Allgemeine Anatomie 1 Zusammenfassung PDF

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

Summary

This document provides a summary of general human anatomy. It describes the body's structure, including tissues, organs, and the interplay of the skeletal and muscular systems. The document also encompasses basic histology.

Full Transcript

Allgemeine Anatomie 1 Definition Topografie (Lage und Lagebeziehung der Körperteile), Histologie (Wissenschaft der Gewebe) Anatomie in der Physiotherapie: deskriptive (beschreibende) Anatomie oder funktionelle (bewegliches Zusammenwirken einzelner Körperteile) Anatomie. Aufbau des menschlichen Kör...

Allgemeine Anatomie 1 Definition Topografie (Lage und Lagebeziehung der Körperteile), Histologie (Wissenschaft der Gewebe) Anatomie in der Physiotherapie: deskriptive (beschreibende) Anatomie oder funktionelle (bewegliches Zusammenwirken einzelner Körperteile) Anatomie. Aufbau des menschlichen Körpers Klein Groß Atome -> Moleküle -> Organquelle -> Zelle-> Gewebe -> Organ (eng beieinanderliegende mit gemeinsamer Aufgabe bilden ein Organsystem) Aufbau und Aufgabe des Bewegungsapparates: Passiver Bewegungsapparat (Stützapparat), Formgebung und Schutz der Organe: Knochen, Knorpel, Bänder, Gelenke, Bindegewebe Aktiver Bewegungsapparat Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur), ermöglicht Verformung und Bewegung: Muskeln, Faszien, Sehnen, Sehnenscheide, Schleimbeutel Die Gewebe des Körpers: Epithelgewebe -> Haut Nervengewebe Muskelgewebe Bindegewebe und Stützgewebe (passiver Bewegungsapparat) Keimblätter aus Embryoblast: Ektoderm: zentrales und peripheres Nervensystem Mesoderm: Skelett, Skelettmuskulatur, Kreislauforgane, Hahn- und Geschlechtsapparat Entoderm: epitheliale Anlagen der Verdauung und Atemorgane Binde und Stützgewebe: Aus Mesoderm zur Formgebung und Formerhaltung. Mechanische Funktionen (Aufnahme und Übertragung von Kräften) Dazu zählt: Bindegewebe im engeren Sinne: Sehnen, Kapsel, intramuskuläres Bindegewebe Knochen, Knorpel, Blut Formen des Bindegewebes Am BA beteiligt: Faserarmes bzw. lockeres (lässt Muskeln gegeneinander ziehen) Aufbau: wenig kollagene Fasern – viel Grundsubstanz → Gefäße, Nerven, Stroma von Organen Fasserreiches bzw. straffes (stabilisiert) Aufbau: hoher Anteil kollagenfasern und wenig Grundsubstanz → Geflechtartig: z.B. Sklera des Auges, Organkapseln Parallelfaseriges z.B. Sehnen und Bänder Nicht am BA beteiligt: Embryonal bzw. mesenchymal und gallertiges Aufbau: wasserreich mit feinen Kollagenfasern und einem hohen Anteil an Hyaluronsäure - (zieht Wasser an) Nabelschnur, Zahnpulpa Retikulär Aufbau: weitmaschiges Netzwerk retikulärer Fasern Lymphatische Organe (Lymphknoten), Leber, Knochenmark Sonderform: Fettgewebe braunes und weißes Spinozellulär (sehr zellreich) Eierstock, Uterus Formen des Stützgewebes: Knorpelgewebe Hyaliner Knorpel Faserknorpel elastischer Knorpel Knochengewebe Geflechtknochen Lamellenknochen Aufgaben Mechanische Funktionen → Aufnahme und Übertragung von Kräften Mechanische Qualität hängt von Zusammensetzung, Menge und Anordnung der Bestandteile, sowie Art und Größe der mechanischen Beanspruchung ab Sehnen und Bänder – hohe Zugfestigkeit Gelenkknorpelzellen – hohe Druckfestigkeit Knochen – hohe Formfestigkeit Aufbau von Organen, Leitungsbahnen und deren Einbau in die Umgebung Beteiligung am Stoffwechsel Stofftransport zwischen Blut – Organ Bildung von Granulationsgewebe während Wundheilung Freie Bindegewebszellen spielen wichtige Rolle bei Abwehr Bauelemente Muskel, Epithel und Nervengewebe besteht hauptsächlich aus zelligen Strukturen – Binde- und Stützgewebe hat auch zwischenzellige Substanzen: Interzellularsubstanz + extrazelluare Matrix Zellen: Spezifische → ortsständige Zellen, die extrazellulare Matrix