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Technikum Wien
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Domain Name System (DNS) Wozu DNS? Menschen merken sich Wörter leichter als Zahlen! 2 Chronologie des Internets 3 Auflösung IP in Hostnamen vor DNS „Host Names On-Line“ 1973/74 RFC 606 u. 608 Auflösung der IP-Adr...
Domain Name System (DNS) Wozu DNS? Menschen merken sich Wörter leichter als Zahlen! 2 Chronologie des Internets 3 Auflösung IP in Hostnamen vor DNS „Host Names On-Line“ 1973/74 RFC 606 u. 608 Auflösung der IP-Adressen durch Einträge in Hosts Datei 4 Nachteile der Host Datei Hoher administrativer Aufwand durch häufige Veränderungen Langsames Reagieren auf Veränderungen im Netz Stetig wachsender Platzverbrauch durch größer werdende Hostdateien Hoher Bandbreitenverbrauch durch das Überspielen der Hostdateien an die Hosts Menschliches Versagen durch Tippfehler oder Vergessen von Hostupdates Probleme durch flachen Namensraum 5 Namensräume Der Grundgedanke eines Namenssystems ist, eine Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, um Vorrichtungen mit symbolische Namen zu kennzeichnen. Die Architektur des Namensraumes stellt fest, ob Namen als einfacher unstrukturierter Satz von Symbolen oder als eine komplizierte interne Struktur verwendet werden. 6 Flache Namensarchitektur Reihenfolge von Symbolen zugewiesen ohne irgendeine interne Struktur. Es gibt kein Verhältnis zwischen jedem möglichen Namen und irgendeinem anderen Namen. 7 Hierarchische Namensarchitektur In hierarchischer Namensarchitektur sind die Namen eine Reihenfolge von Symbolen, diese werden anhand einer spezifischen Struktur zugewiesen. Jeder Name besteht aus diskreten Elementen, die untereinander verbunden sind (meist durch eine Eltern/Kind Semantik) 8 Beispiel hierarchischer Namensraum 9 Flache Namensarchitektur Ein Bereich des Einflusses, der Steuerung oder des politischen Einflusses Hierarchischer Namensraum 10 Fully Qualified Domain Name (FQDN) Dient der eindeutigen Bestimmung eines Knotens im hierarchischen Namensraum. Die Notation erfolgt durch die Aneinanderreihung der Namen aller Knoten getrennt durch einen Punkt. Von links nach rechts vom untersten Knoten bis zur Wurzel. − Wien.Austria.UnitedNations. − www.technikum-wien.at. − ftp.technikum-wien.at. 11 Top Level Domains (TLD) Höchste Ebene der Namensauflösung TLDs können dabei in drei Hauptgruppen aufgeteilt werden: − allgemeine TLDs (genericTLD) − länderspezifische TLDs (country-code) − gebietsspezifische TLDs 12 Ursprüngliche allgemeine TLD.arpa – TLD des ursprünglichen Arpanets (inzw. veraltet).com – Kommerzielle Organisationen.edu – Bildungseinrichtungen (4-jährig).gov – Regierungsorgane der USA.int – Internationale Organisationen.mil – US Militär.net – Große Network-Support-Center.org – Nichtkommerzielle Organisationen 13 Beispiele für neue allgemeine TLD.aero – Luftfahrt tätige Organisationen.biz – Handelsfirmen.coop – Genossenschaften.info – Informationsanbieter.jobs – Firmen mit Stellenangeboten.mobi – Webseiten speziell für mobile Endgeräte.museum – Museen.name – Natürliche Personen oder Familien.pro – Anwälte, Steuerberater, Ärzte in den USA.travel – Für die Reise-Industrie 14 Länderspezifische TLD Bestehen aus 2 Buchstaben des ISO 3166 Ländercodes Viele Länder unterteilen ihre Länderdomain noch durch länderspezifische Second Level Domain. Österreich: − co.at ae United Arab Emirates at Austria − ac.at ch Suisse USA: de Germany − ny.us fr France it Italy uk United Kingdom us United States zw Zimbabwe 15 Hierarchische Baumstruktur von Internet domain servers 16 Domain Name System Server DNS Server Funktionen (1) Interagieren mit anderen Servern: DNS- Auflösungsprozess erfordert häufig, dass mehrere Server beteiligt sind. Zonenmanagement und -übertragungen: Der Server muss DNS-Informationen innerhalb der Zone, für die er zuständig ist, bearbeiten können. Außerdem muss er seine kompletten Informationen an untergeordnete Server weitergeben können. 