Ausbildung Handlungsfeld 1. PDF

Summary

This document outlines the rationale and objectives for company apprenticeships. It details how these initiatives provide competitive advantage, increase productivity, reduce recruitment costs, and create a positive company image. Further, the document reviews the various costs and benefits associated with apprenticeships, including compensation, training materials, and the eventual professional contributions from the trainees.

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**Handlungsbuch 1** **Gründe & Ziele der Ausbildung\ \ Warum entscheidet sich ein Unternehmen für die Ausbildung?\ ** 1. Wichtigster Grund ist, Wettbewerbsvorteil. Durch die Ausbildung ist eine eigne Nachwuchssicherung für Fachkräfte möglich mit der sich die Betriebe einen Vorteil auf den...

**Handlungsbuch 1** **Gründe & Ziele der Ausbildung\ \ Warum entscheidet sich ein Unternehmen für die Ausbildung?\ ** 1. Wichtigster Grund ist, Wettbewerbsvorteil. Durch die Ausbildung ist eine eigne Nachwuchssicherung für Fachkräfte möglich mit der sich die Betriebe einen Vorteil auf den Markt verschaffen können. Außerdem ist das für das Unternehmen ein Kostenersparnis, da Prozesse wie Rekrutierung und Einarbeitung wegfallen. 2. Azubis werden im Laufe der Ausbildung besser mit dem Betrieb identifizieren können. 3. Azubis können während der Ausbildung produktiver eingesetzt werden. Dadurch wird das Personal entlastet oder personelle Engpässe überbrückt. 4. Nach der Beendung der Ausbildung kann das Unternehmen ausgebildete Fachkräfte einstellen. Dadurch werden die Rekrutierungskosten sowie Einarbeitungskosten geringer. 5. Weniger Fehlbesetzung 6. Weniger Fluktuation (also der Personalwechsel im Unternehmen) 7. Eine Ausbildung verursacht eine Stabile Lohn-und Gehaltsstruktur. Dies liegt daran, dass externe Bewerber-innen bei einer neuen Stellung vergleichsweise deutlich mehr und ihr Gehaltsverhandeln als interne Mitarbeiter-innen. 8. Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und ein positives Unternehmensimage. **Wer entscheidet ob und wie viele Azubis eingestellt werden?** Die Entscheidung gehört zur Personalplanung. Das wird durch die Personalabteilung sowie Personalentwicklung durchgeführt. Diese entscheidet also, wie viele Auszubildene eingestellt werden. Dazu muss auch entschieden werden, in welche Abteilung die Azubis eingesetzt werden und wie Lange. (Ort+Zeit) **Was sind die Ziele einer Ausbildung?** Die berufliche Handlungsfähigkeit durch die Ausbildung zu erlernen. **Welche Kompetenzen und die dazugehörigen Schlüsselqualifikationen bilden neben der Fachkompetenz die Basis der Ausbildung für die Azubis?** **Sozialkompetenz:** wie Team-und Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktlösefähigkeit und Kritikfähigkeit. Beispielweise die Kommunikation und der Austausch mit Kollegen, Kunden, Vorgesetzten und in Teams. **Methodenkompetenz:** wie Analysefähigkeit und strategisches Denken, damit die Azubis komplexere Prozesse und neue Arbeitsschritte meistern können. Beispielweise, Problemlösefähigkeit, Zeitmanagement, Transferfähigkeit, Lerntechnik und Entscheidungstechniken. **Fachkompetenz:** ist abhängig von den Lernzielen der Ausbildung. Beispielweise sind die Schlüsselqualifikationen für Kaufleute Rechnen oder Umgang mit externen Anbietern. **Individualkompetenz:** wie Selbstvertrauen, Verantwortungsbewusstsein oder Eigeninitiative Motivation. Diese müssen alle Azubis für sich entwickeln, damit sie den Arbeitsalltag erfolgreich meistern können. **Wichtig ist,** dass Ausbilder/innen eine Erziehungs-und Ausbildungsauftrag haben, die Forderung all dieser Kompetenzen mit ihren zugehörigen Schlüsselqualifikationen umfasst. Die Ausbilder unterstützen die Azubis aktiv dabei, diese Kompetenzen und die entsprechenden Schlüsselqualifikationen erfolgreich zu entwickeln. **Kosten der Ausbildung** Die Kosten einer Ausbildung sind nicht so hoch. Es gibt einmal Kosten (Brutto) & Erträge und Nutzen. **Kosten (Brutto): dazu gehört z.B.,** 1. -Ausbildungsvergütung also das Gehalt der Azubis 2. -Lohnnebenkosten/ Sozialleistungen 3. -Ausbildungsmaterialien wie Lernbücher etc. 4. -Ausfallzeiten der Ausbilder: innen und Ausbildungsbeauftragten 5. -Kammergebühren wie z.B. Abschlussprüfungen der Azubis. 6. -Innerbetrieblicher Unterricht. **Erträge und Nutzen wie z.B.** 1. Reale Arbeitsaufträge die abgearbeitet werden und die Azubis Produktiv im Unternehmen eingesetzt werden. 2. Am Ende der Ausbildung gehören die Azubis zu den kompetenten Fachkräften. 3. Nachwuchssicherung 4. Geringe Einarbeitungszeit im vergleich zu einer neuen Einstellung. 5. Konkurrenzvorsprung, das heißt das Unternehmen verschafft einen zentralen Wettbewerbsvorteil. 6. Unabhängigkeit von dem Arbeitsmarkt, das heißt das Unternehmen kann je nach ihren Bedarf neue Leute ausbilden. 7. Imageverbesserung. **Bruttokosten -- Erträge = Nettokosten, dadurch minimiert sich die Kosten für das Betrieb insgesamt. Diese Kosten allerdings amortisieren sich bei Übernehme der Azubis.** **Mindestvergütung:** Seit Januar 2020 sieht das Berufsbildungsgesetz eine Mindestvergütung für neue abgeschlossene betriebliche und außerbetriebliche Berufsausbildungsverhältnisse vor. Damit soll die Berufsausbildung attraktiver gemacht werden. Bis jetzt sind die Ausbildungsbetriebe verpflichtet, eine angemessene Vergütung zu bezahlen, die mit fortschreitender Ausbildung mindestens Jährlich ansteigen muss**.** Eine Mindestvergütung darf nicht unterschritten werden. Ein Bild, das Text, Schrift, Screenshot, Reihe enthält. Automatisch generierte Beschreibung - **Bei Ausbildungsvertriebe ohne Tarifbindung darf die Ausbildungsvergütung nicht mehr als um 20% niedriger ausfallen, als die in einem einschlägenen Tarifvertrag festgelegte Vergütung. Selbst dann nicht, wenn die Ausbildungsvergütung über die gesetzliche Mindestvergütung liegt.** - **Bei einer Teilzeit Berufsausbildung darf die prozentuale Kürzung der Vergütung nicht höher ausfallen, als die prozentuale Kürzung der täglichen oder der wöchentlichen Arbeitszeit.** **Tarifverträge und betriebliche Regelungen** **Was ist ein Tarifvertrag?** Ein Tarifvertrag ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeberverbänden oder einzelnen Arbeitgeber und Gewerkschaften oder Vertreter der Arbeitnehmer. Er regelt grundsätzliche Rahmenbedingungen und Regelungen für Arbeitsverhältnisse und fördert die soziale Stabilität und den sozialen Dialog. **Wer schließt Tarifverträge ab?** Tarifverträge werden zwischen Arbeitgeberverbänden oder einzelnen Arbeitgeber und Gewerkschaften oder Vertreter der Arbeitnehmer geschlossen. **Welche grundlegenden Punkte regelt ein Manteltarifvertrag?** Ein Manteltarifvertrag regelt allgemeine Punkte wie Arbeitszeiten, Kündigungsfristen, Urlaubsansprüche, Probezeit, Lohn- bzw. Gehaltsgruppen und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. **Was ist der Unterschied zwischen einem Manteltarifvertrag und einem Lohn- und Gehaltstarifvertrag?** Ein Manteltarifvertrag enthält keine konkreten Regelungen zu Löhnen und Gehältern, sondern allgemeine Arbeitsbedingungen. Ein Lohn- und Gehaltstarifvertrag hingegen legt die konkrete Höhe der Bezahlung fest und wird meist jährlich neu verhandelt. **Was sind Flächentarifverträge?** Flächentarifverträge gelten für bestimmte Regionen oder Bundesländer und regeln die Arbeitsbedingungen für alle Unternehmen in dieser Region, die Mitglied im jeweiligen Arbeitgeberverband sind. **Was sind Firmen- und Haustarifverträge?** Firmen- und Haustarifverträge regeln die Arbeitsbedingungen eines einzelnen Unternehmens und können spezifische Anpassungen enthalten, die an die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens angepasst sind. **Was passiert, wenn ein Tarifvertrag ausläuft?** Nach Paragraph 4 TVG gelten die Rechtsnormen des ausgelaufenen Tarifvertrags weiter, bis sie durch neue Regelungen ersetzt werden. **Wer hat Anspruch auf tarifliche Leistungen?** Nur in einer Gewerkschaft organisierte Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf tarifliche Leistungen. In der Praxis gewähren jedoch viele Arbeitgeberdiese Leistungen meist allen Beschäftigten. **Welche Rechte haben Auszubildende im Zusammenhang mit Tarifverträgen?** Tarifverträge regeln die Ausbildungsvergütung, spezielle Arbeitszeiten und bestimmte Ausbildungsinhalte für Auszubildende. Sie können auch den Übergang in ein festes Arbeitsverhältnis nach der Ausbildung und die Freistellung für den Berufsschulunterricht regeln. **Dürfen Auszubildende streiken?** Ja, Auszubildende haben ein Streikrecht nach Artikel 9 des Grundgesetzes und dürfen streiken, wenn sie von ihrer Gewerkschaft dazu aufgerufen werden. Arbeitgeber dürfen Auszubildende dafür nicht bestrafen. **Wie wird ein Tarifvertrag allgemeinverbindlich?** Ein Tarifvertrag wird nach Paragraph 5 TVG für allgemeinverbindlich erklärt, wodurch er auch für nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer im jeweiligen Geltungsbereich gilt. Abweichungen sind nur zugunsten der Arbeitnehmer erlaubt. **Was ist eine Gewerkschaft?** Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung von Arbeitnehmer mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Sie handeln Tarifverträge aus und setzen sich für die Rechte von Arbeitnehmer und benachteiligten Gruppen ein. **Wie werden Tarifverträge bekannt gemacht?** Nach Paragraph 8 TVG müssen Arbeitgeber die anwendbaren Tarifverträge im Betrieb bekannt machen. **Was sind betriebliche Regelungen?** Betriebliche Regelungen beziehen sich auf die internen Vorschriften, Vereinbarungen und Richtlinien, die in einem Unternehmen beziehungsweise Ausbildungsbetrieb festgelegt werden **Was ist der Unterschied zwischen Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen?** Arbeitsverträge sind individuelle schriftliche Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, während Betriebsvereinbarungen kollektive Vereinbarungen zwischen der Unternehmensleitung und den Vertretern der Arbeitnehmer sind. **Was kann in einer Betriebsvereinbarung speziell für den Ausbildungsbereich geregelt werden?** Die Einarbeitung und Betreuung von Azubis mit der Benennung von Ausbilder,die während der gesamten Berufsausbildung unterstützend zur Seite stehen **Kann der Ausbildungsbetrieb dem Azubi Überstunden anordnen?** Grundsätzlich darf der Ausbildungsbetrieb dem Azubi keine Überstunden anordnen, es ist jedoch im Rahmen eines bestehenden Tarifvertrages oder einer Betriebsvereinbarung möglich. **Was können spezifische Ausbildungsinhalte und Ausbildungsziele in einer Betriebsvereinbarung sicherstellen?** Dass die Ausbildung im Betrieb den Anforderungen des Ausbildungsberufs entspricht und der betriebsspezifische Wissenstransfer stattfindet. **Was kann hinsichtlich der Prüfungen in einer Betriebsvereinbarung geregelt werden?