produzieren Aus dem Blut eingewanderte (freie Zellen), die an spezifischer und unspezifischer Abwehr beteiligt sind Extrazellulare Matrix: Ortsständige Zellen + kollagene und elastische Fasern + Grundsubstanz Interzellulare Substanz: Kollagene-, retikuläre-, elastische Fasern + Grundsubstanz (Glykosaminglykane, Proteoglykane und Glykoproteine) Durch Art und Aufbau der Fasern werden Bindegewebe, Knochen und Knorpel unterschieden Spezifische Bindegewebszellen Mesenchymzelle: Durch die Differenzierung der spezifischen Zellen entstehen aus der Mesenchymzelle erwachsene Zellen des B&S Gewebe (Chondroblasten, Fibroblasten, Osteoblasten) Blasten – aufbauende Zelle Zyten – „erwachsene Zelle“ – entsteht aus blasten Fibroblasten: Bildung des Bindegewebes Teilungsfähige Zelle, die kollagene und elastische Fasern, sowie alle Komponenten der Grundsubstanz bilden kann Interzellularsubstanz Innerhalb werden Fasern (kollagene, retikuläre und elastische Fasern) und Grundsubstanz unterschieden. Menge, Art und Aufbau der Bestandteile unterscheiden zwischen Bindegewebe, Knorpel und Knochen. Kollagene Fasern Machen ca. 30% der Körpereiweiße aus. Haut und Sehnen bestehen zu 70% aus kollagenen Fasern Sind etwa 5% Dehnbar und 3% verlängerbar Hohe Zugfestigkeit – besonders gut für Haltepositionen (passiver Bewegungsapperat Bänder, Sehnen) Orientierung an Richtung der Zugkräfte Können sich der Belastung anpassen ➔ Längere Zeit Entlastung – Zugfestigkeit nimmt ab – Fasern schrumpfen – Verkürzung = Hypomobil ➔ Längere erhöhte Dehnung – Fasern werden länger – Überdehnung = Hypermobil Kollagensynthese (Regeneration) – dauert Tage bis Wochen, bis die bildung der Querverbindungen abgeschlossen ist. Wenn neue Positionierung der Moleküle nicht funktionsfähig ist, können diese noch ab- und umgebaut werden Aufbau der Kollagenfaser: Elastische Fasern Verzweigt aufgebaut, dadurch Netzstruktur Hauptkomponente: Elastin Bis zu 150% Dehnbarkeit bevor es reißt Im BA 4% Anteil Vor allem in Gefäßen und Organen Übernehmen erste Belastung in Sehnen und Bändern, vor den kollagenen Fasern Retikuläre Fasern Bilden netzartige Struktur Bessere Biegeelastizität, aber deutlich schlechtere Zugelastizität als elastische Fasern Zu finden vorallem im roten Knochenmark, Rachenmandeln, Milz und den Lymphknoten Organe stützen Zu finden: Wichtiger Bestandteil der Basalmembran und überall bei Wundheilungsprozessen Grundsubstanz Besteht aus: Interstitieller Flüssigkeit und unterschiedlichen Makromolekülen Glykosaminglykane Proteoglykane Glykoproteine Unterschiedliche zusammensetzunggen verleihen Bindegewebe unterschiedliche Konsistenzen Da Makromoleküle negativ geladen sind (Polyanionen) binden sie reversibel Wasser und andere Kationen (positve Teilchen) Glykosaminglykane: z.B. Hyaluronsäure (zieht Wasser an) → Vorallem in Knorpel + Synovia und Heparin Unterstützen die Wasser- und Kationenbindung und bilden die Grundlage für viskoelastische Eigenschaften des B&S-Gewebes (Bei Verletzungen im Knochen ziehen Makromoleküle Flüssigkeit zum ernähren an) Bindegebe des Bewegungsapparates Faserarmes (lockeres Bindegewebe) Zellreich, Fibroblasten bilden Netzstruktur, Kollagene + elastische Fasern in verschiedene Richtungen → dadurch Festigkeit und Elastizität → freie Verschieblichkeit Weitest verbreitete Gewebsform Interstitielles Bindegewebe (schwammartiger Zell- und Faserverband, indem Blut- und Lymphgefäße und Nerven eines Organs verlaufen), Stroma (gerüst aus Bindegewebe in drüsigen Organen), Parenchym (organspezifisches Gewebe) Untergliedert Skelettmuskulatur (Epi(äußerste)-, Peri(mittlere)- + Endo(innere)mysium) und Sehnen (Peri- +Paratendium (Sehne)) → bildet so Blutgefäß und Nerven führende Bindegewebssepten Wasserspeicherfunktion Große Bedeutung Abwehr- und Regenerationsvorgänge