierbeständen auf engem Raum Marktfruchtanbau o Spezialisierte Dauerkultur, bei dem die Erzeugnisse oft nur Cash Corps, also nicht für den Eigengebrauch, sind o Plantagen: einförmige Kulturlandschaft mit mehrjährigen Nutzpflanzen in Form von Monokulturen Wirkung von Monokulturen o Monokultur: Nutzungsform, bei der der Boden über Jahre durch dieselbe Kulturpflanzenart genutzt wird o Vorteile: - Grosse Erntemengen - Tiefe Produktionskosten - Einfacher Einsatz von Maschinen o Nachteile: - Boden verliert an Fruchtbarkeit, weil ihm immer dieselben Nährstoffe entzogen werden - Schädlinge und Krankheiten haben ein leichtes Spiel Bodendegradation und Belastung des Grundwassers o Bodendegradation: durch menschliche Eingriffe verliert ein Boden seine Eigenschaften o Desertifikation: Schädigung des Bodens durch anhaltende Degradation, ausserdem reichern sich immer mehr Schadstoffe im Boden an o Belastung des Grundwassers: Durch den Einsatz von Pestiziden werden die Grundgewässer weitreichend verschmutzt Schweizer Landwirtschaft o Die Schweizer Landwirtschaft produziert vor allem Lebensmittel mit einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung o Die Anzahl der Betriebe in der Schweiz nimmt stetig ab o Der Staat unterstützt die Landwirtschaft mit Subventionen und Direktzahlungen Gründe für Hunger o Wirtschaft: - Spekulationen auf Rohstoffpreise treiben Preise für Nahrungsmittel in die Höhe - Grosskonzerne kaufen das Land der Bauern auf (=Landgrabbing) - Globalisierung und Konkurrenzkauf - Biotreibstoffe wie Soja nehmen den Menschen ihre Grundnahrungsmittel weg - Armut und Ausbeutung der Arbeiter, Hungerlöhne - Zugang zu Bildung fehlt - Fehlende Infrastruktur und Verkehrswege o Umwelt: - Böden werden unfruchtbar durch z.B. Monokulturen (= Degradation) - Klimawandel, lange Dürreperioden - Überfischung der Weltmeere - Schlechte Lagerung der Lebensmittel wegen schlechter Infrastruktur - Ungleichberechtigung zwischen Mann und Frau, Frauen haben weniger Zugang zu Geld und Bildung - Palmöl o Gesellschaft: - Korruption, Politik interessiert sich vielleicht nicht so für die Bevölkerung - Menschen möchten nicht auf Fleisch verzichten - Krieg und Terrorismus - Bevölkerungswachstum in kurzer Zeit - Schlechte Verteilung der Konsumgüter Kapitel 5: Schwerpunkt Energie Fachbegriffe der Energie o Energie: Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu verrichten o Man unterscheidet zwischen: - Bewegungsenergie (kinetisch) - Wärmeenergie - Spannungsenergie - Lageenergie (potenziell o Energieerhaltungssatz: Energie kann nicht vermehrt oder vermindert werden, Energie kann lediglich umgewandelt werden. Somit bleibt die Gesamtenergie eines energetisch abgeschlossenen Systems erhalten. o Primärenergie: Natürlich vorkommende Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl o Sekundärenergie: Umwandlung der Primärenergie, z.B. Elektrizität und Benzin o Endenergie: Menge Sekundärenergie, die tatsächlich beim Endverbraucher ankommt o Graue Energie: Energie, die zur Herstellung eines Produkts aufgewendet wird o Erneuerbare Energie: Verbrauchte Vorräte ersetzen sich wieder, z.B. Holz, Wind o Nicht erneuerbare Energie: ersetzen sich erst nach sehr langer Zeit wieder, z.B. Kohle, Erdöl und Erdgas Energieverbrauch Schweiz o 4/5 der Primärenergie wird in die Schweiz importiert o Dank der günstigen Lage der Schweiz mit vielen Gewässern, ist der Anteil der Wasserkraft ungewöhnlich hoch o Hauptverursacher für die enorme Nachfrage an Energie ist der