** Die Unterstützung und Freistellung für die Vorbereitung auf Prüfungen **Was gehört zur Betriebsvereinbarung bezüglich der Übernahme von Azubis nach erfolgreichem Abschluss?** Die Festlegung der Kriterien und das Verfahren bezüglich der Übernahme von Azubis **Welche weiteren Inhalte können in Betriebsvereinbarungen festgelegt werden?** Verhaltenskodex, Kleiderordnung, Urlaubs- und Abwesenheitsregelungen, Sozialleistungen, persönliche Weiterbildung. **Vor -- und mögliche Nachteile der Ausbildung** **Vorteile**, - Berufliche Handlungsfähigkeit erwerben. - Theorie und Praxis: dadurch erhalten die Azubis wichtige Grundlagen und können diese auch anwenden. - Durch die erworbene Erfahrungen werden die Einstiegschancen nach Abschluss der Ausbildung stark erhöht. - Die Azubis erhalten eine Vergütung, was bei einer reinschulischen oder universitären Ausbildungen nicht gibt. **Für die Gesellschaft,** - Die Steuereinnahme werden erhöht, denn als ausgebildete Fachkraft nach der Ausbildung werden die Steuer -und sozialabgeben höher, was wiederum für Gesellschaft zugutekommt. - Senkung der Jugendarbeitslosigkeit. - Steigung der Qualifikationsniveau - Die Jugend wird in die Berufswelt integriert. **Nachteile,** - Ausbildungsbereitschaft lässt nach. - Ausbilder oder Ausbilderbeauftragten haben zu wenig Zeit im Arbeitsalltag. - Motivation sinkt. - Wenn die Azubis während der Ausbildung nicht ausreichend betreut, wertgeschätzt oder mit deren Aufgaben überfordert werden, dann werden sich schlechte Abschlüsse oder hohe Abbruch ergeben. - Fehlende Absprache zwischen der Schule und dem Betrieb ist auch ein Nachteil, wenn das nicht existiert. - Schwierigkeiten bei der Abbildung der Theorie durch die Schule, was den Betrieb benötigt. In dem Fall muss der Ausbildungsbetrieb dies ausgleichen. - Veraltete Lernmaterial, die sich nicht mehr nach den aktuellen Prüfungsanforderungen richten. **§1 BBiG: Ziele und Begrifflichkeiten der Berufsbildung** Die oben genannten Begrifflichkeiten werden in §1 des BBiG genauer beschrieben: **(1) Berufsbildung** im Sinne dieses Gesetzes sind die Berufsausbildungsvorbereitung, die Berufsausbildung, die berufliche Fortbildung und die berufliche Umschulung. **(2) Die Berufsausbildungsvorbereitung** dient dem Ziel, durch die Vermittlung von Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit an eine Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf heranzuführen. **(3) Die Berufsausbildung** hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln. Sie hat ferner den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen. **(4) Die berufliche Fortbildung** soll es ermöglichen, die berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten und anzupassen oder zu erweitern und beruflich aufzusteigen. **(5) Die berufliche Umschulung** soll zu einer anderen beruflichen Tätigkeit befähigen. **Das Schul -und duale System** **Für wen gilt die Schulpflicht in Deutschland ?** Die Schulpflicht gilt für alle Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrem Geschlecht, ethnische Herkunft oder sozialer Status. Die Vollzeitschulpflicht bildet die Grundlage für weiterführende Bildung und Ausbildung. Die Verletzung der Schulpflicht durch Eltern ist strafbar (Geldstrafen oder Gefängnis). **Wie ist das Schulsystem in Deutschland ?** ![](media/image2.png) **Welche Ziele hat die Vollzeitschulpflicht ?** 1. Persönliche Weiterentwicklung. 2. Förderung von Lese- und Schreibfähigkeiten. 3. Mathematische Kenntnisse. 4. Geografie. 5. Allgemeinwissen. 6. Entwicklung sozialer Kompetenzen wie Teamarbeit oder Kommunikation. **Welche Voraussetzungen für die Aufnahme einer Ausbildung gibt es ?** Für die Aufnahme einer Ausbildung muss nur die Vollzeitschulpflicht erfüllt sein. Es ist kein Schulabschluss nötig. Da das Schulsystem Ländersache ist, variiert die Dauer der Vollzeitschulpflicht von Bundesland zu Bundesland. Beispiele: In Baden-Württemberg und Bayern sind es 9 Jahre, in Berlin und Bremen 10 Jahre. in NRW müssen Jugendliche die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, bevor sie eine Ausbildung beginnen können. Diese beträgt in NRW 10 Jahre. **Welche Vorteile hat die allgemeine Schulpflicht ?** 1. Fördert gesellschaftliche Integration 2. Vermittlung von Werten wie Toleranz, Respekt, Gleichberechtigung. **Welche Gründe können von der allgemeinen Schulpflicht befreit werden ?** Medizinische und pädagogische Gründe **Was versteht man unter DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen) ?** Der deutsche Qualifikationsrahmen dient als Referenzrahmen, um verschiedene Qualifikationen auf nationaler und internationaler Ebene miteinander zu vergleichen und einzuordnen. Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Zahl enthält. Automatisch generierte Beschreibung **Wie ist das duale System ?** ![Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Zahl enthält. Automatisch generierte Beschreibung](media/image4.png) **Entwicklungsperspektiven im beruflichen Bildungssystem** **Was beeinflusst die Veränderungen im deutschen Bildungssystem ?** - Gesellschaftliche Veränderungen - Technologischer Fortschritte - Anforderungen Arbeitswelt **Was muss gemacht werden, damit das Bildungssystem dynamisch und kontinuierlich bleibt ?** 1. Schlüsselkompetenzen zur Vorbereitung auf qualifizierte Arbeitskräfte. 2. Überfachliche Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit, Problemlösung, unternehmerisches Denken und digitale Median. 3. Notwendigkeit von Anpassungen im Bildungssystem aufgrund stetiger Transformation. 4. Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung. **Was ermöglicht die Höherqualifizierte Berufsbildung ?** Die Höherqualifizierte Berufsbildung ermöglicht beruflich qualifizierten Menschen den Erwerb staatlich anerkannter Abschlüsse. **Welche Abschlüsse sind gesetzlich im BBIG verankert ?** - Meister: in - Fachwirt: in - Techniker: in **Welche Fortbildungsstufen gibt es ?** 1. **Geprüfte/r Berufsspezialist: in:** die unterhalb des Bachelor Niveaus angesiedelt ist. Die Rechtsgrundlage hier zu ist, **§ 53b BBIG.** Diese Bildungsstufe ist im Niveau 5 nach DQR. Die Mindestlernumfang sind 400 Stunden. 2. **Bachelor Professional:** - Mindestlernumfang 1.200 Stunden - Rechtsgrundlage **§ 53c BBIG.** - Niveau 6 nach DQR (wie das Niveau von Hochschul Bachelor. 3. **Master Professional:** - Mindestlernumfang 1.600 Stunden. - Rechtsgrundlage **§ 53d BBIG.** - Niveau 7 nach DQR (Tätigkeitsfelder wie Akademiker) **Was ist der Unterschied zwischen Fachgebundener Hochschulzugang und Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung ?** **Fachgebundener Hochschulzugang:** der fachgebundene Hochschulzugang ist möglich wenn, - Abgeschlossene Berufsausbildung - Mehrjährige Berufserfahrung - Oder gleichwertige Tätigkeit - Studium soll fachspezifisch sein und sich auf die berufliche Qualifizierung beziehen. **Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung:** der allgemeine Hochschulzugangsberechtigung ist möglich wenn, - Abschluss einer Aufstiegsfortbildung z.B. Meister: in, Techniker: in oder Fachwirt: in. **Sonstige beruflich Qualifizierte:** - Studium ohne Abitur: Teilweise möglich durch Zulassungsprüfung. - Nachweis über Berufsausbildung und Berufstätigkeit muss erbracht werden. **Erfüllung der Anforderungen garantieren nicht eine Studienzulassung !** **Außerdem sind die Zugangsbestimmungen in den Hochschulgesetzen und Rechtsverordnung der Bundesländer geregelt.** **Welche Vorteile gibt es durch die berufliche Bildung an Hochschulen ?** - Studierende erwerben nicht nur theoretisches Wissen, sondern entwickeln auch praktische Fähigkeiten und sind somit besser auf die Anforderungen des Arbeitslebens vorbereitet. - Unternehmen können zukünftige Fachkräfte frühzeitig identifizieren und ausbilden, was zur Reduzierung des Fachkräftemangels beiträgt. - Studierende sammeln wertvolle Erfahrungen, die ihre zukünftige Karriere befördern und ihren Lebenslauf aufwerten. - Absolventen beruflicher Bildungsprogramme sind oft gut positioniert, um direkt nach dem Studium in den Arbeitsmarkt einzusteigen. - Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen kann zur Entwicklung neuer Technologien und innovativer Lösungen sehr gut beitragen. **Überbetriebliche Ausbildung** **Was versteht man unter überbetriebliche Ausbildung ?** Die überbetriebliche Ausbildung ist eine Ergänzung zur dualen Ausbildung und dient dazu, Auszubildenden zusätzliche praktische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die im Ausbildungsbetrieb nicht oder nur unzureichend vermittelt werden können. Sie wird in speziellen Bildungszentren, sogenannten überbetrieblichen Bildungsstätten oder überbetrieblichen Ausbildungszentren (ÜAZ), durchgeführt. **Beispiele für überbetriebliche Ausbildungszentren** - **Handwerkskammern:** Viele Handwerkskammern betreiben eigene überbetriebliche Ausbildungszentren, in denen handwerkliche Berufe zusätzliche Schulungen erhalten. - **Industrie- und Handelskammern (IHK):** Auch die IHK bietet überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen an, vor allem für technische und kaufmännische Berufe. - **Berufliche Bildungszentren:** Spezielle Bildungszentren bieten Kurse und Schulungen für Auszubildende aus verschiedenen Branchen an. **Reglungen ÜBA (überbetriebliche Ausbildung)** - § 5 (6) BBIG bzw. § 26 (2) HWO (Handwerksordnung) - Ausbildungsordnung kann festlegen, dass Teile der Ausbildung extern durchgeführt werden. - Die Ausbildung findet in überbetrieblich Berufsbildungsstätten statt (ÜBS) - Diese Bildungsakademien oder Bildungszentren kommen im Handwerk zum Einsatz. - Sie übernehmen Ausbildungsinhalten, die Unternehmen nicht abdecken können. **Besondere Aufgaben der ÜBA** - Die Ausbildung wird an technischen Fortschritt angepasst werden. Z.B. hat der Ausbildungsbetrieb nicht die benötigten Maschinen, an denen der Azubi lernen soll muss der Umgang mit Ihnen überbetrieblich gelernt werden. - Die ÜBA soll außerdem Grundfertigkeiten und neuen Arbeitstechniken systematisch und rationell vermittelt werden. - Die Azubis haben in ÜBS die Möglichkeit an Prüfungsvorbereitungen teilzunehmen. - Große Industrie und Handlungsunternehmen können die Ausbildungsinhalte meistens in eignen Lernwerkstätten bzw. Akademien durchführen. Ob eine ÜBA oder Lehrlingsunterweisungen durchgeführt werden muss, das entscheidet die zuständige Kammer. **Inhalte und Finanzierung** - Die Unterweisungspläne der ÜBA werden durch Heinz-Piest-Institut an der Uni Hannover erstellt. In diesem Unterweisungsplan werden verschiedene Aspekte definiert wie, Schulungsdauer, Inhalte der Schulungstage sowie die integrative Bestandsteile (z.B. Qualitätsmanagement, Unfallverhütung). - Die Finanzierung wird durch den Ausbildungsbetrieb und oder die zuständige Kammer. Um die ÜBA zu finanzieren sind die Kammer berechtigt von den Mitgliedsbetrieben Gebühren einzufordern. - Der Ausbildungsbetrieb ist dafür verantwortlich, dass Azubis die ÜBS besuchen. **Beteiligte außerhalb des Unternehmens:** 1. **Zuständige Stellen:** Kammern wie beispielsweise die Industrie und Handlungskammer. Diese sind sehr wichtig, da sie nach § 32 BBIG die Ausbildung überwachen. 