Faserreiches (straffes) Bindegewebe: Vordergründig bestehend aus kollagenen Fasern Je nach Anordnung der Fasern gibt es geflechtartiges oder parallelfaseriges Bindegewebe Geflechtartig: o Faszien, Skelettmuskel o Knochen- bzw. Knorpelhaut (Periost; Perichondrium) – Peri = ganz außen o Lederhaut o Sklera (Augenhaut) o Harte Hirnhaut (Dura mater) o Kapsel Organe Parallelfaserig: Unterschiedliche o Sehnen Belastungsarten o Elastische Bänder Knorpel Definition: Druckfestes Stützgewebe Hält starke mechanische Beanspruchungen aus (insbesondere Scherkräftze) Enthält viel feste Grundsubstanz – umlagert von Chondrozyten und Chondorblasten und elastischen Fasern Bei Erwachsenen ist der Knorpel avaskulär (nicht durchblutet) wird über Diffusion entweder eines gefäßführenden Perichondrium (Knorpelhaut) oder im Falle des hyalinen Gelenkknorpels (besitzt keine Knorpelhaut) mittels Konvektion (Be-/Entlastung) direkt über die Synovia (Gelenkflüssigkeit) ernährt Je nach Art und Menge der Fasern werden folgende Typen unterschieden: o Hyaliner Knorpel o Faserknorpel o Elastischer Knorpel Hyaliner Knorpel (Gelenkknorpel) Druckfest und elastisch → dadurch können Druck und Schiebekräfte aufgenommen werden Primordialskelett (knorpeliges Vorgebilde des knöchernen Skeletts) besteht aus Hyalinem Knorpel Kein Perichondrium viel Grundsubstanz Zu finden: Überzieht Gelenkflächen Sternale Teil der Rippen /Rippenknorpel Kehlkopfgerüst Spangen der Luftröhre Teile der Nasenscheidewand Beim Heranwachenden in den Epiphysenfugen Faserknorpel Hohes Vorkommen an kollagenen Bindegewebsfasern Hoher Dehnungswiederstand und Anpassung an Zugbelastung Ähnelt straffem Bindegewebe und ermöglicht so fließende Übergänge zum hyalinen Knorpel und zum straffen Bindegewebe Zu finden: Bildet Angulus fibrosus (Bindegewebsknorpel) Menisken im Kniegelenk Symphyse pubica (Symphyse) Gelenkverbindung zwischen Schambein R&L Am Übergang von Bändern und Sehnen zum Knochen (chondral - apophysäre Sehnenansatzzone) Elastischer Knorpel Viele elastische Fasern (daher gelbliches Aussehen) Wenig kollagene Fasern Deutlich biegsamer und elastischer als hyaliner Knorpel In ihm ist keine Mineralisation und Knochenbildung möglich (kann nicht verknöchern) Zu finden: Epiglottis (Kehldeckel) Ohrmuscheln Knorpelwachstum Regenerationsfähigkeit des Knorpels Nach Wachstumsende im Erwachsenenalter behalten innerste Zellen des Perichondriums die Fähigkeit Knorpelzellen zu bilden (Chondroblasten in Perichondrium) !! Hyaliner Gelenkknorpel besitzt kein Perichondrium, sprich es kann kein funktionsfähiger Knorpel, der Druck und Schiebekräfte aushalten kann, gebildet werden !! Wenn Perichondrium durch entzündliche oder degenerative Krankheiten zerstört ist, ist auch keine Regeneration mehr möglich (Arthritis bzw. Arthrose) Fettgewebe Spezialisierte Form des retikulären Bindegewebes o Übernimmt mechanische und wärmeregulierende Aufgaben Weißes Fettgewebe: o Speicherfett dient als Depot für überschüssige Energie ▪ Ist sehr alters- und geschlechtsabhängig ▪ Modelliert den weiblichen Körper (ca. 5-6Kg mehr als bei Männern) o Bauchfett dient zur Druckverteilung, Fixierung und Polsterung ▪ Babyspeck ▪ In extremen Hungerzuständen oder bei schweren Krankheiten wird es der Kalorienbildung und Energiezufuhr, zugeführt ▪ Ein spezielles Bauchfett ist an der Blutbildung beteiligt (Bildet Fettmark im Knochenmark) Braunes Fettgewebe: Hauptsächlich bei neugeborenen zwischen den Schulterblättern und Mediastinum (Brusthöhle) zur Wärmeregulierung Enthält mehr Blutgefäße und Nervengewebe als das weiße Fettgewebe Bei Erwachsenen kaum noch vorhanden Knochen (Passiver Teil des Bewegungsapparates) Knochenskelett etwa 200 Einzelknochen, über echte und unechte Gelenke miteinander verbunden Nur 10% des Körpergewichts machen die Knochen