Mikroökonomie 1 - Einführung PDF
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Universität Bern
Jean-Michel Benkert
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Summary
This document provides an introduction to microeconomics, including details on the course content, assessments, exercises, and podcasts. It is a course outline and not a past paper.
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Mikroökonomie 1 1. Einführung Jean-Michel Benkert (Universität Bern) About me - Email: [email protected] - Forschung: Mikro Theorie, insb. Verhaltensökonomie & Mechanism Design - Kurz CV: ◦ 2007 - 2017: BA in Basel, MA in Barcelona, PhD in Zürich ◦ 2017 - 2021: Verschieden...
Mikroökonomie 1 1. Einführung Jean-Michel Benkert (Universität Bern) About me - Email: [email protected] - Forschung: Mikro Theorie, insb. Verhaltensökonomie & Mechanism Design - Kurz CV: ◦ 2007 - 2017: BA in Basel, MA in Barcelona, PhD in Zürich ◦ 2017 - 2021: Verschiedene Positionen in Strategie & Innovation in der Baloise Gruppe ◦ Seit 2021: Assistenzprofessor an der Universität Bern - Ich bin noch relativ neu hier, weshalb Feedback doppelt wertvoll ist! 2 / 24 Über diese Vorlesung - Inhalt: Vertiefung und Weiterführung der Vorlesung Einführung in die Mikroökonomie - Lehrbuch: Ich folge keinem Lehrbuch, aber am Ende jeder Vorlesung sind Literaturhinweise, inkl. Verweise in Lehrbücher (Unterlagen alle auf ILIAS) - Sprache: Deutsch (if you want to write the exam in English, get in touch with me in due time) - Credits: 4.5 ECTS - Sprechstunde: Mittwoch, 11:15-12:00 Uhr, UniS, A 224 (ab nächster Woche bis zum ersten Prüfungstermin) 3 / 24 Über diese Vorlesung Leistungskontrolle Zwischenprüfung (30%): - Closed-book - 05. November 12:30-13:30 Uhr, 220, H4 - Umfasst den Stoff der Vorlesungen 1-6 (bis und mit offenbarte Präferenzen) - Single-Choice Prüfung in der nur die Antwort Punkte gibt (Lösungsweg irrelevant) - 4 Antwortmöglichkeiten pro Frage; richtige Antwort gibt 6 Punkte, keine Antwort 0 Punkte, falsche Antwort -2 Punkte Schlussprüfung (70%): - Closed-book - 1. Prüfung am Dienstag, 17.12.2024, 12:15-13:45 Uhr, tba - 2. Prüfung am Dienstag, 11.02.2025, 12:15-13:45 Uhr, tba - Umfasst den Stoff der gesamten Vorlesungen (auch Vorlesungen 1-6) - Single-Choice Aufgaben. 6 Punkte für richtige Antwort und Lösungsweg. Teilweise richtige Antworten können Teilpunkte geben; keine negativen Punkte. - Offene (Rechen-)aufgaben ohne Antwortmöglichkeiten 4 / 24 Übungen 1/2 - Ab der 3. Vorlesungswoche (Woche vom 30. September) - 3 Gruppen ◦ Gruppe 1: Mittwoch, 09:15-10:00 Uhr, A022, UniS TA: Marius Böhlen ◦ Gruppe 2: Donnerstag 09:15-10:00 Uhr, 120, H4 TA: Cosimo Seiler ◦ Gruppe 3: Freitag, 10:15-11:00 Uhr, 114, H4 TA: Severin Wildhaber - Alle Übungs- und Lösungsblätter sind auf ILIAS. Versuchen Sie, die Übungen möglichst ohne in die Lösungen zu schauen, zu lösen. Rückschaufehler Rückschaufehler (“hindsight bias”) bezeichnet in der Kognitionspsychologie die kognitive Verzerrung, dazu zu neigen, nachdem ein Ereignis eingetreten ist, die Vorhersehbarkeit dieses Ereignisses zu überschätzen. (Wikipedia) 5 / 24 Übungen 2/2 Die Übungen werden folgenden generischen Ablauf haben: 1 Bis am Montag der Übungswoche, Fragen zu den Übungen im Forum auf ILIAS posten. 