2. **Bundesinstitut für Berufsbildung:** hier stehen Verordnungen für das duale System und es wird stätig Forschung betrieben. Davon wiederum profitieren sowohl Schule als auch Betrieb. 3. **Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände:** Sie betreffen die Ausbildung wie Beispielsweise bei der Abstimmung zu Tarifverträgen. In diesen Ausschüssen wird auch über die Rahmenbedingungen der Ausbildung verhandelt wie Gehalt oder Übernahme nach der Ausbildung. 4. **Eltern der Azubis:** diese spielen auch bei minderjährigen Azubis eine Sonderrolle. Nach § 11 des BBIG sind die Erziehungsberechtigte verpflichtet, den Ausbildungsvertrag zu unterzeichnen. 5. **Fürsorgepflicht den Ausbildenden** nach § 14 BBIG. **Das Jugendarbeitsschutzgesetz -- JArbSchG** **Wen schützt das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) in erster Linie?** Das JArbSchG betrifft vor allem beschäftigte Personen unter 18 Jahren. **Gibt es im JArbSchG eine Regelung für volljährige Azubis?** Ja, **in §9 des JArbSchG** gibt es eine Regelung bezüglich der Berufsschule für volljährige Azubis. **Was ist das Hauptziel des JArbSchG?** Das Hauptziel des JArbSchG ist der Schutz der jugendlichen Arbeitnehmer vor Überbeanspruchung. **Was regelt §8 des JArbSchG?** **§8 des JArbSchG** regelt die Dauer der Arbeitszeit für jugendliche Arbeitnehmer. **Was wird in §9 des JArbSchG behandelt?** **§9 des JArbSchG** behandelt die Regelungen zur Berufsschule. **Welche Bestimmungen sind in §11 des JArbSchG enthalten?** **§11 des JArbSchG** regelt die Ruhepausen und Aufenthaltsräume für jugendliche Arbeitnehmer. **Was behandelt §19 des JArbSchG?** **§19 des JArbSchG** regelt den Urlaub für jugendliche Arbeitnehmer. **Welche gesundheitliche Betreuung und Nachuntersuchungen sind in den Paragraphen §32-46 des JArbSchG festgelegt?** Die Paragraphen **§32-46 des JArbSchG** enthalten Bestimmungen zur gesundheitlichen Betreuung und Nachuntersuchungen für jugendliche Arbeitnehmer. **Das Bundesurlaubsgesetz -- BurlG** **An wen richtet sich das Bundesurlaubsgesetz (BurlG) vorwiegend?** Das BurlG richtet sich vorwiegend an volljährige Angestellte. **Was sichert das Bundesurlaubsgesetz (BurlG) für Arbeitnehmer?** Das BurlG sichert den Mindesturlaub für Arbeitnehmer, einschließlich volljähriger Azubis. **Was regelt §3 des BurlG?** **§3 des BurlG** regelt die Dauer des Urlaubs. **Was wird in §5 des BurlG behandelt?** **§5 des BurlG** behandelt den Teilurlaub. **Welche Regelungen sind in den Paragraphen §7-9 des BurlG enthalten?** Die Paragraphen **§7-9 des BurlG** regeln den Zeitpunkt des Urlaubs und Vorkommnisse während des Urlaubs. **Was wird in §11 des BurlG geregelt?** **§11 des BurlG** regelt das Urlaubsentgelt. **Das Entgeltfortzahlungsgesetz -- EntgFG** **Was regelt das Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG)?** Das EntgFG regelt die Zahlung des Arbeitsentgelts an Feiertagen und im Krankheitsfall. **Welche Bestimmungen sind in den Paragraphen §2-3 des EntgFG enthalten?** Die Paragraphen **§2-3 des EntgFG** regeln das Entgelt an Feiertagen und im Krankheitsfall. **Was regelt §4 des EntgFG?** **§4 des EntgFG** regelt die Höhe des Entgelts im Krankheitsfall und an Feiertagen. **Welche Nachweispflichten sind in §5 des EntgFG festgelegt?** **§5 des EntgFG** legt die Nachweispflichten der Arbeitnehmer bei Krankheit fest. **Ausbildungsberufe auswählen** **Ausbildungsberuf Gemäß § 4 und § 5 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG)** **§ 4 BBiG - Begriff der Berufsausbildung** **Was wird in § 4 BBiG definiert?** **§ 4 BBiG** definiert den Begriff der Berufsausbildung. **Welche Gesetze regeln und strukturieren die Berufsausbildung gemäß § 4 BBiG?** Die Berufsausbildung wird durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder die Handwerksordnung (HwO) geregelt und strukturiert. **In welchen Ausbildungsberufen findet die Berufsausbildung gemäß § 4 BBiG statt?** Die Berufsausbildung findet in anerkannten Ausbildungsberufen statt. **Wer darf gemäß § 4 BBiG nur in anerkannten Ausbildungsberufen arbeiten?** Teilnehmer unter 18 Jahren dürfen nur in anerkannten Ausbildungsberufen arbeiten. **Warum ist die Anerkennung der Ausbildungsberufe wichtig?** Die Anerkennung der Ausbildungsberufe stellt sicher, dass die Ausbildung strukturiert und nach einheitlichen Standards geregelt ist, was die Qualität der Berufsausbildung gewährleistet. **§ 5 BBiG - Ausbildungsberuf** **Was definiert § 5 BBiG?** **§ 5 BBiG** definiert den Begriff des Ausbildungsberufs. **Was umfasst ein Ausbildungsberuf gemäß § 5 BBiG?** Ein Ausbildungsberuf umfasst eine zusammenfassende Bezeichnung für einen Beruf sowie dessen spezifische Tätigkeiten, die in einem Ausbildungsrahmenplan festgelegt sind. **Was bedeutet es, dass ein Ausbildungsberuf eine offiziell anerkannte Bezeichnung ist?** Es bedeutet, dass der Beruf im Rahmen des BBiG oder der HwO strukturiert und geregelt ist. **Welche Tätigkeiten und Fertigkeiten sind in einem Ausbildungsberuf enthalten?** Ein Ausbildungsberuf umfasst spezifische Tätigkeiten und Fertigkeiten, die in einem Ausbildungsrahmenplan festgelegt sind. **Was bildet die Grundlage für die Durchführung der Berufsausbildung in einem bestimmten Bereich?** Die spezifischen Tätigkeiten und Fertigkeiten, die in einem Ausbildungsrahmenplan festgelegt sind, bilden die Grundlage für die Durchführung der Berufsausbildung in diesem Bereich. **Was legt der Ausbildungsrahmenplan fest?** Der Ausbildungsrahmenplan legt die konkreten Inhalte und Ziele der Ausbildung fest. **Welche Inhalte werden im Ausbildungsrahmenplan definiert?** Der Ausbildungsrahmenplan definiert die theoretischen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten, die während der Ausbildung vermittelt werden müssen. **Haben alle Ausbildungsberufe den gleichen Ausbildungsrahmenplan?** Nein, jeder Ausbildungsberuf hat einen eigenen Ausbildungsrahmenplan, der die spezifischen Anforderungen und Qualifikationen für diesen Beruf definiert. **Welche Ausbildung benötigen wir ?** diese Frage ist wichtig, um zu wissen was brauchen wir überhaupt an Personal. Dafür muss man sich überlegen, welche Produkte und Dienstleistungen anbieten. Wenn im Kaufmännischen Bereich mehr Personal benötigt wird wie Beispielweise Kundenservice oder mehr Personal in Produktion oder Fertigkeit von Gütern. Sehr wichtig für diese Entscheidung ist die Bedürfnisse der Kundschaft. Unternehmensziele sind auch Ausschlagsgeben für diese Entscheidung. **Welche Auswahlkriterien werden für die Auswahl einer Ausbildung berücksichtigt ?** 1. Berufliche Anforderungen ermitteln, also was benötigt der Betrieb in Zukunft. Sobald dies feststeht muss dann die Betriebliche Anforderungen mit dem Ausbildungsrahmenplan verglichen werden. Wenn die Betriebliche Anforderungen mit dem Ausbildungsrahmenplan übereinstimmen, dann ist man auf dem richtigen Weg. 2. Überprüfung der Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Unternehmen an Azubis vermittelt werden können. 3. Eignung des Betriebs feststellen. **Was bedeutet Monoberuf ?** Der Begriff \"Monoberuf\" bezeichnet einen Ausbildungsberuf, der keine Spezialisierungen oder Fachrichtungen innerhalb des Berufsbildes hat. Das bedeutet, dass die Ausbildung in einem Monoberuf eine einheitliche und nicht in verschiedene Fachrichtungen unterteilte Ausbildung ist. ### Merkmale eines Monoberufs **Einheitliches Berufsbild:** - Der Monoberuf hat ein klar definiertes und einheitliches Berufsbild ohne Unterteilungen in spezielle Fachbereiche oder Schwerpunkte. **Ausbildung ohne Spezialisierung:** - Die Ausbildung in einem Monoberuf ist auf das gesamte Berufsbild ausgerichtet und vermittelt alle notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die für die Ausübung dieses Berufs erforderlich sind. - **Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement:** Dieser Beruf beinhaltet keine weiteren Spezialisierungen und die Ausbildung deckt alle relevanten Bereiche ab, die für die Tätigkeit im Büromanagement wichtig sind. - **Industriekaufmann/Industriekauffrau:** Auch hier gibt es keine Spezialisierungen innerhalb der Ausbildung, sondern es wird ein breites Wissen vermittelt, das in verschiedenen Bereichen der Industrie angewendet werden kann. Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung **Was versteht man unter Gestreckte Abschlussprüfung ?** Die gestreckte Abschlussprüfung ist ein Konzept innerhalb des deutschen dualen Ausbildungssystems, das darauf abzielt, die Belastung der Auszubildenden durch Prüfungen zu verteilen und eine praxisnähere Bewertung ihrer Fähigkeiten zu ermöglichen. Bei diesem Prüfungsmodell wird die Abschlussprüfung in zwei Teile aufgeteilt, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Ausbildung stattfinden. **BBIG § 48 (2)** **Welche Merkmale hat die gestreckte Abschlussprüfung ?** 1. **Zweiteilung der Prüfung:** - **Teil 1 der Prüfung:** Dieser Teil findet in der Regel in der Mitte der Ausbildungszeit statt und ersetzt die traditionelle Zwischenprüfung. Er trägt bereits zur Endnote der Abschlussprüfung bei. - **Teil 2 der Prüfung:** Dieser Teil findet am Ende der Ausbildungszeit statt und umfasst die restlichen Prüfungsinhalte. 2. **Gewichtung der Prüfungsteile:** 3. **Praxisnähe:** **Welche Vorteile hat einer gestreckten Abschlussprüfung ?** 1. **Entlastung der Auszubildenden:** 2. **Kontinuierliche Leistungsbewertung:** 3. **Erhöhung der Praxisnähe:** **Was ist das offizielle Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe?** Das offizielle Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe ist eine regelmäßig aktualisierte Liste, die anerkannte Berufe auflistet, in denen eine strukturierte berufliche Ausbildung angeboten wird. **Welche Ministerien sind an der Entwicklung und Erlassung der anerkannten Ausbildungsberufe beteiligt?** Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie oder die entsprechenden Fachministerien im Konsens mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. **Welche Informationen bietet das Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe?** Es bietet Informationen zur Ausbildungsdauer, den rechtlichen Grundlagen sowie zur Einordnung in die verschiedenen Niveaustufen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) bei Aus- und Fortbildungsberufen. **Welche zusätzlichen Vorgaben und Vorschriften finden sich im Verzeichnis?** Vorgaben für Weiterbildungen auf Bundes- und Kammer-Ebene, Vorschriften der zuständigen Behörden für die berufliche Ausbildung von Menschen mit Behinderungen, Regelungen zur Gleichstellung mit Österreich, Frankreich und den entsprechenden nationalen Bildungseinrichtungen, Anforderungen an die Ausbildereignung und die Eignung der Ausbildungsstätten. **Warum wird das Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe regelmäßig aktualisiert?** Um auf Veränderungen in Wirtschaft, Technologie und auf die Anforderungen der Arbeitswelt zu reagieren. **Wer verwaltet die jährlich veröffentlichte Liste der anerkannten Ausbildungsberufe?** Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) **Wie dient das Verzeichnis den Jugendlichen?** Es bietet grundlegende Informationen zu den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten sowie zu ihrem rechtlichen Rahmen und dient als Leitfaden für die Auswahl ihres beruflichen Wegs. **Ausbildungsordnung, Wahl- und Zusatzqualifikationen, Europass-Zeugniserläuterungen** **Was versteht man unter Ausbildungsordnung ?** Ausbildungsordnungen sind strukturierte und rechtlich bindende Dokumente, die die Grundlagen und Anforderungen für die Ausbildung in einem bestimmten Beruf festlegen. Sie werden im **§ 5 BBIG** geregelt und spielen ein wesentliche Rule im Berufsbildungssystem, insbesondere im Dualen Ausbildungssystem. **Welche Teile umfasst die Struktur der Ausbildungsordnungen ?** 1. Bezeichnung des Ausbildungsberufs wie z.B. Industrie Kauffrau. 2. Dauer der Ausbildung. 3. Spezifische berufliche Fähigkeiten, Kenntnisse und Qualifikationen 4. Strukturierte Darstellung der Ausbildungsinhalte, zeitlicher Verlauf der Ausbildung. 5. Anforderungen und Kriterien für Abschluss- bzw. Zwischenprüfung. **Welche Funktionen erfüllen die Ausbildungsordnung ?** 1. Hohes Qualitätssicherung, in dem klare Standards und Anforderungen festlegt. 2. Rechtliche Gültigkeit, die für ausbildende Betriebe und Azubis verbindlich sind. 3. Transparenz über die Ausbildungsinhalte. 4. Internationale Berufsanerkennung durch standardisiertes Format. **Welche Ziele haben die Ausbildungsordnungen ?** - Azubis erwerben erforderliche Qualifikationen und Fertigkeiten für Ihren Beruf. - Ausbildung ist auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. - Mobilität von Arbeitskräften innerhalb Europas durch vergleichbare Qualifikationen. - Flexibilisierung durch Wahl- und Zusatzqualifikationen. **Was wurde durch die Änderungen betrieblicher Strukturen und Arbeitsabläufe entstanden ?** - Entstehung neuer Berufe - Anpassung „alter" Berufe durch Wahlqualifikationen. **Was versteht man unter Wahlqualifikation ?** Wahlqualifikationen sind Differenzierungsmöglichkeiten innerhalb von Ausbildungsberufen. Die sind in der Ausbildungsordnung für jeden Beruf festgelegt. Beispiele, Chemieaboranten, Immobilien Kaufleute und Kaufleute für Büromanagement. **Welches Ziel haben die Wahlqualifikationen ?** - ohne Einarbeitungszeiten in zukünftigen Arbeitssituationen zu ermöglichen. Gleichzeitig. - Die Handlungskompetenz der Auszubildenden soll erhöht werden. - Vertiefung von Qualifikationen. **Welche Merkmalen haben die Wahlqualifikationen ?** - Kernaufgaben bleiben gleich. - Wahlqualifikation im letzten Drittel der Ausbildung. - Auswahl der Wahlqualifikationen erfolgt zu Beginn der Ausbildung. - Wird im Ausbildungsvertrag festgehalten. - Änderungen sind möglich. - Jeder Wahlqualifikationen muss min. 5 Monate absolviert werden. - Ausbildung erfolgt ausschließlich im Betrieb. - Betrieb muss Wahlqualifikation vermitteln können. - Betrieb wählt die Wahlqualifikation. **Was versteht man unter kodifizierte Zusatzqualifikationen ?** Die Zusatzqualifikationen werden in Ausbildungsordnungen integriert , sie gehen über dem Mindeststandard der Ausbildung hinaus und werden währenddessen vermittelt. Die Vereinbarung der Zusatzqualifikation wird im Ausbildungsvertrag festgehalten und im Ausbildungsplan dokumentiert. Diese Zusatzqualifikationen müssen **§ 49 BBIG** von der zuständigen Stelle geprüft und bescheinigt werden. Sie bilden zeitlich und inhaltlich separate Abschnitte innerhalb der Ausbildung. Kodifizierte Zusatzqualifikationen erhöhen die Attraktivität der Berufsausbildung. **Welche Schritte beinhaltet den Weg zu Zusatzqualifikationen ?** 1. Azubis soll mit Ausbilder: in die möglichen Zusatzqualifikationen besprechen. 2. Azubis sollen eine oder mehrere Zusatzqualifikationen auswählen, die zu ihrem Ausbildungsberuf passen. 3. Azubis sollen ihren individuellen Ausbildungsplan anpassen. 4. Azubis sollen ihren neunen Erkenntnisse und Fähigkeiten im Betrieb nutzen. 5. Anmeldung erfolgt gleichzeitig mit der Anmeldung zu der Abschlussprüfung. 6. Kosten übernimmt der Ausbildungsbetrieb. **Nenne ein Beispiel für Berufsübergreifende Zusatzqualifikationen.** Europäischer Computerführerschein oder Fremdsprachenkenntnisse. **Was versteht man unter nicht kodifizierte Zusatzqualifikationen ?** Die nicht kodifizierte Zusatzqualifikationen sind Qualifikationen, die nicht in Ausbildungsordnungen oder Gesetzestexten festgelegt. Sie können durch Weiterbildungen, Seminare, Schulungen erworben werden. Azubis müssen die Kosten selbsttragen. Förderung ist aber möglich. **Was versteht man unter Europapass Zeugniserläuterungen ?** - Schwierigkeiten beim Vergleich von Berufsabschlüssen in Europa - Bildungsstrukturen und Inhalte können variieren. - Zeugniserläuterungen sorgen für Verständlichkeit. - Verfügbar in Deutsch, Englisch und Französisch - Europapass Zeugniserläuterungen geben Einblick und Ausbildungen und Fähigkeiten europaweit. - Aufschluss über typische Branchen und Tätigkeitsbereiche der jeweiligen Berufsausbildung - Trägt zur Schaffung einer Vergleichbarkeit in Europa bei. - Erleichtert grenzüberschreitendes Lernen und Arbeiten. **Eignung des Ausbildungsbetriebes** **Was versteht man unter Ausbildender und Ausbilder: innen ?** Beispiel, Mark ist ein geprüfter Betriebswirt und führt seit 5 Jahren sein eignes Unternehmen. Seit 2 Jahren bietet ihr die Ausbildung zum Industriekaufmann bzw. zum Industriekauffrau an und ist damit ein Arbeitgeber und gleichzeitig Ausbildender. Neben Mark könnte ein Juristische Person sprich das Unternehmen ein Ausbildender sein. Nun möchte ihr sein Unternehmen mit einer eignen Produktion erweitern. Dazu benötigt er Mechanikerinnen, die in der Produktion arbeiten können. Auch hier möchte er Ausbildungsplätze anbieten. Da er aber fachlich als geprüfter Betriebswirt nicht geeignet ist, kann er selbst nicht als Arbeitgeber ausbilden. Damit jemanden für ihn die Ausbildung übernehmen kann, sucht der Mar einen geeignete Ausbilderin. Sie heißt Simone und sie ist Mechanikerin und übernimmt dann die Ausbildung für Mechanik im Unternehmen. Mark bleibt aber der Ausbildender, auch wenn er die Ausbildung nicht selbst durchführen kann. **Laut § 28 BBiG** darf der Ausbildende, wenn er nicht fachlich geeignet ist, nur Auszubildende einstellen, wenn er einen Ausbilder oder eine Ausbilderin mit der Berufsausbildung beauftragt. **Voraussetzungen für Ausbilder: in** 1. **Persönliche Eignung:** Man darf keine Vorstrafen in Bezug auf Kinder und Jugendliche haben. Weitere Info stehen in **§ 29 BBIG**. 2. **fachliche Eignung:** Berufsabschluss im Beruf, der ausgebildet werden soll oder man verfügt eine angemessene Berufserfahrung in diesem Beruf. Außerdem man besitzt eine Berufs- und arbeitspädagogische Fähigkeiten und kann die benötigten Kompetenzen wie das geforderte Wissen an die Azubis erfolgreich vermitteln. **§ 30 BBIG.** **Voraussetzungen für den Ausbildender: in** - Persönliche Eignung: gilt das gleiche wie bei dem Ausbilder. - Er muss als Arbeitgeber sicherstellen können, dass die berufliche Handlungsfähigkeit in dem Betrieb wirklich vermittelt werden kann. Das tut man, in dem der Ausbilder als ausgebildete Fachkraft hingezogen wird. **Nach § 27 (1) Nr. 2 BBIG muss die Zahl der Azubis in einem angemessenen Verhältnis zur Zahl der Ausbildungsplätze oder zur Zahl der Beschäftigten Fachkräfte stehen. Beispiel** ![Ein Bild, das Text, Schrift, Screenshot, Reihe enthält. Automatisch generierte Beschreibung](media/image6.png) Zu den Fachkräften zählen natürlich auch die Ausbilderinnen und die Ausbildungsbeauftragten. Die Eignung wird durch die zuständige Stelle, also Ausbildungsberater: innen der Kammer nach **§ 27 BBIG** festgestellt und überwacht. Die Ausbildungsbeauftragte unterstützen die Ausbilder: innen bei der Ausbildung der Azubis. Sie benötigen keinen Ausbilderschein. Dennoch ist eine persönliche und eine beschränkt fachliche Eignung im Sinne der Ausbilder: innen Eignungsvorordnung Voraussetzung. **Herstellung und Überwachung der Eignung** **Was versteht man unter betrieblichem Ausbildungsplan ?** In betrieblichen Ausbildungsplan stellt die Sachliche und zeitliche Gliederung, der zu vermittelnden Inhalte einen unverzichtbaren Grundpfeiler für die Ausbildungseignung dar. Dieser Plan bildet die Basis für geordnete und zielgerichtete Ausbildung in einem Unternehmen. Er definiert klare Lernziele, Lerninhalte und Lernprozesse, die einen Auszubildender während seiner Zeit im Betrieb durchlaufen wird. **Welche Aufgaben hat den Ausbildungsplan ?** - Der Plan bildet die Basis für geordnete und zielgerichtete Ausbildung in einem Unternehmen. - Er definiert klare Lernziele, Lerninhalte und Lernprozesse, die einen Auszubildender während seiner zeit im Betrieb durchlaufen wird. - Dient als Messlatte zur Einschätzung der Eignung eines Ausbildungsbetriebs. - Er gewährleistet, dass die Ausbildung den Anforderungen des jeweiligen Ausbildungsberuf entspricht. - Er ermöglicht effiziente Organisation der Ausbildung und stellt sicher, dass die Auszubildenden die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, um ihren Beruf erfolgreich auszuüben. - Er sichert die Qualität der Ausbildung. Er gewährleistet, dass die Azubis die notwendigen Kompetenzen entwickeln, um in ihrem zukünftigen Berufsumfeld erfolgreich zu agieren. **Welche Aufgaben haben die Ausbildungsberater: innen und Kooperationspartner: Innen ?