aus – Muskeln ca. 40% Leichtbauweise der Knochen – Knochensubstanz ist nach geringstem Materialaufwand und größtmöglicher Festigkeit ausgerichtet (Min – Max Prinzip) Knorpel + Knochengewebe = Skelettsystem Knochengewebe ist das Hauptstützgewebe des Knochens o Die Knochenmatrix besteht aus kollagenem Bindegewebe in das Kalksalze (v.a. Hydroxylapatit) eingelagert sind ▪ Kalksalze bestimmen die Härte des Knochens Ausdifferenzierter Menschlicher Knochen – Lamellenknochen (Röhrenknochen) Knochenarten: Lange (z.B. Röhrenknochen der Extremitäten) Kurze (z.B. Finger, Hand, Zehen, Fuß) Platte, flächenhafte (z.B. Scapula, Darmbein) Unregelmäßige (z.B. Wirbelkörper) Des Weiteren: Lufthaltige (Gesichtsschädel mit Nasenhöhlen) Sesambeine (Patella) Zusätzlich oder „akzessorische“ (z.B. überzählige Knochen) Aufgaben des Knochens/Skeletts stützen, schützen und stabilisieren des Körpers und der Organe Mineralstoffspeicher (Kalzium und Phosphat) Produktion von Blutzellen o Rotes Knochenmark bildet rote, weiße Blutkörperchen und Blutplättchen ▪ Rotes Knochenmark wird mit der Zeit in gelbes Fettmark umgewandelt, damit sich bei Bedarf das rote Knochenmark wieder ausbreiten kann Aufbau eines Lamellenknochens Besteht aus: o einem Verband von Osteozyten (Knochenzellen) o Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen) o Osteoklasten (knochenabbauende Zellen) o Knochensubstanz → Diese Matrix besteht aus Mineralstoffen, Proteinen und Kollagenfasern Lamellenartiger Aufbau der Substantia Compacta (Kompakta →Kurzform) und der Spongiosatrabekel ergibt den Namen Bei erwachsenen sind fast alle Knochen zu Lamellenknochen umgebaut Der Lamellenknochen besteht aus: Periost: Äußere Knochenhaut Überzeiht Knochen bis auf die knorpeligen Gelenkflächen und chondral-apophysäre Sehnenansatzzonen Enthält Osteoblasten sowie deren Vorläuferzellen Dient der Versorgung mit Nerven und Gefäßen o Diese gelangen mit ihren Ästen durch die Foramina nutricia (ernährende Löcher) ins Knocheninnere Das Stratum Fibrosum (Außenschicht) besteht aus kollagenem Bindegewebe worüber sich Sehen und Bänder mit dem Knochen verbinden Kompakta (Kortikalis): Substantia compacta vom Periost umschlossen → außer an knorpeligen Gelenkflächen Im gesamten äußeren Bereich eines Röhrenknochens vorhanden Besonders dick im Diaphysen-Bereich 80% des gesamten knöchernen Skeletts besteht aus Kompakta Besteht aus kompakten Knochenlamellen o Diese aus Baueinheiten, den Osteonen (Knochenzylinder) besteht Osteon: Knochenzylinder als Baueinheit in der Kompakta o Ca. 1cm lang und 0,3mm Durchmesser Havers-Kanal in der Mitte des Osteons o 1-2 Blutgefäße und Nervenfasern im Havers-Kanal o Sind über Volkmannkanäle verbunden o Kanal ist von ca. 5-20 Lamellen ringförmig umgeben ▪ Zwischen diesen liegen Osteozyten ▪ Die Lamellen enthalten Kollagene und sind schraubenförmig angeordnet und richten sich nach der bevorzugten Krafteinwirkung Je steiler, desto mehr wird ein Osteon auf Zug beansprucht, weniger Steil, desto mehr Druckbelastung wird ausgehalten Ändert ein Osteon seine Richtung, passt sich auch der Rest an Innerhalb der Kompakta können Stellen individuell verschieden sein Spongiosa: Substantia spongiosa in Art eines Schwammes organisiert und stellt ein dreidimensionales Gerüst da (Spongiosatrabekel) Beinhaltet in ihren Hohlräumen das rote Knochenmark und das gelbe Fettmark Bildet 20% der Skelettmasse Spongiosatrabekel: Lamellenartiger Aufbau Besitzen keine Gefäße Max. 0,2-0,3mm dick, da sonst keine Ernährung stattfinden kann In den Hohlräumen befindet sich das rote Knochenmark, welches durch Diffusion die Trabekel ernährt Das Kollagen verläuft senkrecht zueinander o Jede Faser hat einen eigenen Kollagenverlauf Passen sich der Belastung an (Zug- und Drucktrabekel) o Bei Ausrichtungsänderung wird