Strassenverkehr Energieverbrauch weltweit o Die Weltwirtschaft ist stark abhängig von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas, Stein- und Braunkohle o Doch die Ressourcen sind beschränkt und es werden grosse Mengen an CO 2 bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen frei Kernenergie o Durch Spaltung von Atomkernen des Stoffes Uran wird Wärme und Strahlung freigesetzt, die zu elektrischem Strom umgewandelt werden o Es entstehen radioaktive Abfälle, die für tausende von Jahren noch weiter Strahlung abgeben und deshalb sicher gelagert werden müssen o Aufgrund der radioaktiven Abfälle und vermehrter Unfälle möchte die Schweiz vom Atomstrom wegkommen Umweltfreundliche Energienutzung o Wärmepumpe: Entzieht der Umgebung Wärme, verdichtet diese und gibt sie in einen Raum ab o Wärme-Kraft-Kopplung: Gasmotoren erzeugen Strom, es entsteht Wärme aus dem Motorenöl, der Wirkungsgrad beträgt 90% o Solarthermie: Sonnenstrahlung wird gebündelt, Wasser wird dadurch erhitzt und treibt mit dem Wasserdampf eine Turbine an, erzeugt Strom o Solarelektrik: Sonnenstrahlung kann direkt in elektrischen Strom umgewandelt werden o Windkraftwerke: Windkraft kann direkt in elektrischen Strom umgewandelt werden Kapitel 6: Schwerpunkt Verkehr Entstehung von Verkehr o Verkehr: Raumüberwindung durch Personen o Gründe für Entstehung von Verkehr: 1. Verteilung von Rohstoffen im Raum (Arbeits- und Wirtschaftsverkehr) 2. Räumliche Trennung (Pendler- und Einkaufsverkehr) Gründe für Verkehrszunahme o Tertiärisierung: Durch Zunahme des Dienstleistungssektor gibt es mehr Geschäftsleute o Arbeitsteilige Produktion: Arbeitsschritte werden dort erledigt, wo sie am günstigsten sind o Höhere Einkommen und mehr Freizeit o Massenmotorisierung Verschiedene Verkehrsträger im Vergleich o Schienenverkehr: umweltfreundlichste Art der Fortbewegung, Hochgeschwindigkeitszüge werden im Personenverkehr verwendet, im kombinierten Verkehr wird die Eisenbahn mit dem Strassenverkehr kombiniert für den Gütertransport o Strassenverkehr: motorisierter Strassenverkehr trägt nicht alle Kosten, die er verursacht, Auswirkungen sind der hohe Energieverbrauch und Luftbelastung o Schiffsverkehr: Seeschifffahrt transportiert Industriegüter in Containern, durch tiefe Sicherheitsstandards und billige ausländische Seeleute werden Kosten tief gehalten, in Basel werden vor allem Erdölprodukte, Steinkohle, Metalle, Maschinen und Fahrzeuge verschifft o Flugverkehr: Kein Ende des Flugverkehr-Booms in Sicht, auch der Frachtflugbereich wächst, Flugverkehr ist umweltschädlichstes Transportmittel, Lärmbelastung steigt Verkehrspolitik der Schweiz o Verkehrspolitik: Interessenausgleich zwischen der Befriedigung von Verkehrsbedürfnissen und der Erhaltung der Lebensqualität im Lebens- und Wirtschaftsraum o Ziele der Schweizerischen Verkehrspolitik: - Umweltgerechter Verkehr - Finanzierbares und effizientes Verkehrssystem - Verkehrspolitik soll in den europäischen Rahmen eingebettet werden o Massnahmen zur Einhaltung der Ziele: - Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA): wer mehr fährt, zahlt auch mehr - Modernisierung der Bahninfrastruktur: BAHN 2000, NEAT-Netz, Gotthard-Tunnel - Bahnreform: Bahnen haben Flexibilität und können attraktivere Angebote machen - Bilaterales Landverkehrsabkommen Schweiz-EU - Verlagerungsgesetz und flankierende Massnahmen: verlagern den Gütertransport auf die Schienen Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) o Der Schwerverkehr verursacht