** - Sie verfügen über tiefes Fachwissen und langjährige Erfahrung in Bezug auf die Anforderungen und Standards in der Berufsausbildung. - Sie klären die Fragen zur Ausbildung. - Sie kennen die rechtliche Rahmenbedingungen. - Sie beraten zu Fördermöglichkeiten. - Sie prüfen die Eignung von Unternehmen und überprüfen, ob die betrieblichen Voraussetzungen für eine Ausbildung gegeben sind. Wie z.B. Überprüfung der Betriebsstätte oder der Qualifikation der Ausbilder: Innen. - Sie führen Bedarfsanalysen durch, um die Anforderungen und Herausforderungen eines Unternehmen zu ermitteln. - Sie bieten eine praktische Unterstützung bei der Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsplan und die Umsetzung der Ausbildung. Dies kann die Anpassung von Arbeitsprozessen und -- Abläufen beinhalten, um die Ausbildung nahtlos zu integrieren. - Sie sind Vermittler im Falle von Konflikten. - Sie haben umfangreiche Netzwerke. - Die Kooperationspartner, sind als Verbundpartner: innen, um fehlende Inhalte zu vermitteln und bei Marketing und Akquise von Azubis zu unterstützen. **Wer ist für die Überwachung der Ausbildungsstätte und Ausbildenden zuständig ?** Die Eignung der Ausbildungsstätte und Ausbildenden sichert nach § 32 BBIG die zuständige Stelle. Sollten Mängeln in Bezug auf die Eignung festgestellt werden, so ist die zuständige Stelle befugt Ausbildungsbetriebe aufzufordern. **Welche Konsequenzen gemäß § 33 BBIG haben die Verstöße gegen die Anforderungen und Standards der Ausbildungseignung ?** 1. Schwerwiegender Verstoß kann zum Verbot des Ausbildens führen. 2. Unternehmen kann die Anerkennung als Ausbildungsbetrieb verlieren. **Wann kann ein Bußgeld verhängt werden nach § 101 BBIG ?** 1. Wenn ein Ausbildungsbetrieb seine Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Ausbildung nicht nachkommt wie z.B. unzureichende Zahlung der Ausbildungsvergütung oder der Verzicht auf die Vermittlung wichtiger Ausbildungsinhalte. 2. Wenn Ausbildende innerhalb des Unternehmens in diese Verstöße verwickelt sind, können sie persönliche Sanktionen wie Berufsverbote oder disziplinar Maßnahmen erleiden. 3. Verstöße können erheblichen Rufschaden für das Unternehmen bedeuten. Dies kann negative Auswirkungen auf Fachkräfteanwerbungen, Streichung oder Rückzahlung von Fördermitteln. **Außer- und überbetriebliche Ausbildung** Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung**Was versteht man unter Verbundausbildung ?** Unter Verbundausbildung versteht man, dass mehrere Betriebe sich zusammen schließen, um die geforderten Kompetenzen und Fähigkeiten vermitteln zu können. Nur so können alle Bereiche der Ausbildung für die Azubis abdecken. **§ 27 BBIG** Es gibt verschiedene Art von Verbunden wie z.B. 1. **Konsortium**: Ein Konsortium ist ein Zusammenschluss von mehreren Unternehmen oder Organisationen, die gemeinsam bestimmte Ziele verfolgen. Im Rahmen der Verbundausbildung bedeutet dies, dass mehrere Betriebe und eventuell auch Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, um die Ausbildung gemeinsam durchzuführen. Diese Partner koordinieren ihre Ausbildungsaktivitäten und teilen die Verantwortung für die Ausbildung der Auszubildenden. 2. **Auftrag**: Der Begriff \"Auftrag\" bezieht sich auf die spezifische Vereinbarung oder das Mandat, das den beteiligten Betrieben und Einrichtungen übertragen wird, um die Ausbildung gemeinsam durchzuführen. Dies kann formell durch Verträge geregelt werden, in denen die Pflichten und Rechte der beteiligten Partner definiert sind. 3. **e.V. (eingetragener Verein)**: Ein eingetragener Verein (e.V.) ist eine juristische Person des privaten Rechts, die in ein Vereinsregister eingetragen ist und bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllt. In der Verbundausbildung kann ein e.V. als Träger oder Koordinator fungieren, der die Zusammenarbeit der verschiedenen Betriebe und Einrichtungen organisiert und überwacht. Der Verein kann dabei als zentraler Ansprechpartner und Organisator agieren. 4. **Leitbetriebe**: Leitbetriebe sind in der Regel die Hauptakteure innerhalb eines Konsortiums. Sie übernehmen die Führungsrolle und koordinieren die Ausbildungsaktivitäten der anderen beteiligten Partnerbetriebe. Leitbetriebe sind oft größere oder spezialisierte Unternehmen, die über umfassende Ressourcen und Expertise verfügen und die Hauptverantwortung für die Ausbildung tragen. 5. **Partnerbetriebe**: Partnerbetriebe sind die Unternehmen, die zusammen mit dem Leitbetrieb und eventuell weiteren Partnern an der Verbundausbildung teilnehmen. Sie bieten Teile der Ausbildung an, die ihre speziellen Kompetenzen und Ressourcen nutzen. Partnerbetriebe arbeiten eng mit dem Leitbetrieb zusammen, um sicherzustellen, dass die Auszubildenden eine umfassende und gut koordinierte Ausbildung erhalten. **Was versteht man Teilzeitausbildung ?** Die Teilzeitausbildung ist eine Form der Berufsausbildung, bei der die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit reduziert ist, um es den Auszubildenden zu ermöglichen, die Ausbildung besser mit anderen Verpflichtungen oder persönlichen Umständen zu vereinbaren. Dies kann besonders für Auszubildende relevant sein, die beispielsweise Kinder betreuen, pflegebedürftige Angehörige versorgen oder gesundheitliche Einschränkungen haben. **§ 7a BBiG.** - Wöchentliche Mindestausbildungszeit sind 25 Stunden. - Keine Kürzung des Gehalts - Keine Verlängerung der Ausbildungszeit **Besondere Reglungen bei Mutterschutzgesetz- MuschG** - **§ 3 MuSchG**: Beschäftigungsverbot sechs Wochen vor der Geburt (freiwillige Arbeit möglich) und acht Wochen nach der Geburt (zwölf Wochen bei Früh- und Mehrlingsgeburten sowie bei behindertem Kind). - **§ 4 MuSchG:** Verbot von schweren körperlichen Arbeiten und Arbeiten mit gesundheitlichen Gefährdungen. - § 5 MuSchG: Arbeitszeitbeschränkungen (max. 8,5 Stunden täglich, 90 Stunden in einer Doppelwoche). - **§ 6 MuSchG:** Verbot von Nachtarbeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr, Sonn- und Feiertagsarbeit, mit Ausnahmen und besonderen Bedingungen. - **§ 7 MuSchG:** Anspruch auf bezahlte Freistellung für Stillzeiten (mindestens zweimal täglich 30 Minuten oder einmal täglich 60 Minuten, bei über acht Stunden Arbeitszeit zweimal täglich 45 Minuten oder einmal täglich 90 Minuten). - **§ 8 MuSchG:** Verbot von Mehrarbeit, Schichtarbeit und Akkordarbeit. - **§ 9 MuSchG:** Anspruch auf Freistellung für ärztliche Untersuchungen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft. - **§ 10 MuSchG:** Schutz vor Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz; Verpflichtung des Arbeitgebers zur Gefährdungsbeurteilung und Anpassung des Arbeitsplatzes. - **§ 11 MuSchG**: Schutz bei besonderen Gefährdungen; Verpflichtung des Arbeitgebers zur Anpassung oder Umgestaltung des Arbeitsplatzes. - **§ 12 MuSchG:** Umsetzung und Kontrolle der Schutzmaßnahmen durch die Aufsichtsbehörden. - **§ 15 MuSchG:** Möglichkeit der Verlängerung der Schutzfristen in besonderen Fällen (z. B. bei gesundheitlichen Risiken). - **§ 17 MuSchG**: Kündigungsschutz ab Bekanntgabe der Schwangerschaft bis vier Monate nach der Geburt, nur mit behördlicher Zustimmung kündbar. - **§ 19 MuSchG**: Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse und Arbeitgeberzuschuss zur Aufstockung auf das durchschnittliche Nettogehalt. **Vorbereitende Maßnahmen für die Berufsausbildung,** **Was ist die Berufsvorbereitung?** Die Berufsvorbereitung setzt an der Schnittstelle zwischen Schule und Berufsausbildung an und bietet Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen nicht direkt in eine Ausbildung einsteigen können, die Möglichkeit, sich durch berufsvorbereitende Praktika für einen Ausbildungsplatz in einem Unternehmen zu qualifizieren. **Welche Vorteile bietet die Berufsvorbereitung für Unternehmen?** - Die Berufsvorbereitung ermöglicht es Unternehmen, neue potenzielle Nachwuchskräfte für ihre Ausbildungsprogramme zu erschließen. - langfristig ihre Fachkräftebasis zu sichern. - zusätzliche Zielgruppen für die Ausbildung zu gewinnen. - und die Auswahl geeigneter Kandidaten sicherer zu machen, um die Abbruchrate in der Ausbildung zu reduzieren. **Wie kann die Berufsvorbereitung bei der Nachwuchsgewinnung helfen?** Durch die Berufsvorbereitung können Unternehmen zusätzliche Zielgruppen für ihre Ausbildung erschließen, was bei Problemen mit der Nachwuchsgewinnung von entscheidender Bedeutung sein kann. **Wie hilft die Berufsvorbereitung bei der Auswahl geeigneter Kandidaten?** Die Berufsvorbereitung bietet den Vorteil, dass Unternehmen die Jugendlichen über einen längeren Zeitraum im betrieblichen Umfeld kennenlernen können, was die Auswahl der geeigneten Kandidaten sicherer macht und somit möglicherweise auch die Abbruchrate in der Ausbildung reduziert. **Wie wirkt sich die Berufsvorbereitung auf Ausbildungsabbrüche aus?** Durch die Berufsvorbereitung können Unternehmen die Jugendlichen besser kennenlernen, was dazu beiträgt, falsche Vorstellungen über den gewählten Beruf und das Arbeitsleben zu vermeiden, und dadurch möglichen Ausbildungsabbrüchen entgegenzuwirken. **Was versteht man unter Einstiegsqualifizierung (EQ) ?**\ Die Einstiegsqualifizierung ist ein Bundesweites Gemeinschaftsprojekt zwischen Agentur für Arbeit und der Betrieben. Die EQ ist für die Bewerber: innen interessant, die kein Ausbildungsplatz bekommen haben. Die Bewerber können ein Betriebspraktikum von 6 bis 12 Monate absolvieren. Dabei erlernen sie auch im Betrieb die Fachspezifische uns soziale Kompetenzen. - EQ ist nur Vollzeit möglich - In Teilzeit (20h/Woche) nur möglich bei Kindern oder Pflege von Angehörigen. **Welche Vorteile hat den Betrieb durch EQ ?** - Die Teilnehmer (Azubis) besser kennenzulernen. Dadurch können potenzielle Azubis leichter gefunden werden. - Engagement für Junge Menschen zeigen, dadurch kann das Image von dem Unternehmen positiv steigern. - Falls ein Azubi übernommen wird, kann die EQ für die Ausbildung angerechnet werden und damit die Ausbildung gekürzt werden. **§ 8 BBIG.** - Das Programm wird durch die Agentur für Arbeit gefordert. Das heißt der Betrieb muss nicht die vollen Kosten tragen. **Welche Vorteile haben die Teilnehmer durch EQ ?** - Die Teilnehmer können die EQ dazu nutzen, um sich zu beweisen. So erhöhen sich die Chancen nach Beendigung des Praktikums eine Ausbildungsstelle zu bekommen. - Die Azubis können durch das Praktikum den Beruf näher kennenlernen und ein besseres Bild davon machen. - Der Übergang in die Ausbildung fällt dann der Azubis leichter durch die EQ - Erforderlich ist auch das durch das Praktikum ein Zertifikat und Zeugnis erstellt wird. **Was versteht man unter Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB) ?** BVB wird ebenfalls von der Agentur für Arbeit angeboten. Der Unterschied zu EQ liegt daran, dass das eine Kombination aus Bildungsmaßnahmen und mehreren integrativen Praktika ist. Das heißt es gibt keinen karierenden Hauptbetrieb. - Dauer 10 Monate - 18 Monate bei Menschen mit Behinderung **Welche Vorteile hat die BVB ?** - Hilft die Teilnehmer bei der Entscheidungsfindung. - Durch die Bildungsmaßnahmen erhalten die Teilnehmer Fachliche Grundkenntnisse. - Die soziale Kompetenz wird geschult, die sehr wichtig für eine Ausbildung ist. - Voraussetzungen für eine Ausbildung werden verbessert. **Welche weitere Maßnahmen gibt's denn sonst ?