an der einen Seite abgebaut und an der anderen aufgebaut Endost: Innere Knochenhaut und bekleidet die innere Fläche der Substantia compacta, die Havers- und Volkmannkanäle, sowie die gesamten Knochenbälkchen der substantia spongiosa o Grenzt das Knochengewebe vom Knochenmark ab Aus Knochendeckzellen aufgebaut Markhöhle: Ein zusammenhängender Hohlraum im Diaphyse-Bereich Der Lamellenknochen erreicht mit Min. an Material ein Max. an Festigkeit. Er ist zudem kein starres Gebilde, sondern lässt sich mit Osteoklasten und Osteoblasten ständig neuen Belastungen anpassen. Osteoklasten sind leistungsfähiger als Osteoblasten. Osteoblasten werden durch Belastung aktiviert. Knochenentwicklung (Osteogenese) Ossifikation (Verknöcherung) → startet in 2. Embryonalwoche am Schlüsselbein und endet mit der Verknöcherung der Apo- und Epiphysenfuge Desmale Osteogenese (direkte Knochentwicklung): Mesenchymzelle → Knochenzelle → bildet Knochensubstanz → Geflechtknochen (Bindegewebsknochen) o So entstehen zwischen der 8-12 Woche der Embryonalentwicklung die Knochenmanschetten o So entstehen auch die Schädelknochen, Unterkiefer und Teile des Schlüsselbeins Chondrale Osteogenese (indirekte Knochenentwicklung): Mesenchymzelle → Chondroblasten → hyalinem Knorpel → Primordialskelett o Primordialskelett wird Stück für Stück durch Knochengewebe ersetzt Nach Knochenbruch Geflechtknochen: Entstehen bei beiden Formen der Osteogenese, sowie bei der Bruchheilung (ein Gewebe auf Probe) Geflechtknochen werden durch funktionelle Anpassung zu Lamellenknochen Entstehung der Röhrenknochen/Lamellenknochen Ossifikation findet in zwei parallel ablaufenden Arten statt Perichondrale Ossifikation (Dickenwachstum): Ausgehend vom Perichondrium „äußere Verknöcherung“ Ossifikation findet in der perichondralen Knochenmanschette an der Diaphyse des Knochens statt ➔ Findet desmal (im Bindegewebe) statt ➔ Im Perichondrium entstehen Osteoblasten, die die Knochenmanschette um die Diaphyse bilden ➔ Weiterer Anbau von Geflechtknochenbälkchen führt dann zum Dickenwachstum ➔ Perichondrium wird zu Periost, von dem geht das Dickenwachstum dann appositionell (sukzessiv) weiter Enchondrale Ossifikation (Längenwachstum): Im inneren ablaufende Verknöcherung Ablauf: ➔ Im inneren der Diaphyse entsteht ein Primärer Knochenkern ➔ Dieser vergrößert sich, durch Auflösung des Knorpels und Umwandlung in Geflechtknochen ➔ Weitere Ausdehnung der Geflechtknochen, es bleiben knorpelige Epiphysenfugen ➔ Genetisch Festgelegter Zeitpunkt – in den Epiphysenfugen entstehen sekundäre Knochenkerne Die sekundären Knochenkerne verdrängen den Knorpel, bis auf den späteren Gelenkknorpel und die bis zum Abschluss des Wachstums verbleibende Epiphysenfuge Epiphysenfugen Enchondrale Ossifikation der Röhrenknochen Trennt die Knorpelplatte der knöchernen Epiphyse von der Metaphyse ab Besitzt 4 Zonen: o Reservezone (ruhender Knorpel) o Proliferationszone (Säulenknorpel) – wenn geschädigt, wird Wachstum gestört o Knorpelumbauzone (Blasenknorpel) – hauptsächlich für Längenwachstum o Ossifikationszone (Eröffnung) An der Grenzfläche zur Epiphyse – Knorpelbildung An der Grenzfläche zur Diaphyse – Ossifikation Apophysen sind sekundäre Epiphysen, an denen Ansätze für Sehnen und Bänder am Knochen sind. Der Epiphysenfugenschluss findet zwischen dem 13-25 Lebensjahr statt, wenn die Fugen völlig aufgebraucht und durch knöcherne Epiphysenlinien ersetzt wurden. Bei einer Beurteilung der Knochenkerne und der Entwicklung der Epiphysenfuge, bieten sich Möglichkeiten Wachstum/- Störungen festzustellen Muskeln (aktiver Teil des Bewegungsapparates) Bilden mit Sehnen und deren Hilfseinrichtungen den aktiven Teil des Bewegungsapparates: o Faszien o Schleimbeutel (Bursae synoviales) o Sehnenscheide (Vaginae tendinum) o Sesambeine (Ossa