hohe Allgemeinkosten, z.B. durch die Folge von Unfällen, Luftverschmutzung, Lärm etc. o Die LSVA bewirkt eine Kostenwahrheit und setzt das Verursacherprinzip durch: Wer viel fährt, bezahlt auch mehr o Die Kosten werden aufgrund der gefahrenen Kilometern und des Gewichts des Fahrzeugs berechnet Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT-Netz) o Hauptbestandteil ist der Ausbau der Infrastruktur, Ausbau der Lötschberg-Simplon- Achse, Ausbau der Gotthard-Achse und Integration der Ostschweiz o Im Personenverkehr wird die Schweiz in das europäische Hochgeschwindigkeitsbahnnetz integriert o Im Güterverkehr wir mehr Transportkapazität und -qualität geschaffen, sowie tiefere Betriebskosten für die Bahnen bewirkt BAHN 2000 o Ziel ist die Attraktivitätsverbesserung des öffentlichen Verkehrs, dank dem Knotenprinzip o Knotenprinzip: In wichtigen Verkehrsknoten kommen die Züge im Halbstundentakt an und fahren gleich weiter, so wird die Reisezeit verkürzt. Dies bedeutet maximale Anschlüsse und minimale Umsteigezeit o Ausserdem investieren Bahnen in moderne Rollmaterialien, wie z.B. Neigezüge und Doppelstockwagen Bahnreform o Führt zu mehr Wettbewerb und unternehmerischer Freiheit o Beinhaltet hauptsächlich den Abschied der Staatsbahn, also eine klare Trennung von politischen und unternehmerischen Funktionen Bilaterales Landverkehrsabkommen Schweiz-EU o Das Abkommen verstärkt die Integration der Schweiz in Europa o Die Schweiz hat erreicht, dass die EU die Ziele unserer Verkehrspolitik anerkennt o Der Marktzugang im Strassen- und Schienenverkehr ist nun wesentlich freier Kapitel 11: Raumplanung in der Schweiz Instrumente der Raumplanung o Raumplanung: Massnahmen, die zu einer geordneten Entwicklung des Raums beitragen, der knappe Boden soll haushälterisch genutzt werden o Ziel: Zersiedelung der Landschaft eindämmen und nachhaltige Raumentwicklung fördern o Die Raumplanung ist in der Bundesverfassung verankert. Bund, Kantone und Gemeinden teilen sich die Verantwortung (= Föderalismus) o Kantone erstellen Richtpläne, Gemeinden erstellen Nutzungspläne o Nutzungspläne: unterscheiden Bau-, Landwirtschafts- und Schutzzonen (Gemeinden) Fachbegriffe der Raumplanung o Bauzone: Land, das sich für Überbauungen eignet o Erschliessung: Bereitstellung der nötigen Infrastruktur für eine Grundstücknutzung, z.B. Strassen, Wasser, Strom, Gas etc. o Landschaftsschutzzone: Lebensräume für Pflanzen und Tiere, naturkundliche und kulturgeschichtliche Landschaften o Landwirtschaftszone: geeignetes Land für Landwirtschaft oder Gartenbau o Melioration: Massnahmen, um den ökonomischen Wert einer Landschaft zu erhöhen, z.B. durch einen Dammbau, zum Schutz vor Überflutungen o Umzonung: Ein Grundstück erhält eine neue Nutzungsbestimmung o Einzonung: Ein Grundstück wird zu der Bauzone dazugeschlagen o Auszonung: Ein Grundstück wird aus der Bauzone ausgeschlagen Gefahrenzonen o Heutzutage werden wieder vermehrt Gefahrenkarten erstellt o Gefahrenzone: Bei der Nutzung dieser Zone gibt es mögliche Risiken, z.B. das Risiko einer Überschwemmung Kapitel 7: Globalisierung – Prozesse und Entwicklungen Eigenschaften der Globalisierung o Globalisierung: Weltweite Vernetzung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kommunikation, Arbeitsteilung, Militär), Aufteilung der Produktion o Gründe für Globalisierung: - Extrem gesunkene Transportkosten - Abbauen von Handelshemmnissen - Tiefere Kommunikationskosten und verbesserte Technologien Homogenisierung / Mcdonaldisierung