2 In der Übung werden alle im Forum gestellten Fragen beantwortet (zusätzlich werden die Antworten im Forum gepostet). 3 Weitere Fragen können in der Übung live gestellt werden - falls keine unmittelbare Antwort möglich ist, wird die Frage im Nachgang via Forum beantwortet. 4 Sofern noch Zeit übrig bleibt, können Studierende wünschen, welche Übungsaufgabe besprochen werden soll. 5 Sofern noch Zeit übrig bleibt, werden die Assistierenden weitere Übungsaufgaben besprechen. 6 / 24 Forum auf ILIAS - Wir sammeln Ihre Fragen dort, da wir somit ein öffentliches Gut für alle Studierenden schaffen. - Bitte Fragen möglichst klar formulieren und jeweils eine klare Referenz (Vorlesung, Foliennummer, Übung, Aufgabenummer,...) angeben. - Die Fragen werden spätestens in den Übungen von den Tutoren beantwortet – jedoch dürfen alle Studierenden Antworten geben. Chinesiches Sprichwort (?) I hear it, I forget; I see it, I remember; I do it, I understand. 7 / 24 Podcasts - Die Präsenzvorlesung wird durch eine Aufnahme, die als Podcast zur Verfügung gestellt wird, ergänzt. ◦ Es wird keine Podcasts der Übungen geben. - Bei inhaltlichen Widersprüchen haben die Folien Vorrang vor den Podcasts. Bei Unklarheiten kontaktieren Sie mich bitte umgehend. - Die Aufnahmen dürfen nur für den Privatgebrauch verwendet werden. Eine Weiterverbreitung, in welcher Form auch immer, ganz oder in Auszügen, ist ohne mein Einverständnis nicht erlaubt und kann disziplinarisch und anderweitig geahndet werden. Podcast oder Präsenzvorlesung? Nur wenn die Podcasts nicht als Ersatz, sondern zusätzlich zum Vorlesungsbesuch genutzt werden, scheint sich eine Verbesserung der Prüfungsleistungen einzustellen (siehe z.B. Spaeth-Hilbert, Seufert & Wesner, 2013). 8 / 24 Kurzvideos - Auf letztes Jahr hin habe ich Kurzvideos für jede Vorlesung erstellt - Ziel der Videos ist: ◦ Die Vorlesungsinhalte inhaltlich einzuordnen ◦ Die Lernziele hervorzuheben ◦ Die Verknüpfung zu den Übungen herzustellen - Die Videos sind auf ILIAS verfügbar - Das Feedback letztes Jahr war positiv und ich bin weiterhin am überlegen ob und in welcher Form ich diese unterstützenden Videos überarbeiten und ergänzen soll ◦ Feedback sehr willkommen! 9 / 24 Quellenangaben - Die Vorlesung wurde in dieser Form von Marc Möller konzipiert und er hat mir seine Unterlagen freundlicherweise zur Verfügung gestellt. - Ich habe die Unterlagen überarbeitet und dabei Input von Georg Nöldeke (Uni Basel) erhalten. - Sollten Fehler in den Unterlagen sein, so sind sie ein Resultat meiner Iteration und ich bin um jeden Hinweis dankbar. 