sesamoidea) Skelettmuskulatur besteht aus ca. 220 Einzelmuskeln Ca. 40-50% des Körpergewichts (schwerstes Organ des Menschen) Muskulatur aus Mesoderm Wird vom animalischen (willkürlich) Nervensystem kontrolliert Muskelgewebe wird in glattes und quergestreiftes Muskelgewebe unterschieden: Glattes Muskelgewebe: Muskelgewebe der Eingeweide – Einfluss durch das vegetative Nervensystem o Sympathikus (Aktivitätssteigerung) o Parasympathikus (Ruhe- und Regenerationsphase) Kontraktionen über: o motorische Endplatten (neuromuskuläre Kontakte) – spezialisierte chemische Synapse für Übertragung der Erregung von Nervenfaser auf Muskelfaser o Hormone z.B. Adrenalin und Noradrenalin Myosin- und Aktinfilamente ungeordnet Spindelförmige Muskelzellen mit zentralem länglichem Zellkern Kann in hypertonem, hypotonem oder normalem Tonus verharren Kontrahiert langsam, z.B. im Darm Quergestreiftes Muskelgewebe: Regelmäßige Anordnung der Myosin- und Aktinfilamente Skelettmuskulatur o Gehören zu den größten Zellen im Körper o Zahlreiche randständige Zellkerne unterhalb der Zellmembran o Außen an den Zellen gibt es Sattelitenzellen, welche sich teilen können ▪ Diese können mit vorhandenen Muskelfasern verschmelzen oder neue bilden Quergestreifte Herzmuskulatur o Kleinerer Zellquerschnitt mit meist zentralem Zellkern o Zellen sind netzförmig aufgebaut ▪ Durch spezielle Interzellularkontakte (Glanzstreifen) mechanisch und elektrisch sind die Zellen miteinander verknüpft o Besonderheit sind Schrittmacherzellen, die nicht nur auf einen von außen kommenden Reiz antworten sondern spontan selbst eine Erregung ausbilden können a = glatte Muskulatur b = quergestreifte Skelettmuskulatur c = quergestreifte Herzmuskulatur Bauprinzip eines Skelettmuskels Einfach aufgebauter Muskel: Muskelursprung → unterschiedliche geformter Venter (Muskelbauch) → Muskelansatz Ansatz und Ursprung sind willkürlich festgelegt und dürfen nicht mit Punctum mobile (Anhaftung am bewegenden Skelettteil) und ≠ Ansatz Punctum fixum (Anhaftung am unbewegten Skelettteil) verwechselt werden ≠ Ursprung Der Muskel kommt vom Ursprung und zieht zum Ansatz Ansatz/Ursprung Extremitäten: o Ansatz distale Anhaftungsstelle o Ursprung proximale Anhaftungsstelle Ansatz/Ursprung Rumpfskelett: o Schultergürtel → Ursprung Kopf/Rumpf → Ansatz Schultergürtel Autochthone Rückenmuskulatur + Kopfbewegende Muskeln → Ursprung kaudal vom Ansatz Ventrale Rumpfmuskeln → Ursprung kranial vom Ansatz Muskelformen a: Der einfach aufgebaute Muskel besteht aus einer Ursprungssehen, einem Muskelbauch und einer Ansatzsehne z.B. Bizeps b: Hat ein Muskel mehrere Muskelbäuche mit eigenen Ursprungssehnen spricht man von einem Mehrköpfigen Muskel z.B. Vierköpfiger Oberschenkelmuskel c: Besitzen Muskeln mehrere Zwischensehnen mit untereinander angeordneten Muskelbäuchen spricht man von mehrbäuchigen Muskeln z.B. Gerader Bauchmuskel d: Platte Muskeln setzten großflächig am Knochen an, z.B. Querverlaufender Bauchmuskel e: Ringmuskeln besitzen weder Ursprungs- noch Ansatzsehne z.B. Ringmuskel um den Mund Aufbau Muskelfaser und -bindegewebe Aufgrund ihrer Größe werden Muskelzellen auch Muskelfasern genannt Muskelfasern und Muskelbindegewebe bilden Funktionsgemeinschaft Muskelfaser: Mesenchymzellen → Myoblasten (muskelbildende Zellen) → fusionieren zu Synzytien => Muskelzelle/Muskelfaser In Muskelfaser liegen Myofibrillen o Darin liegen Aktin und Myosin (parallel zu Längsachse angeordnet) ▪ Durch querverlaufende Z-Scheiben (Trennwände getrennt) Dadurch gegliedert in zahlreiche Sarkomere o Ein Sarkomer kann sich zwischen 40-45% verkürzen. Eine Verkürzung der Muskelfasern kommt durch die Summe der Verkürzungen aller hintereinander liegender Sarkomere zustande. Myosin/Aktin → Myofibrille → getrennt durch Z-Scheiben → Sarkomere → Muskelfaser Eine Faser besitzt bis zu 40 randständige Zellkerne und besitzt dünne reizbare Sarkolemm (Zellmembran) Muskelbindegewebe (Faszien): In Form von Bindegewebshüllen angelegt Unterteilen den Muskel Ermöglicht freie Verschieblichkeit der Muskelfasern untereinander Verhindert Reibung zwischen den Muskelfasern Versorgt Muskelfasern mit Gefäßen (Blut) und Nerven (Reiz) Jede Muskelfaser ist von Bindegewebe umgeben Von außen nach innen: Einzelfaszie – Epimysium – Perimysium externum – Sekundärbündel – Primärbündel – Perimysium internum – Muskelfaser (umgeben von Endomysium) – Zellkern – Myofibrillen Muskelfaszie: Derbe Bindegewebshülle aus straffem kollagenem Bindegewebe Hält Muskel zusammen Ermöglicht Verschiebung gegen Umgebung Scherengitterartig überkreuz angeordnet o Einzelfaszie umhüllt einzelne Muskelindividuen o Gruppenfaszie fasst funktionell einheitliche Muskelgruppen zusammen ▪ Wo zwei Gruppenfaszien zusammentreffen, entsteht ein Septum intermusculare Epimysium: Besteht aus lockerem Bindegewebe Liegt unterhalb der Faszie Verbindet Muskel mit Faszie Hier verlaufen größere Blut- und Lymphgefäße, sowie Nervenfasern Perimysium externum: Besteht aus lockerem Bindegewebe In der tiefe verlaufende Bindegewebssepten o Enthalten Aufzweigungen der Gefäße und Nerven Umgreift Muskelfaserbündel (Sekundärbündel / Fleischfasern) Durch das Perimysium externum werden Sekundärbündel in Primärbündel unterteilt Perimysium internum: Umgeben die Primärbündel Endomysium: Zartes Bindegewebe Umgibt die einzelnen Muskelfasern Kontraktion und Muskelbewegung Kontraktion: Myosinköpfchen binden über querbrücken an Aktinfilamente an Über Kipp- oder Ruderbewegungen wird das Aktinfilament zur Sarkomermitte gezogens Adenosintriphosphat (ATP)+ Kalzium+ Aktionspotenzial (AP)= Muskelkontraktion Isometrische Kontraktion: Muskel spannt sich an, ohne sich zu verkürzen (Haltearbeit, keine Bewegung) Isotonische Kontraktion: Muskel verkürzt sich, dient der Bewegung Muskelbewegung: Bewegungen werden nicht von einzelnen Muskeln verursacht, sondern durch die gleichzeitige Aktivierung mehrerer Muskeln: o Agonisten: verursachen eine bestimmte Bewegung o Antagonisten: Gegenspieler dieser Bewegung o Synergisten: unterstützen den Agonisten bei der Bewegung Ob Agonist oder Antagonist hängt von der durchgeführten Bewegung ab Eingelenkige Muskeln – überspannen und bewegen ein Gelenk Mehrgelenkige Muskeln – überspannen min. 2 Gelenke Funktionsgruppen von Muskeln: o Flexoren – Beuger o Extensoren – Strecker o Abduktoren – Abspreizer o Adduktoren – Heranzieher o Rotatoren – Dreher Motorische Einheit Alle vom ∝ Motoneuron (motorische Nervenfaser) innervierten Muskelfasern Feinmotorischer Muskel o Viele kleine motorische Einheiten Grobmotorischer Muskel o Wenig große motorische Einheiten → Je größer die motorische Einheit, desto weniger differenzierte Bewegungen können ausgeführt werden → umso mehr stehen Haltefunktionen im Vordergrund Elektrische Signale werden vom ∝ Motoneuron im Rückenmark über das Axon zu den motorischen Endplatten in der Muskelfaser geleitet Bewusste Bewegungen: Laufen über die Pyramidenbahnen vom Gehirn zum Motoneuron → gezieltes Ansteuern eines Muskels Unbewusste Bewegungen: Laufen über extrapyramidale Bahnen zum Motoneuron z.B. schwingende Arme beim Laufen, Korrekturen des Gleichgewichts Reflexe: Aufgenommene Reize werden zum Rückenmark geleitet und dort verarbeitet o ohne Beteiligung des Gehirns wird über das Motoneuron eine Reaktion hervorgerufen Muskelfasertypen Muskelsehnen Befestigen Sehnen am Knochen Dienen der Kraftübertragung vom Muskel auf das Skelett Übergang Sehne – Knochen o In der Sehnenansatzzone wird die Elastizität der Sehne der Elastizität des Knochens angepasst Übergang Sehne – Muskel (Myotendiöse Verbindung) Formen von