o Vereinheitlichung auf verschiedenen Ebenen durch die Globalisierung, z.B. vereinheitlichte Produktionsprozesse, weltweit ausgestrahlte TV-Programme, ähnliche Mode, Jugendliche hören auf der ganzen Welt die selbe Musik etc. Fragmentierung o Gegenbewegungen zur Homogenisierung, die zur Abgrenzung führen, z.B.: Regionen, die sich gegen den Einfluss der englischen Sprache wehren und ihre eigene Sprache wieder stärken Glokalisierung o Glokalisierung bezeichnet die gegensätzlichen Trends von zunehmender wirtschaftlicher, politischer und kulturellen Verflechtung einerseits und dem vermehrten Bedürfnis nach einer klar abgrenzbaren regionalen Identität andererseits. Z.B. die Chäs-Wochen im McDonalds in der Schweiz Entwicklungsphasen der Globalisierung o Keimphase: Kolonialisierung o Anfangsphase: Französische Revolution o Take-off-Phase: Vor dem ersten Weltkrieg, Imperialismus o Phase des Kampfs um die Vorherrschaft: Bis zum 2. WK, Kommunismus, Wirtschaftskrise, Etablierung der dritten Welt, Gründung der UNO o Unsicherheitsphase: Aufschwung der Nachkriegszeit, USA nimmt Führungsrolle ein o Konsolidierungsphase: ab 1995, wirtschaftlich mächtige Staaten bilden die Triage (Nordamerika, Westeuropa und Japan), sowie die Tigerstaaten (Singapur, Hong Kong, Taiwan, Südkorea) Kapitel 8: Bereiche der Globalisierung Weltwirtschaft o Seichte Integration: Ware wird innerhalb einer Nationalökonomie produziert und dann international exportiert o Tiefe Integration: Ware wird international produziert und dann international exportiert o Indikatoren für die Globalisierung der Märkte: - Verbesserung in der Telekommunikation - Beschleunigung der Kapitalströme - Schwellenländer exportieren immer mehr und setzen Industrieländer unter Druck o Freihandel: Freie internationale Austauschbeziehungen ohne staatliche Behinderungen wie Zölle, Verbote, Angebot und Nachfrage regeln den Handelsverkehr o Protektionismus: Schutz des Binnenmarkts vor ausländischer Konkurrenz Warum Aussenhandel betreiben? o Komparative Vorteile: Jedes Land spezialisiert sich auf das Produkt, das es im Vergleich zu einem anderen Produkt effizienter herstellen kann o Gütervielfalt und Massengüterproduktion o Wohlstandsgewinn durch Wettbewerb o Wohlstandsgewinn durch grösseren Informationsfluss Komparative Vorteile o Beispiel: Vergleich von Viehzucht und Ackerbau in Gunstland und Ödland Viehzucht total: Gunstland Ödland 100 Arbeitskräfte mit je 12 Kälbern 200 Arbeitskräfte mit je 3 Kälbern = 1'200 Kälber = 600 Kälber Viehzucht pro Person: Gunstland Ödland 12 Kälber pro Arbeitskraft 3 Kälber pro Arbeitskraft Das Verhältnis beträgt 4:1. Ackerbau total: Gunstland Ödland 60 Arbeitskräfte mit je 20 Getreidesäcken 60 Arbeitskräfte mit je 10 Getreidesäcken = 1'200 Getreidesäcke = 600 Getreidesäcke Ackerbau pro Person: Gunstland Ödland 20 Getreidesäcke pro Arbeitskraft 10 Getreidesäcke pro Arbeitskraft Das Verhältnis beträgt 2:1. o Gunstland hat gegenüber Ödland einen komparative Vorteil in der Viehzucht. Die Produktion könnte wie folgt gesteigert werden: Gunstland (nur Viehzucht) Ödland (nur Ackerbau) 160 Arbeitskräfte mit je 12 Kälbern 260 Arbeitskräfte mit je 10 Getreidesäcken = 1'920 Kälber = 2'600 Getreidesäcke o Der gemeinsame Handel bringt eine Mehrproduktion von 120 Kälbern und 800 Getreidesäcken Kritische Anschauung der komparativen Kostenvorteile o Abhängigkeit von gewissen Produkten o Produkte werden billiger, Konsument profitiert o Überall Produktevielfalt o Transportkosten werden