10 / 24 Was ist nochmals Mikroökonomie? - In der Mikroökonomie studieren wir Märkte ◦ Wie funktionieren Gütermärkte, Faktormärkte, Finanzmärkte,... ? ◦ Wie können wir Märkte designen? ◦ Wie sollen wir Märkte gegeben gewisser Ziele designen? - Grundsätzlich besitzen Märkte zwei Seiten: Angebot und Nachfrage ◦ Es gibt auch “prosumers”, also Akteure, die in einem Markt sowohl Konsument als auch Produzent sind (Stichwort: TikTok Content) - Wir versuchen grundsätzlich zu verstehen, wie die Interaktion der Akteure das Marktergebnis (Preis, Allokation) bestimmt und wie Rahmenbedingungen (Eintrittsbarrieren, Information,...) dieses beeinflussen. 11 / 24 Rückblick: Einführung in die Mikroökonomie Konsumenten Produzenten Ziel: Nutzenmaximierung Ziel: Gewinnmaximierung Ordinale Nutzenfunktion existiert wenn Präferenzen Wahl der günstigsten Input-Kombination ergibt transitiv und stetig sind. Kostenfunktion. Verhaltensregel: Grenznutzen/Preis identisch für alle Verhaltensregel: Grenzertrag=Grenzkosten und nicht- konsumierten Güter. negative Gewinne. N A Gesetz der Nachfrage A Pareto-effiziente Güter-Allokationen N Gesetz des Angebots C Das Angebot einer Die Nachfrage eines Kein Akteur kann Maximierung der G H Wettbewerbs-Firma ist der Konsumenten für ein besser gestellt Wohlfahrt d.h. der E F ansteigende Teil seiner (normales) Gut fällt mit werden ohne 1. Wohlfahrt Summe aus B R Satz Grenzkostenkurve oberhalb seinem Preis. anderen Akteur Konsumenten- und O A der Stückkostenkurve. schlechter zu stellen Produzentenrenten T G E Externalitäten Gleichgewichtspreis Marktkonzentration (HHI) Übernutzung von 2. Wohlfahrt Freier Marktzutritt Private Unter- balanciert Angebot und Satz induziert Nullgewinne Oligopol Monopol Provision Gemeinschafts- Nachfrage L fällt mit L fällt mit öffentlicher Güter gütern Private Soziale Vollkommener Wettbewerb Anzahl Firmen Elastizität Kosten (Nutzen) Kosten (Nutzen) Keine externen Effekte Vollständige Information Preisnehmerverhalten Marktmacht (Lerner) Asymmetrische Information Verdeckte Parameter Verdeckte Handlung Adverse Selektion Moral Hazard Menge aller Güter-Allokationen Durchsetzung Eigentumsrechte (Coase) Merger-Regulierung: Staat Wettbewerbs- vs. Synnergieeffekt Besteuerung (Pigou) Ziel: Wohlfahrtsmaximierung 12 / 24 Rückblick: Einführung in die Mikroökonomie 13 / 24 High-level Vorlesungsplan 01 - Einführung 02 - Optimierung und Komparative Statik 03 - Kostenfunktion und Kompensierte Nachfrage Vervollständigen der Themen aus der 04 - Das Gesetz der Nachfrage Einfühung in die Mikroökonomie 05 - Erwartungsnutzen und Risikopräferenzen (formalere Methodik) 06 - Offenbarte Präferenzen 07 - Konsumpolitische Massnahmen – Zwischenprüfung – 08 - Aggregation von Präferenzen 09 - Nudging 10 - Screening Weiterführende Themen der Mikroökonomie 11 - Moral Hazard 12 - Verhaltensökonomie und Q&A (Deadline für Themenwünsche 3. Dezember) 14 / 24 Mathe Refresher In dieser Vorlesung wenden wir viel Mathematik an. Die meisten Techniken sind Ihnen aus dem Gymnasium und der Mathevorlesungen aus dem 1. Jahr bekannt. Wir werden die