Sehnen: Lange: Fuß- und Handsehnen Flächenhafte plattenartige: Aponeurosen (Sehnenplatten) z.B. Bauch oder Rücken Bei Kontraktion des Muskels (Zugkräfte) haben Sehnen eine begrenzte Dehnbarkeit (Verlängerung der Sehne von ca. 5%) o Führt zu weicher gedämpfter und weicher Kraftübertragung von Sehne auf Muskel und von Muskel auf Sehne Muskelsehnen bestehen aus Kollagen und haben wellenförmige, leicht spiralig angeordnete Kollagenfasern o Hauptbestandteil: Tendinozyten (Sehnenzellen) und die von ihnen produzierte Extrazellulärmatrix Über das Paratenton/Paratendineum (Sehnengleitgewebe) werden Sehnen in ihre Umgebung eingebaut o Paratenton/Paratendineum versorgt Sehnen mit Blut und Nerven Aufbau von Sehnen: Peritendineum externum: vereinigt Primärbündel zur eigentlichen Sehne Peritendineum internum: fasst Kollagenfibrillen der Sehne zu Primärbündeln zusammen Muskel Sehnen Übergang geht Peritendineum externum in das Perimysium über o Peritendineum läuft fließend in Perimysium Muskel-Sehnen-Übergang (myotendiöse Verbindung) Mikrofibrillen der Kollagenfibrillen der Sehne verflechten sich mit den Mikrofibrillen der Basalmembran des Muskels o Muskelfasermembran besitzt an ihrem Ende spezielle Ausstülpungen (fingerdicke eingefaltete Zapfen) zur Anheftung am Sehnenkollagen → das führt zu einer Oberflächenvergrößerung, wodurch eine große Haftfläche und eine feste Verankerung gewährleistet wird Sehnenansatzzonen Ansatz am Knochen gleicht die unterschiedlichen Eigenschaften von Sehne und Knochen möglichst fließend aneinander angleicht Sehnen und Knochen sind gleich (Zug)Reißfähig aber unterschiedlich dehnbar o Es wird eine Dehnungsbremse in der Ansatzzone benötigt - herabsetzen der Dehnung der Sehne Zwei unterschiedliche Ansatzzonen: Chondral-apophysäre-Ansatzzone: Ansatzzone im Bereich der Apophyse (Knochenvorsatz im Bereich der Epiphyse, wo Sehnen oft ansetzen) Am Übergang faserknorpeliges Gewebe (setzt im Knorpel an der Epiphyse an) Unmittelbar am Knochen mineralisiert das Gewebe Periostal-diaphysäre-Ansatzzone: Ansatzzone im Bereich der Diaphyse, bzw. da wo Periost vorhanden ist Elastische Fasern des Periosts übernehmen die Funktion des Stoßdämpfers Kollagenfasern der Sehne strahlen schräg ins Periost und verflechten mit elastischen Fasern Hilfseinrichtungen von Muskeln und Sehnen Schützen Sehnen und Muskeln vor mechanischen Schäden Bauen Muskeln und Sehnen in die Umgebung ein Verhindern Reibungsverluste Reduzieren Kraftminderung auf ein Minimum Faszien und Retinacula: Faszien: sichern Form und Lage der Muskeln ermöglichen relativ reibungsloses Aneinandergleiten benachbarter Muskeln/-Gruppen Retinacula Kollagenfasern, die quer durch Faszien verlaufen und diese stärken Wichtige Funktion bei der Fixierung von Sehnen und Sehnenscheiden Sehnenscheiden: Schützen Sehnen (ähnlich wie Gelenkkapsel aufgebaut) Erhöhen die Gleitfähigkeit Eher in filigranen Bereichen z.B. Finger Führen Sehnen auf dem Knochen oder um ein Hypomochlion (Knochenvorsprung) entlang und werden von einer Sehnenscheide umhüllt Membrana fibrosa: Befestigung am Knochen Membrana synovialis = stratum synoviale: Besteht aus innerem und äußerem Blatt Dazwischen mit Synovia gefüllter Gelenkspalt Mesotendineum: Blätter haben Kontakt miteinander Führen Gefäße und Nerven zur Sehne Schleimbeutel: Unterschiedlich große, meist abgeplattete beutelähnliche Struktur Mit Synoviaflüssigkeit gefüllt Besitzten: Membrana synovialis, Membrana fibrosa und Synovia Schützt vor zu hohem Druck benachbarter Knochen auf Muskeln, Sehnen und Faszien Druckverteilung = ⭣ Reibung Sesambeine (Ossa sesamoidea): In Sehnen eingelagerte Knochen Schützen Sehnen vor zu großer Reibung Ermöglichen Verlängerung des Hebelarmes zur Kraftersparnis Größtes Sesambein: Patella

Use Quizgecko on...
Browser
Browser