nicht eingerechnet, es entstehen externe Kosten o Land mit der Stoffproduktion ist am längeren Hebel Chancen und Vorteile des Freihandels o Mehr Arbeitsplätze durch Exporte o Grösserer Absatzmarkt o Rohstoffbeschaffung o Steigerung des materiellen Wohlstands o Internationale Arbeitsteilung Risiken des Freihandels o Arbeitslosigkeit in einzelnen Branchen o Gefährdete Versorgungssicherheit bei Verzicht auf eigene Grundversorgung o Abhängigkeit von bestimmten Branchen o Den Weltmarktpreisen ausgeliefert sein Chancen und Vorteile des Protektionismus o Sicherung der Inlandproduktion o Schutz der einheimischen Wirtschaft Risiken des Protektionismus o Nicht konkurrenzfähige Branchen werden künstlich am Leben gehalten o Verbraucher zahlen höhere Preise o Einschränkung der Unternehmen Kapitel 10: Global Players Transnationale Unternehmen o Internationale Unternehmen: Schwerpunktbereich liegt im Heimatland, nur z.B. Verkauf findet im Ausland statt o Multinationale Unternehmen: Produktionsstätten befinden sich in zahlreichen Ländern, aller wird vom Heimatland aus koordiniert o Transnationale Unternehmen: Teilzentralen in mehreren Ländern Nichtstaatliche Organisationen (NGO) o Amnesty International, WWF, Greenpeace etc., sind oftmals Globalisierungsgegner Internationale Organisationen o Europäische Union (EU): sollte ein Gegengewicht zum Ostblock darstellen, Freizügigkeit aller EU-Bürger, damit diese sich innerhalb der EU frei bewegen können, der Euro ist die Buchwährung o Vereinte Nationen (UNO): Soll Konflikte vorbeugen, um Gräueltaten wie den zweiten Weltkrieg zu vermeiden. Wichtig ist der Sicherheitsrat, bestehend aus den Siegermächten des zweiten Weltkriegs und Atommächten. Der Sicherheitsrat hat die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens. o Welthandelsorganisation (WTO): Hat zum Ziel den Handel zu liberalisieren, Abbau von Handelshemmnissen wie Zölle und Steuern, weiteres Anliegen ist der Schult des geistigen Eigentums. Industrieländer, vor allem die USA, können sich immer wieder mit ihren Wünschen durchsetzen. o Europäische Freihandelsorganisation (EFTA): Bildet den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), in dem freier Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr gilt o G-8 und G-20: Zusammenschluss von Finanzminister und Präsidenten der Zentralbanken, behandeln in einem Forum vor allem landwirtschaftliche Themen Wir, Konsumenten und Konsumentinnen o Trends: Immer mehr konsumieren wir nach Trends o Labels: Markenbewusstsein steigt o Boykott: Stärkste Waffe der Konsumenten und Konsumentinnen Akteure der Globalisierung o Supranationale Integrationsräume o Transnationale Unternehmen o KMU’s o UNO und WTO o NGO’s o Konsumenten o Arbeitnehmer o Gemeinden und Regionen o Nationalstaaten Bevölkerung und Raum Kapitel 1: Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung Wichtige Begriffe o Bevölkerung: Gesamtheit aller in einem fest umgrenzten Gebiet lebenden Menschen o Demografie: Bevölkerungslehre, die den Ursachen und Wirkungen von Bevölkerungsveränderungen, wie Aufbau, Verteilung oder Wachstum, auf den Grund geht o Bevölkerungsgeographie: Räumliche Bevölkerungsverteilungen und -strukturen Messung der Bevölkerungsentwicklung o Formel zur Berechnung der Bevölkerung: Bevölkerung = Anfangsbevölkerung + (Geburtenrate – Sterberate) + (Einwanderer – Auswanderer) à Geburtenrate: Jährliche Lebendgeburten pro 1'000 Einwohner (Angabe in Promille) à Sterberate: Jährliche Todesfälle pro 1'000 Einwohner (Angabe