** Berufsvorbereitung (BVJ): Fachlicher 1-Jähriger schulischer Bildungsgang, für jugendliche ohne Schulabschluss. Kann aber nicht angerechnet werden. Berufsgrundbildungsjahr (BGJ): Staatliche Maßnahme für jugendliche mit Schulabschluss, die keine Ausbildungsstelle bekommen haben. Die berufliche Grundbildung kann für die Ausbildung angerechnet werden. Berufsausbildungsvorbereitung für Menschen mit Behinderung: Findet bei der Agentur für Arbeit statt und werden über das **BBIG §64-66** geregelt. Dort steht, dass die Verhältnisse von Menschen mit Behinderung in der Ausbildung berücksichtig werden müssen. Dies betrifft die sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung. Berufsschule: Die Berufsschule bereitet die Schüler auf die Fachbildung vor und kann deshalb in die Ausbildung angerechnet werden. Praktika: dies wird am meisten von den Betrieben als Schnupperlehre angeboten. Die Praktikant: innen lernen den Betrieb und den Beruf kennen und erhalten eine Bescheinigung, die für die Bewerbungen benutzt werden kann. In der Berufsausbildungsvorbereitung sieht die BBIG die Vermittlung von Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit durch inhaltliche und zeitliche abgegrenzte Lerneinheiten vor. Dies sollte Qualifizierungsbausteine erreicht werden**. BBIG § 69** **Was sind die Qualifizierungsbausteine ?** - Sie strecken sich aus Lerneinheiten aus Tätigkeitsbereich aus einem Ausbildungsberuf - Sie richten sich auf die Vermittlung von Grundlagen. - Die sollen typischer Anforderungen des Ausbildungsberufes erkennen lassen. Die Qualifizierungsbausteine wurden durch Expert: innen aus Fachverbänden, Bildungseinrichtungen, ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) sowie ZWH (Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk) entwickelt. Das Konzept der Qualifizierungsbausteine verzahnt die Berufsvorbereitung besser mit der Berufsausbildung. **Assistierte Ausbildung** **Welche Schwierigkeiten gibt's bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen ?** 1. keine geeigneten Bewerber: innen. 2. Fähigkeiten stimmen nicht überein. 3. Organisatorischer und administrativer Aufwand. An dieser Stelle kommt die assistierte Ausbildung ins Spiel. **Welches Hauptziel hat die assistierte Ausbildung ?** - Sie unterstützt jüngere Menschen ohne Schulabschluss bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. - Ausbildungsabbrüche zu verhindern - Einen reibungslosen Ausbildungsverlauf gewährleisten. **Von wem wird die assistierte Ausbildung finanziert und durchgeführt ?** Die assistierte Ausbildung wird von der Agentur für Arbeit finanziert und wird von Bildungseinrichtungen durchgeführt. **Welche Aufgaben hat die assistierte Ausbildung ?** - Koordination des Unterstützungsbedarfs. - Vereinbarungen mit den zuständigen Kammern und Berufsschule sowie die Vermittlung bei Konflikten. **Welche Phasen hat die assistierte Ausbildung ?** 1. Phase: - Berufsorientierung, bei der die individuellen Kompetenzen der Teilnehmer ermittelt werden. - Danach erfolgt ein intensives Bewerbungstraining, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. - Durchführung einer betrieblichen Praktika, um praktische Erfahrungen zu sammeln. - Nachhilfe und Unterstützung zur Bewältigung des Alltags. - Unterstützung bei der Ausbildungssuche. 2. Phase: - Konzentriert sich auf die eigentliche Ausbildung und die Arbeit im Betrieb. Dazu gehört. z.B. Vorbereitung auf die Prüfungen. - Unterstützung bei Sprach- und Lernschwierigkeiten. - Sozialpädagogische Betreuung. - Hilfe bei Organisation und Durchführung der Ausbildung. - Kompetenztraining. Sodass Bereiche wie Kommunikation, Selbstpräsentation abdeckt und sozial Fähigkeiten zu stärken. - Unterstützung nach dem Abschluss der Ausbildung. **Allgemeine Info zur assistierten Ausbildung:** - Der Ablauf der assistierte Ausbildung ist gleich wie eine normale Ausbildung. - Die Forderung der assistierten Ausbildung basiert auf die gesetzlichen Bestimmungen **§§74-75a SGB (Sozialgesetzbuch) III** **Mitwirkende in der Berufsausbildung** **Was ist ein Ausbildender und welche Verantwortung trägt er?\ **Ein Ausbildender ist ein Ausbildungsbetrieb, ein Arbeitgeber oder eine Institution, die eine Ausbildung anbietet und die Verantwortung für die Vermittlung der Ausbildungsinhalte trägt. **Wer kann ein Ausbildender sein und was bietet er an?\ **Ein Ausbildender kann ein Ausbildungsbetrieb, ein Arbeitgeber oder eine Institution sein und bietet eine Ausbildung an. **Welche Inhalte vermittelt ein Ausbildender?\ **Ein Ausbildender vermittelt die Ausbildungsinhalte. **Wer führt die Ausbildung durch und welche Aufgaben haben hauptamtliche Ausbilder?\ **Die Ausbildung wird durch beauftragte Ausbilder durchgeführt. Hauptamtliche Ausbilder betreuen ausschließlich Auszubildende, verfügen über tiefes Fachwissen und Erfahrung in ihrem Beruf, und leiten an, vermitteln Kenntnisse und entwickeln Fertigkeiten der Auszubildenden. **Wer sind die verschiedenen Akteure in der Ausbildung und welche Aufgaben haben sie?**\ Die Ausbildung wird von hauptamtlichen und nebenamtlichen Ausbildern durchgeführt, wobei nebenamtliche Ausbilder nach § 28 (3) BBIG nur persönlich geeignet sein müssen. Ausbildungsbeauftragte sind Fachkräfte aus Fachabteilungen. **Welche Rolle spielt der Betriebsrat in der Ausbildung?** - Der Betriebsrat vertritt die Interessen der Arbeitnehmer. - nimmt die Rechte der Azubis wahr. - schützt deren Interessen und sorgt für faire Bedingungen. **Was sind die Aufgaben von Ausbildungsbeauftragten?** - **Einführung:** - Informieren der Mitarbeiter. - Arbeitsplatz einrichten. - Einführungsgespräche führen, Lernziele besprechen und informelle Regeln klären. - **Umsetzung der Ausbildungsinhalte:** - Fachlich relevante Aufgaben auswählen. - Praxisbezogene Arbeitsaufträge erteilen. - Lernerfolgskontrolle und Feedback. - Ausbildungsnachweise kontrollieren. - **Beurteilungsgespräche:** - Rückmeldung über erbrachte Leistungen und Verhalten. - Aufschluss über aktuellen Ausbildungsstand und persönlichen Fortschritt des Azubis. - **Zusammenarbeit:** Mit anderen Fachabteilungen und Ausbildungsbeauftragten. **Welche Anforderungen gibt es an das ausbildende Personal?** - Fachliche und pädagogische Fähigkeiten. - Teamfähigkeit. - Kommunikationsfähigkeit. - Zeitmanagement und Arbeitsorganisation. - Umgang mit digitalen Tools wie digitale Whiteboards, Tablets, VR-Brillen, Lernmanagementsysteme, Apps, digitale Planungs- und Kommunikationsmittel, digitale Kalender, Videokonferenzen, Projektmanagement-Tools, Online-Anwendungen. - Digitale Kommunikation mit Azubis über E-Mail, Chats und Foren. **Welche verschiedenen Rollen übernehmen Ausbildungsbeauftragte?** - **Unterweiser-in/Fachexpertin:** Vermitteln vorgegebener Ausbildungsinhalte und Delegieren von Inhalten an andere Mitarbeitende. - **Fachkraft:** Erledigung eigener Aufgaben. - **Vertrauensperson:** Unterstützung bei Problemen, Sorgen und Nöten. - **Coach:** Förderung von Selbsteinsicht und Lösungswegen. - **Lernprozessbegleiter: in:** Ermöglichen des Lernens statt Belehren und Unterstützung bei der Kompetenzentwicklung. - **Berater: in:** Berücksichtigung individueller Wünsche, Bedürfnisse und Probleme, Besprechen von Lernzielen und Unterstützung beim Steuern des eigenen Lernprozesses. **Welche persönliche Funktion haben Ausbildungsbeauftragte und welchen Nutzen ziehen sie daraus?** - **Direkter Nutzen:** - Auszubildende sind produktiv, packen mit an und entlasten. - Bringen neue Ideen und Perspektiven mit ein. - Arbeit mit jungen Menschen macht Spaß. - Persönliche Weiterentwicklung. - Erste Führungserfahrungen sammeln. - **Indirekter Nutzen:** - Nachwuchskräfte ausbilden. - Übernahmekandidaten frühzeitig sichern. - Rekrutierungs- und Einarbeitungskosten einsparen. - Risiko der Fehlbesetzung minimieren. - Gesellschaftsbeitrag leisten. **Welche Mitbestimmungsrechte hat der Betriebsrat in Bezug auf die Ausbildung?** **Betriebsrat:** stellt sicher, dass die Ausbildung fair gestaltet ist und den gesetzlichen Bestimmungen entspricht **Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats:** - Zustimmung zum betrieblichen Ausbildungs- und Versetzungsplan **(§ 98 BetrVG)** - Widerspruch oder Forderung zur Abberufung einer Person, die mit der Leitung der betrieblichen Berufsausbildung betraut ist **(§ 98 BetrVG)** - Mitbestimmung bei Arbeitszeiten, Pausenregelungen und anderen Arbeitsbedingungen **(§ 87 BetrVG)** - Mitbestimmung bei Personalfragebögen, wie z.B. Einstellungs- oder Beurteilungsbögen **(§ 94 BetrVG)** - Mitbestimmung bei der Einstellung von Auszubildenden **(§ 99 BetrVG)** - Mitbestimmung bei der Festlegung von Auswahlrichtlinien für die Einstellung von Auszubildenden **(§ 95 BetrVG)** **Coaching und Lernprozessbegleitung** **Wie hat sich die Rolle vom Unterweiser zur Lernprozessbegleiter** **entwickelt?** - **Früher:** Reine Wissensvermittlung - **Heute:** Lernprozessbegleiter **Beispiel:** Ein Lernprozessbegleiter fördert das selbstgesteuerte Lernen und die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen wie Teamarbeit und Selbstregulierung. **Welche Aufgaben haben moderne Lernprozessbegleiter ?** - **Erkennen Bedürfnisse und Lernstile der Auszubildenden**: Als Lernprozessbegleiter passt man seine Methoden an den bevorzugten Lernstil eines Auszubildenden an, sei es visuell, auditiv oder kinästhetisch. - **Vermitteln Fachwissen**: ein Lernprozessbegleiter erklärt komplexe technische Konzepte verständlich und praxisnah. - **Fördern kritisches Denken**: Lernprozessbegleiter stellt gezielte Fragen, die Azubis zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. - **Problemlösungsfähigkeiten**: Lernprozessbegleiter gibt Azubis Aufgaben, bei denen sie eigenständig Lösungen finden müssen. - **Entwicklung von Schlüsselkompetenzen**: Lernprozessbegleiter organisiert Gruppenprojekte, um die Teamarbeit und Selbstregulierung der Azubis zu fördern. **Welche verschiedenen Rollen übernehmen Lernprozessbegleiter ?** - **Mentor: in:** Persönliche Unterstützung, teilt Erfahrungen, gibt Ratschläge, hilft bei der beruflichen Entwicklung, fördert persönliche Entfaltung - **Tutor: in:** Individuelle Nachhilfe, Beantwortung von Fragen, Unterstützung bei Problemlösung - **Berater :in:** als Berater unterstützt Azubis bei der Auswahl geeigneter Kurse und berät in Bildungs- und Karrierefragen. - **Evaluierer: In:** Fortschritt der Auszubildenden bewerten, regelmäßig Feedback zur Leistung und Entwicklung geben - **Coach:** Helfen, Ziele zu setzen, Strategien zur Zielerreichung entwickeln, Fortschritt verfolgen, Selbstreflexion fördern, motivieren **Wie arbeiten Ausbilder als Coach?