18 DNS Server Funktionen (2) Leistungsverbessernde Funktion: Aufgrund der hohen Anzahl an DNS Anfragen verwendet der Server Techniken, um die Bearbeitungszeit zu verringern. Cachen der Namensinformationen Loadbalancing Administration: Viele administrative Details werden von den Servern abgespeichert. z.B. Kontaktinformationen MX Record 19 Name Server Typen Primary bzw. Master nameserver Hat Autorität über seine Zone. Bezieht seine Zoneninformation von der eigenen Harddisk. Secondary bzw. Slave nameserver DNS-Informationen qualitativ gleichwertig zum Primary und ist ebenfalls autoritär für die Zone. Er holt seine Zoneninformationen vom Primary durch Zonentransfer. Caching-only nameserver Hat selbst keine Autorität, bezieht die Informationen vom Primary oder Secondary. 20 Gründe für Secondary name server Redundanz: Ausfallssicherheit des Dienstes Wartbarkeit: Wartung eines Servers ist kein Problem, wenn andere weiter den Dienst anbieten. Lastenausgleich: Bei vielen Anfragen kann so die Last auf mehrere Server verteilt werden. Effizienz: Verteilung auf mehrere Name Servern kann zur Effizienzsteigerung führen - z.B. entferntes Büro angeschlossen über langsame WAN Verbindung. 21 Root Name Server Es gibt 13 Root Name Server die von 12 unterschiedlichen Organisationen betrieben werden a.root-servers.net bis m.root-servers.net Es handelt sich aber nicht um 13 Server sondern um Cluster, insgesamt sind es hunderte von Einzelserver Kozierok, Charles M. “The TCP/IP Guide” The TCP/IP Guide: A Comprehensive, Illustrated Internet Protocols Reference, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 22 Typische Arten der DNS Auflösung Namensauflösung: Liefert IP Adresse zu einem Domainnamen Umgekehrte Namensauflösung: Liefert den Namen zu einer IP Adresse Auflösung der elektronischen Mail: Liefert die IP Adresse des Mailservers einer Domain 23 Domain Name System Resolver Aufgaben des Resolver DNS Client heißt RESOLVER Unterstützt Applikationen mit DNS Informationen Erstellt DNS Anfragen an den Server Verarbeitet das Ergebnis und beliefert die anfragende Applikation 25 Abfragearten Rekursive Abfrage: Der Resolver stellt eine Abfrage an den Server und dieser beschafft alle benötigten Informationen. Wird von Hosts verwendet. Iterative Abfrage: Der Resolver stellt eine Anfrage an den Server, der liefert wenn er das Ergebnis nicht weiß, die IP Adresse des „zuständigeren“ Servers. Der Resolver fragt nun diesen usw. bis er die Antwort kennt. Wird von DNS Servern verwendet. 26 Arten von Resolver Full resolver: Kann rekursive und iterative Abfragen verwenden - Server Stub resolver: Kann nur rekursive Abfragen verwenden - Host 27 DNS Prozess Kozierok, Charles M. “The TCP/IP Guide” The TCP/IP Guide: A Comprehensive, Illustrated Internet Protocols Reference, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 28 DNS Protokoll Besitzt 5 Abschnitte Protokollkopf Anfrage Antwort Informationen über Autorität Zusätzliche Informationen Anforderungen und Antworten verwenden dasselbe Format Formatabhängig sind nicht alle Felder befüllt 29 DNS Protokoll 30 Beispiel DNS Anfrage 31 Beispiel DNS Anfrage (1) DNS Anfragepaket von user.chello.at and ns1.chello.at MAC Kopf IP Kopf Empfänger = 195.34.133.21 Absender = 80.108.245.1 IP-Adressen ID-Kennung Parameter = QR+RD DNS Kopf Anzahl Fragen = 1 Anzahl Antworten = 0 Anzahl Autoritäten = 0 Anzahl Zusätze = 0 Name = www.technikum- Typ = A Klasse = IN Frage wien.at Parameter: QR = Anfrage; RD = Rekursion gefordert Typ: A = Host Adresse Klasse: IN = Internet 32 Beispiel DNS Anfrage (2) DNS Anfragepaket von ns1.chello.at an ns1.univie.ac.at MAC