in Promille) o Fertilitätsrate: Kinderzahl pro Frau, bei 2.3 Kindern pro Frau liegt das Nullwachstum (Bevölkerung bleibt konstant, wächst und schrumpft nicht) Gesetzmässigkeiten des Bevölkerungswachstums o Wachstum: absolute Zunahme o Wachstumsrate: relative Zunahme, Angabe in Prozent o Berechnung der Wachstumsrate: Geburtenziffer (Promille) – Sterbeziffer (Promille) = Wachstumsrate (Prozent) o Industrieländer: Geringes oder negatives Bevölkerungswachstum o Entwicklungsländer: Hohes Wachstum ist kennzeichnend o Lineares Wachstum: Zuwachs ist über die Zeit konstant o Exponentielles Wachstum: Zuwachsrate ist über die Zeit konstant (z.B. immer +10%) o Verdoppelungszeit = 0.7/Wachstumsrate à Je höher die Wachstumsrate, desto kürzer die Verdopplungszeit Kapitel 2: Bevölkerungsstruktur Altersstruktur o Entwicklungsländer: Mehr als die Hälfte der Einwohner ist unter 19 Jahre alt o Industrieländer: Überalterung der Gesellschaft, Abwanderung der jungen Menschen in die Städte = alte Landbevölkerung Geschlechtergliederung o Frauenüberschuss: - Auffällig im hohen Alter: Frauen haben höhere Lebenserwartung - Kriegsgebiete: Männer fallen an der Front, Anteil der Frauen nimmt dadurch zu o Männerüberschuss: - Bei der Geburt: Es werden 6% mehr Jungen zur Welt gebracht als Mädchen - Bevorzugung der Männer: z.B. in China, Mädchen werden öfters abgetrieben - Gastarbeiter: z.B. in Alaska oder Katar gibt es immer einen Männerüberschuss wegen den Gastarbeitern, die aus anderen Ländern kommen um zu arbeiten Darstellung der Altersstruktur der Bevölkerung o Bevölkerungspyramide: vereint Altersstruktur und Geschlechtergliederung Form Dreieck Dreieck mit Zwiebel Bienenkorb Urne breiter Basis Typisch für Entwicklungsland Entwicklungsland Schwellenland Industrieland Industrieland Eigenschaften -Hohe und -Sinkende Kinder- -Eingebrochene -Geburten- -Sehr tiefe gleichbleibende sterblichkeit Basis und Sterberate Geburtenrate Geburten- und -Hohe -Erfolg mit im Gleich- Sterberaten Geburtenrate Geburten- gewicht -Hohe -Drastisches kontrolle und -Sterblichkeit Sterblichkeit mit Wachstum der Familien- nimmt erst im zunehmendem Kinder und planung Alter zu Alter Jugendlichen Beispiel Indien Kenia Mexiko USA Japan o Altersaufbau Deutschlands: - Frauenüberschuss bei über 70-jährigen: Gefallene Männer im 2. Weltkrieg - Geburtenausfälle bei 80- und 65-jährigen: Ergebnisse harter Lebensbedingungen nach dem 2. Weltkrieg und Wirtschaftskrise - Viele Geburten bei 40- bis 55-jährigen: Babyboomer, besonders viele Kinder wurden in der Nachkriegszeit geboren - Geburtenausfälle bei 40-jährigen: Pillenknick, Erfindung der Anti-Baby-Pille im Jahr 1960 Kapitel 3: Weltbevölkerung gestern, heute und morgen Bevölkerungsverteilung o Arithmetische Bevölkerungsdichte: Einwohnerzahl / Fläche in km2 à Sagt eher wenig aus, da die Bevölkerungsverteilung innerhalb eines Landes nicht berücksichtigt wird, z.B. in Ägypten: o Physiologische Bevölkerungsdichte: Einwohnerzahl / landwirtschaftlich produktive Fläche in km2 o Beispiel zur Berechnung: Land Erebor hat eine Fläche von 25‘000 km2, wobei nur auf 75% der Fläche landwirtschaftliche Produktion möglich ist. Wie viele Menschen dürfen maximal in Erebor wohnen, damit die physiologische Bevölkerungsdichte 100 Menschen/km2 nicht überschreitet? 