** - Gemeinsam Ziele definieren, unterstützen auf Augenhöhe, um Lösungen zu erarbeiten, definiertes Ziel erreichen - Einsatz von Coaching: Verhaltensweisen reflektieren, Lernstrategien entwickeln, Lernhindernisse überwinden, das Lernen lernen, Vorbereitung für Präsentationen, Kundengespräche und Prüfungen, Klärung beruflicher Ziele, Konfliktlösung**.** **Was sind Merkmale eines guten Coaches?** 1. Ausgeprägte Sozialkompetenz. 2. gute Beobachtungsgabe 3. Empathie. 4. regt zum lösungsorientierten Denken an. 5. Beziehung ist wichtig. 6. regelmäßiges Feedback. 7. ausgeprägte Methodenkompetenz**.** **Was beinhaltet das Modell zur individuellen Kompetenzentwicklung durch Lernprozessbegleitung?** Entdeckendes und selbstgesteuertes Lernen, Lernsituationen entwickeln und die Lösung begleiten. **Was sind die 6 Phasen der Lernbegleitung?** 1. **Lernbedarf feststellen**: Ein Lernprozessbegleiter identifiziert, welche Kenntnisse und Fähigkeiten der Azubi benötigt. 2. **Lernwege klären**: Ein Lernprozessbegleiter bespricht mit dem Azubi die möglichen Wege, um die Lernziele zu erreichen. 3. **Lernen vereinbaren**: Ein Lernprozessbegleiter und der Azubi vereinbaren konkrete Lernziele und -methoden. 4. **Lernen aufbereiten**: Ein Lernprozessbegleiter bereitet Materialien und Aufgaben vor, die dem Azubi helfen, die Lernziele zu erreichen. 5. **Lernprozess begleiten:** Ein Lernprozessbegleiter unterstützt den Azubi kontinuierlich während des Lernprozesses. 6. **Lernen reflektieren**: Ein Lernprozessbegleiter reflektiert mit dem Azubi den Lernprozess und die erzielten Fortschritte. **Warum spielt das Selbstlernkompetenz heutzutage eine enorme Bedeutung ?** Aufgrund der rasanten technologischen Entwicklung wie der Digitalisierung **Was versteht man unter selbstgesteuertem Lernen?** Selbstgesteuertes Lernen bedeutet, dass die Auszubildenden die Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen und diesen selbst lenken. **Welche Aspekte bestimmen die Auszubildenden beim selbstgesteuerten Lernen?** Die Auszubildenden bestimmen Lernziele, Lernort, Lerntempo, Lernquellen und Methoden. **Warum ist selbstgesteuertes Lernen für viele Auszubildende eine Herausforderung?** Für viele Auszubildende ist selbstgesteuertes Lernen eine Herausforderung, weil sie bisher eher fremdgesteuert gelernt haben. **Welche neue Aufgabe haben Ausbildungsbeauftragte im Kontext des selbstgesteuerten Lernens?** Ausbildungsbeauftragte haben die Aufgabe, die Selbstlernkompetenzen der Auszubildenden zu fördern. **Wie unterstützen Ausbildungsbeauftragte die Auszubildenden beim selbstgesteuerten Lernen?** Sie beraten die Auszubildenden in Fragen der Planung, Durchführung und Evaluation von Lernprozessen. **Diversity** **Was bedeutet \"Diversity\"?** Diversity bedeutet \"Vielfalt\" und bezieht sich auf ein organisatorisches und gesellschaftspolitisches Konzept, das einen bewussten und wertschätzenden Umgang mit Vielfalt, Individualität und Verschiedenheit im beruflichen Alltag fördert. Es zielt darauf ab, Minderheiten nicht auszugrenzen und vielfältige Sichtweisen und Erfahrungen als Potenziale zu begreifen und zu nutzen. Eine vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit ist hierfür wichtig. **Was ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)?** Das AGG dient als Grundlage für Diversity-Management und legt verschiedene Merkmale wie Ethnie, Alter, sexuelle Orientierung usw. zugrunde. Es besagt unter anderem, dass Bewerber nicht aufgrund dieser Merkmale abgelehnt werden dürfen. Dies hat zur Folge, dass Stellenanzeigen nun oft für \"m/w/d\" (männlich/weiblich/divers) ausgeschrieben sind. **Die Kategorien der Diversität:** 1. **Alter:** - Generationenkonflikte in der Zusammenarbeit aufgrund unterschiedlicher Wertesysteme und Erfahrungen. - Leistungsfähigkeit älterer Menschen kann abnehmen. - Ziel ist, Wege zu finden, wie sich verschiedene Generationen ergänzen können. 2. **Ethnien und Nationalitäten:** - Volksgruppen unterscheiden sich durch kulturelle, historische, religiöse oder sprachliche Eigenschaften. - Unterschiedliche Ansichten und Herangehensweisen können zu Spannungen führen. - Herausforderung besteht darin, sich aufeinander einzulassen. 3. **Geschlecht und geschlechtliche Identität:** - Chancengleichheit für Männer, Frauen und diverse Geschlechter. - Anerkennung, dass nicht alle Menschen sich eindeutig als Mann oder Frau identifizieren (z.B. intersexuelle Personen). - Geschlechtliche Identität hat keinen Einfluss auf die Arbeitsleistung. 4. **Sexuelle Orientierung:** - Beschreibt, zu welchem Geschlecht sich eine Person hingezogen fühlt (heterosexuell, homosexuell, bisexuell, asexuell). - Menschen mit \"ungewohnter\" sexueller Orientierung haben oft leidvolle Erfahrungen gemacht. - Sexuelle Orientierung sollte kein Thema am Arbeitsplatz sein, es sei denn, die Person outet sich öffentlich. 5. **Körperliche und geistige Fähigkeiten:** - Schwerbehinderung kann durch viele Faktoren verursacht werden (z.B. Krebserkrankung, künstliches Bein, Schwerhörigkeit). - Psychische Belastung betroffener Menschen ist oft hoch. - Besondere Regelungen für Menschen mit Schwerbehinderung, z.B. mehr Urlaubsanspruch. 6. **Religion und Weltanschauung:** - Tiefe Überzeugungen und Werte sind oft mit starken Emotionen verbunden. - Gegenseitiger Respekt ist hier besonders wichtig. 7. **Soziale Herkunft:** - Besonders relevant in der Personalbeschaffung. - Jugendliche aus sozial schwachen Familien haben oft Nachteile im Bildungs- und Berufsweg. - Unternehmen sollten Wege finden, diesen Jugendlichen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen und ihre individuellen Fähigkeiten zu entdecken. **Ausbildung für Menschen mit Behinderung** **Laut § 64 BBIG bzw. §42p HWO** sollen Menschen mit Behinderung auch in anerkannten Ausbildungsberufen ausgebildet werden. In § 65 (1) BBIG bzw.§42q (1) HWO (Nachteilsausgleich) ist geregelt, dass Menschen mit Behinderung für Prüfungen einen Nachteilsausgleich beantragen können. Dadurch wird die Prüfung soweit angepasst, dass die Behinderung für die Prüfungsteilnehmer Einschränkung darstellt. Das könnte Beispiel sein, - Mehr Zeit für die Prüfung - Mehr oder längere Pausen - Eine mündliche statt einer schriftlichen Prüfung. - Eine Hilfsperson, die aufgrund der Prüfungssprache die Aufgaben erklärt. - Technische Unterstützung z.B. in Form von Sehhilfen. - Eine Vertrauensperson oder ein Gebärdensprachdolmetscher. **Laut § 65 (2) BBIG bzw. § 42q (2) HWO** sind Menschen mit Behinderung auch dann zur Abschlussprüfung zugelassen, wenn folgende Voraussetzungen nicht erfüllt sind: - Teilnahme an vorgeschriebenen Zwischenprüfungen bzw. Abschlussprüfung Teil 1 - Führen des schriftlichen Ausbildungsnachweises - Den Eintrag des Berufsausbildungsverhältnisses in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse. **Besondere gesetzliche Reglungen** **§ 66 BBIG bzw. § 42r HWO:** - Neue Ausbildungsreglungen werden getroffen, wenn aufgrund der Behinderung eine Ausbildung nicht möglich ist. - Außerdem werden individuelle Ausbildungsinhalte aus Inhalten anerkannter Ausbildungsberufe entwickelt. **Berufsausbildungsvorbereitung** **§ 68 (1) BBIG bzw. § 42t (1) HWO:** - Für Lernbeeinträchtigte oder soziale benachteiligte Personen, deren Entwicklungsstand eine erfolgreiche Ausbildung noch nicht erwarten lässt. - Inhalte, Art, Dauer und Ziele müssen den Jeweiligen Erfordernissen des genannten Personenkreises entsprechen und durch sozialpädagogische Betreuung begleitet werden. **§ 69 (1) BBIG bzw. § 42u (1) HWO:** - Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit durch inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Lerneinheiten. **Kündigungsschutz:** Laut § 168 SGB IX sind Schwerbehinderte Menschen genießen einen besonderen Kündigungsschutz. Bei Kündigung muss das Integrationsamt zustimmen. **Förderung und besondere Maßnahmen:** **Welche Aufgaben hat das Berufsbildungswerk ?** - Betreut junge Menschen mit Behinderung und verhilft ihnen zu einem Berufsabschluss. - Berät Ausbildungsbetriebe - Bietet mit Ausbildungsbetrieben verzahnte Ausbildungen an **Welche Aufgaben hat das Integrationsamt ?** - Berät Ausbildungsbetriebe - Fördert Behinderungsbedingte Anpassungen am Arbeitsplatz - Beauftragt den Integrationsfachdienst: Integrationsfachdienst unterstützt schwerbehinderte Menschen bei der Teilhabe am Arbeitsleben. **Welche Aufgaben hat das Bundesagentur für Arbeit ?** - Berät Ausbildungsbetriebe und Menschen mit Behinderung. - Ermöglicht eine Einstiegsqualifizierung. - Ermöglicht eine assistierte Ausbildung. Hier bekommen die Menschen Beratung und Unterstützung vor wie bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und während der Ausbildung wie z.B. eine Nachhilfe organisieren. **Ausbildung in Zeiten von Corona** **Welche Herausforderungen hat die Corona-Pandemie für Unternehmen und Betriebe gebracht?** Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen und Betriebe vor neue Herausforderungen gestellt, wie vorübergehende Schließungen, Kurzarbeit und Homeoffice. **Können Auszubildende in Kurzarbeit gehen?** Kurzarbeit ist für Auszubildende zunächst unzulässig. **Dürfen Auszubildende im Homeoffice arbeiten?** Auszubildende sollten möglichst nicht im Homeoffice arbeiten, es sei denn, es ist aufgrund der Corona-Pandemie und besonderer Umstände notwendig. **Was passiert, wenn Berufsschulen geschlossen sind?** Wenn die Berufsschulen geschlossen sind, müssen die Auszubildenden im Ausbildungsbetrieb erscheinen. **Was muss der Ausbildungsbetrieb tun, wenn der Unterricht online fortgeführt wird?** Der Ausbildungsbetrieb muss die Auszubildenden freistellen und ihnen die Möglichkeit geben, am Distanzunterricht teilzunehmen. **Was passiert, wenn kein ausbildendes Personal vor Ort ist, aber die Ausbildung aufrechterhalten werden muss?** Der Betrieb muss sicherstellen, dass die Ausbildung weiterhin möglich ist, indem z.B. digitale Lernangebote oder Versetzungen in andere Abteilungen erfolgen. **Welche Rechte haben Auszubildende im Homeoffice?** Auszubildende haben kein Anrecht auf Homeoffice, es sei denn, es gibt eine Sonderregelung mit dem Ausbildungsbetrieb. **Was muss sichergestellt werden, wenn Auszubildende im Homeoffice arbeiten?** Es muss sichergestellt werden, dass eine digitale Kommunikation umsetzbar ist und die Auszubildenden mit der nötigen Technik ausgestattet sind. **Welche Verpflichtungen haben Ausbildungsbetriebe während der Kurzarbeit?** Ausbildungsbetriebe sind verpflichtet, die Ausbildung weiter aufrechtzuerhalten und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor Kurzarbeit für Auszubildende angeordnet werden kann. **Welche Fürsorgepflicht haben Ausbildungsbetriebe gegenüber Auszubildenden mit besonderen Gefährdungen?