Techniken hier nicht wiederholen, sondern nur die wichtigsten Resultate auffrischen. - Differentiation ◦ Standardfunktionen ◦ Produkt- und Quotientenregel ◦ Kettenregel ◦ Inverse Funktion ◦ Partielle Ableitung - Integration ◦ Partielle Integration 15 / 24 Differentiation Standardfunktionen 1/2 f (x) = x =⇒ f ′ (x) = 1 h(z) = z 2 =⇒ h′ (z) = 2z v(s) = s3 =⇒ v ′ (s) = 3s2 m(x) = x + x2 + x3 =⇒ m′ (x) = 1 + 2x + 3x2 Oder allgemeiner für ai , bi ∈ R und n ∈ N n X n X ′ p(x) = bi ai x =⇒ p (x) = ai bi xbi −1 i=1 i=1 Alle Funktionen, die wir auf diese Art schreiben können, sind Polynome 16 / 24 Differentiation Standardfunktionen 2/2 1 α(x) = log x =⇒ α′ (x) = x β(x) = exp x = ex =⇒ β ′ (x) = ex γ(x) = ax =⇒ γ ′ (x) = ax log a 17 / 24 Differentiation Produkt- und Quotientenregel f (x) = g(x)h(x) =⇒ f ′ (x) = g ′ (x)h(x) + g(x)h′ (x) w(x) w′ (x) w(x)u′ (x) w′ (x)u(x) − w(x)u′ (x) v(x) = =⇒ v ′ (x) = − = u(x) u(x) (u(x))2 (u(x))2 Beispiele: i t(i) = i log i =⇒ t′ (i) = log i + = log i + 1 i exp s exp s 2s exp s s2 exp s − 2s exp s s−2 r(s) = 2 =⇒ r′ (s) = 2 − = = exp s 3 s s s4 s4 s 18 / 24 Differentiation Kettenregel 1/2 f (x) = h(g(x)) =⇒ f ′ (x) = h′ (g(x))g ′ (x) Mit der Kettenregel können wir die Quotientenregel herleiten. Definiere r(x) = x1 und beobachte, dass r(x) = x−1 und somit r′ (x) = −x−2 = − x12. Damit haben wir für w(x) v(x) = = w(x)r(u(x)) u(x) nach Anwendung der Produktregel v ′ (x) = w′ (x)r(u(x)) + w(x)r′ (u(x))u′ (x) w′ (x) −1 ′ w′ (x) w(x)u′ (x) = + w(x) u (x) = − u(x) (u(x))2 u(x) (u(x))2 19 / 24 Differentiation Kettenregel 2/2 f (x) = h(g(x)) =⇒ f ′ (x) = h′ (g(x))g ′ (x) Beispiele: p u(x) = x2 + 1 = w(v(x)) √ mit w(x) = x und v(x) = x2 + 1 und entsprechend w′ (x) = 1 √ 2 x sowie v ′ (x) = 2x. Anwendung der Kettenregel ergibt 1 x u′ (x) = √ 2x = √ 2 2 x +1 2 x +1 20 / 24 Differentiation Inverse Funktion Sei f (x) = y und f −1 (y) = x die inverse Funktion. Dann gilt 1 1 (f −1 (y))′ = = f ′ (x) f ′ (f −1 (y)) Beispiel: v(x) = exp x = y. Was ist (v −1 (y))′ ? 1 1 (v −1 (y))′ = = exp x y Wir wissen v −1 (y) = log y, da exp(log x) = x und können so das Ergebnis überprüfen. 21 / 24 Differentiation Partielle Ableitung f (x, y) = x2 + 2xy =⇒ fx (x, y) = 2x + 2y f (x, y) = x2 + 2xy =⇒ fy (x, y) = 2x z g(x, y, z) = z log x + y 2 x =⇒ gx (x, y, z) = + y2 x g(x, y, z) = z log x + y 2 x =⇒ gy (x, y, z) = 2yx g(x, y, z) = z log x + y 2 x =⇒ gz (x, y, z) = log x ∂f Wir schreiben auch fx (x, y) = ∂x. 22 / 24 Integration Partielle Integration 1/2 Z b Z b u(x)v ′ (x)dx = [u(x)v(x)]ba − u′ (x)v(x)dx a a Woher kommt das? Von der Produktregel (u(x)v(x))′ = u′ (x)v(x) + u(x)v ′ (x). Integriere auf beiden Seiten Z Z (u(x)v(x))′ = u′ (x)v(x) + u(x)v ′ (x) Z Z u(x)v(x) = u′ (x)v(x) + u(x)v ′ (x) 23 / 24 Integration Partielle Integration 2/2 Z b Z b ′ u(x)v (x)dx = [u(x)v(x)]ba − u′ (x)v(x)dx a a Beispiel: Z b Z b log x log x dx = [(log x)2 ]ba − dx a x a x Z b log x ⇔2 dx = [(log x)2 ]ba a x Z b log x (log b)2 − (log a)2 ⇔ dx = a x 2 24 / 24