25'000 km2 x 75% = 18’750 18'750 x 100 = 1'875’000 o Hotspots der Weltbevölkerung: Ostasien, Südasien, Westeuropa, Nordosten der USA - Ostasien und Südasien: Hohe Bevölkerungsdichte aufgrund von Verknüpfung mit fruchtbaren Flussebenen für die Landwirtschaft - Westeuropa und Nordosten der USA: Hohe Bevölkerungsdichte aufgrund von Grossstädten Bevölkerungsexplosion o Bevölkerungsexplosion: in wenigen Jahrzehnten ist die Weltbevölkerung explosionsartig gewachsen o Warum die Bevölkerungskrise alle betrifft: - Armut führt zu Migrationsströmen - Hunger gefährdet die politische Stabilität Bevölkerungsentwicklung in Industrieländern o Demographischer Übergang: Typische Abfolge von Veränderungen in Geburten- und Sterberaten, Wandel vom Entwicklungsland zum Industriestaat: 1. Nach längerem Gleichgewicht sinkt die Sterberate 2. Geburtenrate sinkt dann ebenfalls etwas verzögert o Phasen des Demographischen Übergangs: 1. Frühe Gleichgewichtsphase: Viele Geburten, viele Todesfälle 2. Frühe Wachstumsphase: Starker Anstieg der Bevölkerungszahl durch verbesserte Lebensbedingungen (Beginn des demographischen Übergangs) 3. Späte Wachstumsphase: Bevölkerung wächst langsamer 4. Späte Gleichgewichtsphase: Bevölkerungswachstum bleibt praktisch aus 5. Übergang zu Bevölkerungsschrumpfung: Sterberate nimmt zur Bevölkerungsentwicklung in Entwicklungsländern o Bevölkerungsschere: Auseinanderklaffen der Geburten- und Sterberate o Bevölkerungsspirale: In Entwicklungsländern gibt es extrem viele junge Menschen, die wiederum potenzielle Eltern sind Bewältigung der Bevölkerungskrise o Mehr Wohlstand o Aufklärungskampagnen o Familienplanung o Women Empowerment o Auswanderung Kapitel 4: Disparitäten und Migration Disparitäten o Disparität: Ungleichheiten innerhalb einer Bevölkerung - Soziale Disparität: Bildungsunterschiede - Wirtschaftliche Disparität: Schere zwischen Armut und Reichtum - Räumliche Disparität: Unterschiede zwischen Regionen eines Landes o Mit folgenden Kennzahlen können räumliche Disparitäten gemessen werden: - BIP pro Kopf - Pro-Kopf-Einkommen - Arbeitslosenquote - Auswanderungsrate usw… o Wie können Disparitäten minimiert werden? - Umverteilungsmassnahmen, z.B. durch Steuern - Ausbau des Sozialsystems - Förderung von Chancengleichheit - Ausgleichende Regionalpolitik Migration o Migration: Ausführung einer raumgebundenen Bewegung, vorübergehender oder dauerhafter Wechsel des Wohnorts o Dimensionen der Migration: - Räumlich: Binnenmigration (= unkontrollierte Ausbreitung von Städten) oder transnationale Migration (= länderübergreifend) - Zeitlich: andauernd oder vorübergehend - Motivation: Freiwillig oder Zwangsmigration - Umfang: Einzel-, Gruppen- und Massenmigration Gründe für Migration o Push-Faktoren: abstossende Gesichtspunkte des Herkunftsgebietes o Pull-Faktoren: anziehende Aspekte der Zielregion o Migrationssysteme: Migrationsnetz über mehrere Generation, meistens wandern Menschen zu ihren Verwandten aus Kapitel 5: Merkmale der Stadt Bildung von Agglomerationen und Megastädten o Megastadt: Grossagglomeration mit mehr als 10 Mio. Einwohnern, z.B. Moskau, Istanbul o Stadt: In der Schweiz ist eine Stadt eine Gemeinde mit mehr als 10'000 Einwohnern o Agglomeration: Zusammenhängendes Gebiet mehrerer Gemeinden mit mindestens 20'000 Einwohnern, Merkmale einer Agglomeration sind: - Baulicher Zusammenhang im städtischen Siedlungsgebiet - Hohe kombinierte Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte - Überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung - Tiefer Landwirtschaftsanteil - Starke Pendlerverflechtung Megastädte und Urbane Korridore o Global Cities: Gesamtbevölkerung spielt keine Rolle, beherbergt hoch entwickelte Finanz- und