** Betriebe dürfen Sonderregelungen mit Auszubildenden vereinbaren, wenn aufgrund von Vorerkrankungen besondere Gefährdungen bestehen, gemäß der Fürsorgepflicht nach § 14 BBiG. **Was passiert, wenn Auszubildende aus Angst vor einer möglichen Ansteckung der Ausbildung fernbleiben?** Auszubildende dürfen nicht ohne Zustimmung des Ausbildungsbetriebes der Ausbildung fernbleiben, außer es gibt besondere Gefährdungen aufgrund von Vorerkrankungen. **Wie lange haben Auszubildende Anspruch auf ihre volle Ausbildungsvergütung bei Kurzarbeit?** Auszubildende haben laut § 19 BBiG mindestens sechs Wochen Anspruch auf die volle Ausbildungsvergütung, abhängig von Tarifverträgen oder anderen Vereinbarungen können diese Fristen länger sein. **Was ist die Verpflichtung des Ausbildungsbetriebs während der Freistellung für den Online-Unterricht?** Der Ausbildungsbetrieb muss sicherstellen, dass die Auszubildenden die notwendige Technik haben und Lernräume zur Verfügung stehen. **Welche Maßnahmen können Betriebe ergreifen, um die Ausbildung trotz Kurzarbeit fortzusetzen?** Betriebe können Lernangebote wie Webinare, E-Learnings und Sprachkurse anbieten oder Auszubildende in andere Abteilungen oder Ausbildungswerkstätten versetzen. **Welche Verpflichtung haben Auszubildende, wenn sie freigestellt sind für den Online-Unterricht?** Auszubildende sind verpflichtet, die vom Ausbildungsbetrieb zur Verfügung gestellte Zeit zum Lernen zu nutzen, gemäß § 13 BBiG. **Wie sollten Ausbilder/innen im Homeoffice mit Auszubildenden kommunizieren?** Es sollten klare Arbeitsanweisungen gegeben werden und regelmäßiger Kontakt sowie digitale Ausbildungstreffen und feste Zeiten für Telefongespräche vereinbart werden. **Was sind die Voraussetzungen, dass Auszubildende im Homeoffice arbeiten können?** Es muss eine digitale Kommunikation sichergestellt sein, und Auszubildende müssen mit der nötigen Technik ausgestattet werden. **Wie kann der Ausbildungsbetrieb den Ausbildungsablauf bei Kurzarbeit verändern?** Der Ausbildungsablauf kann so verändert werden, dass bestimmte Lerninhalte anderen vorgezogen werden. **Was kann der Ausbildungsbetrieb tun, wenn keine Präsenzbetreuung möglich ist?** Der Betrieb kann digitale Lernangebote anbieten oder die Auszubildenden in andere Abteilungen versetzen. **Welche rechtliche Grundlage regelt die Freistellung von Auszubildenden bei online fortgeführtem Unterricht?** Die Freistellung regelt sich nach § 9 Absatz 1 des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) bzw. § 15 Absatz 1 BBiG. **Was passiert, wenn Berufsschulen geschlossen sind und kein Unterricht in Präsenz stattfinden kann?** Die Auszubildenden müssen im Ausbildungsbetrieb erscheinen, außer der Unterricht wird online fortgeführt. **Welche Maßnahmen muss ein Betrieb ergreifen, bevor er Auszubildende in Kurzarbeit schickt?** Alle Möglichkeiten zur Fortsetzung der Ausbildung müssen abgewogen und ausgeschöpft werden, erst dann kann Kurzarbeit für Auszubildende angeordnet werden. **Welchen Anspruch haben Auszubildende, wenn sie in Kurzarbeit geschickt werden?** Nach mindestens sechs Wochen Anspruch auf volle Ausbildungsvergütung können Auszubildende Kurzarbeitergeld von der Arbeitsagentur erhalten. **Was sollte der Betrieb tun, wenn ausbildendes Personal nicht vor Ort ist?** Der Betrieb muss die Ausbildung weiterhin sicherstellen, indem andere Abteilungen oder digitale Lernangebote genutzt werden, um die Ausbildung aufrechtzuerhalten. **Warum ist Homeoffice für Auszubildende grundsätzlich nicht ideal?** Weil Ausbilder/innen Auszubildende nicht ordnungsgemäß über Distanz anleiten und Arbeitsergebnisse vernünftig überprüfen können. **Welche Ausnahmeregelungen können für gefährdete Auszubildende getroffen werden?** Betriebe können Sonderregelungen vereinbaren, wenn besondere Gefährdungen bestehen, gemäß der Fürsorgepflicht nach § 14 BBiG. **Wichtige Änderungen im Berufsbildungsgesetz** **Welche Änderungen traten im Januar 2020 im Berufsbildungsgesetz in Kraft?** Viele neue Änderungen traten im Januar 2020 im Berufsbildungsgesetz in Kraft, die die duale berufliche Bildung modernisieren und stärken. **Wie ist die berufliche Bildung im Vergleich zu einem Studium eingestuft?** Die berufliche Bildung befindet sich nun auf Augenhöhe mit einem Studium. **Was entfällt bei der Teilzeitberufsausbildung?** Die Einschränkung der Teilzeitberufsausbildung auf Ausnahmefälle entfällt. **Kann die Berufsausbildung in Teilzeit absolviert werden?** Ja, die Berufsausbildung kann komplett in Teilzeit oder für einen begrenzten Zeitraum absolviert werden, wenn Ausbildende und Auszubildende sich einig sind. **Muss die Vereinbarung über Teilzeitberufsausbildung vertraglich geregelt werden?** Ja, die Vereinbarung über Teilzeitberufsausbildung muss vertraglich geregelt werden. **Gibt es einen Rechtsanspruch auf Teilzeitausbildung?** Nein, es besteht kein Rechtsanspruch auf die Teilzeitausbildung. **Wie hoch darf die Kürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit sein?** Die Kürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit darf nicht mehr als 50 Prozent betragen. **Wie lange kann die Dauer der Teilzeitberufsausbildung maximal verlängert werden?** Die Dauer der Teilzeitberufsausbildung kann sich höchstens bis zum Eineinhalbfachen der Dauer der Vollzeitausbildung verlängern. **Kann die Ausbildungsdauer über die Höchstdauer hinaus verlängert werden?** Ja, auf Verlangen der Auszubildenden verlängert sich die Ausbildungsdauer auch über die Höchstdauer hinaus bis zur nächsten möglichen Abschlussprüfung. **Kann der Antrag auf Eintragung des Berufsausbildungsvertrages mit einem Antrag auf Verkürzung der Ausbildungsdauer verbunden werden?** Ja, der Antrag auf Eintragung des Berufsausbildungsvertrages kann mit einem Antrag auf Verkürzung der Ausbildungsdauer verbunden werden. **Welche Ausbildungsmaterialien muss der Ausbildungsbetrieb kostenlos zur Verfügung stellen?** Der Ausbildungsbetrieb muss Werkzeuge, Werkstoffe und Fachliteratur kostenlos zur Verfügung stellen, soweit sie für die Ausbildung und Prüfung notwendig sind. **Wie sind erwachsene und minderjährige Auszubildende bei der Freistellung und Anrechnung des Berufsschulunterrichts gleichgestellt?** Erwachsene und minderjährige Auszubildende sind bei der Freistellung und Anrechnung des Berufsschulunterrichts nunmehr gleichgestellt. **Dürfen Auszubildende vor einem vor 09:00 Uhr beginnenden Berufsschulunterricht beschäftigt werden?** Nein, Auszubildende dürfen vor einem vor 09:00 Uhr beginnenden Berufsschulunterricht nicht beschäftigt werden. **Für welche Anlässe müssen Auszubildende freigestellt werden?** Auszubildende müssen freigestellt werden für die Teilnahme am Berufsschulunterricht, an einem Berufsschultag mit mehr als fünf Unterrichtsstunden einmal in der Woche, in Berufsschulwochen mit Blockunterricht von mindestens 25 Stunden an fünf Tagen, für die Teilnahme an Prüfungen und Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte, und an dem Arbeitstag vor der schriftlichen Abschlussprüfung. **Sind zusätzliche betriebliche Ausbildungsveranstaltungen zulässig?** Ja, im Fall von Satz 2 Nummer 3 sind zusätzliche betriebliche Ausbildungsveranstaltungen bis zu zwei Stunden wöchentlich zulässig. **Was wird auf die Ausbildungszeit der Auszubildenden angerechnet?** Die Berufsschulunterrichtszeit einschließlich der Pausen, Berufsschultage mit der durchschnittlichen täglichen Ausbildungszeit, Berufsschulwochen mit der durchschnittlichen wöchentlichen Ausbildungszeit, die Freistellung mit der Zeit der Teilnahme einschließlich der Pausen, und die Freistellung mit der durchschnittlichen täglichen Ausbildungszeit. **Welches Gesetz gilt für Auszubildende unter 18 Jahren?** Für Auszubildende unter 18 Jahren gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz. **Was regelt die neue Mindestausbildungsvergütung?** Die neue Mindestausbildungsvergütung regelt die Untergrenze einer angemessenen Ausbildungsvergütung. **Für welche Ausbildungsverhältnisse gilt die Änderung der Mindestausbildungsvergütung?** Die Änderung gilt für alle Ausbildungsverhältnisse, die ab dem 01.01.2020 geschlossen wurden **Wie lange bleibt die Mindestvergütung unverändert?** Die Mindestvergütung bleibt zunächst bis 2023 unverändert und wird danach jährlich angepasst. **Wovon hängt die Höhe der Ausbildungsvergütung ab?** Die Höhe der Ausbildungsvergütung hängt davon ab, in welchem Kalenderjahr die Ausbildung beginnt. **Haben Tarifverträge Vorrang vor der Mindestvergütung?** Ja, Tarifverträge behalten ihren Vorrang vor der Mindestvergütung. **Darf die Vergütung bei bereits abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ab 1. Januar 2020 nach unten angepasst werden?** Nein, die Vergütung darf bei bereits abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ab 1. Januar 2020 nicht nach unten angepasst werden. **Welche Mindestausbildungsvergütungen gelten ab 2020?** Ab 2020 gelten folgende Mindestausbildungsvergütungen:\ **2020:** 515 € im 1. Jahr, 608 € im 2. Jahr, 695 € im 3. Jahr, 721 € im 4. Jahr.\ **2021:** 550 € im 1. Jahr, 649 € im 2. Jahr, 743 € im 3. Jahr, 770 € im 4. Jahr.\ **2022:** 585 € im 1. Jahr, 690 € im 2. Jahr, 790 € im 3. Jahr, 819 € im 4. Jahr.\ **2023:** 620 € im 1. Jahr, 732 € im 2. Jahr, 837 € im 3. Jahr, 868 € im 4. Jahr. **Wie steigt die Vergütung laut § 17 BBiG?** Die Vergütung steigt mit fortschreitender Berufsausbildung, mindestens jährlich, an. **Wann ist die Angemessenheit der Vergütung ausgeschlossen?** Die Angemessenheit der Vergütung ist ausgeschlossen, wenn sie die monatliche Mindestvergütung unterschreitet oder mehr als 20 Prozent unter der tarifvertraglich geregelten Vergütung liegt. **Was passiert, wenn ein Tarifvertrag abläuft?** Nach Ablauf eines Tarifvertrages gilt dessen Vergütungsregelung für bereits begründete Ausbildungsverhältnisse weiterhin als angemessen, bis sie durch einen neuen oder ablösenden Tarifvertrag ersetzt wird. **Wie wird die Vergütung bei einer Teilzeitberufsausbildung geregelt?** Bei einer Teilzeitberufsausbildung kann die Vergütung unterschritten werden, jedoch nicht mehr als die prozentuale Kürzung der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit. **Wie hoch können Sachleistungen angerechnet werden?** Sachleistungen können bis zu 75 Prozent der Bruttovergütung angerechnet werden. **Wie muss eine über die vereinbarte tägliche Ausbildungszeit hinausgehende Beschäftigung vergütet werden?** Eine über die vereinbarte tägliche Ausbildungszeit hinausgehende Beschäftigung muss besonders vergütet oder durch entsprechende Freizeit ausgeglichen werden.

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