Kopf IP Kopf Empfänger = 193.171.255.2 Absender = 195.34.133.21 IP-Adressen ID-Kennung Parameter = QR DNS Kopf Anzahl Fragen = 1 Anzahl Antworten = 0 Anzahl Autoritäten = 0 Anzahl Zusätze = 0 Name = www.technikum- Typ = A Klasse = IN Frage wien.at Parameter: QR = Anfrage Typ: A = Host Adresse Klasse: IN = Internet 33 Beispiel DNS Anfrage (3) DNS Antwortpaket von ns1.univie.ac.at an ns1.chello.at MAC Kopf IP Kopf IP-Adressen Empfänger = 195.34.133.21 Absender = 193.171.255.2 DNS Kopf ID-Kennung Parameter = ResponseBit, RA Anzahl Fragen = 1 Anzahl Antworten = 1 Anzahl Autoritäten = 0 Anzahl Zusätze = 0 Name = www.technikum-wien.at Typ = A Klasse = IN Frage Name = (Zeiger auf den Frage Abschnitt) Antwort Typ = A Klasse = IN TTL = (20.864 Sekunden) Länge = 4 Antwort = 62.116.84.229 Parameter: RA = Rekursion verfügbar Typ: A = Host Adresse Klasse: IN = Internet TTL: legt fest wie lange die Antwort zwischengespeichert wird (hier etwa 5h 48min) 34 Beispiel DNS Anfrage (3) DNS Antwortpaket von ns1.chello.at an user.chello.at MAC Kopf IP Kopf IP-Adressen Empfänger = 80.108.245.1 Absender = 195.34.133.21 DNS Kopf ID-Kennung Parameter = ResponseBit, RD Anzahl Fragen = 1 Anzahl Antworten = 1 Anzahl Autoritäten = 0 Anzahl Zusätze = 0 Name = www.technikum-wien.at Typ = A Klasse = IN Frage Name = (Zeiger auf den Frage Abschnitt) Antwort Typ = A Klasse = IN TTL = (20.864 Sekunden) Länge = 4 Antwort = 62.116.84.229 Parameter: RD = Rekursion gefordert Typ: A = Host Adresse Klasse: IN = Internet TTL: legt fest wie lange die Antwort zwischengespeichert wird (hier etwa 5h 48min) 35 DNS Abfragetypen Diese werden von der IANA ausgegeben Typische Abfragearten A - Host Adresse MX - Mailserver Adresse NS - Zuständiger Nameserver Es gibt aber noch sehr viele weitere Abfragetypen http://www.iana.org/assignments/dns-parameters/dns- parameters.xhtml 36 DNS Abfragen DNS liefert viele Informationen über öffentliche und manchmal auch private Server IP Adresse Server Namen Sever Funktion Verschiedenste DNS Clients Host, nslookup, dig 37 MX Queries Identifizierung des Mail Servers Die Zahl vor dem Domain Name zeigt an, welcher Mailserver beim Erhalt einer Email präferiert wird Je kleiner die Zahl desto höher die Präferenz Polyxena ist also der primäre Mail Server 38 NS Queries Identifizierung des Name Server 39 DIG DIG ist ein noch viel mächtigeres Tool als nslookup Allgemeine Ausgabe dig technikum-wien.at +short Mailserver dig technikum-wien.at MX Nameserver dig technikum-wien.at NS Zonentransfer dig axfr @samba4dc1.technikum-wien.attechnikum- wien.at 40 Bootstrap und Autokonfiguration (BOOTP, DHCP) Wichtige Parameter eines TCP/IP Netz IP-Adresse Zum Senden und Empfangen von Datagrammen Subnetmask Unterteilt IP-Adresse in Netzwerk- und Hostteil Gateway Zum Senden von Datagrammen in andere Netze DNS Zum Auflösen von Namen in IP-Adressen 42 Auflistung der Parameter 43 Dynamic Host Configuration Protocol DHCP DHCP Ersetzt BOOTP nicht sondern nutzt seine Stärken und erweitert es Dynamische IP Adressen Vergabe Verbesserte Client/Server Kommunikation RFC 2131 45 DHCP Zuordnungsarten Manuelle Zuordnung Anhand der MAC Adresse bekommt der Host immer dieselbe, vom Administrator zugewiesene IP Automatische Zuordnung DHCP Server vergibt dem Client automatisch eine permanente IP Adresse d.h. der Client wird später vom Server immer wieder diese IP zugewiesen bekommen Dynamische Zuordnung DHCP Server vergibt eine IP Adresse auf Zeit (Lease) 46 DHCP Nachrichtentyp (1) DHCPDISCOVER Broadcast Nachricht an alle DHCP Server mit der Aufforderung dem Client einen IP Vorschlag zu schicken DHCPOFFER Servervorschlag einer IP Adresse DHCPREQUEST Anfrage von Client eine explizite IP Adresse verwenden zu dürfen DHCPDECLINE Nachricht von Client an Server, die vorgeschlagene IP Adresse ist bereits