Dienstleistungskomplexe o Metropolen: Bezeichnung von Städten, die auf einem Gebiet ausserhalb der Wirtschaft tätig sind, also Kulturmetropolen o Megalopolis: Grossraum um New York, gekennzeichnet durch Finanzzentren, Industrieballungen, dichtes Netz von Schnellstrassen o Urbane Korridore: Verschmelzung von Grossstädten in Entwicklungsländern, sogenannte Megaregionen Kapitel 6: Modelle und Theorien Kreise, Sektoren und Kerne o Kreis-Modell: unterscheidet den Central-Business-District, gehobene Wohnviertel, Industriezonen, Pendlereinzugsgebiete, z.B. Philadelphia o Sektoren-Modell: Gebiete gleicher Funktion scharen sich in der Form von keilförmigen Sektoren um das Stadtzentrum, Gründe dafür sind, dass Einwanderer sich in der Nähe ihrer Landsleute ansiedeln oder es unterschiedliche Lebensqualitäten innerhalb einer Stadt gibt, z.B. Mexico-City o Mehr-Kerne-Modell: Überlagerung verschiedener funktionaler Differenzierungen, sektoriell gegliederte ethnische Elemente Wichtige Begriffe zu den Stadtstrukturen o Urbanisierung: Verstädterung, Zunahme der Stadtbevölkerung, Zuwanderung der Landbevölkerung o Suburbanisierung: Zuwanderer aus dem ländlichen Raum ziehen nicht mehr in die Kernstadt, sondern in deren Peripherie o Reurbanisierung: Wiederbelebung der Innenstädte im Zuge von Stadterneuerungsmassnahmen o Gentrification: Ersatz einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen durch besser Verdienende nach der Wohnraumaufwertung durch Sanierung und Modernisierung Kapitel 7: Prozesse der Stadtentwicklung Zusammenrücken gleicher Funktionen o Funktionale Entmischung: Aus multifunktionalen Vierteln entstehen monofunktionale Gebiete, allgemeines Beispiel ist der Central-Business-District o Stadtflucht: immer mehr Menschen flüchten aus den Städten, z.B. wegen unbefriedigender Wohnqualität Von der Ökologie zur Nachhaltigkeit o Urban Farming: auf städtischen Restflächen werden Gemeinschaftsgärten angelegt o Siedlungsökologie: Förderung der Flora in einer Stadt Kapitel 8: Entwicklungsländer und Entwicklungszusammenarbeit Index des menschlichen Entwicklungsstands o Human Development Index HDI: Berücksichtigt Lebenserwartung, Bildung und Lebensstandard (BNE) eines Volks, an der Spitze steht Norwegen, am Ende der Liste Niger o Vergleich Industrie -und Entwicklungsland: Industrieland Entwicklungsland Lage in günstigen klimatischen Zonen Lage in klimatisch ungünstigen Zonen Hoher Energieverbrauch Niedriger Energieverbrauch Stabile politische Verhältnisse Unsichere politische Verhältnisse Verbot der Kinderarbeit Häufige Kinderarbeit Gute medizinische Versorgung Schlechte medizinische Versorgung Gute Ausbildungsmöglichkeiten Schlechte Ausbildungsmöglichkeiten Gute Wohninfrastruktur Hüttensiedlungen in Grossstädten Kapitel 9: Das Leben in Megastädten Wichtige Begriffe o Slums: Siedlungen, in denen mehr als die Hälfte der Einwohner in unzumutbaren Unterkünften ohne grundlegende Versorgungseinrichtungen leben o Favelas: Slums in Brasilien o Barrios: Slums in Venezuela o Informeller Sektor: lokal verankertes Gewerbe, bei dem die Arbeit nicht von Steuerbehörden erfasst wird o Gated Community: Abgeriegelte und bewachte Siedlungen für wohlhabende Bewohner o Metropolisierung: Bevölkerungskonzentration in einer einzigen Stadt des Landes, so leben z.B. 49% des griechischen Stadtbewohner in Athen Funktionieren im Alltag o In Megastädten ergeben sich die folgenden Probleme im Alltag: - Verkehrskollaps - Zugang zu Trinkwasser - Abfallbewirtschaftung