in Verwendung 47 DHCP Nachrichtentyp (2) DHCPACK Bestätigungsnachricht vom Server, dass die IP nun dem Client zugewiesen ist DHCPNACK Absage vom Server, Client darf IP Adresse nicht mehr verwenden DHCPRELEASE Nachricht vom Client, IP Adresse wird nicht mehr benötigt, Lease wird beendet DHCPINFORM Anfrage des Client auf Übermittlung weiterer Parameter 48 DHCP Finite State Machine (Ausschnitt über wichtigsten Zustände) 49 DHCP Prozessablauf laut RFC 2131 1. Der Client broadcasts ein DHCPDICOVER Vorschläge hinsichtlich gewünschter IP Adresse oder Leastime dürfen (may) angegeben sein 2. Jeder DHCP-Server darf (may) antworten mit einem DHCPOFFER, vorher sollte (should) der Server prüfen ob die IP Adresse bereits vergeben ist (z.B. ICMP Echo request) 3. Der Client erhält ein oder mehrere DHCPOFFER (er kann auch zunächst auf weitere warten) dann entscheidet er sich für eines und sendet ein DHCPREQUEST broadcast zurück inklusive Server Identifier Option 50 DHCP Prozessablauf laut RFC 2131 4. Die Server erhalten den DHCPREQUEST, jene mit anderem Server Identifier werten das als Absage des Client, der ausgewählte DHCP Server sendet ein DHCPACK inklusive Konfigurationsparamater 5. Der Client erhält das DHCPACK und sollte (should) nochmals überprüfen ob die IP überhaupt frei ist (z.B. ARP Request). Stellt er fest, dass die IP Adresse vergeben ist, muss (must) er ein DHCPDECLINE an den Server senden und zumindest 10 Sekunden warten bis er den gesamten Prozess erneut startet RFC should, could, may usw. https://www.ietf.org/rfc/rfc2119.txt 51 DHCP simple case Kozierok, Charles M. “The TCP/IP Guide” The TCP/IP Guide: A Comprehensive, Illustrated Internet Protocols Reference, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 52 DHCP simple case Kozierok, Charles M. “The TCP/IP Guide” The TCP/IP Guide: A Comprehensive, Illustrated Internet Protocols Reference, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 53 DHCP Prozessablauf laut RFC 2131 1. Client C sendet DHCP Discover 2. Relayagent befüllt das Relayagentfield mit seiner IP Adresse 3. Relayagent sendet DCHP Discover an DHCP Server 4. DHCP Server erkennt an der Relayagent IP aus welchem IP Adressbereich er die IP Adresse vergeben kann Kozierok, Charles M. “The TCP/IP Guide” The TCP/IP Guide: A Comprehensive, Illustrated Internet Protocols Reference, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 54 DHCP Angriffsmöglichkeiten DHCP Starvation Attack Denial of Service Attack bei dem der IP Adresspool des Servers aufgebraucht wird Gegenmaßnahme − Port Security am Switch − IDS/IPS Rogue DHCP Server Attack Versuch eines DHCP Spoofing um selbst z.B. als Gateway zu fungieren Gegenmaßnahme − DHCP Snooping − ACL am Switch − DHCPLOC Kozierok, Charles M. “The TCP/IP Guide” The TCP/IP Guide: A Comprehensive, Illustrated Internet Protocols Reference, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 55 DHCPv6 Übung DHCPv6 Übungsangabe Wir verwenden den Cisco Packet Tracer um einen DHCPv6 Server zu simulieren Domainname: mydomain.at Global IP Adressbereich: 2001:1234:5678::/64 Wir platzieren Server, Router und Switch 57 IP Adressen Pool Zunächst konfigurieren wir den Router damit er IPv6 unicast Adressen routet Nun erstellen wir einen DHCP Adresspool Im Anschluss konfigurieren wir die Prefix-Verteilung (inklusive maximale und erwünschte Lifetime), den Domainname und den DNS Server 58 Router Interface konfigurieren Nun legen definieren wir den Interface Teil der IPv6 Adresse Wir konfigurieren am Router Interface eine IPv6 Adresse und linken den DHCPv6 Pool an dieses Interface 59 DHCPv6 Test Wir erstellen einen Client, verbinden diesen mit dem Netz und sehen ob er eine IPv6 Adresse erhält 60 Quellen Kozierok, Charles M. “Welcome to The TCP/IP Guide!”, www.tcpipguide.com. Accessed 6 May 2020. 61